Disclaimer: Bla, FFX gehört mir nicht, als ob das hier jemals jemand lesen würde mit der Absicht mich zu verklagen... Hier nun also die versprochene, seriöse Aurikku. Ist mein erster Versuch bei so einem ungleichen Päärchen. Eigentlich passen sie ja nullst zusammen, aber irgendwie lasse ich mir schon irgendwas einfallen. Der kleine Drache kriegt das schon irgendwie kaputt... *g* Ich weiß, daß ich die Storyline vollkommen kaputt mache, aber dafür ist es eine Fanfic und keine realistische Nacherzählung, oder? :D Na, was gibt's noch groß zu sagen. Viel Spaß? Viel Glück? Bringt euch Kotztüten mit? Sucht euch eines aus. ;) ------------------------------------------------------------------------ Invisible Wounds - Kapitel I "DECKUNG!!" Es war das Letzte, was er hörte. Das rechte Bein hatte den Halt bereits vollkommen verloren, weil er von irgendetwas mitgerissen wurde - es fühlte sich an, als würde ihn jemand am Mantel nach hinten zerren. Mit dem anderen Fuß, der noch aus irgendeinem Grund auf dem Deck stand, merkte er, wie der Boden des Luftschiffes regelrecht aufgerissen wurde. Daß er sich das Gesicht mit dem Arm zu schützen versuchte, nützte nicht viel, es war eher ein Reflex. Sein lederumwickelter Schwertgriff glitt ihm aus den schwitzigen Fingern, und so sehr er seine linke Hand auch verkrampfte, er konnte das Ding nicht festhalten. Es war wie Tauziehen mit einem Shoopuff. Sein rechter Arm schlug mit voller Wucht irgendwo gegen, und wurde ihm durch die Wucht gegen die Seite geschlagen, während sein zweiter Fuß auch noch den Halt auf dem Boden verlor. Er öffnete sein Auge nur für den Bruchteil einer Sekunde, sah nichts außer weißem, gleißendem Licht, und einem orangenen Flecken. Ein orangener Fleck, nach dem er aus Instinkt griff. Seine Finger fanden irgendetwas weiches, flauschiges, und er wußte nichts Besseres als es einfach mit den Armen zu umklammern - in der Hoffnung, daß dieses Etwas noch am Schiff verankert war und ihm in irgendeiner Form Halt geben würde. Das Gefühl für Oben und Unten hatte er schon lange vorher verloren, er merkte nur noch einen dumpfen Schlag im Rücken, als wäre er gerade rückwärts von einer zehn Meter hohen Leiter gefallen, und dann wurde alles schwarz. Die Zuschauer, die unten in Bevelle standen, waren gelähmt. In einem Moment war das Luftschiff noch da, direkt vor dem Monster, und dann hatte Sin sein Maul geöffnet und dann war es nicht mehr... untergegangen in einer Art Energiesäule, die sich von Sins Maul aus aufgebaut hatte und das Schiff eingehüllt hatte. Lediglich ein paar größere Maschinenteile regneten vom Himmel, ins Meer um Bevelle, in die Stadt selbst, auf das Dach des Tempels. Sin schloß seinen Mund wieder, womit auch der gleißend weiße Energiestrahl verschwand, und drehte sich langsam, ganz langsam, und die Bewohner von Bevelle sprachen ihre letzten Gebete zu Yevon. * * * "He, meinst du er lebt noch?" "Keine Ahnung! Sieht nicht so aus!" "Igitt, ist das Blut?" Der Kleinere der beiden Jungen trat einen Schritt vor und stubste die reglose Gestalt vor sich mit einem Fuß an. "He, ich glaube, er atmet noch." Der größere der beiden Jungen, seinen Blitzball fest unter dem Arm, trat nun ebenfalls einen Schritt näher. "Der sieht aus wie ein Verbrecher." murmelte er. Ein leises, dumpfes Stöhnen von ihrem Opfer ließ die beiden Jungen ein paar Schritte zurück springen. Kurz darauf zuckte auch der verletzte Arm, aber nur ein, zwei Mal, gefolgt von einem etwas deutlicheren Stöhnen. Den anderen Arm zog die Gestalt nun unter ihren Körper und schob sich damit auf den Bauch, um letztendlich mit dem Kopf aufzuschauen. Blut lief aus seinem Mundwinkel und seine Haare waren vorne auch mit Blut verschmiert, in sein eines, halb geöffnetes Auge lief das Blut vom Haaransatz, aber das störte ihn wie immer nicht. Langsam legte sich sein Blick auf die verängstigten Kinder. Er hob eine Braue und sah wieder in die andere Richtung, von der Brücke, auf der er lag, hinab, auf das hell beleuchtete Zanarkand. Mit einem Ruck hatte er sich aufgesetzt, den anderen Arm konnte er gar nicht mehr bewegen vom Ellbogen hinab, aber auch das interessierte im Moment nicht. Er fixierte die beiden Kinder mit einem müden Blick. "Welcher Sektor?" "Äh, D4!" plapperte der kleinere der Jungen los, bevor der Große auch nur die Gelegenheit hatte, zu verstehen, was der komische Kerl gesagt hatte. Auron brummte nur leise als Antwort und stand langsam, und etwas wackelig, auf. Er versuchte seine ganzen Gedanken erst einmal zu ordnen, und nahm die Fakten als Erstes. Erstens: Er war nicht tot. Zweitens: Er war wieder im "anderen" Zanarkand. Drittens: Er war im übelsten Sektor von Zanarkand gelandet, war verwundet und hatte sein Schwert nicht mehr. Er wandte den Kopf wieder zu den Kindern, während er in seiner rechten Manteltasche nach seiner Sonnenbrille kramte - er hatte sich angewöhnt, diese bei Kämpfen abzusetzen, aus vielerlei Gründen. Er begutachtete sie kurz, während er die Kinder adressierte: "Habt ihr hier... etwas Komisches gesehen? Viel Wasser, oder so?" Die Kinder sahen ihn an, als hätte er ihnen gerade erklärt, daß Blitzball ein Sport für Senioren ist. Keiner der Beiden antwortete für eine Weile, nur der Große schüttelte letztendlich seinen Kopf, in einem stummen Nein. Der Rotbemantelte brummte erneut und drehte sich um, langsam, denn ihm war immer noch schwindelig, um langsam in Richtung Innenstadt zu trotten. Die Kinder ließ er einfach stehen. "Da.. da war etwas Komisches!" rief ihm der Kleine plötzlich hinterher, aber er schenkte ihm keine Beachtung. Der Kleine jedoch plapperte unbeirrt weiter. "Da war so ein Mädchen, mit einer Schwimmbrille und einer Handgranate, die haben sie mitgenommen." Das jedoch veranlaßte ihn zum Stehenbleiben. Er drehte sich langsam um, sein Blick auf den Jungen gerichtet, nur knapp über den Kragen hinweg. Der größere Junge schluckte hörbar. "Wer hat sie mitgenommen?" fragte er, seelenruhig und leise. "Sie... sie lag auch hier so rum, und wir dachten erst ihr wärt von den Bluthunden umgebracht worden, oder so... aber dann kamen sie hier lang und haben sie getreten, und mitgenommen..." berichtete der große Junge. Bluthunde... irgendwann hatte er mal von denen gehört, womöglich stand es mal in der Zeitung oder war in den Nachrichten. Eine üble Gang, soweit er sich erinnern konnte, die sogenannten und selbsternannten "Herren" von Sektor D5. Und da war er mittendrin, und dieses kleine, nervige Kind hatte es schon wieder geschafft, sich in Schwierigkeiten zu bringen... wunderbar. "Sie sind da lang." riß ihn der Kleinere aus seinen Gedanken, und zeigte auf eine der vielen dunklen Seitengassen, die von der noch recht gut beleuchteten Brücke zwischen die Häuser und verlassenen Fabriken führten, einige davon hinab, andere hinauf, in höhergelegene Gebäude. Erst jetzt fiel Auron auf, wie zerlumpt die beiden Kinder eigentlich aussahen. Natürlich, wer sonst würde freiwillig in Sektor D5 rumlaufen, wenn nicht die Bewohner von D5? Für einen winzigen Augenblick hatte er sogar fast so etwas wie Mitleid für die beiden Jungen über, aber das war schnell beiseite geschoben von der Frage, was er jetzt tun sollte. Er könnte einfach weggehen und Rikku - die wahrscheinlich ohnehin schon tot war - ihrem Schicksal überlassen. Sein Ehrencodex als Guardian jedoch, sowie auch sein Gefühl, sagten ihm, daß er seinen Hintern in Bewegung setzen sollte und die Kleine retten sollte. Oder es zumindest versuchen sollte. "Da lang?" fragte er nach einer Weile, in der die beiden Kinder miteinander getuschelt hatten, und deutete mit der Linken auf die kleine, dunkle Seitengasse. Der Kleine nickte zur Bestätigung. "Mmh." brummte er noch, bevor er sich in Bewegung setzte, diesmal schon etwas schneller. Der Schwindel begann langsam abzuklingen, wurde durch den stechenden Schmerz in seinem rechten Arm ersetzt. Er schätzte, ohne hinzusehen, daß sein Arm gebrochen war, das erklärte auch, weshalb er ihn nicht bewegen konnte. Oder die Sehnen waren gerissen. Beides war gleich schlimm für ihn im Moment. Seine Brille steckte er wieder in die Manteltasche. Hier war es dunkel genug, und er hatte das Gefühl als wäre sie bei einer solchen Aktion besser in seiner Tasche aufgehoben als auf seiner Nase. Jetzt merke er auch, daß das leichte Stechen in seinem rechten Oberschenkel ein Splitter aus Ton war, der seine Haut aber anscheinend wirklich nur angeritzt hatte. Wie beiläufig zog er ihn heraus und warf ihn neben sich auf den Boden. Das hieß dann wohl, daß es heute keinen Sake mehr gab. Vor ihm jaulte ein Motor auf, gefolgt von einem Zweiten, und Dritten, und dann war nicht mehr zu erkennen, wie viele Motoren dort durcheinander jaulten. Er machte einen schnellen Seitenschritt, hinter einen dunklen Vorsprung, gerade in dem Moment als ein Scheinwerferkegel um die Ecke leuchtete und das Donnern der Motoren näherkam. Er drückte sich an die Wand, als mehrere Maschinen an ihm vorbei rasten, offensichtlich Abwandlungen von Motorrädern, wie er noch erkennen konnte. So schnell wie die Dinger kamen waren sie auch schon wieder weg, und es war bis auf das Piepen in seinen Ohren wieder vollkommen ruhig. Er hatte, sieben, acht von den Gefährten gezählt - das Glück war also auf seiner Seite, falls diese Leute nicht gerade Rikku dabei hatten. Er würde es jetzt nur noch mit der Hälfte der Gang zu tun bekommen. "Nur noch..." murmelte er seine Gedanken, sah sich kurz um und setzte seinen Gang dann fort. Seine Ohren hatten sich wieder beruhigt, und er konnte von weiter vorne, noch recht weit entfernt, Musik hören. Die kam wahrscheinlich aus der Garage, aus der der Lichtschein fiel. So hatte er den Vorteil, daß ihn niemand so leicht hören würde - aber er im Gegenzug auch niemanden hören würde. Mit diesem Risiko mußte er leben, und er hatte schon weitaus aussichtslosere Situationen überlebt. Wenn er Rikku irgendwo tot rumliegen sah, war er sowieso ganz fix wieder verschwunden, denn dann konnte er sowieso nichts mehr tun für sie. Er bemühte sich, seine Schritte nicht mehr ganz so schleppend klingen zu lassen, als er sich der Garage näherte... eine ziemlich große Garage, wie er fand. Es glich eher einem alten, verlassenen Lagerhaus. Hätte ein Bett neben ihm gestanden, er hätte sich garantiert erstmal ein paar Stunden - oder Tage - lang ausgeruht, bevor er eine derart idiotische Aktion unternommen hätte. Aber jetzt hatte er keine Wahl mehr, denn er war bereits an dem Lagerhaus angelangt. Mit kurzem Anlauf und einer eher wackeligen Landung war er auf eine Kiste gesprungen, erklomm eine zweite Kiste und sah in eines der höhergelegenen Fenster hinein. Drinnen war die Musik anscheinend ohrenbetäubend Laut, und durch das pekige Fenster konnte er kaum mehr als die Hälfte des Raumes erkennen. Zwei, vielleicht drei Leute saßen versammelt vor was die Quelle der Musik zu sein schienen auf ein paar Kisten, ein weiterer Kerl schraubte gerade an seinem abgewandelten Motorrad herum. Und dann sah er sie. Rikku hing an einem der Stützpfeiler, anscheinend mit den Händen hinter Selbigen gefesselt, wie das elendigste Häufchen Elend was er je gesehen hatte. Ein Ärmel hing ihr noch an der Schulter, der Andere war komplett abgerissen, genau wie der vordere Teil ihres Pullis oder was auch immer sie als Letztes getragen hatte. Die Scheibe war zu verpekt, als daß Auron hätte erkennen können, wie es unter ihrem Torso aussah, und ein Teil von ihm war froh darüber. Er schnaubte einmal abfällig und sprang mit einem Satz wieder von den Kisten hinab. Es hatte keinen Sinn, daß er durch das Fenster einsteigen sollte - da würde er sich womöglich nur noch mehr tun bei dem Fall nach unten, und wenn er sich die Beine gebrochen hatte war sowieso alles aus. Nicht, daß seine Chancen im Moment viel rosiger aussahen, aber man mußte sein Ende ja nicht forcieren. Genau so gut könnte er durch die Fronttür hinein gehen, Guten Tag sagen, Rikku schnappen und wieder gehen - vielleicht waren diese Leute ja so schwerfällig, daß sie so lange brauchten um zu registrieren was eigentlich vor sich ging. Wie ein hungriges Tier fing er an, um die Halle zu schleichen, ganz langsam. Vielleicht gab es ja noch einen Hintereingang, oder vielleicht stand irgendwo ein Panzer rum oder etwas Ähnliches, was seine Chancen gegen die Schläger aufbessern würde. Irgendeine Waffe würde ihm schon reichen, am besten noch etwas scharfes, und etwas was länger war als sein Arm. Fast wie auf Kommando fielen seine Augen auf die zwei, drei Metallstangen, die an die Wand gelehnt hinter den Kisten standen. Er hätte vielleicht etwas intensiver an etwas Scharfes denken sollen, denn mit Schlagstöcken und dergleichen war er eine Niete. Aber ein Schlagstock, oder eher eine schwere Eisenstange war besser als eine bloße, linke Hand - zumal er Rechtshänder war. Er griff also nach dem längsten Rohr, was dort stand, wog es kurz in der Hand aus und verzog das Gesicht mißbilligend. Es war besser als Nichts, wiederholte er mental. Aus Gewohnheit hob er sich das Rohr auf die linke Schulter, hielt es mit der linken Hand dort, und setzte so seinen Weg um die Halle herum fort. An der Hinterseite der Halle war sogar ein Hintereingang, doch er konnte selbst mit einem Auge die Drähte an der Tür, die entweder zu einer Alarmanlage, einem Packen Sprengstoff oder einer Selbstschußanlage führten, schon von Weitem sehen. Also mußte er tatsächlich durch die Vordertür reinspazieren... ob das so eine gute Idee war? Das Kreischen, welches in diesem Moment noch die laute Musik übertönte, nahm ihm diese Entscheidung jedoch ab. Er drehte kurzerhand um, sprintete zum vorderen Schiebetor und schob es mit der rechten Schulter auf. Und prompt hatte er die Aufmerksamkeit aller Anwesenden.
