Titel: „Katharsis"
Status: WIP; Teil 1 von 16
Word Count: 2432
Fandom: Final Fantasy VII
Disclaimer: Alle Rechte an der „Final Fantasy" Serie liegen bei Square Enix und den dort angestellten Masterminds hinter Story, Chara Design etc. Leider... Also darf ich nur damit spielen...
Warnung: AU/AT (angesiedelt im Original Game; FFAC ist nie passiert), mild Angst, H/C, (bisschen) Action, (der Situation geschuldetes, - wie ich finde – angemessenes) OOC
Kommentar: Mein persönlicher Kreuzzug gegen alle Wimp!Clouds! Viel Spaß beim Lesen! R&R please!
Cloud Strife kniff ein wenig die Augen zusammen, doch ansonsten zollte er den tobenden Elementen im nördlichen Krater keinen Tribut. Das Mako, das in seinem Metabolismus zirkulierte, machte ihn für das unwirtliche Klima unempfindlich.
Der schneidende Wind zerrte an seiner schwarzen Kleidung, tobte um die zerklüfteten Felsen und heulte wie ein verwundetes Biest. Böen trieben feine Eissplitter und dicke Schneeflocken mit sich, die auf seiner warmen Haut schmolzen. Eine weiße Decke legte sich über tristes Grau, schuf stellenweise metertiefe Verwehungen.
Nur wenige Schritte entfernt tat sich zu Clouds Füßen ein Abgrund auf. Der tiefe Riss legte die nur langsam heilende Wunde frei, die Gaia fast vernichtet hätte. Das sanfte Glühen des Lebensstroms erleuchtete aus den Tiefen grünlich die Nacht und nahm den fernen Sternen am Himmel ihr kaltes Funkeln.
Vom wirbelnden Weiß des Schneesturms reflektiert waberte ein Nordlicht in der Ionosphäre des Planeten. Grünlichblau spannte es sich über der tiefen Ausbuchtung des Kraters, mit einem weiß wallenden Rand, wie ein Seidentuch im Wind. Mysteriös und wunderschön bot sich das Naturschauspiel dem einsamen Betrachter dar, doch Clouds Fokus war nur minimal auf seine Umgebung gerichtet.
Seit 15 Jahren kam er alle paar Monate hierher und hielt stumm Wache an einem provisorisch errichteten Grab. Schlicht, aber einem gefallenen Krieger würdig, stand am Rande des Abgrunds ein Schwert in den Granit gerammt. Das unverwechselbare Katana war zu einem guten Drittel ins harte Gestein getrieben. Ein langer Trauerflor aus schwarzem Stoff peitschte im Wind, befestigt am schmalen Handschutz.
Die Klinge aus tausendfach gefalteten Stahl war stumpf geworden in der nasskalten Witterung und viele tiefe Scharten zeugten von unzähligen Schlachten. Doch die Spiegelung der nächtlichen Aurora zuckte gleißend über die haarfeine Schneide, als würde Masamune das Licht selbst teilen.
Der Anblick zog Cloud tiefer in seine Gedanken, in eine komplexe Mischung aus Nostalgie, Zorn und Unbehagen. Und doch beschäftigte ihn im Moment weniger die Ursache, als viel mehr deren Auswirkungen...
Er selbst war keinen Tag gealtert seit damals, doch Cloud hatte aus der Ferne mit Interesse beobachtet, wie sich die Welt um ihn herum verändert hatte.
Jegliche Makoförderung war sofort eingestellt worden, nachdem man nicht länger die Augen vor ihren katastrophalen Auswirkungen verschließen konnte. Eine überstürzte Entscheidung, wie Cloud fand, denn der wirtschaftliche Zusammenbruch, die wachsende Armut und Kriminalitätsrate waren die absehbaren Folgen. Die halb zerstörte Technik in den alten Wind- und Wasserkraftwerken konnte nicht mal annähernd alle plötzlich von ihr abhängigen Menschen versorgen. Cloud hatte in den folgenden Revolten einmal mehr gesehen wozu verzweifelte, hungernde Männer und Frauen fähig waren.
In dieser dunklen Zeit infolge des Chaos suchten ShinRa Wissenschaftler und Ingenieure fieberhaft nach alternativen Energiequellen mit größerer Stromausbeute, die der Umwelt nicht noch weiter schaden würden.
Währenddessen stieg die Population der mutierten Monster dramatisch an und Clouds Versuche die Flüchtlinge zu beschützen trieben ihn von einem Kontinent zum anderen. Vor Ort waren seine Fähigkeiten nützlicher als bei der kränkelnden WRO, die Reeve mit Mühe gerade erst ins Leben gerufen hatte.
Vor fünf Jahren dann endlich gelang den Wissenschaftlern der Durchbruch und Solarenergie wurde nutzbar gemacht. Über Nacht wurde ein völlig neuer Industriezweig aus dem Boden gestampft – der Markt erlebte kurz darauf einen Boom.
Die Natur erholte sich nur langsam wieder, aber der Wiederaufbau ging endlich voran und die Lebensbedingungen verbesserten sich. In Küstennähe entstanden neue Ballungszentren, die Cloud nach Möglichkeit mied, außer um Vorräte zu besorgen.
Und aus den Ruinen einer gefallenen Stadt erhob sich schließlich Neo-Midgar, Mahnmal und pulsierende Metropole zugleich. Wieder überragte der Firmensitz von ShinRa alle anderen Gebäude, doch die Symbolik beunruhigte niemanden mehr. Nicht nach der krassen Kehrtwende in Bezug auf die Unternehmensphilosophie, verkörpert durch Rufus Shinra.
In früher unbewohnbaren Gegenden schossen kleine Siedlungen wie Pilze aus dem Boden – das Leben ging weiter. Die Menschen fanden nach der Bedrohung durch Meteor und ihrer eigenen Ignoranz zu einem geregelten Alltag zurück.
Die wundersame Rettung durch Holy und den Lebensstrom wurde zu einem modernen Märchen verklärt, dass die jüngste Generation mit Skepsis betrachtete, während den meisten anderen verschwommene Erinnerungen blieben.
Nur eine Handvoll Menschen kannte die ganze Wahrheit...
Der Gedanke ließ Cloud seine Stirn in Falten legen und um seinen Mund zuckte es bitter. Es gab nicht nur eine Wahrheit und genau aus diesem Grund kam er regelmäßig an diesen Ort –
Zwischen den Felsnadeln links von ihm rieselten nahezu lautlos ein paar kleine Steinchen in den Schnee. Alarmiert zuckten blau glühende Makoaugen, heller geworden durch den Adrenalinstoß, zu der Stelle. Clouds rechte Hand bewegte sich unauffällig in Richtung seines Schwertes, bereit für einen Angriff.
Doch nichts geschah.
Für einen kurzen Moment schob sich die rötliche Schnauze eines grau beschuppten Jungdrachens in Clouds Sichtfeld, doch gleich darauf schabten Hornplatten und Klauen gegen Gestein und er verschwand hinter einem dichten Schneevorhang.
Nach einem letzten prüfenden Blick in die Runde wandte Cloud sich wieder dem Grab zu und nahm seine trügerisch entspannte Haltung ein, die Arme vor der Brust verschränkt.
Die Lebewesen des Nordkraters hatten sich im Laufe der Zeit an seine Anwesenheit in ihrem Territorium gewöhnt - nach anfänglichen Konfrontationen. Jetzt hielten die Monster einen respektvollen Abstand zu ihm, doch das bedeutete nicht, das seine Vorsicht nachließ.
Andere Eindringlinge hatten zweifellos weniger Glück.
Der stürmische Wind legte sich endlich, gab kleinen Atemwölkchen eine Existenzchance und ließ wilde blonde Strähnen zur Ruhe kommen. Geschmolzener Schnee tropfte von den Haarspitzen, lief in Clouds blasses Gesicht und wurde schließlich vom hohen Kragen seines ärmellosen Shirts aufgesogen.
Absolute Stille senkte sich wie eine Glocke über den Flecken toter Erde, so dass man fast das Wispern des Lebensstroms hören konnte. Beinahe wirkte das blutige Schlachtfeld aus Clouds Erinnerungen unberührt und friedlich.
Doch damals...
Als er das erste Mal zurückgekommen war hatten Reue, Selbstzweifel, Einsamkeit und Verzweiflung ihn her getrieben. Seine Gefühle und Gedanken waren verwirrt gewesen, ein fein gesponnenes Netz in dem er sich verfing und hilflos zappelte. Er hatte auf Knien seine eigene Schwäche verflucht, seine Unfähigkeit, das Richtige zu tun statt alles nur noch schlimmer zu machen.
Sein Leben war in diesen dunklen Tagen für Cloud ein einziger Misserfolg – er war Jenovas dunklem Flüstern erlegen und hatte in folge dessen Aeris zur letzten Ruhe betten müssen – und er hatte dem Untergang, den er hatte verhindern wollen, erst den Weg geebnet, indem er Sephiroth die Schwarze Materia überreicht hatte.
Das Wissen um Zack war ihm auch kein Trost mehr, im Gegenteil: Er verabscheute seine Abhängigkeit von ihm, dass er nur ein Hochstapler war, eine billige Imitation. Hasste seine Selbsttäuschung mit gestohlenen Erinnerungen - zweifelte an seiner eigenen Existenz als etwas anderes als eine Marionette...
Cloud schnaubte leise. Rückblickend empfand er eine vage Mischung aus Verständnis und melancholischer Wehmut für sein jüngeres Ich, gepaart mit dem bitteren Beigeschmack von Abscheu und Mitleid. Wie immer hatte er versucht vor der Realität zu fliehen – ausgerechnet an diesen Ort.
Erst, als seine Passivität unerträglich geworden war, hatte er den mühsamen Prozess begonnen, sich seinen Dämonen alleine zu stellen. Inzwischen empfand Cloud seine Vergangenheit, sein Verhalten, auch nicht mehr als ein Zeichen von Schwäche und Versagen.
Mit 16 Jahren war er Hojo in die Hände gefallen, fast fatal verwundet, nachdem Nibelheim und alles was er kannte, woran er glaubte, zu Asche zerfallen war. Fünf Jahre lang war er Experimenten ausgesetzt, die ihn fast in den Wahnsinn getrieben hätten. Sein Körper war in der Zeit gealtert, bevor die Jenovazellen und eine Überdosis Mako diesem natürlichen Vorgang ein Ende gesetzt hatten, doch sein geistiger Entwicklungsstand entsprach dem eines Teenagers. Und dann, endlich, von Entzugserscheinungen geschüttelt, voll im Griff der Makovergiftung, kam er neben seinem sterbenden Freund wieder zu Bewusstsein...
Es machte keinen Sinn sich für Schwächen zu verdammen, die aus diesen wiederholten Traumata resultierten und ihn letzten Endes am Leben erhalten hatten.
Oder auf ewig in der Vergangenheit zu leben und sich für Dinge zu bestrafen, die man nicht mehr rückgängig machen konnte.
Stillzustehen aus Angst, neue Fehler zu begehen...
Weder Zack noch Aeris hätten sich das für ihn gewünscht. Sie hatten ihm nicht das Leben gerettet, damit er es wegwarf oder für sie einfach nur weiter existierte...
Mit einem letzten Blick auf Masamune machte Cloud kehrt und begann damit den steilen Pfad zu erklimmen, an dessen Ende er Fenrir zurückgelassen hatte. Der Schnee knirschte laut unter seinen schweren Motorradschuhen und der auffrischende Wind verwehte seine Spuren, bis nur noch das tiefe Kreuzprofil sichtbar war.
Heute kam er hierher um dem Mann zu gedenken, der Sephiroth einmal gewesen war – dem General, Kriegsheld von Wutai, SOLDAT First Class. Der Mann, den Cloud als kleiner Junge als Vorbild verehrt hatte. Den er, dank Zack, als einfacher Infanterist auf einer Mission flüchtig kennengelernt hatte, vor dem fatalen Einsatz in Nibelheim.
Sephiroth war all das gewesen was man sich von ihm erzählte – in offener Bewunderung und ängstlich, hinter vorgehaltener Hand: Ehrfurchtgebietend, übermenschlich stark, ein formidabler Kämpfer mit unmenschlichen Augen, beherrscht, intelligent, kalt, autoritär, furchterregend – Hojos wahr gewordener Traum von einer perfekten Lebensform...
Clouds gleichmäßige Schritte stockten kurz, als sein freudloses Lächeln dank einer flüchtigen Erinnerung einem breiten Grinsen wich – gut, dass der verrückte Professor nie sein preisgekröntes Exemplar in Zacks Nähe begutachtet hatte... Er hätte Sephiroths menschlichere, wenngleich sozial unbeholfene Seite als abstoßend empfunden und in seinem Labor ausgemerzt...
Statt dessen hatte Jenova... Cloud verscheuchte den Gedanken mit einem energischen Kopfschütteln, dass Schneeflocken nach allen Seiten davon stieben.
Er bereute vieles, aber das er Sephiroth nicht hatte retten können war das Einzige, womit er sich nicht abfinden, was er sich nicht verzeihen konnte. Intellektuell wusste Cloud, dass es keine andere Möglichkeit gegeben hatte, als ihn zu töten. Jenovas Einfluss zu brechen war unmöglich, nachdem ihr „Sohn" erst einmal willentlich mit ihr verschmolzen war.
Und Cloud hatte es in seinen weit aufgerissenen Augen gesehen, gespürt im Wispern des Lebensstroms um sie herum, bei ihrer letzten Konfrontation – der Tod war Sephiroth wie eine Erlösung willkommen gewesen.
Dennoch...
„Es tut mir leid."
Jetzt kam Cloud her um seine eigene Wahrheit anzuerkennen und dem gefallenen Helden zu gedenken, an den sich niemand sonst mehr erinnerte.
Die vertraut fremde Präsenz entfernte sich.
Mit Bedauern versank das Bewusstsein wieder im Lebensstrom, seines Halts beraubt. In der bodenlosen Schwärze, alle Sinne entrissen, würde es geduldig warten, bis diese melancholische Stimme es zurückrief.
Trauer und Reue, Schatten der Vergangenheit, führten ihren Besitzer her. Sie waren es, die es festhielten in der reißenden Flut und verhinderten, dass es vom kollektiven Bewusstsein Gaias absorbiert wurde.
Bevor das Wispern des anderen durchgedrungen war...
Ohne diese Verbindung war das Bewusstsein lange Zeit im Lebensstrom umher getrieben, ein Fremdkörper in der allumfassenden Einheit. Das Verheißende Land der anderen war für es nur grün brennendes Makofeuer, in dem das Ich sich langsam zersetzte, wie in Säure. – Ein schrecklich vertrautes Gefühl im Chaos fragmentierter Erinnerungen.
Der Chor der Seelen im Puls des Planeten war für es nur eine Kakophonie aus unzähligen Stimmen. Scharf, bitter, von Hass erfüllt. Fremde Erinnerungen, Gefühle, Eindrücke, Wissen, überfluteten es und rissen das Ich in Fetzen...
Dieser eine Ruf jedoch war anders, bot eine Zuflucht. Einen Ort jenseits von Agonie, Leere, erdrückender GAIA – und es war ihm gefolgt.
Die Stimme erzeugte einen misstönenden Klang, doch der Ursprung lag in dieser Seele selbst, trübte die Resonanz, vage vertraut.
Rot. Sonne.
Wasser. Blau.
Macht.
Verwirrung. Hass.
Bitter.
Nein. Stopp.
Reue.
Euphorie. Vergangen.
Vergessen.
Wann immer sie sprach – keine Worte, die es begreifen konnte, nur rufen, vertraut – wirbelte sie Farben auf.
Eindrücke, verzerrte Bilder, schwarz auf weiß zuckend, im Sekundentakt.
Es war genug, um weiter zu existieren, doch frustrierend: Es wollte WISSEN, aber nichts war greifbar.
Dennoch – es spürte deutlich, dass die Verbindung stärker wurde, ES wurde stärker. Jenseits der Finsternis seiner sicheren Enklave im feindlichen Lebensstrom spürte es bereits das Licht...
Der Schneesturm tobte auf der anderen Seite der hohen, zerklüfteten Kraterwände wieder heftiger. Zwischen stechende Eissplitter mischten sich Hagelkörner und dunkle Wolkenmassen schoben sich vor die Sterne.
Ein entferntes Grollen übertönte das wimmernde Heulen, doch Cloud war weit genug von dessen Ursprung entfernt, um die Lawine ignorieren zu können. Der Stoff seines seitlich geschlitzten Mantels peitschte wie dunkle Schwingen hinter ihm her. Er verfing sich am blanken Stahl Tsurugi's und dem Harnisch auf seinem Rücken, doch die nächste Böe entwirrte das Chaos wieder.
Schnell bewegte sich Cloud abwärts über den vereisten Pfad, den seine Besuche am Grabmahl mit der Zeit geschaffen hatten. Fenrir stand geschützt im Windschatten eines mannshohen Geröllbrockens und war dennoch zentimeterdick unter Schnee begraben. Beiläufig wischte er das Gröbste davon beiseite, ohne die Kälte zu spüren, die in seine Handschuhe sickerte.
Eine Fanfare ertönte.
Cloud schaute sich automatisch um, doch natürlich war er allein. Der eindringliche Signalton schrillte erneut, vertrauter diesmal. Schnell fischte er sein halb vergessenes Handy aus der inneren Manteltasche. Er war kurz davor es achtlos auszuschalten und das hektisch blinkende Display zu ignorieren, doch dann fixierte er das kleine Gerät misstrauisch.
Cloud hinterließ regelmäßig Nachrichten im Seventh Heaven, damit seine Freunde seinen Wunsch nach Einsamkeit akzeptierten, ohne sich übermäßig Sorgen zu machen. Und der sehr überschaubare Kreis seiner Freunde würde ihm nie eine SMS schicken.
Vincent würdigte Handys sowieso keines Blickes, Barret fehlte für die winzigen Tasten jegliche Geduld, Sherra war Cids persönlicher Mittelsmann für alle Fälle, Reeve wusste es besser und Tifa bestand darauf, seine Stimme hören zu wollen. - Und Yuffies Kontaktdaten waren bis zur nächsten Eiszeit gesperrt, seit sie ihn in diese haarsträubende Sache mit den Tonberrys verwickelt hatte... Bei dem Gedanken zog Cloud unwillkürlich eine Grimasse.
Keiner von ihnen würde seine Nummer an Dritte weitergeben... Nachdenklich lehnte Cloud sich gegen das schwere Motorrad in seinem Rücken. Mit einem lässigen Schulterzucken rief er die Textnachricht auf – herumzustehen und grübeln würde ihm wohl kaum weiterhelfen.
„Etwas, dass für Sie von Interesse sein könnte..."
Koordinaten: Y 167 X 96 Z 4
Cloud starrte einen Moment auf den kryptischen Text, ohne ihn richtig wahrzunehmen und überflog ihn dann ein zweites, drittes Mal. Skeptisch legte er die Stirn in Falten und widerstand seinem ersten Impuls, die Nachricht zu löschen.
Mit den Pfeiltasten zum Absender zu scrollen brachte auch keine Klarheit und seine Augen verengten sich zu misstrauischen Schlitzen, als Cloud „Unbekannt" im Absenderfeld las.
Ein unangenehmes Kribbeln kroch zwischen seinen Schulterblättern empor und seine ganze Haltung verspannte sich aus instinktiven Unbehagen. Unwillkürlich blickte er zurück zum Nordkrater – es gab nicht viel mehr als das, was ihn für den mysteriösen Absender interessant machen konnte... Eine düstere Vorahnung stieg heiß seine Glieder empor, ungeachtet der fast arktischen Kälte.
Cloud steckte das Handy weg und schwang sich kurz entschlossen auf sein Bike. Was auch immer der Absender bezweckte, Cloud würde seinem Gespür vertrauen und der Sache auf den Grund gehen.
Es kann natürlich eine Falle sein, aber damit werde ich schon fertig. – Kein Grund den mysteriösen Unbekannten zu enttäuschen, dachte er grimmig.
tbc...
R&R please! Negative (konstruktive) Kritik, Fragen, Verbesserungsvorschläge... alles ausdrücklich erwünscht!
6
