Nachtlager

Und was ist, wenn Gott nicht auch schon längst tot ist?

Blaue Augen starren in mein Inneres. Ob er es sah, weiß ich nicht.

Vielleicht hatte ich es noch mal verbergen können. Vor ihm wenigstens.

Immer noch stehend, verkrampften sich seine Hände.

Ich habe keine Antwort darauf.

Kommt es über die Lippen.

Ich weiß es nicht.

So….Zum ersten mal in meinem Leben.

Kann ich keine Auskunft geben.

Hier gelten klare Regeln.

Und so etwas geht über mein Verständnis.

Es helfen keine Ausflüchte. Und ich habe kein kleines Kind vor mir. Einen erwachsenen Mann.

Ein Archäologe, der eigentlich mehr über solche Dinge wissen müsste.

Ich kann ihm nicht irgendwelche Märchen auftischen.

Oh .

Sein leerer Blick schweift durch mein Wohnzimmer.

Seit dem Unfall auf PX… bevölkert Daniel mein Gästezimmer.

Wenn es schlimm wäre, dann würden wir hier nicht sitzen.

Egal.

Er sieht müde aus.

Haben sie Hunger?

Keine Reaktion. Er starrt auf meinen Hockingpokal in der Glasvitrine.

Daniel…Hei. Jackson.

Sein Kopf dreht sich.

Nein Jack.

Dann ist es still.

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Später am Abend sitze ich auf meinem Dachgiebel und schaue den Himmel an.

Es ist zu einer Routine geworden.

Meine.

Die mir die Sicherheit gibt, die ich brauche.

Ich spüre Schritte hinter mir.

Jack

Er sucht mich.

Ich bin hier Daniel.

Minutenlang sagen wir nichts.

Nur die Dunkelheit trennt unsere Blicke.

Ich weiß, dass er es erkannt hat.

Haben sich schon ihre Tabletten genommen?

Die Versuchung ein Gespräch zu beginnen überkommt mich.

Ein leises Nein…

Verdammt. Eigentlich ist eine Strafpredigt fällig.

Er ist es Jack.

Für mich zumindest.

Sein bandagierter Arm berührt meine Schulter.

Unten fährt ein Auto vorbei.

Es ist eine Nacht wie jede andere.

Nur nicht für alle.

E N D E