Autor: Lyn

Categorie: Literati

Rating: G

Summary: Jess kommt mit der Situation nicht zurecht und beschließt sein Leben zu ändern.

Anmerkung: Dies passiert nach der letzten Folge der 3. Staffel.

Songs/Lyrics: Godsmack - I stand alone

Betareading: by Stephi

Disclaimer: Ich habe keinerlei Rechte an der Serie und an den Charakteren und bin nicht gewillt irgendein Copyright zu verletzen. Einzig und allein gehören mir meine Gedanken und Ideen. Ach ja und die Lyrics gehören mir auch net :(


Under the Skin

Chapter One – I stand alone

Der Bus fuhr mit 100 Sachen über die Landstraße, es war mitten in der Nacht und all diejenigen die nicht mit dem Flugzeug fliegen wollten oder sich es nicht leisten konnten, nahmen den weniger komfortablen Weg in kauf.

Ein Teil der Passagiere schlief, ein anderer Teil unterhielt sich leise und wiederum ein anderer las oder starrte aus dem Fenster. Wobei man nur ansatzweise erahnen konnte was sich neben dem Bus befand, viel konnte es zumindest nicht sein, außer Wüste, Bäume oder dergleichen konnte man im Moment nicht ausmachen.

Hin und wieder kam man durch eine Stadt, wo man eine kurze Pause einlegte und sich die Beine vertreten konnte.

Ein Junge saß ganz hinten im Bus und zählte die Laternen die am Straßenrand standen. Aber nur aus einem Grund, um sich abzulenken. Schlafen konnte er nicht, denn sobald er seine Augen schloss, sah er ihr Gesicht und lesen hatte auch kein Zweck, darauf konnte er sich im Moment auch nicht konzentrieren. Selbst wenn es ihm sonst half den Alltag zu vergessen und er sich in seine eigene Welt zurückzog. Das einzige was er wirklich hatte, waren nun mal seine Bücher.

Wie so oft auf dieser Fahrt fragte er sich warum er in diesem Bus saß, eine plausible Erklärung konnte er nicht finden. Er hatte, nicht das erste Mal, seine Sachen gepackt und war zum Busbahnhof gegangen und nun fuhr er schon mehr als 30 Stunden in diesem klimatisierten Ding. Klar, er hätte längst bei Rasten das Weite suchen können. Aber er tat es nicht, denn er hatte im Unterbewusstsein nur ein Ziel – Stars Hollow…

Noch vor einer Woche hätte er sich nicht träumen lassen in dieses Kaff zurückzukehren. Egal was kommen mag, er wollte nie und nimmer dahin zurück. Nicht in 100 Jahren.

Aber nun tat er es schon wieder, nur wegen einem Menschen, wegen ihr!

Sicher, nachdem sein Vater im Diner auftauchte und sich die Probleme häuften, dass er nicht anders konnte als nach Kalifornien abzuhauen, selbst wenn er damit wieder bewies was für ein Idiot er war. Er musste sie anrufen, auch wenn er nie ein Wort zu ihr sprach. Ihm reichte es, wenn er ihre Stimme hören konnte, nur für diesen Augenblick.

Doch dann kam der Tag an dem sich alles änderte, sie machte ihm unmissverständlich klar, dass es vorbei war. Endgültig, nur weil er kein Rückrad besaß und sich ihr offenbarte. Nein, er war wie sein Vater, rannte vor allem weg, auch wenn sich dieser geändert und sein Leben auf die Reihe bekommen hatte.

Nachdem er das Letzte Mal ihre Stimme gehört hatte, war er zum Strand gegangen. Seine Gedanken fuhren Achterbahn und er konnte nicht mehr klar denken. Da war nur sie.

Er hatte es gründlich vergeigt und umso mehr er darüber nachdachte, hatte er es verdient so abserviert zu werden. Hätte er die Kurhage besessen und ihr von vornherein reinen Wein eingeschenkt, hätte er nicht gehen müssen und alles wär noch beim Alten. Aber so hatte er sich schon immer durchs Leben gemogelt. Freunde hatte er nur in New York, dort wo er aufgewachsen war. In Stars Hollow hielten ihn alle für einen Ganoven oder sonst noch was. Bis auf wenige Menschen hatte sich niemand die Mühe gemacht hinter die Fassade zu sehen. Es war ein leichtes seinen miesen Ruf aufrecht zu halten, als alles richtig zu stellen. So war er nun mal, man suchte sich immer den leichteren Weg.

Im Augenblick verfluchte er jeden und alles. Besonders seine Mum, wegen ihr hatte alles angefangen. Sie musste ihn zu seinem Onkel schicken, sie kam auf die dämliche Idee, dass er ihn besser im Griff haben könnte, als sie. Doch umso mehr er darüber nachdachte, hatte sie ihn doch nur wegen ihrem neuen Freund loswerden wollen. Sie hätte doch nur ein Ton sagen brauchen und er wär weg gewesen, aber nein, sie musste so ein Blödsinn einrühren.

Mit diesem Schwachsinn fing alles an, er musste sie kennen lernen und er konnte sie nicht mehr vergessen. Selbst wenn er es gewollt hätte, ihn hatte es mit Haut und Haaren erwischt. Da brachte die ganze Wegrennerei nichts, sie war wie in sein Hirn gebrannt, wie ein bleibendes Tattoo was man sich in die Haut stechen ließ.

Die Entscheidung sich dem zu stellen, was er verbockt hatte, kam nicht gleich. Er hatte die ganze Nacht am Strand verbracht und in den sternklaren Himmel gestarrt. Ihm war alles egal, er wollte nicht in das Haus seines Vaters zurück, eigentlich wollte er nirgendwo mehr hin. Nur am Strand liegen und alles an sich vorbeirauschen lassen. Ihm gingen tausend Sachen durch den Kopf, was er ihr alles hätte sagen können, was er hätte vermeiden können, was er von vornherein hätte anders machen können. Doch es war nun mal alles geschehen und man konnte nichts mehr daran ändern. Es war vorbei!

Nachdem sein Vater am nächsten Tag das Fass zum überlaufen brachte, war er zum Busbahnhof gegangen. Dort schmiss er seine Sachen auf eine Bank und setze sich daneben, dabei fuhr er sich durch die Haare. Er musste weg von hier, er war viel zu lange an diesem Ort. Doch wohin? Nach einem Check was die Finanzen sagten, kaufte er sich ein Ticket Richtung New York. Weiteres konnte er sich ja auch unterwegs überlegen.

Und nun saß er im Bus und seine Gedanken drehten immerzu um Rory. Selbst wenn es keine Chance gab, die Zeit zurückzudrehen und er auch eigentlich nicht vorhatte nach Stars Hollow zu gehen, er konnte und wollte sie nicht vergessen. Vielleicht sollte er nur einen kurzen Abstecher bei Luke machen und dann so schnell wie möglich in New York untertauchen. Das war eine gute Idee, wenn er sein Leben schon ändern sollte, dann mit dem Anfang die Geschichte in Stars Hollow zu beenden. Das hieß eine kurze Aussprache mit Luke und gut war's. An diesen Gedanken hielt er sich den Rest der Fahrt fest und nahm nun doch sein Buch zur Hand, jetzt konnte er sich auch darauf konzentrieren.

Es war kurz vor Mitternacht, als er in dem verschlafenen Städtchen ankam. Die Bürgersteige waren wie eh und je hochgeklappt und kein Mensch war zu sehen. In einigen Fenstern brannte noch Licht und man konnte schwer erahnen, was dahinter ablief.

Jess atmete tief durch und ging mit sicherem Schritt Richtung Luke´s Diner. Doch davor wurde es ihm doch mulmig, das Diner war schon längst geschlossen und er bekam langsam Zweifel, ob es eine gute Idee war hierher gekommen zu sein. Er stellte sich vor das Haus und sah die Fassade nach oben. In Luke´s Wohnung brannte kein Licht, also war er entweder schon im Bett oder nicht zu Hause. In seinem Kopf focht er einen Kampf aus, ob er wieder kehrt machen und auf den nächsten Bus warten sollte, der nach New York fuhr, selbst wenn er die ganze Nacht am Busbahnhof verbringen musste. Oder er setzte sich die ganze Nacht auf die Treppe und wartete darauf bis Luke das Diner öffnete, wobei diese Variante weniger in Frage kam, er wollte von niemanden gesehen werden und die Nächte zur Zeit auch nicht die Wärmsten waren, da man es nicht mit Kalifornien vergleichen konnte. Also beschloss er doch zur Busstation zu gehen. Er schulterte seine Reisetasche zurecht und wollte eben einen Schritt nach vorn gehen, als er eine Vertraute Stimme hörte.

„Jess?"

Er hielt in seiner Bewegung inne und zögerte einen Moment bis er sich langsam umdrehte. „Luke…"

Dieser stand mit verschränkten Armen vor ihm und seinen Blick konnte man nicht deuten. „Was suchst du hier?"

„Ich bin nur zufällig vorbei gekommen und als ich gesehen hatte, dass bei dir alles dunkel war, wollte ich gehen. Na ja, bin halt nur auf Durchreise…", versuchte Jess sein Dasein zu erklären.

„Ah ja, zufällig…", war das einzige was Luke noch dazu zu sagen hatte. Er schloss das Diner auf und ging in das Innere des Cafe´s.

Jess folgte ihm und machte die Tür hinter sich zu. Nun standen beide da und schwiegen sich an. Man konnte Luke ansehen, dass er auf eine Erklärung wartete, vielmehr auch an seiner Geste, da er mit den Fingern auf die Theke trommelte. Das machte Jess noch nervöser, als er ohnehin schon war, aber er hatte schon vor langer Zeit gelernt, dies nicht zu zeigen. Langsam machte ihn das Getrommel auch wahnsinnig. „Kannst du damit aufhören?", riss ihm der Geduldsfaden.

„Mit was?"

„Mit dem Getrommel, das hält doch kein Mensch aus!"

„Du musst es dir doch nicht anhören und du musst nicht hier sein, also, ich warte auf eine Antwort, warum bist du wirklich hier? Wenn es um Rory geht, sie ist nicht in der Stadt und sie wird aufs College gehen. Lass sie in Ruhe, ich glaub du hast genug angerichtet."

„Woher willst du wissen, das ich wegen ihr hier bin und nicht wegen dir, hu? Ich bin vor einer Stunde, nach einer mehr als unbequemen Fahrt von L.A. hierher angekommen, mir ist nicht nach Konversationen…" Er konnte es einfach nicht, es kam ihm einfach nicht über die Lippen. Die kleine Tür die sich während der Fahrt hierher geöffnet hatte, schloss sich binnen von Sekunden.

Luke hatte ihn erwischt, seinen Wunden Punkt erwischt. Er würde es nie zugeben was sein wahrer Grund war, auch wenn sein Onkel die Wahrheit sprach.

„Und nach was ist dir dann? Zu gehen? Gut, die Tür steht offen oder zu bleiben? Dann musst du aber einige Regeln beachten, in Zukunft kannst du nicht treiben was du willst, dass ist vorbei! Entweder du bekommst dein Leben auf die Reihe oder du lässt es bleiben!" Luke hatte sich vor Jess aufgebaut und seine Arme verschränkt um dem Gesagten den nötigen Ausdruck zu verleihen.

„Okay!"

„Wie okay? Du kannst doch nicht hier her kommen und sagen es ist okay!" Jetzt war er vollends verwirrt.

„Ich sagte, es ist okay…" Jess ging mit seinen Sachen zur Treppe und ließ Luke stehen. Er wollte eigentlich nur noch schlafen, die Fahrt hatte ihn geschlaucht. Im Bus konnte er nicht schlafen, unbequem war kein Ausdruck für dieses Gefährt, also wollte er nur noch ein Bett oder auf etwas schlafen, was kein Bussitz war.

„Hey, du kannst mich nicht so hier stehen lassen, Jess…JESS!", doch der war schon dabei die Treppe hochzugehen.

Luke ging ihm hinterher, er wollte eine Antwort, mit einem okay, wollte er sich nicht abspeisen lassen.

Als er vor der Tür des umfunktionierten Büros seines Vaters und was er jetzt seine Wohnung nannte ankam, schoss ihm Nicole in den Sinn. Wie konnte er sie nur vergessen, er hatte doch vorgehabt mit ihr in den Urlaub zu fahren. Okay…mehr oder weniger…aber Lorelai hatte ihn dazu getrieben…mehr oder weniger…wobei ihm sein Traum Sorgen bereitete. Was hatte das alles zu bedeuten? Gut darüber konnte er sich später Gedanken machen, jetzt hatte er wichtigeres zu tun. Jess war in seiner Wohnung und er hatte ihn in seiner Verwirrtheit dazu eingeladen hier zu bleiben, was aber unmöglich war. Er konnte ihm doch nicht erlauben ALLEIN, ohne SEINE Kontrolle in Stars Hollow zu bleiben. Zumal nach allem was passiert war. Entschlossen öffnete er die Tür.

Jess stand mitten im Apartment und sah sich um, langsam rutschte seine Tasche gen Boden und landete mit einem dumpfen Knall auf den Dielen. „Wie ich sehe hat sich nichts verändert, wie kommt's?"

Statt auf die Frage zu antworten platze Luke mit seiner Entscheidung raus. „Du kannst nicht bleiben!"

Sein Neffe drehte sich abrupt um und sah ihn entsetzt an. Was war denn nun kaputt? Schoss es Jess durch den Kopf. „Warum das auf einmal?"

„Nicole!", kam die Antwort prompt.

„Nicole?"

„Nicole und deswegen kannst du nicht hier bleiben!"

„Was hat die damit zu tun, will sie hier einziehen?"

„Nein, wir fahren weg!", nun stand seine Entscheidung fest, wobei er dem Ganzen noch recht skeptisch gegenüber stand.

„Ah, ich verstehe und weil du mich somit nicht unter Kontrolle hast, willst du das ich gehe, alles klar!" In Jess koch eine unbändige Wut nach oben, er fackelte auch nicht lang und rauschte an seinem Onkel vorbei und rannte die Treppen wieder nach unten, nur seine Tasche stand noch am selben Platz wo sie gefallen war.

„Verdammt!", fluchte Luke vor sich hin und wartete einen Augenblick. „Jess warte…" und rannte ihm nochmals hinter her. Wobei er auch nicht weit gehen musste.

Jess stand vor dem Diner und paffte eine Zigarette, wütend stieß er den Rauch in die kühle Abendluft. Er war wütend, wütend auf Luke, das er ihn wieder fort schicken wollte und wütend auf sich, das er der Annahme war, hier endlich einen Neuanfang starten zu können. Aber da hatte er die Rechnung ohne seinen Onkel gemacht. Gut, er konnte ruhigen Gewissens nach New York gehen und musste sich nicht diesem Kleinstadtgehabe hingeben. Plötzlich viel ihm ein das seine Tasche noch oben war und auch all die Dinge die er das letzte Mal da gelassen hatte, weil er nicht alles mit nach Kalifornien nehmen konnte. „Mist!" Er schnippte die Kippe in die Luft, die in einem hohen Bogen auf der Straße landete. In dem Moment, als er sich umdrehte, stand Luke schon hinter ihm.

„Ich dachte du wärst schon weg!", stellte dieser fest.

„Wollt ich auch, aber leider hab ich doch noch was vergessen!", entgegnete Jess ihm sarkastisch.

„Komm rein!", bat ihn nun Luke ins Diner.

„Muss ich ja wohl, wenn ich meine Klamotten holen will!"

„Verdammt Jess, du weißt so gut wie ich, dass ich dich nicht hier lassen kann!"

„Ach das weiß ich?"

„Mach es doch nicht so kompliziert!"

„Mach ich das? Ich weiß nur eins, es war ne verdammt blöde Idee hier her zu kommen! Das hät mir schon von Anfang an klar sein müssen, das ich dir sowieso egal bin. Wobei, es war mir schon von Anfang an klar gewesen. Hätte meine Mutter damals nicht den ganzen Blödsinn eingefädelt, dann wär alles noch in Butter!"

Jess und Lukes Stimmen hallten in der Nacht wieder und wenn man es nicht besser wusste, hätte man meinen können, die Wände hätten Ohren. Denn im Nachbarhaus ging bei den oberen Fenstern Licht an und eine alte Frau steckte ihren Kopf durch eines der offenen Fenster. „Was fällt euch ein so einen Krach zu machen, einige Leute wollen um die Uhrzeit schlafen! Also haltet gefälligst eure Klappen!" und schon war sie wieder im Inneren ihrer Wohnung verschwunden. Luke und Jess starrten an die Stelle wo eben das Gewitter hereingebrochen war und sahen sich danach an.

„Komm jetzt rein, heut kommst du so oder so nicht mehr zurück nach New York!"

Da musste Jess seinem Onkel einmal Recht geben. Heut Nacht fuhr kein Bus mehr, so musste er die Reise am nächsten Morgen fortsetzen. Also ging er wieder rein, aber verlor kein einziges Wort mehr an Luke. Es hatte sowieso keinen Sinn mehr, als das sie sich streiten würden.

Luke war früh ausgestanden um das Diner zu öffnen, da einige Bewohner von Stars Hollow das Bedürfnis hatten ihn schon am frühen Morgen zu nerven. Außerdem musste er noch Vorkehrungen treffen, bevor er mit Nicole auf Reisen gehen würde. Seine Laune war am Tiefpunkt angelangt, er konnte so gut wie gar nicht schlafen. Es missfiel ihm Jess einfach fort zu schicken, aber er konnte sich nicht noch ein Problem aufhalsen, wobei er gedacht hatte es endlich losgeworden zu sein. Und da kam auch schon sein nächstes Problem zur Tür hereinspaziert. Kirk! Dieser stellte sich an den Tresen und starrte ihn wie jeden Morgen unentschlossen an was er essen wollte, wobei er letztendlich doch dasselbe nahm wie immer.

„Was willst du?", brummte Luke vor sich hin und zückte sein Bestellblock.

„Was kannst du denn empfehlen?"

„Was ich dir jeden Morgen empfehlen kann!", brummte er weiter, legte den Bestellblock beiseite und stellte Kirk eine Tasse vor die Nase und schüttete Kaffee hinein. „Die Pfannkuchen kommen gleich!"

Kirk sah ihn entgeistert an, aber nahm dennoch die Tasse und setzte sich an seinen Platz am Fenster. Wenig später kam auch Luke wieder aus der Küche und stellte einen Teller mit frisch gemachten Pfannkuchen hin. Brummte ein „Bitte!" und ging zurück hinter den Tresen. Wo er seine Liste mit Lebensmitteln durchging, die er noch bestellen musste, bevor die Reise auf die hohe See beginnen konnte.

Der Morgen verging recht schnell, das Diner füllte und leerte sich wie eh und je. Doch bei jedem Türklingeln hatte Luke die Hoffung Lorelai würde hereinspazieren und ihn betteln ihr endlich Kaffee zu geben. Aber sie kam nicht, denn sie konnte nicht kommen, da sie mit Rory in Europa war. Er konnte immer auf ihren Rat bauen, auch wenn er es nicht immer hören wollte, doch sie war immer für ihn da, nur dann nicht wenn er sie nötig brauchte. Nicole war sein kleinstes Übel an der ganzen Sache, Jess dagegen das viel Größere. Seine Gedanken fochten einen unermüdlichen Kampf aus, sollte er ihn bei sich lassen oder wirklich zurückschicken? Seine Verstand sprach, dass er es so lassen sollte wie es war, aber ein Gefühl ganz tief im Innersten von ihm sagte, er sollte zu ihm gehen und sagen, das er den Urlaub abblase und nicht mit Nicole wegfahren würde.

Miss Patty kam zu ihm hinüber und sah ihn mit einem durchdringenden Blick an. Sie wusste immer was in dieser Stadt vor sich ging, auch wenn das meiste nie ausgesprochen wurde, sie wusste es einfach. „Hey Luke, mir sind da so Sachen zu Ohren gekommen und ich wollte dich fragen ob diese wahr sind…" Weiter kam sie nicht, da auf einmal laute Musik aus dem oberen Stockwerk nach unten drang. Damit hatte sich wohl ihre Frage erübrigt.

Luke sah sie mit einem geschockten Blick an und rannte Richtung Treppe. „Entschuldigt mich einen Augenblick!", rief er in den Gastraum.

Now I've told you this once before You can't control me
If you try to take me down you're gonna break
Now I feel your every nothing that you're doing for me
I'm picking you outa me
You run away

Schnell war Luke oben angelangt und riss die Tür auf.

I stand alone
Inside
I stand alone
You're always hiding behind your so called goddess
So what you don't think that we can see your face
Resurrected back before the final fallen
Now they've arrest until I can make my own way
I'm not afraid of fading

Mit zwei Sätzen war er an der HiFi-Anlage und drehte die Lautstärke nach unten.

I stand alone
Feeling your sting down inside of me
I'm not dying for it
I stand alone
Everything that I believe is fading
I stand alone

„Was machst du da?", schrie er Jess an.

„Sieht man das nicht? Ich packe!" und schmiss einen Stapel Bücher in eine Kiste.

And now it's my time
It's my time to dream
Dream of the sky
Make me believe that this place is invaded
By the poison in me

„Ach ja und meine Gäste unten verkraulen mit dem Lärm!"

Jess hielt inne. „Mich störts nicht! Was verlangst du eigentlich von mir? Das ich Luftsprünge mache von einem Ort zum anderen geschoben zu werden?"

Help me decide if my fire will burn out
Before you can breathe
Breathe into me
I stand alone
Inside
I stand alone

„Und was verlangst du von mir? Das ich sage, hey Jess, willkommen zu Hause und damit ist alles in Butter?"

Feeling your sting down inside of me
I'm not dying for it
I stand alone

„Vergiss es! Ich muss mich beeilen, wenn ich den nächsten Bus bekommen will, dann hast du mich los und ich bin endlich hier weg!", damit schnappte er sich seine Jacke, seinen Seesack und letztendlich die Kiste die er gepackt hatte. „Den Rest kannst du mir gern hinterherschicken oder schmeiß es auf den Müll!"

Luke sah ihn entsetzt an. „Komm schon Jess, wie oft soll ich es dir noch erklären?", versuchte er die Situation zu entspannen.

„Lass stecken, du vertraust mir nicht? Das ist okay, du willst mich nicht hier haben? Das hab ich auch verstanden, also hör auf etwas zu retten, was nicht zu retten ist!"

„Vertrauen? Du willst mir was von Vertrauen erzählen? Gib mir bitte einen Grund dir noch zu vertrauen! Deine Mutter hat dich zu mir geschickt, ich dachte gut, alles klar, das werden wir schon gebacken bekommen…", er holt tief Luft. „…aber du hast eine Scheiße nach der anderen verbockt, also wieso soll ich dir noch vertrauen können?"

Jess starrte ihn an, darauf konnte er nicht antworten. Er wusste das Luke Recht hatte, auch wenn er es nie sagen würde. Es war das Beste hier zu verschwinden, er konnte machen was er wollte, er konnte niemanden mehr verletzten. Nicht Luke, nicht Rory…
Rory, sie hatte es am wenigsten verdient von ihm verletzt zu werden und es war gut so, das sie nicht in der Stadt war und somit wusste, das er hier war. Okay, in dieser Stadt etwas geheim zu halten wär unmöglich, sie würde es am Ende so oder so erfahren. Doch sie hatte ihm ja gesagt was sie von ihm hielt und es war besser so nicht mehr in ihr Leben zu treten. Er hatte keinen Platz mehr darin.

Nach schier endlosen Sekunden ging er nun zur Tür, nur konnte er sie nicht öffnen, da Luke sie wieder verschlossen hatte. Es sollte nicht jeder mitbekommen, was in dieser Wohnung ablief. Mit der Kiste und seinen restlichen Sachen stand er nun vor der verschlossenen Tür.

Luke kam mit zwei Schritten zu ihm. „Warte, ich nehm die Kiste!"

Ihm tat es mittlerweile Leid so aus der Haut gefahren zu sein, aber die Worte mussten gesagt werden, denn so dachte er nun mal. Aber dennoch hatte er es sich nicht so vorgestellt.

„Es würde reichen, wenn du die Tür aufmachen würdest!"

Luke dachte aber nicht daran und wollte ihm die Kiste aus der Hand nehmen. Er wollte ihn wenigstens persönlich zum Bus begleiten.

Jess hielt aber die Kiste fest und ein leichtes Gerangel entstand. „Was soll das, es wär wohl sinnvoller die Tür aufzumachen, den Rest schaff ich allein!"

„Okay!", kam es von Luke und er machte die Tür auf und wollte vorgehen, doch Jess wollte eben so schnell raus und sie stießen aneinander, dabei fiel etwas aus Jess seiner Jackentasche. Keiner von beiden bemerkte etwas. Das einzige was Jess für seinen Onkel übrig hatte, war ein giftiger Blick und ging durch die Tür. Luke ging ihm nun hinterher und schloss sie wieder hinter sich.

Als beide unten im Café ankamen wurden sie von allen Gästen angestarrt. Jess beachtete die Blicke erst gar nicht und ging zum Ausgang, doch da war wieder dasselbe Problem wie oben. Er stellte seine Kiste auf einem Tisch ab und machte die Tür auf, nahm die Kiste wieder auf den Arm und spazierte raus. Luke folgte ihm, mit einem kurzen Grunzen, was den neugierigen Gästen galt und einer Notiz an Cesar, das er gleich wiederkommen würde.

„Warum folgst du mir, musst du nicht arbeiten?" Jess war sichtlich genervt.

„Ich bring dich noch zum Bus!"

„Den Weg find ich auch allein, ich bin kein kleines Kind mehr!"

Doch Luke ließ sich nicht davon beirren und lief weiterhin neben Jess. Bis sie am Bus ankamen, der auch schon an der Haltestelle stand. Die Tür öffnete sich und Jess stieg ein.

„Jess?", versuchte Luke ihn noch aufzuhalten.

Dieser drehte sich nochmals um, er konnte doch nicht anders und nicht schon wieder ohne ein ‚Good Bye' gehen.

„Es tut mir leid!", brummte Luke leise, aber laut genug, dass es Jess hören konnte.

„Das war´s wohl?", meinte Jess nun ruhig.

„Scheint so, ich mein…na ja…man sieht sich!", stotterte sein Onkel verlegen rum, traute sich aber nicht ihm zu sagen, dass er jeder Zeit wiederkommen konnte. Denn ihm lag schon etwas an seinem Neffen und er war ja nicht immer schlecht.

„Wie meinst du das?" Jess wurde hellhörig.

„Ehm…vergiss es!

„Wie du meinst!" und ging ins Innere des Busses.

Der Fahrer startete den Motor und die Türen schlossen sich.

Luke stand, wie bestellt und nicht abgeholt, da und gab sich in Gedanken eine Ohrfeige nach der anderen. Er hatte es versaut!


A/N: Dies ist meine erste FF über die Gilmores, also geht net zu hart mit mir ins Gericht ;)
Der Anfang wird erstmal nur von Jess und Luke handeln, bevor es zu ner LIT wird. Okay...würd mich über FB freuen. Ob Lob oder Kritik, ich nehm alles in Kauf! :D