Sorry, ich wollte euch nicht so lange auf die Folter spannen. Aber der Alltag hat mich ein bisschen vom Updaten abgehalten. Immerhin ist die Story mittlerweile bis zum Epilog fertig. Ich muss sie nur noch durch die Rechtschreibprüfung jagen :)

Disclaimer: nix mir außer die Storyidee.

Pairing: wie gehabt, da kommt nix neues mehr dazu.


Siegel der Schatten

34. Vernichtung

Harry seufzte erleichtert auf, als Yuugi direkt neben ihm aus dem schattigen Nichts auftauchte. Zu seiner Erleichterung sah der junge Mann auch bei weitem nicht so erschöpft aus, wie es aus der Entfernung vor einer Minute noch gewirkt hatte, nachdem die drei Magier die Drachen besiegt hatten. Hoffentlich war das nicht nur ein weiterer Trick um die Todesser zu täuschen, sondern der Gang durch die Schatten hatte Yuugi wirklich wieder neue Kraft gegeben. Harry hatte nicht viel Zeit, den jungen Mann zu mustern und eine Antwort auf seine Frage zu finden, denn er musste weiterhin Fluch um Fluch abwehren. Doch Yuugi lächelte Harry bei ihrem kurzen Blickkontakt beruhigend an und auch Yami und der hochgewachsene Firmenchef neben ihm sahen wieder so aus, als könnten sie substantiellen Beitrag zur Verteidigung gegen das Chaos um sie herum leisten. Und das war auch dringend nötig.

Voldemort und seine Todesser griffen ununterbrochen mit ihren Zaubern an und Harry war nicht nur einmal nur knapp einem Avada ausgewichen. Dumbledore und Draco kämpften ebenfalls verbissen und zu ihrer Erleichterung waren auch Snape, Molly und Arthur Weasley, sowie Kingsley Shaklebolt, Mad-Eye Moody und einige andere Auroren und Ordenszauberer in den letzten Sekunden nach und nach zu ihnen gestoßen. Hermine und Ron hatten Harry und Draco direkt zu Beginn des Kampfes mit Voldemort gefunden und kämpften schon die ganze Zeit verbissen, aber mit wachsender Verzweiflung über den geringen Erfolg, gegen die Todesser.

Isis, Marik und Bakura riefen immer wieder neue Monster, die aber hauptsächlich gegen die fünf gegnerischen Monster anstürmten. Das entsprach zwar dem Schlachtplan, doch bisher hatten die Hogwartsmagier nur wenig Gelegenheit gehabt, die Monster ihrer Verbündeten entsprechend des Plans mit ihren Zaubern zu verstärken. Die Todesser ließen ihnen einfach keine Zeit, um sich entsprechend auf die Monster zu konzentrieren. Harry und seine Verbündeten waren vielmehr die ganze Zeit damit beschäftigt, sich gegen die fast ständig auf sie einprallenden Flüche zu verteidigen.

Aber es hätte noch schlimmer kommen können. Die fünf Monster könnten sie auch direkt angreifen. Von der schieren Anzahl an sich auflösenden Monstern und der verbissenen Mienen Mariks und Bakuras zu schließen, mussten die einst vertrauten und nun okkupierten Monster wesentlich mächtiger sein, als alles, was die Schattenmagier je gegen sich gehabt hatten. Keiner der beiden sonst so vorlauten Männer hatte in den letzten Minuten mehr geäußert als knappe Angriffsbefehle oder Warnungen an den jeweils anderen oder an Mariks Schwester. Isis selbst sah schon sehr erschöpft aus und Harry ahnte, dass schon bald ein Schattenmagier weniger zwischen Voldemort und ihnen stehen würde.

Bei Yuugis und Yamis Erscheinen schöpfte Harry nun jedoch wieder Hoffnung. Insbesondere, nachdem Yami nur mit einer Armbewegung 20 Monster um den Kreis der verbündeten Kämpfer erscheinen ließ, die sich ohne zu Zögern und mit großem Erfolg auf die Todesser um sie her stürzten, Vielleicht würde diese Schlacht doch, wie anfangs gehofft und trotz Voldemorts ständiger Überraschung, zu ihren Gunsten ausgehen würde.

„Hermine, Ron, Draco, Harry – zu mir." Yamis Stimme war befehlend und hallte über das Zischen der Flüche hinweg. Harry suchte den Blick des geliebten Slytherins und dieser blickte ihn aus einem mit Asche beschmierten aber sonst furchtlosen Gesicht an. Harry lächelte ebenfalls zuversichtlicher als noch Sekunden zuvor und eilte dann wie befohlen zu dem ehemaligen Pharao, der unbewegt inmitten des Chaos stand.

Yuugi stand an Yamis Rücken und schien die vier Hogwartsschüler nicht zu beachten. Er hatte die Hand an dem Deck an seiner Seite, welches dauerhaft golden leuchtete und er verfolgte konzentriert die Angriffe seiner Monster auf die fünf Bestien auf der Seite der Todesser, die nun Mariks und Bakuras Monster unterstützten.

„Ron, Hermine ihr unterstützt Marik und Bakuras Monster wie geplant." Die beiden Gryffindor nickten und warteten gar nicht ab, bis Yami sich an Harry wandte. Mit einem aufmunternden Schlag auf Harrys Rücken eilte Ron gefolgt von seiner Freundin an ihnen vorbei und gesellte sich dann zu den beiden weißhaarigen Magiern.

Aus den Augenwinkeln sah Harry noch, wie Seto Isis auffing, als diese erschöpft zusammen brach und mit der Frau in den Schatten verschwand. Doch er wusste, dass der CEO sofort zurück sein würde, um sie weiter zu unterstützen. Dann wandte sich Harry ganz Yami zu und dieser lächelte aufmunternd.

„Die Drachen waren unerwartet, aber jetzt läuft wieder alles nach Plan. Draco, Harry, haltet euch bereit und sammelt eure Kräfte. Ihr werdet mich und Yuugi in den Schatten unterstützen, wie abgemacht."

Draco streckte eine Hand nach Harry aus und der Gryffindor nahm diese und genoss die Sicherheit gebende Berührung. Sie waren zusammen und würden diesen Kampf zusammen auch überstehen.

Yami sah sich mit schnellen Blicken um, als einige seiner Monster von dem saurierhaften Monster mit dem Namen 'Uraby' angegriffen wurden. Zusätzlich dazu huschte immer wieder ein schwarzer Schatten zwischen den Todessern hin und her und schien die Flüche der Ordenszauberer abzuwehren. Das musste 'Anatsu' sein. Yami kniff konzentriert die Lippen zusammen und Harry wusste, dass er sich bereit machte, noch mehr Monster zu rufen. Doch plötzlich brach ein großer grauer Schatten durch die Reihen der Kämpfenden und warf sich zielsicher auf 'Uraby'. Yami und auch Harry stockten kurz und Harry wollte schon eine Warnung ausstoßen, als er erkannte, dass es sich um einen Werwolf handelte. Sie alle hatten den Bannspruch beobachten können und eigentlich hätte es auf dem ganzen Schlachtfeld keinen einzigen Werwolf mehr geben dürfen. Doch im gleichen Augenblick, als Yami lächelte, erkannte auch Harry seinen Denkfehler. Die Tatsache, dass der Werwolf auch weiterhin zielsicher das Sauriermonster angriff und ihm mit Krallenhieben und Zähnen tiefen Wunden beibrachte, half außerdem bei der Schlussfolgerung, dass es sich bei diesem Werwolf nur um Harrys Freund und Vertrauten Remus handeln konnte.

„OK. Harry, Draco, macht euch bereit." Yami sah die beiden noch einmal eindringlich an und dann rief er laut und weithin hallen.

„Ich rufe die Schatten herbei!"

Dieser Ausruf war keinesfalls eine Beschwörung im eigentlichen Sinne, denn Yami und Yuugi hatten ein ums andere Mal bewiesen, dass ihre Magie meist lautlos und ohne auszusprechende Zaubersprüche funktionierte. Es war vielmehr eine Warnung an alle Hogwartszauberer um sie herum, damit diese sich und auch die verbündeten Ministeriumszauberer auf das Kommende vorbereiten konnten. Schon während der Planungsphase war klar gewesen, dass zumindest ein Teil der Schlacht eher früher als später innerhalb des Schattenreiches stattfinden musste. Die Monster der Schattenmagier waren zwar gegen die Todesser mächtig genug, doch gegen die gestohlenen fünf Monster kamen sie nicht an, egal mit wie vielen Zaubern die Hogwarts-Zauberer die Monster ausstatten würden. Also erneuerten alle Professoren, Schüler und Zauberer des Ordens mit leisen Worten ihre Verteidigungszauber und webten den Patronuszauber in diese Verteidigung mit ein. Die Auroren und die Zauberer des Ministeriums wurden ebenfalls auf diese Weise geschützt. Zwar opferten die Verteidiger so einen großen Teil ihrer Kraft, um die anderen Zauberer zu schützen, doch es wäre weit leichtsinniger gewesen, die über 100 Zauberer in das Geheimnis der Verteidigung vor dem Effekt des Schattenreiches einzuweihen, die nicht an der ursprünglichen Planung beteiligt gewesen waren. Niemand konnte ausschließen, dass nicht doch noch Spione in ihren Reihen existierten und die Todesser sollten so spät wie möglich das Wissen um die Verteidigung durch den Patronuszauber erlangen.

Ohne darauf zu warten, ob die Zauberer ihre Schutzzauber fertig gesprochen hatten, beschwor Yami das Schattenreich um sie herauf. Dieses Mal bedeckte Yami fast einen Umkreis von 100 Metern mit dem alten und dunklen Gefüge aus Schatten und Finsternis. Besonders die Zauberer des Ministeriums reagierten genauso ängstlich, wie die Todesser auf der anderen Seite, denn auch sie hatten noch nie Erfahrung damit sammeln können, direkt in diesem archaischen Reich voller dunkler Macht zu sein. Selbst die Auroren, die das Schattenreich in ihren wenigen Kämpfen mit den Schattenmagiern vor einigen Wochen erlebt hatten, hatten es immer nur von außen gesehen und nie von innen, so wie sie es jetzt taten. Auch die Schutzzauber der Professoren konnten nicht verhindern, dass sich der eine oder andere Verbündete furchtsam einfach zusammen kauerte, weil er von der bloßen Andersartigkeit des seltsamen Gefüges um sich herum überwältigt wurde. Doch die meisten Verbündeten hielten stand und brauchten aufgrund der Schutzzauber nur wenige Augenblicke, bis sie sich an die neue Umgebung gewöhnt hatten. Harry sah, wie sie alle unbehagliche Blicke zu Yami warfen, denn ihnen wurde nun erst so richtig bewusst, wie anders die Magie des ehemaligen Pharaos und seiner Freunde war. Doch sie alle wussten, was auf dem Spiel stand und dass sie nun mitten im Kampf gegen den größten Feind der Zaubererwelt nicht wählerisch sein konnten, was ihre Verbündeten anging.

Harry schauderte ebenfalls leicht, als sich die bekannte und doch noch immer so fremde Realität um ihn zusammenzog. Dracos Hand lag noch immer in der seinen und gab ihm den Anker, den er so nötig brauchte und dann begannen sowohl er als auch der Slytherin damit, genau das zu tun wofür sie die letzte Woche trainiert hatten. Sie schickten einen Fluch nach dem anderen auf die Monster von Yami und Yuugi. Diese waren als hellere Flecken in der diffusen Dunkelheit gut zu erkennen und Harrys und Dracos Verwandlungs- und Verteidigungszauber stärkten diese Lichter und brachten sie zum erstrahlen. Gleichzeitig konnte Harry weiter entfernt andere Lichter in den Schatten aufflammen sehen. Das waren die Monster von Marik und Bakura, die durch Hermine und Ron unterstützt und verstärkt wurden. Und an einer dritten Stelle flog Setos ‚Weißer Drache mit eiskaltem Blick' erneut dicht über die Erde und spie Plasmastrahlen auf die Todesser. Dort unterstützten Professor McGonagall und Professor Flittwick den CEO zur Verbesserung der Kampfstärke des Monsters.

Voldemorts eigene Monster waren ebenfalls leuchtende Punkte im Dunklen, doch sie leuchteten in einem kranken grünen Licht und zu Harrys Freude konnte er innerhalb der nächsten Minuten beobachten, wie drei dieser Lichter unter den Monstern der Schattenmagier begraben wurden und sich dann tatsächlich auflösten.

„'Uraby' ist vernichtet." Mariks Stimme erklang voller Genugtuung, aber seine Erschöpfung konnte er dennoch nicht verbergen.

„'Mystischer Clown' ebenfalls." Yuugis Stimme klang zu Harrys Beruhigung weit kräftiger und ließ ihn seine Anstrengungen weiter aushalten.

„'Anatsu' ist kein Gegner mehr." Setos Stimme war nüchtern wie immer.

Harry lächelte Draco erleichtert an und schickte einen weiteren Verstärkungszauber auf Yamis 'Schwarzen Magier'. Doch der blonde Slytherin erwiderte sein Lächeln nicht. Im Gegenteil weiteten sich seine Augen erschrocken und im nächsten Moment machte der Slytherin einen Schritt von Harry fort. Doch dann schien er sich eines besseren zu besinnen und trat noch näher an seinen Partner heran.

Harry sah kurz in die Richtung, in die Draco noch immer starrte. Doch er hatte keine Zeit, den Grund der Beunruhigung des Slytherins heraus zu finden, denn der 'Schwarzen Magier' und das 'Schwarzen Magiermädchen' griffen in einem Doppelangriff gerade 'Zombyra' an und Harry hatte alle Hände voll zu tun, die beiden Monster so gut es ging zu unterstützen. Sekunden später umarmte Draco Harry fest, hob dann seinen Zauberstab wieder und schickte weitere Flüche zur Unterstützung auf Yamis und Yuugis Monster. Dazwischen berichtete er jedoch mit knappen Worten:

„Marik ist zusammen gebrochen. Bakura hat ihn durch die Schatten fortgebracht. Seto kann auch nur noch Monster zur Verteidigung der Zauberer gegen die Todesser rufen. Er entfernt sich, um an den Flanken nützlich zu sein. Wir sind auf uns allein gestellt."

Nun wusste Harry, wieso Draco ihn so fest umarmte, als hinge ihr Leben davon ab. Denn das tat es buchstäblich. Nun kam alles darauf an, wie effektiv Harrys Magie die Monster des Pharaos und dessen Geliebten unterstützen konnte, denn noch immer waren zwei gestohlene Schattenmonster unter Voldemorts Kontrolle und konnten durch nichts anderes besiegt werden, als durch eben diese Monster, die aus dem Schattenreich heraus angreifen konnten, aber die Hogwartsmagie benötigten, um durch die Verteidigung Voldemorts zu kommen. Harry horchte kurz in sich hinein. Er fühlte sich noch kräftig genug und Dracos feste Umarmung gab ihm zusätzliche Zuversicht. Doch er wusste, dass sie zumindest den Kampf gegen 'Zombyra' und den 'Beauftragten der Dämonen' bald erfolgreich beenden mussten, wollten sie überhaupt noch genug Magie übrig haben, um Voldemort besiegen zu können. Der Kampf mochte nicht so verlaufen sein, wie sich der Lord das anfangs vorgestellt hatte. Die Werwolfflanke und der Drachenangriff hatten ihn sicher hoffen lassen, innerhalb weniger Minuten zu siegen und mittlerweile dauerte die Schlacht schon fast eine Stunde an. Doch die Zahl der kämpfenden Todesser war noch immer erschreckend hoch, während auf ihrer Seite mehr und mehr Zauberer vor Erschöpfung zusammen brachen und ins Schloss apparierten. Selbst Dumbledore hatte vor einigen Minuten, als Harry einen Blick auf ihn hatte werfen können, einen angestrengten Eindruck gemacht, kämpfte er doch nicht nur gegen Voldemort, sondern gegen 10 weitere Todesser gleichzeitig.

Harry und Draco und selbst Dumbledore wussten, dass sie den alten Feind nur besiegen konnten, wenn Yami und Yuugi ihn mit ihrer mächtigen Schattenmagie gleichzeitig ebenfalls angriffen. Doch dies würde erst möglich sein, wenn die letzten beiden Monster besiegt waren.

Plötzlich lachte Draco triumphierend auf und Harry tauchte aus seinen trüben Gedanken wieder auf.

„'Zombyra' ist vernichtet." Yamis Stimme erklang beinahe direkt neben Harry und erst jetzt erkannte Harry, dass Draco sie beide bis an den Pharao und seinen Partner heran gebracht hatte. Er war so mit dem Aussenden von Zaubersprüchen und seinen Gedanken beschäftigt gewesen, dass er diese Tatsache gar nicht wahrgenommen hatte.

Yuugi stand direkt an der Seite seines Geliebten und auch sie hielten ihre Hände fest verschränkt um sich gegenseitig Kraft zu geben.

„Okay. Was machen wir mit dem letzten Monster? Bisher hat nichts, was wir ihm entgegen geworfen haben, seine Verteidigung durchbrochen."

Draco wandte sich fragend an Yami und dieser nickte nachdenklich.

„Ist mir auch schon aufgefallen. Der 'Beauftragte' ist per se schon sehr mächtig, aber Voldemort scheint ihn auch besonders ausgiebig geschützt zu haben. Yuugi, Ideen?"

Der Japaner sah seinen Geliebten aus müden aber doch entschlossenen Augen an. „Er ist ein Unterweltler. Also Typ Finsternis und auf festen Boden angewiesen. Wir haben noch nicht probiert, das Feld anzupassen und ihm den Vorteil der Erde zu entziehen. Ein bisschen Licht und ein Angriff mit Wassermonstern …" Yuugis Stimme verlor sich, doch Yami nickte zustimmend.

„Die Idee ist gut. Ich glaube der Grabräuber hat die entsprechende Feldzauberkarte hier irgendwo verborgen."

Suchend sah sich der ehemalige Pharao um und lächelte dann zufrieden.

„Ich hab sie. Harry, Draco, macht euch bereit. Ihr bekommt gleich nasse Füße. Ihr braucht einen Schwimmzauber oder irgendwas Floßartiges."

Harry und Draco nickten, denn sie hatten bei den Übungen im Quidditchfeld schon Erfahrungen mit den Feldzauberkarten der Schattenmagier sammeln können. Da diese Magie nicht direkt den Zauberer angriff, sondern dessen Umwelt beeinflusste, wirkten die meisten Verteidigungszauber nicht. Ein Zauberer sank in Treibsand genauso ein oder wurde von einem Wirbelsturm genauso hinweg geweht, wie jeder beliebige Muggel. Natürlich konnten die Zauberer Gegenflüche einsetzen und sich so gegen den Angriff der Natur wehren. Doch Yami und Yuugi hatten die Feldzauberkarten bisher nur äußerst sparsam zum Beginn der Schlacht, noch vor dem Angriff der Werwölfe, eingesetzt. Selbst da hatten sie deren Nutzung zumeist noch getarnt, damit die Todesser ihnen nicht zu schnell auf die Schliche kommen würden. Es bestand also eine gute Chance, dass Voldemort sein letztes Monster nicht nachträglich noch besser gegen derartige Angriffe geschützt hatte. Und tatsächlich traf es den 'Beauftragten der Dämonen' völlig unvorbereitet, als sich der Boden unter seinen Füßen plötzlich in einen See verwandelte. 10 Meter im Umkreis um Yami, Yuugi, Harry und Draco, sowie das Monster war plötzlich eine tiefschwarze Wasserfläche erschienen, in der sich die hin und her huschenden Flüche und das violette Wabern des Schattenreiches um sie herum spiegelte.

Yami und Yuugi standen auf einer kleinen gläsernen Insel und hielten sich an je einem der hervorstehenden gläsernen Zacken fest. Harry und Draco hatten sich tatsächlich ein kleines Holzfloß gezaubert, auf dem sie nun auf dem Wasser schwammen. Die wenigen Todesser, die ebenfalls von der Veränderung des Feldes beeinflusst worden waren, schwammen fluchend und wasserspukend in dem scheinbar ziemlich kalten Wasser und paddelten hastig in Richtung der deutlich sichtbaren Begrenzungslinie des Zaubers, wo das Wasser unmittelbar wieder in die zertrampelte Wiese der Ländereien Hogwarts überging. Der 'Beauftragte der Dämonen' ging hingegen sang und klanglos unter, da seine massiven Knochen und der wallende Umhang eindeutig nicht zum Schwimmen geeignet waren. Doch Harry und Draco waren sich sicher, dass es nicht reichen würde, das gegnerische Monster nur zu versenken und sie sollten Recht behalten.

Plötzlich wurde der Kristall, auf dem Yami und Yuugi standen durch einen mächtigen Schlag aus der Tiefe erschüttert und erst jetzt, da sich ein grüner Kopf aus dem Wasser erhob, als der Kristall heftig schaukelte, registrierte Harry, dass die beiden Schattenmagier nicht auf einer Insel standen.

„Ist das eine Schildkröte?" Harrys Stimme war ungläubig, doch Yuugi lächelte zufrieden.

„Besser und wehrhafter als jedes Floß. Das ist die 'Kristallene Smaragdschildkröte'."

Beim nächsten Angriff des 'Beauftragten der Dämonen' aus dem Wasser heraus zeigte sich, dass Yuugis Vertrauen in sein Monster tatsächlich begründet war. Zum einen schwankte das Floß von Harry und Draco weit bedrohlicher, als der kristallene Panzer der Schildkröte und dass, obwohl sie nicht das eigentliche Angriffsziel gewesen waren. Zum anderen griff nun die Schildkröte selbst an. Der Kristall ihres Panzers erstrahlte in einem hellen Licht und schickte dann eine Art Energiestrahl in die Tiefe. Dieser traf erstens den 'Beauftragten der Dämonen' mit voller Wucht und außerdem enthüllte dessen Licht, dass die Tiefe unter ihnen bei weitem nicht leer war. Harrys Blick war unwillkürlich dem Strahl gefolgt und er hatte gar nicht so schnell all die wirbelnden Tentakel, reißenden Zähne und zuschnappenden Mäuler der vielen Meeresungeheuer und Fischmonster zählen können, die dort unter Wasser das gestohlene Schattenmonster angriffen. Wieder und wieder griff zusätzlich die 'Kristallene Smaragdschildkröte' mit ihrem Lichtstrahl an und da dies das einzige Monster war, was sie wirklich sahen, verstärkten Draco und Harry es mit all ihren Lichtzaubern und Energiezaubern, die sie kannten. Dennoch vergingen weitere zwei Minuten, die Harry wie eine Ewigkeit vorkamen, bevor der 'Beauftragte der Dämonen' plötzlich mit einem ohrenbetäubenden Brüllen aus dem Wasser katapultiert wurde – im Maul eines riesigen weißen Hais. Die beiden Monster verschwanden eine Sekunde später wieder in der Tiefe, doch das laute Knacken der Knochen des skeletthaften Minotaurus war deutlich zu vernehmen gewesen. Und dann wurden die Überreste des 'Beauftragten der Dämonen' erneut aus dem Wasser katapultiert und landeten an unterschiedlichen Stellen auf dem wenige Meter entfernten Land. Es brauchte Yuugis erleichtertes Aufseufzen nicht mehr, als dieser mit finaler Endgültigkeit verkündete: „Der 'Beauftragte der Dämonen' ist besiegt."

Sekunden später verschwand das Wasser unter ihren Füßen und Harrys und Dracos Floß blieb etwas schief auf einer Grasnarbe liegen. Yuugi und Yami standen wieder auf dem festen Boden und es gab keine Spur mehr von der Schildkröte oder den anderen Meeresmonstern.

Noch immer in das Schattenreich gehüllt, gönnten sich die beiden Pärchen den Luxus, sich für eine Sekunde an den jeweiligen Geliebten anzulehnen und einen schnellen Kuss auszutauschen. Doch diese kurze Atempause war alles, was sie bekamen, denn schon schwirrten die ersten grünen Fluchzauber direkt auf sie zu und wurden gerade so von Yuugis 'Riesenschild Gardner' abgehalten. Die Todesser hatten ganz offensichtlich einen Weg gefunden, sich nun doch vor dem Einfluss des Schattenreiches zu schützen und griffen erbittert an. Sie alle hatten das Ende des letzten Monsters beobachtet und wussten, dass nun nur noch ihre eigene Macht gegen die Verteidiger Hogwarts' etwas ausrichten konnte.

Yami und Yuugi riefen daraufhin das Schattenreich zurück, denn gegen die Todesser brachte es ihnen nun keine Vorteile mehr und ihre Monster waren auch so in der Realität effektiv genug. Es hätte sie beide zu viel Kraft gekostet, die Schatten weiterhin über eine so große Fläche, welche das Schlachtfeld mittlerweile darstellte, aufrecht zu erhalten und sie nutzten diese Macht lieber, um mehr Monster zu rufen. Ohne die Schatten war auch Dracos Umarmung Harrys nicht mehr als Schutz nötig und so stürzten sich die beiden Siebtklässler nun nur noch Seite an Seite, aber nicht mehr eng umschlungen, in den Kampf.

Zwischen jedem Fluch und jedem Abwehrzauber versuchte Harry sich jedoch umzusehen und nach und nach gewann er eine Übersicht darüber, wie die Schlacht stand. Es war keine schöne Erkenntnis. Die meisten Zauberer des Ministeriums lagen am Boden, humpelten unter schwachen Schutzzaubern davon oder disapparierten noch mit letzter Kraft. Die Auroren hatten sich um Dumbledore, Snape und McGonagall versammelt und unterstützten diese im Kampf gegen den größten Trupp Todesser sowie Voldemort höchstselbst. Die restlichen Ordensmitglieder waren über das Schlachtfeld verteilt und in Einzelduelle verstrickt oder deckten den Rückzug der wehrlosen Zauberer des Ministeriums. Die Reihen der Todesser waren ebenfalls stark gelichtet und es lagen jede Menge bewusstloser oder vielleicht auch toter Menschen in schwarzen Roben über das Schlachtfeld verteilt im zertrampelten Gras. Doch es waren bei weitem noch mehr Todesser als Verteidiger übrig. Hermine und Ron unterstützten Arthur und Molly Weasley bei ihrem Kampf mit einem zweiten, etwas kleineren Pulk von Todessern. Diese versuchten ganz offensichtlich, sich mit der Rotte um ihren Meister zu vereinen und die Weasleys und Hermine taten alles, um dies nicht zuzulassen. Remus unterstützte die vier Zauberer erfolgreich in seiner Werwolfgestalt und Harry beschloss stillschweigend, dass er seinen beiden besten Freunden keine Unterstützung zukommen lassen musste. Diese Front würde sich vielleicht nicht so schnell aufklären, wie nötig, aber es bestand kein Zweifel, dass die Todesser an dieser Stelle den Kampf verlieren würden.

Von den Schattenmagiern war neben Yami und Yuugi nur noch Seto auf dem Feld. Der CEO hockte etwas abseits auf der Wiese und beobachtete scheinbar unbeweglich das Geschehen auf dem Schlachtfeld. Doch seine Rechte hielt den Milleniumsstab fest umklammert und dieser glühte immer wieder in einem hellen goldenen Licht auf. Harrys Blick fiel mehr zufällig auf einen Todesser, der seinen eigenen Zauberstab plötzlich gegen sich selbst richtete und gestreckt zu Boden fiel, anstatt einen der fliehenden Ministeriumszauberer zu attackieren. Nun wusste Harry, dass Seto, obwohl dieser keine Kraft mehr zu haben schien, Monster zum Angriff auszusenden, dennoch weiterhin seinen Beitrag leistete.

Dennoch machte sich Verzweiflung in Harry breit. Die Anzahl der Todesser war noch immer zu groß, als dass die wenigen verbliebenen Zauberer sie so einfach besiegen könnten, Verstärkung würde aus dem Schloss ebenfalls nicht kommen können, denn die Zauberer, die dort noch immer kampflos warteten, waren nötig, um die Disappariersperre um das Schlachtfeld und das Schloss aufrecht zu erhalten. Doch was brachte es, wenn sie Voldemort an Ort und Stelle festhielten, aber aufgrund des langen Kampfes zu erschöpft waren, um ihn auch besiegen zu können. Und der Lord schien ähnliche Gedanken zu haben, denn seine Angriffe waren weiterhin voller Wucht und sein Gesicht war von einem boshaften Lächeln verzerrt, was Harry mehr erschreckte, als alles andere. Der Lord war sich eines Sieges gewiss, denn auch wenn der Kampf bisher nicht so verlaufen war, wie er ihn geplant hatte, war er doch noch immer im Vorteil. Die Masse der Verteidiger war vernichtet. Die Schattenmagier waren auf zwei reduziert und alle Gegner hatten nur noch einen Bruchteil ihrer Kampfkraft übrig. Voldemort hingegen hatte bisher nicht viel mehr tun müssen, als Dumbledore anzugreifen. Und auch dabei war er von der großen Zahl seiner Gefolgsleute unterstützt worden. Während Dumbledores Zauberstabhand sich nur noch minimal bewegte, als spare er jedes Quäntchen Kraft, was er noch übrig hatte, zauberte Voldemort fast mit übertrieben weitschweifigen Bewegungen. Zum Teil war dies sicherlich nur Show für seine Todesser, doch zum Teil war es auch zur Verunsicherung der Verteidiger gedacht und Harry musste zugeben, dass es wirkte.

„Es ist erst vorbei, wenn wir am Boden liegen und keine Lebenspunkte mehr haben. Selbst mit einem einzigen Punkt kann man immer das Spiel herumreißen und gewinnen."

Harry blickte zur Seite und sah in die violetten Augen Yuugis. Der Japaner hatte ihn an der Schulter gefasst und sah ihn ernst an. Harry konnte sehen, wie müde Yuugi war und doch ging von dem jungen Mann eine Entschlossenheit aus, die Harry nur bewundern konnte. Dieser Mann hatte schon mehr Kämpfe in seinem Leben ausgetragen, als viele der älteren Zauberer um sie herum zusammen genommen. Und seine Erfahrung hatte ihn gelehrt, dass Aufgeben niemals eine Option war. Diese Lektion hatte Harry ebenfalls schon oft und schmerzlich lernen müssen, aber es war doch einfacher, sich an diese Lektion zu erinnern, wenn ein anderer mit gutem Beispiel voran ging.

Harry lächelte gequält, nickte aber und folgte Yuugi dann wortlos. Innerhalb der letzten Minute hatte Harry irgendwann sogar Draco aus den Augen verloren. Harry sah auch Yami nirgends und ahnte, dass Yuugi absichtlich allein losgezogen war, um Harry zu suchen. Zielsicher kämpfte sich der Japaner nun auch durch die Todesser hindurch und Harry folgte ihm dichtauf. Yuugis Hand verließ nie die permanent golden glühende Kartenbox an seiner Hüfte, während Harry seinen Zauberstab in alle Richtungen schwang und die Todesser lähmte oder verwirrte, die Yuugis kämpfende Monster oder die Effekte seiner eingesetzten Zauberkarten übrig gelassen hatten. Irgendwann erreichten die beiden dann das Herz des Schlachtfeldes, auf dem Draco und Yami schon an der Seite von Dumbledore kämpften. Eine Zeit lang hielt sich der Kampf die Waage und schien tatsächlich sogar zu ihren Gunsten umzuschlagen. Die Menge der Todesser um sie herum wurde immer weniger und die Frequenz der umherschwirrenden Flüche wurde nach und nach immer geringer. Doch Harry beobachtete auch, dass der Zeitabstand immer länger wurde, nach dem Yami und Yuugi neue Monster riefen und dass diese immer kürzer aktiv angriffen. Immer mehr Auroren stürzten benommen oder vielleicht sogar schlimmeres zu Boden und Harry hatte keine Zeit herauszufinden, um wie viel schlimmer. Voldemorts Bewegungen wurden zwar ebenfalls etwas langsamer, doch seine Angriffe verloren scheinbar nichts an ihrer Wucht und selbst Yamis und Yuugis Monster wurden von den Avada Kedavras des Lords immer wieder vernichtet.

Die lang andauernde Schlacht forderte deutlich ihren Tribut und Harry spürte selbst, dass ihn mittlerweile nur noch der bloße Überlebenswille aufrecht hielt. Irgendetwas musste geschehen! Irgendwie musste es ihnen gelingen, Voldemort empfindlich zu schwächen, sonst würden sie den gleichen Schlachtausgang haben, wie im letzten Herbst. Mit dem Unterschied, dass sich die Zaubererwelt keinen dritten Versuch leisten konnte. Wenn sie Voldemort heute nicht besiegen würden, dann würde der Mann in absehbarer Zeit mit einer neuen Armee auftauchen und niemand würde ihm mehr Widerstand entgegenbringen können. Sie durften Voldemort nicht fliehen lassen wie beim letzten Mal und doch schien es auch keinen Weg zu geben, ihn zu besiegen.

Irgendetwas musste geschehen!

Und dann geschah tatsächlich etwas.

In der einen Sekunde verfluchte Harry noch einen der Todesser, der direkt neben Voldemort gestanden hatte und den der Lord rücksichtslos als Schutz vor Harrys Angriff vor sich gezaubert hatte. Und in der nächsten Sekunde war Harry in völlige und nachtschwarze Stille gehüllt. Einen Augenblick lang konnte er sich nur wundern, was nun geschehen war, doch da schlug die fremdartige und so unglaublich dunkle Macht der Schatten über ihm zusammen und er hatte keine Wahl, als sich wimmernd zusammen zu krümmen und in die Knie zu gehen. Harry versuchte alles, um einen Patronuszauber aufzurufen, doch es gelang ihm nicht. Die Fremdartigkeit des Schattenreiches war so überwältigend, dass er keinerlei klaren Gedanken mehr fassen konnte. Er würde hier allein und in dieser fremden Welt sterben und er würde Draco niemals wiedersehen….

Plötzlich tauchte ein Licht in weiter Ferne auf. Harrys umnebelter Verstand registrierte es erst nur unterbewusst, aber dann kam das Licht näher und näher und bald war es so blendend, dass er es nicht mehr ignorieren konnte. Binnen Sekunden war es ihm so nah, dass er die Augen schließen musste und da wo zuvor aufgrund der Finsternis Nichts gewesen war, war nun aufgrund des Lichts Nichts mehr zu erkennen. Das Licht hüllte Harry ein und er spürte die Hitze. Doch es war ein kaltes Feuer, was ihn umgab und doch nicht verbrannte. Und dann plötzlich schälte sich eine Gestalt aus diesem Licht heraus. Harry musste blinzeln, um die dunkle Silhouette gegen das kalte Feuer zu erkennen, doch als sich warme Arme um ihn schlangen und vertraute Lippen auf den seinen lagen wusste er, dass Draco ihn in der Dunkelheit gefunden hatte.

Als sich der blonde Slytherin aus ihrem Kuss wieder löste und Harry die Augen wieder öffnete, sah er zweierlei. Erstens waren sie noch immer im Schattenreich, auch wenn es nun nicht mehr so undurchdringlich schwarz war. Und zweitens hatte sich das blendende Licht um ihn herum in Yami und Yuugi verwandelt. Die beiden Schattenmagier standen ebenfalls eng umschlungen neben Harry. Yuugis violetter Blick lag warm und zuversichtlich auf Harry und Draco, während er seinen Arm fest um Yamis Hüfte geschlungen hatte. Yami hielt mit der einen Hand das Milleniumspuzzle vor seiner Brust fest, während seine andere vor Yuugis Brust fest mit dessen freier Hand verschränkt war. Der Pharao blickte Harry jedoch nicht an, sondern starrte auf einen Punkt nicht weit vor ihnen. Und als Harry diesem Blick folgte, sah er zu seiner Überraschung Voldemort sich desorientiert im Kreis drehen und den Zauberstab auf unsichtbare Gegner zeigen.

Plötzlich erklang eine Stimme in Harrys Kopf und der junge Mann zuckte erschrocken zusammen.

/Wir können die Schatten nicht sehr lang in dieser Konzentration aufrecht erhalten. Wir haben nur diese eine Chance. Harry, Draco, ihr müsst ihn jetzt angreifen, bevor er uns wahrnimmt./

Harry erkannte, dass es für Voldemort noch genauso dunkel sein musste, wie es um ihn selbst in den wenigen Augenblicken gewesen war, bevor Yami und Yuugi Draco zu ihm gebracht hatten. Der Lord machte allerdings nicht den Eindruck, vom Reich der Schatten beeinflusst zu werden. Er schien die alte Magie und die Fremdartigkeit nicht zu bemerken, oder wenn, dann zeigte er zumindest nicht die Furcht und den Respekt, den Harry empfunden hatte. Voldemort war durch das Erscheinen des Schattenreiches um ihn herum nur geblendet und von seinen Todessern abgetrennt. In den wenigen Millisekunden, in denen Harry diese Gedanken durch den Kopf gingen, begann Voldemort auch sogleich Angriffszauber in alle Richtungen auszusenden. Die Schatten verschluckten die giftgrünen Lichtbahnen, doch dadurch bekam die tiefe Schwärze um sie herum mehr Kontrast und violette Schlieren zeigten die Grenzen des Schattenreiches an. Und ganz klar konnte auch Voldemort dies wahrnehmen, denn seine Zauber wurden gezielter. Noch richteten sie sich auf bloße Nebelbänke in der violetten Schwärze, doch es war nur eine Frage der Zeit, bis der Lord Draco und ihn entdecken würde.

Yami keuchte angestrengt neben Harry auf und auch Yuugi sog gequält die Luft ein.

„Bereit?" Dracos Stimme erklang flüsternd direkt neben Harrys Ohr und Harry nickte entschlossen. Sie würden keine zweite Chance bekommen. Dracos Körper presste sich dicht an Harrys und seine Linke umschlang weiterhin Harrys Körper. Doch Dracos Rechte löste sich nun und der Slytherin hob seinen Zauberstab in einer fließenden Bewegung. Der Schutzkreis, den Dracos Anwesenheit um Harry bildete, wurde dadurch zwar gebrochen, doch Harry gab dem Schattenreich keine Gelegenheit, dies zu nutzen. Simultan mit Draco hob auch er seine Zauberstabhand und zeitgleich schickten sie jeder einen Avada Kedavra gegen den größten Feind der Zaubererwelt.

Harry hatte diesen speziellen Zauber noch nie angewandt und er hatte immer gehofft, er würde es auch nie tun müssen. Doch er wusste, dass Voldemort niemals seinen Kampf aufgeben würde. Den Lord konnte man nicht durch bloße Entwaffnungszauber besiegen, um ihn dann in ein Gefängnis ohne Schlüssel zu werfen. Dieser Kampf würde nur ein Ende finden, wenn einer von ihnen beiden starb. So hatte es Professor Trelawneys Prophezeiung immer vorhergesagt und spätestens seit letztem Herbst hatte Harry gewusst, wenn er Voldemort noch einmal gegenüber stand, durfte er nicht zögern, den Todesfluch einzusetzen.

Ihre Zaubersprüche eilten als helle, silberne Strahlen durch die Schatten auf Voldemort zu. Dieser schien nichts davon zu bemerken, obwohl er sich noch immer um sich selbst drehte und nach Gegnern Ausschau hielt. Die Zeit schien sich auszudehnen und unglaublich langsam zu vergehen. Harry konnte den beiden Lichtstrahlen tatsächlich mit den Augen folgen und sehen, wie sie sich einander annäherten, sich kurz vor ihrem Ziel vereinigten und dann wie durch eine Barriere hindurch drangen. Erst da wurde Harry klar, dass es genau das war, was geschah. Durch Yamis und Yuugis Schattenmagie war Voldemort für ihn und Draco zwar klar zu sehen gewesen, doch er selbst war von einer Barriere der Schatten umgeben. So hatte er die Annäherung des Fluches nicht bemerkt und keine Abwehr aufbauen können.

Und dann traf der Zauberspruch Voldemort mitten in die Brust.


Na was denkt ihr, ist es vorbei? War's das für Voldi? Ihr werdet es im nächsten Kapitel erfahren. Knuddel. Fly.