Rückblick 10
Juli 2002
Am darauf folgenden Dienstag fühlte sich Hermine verfolgt, als sie Zutaten sammelte, aber ihre kleine Wanderung verging ohne Probleme. Als sie an diesem Morgen in der Hütte ankam war Draco schon da.
„Also, duellieren.", sagte er, und drehte seinen Zauberstab in seiner rechten Hand, als sie durch die Tür lief.
Hermine erstarrte und wurde leicht blass.
Sie hatte sich schon darauf vorbereitet – sich immer wieder daran erinnert, dass Draco vermutlich etwas besonders Unschönes mit ihr anstellen würde, sobald er anfing sich besser fühlen. Es war anscheinend seine Standard Methode dafür die Distanz zwischen ihnen zu waren.
Sie hatte ihn wesentlich mehr von seiner Bestrafung geheilt, als sie ihn nach seinem Kampf mit dem Werwolf geheilt hatte. Wenn er ihre Berührungen als zu weit gehen ansah – wenn sich die Distanz zwischen ihnen wirklich verringert hatte – sie hat sich immer wieder daran erinnert, dass er vermutlich irgendwann etwas extra Grausames tun würde, um den Abstand wieder herzustellen.
Sie hatte es gewusst –
Aber in die Situation hinein zu laufen, fühlte sich dennoch so an, als ob sie ausgeweidet wurde.
Sie ließ ihre Blick sinken und zwang ihren Gesichtsausdruck dazu sich nicht zu verändern.
„Richtig.", sagte sie. Sie ließ ihre Tasche neben die Tür am Boden fallen und platziert einen Schutzzauber darüber.
Sein Ausdruck war kalt und abwägend, als er sie von der anderen Seite des Zimmer anschaute.
„Ich möchte sehen, ob dein Ducken und Ausweichen besser geworden ist, aber ich will dich nicht alle Minute wieder rennervaten müssen –"
Hermine zuckte leicht zusammen.
„Treff nur nicht meine Hände.", unterbrach sie ihn. „Ich kann nicht arbeiten – wenn du wieder meine Hände triffst."
Seine Augen verengten sich genervt.
„Fuck off, Granger, ich habe nicht vor dich zu verhexen.", fauchte er. Er bewegte blitzschnell seinen Zauberstab in ihre Richtung und sie spürte – Nässe.
Sie blickte nach unten und sah einen großen Wasserfleck über ihren Handrücken verteilt.
„Ich sehe schon, du denkst, dass ich ein komplettes Monster bin,", sagte er matt, „aber ich halte mich normalerweise an meinem Wort. Ich nehme an das Wasser nicht zu beleidigend für dich ist."
Hermine blickte noch immer vor Verwunderung auf ihre Hand hinunter. Endlich schaute sie zu ihm nach oben und errötete.
"Es tut mir leid.", murmelte sie.
„Also gut." Sein Ausdruck war steif. „So – ich bin hauptsächlich daran interessiert, wie du dich bewegst. Wie auch immer, du solltest versuchen mich mit einem Spruch zu treffen, falls du es schaffen solltest."
Er nahm eine sehr neutrale Duellier Haltung ein und wartete drauf, dass sie das gleich tat.
Sie machte sich bereit und senkte dann ihren Kopf in einer leichten Verbeugung ab, bevor sie einen Wabbelbein-Fluch auf ihn schickte. Er blockte ihn mit einer lockeren Bewegung seiner rechten Hand.
Er schickte einige Tropfen Wasser in ihre Richtung, die sie leicht mit einem nonverbalen Schild abblockte.
Sie schickte eine Reihe an Betäubungszaubern zu ihm und er blockte sie alle ab, ohne sich überhaupt zu bewegen.
„Warum hast du so viel Bedenken darüber, wie ich mich bewege, wenn du dich selbst nicht mal bewegst?", fragte sie als sie mehrere Wabbelbein-Flüche in Richtung seiner Füße schickte.
„Ich tue dir nicht.", sagte er und schenke ihr ein dünnes Lächeln, als er ihre Sprüche abblockte und ihre Füße mit ein paar Wassertropfen traf. „Dein Schild ist nicht flächendeckend. Hör auf es aufrecht zu erhalten und weiche aus oder stell sicher, dass es deinen ganzen Körper bedeckt."
Sie wurde rot und wich körperlich den nächsten 20 Wassertropfen aus, während sie mehrere unbedenkliche Zauber in seine Richtung schoss.
„Du versuchst nicht mal mich zu treffen.", sagte er und schmollte. „Dir ist schon klar, dass es praktisch mein Job ist zu duellieren. Ich Kämpfe mit Wölfen, deinem Orden, Todessern ... Vor allem in letzter Zeit, jeder in den Rängen des dunklen Lords denkt, dass meine Verletzung eine offene Einladung dafür sind zu versuchen meinen Platz zu stehlen."
Hermine wäre fast gestolpert und starte ihn vor Entsetzen an.
„Was?", sagte sie mit einem erschrockenen Schnappen nach Luft. Wenn er Harry oder Ron wäre hätte sie ihm eine gescheuert.
Er traf sie genau zwischen den Augen mit einem Tropfen Wasser.
„Konzentrier dich!", bellte er, bevor er seine Hand über seine Augenbrauen legte als offensichtliches Zeichen der Verzweiflung, während er aber immer noch ihre Beinklammerflüche abwehrte, die sie auf ihn schoss. „Du bist hoffnungslos. Beim Merlin. Das ist warum ihr am Verlieren seid."
„Ich bin eine Heilerin.", fauchte sie abwehren. „Wenn du wollen würdest, dass ich stärker versuche dich zu verhexen, hättest du darüber reden sollen, wie sehr du es genießt Kniesel Kätzchen zu töten."
„Jeden Abend, bevor ich ins Bett gehe.", sagte er todernst, als er die Luft mit kleinen Geschossen aus Wassertropfen füllte. Auf dem Boden bildeten sich langsam Pfützen.
„Sagt du mir gerade wirklich, dass du die ganze Zeit duelliert hast?", verlangte Hermine zu wissen. Sie hörte auf zu versuchen ihn zu verhexen und schaute ihn einfach nur entzürnt an, als sie all die Wassertopfen ablockte die er in ihre Richtung schickte.
Draco verdrehte seine Augen.
„Du erinnerst dich vielleicht, ich bin ein Todesser.", sagte er. „Ich weiß nicht, wie das überraschend für dich sein kann."
„Du bist verletzt! Ich hatte angenommen, dass es wenigstens einen gewissen Grundsatz an Menschlichkeit selbst unter Todessern gibt." Sie brodelte vor Wut.
„Nun, du lagst falsch. Trotz seiner Muggel Herkunft glaubt der Dunkle Lord hauptsächlich an das Überleben der Stärksten. Daher auch sein Bestreben alle Muggel zu bezwingen. Wenn mich – meine Bestrafung – dafür anfälliger macht, gestürzt zu werden, dann verdiene ich es scheinbar."
„Also – was? Sie können dich einfach angreifen, wann immer sie wollen?", fragte sie wütend, während sie damit weitermachte den Regenschauer abzuwehren, den er in ihre Richtung schicke. Der gesamte Boden war voller Wasser.
„Natürlich nicht.", sagte er, seine Lippen verzogen sich herablassend. „Ständiges Kämpfen untereinander schwächt den militärischen Zusammenhalt. Es gibt vorgesehene Zeiten jede Woche, vor dem Dunklen Lord, wo Herausforderungen erlaubt sind. Und es gibt generelle Einschränkungen, die das Töten betreffen oder Sachen wie unumkehrbare Flüche die unsere – Nützlichkeit – beeinträchtigen würden."
„Das ist widerwärtig."
„Der zivilisierte Mensch ist ein erfahrener und verständiger Wilder.", sagte Draco.
Hermine kniff ihre Augen verwirrt zusammen.
„Du kennst Henry David Thoreau?"
„Ach, weißt du. ‚Kenne dich selbst. Kenne deinen Feind. Und du sollst hundert Schlachten ohne Verluste gewinnen.'", sagte er mit einem leichten Grinsen. „Wir Wilden Todesser wissen durchaus, wie man liest. Der Dunkle Lord interessiert sich nicht dafür was ich tue, solange ich ihm weiter Erfolge verschaffe."
Er seufzte plötzlich und hörte auf Wasser auf sie zu schießen.
„Du wirst wirklich nicht versuchen mich zu verhexen, oder?", fragte er sie irritiert, als er die riesige Pütze an Wasser verschwinden ließ, in der sie beide standen.
Hermine wurde leicht rot.
„Ich habe viel Zeit damit verbracht dich zu heilen. Ich will nicht die Ursache sein, dass du hinfällst.", gab sie widerwillig zu.
„Du bist ein verdammter Trottel.", sagte er und schaute zu ihr. „Erwartest du, dass Todesser dir die gleiche Großzügigkeit entgegen bringen? Wenn du verletzt am Boden liegst, wäre es witzig dich noch zusätzlich zu verfluchen."
„Ich glaube wir sind uns alle einig, dass ich eine ziemlich hundsmiserable Todesserin wäre.", zischte sie ihn an.
„Offensichtlich. Aber ich hatte gehofft, dass du pragmatisch genug bist, um kompetent zu duellieren."
„Ich kann pragmatisch sein. Wenn es darauf ankommt, werde ich nicht zurückscheuen. Aber – ich kann nicht versuchen dich jetzt zu verletzten."
Sie biss sich auf die Lippe und schaute von ihm weg.
„Du –", fing sie an, „du hats in der Zwischenzeit mehrere hundert Leute gerettet. Es besteht die Chance, dass nie jemand darüber Bescheid wissen wird. Und du wurdest dafür bestraft. Also – ich werde nicht versuchen dich zu verletzen. Nicht wenn du eh schon verletzt bist."
Sie stand unbeholfen da. Er seufzte und starrte sie an. Es lag eine kalte Abwägung in seiner Miene, als er da stand und sie einschätzte. Es herrschte eine lange Stille.
„Wusstest du,", sagte Draco nach einer Minute mit leisem Ton, „dass ich da war, als die Creevey Familie aus ihrem Versteck gezogen wurde?"
Hermine hätte nicht fassungsloser sein können, wenn er nach vorne getreten wäre und sie ins Gesicht geschlagen hätte. Sie blickte schnell zu ihm nach oben, als er fortfuhr.
„Zwei Muggel-geborene Zauberer aus der gleichen Familie. Recht ungewöhnlich. Sie wurden als hohe Priorität angesehen. Der Dunkle Lord wollte, dass ihre Tode spektakulär werden."
„Du –", Hermine blieb die Luft weg. Die Worte blieben ihr im Hals stecken und wurden von dem aufsteigenden Schrecken verschlungen.
„Du hättest die Muggel schreien hören sollen. Meine liebe Tante Bella hatte eine Vorliebe für den Crutiatus. Erinnerst du dich daran, wie sie die Longbottoms geisteskrank gemacht hat? Sie sah die Creeveys als deren Wiederholung an. Die Jungs haben versucht wegzulaufen. Gute kleine Läufer. Schau genug, um zu wissen, dass sie ihre Eltern nicht retten konnten."
Hermine fühlte sich, als ob sie geschlagen wurde. Wiederholt. Sie versuchte zu atmen aber ihre Lungen wollten nicht funktionieren. Ihre Kehle fühlte sich an, als ob sich etwas um sie herum zusammenzog.
Draco fuhr mit unbarmherziger Stimme fort. „Natürlich ist dein Orden irgendwann aufgetaucht, aber sie waren recht spät dran. Der Vater hat sich durch seine Zunge gebissen und ist an seinem eigenen Blut erstickt. Bella hat der Mutter die Gebärmutter raus geschnitten, nur falls die Frau noch klar genug sein sollte, um zu verstehen für was sie bestraft wurde. Während sie ihre Organe im Empfangszimmer aufgehängt hat wurde ich losgeschickt, um die Jungs aufzuspüren. Es war einfach, weil sie am Rumheulen waren und versuchten haben zusammen zu bleiben. Sie auf dem Land zu verstecken meilenweit entfernt von der nächsten Farm war ein Flüchtigkeitsfehler für zwei Zauberer, die nicht apparieren konnten. Dann ist der jüngere in einem Dachs Bau getreten und hat sich sein Bein gebrochen. Er hat angefangen durch das Gras zu krabbeln. Ein einfaches Ziel für den Tötungsfluch. Er war die zweite Person, die ich damit in den Rücken getroffen habe."
Hermines Handgelenk schoss nach vorne, ohne nachzudenken, als sie einen Schnittzauber auf ihn schoss. Er streifte Malfoys Wange. er zuckte nicht zurück als das Blut aus dem rasiermesserfeinen Schnitt heraus tropfte und anfing an seinem Gesicht herunter zu laufen. Er ging auf sie zu.
„Weist du...", sagte er sanft. „Der Tötungsfluch. Es schneidet etwas aus einem heraus. Es ist nichts etwas, was jeder einfach so benutzten kann. Nicht wiederholt. Colin hätte weiterrennen können. Wenn er das getan hätte dann wäre er heute vielleicht immer noch am Leben. Aber Er hat gestoppt, für seinen toten Bruder hat er angehalten, er ist zurück gerannt und hat versucht seinen Körper mit sich zu ziehen."
„Hast du –", krächzte Hermine und fühlte sich, als ob sie von dem Grauen, das sich in ihr ausbreitete sterben würde. „Bist du –"
Malfoy zog eine Augenbraue nach oben und grinste kalt auf sie herab.
„Willst du wissen, ob ich für den Alptraum in deinem Kopf verantwortlich bin?"
Hermine hatte das Gefühl, dass wenn sie ihren Mund nochmal öffnen würde sie sich vielleicht übergeben würde. Ihr Zauberstab zitterte in ihren Fingern und sie fühlte sich hin und hergerissen zwischen dem Verlangen zu schreien oder das Weinen anzufangen. Sie hat sich noch nie dazu in der Lage gefühlt jemanden mit dem Crutiatus Flucht zu foltern, aber als Malfoy ihr immer näher kam, seine grauen Augen glitzernd war sie sich sicher, dass sie es wirklich tun wollen würde.
„Nein.", sagte er sanft und Hermine strauchelte leicht. „Das war Dolohov. Er hatte ihn gerade erst erfunden. Ist extra mit der Hoffnung an diesem Tag mitgekommen, dass er ihn ausprobieren können würde. Aber es ist schwer mit ihm zu Zielen. Nicht zu gebrauchen für weite Entfernungen. Du musst innerhalb eines halben Meters deines Opfers sein. Wenn Colin einfach nur gerannt wäre – dann wäre er nicht damit getroffen worden."
Hermine schlug die Hände über ihren Mund zusammen und brach mit einem unterdrücktem Schluchzen auf dem Boden zusammen.
Malfoy kniete sich nieder, zwang ihr Kinn nach oben und starte ihr kalt in die Augen.
„Das ist es wie Gryffindor Empfindeleien aussehen. All diese noblen Ideale, dass man niemanden zurückzulässt, nicht mal die Toten; dass man keine dunklen Künste verwendet; dass man niemanden schlägt, weil sie schon am Boden liegen; dass man Leuten Heldentum zuschreibt - wenn du das Gefühl hast irgendetwas von dem glauben zu müssen, dann erinnere dich einfach daran, wie und warum Colin vor deinen Augen gestorben ist. Du weißt gar nicht wie viele von deinen Widerstandskämpfern ich getötet hab, weil sie diese Lügen geglaubt haben, das Güte ein Vorteil im Krieg ist."
Er ließ ihr Gesicht los und stand auf.
„Wenn du jetzt nicht lernst zu kämpfen, dann wirst du sterben. Der Fakt, dass du bis jetzt noch nicht getötet wurdest, während du auf Zutaten Suche gehst, hast du der reinen Gutmütigkeit deines Glücks zu verdanken. Ich bin mir sicher, dass du zu pragmatisch bist, um weiterhin auf so etwas zu vertrauen. Wenn du auch nur ein bisschen Verstand hast, dann erwarte ich da hast du es nächste Woche wirklich versuchst."
Er ließ eine Schriftrolle neben sie fallen und disapparierte.
Hermine saß eine lange Zeit auf dem feuchten Boden der Hütte.
Niemand redete über Colin.
Aus Respekt gegenüber Hermine aber auch gegenüber Harry, wurde das Thema gewissenhaft vermieden. Alles was es auch nur vage anschnitt, wurde mit der höchsten Vorsicht behandelt.
Nachdem es passiert war, hatte Hermine die Erinnerung in den tiefen ihrer Gedanken versteckt, sie war dahin gefault, wie eine Wunde. Malfoy ist darüber gestolpert, als er ihr Okklumentik beigebracht hatte.
Dass er diese Erinnerung heraus gezogen hat und jetzt ihr Trauma dazu benutzte, um sie zu belehren, war so niederschmetternd, dass sie sich fühlte, als ob sie gleich einen körperlichen Schock erleiden würde.
Es gab nur sehr wenige Dinge, die sich für Hermine nach furchteinflößend anführen.
Nicht ihr Körper.
Nicht ihre Seele.
Aber Collins Tod – es ist immer so eine persönliche Qual gewesen. Es hat sie von ihren Freunden abgeschottet. Es hat sie quer durch Europa und wieder zurück gebracht. Es hat sie den ganzen Weg in die Hütte getrieben, in der sie saß. Den ganzen Weg bis zum Malfoy, der es dazu benutzt hat, das letzte Stück ihres selbst, das sind noch übrig hatte, zu belehren.
Sie presst ihre Handrücken auf ihre Augen bis es anfing weh zu tun. Sie versuchte sich wieder zu fassen.
Sie war spät dran für ihre Schicht in der Krankenabteilung als sie sich endlich vom Boden hoch zog und zum Grimmauld Platz zurückkehrte.
Es fühlte sich an, als ob sie durch den Tag schwebte. Komisch losgelöst. So als ob da eine Glasscheibe zwischen ihrem Verstand und dem Rest der Welt war.
Hermine ging durch all die Heilungen, die sie durchführen musste und dann durch einen langen Abend des Brauens.
Der Orden braucht eine große Mengen Trank der Lebend Toten. Es war deren Methode mit Gefangenen umzugehen. Sie würden sie nicht töten. Sie hatten weder Gefängnisse noch genügend Leute, um dazu in der Lage zu sein ein paar Leute als Wachmänner freizustellen. Also wurden Todesser, die sie aufgriffen, an einem unaufspürbaren Ort, mit eingestellter Lebendigkeit, festgehalten. Billy und seine Frau Fleur waren dafür verantwortlich, und benutzen ihr Wissen als frühere Fluchbrecher dafür Zauber und Beschwörungen zu weben, um die annehmliche Zahl an Gefangen, die der Orden über die Jahre angesammelt hat, unterzubringen.
Als sieht da saß und zweieinhalb Minuten wartete, damit der Trank sich setzte, blickte sie nach unten auf ihre Uhr. Es war fast acht Uhr.
Sie seufzte und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. Sie wollte Malfoy nicht wiedersehen. Wenn sie es tun würde, würde sie ihn vermutlich in sein grausames Gesicht schlagen.
Er vermutete wahrscheinlich sowieso, dass sie nicht auftauchen würde.
Ihr Zauberstab läutete, um anzuzeigen, dass die Zeit vergangen war und sie ließ das letzte bisschen Baldrian Wurzel hineinfallen.
Der Trank nahm eine leicht pinke Farbe an.
Sie platzierte Schutzzauber darüber und stellte ihn vorsichtig zur Seite.
Sie hob das Döschen mit Salbe auf und ließ es in ihren Händen hin und her Rollen. Sie hatte fast keine Diptams Essenz mehr. Sie hatte fast alles aufgebraucht, um seine Wunden zu behandeln. Sie versuchte nicht darüber nachzudenken, wie viele andere Wunden sie damit hätte heilen können, wenn sie es nicht für Draco verwendet hätte; sie versuchte nicht seinen Wert gegen den der anderen Leben abzuwägen. Wie viele hatte er gerettet, wie viele hatte er getötet, wie viele Leben waren seine Informationen Wert oder waren es nicht Wert.
Er hatte Dumbledore umgebracht. Die Zahl der Taten, für die er verantwortlich war, schon das alleine reichte dafür aus ihn zu verdammen. Er würde niemals seine Waage ins Gleichgewicht bringen können, egal wie viele Leute er rettete.
Außer er schaffte es, dass sie gewinnen würden. Wenn sie gewinnen würden, wäre es vielleicht genug.
Sie lachte verbittert in sich hinein.
Draco Malfoy war genau die gleiche Person, die er auch in der Nacht zuvor gewesen ist. Der einzige Unterschied war, dass sich ihr Wissen über ihn etwas erweitert hatte.
Sie konnte ihn nicht verstehen.
Warum würde er so wütend und ungeheuerlich werden, weil sie sich weigerte ihm weh zu tun, obwohl er schon verletzt war? Er war so unerklärlich wütend und verbittert. Es fühlte sich an, als ob sie die dünnen Stücke dazwischen zerbrochen hat.
Aber sie mit Collins Tod zu provozieren, war ein ganz niedriges Level, sogar für ihre Standards für ihn.
Vielleicht hatte er tatsächlich bedenken darüber, dass sie sterben würde.
Sie schnaubte in sich selbst hinein. Wenn dies der Fall war, dann war es wahrscheinlich nur, weil er es nicht riskieren wollte einen Nicht-Okklumenten für seinen Vertrag zu bekommen.
Bevor sie mehr darüber nachdenken konnte, steckte sie die Salbe in ihre Tasche und macht es sich dann auf dem Weg zu der Hütte.
Sie war vier Minuten zu früh dran.
Schon wieder dort zu sein fühlte sich erschöpfend an.
Sie setzte sich auf einen Stuhl und zog ein Bild aus ihrer Tasche. Es war eins von ihr selbst, Ron und Harry in der großen Halle, sie schauten alle nach oben, leicht genervt darüber das sie fotografiert wurden. Colin hatte es gemacht.
Sie schaute es immer an, wenn sie sich deprimiert fühlte.
Sie steckte es zurück in ihre Tasche, lehnte sich über den Tisch und vergrub ihren Kopf in ihren Armen.
Vielleicht würde sie sich selbst mit dem Schlaftrunk für Traumlosen Schlaf dosieren, wenn sie zurück kam. Sie konnte die Alpträume im Hintergrund ihres Verstandes spüren. Wie sie nur auf eine Möglichkeit warten, sich einen Weg an die Oberfläche ihres Bewusstseins zu erzwingen.
Sie hatte den Trank diesen Monat schon achtmal genommen. Sie hatte immer noch Alpträume von all den Opfern der Fluch-Entwicklungsabteilung, die zu ihr gebracht wurden.
Sie hat es versucht. Sie hat so angestrengt versucht sie zu retten.
Es gab nichts was sie tun konnte. Fast jeder einzelne von ihnen ist gestorben. Die die es nicht sind, hat sie eingeschläfert; um sie vor der endlosen Qual zu erlösen, in der sie magisch gefangen gehalten wurden.
Wenn sie den Schlaftrunk für traumlosen Schlaf nehmen würde, würde sie damit ihre eigenen Regeln brechen, an die sich alle anderen halten mussten. Egal welche Verletzung sie auch hatten, niemanden war es erlaubt mehr als acht Fläschchen pro Monat zu erhalten.
Nicht dass es irgendjemand wissen würde. Hermine war die Einzige, die für die Regulation der Tränke verantwortlich war. Der Widerstand war zu überarbeitet, um sich die Überflüssigkeit zu leisten, jemanden bereitzustellen, der sie beaufsichtigte. Selbst wenn sie es versuchen würde, außer es gab eine Person die einen Zaubertrank Master hatte, bestand kaum eine Chance, dass sie Hermine davon abhalten konnten heimlich das zu tun, was sie wollte.
Aber es war ein rutschiger Abhang die Regeln zu brechen. Neun Mal im Monat. Es wäre so einfach zehn Mal danach zu rationalisieren. Dann elf Mal.
Bis es aufhörte zu funktionieren.
Bis sie etwas Stärkeres wollte.
Severus hatte sie gewarnt. Die Arten wie Zaubertrank Meister ihre Fähigkeiten missbrauchen konnten, war endlos.
Vielleicht wenn sie Heim kam, würde sie mit Neville high werden oder schauen, ob Charlie seinen Vorrat an Feuer Whisky mit dir teilen würde.
Sie wollte nicht wirklich high werden. Es war ihr nicht erlaubt, selbst wenn sie es wollte, da sie immer Bereitschaft hatte, falls ein Heilungsnotfall reinkommen sollte.
Sie konnte betrunken werden. Sie hatte immer eine Nüchternheitstrank in ihrem Vorrat. Aber sie kam schon kaum mit Charlie klar, wenn sie nüchtern war.
Hermine hatte das Gefühl, dass sie jemanden brauchte zum Reden.
Fast jede Interaktion mit Malfoy fühlt sie sich wie ein emotionaler Schlag in ihrem Bauch Gegend an und sie musste von ihnen weglaufen und so tun, als ob sie nie passiert wären.
Sie lebte in einem Haus, das vollgestopft war mit Leuten und sie fühlte sich unheimlich isoliert.
Sie hörte das leise Plopp des Apparierens. Sie schaut stumpfsinnig auf, um festzustellen, dass Malfoy angekommen war. Er sah kalt und träge aus, wie immer.
Sie wollte weinen und wegrennen. Oder ihn auf grausamste Weise verhexen und ihn dann einfach dort lassen.
Sie schluckte und stand auf.
Er knöpfte sein Shirt auf und rief sich einen Stuhl herbei. Sie sagte kein Wort als sie den Stoff von seinen Schultern zog und mit ihrer Arbeit anfing.
„Ich benutze jetzt den Reinigungszauber.", sagte sie mit mechanischer Stimme. Sie zähle bis drei und führte ihn dann aus.
Dann erneute sie schnell die Salbe. Der Diptams zeigte langsam seine Wirkung darin das Gift zu neutralisieren. Die Schnitte sahen fast so aus, als ob sie bald bereit waren, um geheilt zu werden. Sie würde wahrscheinlich im Verlauf der nächsten Woche dazu in der Lage sein anzufangen sie zu schließen. Der Prozess würde mehrere Stunden dauern, um es richtig zu machen und um sicherzustellen, dass das Narbengewebe nicht zu straff war und nicht spannen würde, wenn er seine Schulter bewegte.
Sie wollte nicht mit ihm reden, aber sie zwang sich dazu ihren Mund zu öffnen.
„Wenn du in den nächsten vier bis sieben Tage Zeit hast, kann ich die Schnitte schließen. Es wird vermutlich drei Stunden dauern, nach acht Uhr abends oder vor fünf Uhr morgens sind die besten Zeiten für mich. Ich hab Krankenhaus Schichten und andere Verpflichtungen Untertags."
Er antwortete nicht.
Sie platzierte wieder die Schutzzauber und streifte sein Shirt über seine Schultern. Dann drehte sie sich um und ging ohne ein weiteres Wort aus der Hütte.
Der Sommerabend war kalt. Sie fror leicht und lief den Weg entlang. Sie hatte sich entschieden. Sie würde richtig schön betrunken werden.
Sie stoppte außerhalb eines Pubs und zögerte. Sie redet er immer recht viel, wenn sie betrunken war. Sie konnte nicht in einem Muggel Pub gehen und anfangen, über jeden der gestorben war, zu weinen. Selbst wenn sie es schaffte sich selbst als Doktor in einem Trauma Zentrum auszugeben, war sie eine unglaublich schlechte Lügnerin in Gesprächen.
Sie ging weiter, bis sie einen Supermarkt fand und sie sich eine Flasche Portwein kaufte. Ihre Eltern hatten es immer gemocht an Abenden Portwein zu trinken, wenn sie Im Urlaub waren.
Sie trug die Flasche zu dem Bach, wo ihr Gebetsturm stand und blickte dann vor Überraschung nach unten. Da war Schilf, das entlang des Bach Ufers wuchs, an dass sie sich nicht erinnern konnte, dass es davor dort war und der Bereich fühlte sich leicht wärmer an Punkt magisch. Ziel zauberte mehrere weitere Muggel abweisende Sprüche und einem Privatsphäre Zauber über den Bereich und öffnete dann die Flasche und begann zu trinken.
Sie erinnerte sich daran, dass ihr jemand mal gesagt hatte, dass man schneller betrunken wurde, wenn man einen Strohhalm benutzte Punkt sie wusste nicht, ob das wahr war, aber sie rief sich einen herbei und fing an daran zu nippen. Sie hatte sich ausgerechnet, dass sie mehrere Stunden Zeit hatte, bevor irgendjemand anfangen würde, nach ihr zu suchen. Mehr wie genug Zeit, um betrunken zu werden, unter einer Brücke zu weinen und dann wieder etwas nüchterner zurückzukehren.
Sie hatte kein Abendessen gegessen; sie spürte den Alkohol blitzschnell.
Sie war in kürzester Zeit zu einem Ball zusammengerollt zwischen dem Schiff und weinte.
Sie hasste Malfoy. Wie konnte es wagen sie zu verlangen und sie zu isolieren und über die Creevey Familie zu reden. Sie hoffte, dass sie diejenige sein würde die in tötete.
Sie stand auf und zog den obersten Stein von ihrem Turm und warf ihn zurück in den Bach.
Sie tat es zu unvorsichtig. Der ganze Turm wackelte leicht und fiel dann in sich zusammen in das Wasser. Sie schnappte vor Schreck nach Luft und versuchte ihn wieder aufzubauen.
Steine übereinander zu stapeln brauchte mehr Geschick und ruhigere Hände als sie es gerade hatte. Nach mehreren Versuchen gab sie es auf, setzt sie sich in die Mitte des Baches und weinte und zitterte vor Kälte.
Sie hatte sich schon seit langer Zeit nicht mehr so erbärmlich gefühlt und es interessierte sie nicht mal. Sie hätte zwei Flaschen Portwein kaufen sollen.
„Was zur Hölle tust du da, Granger?"
