Rückblick 20
Dezember 2002
Draco zog eine Augenbraue nach oben, als er ihren Blick erwiderte.
„Du hast meinen Klassenrang gestohlen, was viel schlimmer war. Ich bin zuhause unterrichtet worden, bin mein ganzes Leben auf Hogwarts vorbereitet worden. Mein Vater hatte mein ganzes Leben durchgeplant: Klassenbester, Vertrauensschüler, Quidditch Kapitän, Schulsprecher, Praktikum im Zaubereiministerium und eventuell ein Mitglied des Zaubergamot und dann Zaubereiminister. Die Kariere im Ministerium, die er verloren hat, durch seine Teilhabe am ersten Zaubererkrieg; ich hätte all das tun sollen. Aber dann, das erste Schuljahr und ein niederes, kleines Schlammblut Mädchen hat es geschafft, in jedem Fach bessere Noten zu bekommen."
Er streckte seine Hand aus und legte sie über ihre Kehle. Hermines Atem stockte leicht und er verstärkte seinen Griff nur genug, um ihr Gesicht näher heran zu ziehen.
Dracos Augen glitzerten und sein Ton war fast leicht, so als ob er sie dazu herausforderte zurück zu weichen. „Ich muss zugeben, ich hab wirklich gehofft, dass du während des zweiten Schuljahres stirbst, als die Kammer des Schreckens geöffnet wurde. Ich habe mir meinen Platz im Quidditch Team tatsächlich verdient, bevor mein Vater die Besen für das Team gekauft hat, aber dank deinem kleinen Kommentar, hat die gesamte Schule angenommen, dass mir mein Vater den Platz gekauft hat." Als er redete, wanderte sein Daumen ihre Kehle hinauf zu ihrem Kinn und drückte dann gegen den Knochen, um ihren Kopf nach hinten zu zwingen.
Er versuchte sie dazu zu zwingen zurück zu weichen. Hermine erwiderte weiter seinen Blick. Seine Augen verdunkelten sich.
Das Zimmer fühlte sich wärmer an.
Er redete weiter.
„Es war einfach zu glauben, dass Muggel und ihre Abkömmlinge für die Probleme in der Welt verantwortlich waren. Es hat sich in meinem Leben auf jeden Fall so angefühlt. Zwischen Halb-Blut Potter, dessen Leben ein endloser Strom von dummen Glück und Bevorzugungen war und du und dann die verarmten Weasleys, die ein Ausstellungsstück dafür waren, was mit Blutsverrätern passiert. Es gab keinen Grund, nicht zu glauben, dass die Zauberer Welt ein besserer Ort wäre, ohne dich und deine Sorte darin."
„Mir ist nicht bewusste gewesen, dass du so viel über mich nachgedacht hast.", sagte Hermine. Sie konnte spüren, wie die Hitze langsam durch ihren Körper wanderte, sich von seinen Händen aus verteilte, aber auch zwischen ihren Schultern, über ihre Haut und sich irgendwo unterhalb ihres Abdomens entfaltete. Sie erschauderte leicht, als sie weiter seinem Blick standhielt.
Sein Mund zuckte. „Mein Hass auf dich verblasste, im Vergleich zu meiner Rivalität mit Potter. Du warst irritierend. Trotz deiner Noten bist du immerhin hässlich, sozial unbeholfen und offensichtlich unsicher gewesen." Seine Lippen verzogen sich zu einem leicht selbstgefälligem Grinsen. „Mich auf akademischer Ebene zu schlagen, wäre nicht von Bedeutung gewesen, wenn du nicht mit Potter befreundet gewesen wärst. Er hat dich mit ins Rampenlicht gezogen und hat dich genug gebraucht, sodass er es nicht verleugnen konnte. Wenn Potter nicht von Bedeutung gewesen wäre, dann wärst du es auch nicht gewesen."
Hermine spürte, wie ihr ihr Herz plötzlich in die Hosentasche rutschte, als sie an ihren ursprünglichen Verdacht zurück dachte; dass sie zu verlangen eine Art Rache an oder Vergeltung für Harry war. Sie hatte diese Angst fast vergessen.
Er lächelte und lehnte sich vor, sodass er über sie ragte, als er damit weiter machte sie an ihrer Kehle festzuhalten und nach unten in ihr Gesicht zu starren. Ihre Körper berührten sich fast und ihr wurde erneut bewusst, wie viel größer er war, wie sehr er ihr wehtun konnte, wenn er es wollte. Dass sie versuchte in ein versiegeltes Verließ einzubrechen und sie wusste nicht ob darin noch etwas anderes, als Wut war.
Aber es war nicht von Bedeutung, weil es das war, was sie tun sollte.
Ihr Atem stockte und sie erzitterte leicht. Dracos Augen wurden dunkler.
Er zog sie noch näher zu sich. Ihr Herz klopfte so stark, dass es weh tat.
Es ist nur ein Schauspiel, erinnerte sie sich selbst. Wenn er betrunken war, hat er ihr nicht weh getan. Er versuchte ihr Angst einzujagen.
Sein Atem war heiß auf ihrem Gesicht und seine Stimme war so tief, dass er fast flüsterte. Der Klang fuhr durch ihre Nerven.
„Der Dunkel Lord interessiert sich tatsächlich nicht für Blutreinheit, oder für seine Anhänger oder dass Magie Macht bedeutet. Ihr Muggel-Geborenen wart nur verbreitet genug, um wie eine Bedrohung zu wirken. Es gibt dem Dunklen Lord eine Ausrede, um mehr Macht zu sammeln und es gibt dunklen Wesen einen Anreiz, um sich ihm anzuschließen. Er ist mit dem Großteil von Ost Europa so zu einem Bündnis gekommen. Rumänien war an erster Stelle und die anderen haben sich angeschlossen. Es gibt tausende von dunklen Kreaturen, die verzweifelt sind, sie wollen sehen, wie die Statue der Geheimhaltung gestürzt wird und das Zauberstab verbot beendet wird. Die meisten Reinblut Familien sind unzufrieden, mit der Art, wie Zauberer in den Schatten gezwungen sind, um es den Muggeln recht zu machen. Es gibt genug Groll – wenn es auch nicht reicht, um sie zu rekrutieren – dann reicht es aber um sie dazu zu ermutigen, zu ignorieren, was passiert."
Draco schenkte ihr ein dünnes Lächeln, als sein Gesicht noch näher kam. „Der Dunkle Lord will Macht. Er ist nicht besonders wählerisch, wen er zerstört, um Macht zu bekommen. Muggel und Muggel-Geborene –" Sie konnte fast seine Lippen auf ihren spüren. „– es... war nur am einfachsten."
Hermine konnte kaum atmen. Ihr ganzer Körper war angespannt; am Abgrund zu etwas, dass sich wie Angst anfühlte. Ihr Herz raste wie verrückt. Alles um sie herum verschwamm.
Sie wollte zurück weichen; sie fühlte sich verängstigt und verletzlich. Sie verstand die menschliche Anatomie und Physiologie, aber ihr Körper tat Dinge, mit denen sie nicht vertraut war. Ihre Physiologie sollte nicht verwirrend sein. Sie brauchte ein bisschen Abstand, um es zu verstehen.
Aber – sie wollte nicht gehen; sie hat noch nie zuvor so etwas gefühlt. Körperliche Berührungen, die tröstlich waren verstand sie. Aber das hier war nicht tröstlich. Dracos Hand um ihre Kehle war nicht tröstlich. Sie war verängstigend – und aufregend.
„Ein Mittel zum Zweck.", zwang sie sich selbst zu sagen. „Wir sind alle nur ein Mittel zum Zweck."
Er drückte sie leicht nach hinten. „Genau."
Sie beobachtete ihn. Seine Augen waren schwarz und seine Wangen waren leicht gerötete. Er glitt mit seinen langsam die Linie ihres Kiefers entlang. Sie leckte sich über die Lippen.
„Hat es denn deine Probleme gelöst uns zu töten?"
Seine Hand hörte auf sich zu bewegen. Er starrte sie für einige Sekunden an. Dann fingen seine Augen das funkeln an und er lächelte.
„Nun, du wirst mir mit Sicherheit nicht mehr meinen Job klauen, oder?" Als er dies sagte, glitt seine freie Hand bestimmt zwischen ihre Beine.
Seine Augen waren kalt, als sich ihre Blicke trafen. Seine Finger wandten sich und drückten bewusst in die Innenseite ihrer Schenkel. Es fühlte sich an, als ob er sie mit einem Elektroschock getroffen hatte. Die Wahrnehmung schoss durch ihre Nerven.
Sie schnappte nach Luft.
Als sie das tat, brach alles, mit einem Gefühl des kalten Grauens, über ihr zusammen.
Hermine riss sich von ihm los.
Dracos Hände zogen sich sofort von ihr zurück und er beobachtete sie mit unveränderter Miene, wie sie immer weiter von ihm zurück wich, bis sie am anderen Ende des Bettes war.
Sie zitterte leicht. Sie konnte noch immer spüren, wie er sie berührte; wie er seine Hand zwischen ihre Beine gleiten ließ, als er ihr in die Augen gestarrt hat und sie daran erinnert hat, dass er sie zu seinem Besitz gemacht hat. Nicht weil er sie wollte. Aber einfach, weil er es konnte. Weil es ihn amüsiert hat, dies zu tun, als er sein Angebot gemacht hat. Weil er die Macht hatte und sie das Pfand war.
Jetzt konnte er ihr dabei zusehen, wie sie sich für ihn prostituierte und alles andere was ihr einfiel, mit der Hoffnung, dass sie ein Besitz wurde, von dem er sich zu mindestens nicht mehr trennen wollte. Er musste sie nicht entwürdigen. Er konnte sich zurück lehnen und ihr dabei zusehen, wie sie es selbst tat.
Ihre Wangen fühlten sich eingefallen an. Sie hatte das Gefühl, sich gleich übergeben zu müssen.
Ihre Hände hörten nicht auf zu Zittern egal, wie sehr sie versuchte sie zu beruhigen. Sie biss sich auf ihre Unterlippe und atmete tief ein und aus.
Als sie aufhörte offensichtlich zu Zittern, zwang sie sich dazu zu sprechen. „Hast du – irgendwelche Informationen diese Woche?"
Es war fast witzig, dass sie genau dann diese Frage stellen musste. Obwohl – dass schon immer die Bedeutung dieser Frage gewesen ist. Sie hatte sich daran gewöhnt.
Plötzlich tat es wieder weh und das Timing war fast amüsant auf eine kranke Art und Weise. Sie war sich nicht sicher, ob der Humor als Ironie oder schwarzer Humor einzustufen werden konnte. Sie wusste nur, dass es etwas Verbittertes war, etwas das schmerzhaft war. Aber irgendwie grausam witzig.
Draco grinste selbstgefällig und zog eine Schriftrolle hervor. Er hatte seinen Standpunkt unmissverständlich klargemacht; so als ob er ein Messer in sie gestochen hatte, und dann den Griff abgebrochen hat, damit es stecken blieb. Dass er die Beleidigung nicht wiederholte, zeigte das er es wusste.
Ihre Hand zitterte leicht, als sie die Schriftrolle entgegen nahm und aufstand.
Sie ging, ohne ein weiteres Wort zu sagen.
Es war noch ein bisschen länger als eine Woche bis Weihnachten war.
Als sie im Grimmauld Platz ankam, ging sie nach oben, um einen Beruhigungstrank zu nehmen. Sie richtete einen kleinen Korb, der voller kleiner Etuis mit ledernem Einband waren, her. Die Weihnachtsgeschenke, die sie für dieses Jahr für ihre Freunde geplant hatte, waren eher traurig. Sie hatte Notfall Sets gemacht. Schon wieder. Sie machte sie jedes Jahr. Das Wesentliche, alles zusammengepackt und geschrumpft, sodass sie einfach mitgenommen werden konnten.
Hermine hatte weder das Geld für Bücher, die sie niemals lesen würden, noch die Zeit, um Mützen oder Schals für sie zu stricken. Sie gab ihnen Zaubertränke und hoffte, dass sie sie benutzten würden, anstatt zurück zu apparieren, mit Verletzungen, die einfach beseitigt werden konnten. Die Mädchen taten es; sie fragten nach neuen Tränken zum nachfüllen. Neville, Fred, Dean Thomas und Michael Corner benutzten auch ab und zu ihr Set.
Aber Hermine glaubte nicht, dass Harry oder Ron sie schon jemals geöffnet haben. Jeden Mal, wenn sie ihnen die neuen gab, gaben sie ihr kleinlaut die Alten unberührt wieder zurück. Sie ignorierten ihre Verletzungen entweder oder apparierten zurück, weil sie panisch wurden. In dieser Hinsicht ist Ginny eine ausgezeichnete Partnerin für Harry und Ron; beide Jungs neigten dazu in besserem Zustand zurück zu kommen, wenn Ginny mit ihnen auf eine Mission ging.
Hermine schluckte schwer, zog die Phiolen aus dem Regal und fing an ein zusätzliches Set zu machen.
Sie hatte einen Job. Wie sie darüber an einem bestimmten Tag dachte, spielte keine Rolle.
Es spielte nie eine Rolle.
In der Woche darauf, als Draco in die Hütte apparierte, pausierten er und Hermine beide für einen Moment und schauten sich einfach nur an.
„Ich habe ein Weihnachtsgeschenk für dich.", sagte sie nach einer Minute. „Nun, nicht wirklich. Aber Angesichts der Tatsache, dass es fast Weihnachten ist, kann man das wohl sagen."
Sie zog das kleine Lederetui hervor und hielt es ihm entgegen.
„Es ist – es ist ein Notfall Set. Ich gebe allen meinen Freunden eins."
Draco zog eine Augenbraue nach oben und seufzte leicht, als er es ihr aus der Hand nahm; so als ob er es nur ihr zu Liebe akzeptierte.
„Wenn du nicht zu einem Heiler gehst, solltest du zu mindestens das dabeihaben." Sie sprach schnell, versuchte alles zu sagen, bevor er ihr das Wort abschnitt und es ihr zurück ins Gesicht warf. „Wenn du mich dir ein paar Sprüche zeigen lässt, wirst du dazu in der Lage sein die meisten Grundlegenden Verletzungen selbst zu heilen."
Er öffnete das Set und ließ seinen Blick darüber wandern. „Dir ist schon klar, dass ich das meiste davon selbst kaufen kann."
Hermines Mund zuckte. Sie hatte nicht erwartet, dass er dankbar sein würde; sie hatte sich dafür gewappnet, dass er es nicht mal annehmen würde.
„Dann kannst du einfach die wieder nachfüllen, die zu benutzt hast." Hermine zwang sich dazu näher auf ihn zu zugehen und fuhr mit dem Finger entlang des Sets und zeigte auf die verschiedenen Phiolen.
„Sie sind alle beschriftet. Da ist ein Trank für Gehirnerschütterungen; für alle Arten von Schlägen gegen den Kopf und du solltest eine Diagnostik verwenden, um es zu überprüfen. Murtlap Essenz für kleine Haut Abschürfungen oder kleine Blutergüsse. Die Bluterguss Salbe ist für tiefere und ernstere Hämatome. Die Diptams Essenz ist eine Trumpf Karte für die meisten Verletzungen. Außer es ist eine verfluchte Wunde, kann Diptams mit fast allen schwerwiegenden äußeren Verletzungen helfen, Werwolf Bisse, Zersplintern. Außer es sind Verletzungen im Auge oder Gehirnverletzungen, in welchem Fall du einen Spezialisten rufen musst. Denk nicht einmal daran zu apparieren oder an irgendeine Art von Transport, wenn du deine Augen verletzt hast oder irgendeine Art von Stichwunde am Schädel hast. Der Druck wird einen irreversiblen Schaden anrichten. Dieses Gegengift wird giftige Bisse und Stiche neutralisieren, außer es ist eine Typ XXXX Biest oder höher. Dieses Gegenmittel hier, kann den blutverdünnenden Eigenschaften von Vampirbissen entgegenwirken."
Draco schnaubte leicht.
Hermine machte verbissen weiter. „Beruhigungstrank. Bluterneuerungs-trank. Dieser Trank hier ist für innere Organ Schäden, Nieren Prellungen und solche Sachen. Ich werde dir eine Diagnostik zeigen, um solche Dinge herauszufinden. Und dieser hier, ist ein Analgetikum für den Säure Beulen Fluch. Ich nehme an du kennst den Gegenzauber. Das Analgetikum wird den Fluch komplett neutralisieren und es lidert die Schmerzen, Man wir immer noch vorsichtig alle Kochen entfernen müssen und sie dann neu wachsen lassen. Aber er wird die Genesungszeit um einige Tage verkürzen und verringert die Wahrscheinlichkeit, von Nerven Schäden. Und die Schokoladentafel ist für Dementoren. Wenn du die Sachen aus dem Etui ziehst werden sie ihre ursprüngliche Größe annehmen. Ich habe sie geschrumpft, damit das Set leichter zu tragen ist,"
Hermine erwähnte nicht, dass sie Dracos Set um viel mehr, als nur das Wesentliche erweitert hatte, im Vergleich zu den Sets, die sie allen anderen gab. Im Fall ihrer Freunde konnte sie darauf vertrauen, dass sie zu ihr kommen würden, wenn sie verletzt waren. Es war nichts, was sie von Draco behaupten konnte. Wenn er Heilern nicht mehr traute, konnte sie ihn immerhin gut genug ausstatten, dass er sich selbst um die Verletzungen kümmern konnte.
Draco schloss das Etui. Hermine starre ernst zu ihm nach oben. „Behalte – es einfach bei dir. Lass mich dir eine Diagnostik zeigen, damit du sehen kannst, ob du es mit etwas ernstem zu tun hast oder nicht."
„Ich weiß, wie man eine Diagnostik Zauber zaubert, Granger." Sein Gesichtsausdruck sah leicht beleidigt aus.
„Vermutlich nicht den, denn ich dir zeigen will. Er ist etwas ungewöhnlich. Mehr obskur. Er ist besser für Kriegsverletzungen. Die Grundlegenden sind Haushalts Zauber, um Fieber oder Infektionen und alltägliche Verletzungen zu diagnostizieren. Die meisten medizinischen Textbücher unterrichten Generelle Diagnostiken, mit der Annahme, dass der Heiler ihren Fokus stufenweiße einschränken können. Aber wenn du eine Diagnostik verwendest, dann wird es wahrscheinlich nach einem Überfall oder Duell sein. Damit du dich darauf konzentrieren kannst, Flüche und körperliche Verletzungen aufzuspüren, muss man nicht nach Dachen Pocken Ausschau halten oder muss überprüfen, ob es eine Teil-Transfiguration gibt oder nicht."
Sie demonstrierte die Diagnostik, indem sie sie über sich selbst zauberte.
„Schau? Der Spruch ist einfach. Was das Komplexe ist, ist das lesen, aber wir werden bei den Grundlagen bleiben. Die Farben und Stellen, wo sie sich befinden geben dir Hinweise. Ich bin nicht verflucht oder verletzt, als ist die Anzeige eher langweilig. Je nachdem, wie ich meinen Zauberstab drehe, kommen verschiedene Bereiche in den Fokus der Anzeige. Alles ist in einem gesunden Himmelsblau. Wenn es anfängt Türkis zu werden, dann bedeutet das, eine gefährliche Menge von Blutverlust oder ein Absinken der Körpertemperatur. Wenn es ein Königsblau ist, dann bedeutet das Fieber. Die Diagnostik liest sich von oben nach unten. Je heller die Farbe, desto kleiner die Verletzung. Wenn schwarz darin zu sehen ist, auch nur die kleinste Spur von schwarz, dann ist es wahrscheinlich eine tödliche Verletzung. Rot zeigt eine äußere Verletzung an. Lila ist für innere Verletzungen. Wenn lila auf deinem Kopf zu sehen ist, deutet es auf eine Gehirnerschütterung hin; auf deiner Brust bedeutet es, dass du den Trank für innere Verletzungen nehmen solltest. Limetten Grün, würde auf einen geringfügigen Fluch hindeuten, aber ein Viridiangrün deutet auf einen Fluch hin; schau das du ins St Mungos kommst, oder einen Heiler rufst. Gelb steht für Gift oder Schlangengift. Angebrochene Knochen zeigen sich in einem blassen Orange, gebrochene und dislozierte Knochen haben eher eine kürbisartige Farbe. Wenn es angebrochen ist, solltest du es selbst heilen. Es ist ein einfacher Spruch, den ich dir beibringen werde."
Malfoy war widerwillig kooperativ und schien manchmal sogar leicht fasziniert. Hermine pflügte sich entschieden, durch so viel Training, wie sie konnte und ließ ihn alles demonstrieren, um sicherzustellen, dass er alle Sprüche selbst zaubern konnte.
Er hatte ein Gabe dafür. Sie hatte bereits angenommen, dass er das hatte. Ein natürlicher Okklument mit einem rasiermesserscharfen Fokus, der in ihm verankert war; die Genauigkeit würde natürlich für ihn ergeben.
Sie nahm an, dass er ein bisschen Wissen über die Theorie des Heilens besaß. Sie hätte ihn fast gefragt warum, aber seine Kooperation fühle sich sehr vorbehalten an. Sie unterdrückte ihre Neugierde und ratterte einfach weiter Tipps über das Heilen herunter.
„Nun, das sind die Grundlagen.", beendete sie schlussendlich.
Er warf einen Blick nach unten auf seine Uhr. „Dir ist schon klar, dass du fast zwei Stunden durchgeredet hast."
Hermine errötete. „Es ist immer noch sehr grundlegend."
Es entstand eine Pause und Hermine bemerkte, dass sie Draco so nah gekommen war, sodass sich ihre Schultern leicht berührten. Sie konnte den Geruch von Eichenmoos, der auf seiner Haut lag, riechen. Sie schaute zu ihm auf und traf seinen Blick.
Für einen Moment hörte alles zwischen ihnen auf so angespannt und aufgebracht zu sein; als ob der Krieg für einen Moment verblasste und es nur sie beide gab. Sie hätte ihn fast angelächelt. Weil er nett zu ihr sein konnte, wenn er es wollte und sie war so müde an diesem Tag.
Sie versucht nicht daran zu denken, wie erbärmlich es sie machte.
Dann presste Draco seine Lippen zu einer dünnen Linie zusammen und sie sah, wie sich sein Kiefer anspannte. Seine Augen blitzten auf und sie beobachtete, wie sie sich fokussierten; wie ein Vogel, der seine Beute sah, und anfing grausam zu werden.
Sie ging einen Schritt zurück und ließ ihren Blick sinken. „Frohe Weihnachten, Draco."
Er starrte sie nachdenklich an. Sein Ausdruck war undurchschaubar. Sie spürte, wie ihr Herzschlag schneller wurde. Sie war sich nie wirklich sicher, was er als nächstes tun würde.
Sie versuchte ihre Finger nicht herumzappeln zu lassen.
Sein Kiefer spannte sich an und entspannte sich wieder. Hermine fühlte sich kalt und fast leer im Inneren, als sie sich wappnete.
„Ich habe etwas für dich.", sagte er und griff in seine Roben.
Er zog etwas heraus, dass in Stoff eingeschlagen war und hielt es in ihre Richtung. Sie nahm es entgegen und öffnete den Stoff langsam, um den Inhalt aufzudecken. Darin lagen ein Paar wunderschöner und tödlicher Dolche, ummantelt von filigranen Seiden Holstern.
„Sie sollten klein genug sein, damit du sie an deinen Unterarmen tragen kannst. Die Holster sind aus Acromantula Seide, die in Mantikore Blut getränkt ist; sie passen sich deiner Größe an und werden deine Bewegungen nicht einschränken. Du solltest den Zweiten Dolch an deiner Wade tragen." Es sah offensichtlich unbehaglich aus, als er die Informationen darlegte. Seine Augen vermieden Hermine, aber sie wanderten immer wieder zurück, um zu beobachten, wie sie die Dolche betrachtete.
„Sind sie aus Kobold geschmiedetem Silber?", fragte sie nach einer Minute.
„Ja. Sie sind in Mantikore Gift getaucht, um genau zu sein."
Sie blickte schnell zu ihm auf. „Bedeutet das –"
„Es ist gestorben. Tragischer Weise." Sein Mundwinkel hob sich leicht an. „Das raue Wetter, nehme ich an. Ich habe den ganzen Papierkram geregelt und die Leiche gestern an McNair übergeben."
„Aber nicht, bevor du ein bisschen Gift abgezapft hast.", sagte Hermine, sie zog einen der Dolche aus der Hülle und betrachtete die rasiermesserscharfe Klinge, die dazu in der Lage war, durch fast alles zu schneiden. Die Klinke würde durch Schild Zauber und Schutzzauber gleiten, so als ob sie nicht da wären.
„Nicht viel, oder es wäre zu auffällig gewesen. Aber genug, für eine Handvoll Waffen und eine extra Phiole für einen regnerischen Tag."
Hermine fing an gedanklich die Zahlen von Dracos Geschenk durchzugehen. Zwei Kobold geschmiedete Silber Messer: Mindestens hundert Galleonen für pro Nase. Mantikore Gift: nochmal um die hundert Galleonen. Holster aus Acromantula Seide: nochmal hundert Galleonen.
Dracos Weihnachtsgeschenk für sie war ein kleines Vermögen wert. Sie war sich nicht einmal sicher, ob ihm das bewusste war oder nicht.
Hermine war besessen von ihrem Budget und ihren Ressourcen. Sie musste es sein. Sie machte Abstriche an jeder Ecke und sparte jeden Tropfen von Tränken und jeden Knut, den sie konnte. Es gab eine Ecke in ihrem Verstand, die unaufhörlich über neue Wege nachdachte, wie sie unbenutzte Ressourcen einsparen oder erhalten konnte.
Es brachte sie aus der Fassung, wie locker Draco ihr einen mit Schilden durchwobenen Mantel oder ein Set Messer geben konnte, die zusammen mehr wert waren als ihr jährliches Krankenhaus und Zaubertrank Budget für den gesamten Widerstand.
Sie würde sie verkaufe. Zu mindestens eins, wahrscheinlich beide. Auf dem Schwarzmarkt konnte sie vermutlich einen guten Preis erhalten genug, um mehr Acromantula Gift oder Diptams Essenz zu kaufen, oder sie konnte ein paar der Krankenhaus Vorräte aufstocken. Oder vielleicht wäre es besser die Messer Moody und Kingsley zu geben; sie konnten Messer wie diese gut gebrauchen. Sie konnte die Dolche vielleicht dazu verwenden, ein höheres Budget zu verhandeln.
„Danke.", sagte sie, sie schob die Klinge, die sie in der Hand hielt zurück in das Holster und verstaute alles in ihrer Umhängetasche.
„Um eins klar zu stellen, dir ist es nicht erlaubt, sie zu verkaufen oder sie irgendjemand anderen zu geben."
Hermines Hände hörten auf sich zu bewegen und ihre Augen wanderten schuldbewusst nach oben zu Dracos Gesicht. Seine Augen lagen auf ihren und das Silber in ihnen funkelte.
„Ist das klar Granger?" Sein Ton war eisig.
Sie nickte widerwillig.
„Ich erwarte, dass du sie jedes Mal trägst, wenn du Zutaten sammeln gehst. Ich werde ein Auge darauf haben."
Sie spannte sich an und schluckte schwer vor Verärgerung. „Also gut."
Sein Ausdruck wurde geringfügig weicher. „Nun, das war reizend. Ich kann mich nicht mal mehr erinnern, wie oft ich mir schon gewünscht habe, Heiligabend damit zu verbringen, einen Vortrag darüber zu erhalten, wie man einen Diagnostik Zauber richtig liest." Er lächelte unaufrichtig. Hermine sagte nichts. Es entstand eine kurze Pause, dann fügte er hinzu. „Auf deinen Wunsch hin, hier ist eine Warnung. Ich werde anfangen dich nächste Woche im Nahkampf zu unterrichten."
Dann Griff er in seine Roben und zog eine Schriftrolle hervor. „Meine nächste Ratenzahlung für Moody." Als sie sie entgegennahm, grinste er sie selbstgefällig an. „Ich muss schon sagen, dass du recht teuer geworden bist Granger."
Er verschwand, ohne ein Geräusch zu machen.
Am ersten Weihnachtsfeiertag hatte sie am Morgen Krankenhausschicht. Angelina ist schwer verflucht worden, während einem Überfall in Muggel London in der Nacht zuvor; sie ist am Knie mit dem Säure Fluch getroffen worden und während sie am Boden gelegen ist, hat ein Todesser einen zusätzlichen Organ-Zerstörungsfluch hinzugefügt. Fred hatte es geschafft sie zu packen und sie zu Hermine zu bringen, bevor Angelina in seinen Armen sterben konnte.
Die endgültigen Heilungsarbeiten sind zu komplex für Padma oder Poppy gewesen.
Hermine saß in der ruhigen Krankenabteilung und rekonstruierte langsam das Gewebe und die Sehnen in Angelinas Knie. „Okay, du musst es jetzt abwinkeln und schauen, ob sich das Gewebe richtig gebildet hat. Knochen von Verletzungen wie dieser wiederwachsen zu lassen, funktioniert nicht immer richtig."
Angelina biss sich auf die Lippe. Ihre Haut war grau vom Schmerz, aber sie bewegte ihr Bein, so wie Hermine sie angewiesen hatte.
„Ugggghh." Sie schnappte leicht nach Luft und stoppte. „Innen drinnen. Es tut innen drinnen weh - so als ob etwas gegeneinander reibt."
Hermine zauberte eine Diagnostik und betrachtete sie. Wegen der Notwendigkeit Angelinas Organe zu retten, ist der Säure Fluch einige Minuten lang übersehen worden, bevor sie ihnen neutralisiert haben. Er hat fast alle Knochen in Angelinas Knie zerstört und hat ein riesiges Loch im Gewebe hinterlassen. Es war schwer es zu reparieren, wenn zu wenig des ursprünglichen Gewebes übrig war, auf das man aufbauen konnte. Hermine hat zuerst befürchtet, dass sie amputieren muss, aber es ist noch genug Gewebe intakt gewesen ist, nachdem die Knochen nachgewachsen waren, sodass es noch zu heilen gewesen ist.
„Ich sehe wo das Problem liegt. Ich werde dich betäuben. Du musst für diesen Teil nicht wach sein."
Angelina nickte und schloss ihre Augen.
Hermine brauchte fast vier Stunden, bevor sie Angelina wieder aufweckte.
„Okay versuch wieder es zu bewegen."
Angelina hob ihr Bein an und knickte es leicht ab. „Das ist besser. Es zwickt noch ein bisschen." Ihre Gesichtsfarbe sah wesentlich gesünder aus.
„Du musst es für mindestens einen Monat schonen, aber ich denke, dass du dazu in der Lage sein wirst zu laufen. Es wird weh tun, vor allem an kalten Tagen. Du wirst wahrscheinlich etwas humpeln. Du wirst es immer spüren. Aber du kannst immer noch kämpfen, wenn du willst."
„Ich werde das Kämpfen nicht aufgeben.", sagte Angelina entschlossen. Hermine nickte, sie war nicht überrascht und fing an einen Zaubertrank in Angelinas neue Haut einzumassieren. Als Hermine arbeitete, wurde sie sich Angelinas intensiven Blick bewusst. Hermine schaute nach oben und traf ihren Blick. „Was?"
Angelina legt den Kopf leicht zur Seite und beobachtete Hermine immer noch. „Manchmal versuche ich mich an dich zu erinnern, wie du vor dem Krieg gewesen bist und ich kann diese Person nicht mehr sehen."
Hermines Kiefer spannte sich an. Sie versuchte ihre Befürwortung der Dunklen Künste in Ordenstreffen zurückzuhalten, aber hier Standpunkt ist immer weiter unter den Mitgliedern des Widerstands bekannt geworden. Mitglieder der DA hatte es zu ihre Aufgabe gemacht, Hermine regelmäßig über die Macht des Guten und das Böse der dunklen Künste zu missionieren.
Sie konnte in dem Ausdruck auf Angelinas Gesicht sehen, dass sie gleich wieder einen Vortrag über dieses Thema anhören durfte.
Sie zwang ihre Stimme dazu ruhig zu bleiben. „Wer glaubst du bin ich damals gewesen?"
„Ich weiß es nicht. Laut, offen, positiv. Eher ruppig, um ehrlich zu sein. Als du DA organisiert hast, bist du etwas skrupellos gewesen, aber es hatte eine ehrliche Art von Rechtschaffenheit an sich. Jetzt, wenn du nicht im Heiler-Modus bist, dann wirkst du einfach nur skrupellos. Du bist die meiste Zeit so still, da ist eine Wut, die dich umgibt, die ich manchmal spüren kann. So als ob dich der Krieg zu jemand anderen gemacht hat. Ich habe das Gefühl, als ob du es zugelassen hast."
Hermines Mundwinkel zuckte und sie spürte, wie sich ihre Augen verengten. „Krieg ist ein Brennofen. Denkst du wirklich, dass irgendwer von uns auf der anderen Seite wieder so raus kommt, wie wir mal waren?"
Angelina schaute nach unten auf ihr Knie und zuckte mit den Schultern. „Ich werde Narben im Innern und auch äußerlich tragen, aber tief im Innern werde ich immer die gleiche Person sein." Angelina schaute zurück zu Hermine. „Aber ich weiß nicht, ob du die gleiche bist und ich es einfach nie gesehen habe oder du dich wirklich so viel verändert hast. Ich habe das Gefühl, als ob du dich selbst fallen hast lassen."
Hermine Hände hörten auf sich zu bewegen und sie lehnte sich zurück. „Fallen hab lassen?"
Angelina verlagert ihr Gewicht und sah unbehagliche aus. „Ich denke, ich Sorge mich nur um dich. Fred hat gesagt, als er George hier besucht hat, dass es so wirkt, als ob etwas mit dir passiert ist. So als ob die Teile deines alten Ichs – einfach vom einen auf den anderen Tag verschwunden sind. Und ich hab dich in letzter Zeit beobachtet, alles was ich sehe ist dieses – ich weiß nicht mal was ist. Manchmal denke ich, dass es Wut ist. Manchmal denke ich, dass es Verzweiflung ist. Aber es ist so, als ob du darin verloren wärst."
Hermines ist Mund fühlte sich trocken an und sie schluckte wiederholt, schindete Zeit, indem sie die Korken wieder in die Flächen steckte. Sie umklammerte das Glas so fest, dass ihre Hand leicht zitterte.
„Dieser Krieg hat mich zerfressen, Angelina.", sagte sie schlussendlich langsam.
Bevor sie irgendetwas anderes sagen konnte, wurde Hermine abrupt nach vorne gerissen, ihr Mund war voller Haare, als Angelina sie in eine feste Umarmung zog.
„Oh, Hermine. Denke nicht so etwas. Du musst dazu in der Lage sein, den Sieg zu visualisieren. Fühle es. Kämpfe dafür. Sieh dich selbst auf der anderen Seite des Krieges. Wenn du die Hoffnung aufgibst, dann begibst du dich an einen dunklen Ort. Das Licht gewinnt immer über die Dunkelheit. Aber du musst daran glauben."
Hermine spürte, wie sich etwas in ihr versteifte. Sie zog sich selbst von Angelina zurück und schüttelte ihren Kopf, während sich ihr Mund verzog. „Das ist nicht genug, um einen Krieg zu gewinnen. Ich werde diesen Krieg nicht von meiner oder irgendjemand anderen Fähigkeit an den Sieg zu glauben abhängig machen."
„Du willst immer noch, dass wir die dunklen Künste benutzen, oder?" Angelina starte Hermine mit einem Ausdruck eines enttäuschten Elternteils an.
Hermine kämpfte dagegen an, ihre Augen zu verdrehen, als sie nickte.
Angelina Schultern sanken leicht nach unten. „Wenn wir uns selbst aufgeben, um zu gewinnen ist das wirklich gewinnen? Wenn wir uns selbst vergiften, um das zu bekommen und selbst zu den Monster werden, die wir bekämpfen?"
Hermine spannte in Kiefer an und kämpfte gegen das Verlangen an, Angelina zu schütteln. „Was genau denkst du wird passieren, wenn wir verlieren?"
„Wir werden sterben." Angelina zuckte leicht mit den Schultern.
Hermine verstand plötzlich, warum Draco Gryffindors so sehr hasste. Sie konnte sich nicht davon abhalten, verächtlich zu schnauben.
„Glaubst du wirklich, dass wir einfach sterben werden? Angelina sie werden Sussex nicht schließen, wenn sie den Krieg gewinnen. Wir sind lebendes Inventar. Du hast die Gefangenen nicht gesehen, die sie von der letzten Fluch Entwicklungsabteilung zurückgebracht haben. Sie waren –" Hermines Stimme zitterte. „Sie waren zersetzt, verfault, ihnen ist die Haut abgezogen worden und sie waren immer noch am Leben, es sind Dinge in ihnen herum gekrabbelt – " Ihre Stimme brach ab. „Die die noch reden konnten, flehten mich an sie zu töten."
Hermine zischte zwischen mit zusammengekniffenen Zähnen. Das erstickende Gefühl der Frustration breitete sich in ihr aus, als sie, mal wieder, mit dem unaufhörlichen Optimismus der Widerstandskämpfer konfrontiert wurde.
Der Stress und die Verzweiflung in ihrem Innern fühlten sich giftig an, wie Säure, die sie langsam auf Zellebene zerfraß. „Wenn wir verlieren – dann stellen sie uns alle der Reihe nach auf und benutzen die Widerstandskämpfer als Laborratten oder als was auch immer sie wollen, bis sie niemanden mehr von uns übrig haben. Nachdem wir ihre letzte Fluch-Entwicklungsabteilung in die Luft gejagt haben, haben sie einfach eine größere aufgebaut. Der Krieg soll nicht mit dem Widerstand enden. Die Todesser, sollen als nächstes Muggel Europa erobern. Das ist die Vision. Das Abkommen. Alle dunklen Wesen, haben sich Tom angeschlossen, weil er ihnen das versprochen hat. Ich weiß nicht, ob er verrückt genug ist, um zu denken, dass er es tun kann, aber das ist seine Behauptung. Und er wird es vermutlich zu mindestens versuchen."
Hermine hatte das Gefühl gleich das Hyperventilieren anzufangen, als sie nur darüber nachdachte. Ihre Brust erbebte und zitterte und sie sog immer wieder scharf die Luft ein.
„Aber Hermine." Angelina legte ihre Hand auf Hermines. „Wir gewinnen."
Hermine erstarrte und blinzelte langsam, als sie Angelina ungläubig anschaute. Sie hätte fast gelacht, aber bemerkte voller Grauen, dass Angelina komplett ernst war. „Wir - was?"
„Gewinnen." Angelinas Kinn streckte sich nach oben und ihr Ausdruck wurde verteidigend. „Das tun wir. Denk an all die Gefängnisbefreiungen. Wir haben Hunderte von Leuten seit letztem Frühling befreit. Wir haben erfolgreich Hunderten von Attacken dieses Jahr abgeblockt. Auf der Seite des Licht zu bleiben, zahlt sich aus. Der Krieg ist jetzt auf unserer Seite. Schon bald wird die Zauberwelt anfangen das zu realisieren. So funktioniert Hoffnung. Sie benötigt nur einen Funken."
Hermine hatte das Gefühl, dass man ihr hart ins Gesicht geschlagen hatte; so als ob sie eine leichte Gehirnerschütterung hatte und das die surreale Welt erklärte, in der sie sich auf einmal befand. Sie starrte wortlos Angelina an, die Hermine ein aufmunterndes Lächeln schenkte. „Du bist nicht da draußen, deshalb siehst du es wahrscheinlich nicht. Ich weiß, dass die Dinge für eine Weile recht dunkel waren, aber es ist immer am dunkelsten vor dem Sonnenaufgang und ich bin mir ziemlich sicher, dass wir jetzt beim Sonnenaufgang angelangt sind."
Hermine schluckte schwer, als sie gegen das Verlangen zu schreien ankämpfte. Sie konnte hören wie das Blut in ihren Ohren rauschte und sie Kopfweh bekam.
Sie waren nicht am Gewinnen.
Sie waren am Überleben. Der Widerstand balancierte auf einer Messerschneide, die von Draco an Ort und Stelle gehalten wurde. Sie benutzten Informationen, die Gabrielle Delacour aus Todessern heraus folterte, indem sie ihren Körper verkaufte. Sie benutzen die Informationen, um den Widerstand am Leben zu erhalten, während der Orden damit zu kämpfen hatte Horkruxe zu finden, die überall in ganz Europa sein konnten.
Sie waren nicht am Gewinn. Sie waren nicht einmal Ansatzweise am Gewinnen.
Angelina schaute sie hoffnungsvoll an.
„Ja..." Hört Hermine, wie sie selbst sagte. „Ich – ich nehme an du liegst richtig. Ich bin nicht da draußen, also sehe ich es nicht. Ich – habe nicht bemerkt, dass wir am – gewinnen sind."
Angelina nickte und umarmte Hermine noch einmal. „Das Problem ist, dass du so isoliert bist. Pomfrey trifft sich mit den anderen Hogwarts Professoren und Padma hat Parvati, um sie auf dem Laufenden zu halten. Aber du verlässt kaum das Haus, außer um Zaubertrank Zutaten zu sammeln. Ich weiß, dass Harry und Ron nicht mehr so viel hier sind, aber du hast andere Freunde. Du brauchst Freunde. Wenn sich alles verloren anfühlt – dann ist es das was dir hindurch hilft und dir dabei hilft festzuhalten. Der Rest von uns, wir reden darüber. Ich weiß, dass du sehr schlau bist Hermine, aber wenn es Dinge wie Gut und Böse sind, kannst du nicht erwarten, dass du die Antwort in einem Buch findest. Es ist etwas, das du fühlen musst. Wie fliegen – nun ich nehme an, dass das ein schlechtes Beispiel für dich ist – aber du musst daran glauben, dass es dich findet. Es ist alles Teil der Reise, an einem Tiefpunkt anzukommen, damit du wieder nach oben springen kannst. Das Gute benötigt Opfer. Ich hoffe, dass du es sehen wirst, wenn der Krieg vorbei ist. Das ist es, wie das das Licht und die Dunkelheit funktionieren."
„Natürlich.", sagte Hermine stumpfsinnig, sie wich Angelinas Blick aus. „Ich nehme an, ich bin einfach ein bisschen verloren in meiner eigenen Welt."
„Das passt schon. Du musst dich deswegen nicht schlecht fühlen. Es kann jedem passieren. Ich bin auch an einem ziemlich dunklen Ort gewesen, als George und Katie beide verletzt wurden. Es ist einfach während dem Krieg an so einen Ort zu gehen. Aber dann hat Harry jedem in der DA eine motivierende Rede gehalten. Er hat darüber geredet, wie Dumbledore Grindelwald besiegt hat. Und er hat über den Orden während des ersten Zauberer Kriegs gesprochen, wie schlecht die Dinge damals standen. Jeder hat gedacht, dass Tom gewinnen wird; das Ministerium hat unverzeihliche Flüche benutzt, aber der Orden hat sich zurück gehalten. Es gab Tod und Verrat, aber Liebe und Licht scheint immer am hellsten in solchen Momenten. Es ist das, was immer gewinnt. Wir müssen nur Vertrauen in das Ganze haben. Gleich nachdem Harry all das gesagt hat, ich glaube es war sogar noch der gleiche Monat, hatten wir unsere erste erfolgreiche Gefängnisbefreiung."
Hermine stand abrupt auf. Sie hatte geht das Gefühl, dass sie nicht atmen konnte. Sie brauchte – Luft. Kalte. Sie brauchte einen Beruhigungstrank. „Ich brauch etwas aus meinem Vorratsschrank. Ich werde in ein paar Minuten zurück sein."
Hermine ging benommen zu ihrem Vorratsschrank.
Sie taumelte den Gang hinunter und zog die Tür hinter sich zu, als sie zitternd den Korken aus einem Fläschchen zog und den Beruhigungstrank hinunter schluckte. Als der Trank seine Wirkung zeigte, stieß Hermine ein Keuchen aus und brach in Tränen aus.
Sie stand für einige Minuten schluchzend da, bevor sie sich über die Arbeitsfläche lehnte. Sie vergrub ihr Gesicht in ihren Armen und versuchte mit der Unterhaltung klar zu kommen, die sie gerade geführt hatte.
Sie hatte es nicht bemerkt - es ist ihr nicht in den Sinn gekommen, wie die Veränderungen im Krieg auf den Widerstand wirken würde. Natürlich. Natürlich hatte sich für sie nichts verändert. Sie alle dachten, dass durch ihre Überzeugungen über das Gute und das Böse, sich der Krieg einfach durch eine vorgegebene Unvermeidlichkeit, auf ihre Seite geschlagen hat.
Sie hatten keine Ahnung, dass Todesser für diese Informationen gefoltert wurden oder dass Hermine sich selbst an Draco verkauft hatte, um die meisten dieser Informationen zu erhalten.
Hermine hatte ungewollt deren Mythos bestätigt und sich im Prozess zu einer Cassandra verwandelt, die unbeachtete Warnungen vor den Toren von Troja preisgab.
Hermine stieß einen lauten Schluchzer aus und versuchte langsam durch ihre Nase zu atmen, als sie damit zu kämpft hatte, nachzudenken.
Sie musste mit Draco weiter vorankommen.
Padma war – annehmbar gut im Zaubertränke brauen und im Heilen. Kingsley hatte über alle von Hermines Notizen geschaut und hat irgendwoher einen Ersatz-Trauma-Heiler rekrutiert. Sie fragte sich wie lange er schon diesen Teil geheim gehalten hat.
Sie hatte alle ihre Notizen über Gegenzauber, die sie über die Jahre entwickelt hatte, zusammengeschrieben und Anleitungen, die die Fluch Analysetechniken erklärten.
Moody schien immer frustrierter zu werden, als sie Woche für Woche immer noch keinen Fortschritt verzeichnen konnte. Es hat eine Veränderung in seinem und auch Kingsleys Verhalten gegeben, als sie ihnen über Draco berichtet hatte, eine neue Skepsis, so als ob sie ihre Erwartungen nicht erfüllte.
Jetzt verstand sie. Sie brauchten Draco unter Kontrolle.
Dracos Informationen waren immer noch exzellent, aber er hat die Bedingungen von Anfang an vorgegeben. Es war die Balance der Macht, der sie nicht vertrauten und die sie unbedingt verändern wollten.
Sie wollten ihn angeleint haben.
Hermine hielt sie hin.
29
