Chapter 20.24
Es war finstere Nacht, der Mond stand hoch am Himmel und sein helles Licht spiegelte sich auf den glasklaren Wasseroberflächen wieder.
Eine Person ganz in weiß gekleidet huschte mit nackten Füßen durch das hohe Gras und die frische, abendliche Bodenfeuchte hinterließ einen nassen Film, auf der hellen Haut.
Das lange, dunkle Haar tanzte seicht im Wind und aus den entfernten Baumkronen hörte man das melancholische Rufen einer Eule.
Die dunklen Holzdielen der Veranda knackten leise, als Lan Xichen barfuß durch die Cloud Recesses huschte. In seiner rechten Hand hielt er seine weiße Flöte „Liebing" und in seiner linken trug er heimlich seine Stiefel. Ungesehen und im Schatten der Dunkelheit schlich er sich zurück zu dem Pavillon des Heilers, als er schließlich mit seiner Hand behutsam den Türgriff umfasste und dann leise die große Tür öffnete.
Im Innern brannte ein schummriges Kerzenlicht, welches den Raum in ein gemütliches Ambiente tauchte. Bao Tian war noch wach und saß auf der Bettkante des großen Bettes und las in einem Buch, als sich seine braunen Augen erstaunt weiteten. Er blickte erstaunt zur großen Tür, als er sah wie Lan Xichen wie ein Geist hereingeschlichen kam.
Lan Xichen schloss schnell die Tür wieder hinter sich und stellte seine Stiefel neben der Tür ab, als Bao Tian das Buch an die Seite legte und seine Arme demonstrativ vor seiner Brust verschränkte. Seine linke Augenbraue zog sich keck nach oben, als er Lan Xichen einmal von oben bis unten musterte. Bao Tian trug nur eine dünne, weiße Robe und aus seinen Haarspitzen tropfte noch etwas Wasser, woraus man schließen konnte, dass er gerade erst ein Bad genommen hatte. Seine dunklen Haare hingen locker auf seinen Schultern und durch die Feuchte, kräuselte sich das gewellte Haar etwas stärker als sonst. Kombiniert mit seinem etwas dunkleren Hautteint, wirkte er nun wie der genaue Gegenpol zu Lan Xichen's elfengleicher Erscheinung.
Lan Xichen blieb plötzlich stehen, als er Bao Tian's prüfenden Blick bemerkte und schenkte ihm ein leicht verlegenes Lächeln, als er mit seinen nackten Füßen über den dunklen Fußboden tapste.
„Ich bin etwas zu spät. Verzeih mir." Sagte er mit sanfter Stimme.
Doch Bao Tian starrte nur auf Lan Xichen's nackten Füße, welche bei jedem Schritt ein patschendes Geräusch auf den Holzdielen von sich gaben, als er etwas irritiert sagte:
„Du bist tatsächlich zu spät. Es ist schon nach 9 Uhr. Und nicht nur das, du bist auch noch Barfuß..."
Bao Tian legte seinen Kopf leicht schief und er blinzelte mehrfach, sich nicht ganz sicher ob er richtig sehen würde, als Lan Xichen plötzlich vor ihm stehen blieb.
Auf seinen hellen Füßen war ein nasser Film zu sehen und ein wenig Gras und frische Erde hing zwischen seinen schlanken Zehen.
Bao Tian schüttelte verwundert den Kopf, als Lan Xichen sich erklärte:
„Die Besprechung mit den Ältesten hat etwas länger gedauert als gedacht und von dem vielen Stehen taten mir die Füße weh. Da es dunkel war und alle schon zu Bett gegangen waren, dachte ich, ich könnte es vielleicht wagen, mal ein paar Schritte barfuß zu laufen."
Lan Xichen blickte etwas verlegen zu Boden, als ihm plötzlich selbst seine dreckigen Füße auffielen. Seine Zehen zogen sich angespannt zusammen und er trippelte sich selbst etwas verlegen auf den Füßen herum, um das Fauxpas zu kaschieren.
Bao Tian, der die ganze Zeit irritiert auf Lan Xichen's nackten Füße starrte, lachte schließlich belustigt auf, als er seinen Kopf leicht hin und her schüttelte und dann mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen sagte:
„Huan, Huan, du bist mir ein Vorbild von einem Sect Leader.. aber wieso bist du eigentlich schon wieder so lange unterwegs? Du sollst dich doch noch ausruhen. Die Cloud Recesses wird nicht untergehen, nur weil ein paar Wochen mal nicht alles läuft wie gewohnt. Außerdem machen Madame Mao und Jinan Liang ihren Job wirklich gut. Wer hätte gedacht das sie so pflichtbewusst und zielstrebig sind und den Laden hier alleine schmeißen? Sie laufen uns noch den Rang ab, wenn das so weiter geht und befördern uns direkt ins Exil."
Lan Xichen schnaufte durch seine Nase, als er Bao Tian liebevoll anblickte.
„Sie machen ihren Job zu gut und ich kann ihnen meine Aufgaben und Pflichten nicht noch länger zumuten. Außerdem sind Wangji und Wei Wuxian immer noch fort. Sie brauchen meine Unterstützung. Ich kann hier nicht nur liegen und mich auskurieren."
Bao Tian seufzte einmal auf und schüttelte erneut seinen Kopf.
„Du kannst ja so stur und dickköpfig sein." Sagte er liebevoll, als er Lan Xichen unter seinem welligen, nassen Haar mit seinen großen, braunen Augen hervor ansah.
„Sagt genau der richtige..." Sagte Lan Xichen plötzlich mit einem leicht besorgten Unterton, als er seine rechte Hand nach vorne ausstreckte und eine dunkle Haarsträhne von Bao Tian's nassem Haar durch seine Finger gleiten lies. Ein paar Tropfen fielen in Bao Tian's Schoß und ein nasser Film bildete sich auf Lan Xichen's schlanken Fingern.
„Ich habe dir schon mehrfach gesagt, du sollst dein Haar erst trocknen bevor du zu Bett gehst. Du erkältest dich noch."
Doch Bao Tian lächelte, also er Lan Xichen neckisch angrinste. Mit verschmitztem Unterton sagte er:
„Aber ich war doch noch gar nicht zu Bett gegangen... ich hatte noch auf dich gewartet."
Mit diesem Satz streckte er langsam seine Hand nach vorne aus und berührte Lan Xichen's Finger. Er streichelte und umgarnte sie und dann, ganz zärtlich nahm er Lan Xichen Hand, führte sie zu seinen Lippen und küsste den malerischen Handrücken.
Bao Tian schloss genießend seine Augen und während Lan Xichen etwas angespannt nach unten sah, tropfte etwas Wasser aus den krausen Haarspitzen auf das schmale Handgelenk. Eine ganze Weile, verweilten Bao Tian's Lippen auf der zarten Haut bis er schließlich seine Augen wieder öffnete und nach oben sah. Voller Fürsorge und Liebe funkelten seine großen braunen Augen Lan Xichen an, als er sagte:
„Setz dich. Du sagtest du bist müde und dir tun deine Füße weh. Lass mich dich etwas verwöhnen."
Ein kurzes Prickeln schoss durch Lan Xichen's Körper und seine Augen weiteten sich kurz, als er etwas skeptisch nachfragte:
„Was genau meinst du mit verwöhnen?"
Doch Bao Tian, der Lan Xichen's zweideutigen Gedankengang bemerkte, lachte nur vergnügt auf, als er Lan Xichen behutsam an der Hand führte und ihn auf die Bettkante setzte. Er selbst stand dabei auf und ging herüber zu einer der Kommoden. Mit einem verschmitzten Lächeln auf den Lippen drehte er sich beim gehen leicht um, als er sagte:
„Ist es nun, dass mein Herr Angst hat, ich könnte etwas unanständiges mit ihm vor haben, oder ist es genau das Gegenteil und mein Herr wünscht sich, ich hätte etwas unanständiges im Sinn?"
Lan Xichen's Augen schnellten auf, als er einmal kurz ruckartig Luft holte, um dann leicht verlegen nach unten zu blicken. Seine Wangen tauchten sich in ein zartes rosé, als er leise nuschelte:
„Weder noch..."
Doch Bao Tian lachte nur vergnügt in sich hinein, als er von der Kommode eine Karaffe in die Hand nahm und dann begann stilles Wasser in eine flache Schale zu gießen.
Das frische Wasser war noch warm und etwas Wasserdampf stieg empor, während es leise im Pavillon plätscherte. Bao Tian nahm ein weißes Handtuch zur Hand und legte dieses über seine Schulter, als er sich wieder umdrehte und mit der Schale dampfendem Wassers zurück zum Bett kam.
Lan Xichen blickte ihn fragend an, als er verwundert fragte:
„Warum haben wir warmes Wasser hier? Hattest du etwas bestimmtes vor?"
Bao Tian blieb vor ihm stehen und der warme Wasserdampf stieg ihm ins Gesicht.
„Ich wollte über Nacht ein paar beruhigende Kräuter in einer Wasserschale aufstellen. Der Heiler gab sie mir, nachdem ich gefragt hatte, was ich dir noch Gutes tun könnte, damit du Nachts besser entspannen und schlafen kannst."
Lan Xichen blickte nach oben in Bao Tian's Gesicht, seine Augen weiteten sich und er fühlte sich nun fast ein wenig schlecht, dass er so viel liebevolle Fürsorge mit angenommener Doppeldeutigkeit gestraft hatte.
Doch Bao Tian, der Lan Xichen's schuldigen Blick sofort erkannte, lächelte ihn nur freundlich an, als er sich plötzlich vor ihm hinkniete und die Schale mit dem warmen Wasser direkt vor Lan Xichen's Füße stellte.
Er schloss für einen Moment zufrieden seine Augen, als er dann mit einem Schmunzeln auf den Lippen sagte:
„Aber jetzt wo ich dich gesehen habe, habe ich es mir anders überlegt und ich werde das Wasser nun anderweitig verwenden."
Lan Xichen starrte irritiert nach unten, als Bao Tian ihn plötzlich von unten her anblickte und mit tiefer Stimme aufforderte:
„Zieh deine Hose aus!"
Erneut spürte Lan Xichen ein heißes Prickeln, welches wie ein Stromschlag durch seine Glieder schloss. Sein Herz pochte einmal kurz kräftig auf und während er ein elektrisierendes Kribbeln bis in seine Fingerspitzen spürte, zogen sich seine Lippen kraus zusammen.
„..Wie..?" Fragte er leise und etwas unsicher.
Doch Bao Tian blickte ihn weiterhin direkt in die Augen und wiederholte noch einmal ruhig und akzentuiert seine Worte:
„Zieh deine Hose aus!"
Lan Xichen, der nun ein zweites Mal diese klare Ansage vernahm, erstarrte förmlich in seiner Mimik und Gestik, denn es erneut zu hören, machte die Worte nicht gerade besser. Denn egal wie viel Zeit auch ins Land verstrich und egal wie nah sie sich mittlerweile standen, mit Bao Tian´s schamloser Direktheit war Lan Xichen immer noch nicht so wirklich warm geworden.
Während eine leicht gesunde Gesichtsfarbe sich bis zu seinen Ohren zog, stammelte er etwas verlegen:
„...Und dann...?"
Doch Bao Tian, der unangetastet von der Peinlichkeit weiterhin still vor ihm auf dem Fußboden kniete und mit der Unschuld eines Kindes in den Augen ihn anblickte, antwortete nur:
„Und dann werde ich dich verwöhnen!"
Lan Xichen lief nun feuerrot im Gesicht an und er spürte ein leichtes Zucken in seiner unteren Körperregion, als er unbewusst seine Knie leicht zusammendrückte. Er wendetet sein Gesicht etwas beschämt zur Seite, als er leise sagte:
„Tian, wenn du das so direkt sagst dann...dann..."
Er stammelte etwas verlegen vor sich hin und er spürte eine ungemeine Hitze die sich unter seiner Robe langsam breit machte.
Doch vollkommen unbeeindruckt von Lan Xichen's beschämten Verhalten fuhr Bao Tian mit klarer Stimme einfach fort:
„Ja dann...dann passiert was? Denk nicht drüber nach, mach es und tu mir einfach einen Gefallen... Oder soll ich dir aus der Hose etwa hinaus helfen?"
Bao Tian trug ein etwas merkwürdiges Lächeln auf den Lippen und Lan Xichen blickte ihn etwas überfordert an.
„Nein..ich.." Antwortete Lan Xichen hastig, während er noch irgendwie versuchte sein rotes Gesicht hinter seiner Hand zu verstecken.
„Bitte." Sagte Bao Tian ehrlich und sanft und er warf Lan Xichen einen bittenden Blick zu.
Lan Xichen, dessen Herz mittlerweile vor Aufregung wie wild in seiner Brust schlug und sich mehr als überfordert mit der Situation fühlte, konnte seine eigenen Gedanken, welche schon jenseits von gut und böse waren, nicht mehr bremsen.
Leise und etwas beschämt sagte er schließlich:
„Ok.."
Bao Tian, der noch immer artig vor ihm kniete lächelte ihn verschmitzt an.
„Gut." Brummte er tief und zufrieden.
Lan Xichen linste etwas unsicher hinter seiner Hand hervor, als er Bao Tian einmal eingehend musterte. Sein Verhalten war etwas seltsam und obwohl er etwas Unanständiges von ihm erwartete, trug seine Stimme und Mimik aber gar keine Anzeichen von etwas Frivolem.
Noch etwas unsicher sagte Lan Xichen schließlich:
„Aber mach...deine Augen kurz zu."
Bao Tian, ohne irgendetwas zu hinterfragen, schloss sofort seine Augen und sagte gehorsam:
„Sehr wohl."
Lan Xichen blickte ihn noch sichtlich irritiert an. Er war sich sehr sicher, dass Bao Tian offensichtlich etwas im Schilde führte, aber er war sich noch unsicher, was genau es sein könnte. Sich mehrmals vergewissernd, dass Bao Tian auch tatsächlich seine Augen geschlossen hatte, fasste Lan Xichen schließlich unter seine lange Robe und suchte nach seinem Hosenbund. Langsam öffnete er diesen und zog sich unter seiner Robe die Hose hinweg.
Bao Tian hatte wie versprochen seine Augen fest geschlossen und hörte nur das zarte Rascheln von Stoff, während er geduldig auf seinen Knien vor dem Bett wartete.
Etwas nervös und mit leicht angespannten Händen faltete Lan Xichen seine Hose ordentlich zusammen und legte sie neben sich auf das Bett. Schnell fasste er dann wieder an seine Robe, richtete seinen Gürtel erneut etwas aus und verdeckte dann ganz schnell wieder seinen nackten Schoß und seine schlanken Beine unter dem hellen Stoff. Seine Oberschenkel presste er dabei etwas unsicher zusammen und versteckte sein bestes Stück, welches durchaus schon auf die prickelnde Atmosphäre, wenn auch ungefragt, reagiert hatte.
Etwas verlegen und mit zartes Stimme räusperte er sich:
„Du kannst deine Augen wieder öffnen."
Bao Tian's braunen Augen öffneten sich im Nu und er blickte zunächst Lan Xichen nur tief in die Augen, bis sein Blick schließlich interessiert wieder nach unten auf Lan Xichen's Schoß fiel.
Lan Xichen's Augenbrauen zogen sich vor Anspannung leicht zusammen. Er presste seine Oberschenkel nun noch noch fester zusammen und durch den hellen Stoff seiner Robe waren schemenhaft die Konturen seiner Beine zu erkennen.
Bao Tian zog einen Mundwinkel belustigt nach oben und Lan Xichen wusste ganz genau, dass er sich gerade an seiner Unsicherheit höchstzufrieden ergötzte.
Er schnaufte sichtlich zufrieden:
„Gut, fangen wir an."
Lan Xichen hielt plötzlich seinen Atem an und starrte gespannt vor sich zu Boden, als er sah wie Bao Tian's linke Hand plötzlich unter den Saum seiner Robe griff. Eine große, warme Männerhand berührte seinen nackten Fuß und legte sich zärtlich um seine schlanke Fußfessel.
Lan Xichen zuckte nervös zusammen, als Bao Tian plötzlich seinen Fuß behutsam anhob und mit der anderen Hand den Stoff seiner Robe etwas zur Seite schob. Er konnte nun Lan Xichen's Beine bis zum Knie sehen und während sich zwei helle Unterschenkel mit einer Haut wie aus Porzellan vor ihm erstreckten, fasste er schließlich an die Wasserschale und platzierte diese direkt unter Lan Xichen's Fuß.
„Wenn ihr mir erlauben würdet." Siezte Bao Tian Lan Xichen plötzlich wie im Spiel, als er behutsam den Fuß seines Herren in die warme Wasserschale abtauchen lies.
Lan Xichen's blickte noch sichtlich verwundert an sich herunter, als er plötzlich mit Schrecken feststellte, dass Bao Tian begann mit voller Ernsthaftigkeit seinen Fuß zu waschen.
Das warme Wasser umspülte seinen nackten Fuß und Bao Tian´s Hände glitten liebevoll und geschickt über seine zarte Haut. Ein wenig Gras trieb bald auf der Wasseroberfläche und Bao Tian massierte und wusch voller Hingabe den müden Fuß. Er hatte dabei seinen Blick konzentriert nach unten gerichtet und er ging dieser Tätigkeit mit so viel Präzision und Geschick nach, dass man meinen könnte, er würde dies tagtäglich für seinen Herren tun.
Lan Xichen war von so einer Peinlichkeit und Scham berührt, wie noch nie zuvor. Obwohl Bao Tian und er sich schon so viele Worte der offenen Liebe zueinander gestanden hatten und sie unzählige Male gemeinsam der ungezügelten Fleischeslust nachgegangen waren, so war diese Berührung doch etwas vollkommen neues und beschritt einen ganz anderen Weg der Zuneigung. Denn die Füße eines Menschen waren ein sehr intimes Körperteil und diese zu Berühren oder gar zu waschen, war eine Geste mit sehr starker Bedeutung. Es war somit unumstritten, mit welchem hohen Maß an Respekt und Liebe, Bao Tian vor ihm kniete und seinen Körper berührte.
Etwas unsicher streckte Lan Xichen seine Hand nach vorne aus und wollte Bao Tian stoppen, als er etwas erschrocken sagte:
„Nicht, dass brauchst du nicht zu tun..."
Doch Bao Tian warf ihm einen Blick voller Aufrichtigkeit und Liebe zu, als er sagte:
„Lass mich dies für dich tun. Ich möchte es gerne machen."
Lan Xichen war sprachlos und wusste nicht was er sagen sollte.
Auf der einen Seite war er mehr als beschämt, dass Bao Tian nun vor ihm kniete und wie ein Sklave, voller Loyalität zu seinem Herren, seine dreckigen Füße wusch, doch auf der andern Seite, wo er wusste das diese Person es freiwillig und aus Zuneigung für ihn tat war, diese Geste an Anerkennung und Liebe nicht mehr zu übertreffen.
Lan Xichen trug einen leicht gequälten Gesichtsausdruck, als er schweigend nur da saß und das zarte Plätschern des Wassers vernahm. Bao Tian's großen Hände glitten geschmeidig über seine Haut und seine Finger spreizten seine Zehen weit auseinander und massierten seine Fußsohle hingebungsvoll. Er lies nicht einen Quadratmillimeter der müden Haut aus und Bao Tian nahm sich alle Zeit der Welt und schien diesen Akt mehr als zu genießen.
Lan Xichen führte seine Hand zu seinem leicht geöffneten Mund und versteckte diesen etwas unsicher da hinter, als er ab und an immer wieder etwas aufzuckte. Sein Gesicht tauchte sich in ein dauerhaftes rosé und zwischen dem angenehmen und wohltuendem Gefühl von Bao Tian's Berührungen, verspürte er ab und an ein leichtes Kitzeln.
Bao Tian, welcher aufmerksam jede von Lan Xichen´s Reaktionen genaustens beobachtete, blickte auf und fragte mit fürsorglicher Stimme:
„Kitzelt es?"
Lan Xichen schloss seine Augen und nuschelte hinter seiner Hand hervor.
„Ein wenig..."
Über Bao Tian's Lippen huschte ein hinterhältiges Lächeln, als er mehrfach blinzelte und dann mit sanfter Stimme sagte:
„Dann werde ich mich wohl noch etwas mehr bemühen müssen."
Er steckte nun noch mehr Hingabe in seine Handbewegungen und nach langer Zeit des auskostens, hob er schließlich Lan Xichen's Fuß behutsam wieder aus der Wasserschale, trocknete ihn ab und stellte ihn dann wieder vorsichtig auf dem Fußboden ab.
Er wiederholte den selben Prozess nun mit dem anderen Fuß und Lan Xichen erwischte sich selbst dabei, wie er Bao Tian's Zuneigung immer mehr genoss. Er hatte ihm nicht zu viel versprochen und Bao Tian verwöhnte seine müden Füße bis zum Äußersten.
Lan Xichen schloss immer wieder genüsslich seine Augen und hinter seiner vorgehaltenen Hand erstickte er seine leisen Stöhner des Genießens.
Schließlich, war Bao Tian auch mit dem zweiten Fuß fertig und er hob auch diesen behutsam aus der Wasserschale und begann ihn abzutrocknen. Lan Xichen öffnete seine Augen und er blickte herunter zu Bao Tian, der gerade Zeh für Zeh behutsam abtupfte, als er sich selbst dabei erwischte, dass er ein wenig traurig darüber war, dass es nun vorbei war.
„Danke, Tian!" Sagte Lan Xichen von Herzen.
Bao Tian blickte ihn an, ein warmes Lächeln auf den Lippen tragend, als er antwortete:
„Gern geschehen."
Doch gerade, als Lan Xichen damit rechnete, dass Bao Tian seinen Fuß nun absetzen würde und die angenehme Behandlung ein Ende finden würde, umfasste Bao Tian plötzlich Lan Xichen's Fuß mit beiden Händen und führte diesen dann vorsichtig zu seinen Lippen. Er beugte sich etwas nach vorne und küsste dann auf den zarten Fußrücken.
Lan Xichen's Augen weiteten sich ins Unermessliche als er leise hauchte:
„Nicht..."
Doch Bao Tian setzte unbeeindruckt seinen Kuss fort und als er seine Lippen wieder löste, blickte er nach oben in Lan Xichen s Gesicht und sagte:
„Ich liebe dich Huan. Ich liebe alles an dir und jeder Quadratmillimeter deines liebreizenden Körpers will ich spüren und kosten. Du bist so unendlich wertvoll für mich und nichts an dir mag ich missen. Ich gehöre dir, für den Rest meines Lebens und solange du es mir erlaubst, werde ich für immer an deiner Seite bleiben. Ich will dein Schwert sein, in jedem aussichtslosen Kampf, dein Augenlicht, wann immer du selbst die Wahrheit nicht erkennen kannst, ich will dein zu Hause sein, wann immer du Schutz brauchst und ich wünsche mir nichts sehnlicher, als der eine Mann an deiner Seite zu sein!"
Lan Xichen's Augen standen weit offen und er war zunächst unfähig etwas darauf zu erwidern, als Bao Tian ihn mit seinen großen, braunen Augen, gefüllt mit echter, wahrer Liebe anblickte und mit tiefer Stimme sagte:
„Huan...möchtest du mich heiraten?"
Lan Xichen's Mund öffnete sich und seine Augen standen weit offen ohne auch nur ein einziges Mal zu blinzeln. Das Blut rauschte plötzlich durch seine Adern, seine Magengegend zog sich krampfhaft zusammen und ein Prickeln schoss bis in seine Fingerspitzen. Seine Atmung wurde fast ein wenig ruckartig und eine alles versengende Hitze stieg ihm ins Gesicht. Bao Tian's Worte schallten wie ein Echo in seinem Ohr immer wieder und während sein Herz wie bei einer holden Maid wild zu flattern begann, holte ihn plötzlich jäh die Realität wieder ein, als er plötzlich langsam stotterte:
„Aber...ich bin ein Mann...und...dazu...schon verheiratet...wie stellst du dir das vor?!"
Doch der liebevolle Blick in Bao Tian's Augen und die Entschlossenheit in seinen Worten kamen dadurch nicht ins schwanken als er erwiderte:
„Ich weiß! Nichts weiß ich besser als das! Aber ob Frau oder Mann...wo macht da die Liebe einen Unterschied?
Daher frage ich auch nicht nach jetzt! Sondern nach irgendwann, irgendwann wenn die Zeit reif ist! Es muss auch nicht offiziell sein. Es reicht, wenn es heimlich ist, wenn nur wir Zwei davon erfahren. Mehr brauche ich nicht um glücklich zu sein! Ich brauche nur deinen Segen, der der anderen ist mir gleich!"
Lan Xichen war sprachlos. Sein Herz schlug wie wild in seiner Brust und niemals hätte er damit gerechnet, dass Bao Tian ihn jemals danach fragen würde. Sein Körper befand sich in Aufruhe und seine Emotionen gingen mit ihm durch, als ein unbeschreibliches Gefühl von Glück und Zufriedenheit durch seinen Körper schoss. Er öffnete seinen Mund und schnappte nach Luft, während sein ganzer Körper vor Ekstase und Adrenalin zu zittern begann. Seine Augen wurden leicht glasig und er blickte Bao Tian mit einem unbeschreiblichen Gesichtsausdruck an.
Dieser suchte in seinem Gesicht voller Chaos, eine Antwort zu finden, als er vorsichtig fragte:
„Du willst nicht?"
Lan Xichen schüttelte sofort seinen Kopf. Sein Mund stand noch immer sprachlos offen, aber es schienen ihm die richtigen Worte zu fehlen. Auch wenn er wusste, dass Bao Tian´s "irgendwann" tatsächlich noch weit in der Zukunft liegen würde, so zog es doch einen traurigen Schleier mit sich. Denn "irgendwann" umschrieb in Wahrheit nur die Zeit nach "Jinan Liang." Ein Gedankengang, der Lan Xichen eben auch mit Kummer und Sorge füllte. Es war wie ein innerer Druck, der langsam in ihm aufstieg und seine Kehle zuschnürte. Als wäre dieser schon immer dort gewesen und jetzt erst, bahnte er sich langsam seinen Weg nach draußen. Als sein Mund schließlich trocken wurde, seine Emotionen fast kurz vorm durchdrehen waren und dieses beklemmende Gefühl endlich fast seinen Höhepunkt erreicht hatte, bewegte Lan Xichen schließlich seine Zunge und die egoistischten Worte, die er jemals gesagt hatte, verließen endlich seine Lippen:
„Ich selbst hätte nie es auch nur gewagt diesen Gedanken zuzulassen, geschweige denn es überhaupt auszusprechen, aber... Ja!
Tian, heirate mich, ich will dich, nur dich an meiner Seite, für immer!"
Bao Tian's Augen weiteten sich und während seine Gesichtszüge immer weicher wurden und er den Ausdruck von wahrer Glückseligkeit trug, fing Lan Xichen plötzlich beherzt an zu lachen und wischte sich seine feuchten Augenwinkel trocken.
Bao Tian strahlte übers ganze Gesicht, als er glücklich sagte:
„Dann soll es so sein. Irgendwann, irgendwo werde ich dich heiraten Huan und der glücklichste Mann auf Erden sein."
Die beiden lächelten sich an und Lan Xichen konnte es irgendwie noch gar nicht fassen. Nie hätte er gedacht, dass sein Herz mal einmal so wild in seiner Brust schlagen würde und niemals hätte er gedacht, dass er einen Menschen mal so lieben würde.
Während sein Körper von einer unglaublichen Wärme heimgesucht wurde blickte er die ganze Zeit in Bao Tian's braunen Augen und der alleinige Gedanke nur daran zauberte ein kaum unterdrückbares Lächeln in sein Gesicht.
Eine ganze Weile strahlten die beiden sich nur gegenseitig an und ihr euphorisches und überglückliches, leises Lachen erfüllte den Pavillon des Heilers.
Eine ganze Weile ließen die beiden dieses alles übertreffende Gefühl auf sich wirken, als Lan Xichen sich schließlich langsam wieder fing. Er wischte noch einmal an seinen feuchten Augenwinkeln entlang und räusperte sich, als er plötzlich mit einem ernsten aber ehrlich, aufrichtigem Ton sagte:
„Danke, Tian, für alles! Du bist das Beste, was mir in meinem Leben passieren konnte!
Ich liebe dich, egal was die Zukunft auch für ein "irgendwann" uns bringen mag!"
Lan Xichen streckte seine rechte Hand aus und berührte Bao Tian's Wange. Zärtlich streichelte er sie und sah den Mann vor sich hingebungsvoll an.
Bao Tian schloss für einen Moment seine Augen und man sah ihm an, wie er diese Worte auf sich wirken lies und sie dann tief in seinem Herzen aufsog und verschloss. Erst nach einer ganzen Weile öffnete er wieder seine Augen und sein linker Mundwinkel begann sich plötzlich unheilvoll nach oben zu biegen. Aus seinem eben noch ehrlich, glücklichem Lächeln wurde plötzlich sein typisch frivoler Gesichtsausdruck und es war dieser Moment, in dem Lan Xichen erst feststellte, dass Bao Tian noch immer seinen Fuß in der Hand hielt.
Bao Tian begann zu schmunzeln und als er Lan Xichen schließlich unter seinem dunklen Haar hervor einen lasziven Blick zuwarf, bemerkte dieser erst jetzt, dass Bao Tian's Hand gerade im Stande war seine Wade ein Stück hinaufzuwandern.
Lan Xichen zuckte kurz zusammen, als Bao Tian mit seiner anderen Hand seinen Fuß wieder ein Stück anhob und ihn dann zu seinen Lippen führte. Bao Tian's warmer Atem stieß gegen Lan Xichen's großen Zeh, als dieser plötzlich mit tiefer und erotischer Stimme sagte:
„Sehr gut Huan. Aus deiner Liebe zu mir entnehme ich, dass du mir sicherlich auch verzeihst, dass du doch recht gehabt hattest und ich von Anfang an zweideutige Gedanken hatte."
Lan Xichen's Augen weiteten sich, als Bao Tian plötzlich seinen Mund öffnete und seine feuchte Zunge zwischen Lan Xichen schlanken Zehen presste.
Ein leises, erschrockenes Quieken kam über Lan Xichen's Lippen, als es schließlich feucht und warm an seinem Fuß wurde. Eine geschickte Zunge flutschte wie im Spiel zwischen seine Zehen und begann an diesen zu lecken und zu saugen.
Lan Xichen wurde schlagartig feuerrot im Gesicht und er wollte seinen Fuß schnell zurückziehen, doch Bao Tian's Reflexe waren schneller und er hielt ihn fest.
„Hast du wirklich gedacht, ich würde dich einfach so nach deiner Antwort gehen lassen?"
Brummte Bao Tian´s Stimme tief und anspielend.
„Dämon..." Zischte Lan Xichen noch über seine Lippen, als ein heißes Prickeln durch seinen Körper schoss.
Seine Augenbrauen zogen sich kraus zusammen, als das Gefühl an seinem Fuß immer intensiver wurde. Er schloss seine Augen und stöhnte leise auf, als Bao Tian begann nicht nur seinen Fuß zu küssen und zu lecken, sondern auch seine Zehen in den Mund zu nehmen und an ihnen zu saugen und zärtlich in sie hineinzubeißen.
„Ah! Nicht!" Stöhnte Lan Xichen auf, und er griff vorsichtig in Bao Tian's dunkles Haar um ihn wegzudrücken. Er war sich selbst nicht ganz sicher, ob es nur kitzelte, weh tat oder ihn einfach nur hemmungslos anmachte.
Doch Bao Tian lies sich davon nicht weiter beirren und er begann sich hingebungsvoll Lan Xichen's Fuß zu widmen. Seine Zunge glitt über die reine, gewaschene Haut und die Luft erfüllte sich mit feuchten Geräuschen.
Lan Xichen stützte sich schließlich mit einer Hand nach hinten auf dem Bett ab, während die andere sich tief in Bao Tian's feuchtes Haar vergrub.
Dieser bahnte sich währenddessen mit seinen Lippen langsam seinen Weg weiter hinauf und er küsste Lan Xichen's schmale Fußfessel mehrfach, ehe er dessen Fuß sicher auf seiner Schulter abstützte.
Lan Xichen öffnete seine Augen und er blickte Bao Tian mit einem erotischen Gesichtsausdruck an. Seine Wangen waren wieder in ein leichtes rosé getaucht und seine glasigen Augen schienen heimlich nach so viel mehr zu verlangen.
Bao Tian schmunzelte verräterisch, als er mit beiden Händen an Lan Xichen's Wade griff. Langsam streichelte er an ihr hinauf, während er den Kopf zur Seite drehte und zeitgleich die zarte Haut küsste.
Lan Xichen krallte seine Finger stärker in Bao Tian's Haar, als dieser langsam sein Knie erreichte. Es kitzelte und zeitgleich schoss ein heißes Kribbeln durch seine Innenschenkel, hinauf bis in seine Hüfte. Wie aus Reflex stemmte er schließlich seinen Fuß gegen Bao Tian's Schulter und hinderte ihn somit weiter hinauf steigen zu können.
Bao Tian funkelte Lan Xichen mit einem scharfen Blick an, als er mit tiefer Stimme sagte:
„Glaubst du wirklich, du kannst mich somit aufhalten? Du wirst dich wundern, aber dein Widerstand feuert mich nur noch mehr an."
Lan Xichen presste seine Lippen fest aufeinander, unfähig etwas darauf zu antworten. Seine Atmung war unkontrolliert und sein Herz schlug nervös in seiner Brust. Er trug einen fast schon gequälten Gesichtsausdruck, welcher eindrucksvoll seinen inneren Zwiespalt nach Außen repräsentierte. Doch wo einem die Worte fehlten, dort folgten Taten.
Als Bao Tian sich mit seinem Oberkörper etwas gegen Lan Xichen's Fuß stemmte und versuchte mit seinen Händen weiter an dessen Oberschenkel hinaufzuwandern, kniff Lan Xichen plötzlich seine Augen scharf zusammen und gab mit seinem Fuß einen kurzen, kräftigen Ruck gegen Bao Tian's Schulter.
Und in der Tat. Leicht überrascht über Lan Xichen's plötzlichen Angriff weiteten sich zunächst Bao Tian's Augen und er hörte kurz auf, seinen Überfall fortzusetzen.
Doch als er in Lan Xichen's erotisches Gesicht blickte und spürte wie der eben noch selbstbewusste Fuß auf seiner Schulter leicht zu zittern begann, fing Bao Tian an zu schmunzeln und zog eine Augenbraue nach oben. Mit tiefer Stimme flüsterte er von unten:
„Ich habe es dir schon mal gesagt...Wenn du etwas wirklich nicht möchtest, dann solltest du dir schon etwas mehr Mühe geben dich zu wehren, Huan. Provokant gegen meine Schulter zu treten, während dein Fuß in Wirklichkeit vor Ekstase am zittern ist und dein Gesicht in Schamesröte nur so versinkt, ist nicht besonders überzeugend. Anstatt zu versuchen mich unglaubwürdig auf Abstand zu halten solltest du lieber bereitwillig deine Beine spreizen, denn du weißt ganz genau wo ich hin will!"
Mit dieser Ansage fasste Bao Tian plötzlich unter Lan Xichen's Knie und hob dieses ruckartig ein Stück an. Dabei rutschte Lan Xichen's Fuß über Bao Tian's Schulter hinweg und dieser konnte nun ungehindert weiter an sein Opfer heran rutschen.
Lan Xichen stöhnte erschrocken auf, als Bao Tian mit seiner linken Hand überstürzt die Wasserschale zur Seite schob und augenblickblich mit seinen Knien auf dem Fußboden weiter zwischen seine Schenkeln rutschte.
Lan Xichen´s eigenes Bein rutschte dabei bis über die Kniekehle über Bao Tian's Schulter hinfort und dieser drückte es zusätzlich weiter nach oben, sodass sich Lan Xichen's Oberschenkel somit noch weiter auseinander spreizten.
Lan Xichen verlor das Gleichgewicht und fiel mit seinem Oberkörper ein Stück nach hinten. Er stützte sich sofort mit beiden Armen nach hinten auf dem Bett ab, während Bao Tian's warmen Hände in windeseile die Robe bis zum Gürtel auseinander klappte und somit ungehinderten Zugang zu Lan Xichen's Schritt hatte.
Bao Tian rutschte mit seinem Kopf weiter zwischen Lan Xichen's nackten Schenkel und während er auf ein mittlerweile ziemlich steifes Glied direkt vor seinen Augen blickte, stöhnte Lan Xichen mehrmals leise in Ekstase auf.
„Tian..." Hauchte er atemlos über seine Lippen. Seine glasigen Augen blickten nach unten und in diesem einem Wort steckten alle Emotionen die Bao Tian wissen musste.
Während der Mann mit den braunen Augen mit seinen Händen über Lan Xichen's Oberschenkel striff und dabei spielerisch die erogenen Zonen an Hüfte und Leiste massierte, schwoll Lan Xichen's Penis immer größer an. Ein erster Lusttropfen kündigte sich aus der Spitze an und perlte dann an der zarten Haut nach unten.
Über Bao Tian's Lippen huschte ein verwegenes Lächeln, als er sagte:
„So, bist du nun um einiges ehrlicher. Sei nun ein guter Junge, halt schön still und lass mich kosten."
Lan Xichen's Lippen öffneten sich mehrmals, so als wollte er etwas sagen, doch er bekam kein einziges Wort aus seiner Kehle, als er einfach mit geweiteten Augen nach unten blickte und sah wie Bao Tian seinen Mund öffnete und dann langsam zwischen seinen Schenkeln abtauchte.
Lan Xichen warf seinen Kopf nach hinten in den Nacken und schloss seine Augen genüsslich, als er eine warme Hand spürte, welche seinen prallen Schaft fest umschloss und dann eine feuchte Zunge begann über seine Eichel zu lecken.
„Ah...!"Stöhnte Lan Xichen dünn und zart auf und seine Stimme alleine reichte aus um einem Mann schon den Verstand verlieren zu lassen.
Bao Tian leckte mehrfach an dem steifen Glied auf und ab und Lan Xichen´s ganzer Oberschenkel begann auf seiner Schulter zu zittern.
Während Lan Xichen sich nach hinten stützte und sich seinem Schicksal ergab, öffnete Bao Tian schließlich seinen Mund und lies das pralle Glied seines Herren in seine warme Mundhöhle eindringen.
Lan Xichen's Mund öffnete sich und er begann ruckartig Luft zu holen, als Bao Tian begann seinen Kopf rhythmisch auf und ab zubewegen.
„Tian...Tian..warte..." Wimmerte Lan Xichen in Ekstase und seine zarte Stimme klingelte in Bao Tian's Ohren wieder.
Doch dabei zuckte Lan Xichen unkontrolliert mit seinem anderen Bein auf und er trat aus versehen mit seinem Fuß die Wasserschale um. Zunächst schepperte es laut und dann plätscherte das feuchte Wasser auf die dunklen Holzielen.
Lan Xichen zuckte erschrocken zusammen, wollte sich nach vorne lehnen und sich sofort um den Schaden kümmern, doch Bao Tian hielt ihn fest und lies ihn nicht gehen.
Das warme Wasser verteilte sich auf dem dunklen Fußboden, zog in die Holzbretter und befeuchtete Lan Xichen's anderen Fuß und Bao Tian's Knie.
Lan Xichen versuchte es noch einmal und sagte atemlos:
„Tian...Ahhh...Wasser...Ah...das Wasser..."
Doch Bao Tian kümmerte sich nicht um das Wasser, sondern lies es einfach auf den Holzdielen schwimmen. Er war mit wichtigerem beschäftigt und war mit seinen Gedanken gerade ganz wo anders.
Er wurde schließlich sogar ungehalten, er wollte mehr von Lan Xichen's erotischer Stimme hören, so viel mehr von ihm spüren und er wollte Lan Xichen's Körper in voller Lust sehen.
Er lies Lan Xichen's pralles Glied soweit in seinen Mund gleiten wie es für ihn noch händelbar war und Lan Xichen stöhnte immer lauter auf, während Bao Tian sein Tempo sogar noch erhöhte.
Lan Xichen krallte sich schließlich mit seinen Fingernägeln in die Matratze und leichter Schweiß bildete sich auf seiner Stirn.
Bao Tian lies sein volles Können walten, denn er wusste, wie Lan Xichen es am liebsten mochte und er liebte es ihn zu verwöhnen.
Es war daher nicht verwunderlich, das Lan Xichen schon auf dem Weg zu seinem Höhepunkt war und die erotischen, feuchten Geräusche feuerten zusätzlich seine Lust an.
Bao Tian's Zunge umgarnte immer wieder die empfindliche Eichel und als Bao Tian während seines Aktes sogar begann immer wieder vorsichtig in Lan Xichen's bestes Stück zu beißen, klappten plötzlich Lan Xichen's zittrigen Arme ein.
Blitzschnell griff Bao Tian mit seiner linken Hand an Lan Xichen's Hüfte vorbei und fasste in seine Lenden um ihn zu stützen. Für einen kurzen Moment entließ er sogar Lan Xichen's pralles Glied aus seinen Fängen, als er besorgt sagte:
„Sei vorsichtig, fall nicht auf deinen Rücken."
Lan Xichen, biss sich selbst auf seine Unterlippe, stützte sich vehement auf seine Ellenbogen und atmete dann mehrfach schwer. Seine Augen waren fest geschlossen und seine Brust hob sich deutlich auf und wieder ab, als er mit dünner Stimme sagte:
„Nicht...aufhören."
Lan Xichen stabilisierte sich, während er sehnsüchtig Bao Tian anblickte. Dieser gab ihm nun zusätzlich im Rücken etwas halt und presste seine starke Hand gegen Lan Xichen's Lenden um zu verhindern, dass der verwundete Rücken Kontakt mit der Matratze bekam.
Dadurch schob er aber auch Lan Xichen's Hüfte nur noch weiter nach vorne und Lan Xichen's Rücken machte ein starkes Hohlkreuz nach hinten. Alles in Allem bekam diese Pose dadurch einen mehr als unanständig Ausdruck. Während Lan Xichen´s Oberschenkel auf Bao Tian's Schulter thronte und er seine nackte Hüfte nun provokant nach vorne streckte, lies Bao Tian sein Glied wieder in seine warme Mundhöhle gleiten und brachte zu Ende, womit er angefangen hatte.
Lan Xichen's Kopf fiel wieder nach hinten in seinen Nacken und seine Kehle überstreckte sich, sodass sein Adamsapfel deutlich hervor trat. Während Bao Tian's Kopf eifrig zwischen seinen Schenkeln auf und ab fuhr spürte Lan Xichen das heiße Prickeln, welches sich allmählich in seiner Hüfte zusammenfand.
Er hatte seine Augen wieder geschlossen, den Mund weit geöffnet und sein Körper wandt sich lustvoll hin und her, als der Druck sich bald nicht mehr aufhalten lies. Seine Oberschenkel zitterten und zuckte noch einmal ruckartig auf, ehe sie sich befreiend weiter auseinander klappten.
Bao Tian lies ein letztes Mal das steife Glied tief in seine Mundhöhle gleiten und Lan Xichen wimmerte laut auf, als der warme Samen endlich pulsierend hinausschoss.
Bao Tian versperrte sofort mit seiner Zunge seinen Rachen, um ein Verschlucken zu verhindern, als der cremige Samen seinen Mund befüllte.
Lan Xichen lies seinen Kopf immer tiefer nach hinten fallen. Sein Mund stand nach Luft schnappend offen, die langen, dunklen Haare fielen nach hinten auf die Matratze und ein lauter und befreiender Stöhner verließ seine Kehle.
Seine Atmung war rau und wild und er japste nach Luft, während er langsam seine Augen wieder öffnete und unter die dunkle Holzbalkendecke des Pavillon blicke.
Sein Herz schlug wie wild in seiner Brust und sein Blut pumpte dich kräftig durch seine Adern, als seine zittrigen Beine schließlich gänzlich schlaff zur Seite fielen.
Eine ganze Weile hing er noch so da, schnappte nach Luft und spürte seinen wilden Herzschlag, als er plötzlich in der Stille ein lautes Schlucken vernahm.
Lan Xichen's Augen schnellten sofort weit auf und er hob blitzschnell seinen Kopf an und starrte erschrocken zwischen seine nackten Schenkel.
Er sah Bao Tian, welcher mit einem breiten Grinsen noch immer zwischen seinen Beinen hockte.
Er trug einen mehr als zufriedenen Gesichtsausdruck, während sich frech an seinem linken Mundwinkel ein kleiner weißer Fleck befand. Bao Tian's Adamsapfel schob sich deutlich sichtbar einmal nach oben und rutschte dann wieder in seine Ursprungsposition.
Lan Xichen's Augen wurden immer größer, als er ruckartig mit seinem Oberkörper nach vorne schnellte und beschämt stammelte:
„Tian nicht...spuck es aus...das ist...das ist...schmu..."
Doch über Bao Tian's Lippen huschte nur ein triumphierendes Lächeln, als er sagte:
„Was? Schmutzig? Wolltest du sagen es ist schmutzig?
Wie kann etwas von dir nur schmutzig sein? Das ist nicht möglich.
Ich habe dir sogar noch etwas aufgehoben."
Bao Tian stand plötzlich auf und lehnte sich über Lan Xichen. Dieser wich zunächst mit seinem Oberkörper wieder nach hinten aus und stützte sich erneut auf seinen Ellenbogen ab, als er mit fragenden Blick Bao Tian anstarrte.
Doch dieser stützte sich schon mit seiner linken Hand neben Lan Xichen's Hüfte auf dem Bett ab und griff mit seiner rechten Hand beherzt in dessen Nacken.
Lan Xichen's Augen wurden immer größer, als er erschrocken hauchte:
„Was hast du vor?"
Doch in diesem Moment drückte Bao Tian Lan Xichen schon am Nacken kräftig nach oben, und presste ihre Lippen fest aufeinander.
Lan Xichen, überrascht von dem plötzlichen Kuss hielt die Luft an und blickte mit weit aufgerissenen Augen unter die Zimmerdecke, als Bao Tian mit seiner Zunge grob Einlass verlangte.
Seine warme, feuchte Zunge presste Lan Xichen's schmale Lippen auseinander und als sie sich Eintritt in die feuchte Mundhöhle verschaffte, umschlungen sich ihre Zungen in einem innigen Kuss.
Lan Xichen vernahm augenblicklich einen intensiven Moschus Geruch und auf seiner Zunge spürte er einen cremigen Film, als er die bitterschmeckende Flüssigkeit kostete.
Er lief augenblicklich rot im Gesicht an und er kniff seine Augen angestrengt zusammen, als Bao Tian ihn seinen eigenen Samen kosten lies.
Ihr Kuss war heiß und innig und da Lan Xichen sich nach hinten auf seinen Ellenbogen abstützte, hat er keine Chance sich zu widersetzen. Ein wenig Speichel vermengt mit etwas weißlichem Samen lief aus seinem Mundwinkel heraus und befleckte unanständig sein Kinn.
Doch gerade als Bao Tian anfing den Kuss sogar noch zu intensivieren und Lan Xichen allmählich die Luft weg blieb, klopfte es auf einmal laut an der Tür.
Klop klopf klopf
„Mein Sect Leader! Seid ihr da?"
Hörte man die laute Stimme einer Wache des Gusu Lan Clan´s.
Augenblicklich flogen Lan Xichen's Augen weit auf und er drückte sich kräftig mit den Ellenbogen von der Matratze ab und schob Bao Tian von sich herunter. Als er mehr halt in seiner Körpermitte fand streckte er sofort seine rechte Hand weit nach vorne aus und zu Bao Tian's Überraschung stieß er gegen dessen Schulter und schmiss diesen eindrucksvoll nach hinten.
Vollkommen überrascht flog Bao Tian nach hinten und als er einen Ausfallschritt zur Seite machte stieß er plötzlich gegen die umgekippte Wasserschale, kam ins stolpern und rutschte dann auch noch auf den rutschigen Holzdielen aus, welche vom Wasser mittlerweile aufgequollen waren. Es schepperte laut, als Bao Tian mit weit aufgerissenen Augen nach hinten in den Raum stürzte und Lan Xichen, selbst noch vollkommen erschrocken über seinen skrupellosen Akt, bei dem Versuch ihn festzuhalten fast noch hinterhergeflogen wäre.
Die Wache vor der Tür stutzte bei dem lauten Lärm, als sie erneut gegen dir Tür klopfte und rief:
„Sect Leader ist alles in Ordnung? Ich habe eine wichtige Botschaft! Kann ich bitte eintreten?"
Lan Xichen, die Scham und Panik im Gesicht stehend, blickte erschrocken und schuldig zu Bao Tian, welcher nun plump mitten im Raum auf seinem Hintern saß und sich sein schmerzendes Steißbein massierte. Mit gestellt trauriger Stimme sagte er jammernd:
„Wenn ich geahnt hätte, dass du noch so viel Energie besitzt um zu so einer hinterlistigen und skrupellosen Tat fähig zu sein, dann hätte ich nicht nur meinen Mund genommen sondern dich gleich von Anfang richtig..."
„PSSSSSST!"
Zischte Lan Xichen laut, als er plötzlich einen gewaltigen Satz nach vorne machte und sich auf seine Knie schmiss, direkt zwischen Bao Tian's weit gespreizten Beine. Er streckte seine Hände weit nach vorne aus und hielt gerade noch rechtzeitig Bao Tian's loses Mundwerk in Schach, bevor die Worte auch nur seine Lippen verlassen konnten.
Erneut klopfte es hektisch an der Tür und die Stimme der Wache erschallte:
„Mein Herr, mein Herr, hört ihr mich? Verzeiht die Störung aber ich muss wirklich euch dringend sprechen!"
Lan Xichen versuchte sich zu fangen und blickte Bao Tian ermahnend an, als er mit noch etwas schriller Stimme schließlich antwortete:
„Ja, ich höre euch! Wartet vor der Tür, aber sprecht!"
Bao Tian, dessen Mund noch immer festgehalten wurde blickte nun ebenfalls interessiert zur Tür, als die Wache plötzlich klar und deutlich sagte:
„Mein Herr, gut das ihr noch wach seid! Es geht um eure Frau, Jinan Liang! Sie ist zusammengebrochen!"
Lan Xichen's und Bao Tian's Augen weiteten sich und augenblicklich lies Lan Xichen von Bao Tian ab. Ein Schock fuhr durch seinen Körper und er spürte einen stechenden Schmerz in seinem Herzen. Hektisch sprangen die beiden sofort auf und Lan Xichen rief in Eile:
„Ich komme!"
Blitzschnell suchte er seine Hose vom Bett auf, zog, diese an und richtete sich schleunigst etwas her. Bao Tian, der zwar schon in seiner dünnen Nachtrobe war und sich nur wenig für etwas schämte, blieb daher genau so wie er war und strich sich nur einmal mit der Hand durch die feuchten Haare. Er half lieber Lan Xichen nicht ganz so chaotisch zuzustehen, schließlich war er ein Sect Leader und hatte sein Gesicht vor seinem Clan zu wahren.
Als Lan Xichen gerade panisch zur Tür stürmen wollte, hielt Bao Tian ihn aber noch einmal ruckartig am Handgelenk fest und zog ihn wieder zurück. Etwas überrumpelt strauchelte Lan Xichen in seine Arme, als Bao Tian plötzlich seinen Daumen ausstreckte und dann über Lan Xichen's Mundwinkel strich.
Lan Xichen blickte ihn fragend an, als Bao Tian mit ruhiger Stimme sagte:
„So ist es etwas besser."
Lan Xichen blinzelte eins-, zwei Mal bis er plötzlich verstand, dass an seinem Mundwinkel wohl noch ein kleiner Rest eines unansehnlichen Fleckes gewesen war. Er blickte beschämt nach unten und wischte noch einmal mit seinem Ärmel über seine Lippen nach, als er zu Bao Tian leise sagte:
„Danke.."
Bao Tian nickte ihm wohlwollend zu, schließlich war es seine Schuld, als er sagte:
„Los, lass uns gehen!"
Er packte Lan Xichen am Handgelenk und gemeinsam liefen die beiden zur Tür.
Draußen war es dunkle Nacht und die Luft war kühl und klar. Alle Lichter waren in den Fenstern schon erloschen und es war mucksmäuschenstill.
Ziemlich aufgebracht löcherte Lan Xichen die Wache mit fragen, während sie ihr schnellen Schrittes durch die Cloud Recesses zurück zu Lan Xichen's Pavillon folgten.
In windeseile erklärte ihnen der Mann, dass der Heiler ihn sofort losgeschickt hatte. Madame Mao wäre wohl bei dem Unglück dabei gewesen und Jinan Liang würde nun in Lan Xichen's Pavillon liegen.
Lan Xichen wurde kreidebleich im Gesicht und man sah ihm deutlich an, was für Sorgen er sich machte. Er spürte einen dicken Kloß in seinem Hals vor lauter Aufregung und er konnte den einen Gedanken einfach nicht verdrängen, welcher ihm in diesem Moment am aller meisten Sorgen bereitete.
Er hielt sich hartnäckig fest, wie ein dunkler Schleier und er verdunkelte seine Gedanken. Jinan Liang war ihm mittlerweile ans Herz gewachsen und ihr Schicksal berührte ihn zutiefst.
-War es etwa schon zu spät? War alles vergebens und er würde nicht mehr dazu kommen, seinen Teil der Abmachung einzuhalten?-
Lan Xichen erblickte bald seinen Pavillon und die drei Männer gingen schnellen Schrittes die Veranda entlang. Bao Tian war dicht hinter ihm und man hörte seine nackten Füße auf dem Holz der Veranda. Obwohl es Lan Xichen danach zumute war sofort loszustürmen und mit der Tür in den Pavillon einzufallen, blieb ihm keine andere Wahl als sich zurückzunehmen und Ruhe zu bewahren. Schließlich war das Laufen in der Cloud Recesses verboten und was wäre er nur für ein Sect Leader, wenn er als Vorbild in extrem Situationen wie diesen, nicht die Contenance bewahren würde?
Als sie endlich vor der Tür ankamen erblickten sie schon die zwei Dienstmädchen, welche dabei gewesen waren und in ihren Gesichtern konnte man noch immer den Schock deutlich erkennen, welchen sie davon getragen hatten. Als sie Lan Xichen und Bao Tian erblickten verneigten sie sich schnell und traten zur Seite.
Lan Xichen stürmte zur Tür und klopfte an, als sich die Wache, welche sie bis eben noch geführt hatte, neben ihm schon verneigte und sich dann wieder zurück zog.
Lan Xichens klare Stimme erklang:
„Ich bin es, Lan Xichen! Kann ich eintreten?"
Es war für ihn etwas ungewohnt, an seiner eigenen Tür zu seinem Pavillon anzuklopfen, aber die Umstände verlangten nun danach und er musste geduldig warten, bis ihm Einlass gewährt wurde.
Aus dem Innern des Pavillons hörte man schließlich die vertraute Stimme des Heilers, welche ihn höflich hereinbat. Sofort öffnete sich die große Tür und Lan Xichen und Bao Tian traten herein.
Sie erblickten den Heiler und ebenfalls Madame Mao, welche gerade im Gespräch versunken waren, als Lan Xichen und Bao Tian dazustießen.
Es wurde sich rasch begrüßt, denn auch in Ausnahmezuständen, durfte es an Höflichkeit und Respekt nicht fehlen.
Mit besorgter Miene fragte Lan Xichen:
„Wo ist sie? Wie geht es ihr?"
Madame Mao kam ein paar Schritte vor und berührte sofort Lan Xichen's Hand, als sie zwar mit beruhigender Stimme, aber dennoch mit besorgter Miene sagte:
„Ihr geht es soweit wieder gut. Sie liegt im Bett und ruht sich aus!"
Lan Xichen versuchte in Madame Mao's Augen eine Antwort zu finden, als er ebenfalls zum Heiler herüberblickte und fragte:
„Was genau ist überhaupt geschehen?
Geht es ihr wirklich gut? Sie soll zusammengebrochen sein?"
Der Heiler nickte ihm einmal bestätigend zu, gab ihm aber durch Mimik und Gestik deutlich zu verstehen, dass sie einmal untereinander reden mussten.
Lan Xichen verstand sofort, erwiderte seinen Blick und nickte dann bestätigend. Ein dunkler Schleier legte sich über sein Gesicht und Lan Xichen's Augenbrauen zogen sich besorgt zusammen.
Madame Mao hatte den Blick des Heiler's gesehen und seufzte einmal bekümmert auf, als sie dann wieder Lan Xichen ansah und ein paar Mal seine Hand tätschelte.
„Geh doch erst einmal zu ihr. Sie freut sich bestimmt dich zu sehen und wird dir erzählen was geschehen ist!"
Lan Xichen nickte und als Madame Mao seine Hand los lies und ihn gehen lies drehte sich Lan Xichen noch einmal um und blickte zu Bao Tian:
"Kommst du mit?" Fragte er höflich.
Doch Bao Tian wedelte mit seiner Hand in der Luft umher und gab deutlich zu verstehen, dass er endlich gehen sollte.
„Ich komme gleich nach. Geh du schon einmal vor."
Lan Xichen lies es sich nicht zweimal sagen und er ging durch den großen Pavillon und suchte im hintersten Bereich das Bett auf.
Bao Tian atmete derweil einmal tief ein und verschränkte nachdenklich seine Arme vor seiner Brust.
Madame Mao blickte ihn an und als ihre Augen ihn einmal von den Haarspitzen bis zu den Füßen begutachtete, zog sie auf einmal eine Augenbraue nach oben.
Sie starrte auf seine dünne Nachtrobe, welche nicht nur erahnen lies, was für ein stattlicher und maskuliner Männerkörper sich darunter verbarg, sondern ein weit geöffneter Ausschnitt auch noch einen tiefen Einblick auf seine nackte Brust gewährte.
Sein dunkles, schulterlanges Haar kräuselte sich mit der letzten Restfeuchte und hing ihm ungebändigt im Gesicht, während sich am Ende seines Körpers zwei nackte Füße frech auf dem Fußboden präsentierten.
Madame Mao schnaufte einmal durch ihre Nase, als sie mit ironischem Unterton sagte:
„Manche Dinge ändern sich im Leben einfach nie. Tian zum Beispiel!
Hast du denn gar keine Scham so gleich unter die Augen einer verheirateten Dame zu treten? Die Cloud Recesses besteht nicht nur aus Männern. Wie läufst du nur wieder hier herum? Das arme Ding bekommt gleich den nächsten Schock, wenn du ihr so unter die Augen trittst. Und was hat das mit dem Barfuß laufen überhaupt auf sich?."
Doch Bao Tian schnaufte nur durch seine Nase, und prokelte mit seinem kleinen Finger in seiner Ohrmuschel, als er salopp konterte:
„So der Herr so sein Gescherr!"
Sagte er auf Lan Xichen anspielend, wohl wissend, dass diese Antwort Madame Mao nur noch mehr Fragen aufwerfen würde.
Und in der Tat, sie schaute ihn skeptisch an, als Bao Tian sie mit selbstbewusstem Blick ansah und sagte:
„Und abgesehen davon, laufe ich schon mein ganzes Leben schamlos durch die Gegend. Glaubt ihr wirklich daran wird sich jetzt auf einmal noch etwas ändern? Ich denke wohl eher nicht.
Und was Jinan Liang betrifft, ich denke sie wird sich mittlerweile schon daran gewöhnt haben mich mit eher weniger Stoff auf der Haut, anstatt mit zu viel gesehen zu haben."
Madame Mao's Augen weiteten sich, als sie ihren Kopf zur Seite drehte, mit ihrer Hand in der Luft abwank und sagte:
„Zu viele Details, hätte ich nur nicht weiter nachgefragt. Deine Moralvorstellungen sind genau so schlüpfrig wie dein Ausschnitt.
Das ausgerechnet Xichen es tagtäglich neben jemandem wie dir aushält. Seine Bemühungen in all den Jahren aus dir einen Cultivator mit Anstand und einen disziplinierten Anhänger des Gusu Lan Clan's zu machen scheinen vergebens gewesen zu sein. Ich trauere mit ihm."
„Hmpf!" Schnaufte Bao Tian durch seine Nase.
„Ich kann mich nicht erinnern, dass Bemühungen dieser Art jemals bei EUCH gefruchtet hätten. Sonst hätte unser alter Lan Qiren nicht sein ganzes Leben damit zugebracht seine Moralvorstellungen über den Haufen zu werfen, nur weil an eurer Schlüpfrigkeit nichts mehr zu retten war."
Madame Mao holte gerade tief Luft und öffnete empört ihren Mund, als sie sofort etwas kontern wollte. Doch der Heiler neben ihnen, der sich das Ganze geduldig mit angehört hatte, räusperte sich plötzlich ermahnend.
Die beiden zuckten ertappt zusammen, warfen sich kurz noch einen scharfen Blick zu und einigten sich dann zähneknirschend auf einen Waffenstillstand.
Die beiden waren nun einmal wie sie waren. Und daran lies sich auch mit Viel Zeit und Spucke nichts mehr ändern. Sie waren einfach gemeinsam mit Wei Wuxian in den Reihen des Gusu Lan Clan's ein konträres Programm und sorgten auf ihre ganz eigene Art und Weise, nicht immer zum Wohle der Anderen, für ordentlich Wirbel und frischen Wind, zwischen den eingestaubten Reihen.
Lan Xichen strich noch einmal seine Robe glatt, als er vorsichtig um den großen Raumteiler trat.
„Liang?" Sagte er mit sanfter und ruhiger Stimme.
„Ich bin hier!"
Hörte er Jinan Liangs zarte Stimme, als er auch schon um die Ecke schaute und sie erblickte.
Jinan Liang saß in Lan Xichen's Bett, die Bettdecke bis zu ihrer Taille hoch gezogen und ihre Hände lagen ordentlich gefaltet auf ihrem Schoß. Sie wirkte etwas blass und kränklich, aber als sie Lan Xichen erblickte erstrahlte ihr Gesicht sofort in einem zarten Lächeln.
Lan Xichen kam herüber und setzte sich sofort zu ihr aufs Bett. Fürsorglich berührte er ihre Hände.
„Liang, geht es dir gut? Du hast und allen einen ziemlichen Schrecken eingejagt."
Jinan Liang lächelte Lan Xichen an, als sie sofort nickte und dann mit beruhigender Stimme sagte:
„Verzeih, dass wollte ich nicht. Aber es geht mir wirklich gut. Es ist nichts passiert und zum Glück war Madame Mao ja sofort zur Stelle."
Doch Lan Xichen's Augenbrauen zogen sich kraus und er musterte ihr blasses Gesicht, als er besorgt sagte:
„Ich mache mir aber Sorgen. Ich hätte dich nicht alleine lassen sollen. Aber sag, was genau ist denn überhaupt geschehen?"
Jinan Liang blickte auf Lan Xichen's schlanken Finger, welche fürsorglich und behutsam ihre Hände hielten. Sie schenkte ihm ein zartes Lächeln als sie überspielend sagte:
„Mir ist nur etwas schwindelig geworden. Alles gut. Ich habe mich vielleicht nur etwas verausgabt die letzten Tage."
Lan Xichen atmete einmal tief ein und als er ihr Gesicht eindringlich musterte, streichelte er einmal vorsichtig über ihre blasse Wange.
„Es ist meine Schuld. Ich hätte besser auf dich Acht geben sollen. Sieh nur wie blass du bist."
Doch Jinan Liang schüttelte sofort verneinend ihren Kopf.
„Aber nein. Du bist doch selber verletzt. Und Bao Tian und Lan Qiren auch. Es ist von niemandem die Schuld. Ich bin alt genug, ich sollte selber auf mich etwas mehr Acht geben. Diese Aufgabe kann ich niemand anderes übertragen."
Lan Xichen seufzte in Gedanken versunken auf, als sie plötzlich ein räuspern hinter dem Raumteiler vernahmen. Der Heiler trat zu ihnen ans Bett heran und warf Lan Xichen einen auffordernden Blick zu.
Lan Xichen verstand sofort und er drückte noch einmal behutsam Jinan Liang's Hände, ehe er vom Bette wieder aufstand.
„Entschuldige mich einen Moment Liang. Ich komme gleich wieder. In der Zwischenzeit schicke ich Tian zu dir. Er ist auch hier."
Jinan Liang lächelte ihn an.
„Ist gut!" Sagte sie freundlich.
„Ich werde warten."
Lan Xichen und der Heiler verließen den Pavillon und während Madame Mao ihnen mit vor die Tür folgte, machte Lan Xichen beim Rausgehen eine kurze Nickbewegung zu Bao Tian.
Dieser blickte ihnen noch kurz nach und als sich die große Tür von Lan Xichen's Pavillon wieder schloss schritt er herüber zu Jinan Liang.
Er klopfte einmal vorsichtig gegen die Stirnseite des Raumteilers, als er auch schon mit einer raschen Kopfbewegung um die Ecke linste.
Jinan Liang's Augen weiteten sich, als sie Bao Tian's Gesicht plötzlich hinter dem Raumteiler erblickte. Ein belustigtes Lächeln huschte über ihre Lippen, als sie noch einmal die Bettdecke etwas glatt strich und sich dann noch einmal geraderer aufrichtete.
„Darf ich?" Fragte Bao Tian und als Jinan Liang ihm zunickte, trat er hinter dem Raumteiler vorbei.
Jinan Liang schaute etwas überrascht, als sie Bao Tian nur in seiner dünnen Nachtrobe sah. Der Ausschnitt war beeindruckend auffällig und man sah mehr von seiner nackten Brust als überhaupt Stoff an seinem Oberkörper zu finden war. Zu allem Überfluss kam er dann auch noch barfuß und seine Schritte tappsten auf dem Holzfußboden, als er zu Jinan Liang an das Bett herantrat. Es ist nicht so, als hätte sie ihn nicht so schon des öftereren gesehen, aber das er ausgerechnet so gekleidet auch unter die Leute ging, trieb ihr das Grinsen ins Gesicht.
Sie konnte nicht anders, als das ein leises Kichern über ihre Lippen entfleuchte, gefolgt von einem dezent beschämten Blick, als sie darüber nachdachte, dass Bao Tian tatsächlich haargenau so war wie Madame Mao ihn ihr das erste Mal beschrieben hatte.
Bao Tian bemerkte ihre eher mädchenhafte Geste und er grinste von einem Ohr über das andere, als er auffällig an seiner Brust herunterschaute und dann einmal lieblos etwas an dem Kragen seiner Robe herumzupfte. Doch es machte keinen wirklichen Unterschied und so zuckte er kurz mit seinen Achseln und führte dann seine Hände nach hinten auf seinen Rücken. Er zwinkerte ihr einmal zu, als er sich dann auf die Bettkante setzte und mit seiner typischen Ironie in der Stimme sagte:
„Liang, Liang...Was musste ich da nur hören? Ich wusste gar nicht, dass du plötzlich über Nacht zum anderen Ufer herüber geschwommen bist? Wie ich hörte bist du unserer Madame Mao umgebremst um den Hals gefallen und direkt danach gleich bewusstlos in ihren Schoß gesunken...!"
Jinan Liang konnte nicht anders und musste kurz lachen, auch wenn sie zweifelsohne etwas überrascht von Bao Tian's Darstellung der Tatsachen war.
Sie schüttelte ihren Kopf, als sie sagte:
„So habe ich da noch gar nicht drüber nachgedacht. Aber jetzt wo du es sagst. Ich sollte mich in Acht nehmen, wie schnell sich Gerüchte streuen."
Bao Tian lächelte sie an. Und auch wenn es eigentlich ein eher ernstes Thema war über welches man keine Scherze machte, so wusste sie aber, dass er sie mit seinen lockeren Sprüchen nur etwas aufheitern wollte. Und das hatte er auch geschafft. Er zauberte ihr ein Lächeln ins Gesicht und für einen kurzen Moment verzog sich der dunkle Schleier ihrer Sorgen und Ängste.
Sie streckte selbstbewusst ihre Hand aus und strich einmal über Bao Tian's Robe und zog seinen freizügigen Ausschnitt etwas zusammen.
„Du solltest dich etwas wärmer anziehen bevor du raus gehst. Und deine Haare, sie scheinen auch noch etwas klamm zu sein, du erkältest dich noch."
Bao Tian's braune Augen weiteten sich erst in Überraschung, doch dann schnaufte er belustigt durch seine Nase, als er sagte:
„Du klingst schon genauso wie Huan. Sprecht ihr euch eigentlich heimlich hinter meinem Rücken ab?
Aber machen wir doch einfach einen Deal daraus. Wenn du nächstes Mal frühzeitig bescheid sagst, bevor du dich verausgabt hast und dann eine Party im Liegen draußen auf der Veranda feierst, dann ziehe ich mich auch nächstes Mal wärmer an, bevor ich dir einen Besuch abstatte."
Jinan Liang musste erneut lachen und ihr blasses, kränkliches Gesicht sah schon gar nicht mehr ganz so schwach aus. Ein wenig gesunde Gesichtsfarbe kehrte langsam wieder ein und sie strich sich ein paar dunkle Haarsträhnen hinter ihr rechtes Ohr, als sie nickend sagte:
„Abgemacht."
Die beiden lächelten sich an und nach den vielen besorgten Gesichtern tat es Jinan Liang gut ein wenig über die Situation mit Humor lachen zu können. Bao Tian war einfach ein lustiger Zeitgenosse und auch wenn die beiden am Anfang so ihre Startschwierigkeiten hatten, so haben sie sich doch mittlerweile ganz gut arangiert.
Bao Tian blickte sie an und wieder einmal war er überrascht darüber, wie jung sie eigentlich erst war. Das Schicksal hatte sie alle auf unvorhergesehene Weise in der Cloud Recesses zusammengeführt und jeder von ihnen trug seine eigene Geschichte gefüllt mit Sorgen und Kummer. Niemand von ihnen würde es je wagen seine eigenen Belange als wichtiger oder den anderen gar als überlegen zu werten, aber das traurige Schicksal von Jinan Liang berührte sie alle dennoch am meisten.
Bao Tian seufzte einmal schwer auf und er musterte die junge, zarte Frau mit besorgter Miene, als er schließlich mit ernster und gesenkter Stimme sagte:
„Liang, nur das du es weißt. Wir sind alle jederzeit für dich da. Du musst nur etwas sagen und ein jener Einzelner von uns wäre sofort zur Stelle. Also vergiss nicht, du bist nicht alleine."
Ein fast schon väterliches Lächeln huschte über seine Lippen und Jinan Liang's Augen weiteten sich, als sie von einem angenehmen Gefühl in der Brust überrascht wurde. Es war Geborgenheit, was sie spürte und niemals hätte sie gedacht, dass sie sich so schnell an diesem fremden Ort zu Hause fühlen würde.
Lan Xichen stand draußen mit dem Heiler und Madame Mao vor der großen Tür zu seinem Pavillon und eine besorgte Miene lag auf seinem Gesicht. Er seufzte einmal schwermütig auf, als er angestrengt und sehr widerwillig die folgenden Worte sagte:
„Und, wie genau soll ich ihren Zusammenbruch nun deuten? Sagt...wie lange bleibt ihr noch?"
Doch der Heiler machte einen eher freundlichen und besonnenen Gesichtsausdruck, als er ruhig darauf antwortete:
„Mein Herr, eure Frau, ist ohne Zweifel schwer krank und ich tue mein bestmöglichstes ihr zu helfen. Dennoch liegt es außerhalb meiner Fähigkeiten sie zu heilen. Ich kann den fortschreitenden Prozess nur verlangsamen, ihn aber nicht stoppen. So leid es mir tut.
Aber dennoch, steht es um ihre Gesundheit zur Zeit rech gut. Dies jetzt, deute ich tatsächlich nur als eine Folge von Überforderung. Sie sollte in Zukunft etwas kürzer treten und sich mehr schonen."
Lan Xichen's Augen weiteten sich. Er atmete einmal tief ein und schloss dann für einen Moment seine Augen.
So sehr ihn auch die klaren Worte des Heiler's schmerzten, so hatte er dennoch mit viel schlechteren Nachrichten gerechnet. Sein aufgebrachtes Herz beruhigte sich wieder ein wenig, als er sagte:
„Nehmen wir an, sie würde sich ab jetzt mehr schonen und ich würde noch mehr auf ihre Gesundheit achten...so wie es jetzt ist, wie lange...würde ihr dann noch bleiben?"
Der Heiler atmete einmal tief ein und ging in sich. Lan Xichen musste einfach diese Frage stellen, auch wenn er wusste, dass alleine daran zu denken schon einen mit Kummer befiel. Madame Mao guckte ebenfalls schweigend zu Boden, als der Heiler sich über sein Kinn strich und ruhig antwortete:
„Ich bin Heiler und kein Hellseher. Daher kann ich für nichts garantieren und auch ich kann nicht beeinflussen, wohin das Schicksal einen führen wird. Aber aus medizinischer Sicht, so wie die Dinge zur Zeit stehen, würde ich sagen, bleiben ihr nur noch, wenn überhaupt ein paar Jahre."
Betretenes Schweigen trat ein und Lan Xichen schloss seine Augen. Es ist nicht so, dass er es nicht von Anfang an gewusst hätte, es aber so klar aus dem Mund des Heiler's zu hören, nahm ihm dennoch den letzten Funken Hoffnung, welcher einfach aus reiner Menschlichkeit und dem Glauben an das Gute, nie ganz erloschen war.
„Ist gut...Danke für eure Einschätzung."
Sagte Lan Xichen betreten, als er sich vor dem Heiler respektvoll verneigte.
Dieser erwiderte sofort die freundliche Geste, als er sich somit auch wieder verabschiedete und zurückzog.
„Ich werde morgen früh wieder nach ihr sehen. Und auch nach euch und Bao Tian. Es ist nun spät und alle sollten zur Ruhe finden. Bitte entschuldigt mich."
Der Heiler blickte ebenfalls zu Madame Mao und auch sie verabschiedeten sich respektvoll voneinander, als der Heiler sich umdrehte und langsam die Veranda entlangschritt.
„Habt Dank!" Sagte Lan Xichen noch einmal und der Heiler nickte ihm zu, ehe er langsam in der Dunkelheit verschwand.
Die beiden blickten ihm noch etwas bekümmert nach, als Madame Mao schließlich einmal tief Luft holte und dann Lan Xichen behutsam an der Schulter berührte:
„Ich werde jetzt auch gehen, Xichen. Mein armes Herz braucht Ruhe. Auch für mich waren die letzten Wochen ein Chaos der Gefühle. Wenn ihr mich braucht, wisst ihr ja wo ihr mich findet. Dein Onkel wird schon ungeduldig auf meine Rückkehr warten und sich fragen, was das hier für eine Aufruhe zu so später Stunde gewesen ist."
Lan Xichen nickte ihr freundlich so.
„Ja sicher. Habt ihr auch Dank, Madame Mao. Gut das ihr bei ihr ward. Ich fühle mich nun etwas schlecht, sie so lange alleine gelassen zu haben. Ich gelobe Besserung."
Madame Mao lächelte ihn an und berührte einmal sanft seine Wange, als sie sagte:
„Gib nicht dir die Schuld, Xichen. Es gibt manche Dinge auf dieser Welt die sich einfach unserer Macht entziehen. Wir können nicht alle Wogen des Schicksals lenken. Manchmal, sind wir nur zum stillen Zusehen verdammt.
Sei also einfach nur für sie da, wenn sie dich braucht. Und ansonsten, müssen wir jetzt nur noch auf Wei Wuxian und Wangji hoffen, und das sie bald mit Luan Han heile und unversehrt zurückkommen. Ich denke Jinan Liang wird es gut tun, ihn endlich hier und in Sicherheit zu wissen."
Lan Xichen nickte ihr zu und als Madame Mao in seine traurigen Augen blickte, legte sie beide Hände auf seine Wangen und sagte liebevoll:
„Du und Wangji, ihr seid für mich wie meine eigenen Söhne. Tian mal einmal außen vor gelassen. Er ist wie das Kind was man nie haben wollte, aber es aus Mitleid adoptiert hat um dann festzustellen, dass man nicht mit ihm aber auch nicht mehr ohne es kann."
Madame Mao räusperte sich kurz und Lan Xichen schaute sie kurzweilig definitiv irritiert an. Sie schüttelte ihren Kopf, ein Lächeln huschte über ihre Lippen, als sie sagte:
„Verzeih, jetzt habe ich mich selbst kurz abgelenkt. Aber dieser Gedankengang musste auf einmal raus. Er hat sich schon lange aufgedrängt. Aber wie noch immer. Egal wer von euch mich mit großen traurigen Augen ansieht, ich ertrage es nicht euch traurig zu sehen. Ihr seid meine Jungs, ich habe euch unendlich lieb. Also verzweifel nicht und sieh nach vorne. Wir sind es Jinan Liang alle schuldig, hier bei uns ihre letzten schönen Jahre zu verbringen. Also lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass sie wunderbar werden."
Madame Mao stellte sich auf Zehenspitzen und küsste Lan Xichen mütterlich auf die Stirn.
Dieser schloss seine Augen und genoss den Moment, als er leise sagte:
„Danke...!"
Madame Mao lächelte, als sie langsam wieder von ihm ablies. Sie strich ihre Robe glatt und richtete ihr Haar als sie einmal tief einatmete. Sie drehte sich langsam um und während sie es dem Heiler gleichtat und die Veranda in die Dunkelheit herunterschritt, wedelte sie noch einmal mit ihrer Hand locker in der Luft umher und sagte mit ihrer typischen Art:
„Ich nehme mal an, du und Tian zieht wieder aus dem Pavillon des Heiler's aus? Ihr werdet Jinan Liang jawohl hoffentlich keine Nacht mehr alleine lassen...oder?"
Lan Xichen schaute erst etwas überrascht drein, als er dann doch schnell antwortete:
„Sicherlich. Ich werde gleich morgen Früh alles wieder herrichten."
Doch Madame Mao wank mit ihrer Hand in der Luft ab, als sie mit ironischem Unterton sagte:
„Ich mach das schon morgen Früh! Alles gut! Geht ihr einfach zurück in deinen Pavillon. Nur macht mir ja keine Schande, jetzt zu Dritt da in deinem Pavillon...!"
Lan Xichen fiel alles aus dem Gesicht und sein Mund stand etwas vor Empörung offen, während ihm die Worte in seinem Hals stecken blieben. Madame Mao's Silhouette wurde von der Dunkelheit verschluckt und er hörte nur noch ihr belustigtes Kichern, welches wie ein böses Omen durch die Nacht schallte.
Lan Xichen drehte sich sichtlich irritiert um und mit etwas gemischten Gefühlen ging er schließlich zurück in seinen Pavillon. Er fragte sich wie Madame Mao nur schlecht über Bao Tian´s Manieren sprechen konnte, wenn sie doch selbst wahrscheinlich seine beste Lehrmeisterin gewesen war. Er schüttelte seinen Kopf und fragte sich, was die Zukunft für die Cloud Recesses wohl bereit halten würde, wenn nicht nur er, sondern auch noch sein Bruder und sein Onkel einem ungebändigten Freigeist erlegen waren.
Bao Tian und Jinan Liang saßen beide auf dem Bett und unterhielten sich angeregt, als Lan Xichen sich räuspete und hinter dem Raumteiler hervortrat.
Die beiden schauten ihn an und als Jinan Liang suchend hinter ihn blickte sagte sie plötzlich verwundert:
„Wo sind die anderen? Sind sie alle schon gegangen?"
Lan Xichen nickte und sagte ruhig:
„Es ist schon spät und alle sind müde. Sie sind zu Bett gegangen.
Wir sollten nun auch uns ausruhen und gerade du Liang, solltest dich schonen."
Jinan Liang stimmte ihm zu, doch dann sah sie etwas betrübt nach unten auf ihre Hände, als sie mit leiser, kaum hörbarer Stimme nuschelte:
„Also geht ihr beiden, jetzt wieder zurück zum Pavillon des Heilers?"
Doch Lan Xichen schüttelte verneinend seinen Kopf.
„Ich würde gerne, wenn es für dich in Ordnung ist, wieder hier im Pavillon einkehren. Tian und ich haben lange genug den Pavillon des Heilers in Anspruch genommen und Madame Mao möchte ihn morgen Früh wieder herrichten. Abgesehen davon habe ich dich viel zu lange alleine gelassen. Es würde mich beruhigen in deiner Nähe zu schlafen. Selbstverständlich würde ich dir aber das Bett überlassen und würde gegebenenfalls nebenan in Tian's Zimmer mit einziehen, wenn das für alle so in Ordnung ist."
Jinan Liang's Augen begannen zu funkeln. Sie wollte es nicht so direkt zugeben, aber die vergangenen Nächte hatte sie sich sehr einsam in dem großen Pavillon gefühlt. Sie fühlte sich unsicher, hatte oft doch etwas Heimweh und ihr war Nachts oft kalt. Zu wissen, dass jetzt jemand wieder in der Nähe sein würde, beruhigte ihr Herz ungemein.
Sie wendete ihren Blick leicht ab und ihre Wangen tauchten sich in ein zartes rosé, als sie plötzlich leise nuschelte:
„Wegen mir braucht ihr aber nicht Nachts das Zimmer verlassen. Es ist euer Pavillon und euer Bett. Zudem sind wir verheiratet, es würde also nichts dagegen sprechen, gemeinsam das Bett zu teilen. Also ich meine, nicht dass ihr mich jetzt falsch versteht..."
Lan Xichen blickte sie überrascht an und noch ehe er sich die passenden Worte im Kopf zurechtlegen konnte stand Bao Tian plötzlich ruckartig vom Bett auf und räusperte sich, als er etwas abweisend den Blickkontakt mied und sagte:
„Ich werde euch nicht stören und werde mich damit wieder zurückziehen. Jinan Liang hat recht. Sie ist krank und sollte nicht alleine schlafen. Ebenso seid ihr verheiratet, es gibt also kein Problem in meinen Augen. Ebenso gibt es noch genug andere Zimmer in den Gästehäusern die frei sind. Es würde sich nicht schicken, nebenan wieder in mein Zimmer einzuziehen, jetzt wo eine Frau hier im Pavillon eingezogen ist."
Bao Tian verneigte sich vor den beiden zum Abschied und als er kurzum den Pavillon verlassen wollte, griff Jinan Liang plötzlich nach seinem Ärmel und hielt ihn fest.
Lan Xichen und Bao Tian blickten sie beide verwundert an. Doch Jinan Liang nahm all ihren Mut zusammen und sagte klar heraus, was sie fühlte und welche Gedanken sie beschäftigten:
„Ich möchte zwischen niemanden einen Keil rammen und erst recht nicht möchte ich Zwietracht oder Eifersucht schüren. Ich hoffe ihr wisst das. Meine Absichten sind edel und mein Herz gehört Luan Han und daran wird sich auch nichts ändern.
Aber dennoch, ist es einsam und kalt hier Nachts im Pavillon und ich mache mir große Sorgen ob Wei Wuxian und Lan Wangji mit ihrer Mission erfolgreich sein werden.
Und natürlich, würde ich lügen, wenn ich behaupten würde, dass mein Gesundheitszustand mir gar keine Angst machen würde. Nacht für Nacht liege ich hier wach und die Sorgen und der Kummer verschlingen mich und gönnen mir keine Ruhe."
Jinan Liang's Stimme wies trotz ihrer direkten Beichte eine gewisse Zerbrechlickeit auf und ihre Worte konnten gar nicht anders, als tiefstes Mitgefühl und Verständnis in den beiden Männern hervorzurufen.
Jinan Liang blickte Lan Xichen und Bao Tian aufrichtig an und mit entschlossenem aber verwundbaren Blick sagte sie:
„Ihr seid mir beide ans Herz gewachsen, jeder auf seine Art und ich mag euch aus meinem Leben nicht mehr missen. Daher traue mich nun egoistisch zu behaupten, dass ihr für mich mittlerweile eine Familie geworden seid. Daher verzeiht meinen selbstsüchtigen Wunsch aber können wir nicht, nur so lange bis die anderen wiederkehren, gemeinsam hier schlafen?
Ich würde mich um einiges sicherer fühlen, euch beide an meiner Seite zu wissen und somit, würde sich auch niemand alleine und ausgeschlossen fühlen."
Lan Xichen's und Bao Tian's Augen weiteten sich und als Jinan Liang ihre erstaunten Gesichter erblickte, schämte sie sich plötzlich ein wenig für ihren provokanten Vorschlag und sie lief etwas rot im Gesicht an.
Lan Xichen, der noch unfähig war darauf etwas zu antworten, zerbrach sich gerade den Kopf, wie das Ganze von statten gehen sollte, als ihm die zynische Bemerkung von Madame Mao von eben wieder einfiel.
Bao Tian räusperte sich schließlich und zum ersten Mal in seinem Leben war auch er etwas um eine Antwort verlegen, als er etwas unsicher noch einmal nachfragte:
„Du meinst wir...also zu dritt...in diesem Bett?"
Die Worte lösten in Lan Xichen das blanke moralische Entsetzen aus und sein Blick bekam eine leichte desorientiere Abwesenheit, als er Madame Mao mit erhobenem Zeigefinger, doppeldeutigem Blick und anstößigen Worten auf den Lippen bildlich vor sich sah.
Jinan Liang schaute zunächst etwas verunsicher drein, doch dann entschied sie sich, für ihr Wort einzustehen, als sie mit leicht geröteten Wangen und bittendem Blick die beiden Männer mit ihren großen Augen an sah und dann mit zarter Stimme fragte:
„...Geht das etwa nicht...?"
