Rückblick 27
Eins meiner Lieblingskapitel Viel Spaß beim Lesen!
März 2003
Es ist eine Falle. Es ist eine Falle. Es ist eine Falle.
Es war das einzige woran Hermine denken konnte, als Harry unter seinem Tarnumhang verschwand und sich auf den Weg quer über das Feld zum Haus hin machte.
Sie beobachtete, wie sich die Tür öffnete und das leise Aufblitzen von Zaubern, bevor Harrys Kopf auftauchte und er ihnen ein Zeichen gab, dass sie ihm folgen sollten.
Sie gingen mit starken Desillusionierungszaubern auf das Haus zu.
Hermine beobachtete, wie die Mäntel von Fred und Charlie lautlos die Teppen nach oben verschwanden, während Harry in Richtung der Tür deutete, die nach unten in den Keller führte.
Sie konnte Tonks hinter sich spüren, als sie die enge Treppe hinunter stiegen und sie hörte gedämpfte Zauber und fallende Körper, als Harry und Remus am Ende der Treppe ankamen. Sie sind für weniger als eine Minute in dem Haus gewesen.
Hermine hörte wie eine Tür explodierte.
„Sauber.", rief Harrys körperlose Stimme leise.
Die arbeiteten sich den Gang im Keller nach vorne, als die Tür am Ende aufflog. Ein Dutzend Sprüche schossen hervor. Hermine wich aus, um einem Crutiatus auszuweichen, der den Gang hinunter geflogen kam. Mehrere Flüche prallten von den Wänden ab; die Luft war mit Magie gefüllt.
Alles war gleichzeitig schneller und langsamer. Hermine fokussierte sich darauf ihr Schild aufrecht zu erhalten und so schnell wie möglich auszuweichen. Als sie sich von einem Säure Fluch wegdrehte, der sie ins Gesicht getroffen hätte, raste das tödliche Grün eines Todesfluches auf sie zu.
„Du musst den Instinkt besitzen dich einfach zu bewegen."
Sie warf sich auf den Boden, schoss auf der anderen Seite des Ganges wieder nach oben auf ihre Beine und machte damit weiter maschinengewehrartig Betäubungszauber in das Zimmer am Ende des Flurs zu schießen.
Nicht tödliches. Wenn Ron da drinnen war, würde sie ihn vielleicht treffen.
Endlich hörten die Sprüche auf. Eine Pause entstand.
„Er ist hier drinnen!", rief Harry.
Hermine ging schnell nach vorne in das Zimmer, sie entfernte ihre Desillusionierung. Harry brach durch die Ketten, die Ron von der Decke des Zimmers hängen ließen. Es lagen acht bewusstlose Todesser am Boden.
Ron ist geschlagen worden. Sein Gesicht war angeschwollen, sodass es fast nicht erkennbar war. Er war offensichtlich am Schreien, aber kein Geräusch kam heraus. Seine Handgelenke hatten tiefe Schnitte, wo die Fesseln in seine Haut gesunken waren, während er dort gehangen ist. Harry brach durch die Ketten und Hermine und Tonks fingen Ron auf, bevor er fiel.
„Finite Incantatem." Hermine schwang ihren Zauberstab über Rons Gesicht, als sie ihr Heilungsset hervor zog.
„Harry du verfickter Idiot!", explodierte Ron, als er nicht mehr dazu gezwungen war stumm zu sein. „Schau, dass du hier raus kommst! Warum zur Hölle hast du Hermine mitgebracht?"
Zu einfach. Es ist zu einfach gewesen. Die Worte wiederholten sich immer wieder in ihrem Kopf, als sie anfing Ron zu heilen. Sie arbeitete so schnell sie konnte; nicht alles, nur genug, nur genug, um ihn aus dem Haus zu schaffen und zu kämpfen falls notwendig.
„Stell sicher, dass es er ist.", sagte Remus.
„Es ist er.", sagte Harry.
„Stell es sicher.", fauchte Remus.
„Wie ist Quirrell an Fluffy vorbei gekommen?"
„Mit einer verdammten Harfe." Ron versuchte Hermine wegzudrücken und aufzustehen. „Wir müssen hier wegkommen."
„Schluck das." Hermine zwang ihn einen Trank für seine inneren Organschäden zu trinken, gefolgt von einem Kräftigungs- und einem Stärkungstrank.
„Wir müssen jetzt gehen.", sagte Ron, als Hermine eine Bluterguss Salbe über sein Gesicht schmierte, um die Schwellung zu reduzieren, damit er sehen konnte.
„Lass mich deine Zauberstabhand reparieren.", sagte sie, sie schob die Fessel zurück, die immer noch um sein Handgelenk befestigt waren, um Diptams Essenz in die tiefen Schnitte zu tropfen, die bis auf seinen Knochen reichten. Sie reparierte die angebrochenen Knochen so schnell sie konnte.
Als sie die Zauber durchführte, fing der Ring um ihren Finger plötzlich glühend heiß an zu brennen. Sie stieß ein ersticktes Keuchen aus, als sie weiter arbeitete. Das Gefühl war kaum verblasst, als der Ring wieder das Brennen anfing.
„Das ist genug." Ron riss seine Hand mit einem Ruck von Hermine los. „Wir müssen hier raus. Habt ihr einen Zauberstab mitgebracht?"
Harry zog einen hervor und Ron ergriff ihn schlaff und fing an aufzustehen. Er schaffte es halb nach oben und sankt dann wieder auf den Boden.
Hermine zog seinen Arm über ihre Schulter. „Du kommst mit mir.", sagte sie. „Mein Job ist es dich hier rauszubekommen."
„Du verdammte Idiotin, warum hast du Harry dich da mitreinziehen lassen?" Ron sank gegen sie und sie half ihm den Gang hinunter.
„Du hältst Harry am Leben.", sagte Hermine leise. „Und du bist mein bester Freund. Natürlich komme ich mit."
Sie brachte ihn die Treppen nach oben, als ihr Ring wieder das Glühen anfing. Und wieder. Und wieder.
Fred und Charlie wartete oben am Ende der Treppen auf sie.
„Neun Minuten, wir müssen los." Charlies Stimme vibrierte praktisch vor Anspannung.
Charlie, Harry und Fred gingen als erstes nach draußen, gefolgt von Hermine und Ron, mit Remus und Tonks, die das Ende bildeten.
Hermines Augen fixierten sich auf das Ende der Anti-Apparations Zone.
„Das Ende der Schutzzauber ist in dreißig Metern, wir müssen nur bis zur Mitte des Feldes kommen.", teilte sie Ron mit. Ihre Stimme zitterte, aber sie versuchte bestärkend zu klingen.
Sie waren knappe Zehn Meter von Haus entfernt, wenn sie Luft von Plopp Geräuschen zerrissen wurde. Das Feld genau außerhalb der Anti-Apparations Zone war plötzlich gefüllt mit Todessern.
Hermine erstarrte. Dort waren vermutlich hunderte von Todessern und sie rückten sofort durch die Schutzzauber nach vorne, blockierten ihren Fluchtweg, eine Mauer aus Flüchen baute sich vor ihnen auf.
Wenn sie versuchen würde, sich umzudrehen und mit Ron wegzurennen, würden sie niedergemäht werden. Das Ende der Anti-Apparations Schutzzauber, das ihnen am nächsten war, war hinter den Todessern.
Der Stärkungstrank zeigte bei Ron endlich Wirkung und er lehnte sich nicht länger auf Hermine. Der Ersatzzauberstab, den sie für ihn mitgebracht hatten, hing noch immer etwas schlaff in seiner Hand.
„Bleib unten Hermine.", sagte er, als er sich aufrichtete und sich nach vorne auf seinen Platz neben Harry bewegte.
Der Order hatte nur noch hervorragende Kämpfer übrig. In Anbetracht der miserablen Chancen, war es unglaublich, dass sie nicht alle sofort starben. Die Ungleichheit in der Feuerkraft war enorm.
Tonks und Fred waren die einzigen die wirklich gefährliche Zauber benutzten, als sie kämpften.
Die ‚Strategie' für ein Flucht löste sich rasend schnell in Luft auf. Ron war nicht mal in der Nähe von Hermine.
Die Todesser die angriffen, schienen nicht besonders talentiert zu sein; es gab einen bemerkenswerten Mangel an Finesse und Koordination in ihrem Angriff. Wie dem auch sei, war der Unterschied in der Anzahl niederschmetternd. Es gab mehr als zehn Todesser, für jeden von ihnen.
Hermine festigte sich hinter dem Schild, dass sie gezaubert hatte.
Sie zielte Schnittzauber auf mehrere Kehlen. Winzig kleine Schnitte. Einfach. Unumkehrbar.
Ihre Zielgenauigkeit ist präzise geworden.
Drei Todesser fielen, einer nach dem anderen.
Die versuchte ein paar weitere, aber andere Todesser hatten den Verstand ihr Schild aufrecht zu erhalten.
Sie schoss Durchtrennzauber in Richtung ihrer Füße. Ziemlich viele der Schilde der Todesser waren nicht flächendeckend.
Schreie erklangen, als mehr Todesser fielen, ihre Achillessehnen durchgeschnitten, sie ließen ihre Zauberstäbe fallen, als sie zu Boden gingen.
Hermine ließ tödlichere Zauber folgen, um sicher zu stellen, dass sie am Boden blieben.
Ihr Schild Zauber fing an schwächer zu werden, durch die ganzen Sprüchen, von denen es getroffen wurde. Sie hechtete und drehte sich blitzschnell zur Seite, als sie einem Todesfluch auswich. Sie spürte das Brennen in der Luft, in der Nähe ihrer Wange, als er sie fast erwischt hätte. Sie zog ihr Schild wieder neu nach oben, als sie darum kämpfte nach vorne zu kommen, in Richtung der Anti-Apparations Schutzzauber.
Sie schaute sich nach Harry und Ron und den anderen um, aber die Todesser waren zu nahe.
Alle waren verteilt.
Hermine drehte sich schnell weg, um einem unbekannten Fluch auszuweichen. Als sie das tat, traf sie etwas am linken Handgelenk. Der Schmerz war brennend.
Sie stolperte zurück und warf einen Blick nach unten und sah, dass sie dort getroffen wurde, wo ihr mit Schilden durchwobenes Shirt am Handgelenk nach oben gerutscht war. Grausame, tiefe Pusteln breiteten sich auf ihrem Arm aus. Der Säure Fluch. Wenn sie platzen, dann verteilte sich die Säure und breitete sich noch mehr aus.
Es war so qualvoll, dass es schwer war, den Gegenzauber herauszuquetschen. Sie war gezwungen mit dem zaubern aufzuhören und sie musste ausweichen und sich auf den Boden schmeißen, um neuen Flüchen auszuweichen.
Beim dritten Versuch schaffte sie es, dass der Gegenfluch endlich wirkte. Die Pusteln wurden weniger, aber die Schmerzen waren noch immer unbeschreiblich.
Sie fiel nach hinten, schnappte keuchend nach Luft und versuchte einen besseren Standpunkt für ihre Verteidigung zu finden.
Es war so offen. Nichts wo man sich verstecken konnte, außer Leichen.
Sie konnte sich selbst nicht davon abhalten, ihre Verletzung einzuschätzen, wie ein Ticker, der im Hintergrund ihres Verstandes ablief. Nicht tödlich, aber schwerwiegend. Sie würde Narben davontragen, aber es bestand nicht die Gefahr, dass sie ihre Hand verlieren würde. Sie Stellen, wo die Säure ihre Kochen in ihrem Handgelenk zerfressen hatte, würde sich nicht erholen, bis sie die Knochen entfernen und sie neu wachsen lassen würde. Sie würde aufpassen müssen, damit sie nicht darauf fiel; die Knochen waren voller Löcher und sehr brüchig.
Sie zauberte einen mächtigen Confringo, um die Todesser nach hinten zu zwingen, die ihr immer näher kamen. Wo waren die andern?
Remus und Tonks kämpften Rücken an Rücken. Sie behaupteten sich fast zehn Meter entfernt, während sie gegen die Hauswand gedrückt waren.
Harry war ihr am nächsten und bekämpfte wütend ein Dutzend Todesser. Seine Brille schien zerbrochen zu sein und es sah so aus, als ob ein Schnittzauber ihn an der Stirn getroffen hatte. Blut floss auf seiner einen Gesichtshälfte nach unten.
Fred, Charlie und Ron kämpften sich einen Weg zu ihm durch.
Hermine riss ihre Augen los, als das Aufblitzen eines Messers in ihrem Augenwinkel, ihre Aufmerksamkeit auf sich zog.
Sie drehte sich zur Seite und ergriff das Handgelenk des Angreifers, benutzte sein Momentum, um ihn weiterzuziehen und vergrub das Messer im Bauch eines anderen Todesser, der auf sie zu kam.
Der Träger fauchte vor Wut und drehte sich herum, um sie wieder anzugreifen.
Zauberstab Kämpfe im Nahbereich waren schwierig. Zu versuchen, die Bewegung richtig hinzubekommen, wenn sie kaum Platz hatte, um ihr Handgelenk zu bewegen.
Einfach.
Tödlich.
Mit der winzigsten Bewegung zauberte sie nach oben. Ein winziger scharlachroter Faden erschien unterhalb des Kinns des Todesser, bevor sein Kopf hinunterkippte. Blut spritze über Hermines Gesicht.
Hermine wischte sich das Blut aus dem Gesicht, spuckte und beobachtete, wie ein riesiger, unmaskierter Todesser Ron ergriff und seine Zähne in Rons Schulter vergrub.
Harry, Fred und Charlie riefen alle Betäubungszauber, aber sie prallten an dem Todesser ab. Werwolf.
Ron schrie vor Schmerzen, als er versuchte sich loszureißen. Der Werwolf riss seinen Kopf nach oben und zerfetzte Rons Schulter.
Der Vollmond war nur einen Tag entfernt. Die Zauberkraft, die es benötigte, um einen Werwolf zu diesem Zeitpunkt außer Gefecht zu setzten, würde enorm sein müssen. Mindesten Sieben weitere Betäubungszauber.
Es wäre zu spät für Ron.
Sprüche, um Werwölfe zu besiegen; Hermine durchwühlte ihre Gedanken, um einen Spruch zu finden.
Sie griff tief ins Innere ihrer Magie und zischte: „Carbonescrere."
Etwas in ihr verdrehte sich.
Der Schwarze Fluch schoss aus ihrem Zauberstab. Er war wie eine Wolke aus schwarzem Rauch, die über das Feld schoss und um den Todesser explodierte. Der Werwolf erstarrte für eine Sekunde und zerfiel dann zu Staub. Ron fiel auf den Boden.
Als Hermine auf die Szene starrte, wurde alles in ihrem Inneren kalt und dunkel.
Sie stolperte und fasste sich an die Brust.
Als die Welt wieder in den Fokus rückte, bemerkte sie, wie sich etwas auf sie zu bewegte. Sie drehte sich und sprang zurück.
Es fühlte sich an, als ob sie gewaltsam in die Rippen geschlagen wurde.
Hermine schnappte nach Luft, sie versuchte einzuatmen und schaute nach unten. Ein Messer steckte bis zum Griff in der rechten Seite ihrer Brust. Wenn sie sich nicht in der letzten Sekunde weggedreht hätte, dann wäre es vielleicht in ihrem Herzen gelandet, aber – während sie es überrascht betrachtete – sie glaubte nicht, dass es irgendetwas lebensbedrohliches getroffen hatte.
Ihr Heiler Verstand ließ sich nicht abschalten.
Ihr Zauberstab fiel ihr aus der Hand und ihre Hände schoss nach unten, um sich um die Hand des Todessers zu schließen, die immer noch das Messer festhielt. Sie stoppte ihn, bevor er es verdrehen oder herausziehen und sie nochmal stechen konnte.
Sie spürte wie die Knochen in ihrer linken Hand krachten, als sie seine Hand feste mit ihren Händen umschloss und – ohne sich selbst die Zeit zu geben, darüber nachzudenken, wie sehr es vielleicht weh tun würde, mit der Klinge noch immer in ihr – stieß sie ihr Knie, so fest sie konnte, zwischen seine Beine.
Er brach auf dem Boden zusammen, sein Griff um das Messer lockerte sich. Hermine stolperte nach hinten von ihm weg, während sie abgehackt nach Luft schnappte.
Wo ist ihr Zauberstab hingefallen? Da war Blut in ihren Augen. Sie schüttelte ihren Kopf, als sie versuchte ihre Sicht freizubekommen.
Sie schaute wieder nach unten auf ihre Brust. Ihre rechte Lunge ist durchstochen worden und sie vermutete, dass ihre Leber angekratzt worden ist. Von dem Winkel, mit dem sie auf das Messer hinunter blickte, war es schwer zu sagen.
Sie sah ihren Zauberstab. Sie versuchte ihn zu ergreifen, ohne ihren Oberkörper abzuknicken. Als ihre Finger sich um den Griff schlossen, spürte sie, wie jemand seine Finger in ihren geflochtenen Haaren vergrub und sie nach oben auf ihre Füße zog, bis sie in der Luft hing, ihre Zehen berührten kaum noch den Boden.
„Ich erinnere mich an dich Schlammblut." Rabastan Lestrange lachte in sich hinein, als er seine Todesser Maske abnahm.
Seine Augen wanderten nach unten und er bemerkte das Messer, das noch immer in ihrer Brust steckte. „Sie mal einer an. Jemand anderes hat schon angefangen."
Sie versuchte ihn zu verfluchen, aber er schlug ihr den Zauberstab aus der Hand. Sie hörte, wie er auf den Boden fiel.
Ihr Messer, sie musste an ihr Messer kommen.
„Wie oft denkst du das ich dich abstechen kann, bevor das Licht in deinen Augen erlischt?", fragte er, bevor er die Klinge aus ihrer Brust riss.
Hermine stieß ein erstickendes Keuchen aus, als sie versuchte ihn aufzuhalten. Die rechte Seite ihres Körpers war plötzlich glitschig, durch das Blut, das ihren Oberkörper entlang floss. Rabastan zog die Klinge über ihre Brust nach oben, bis sie über ihrem Herzen saß.
Hermine versuchte ihren Kopf loszureißen, als sie versuchte ihr Messer zu ziehen, ohne seine Aufmerksamkeit darauf zu lenken.
Er presste die Spitze hinein und traf auf Knochen. Er bewegte die Klinge, bis er eine stelle zwischen ihren Rippen gefunden hatte. Hermines Augen weiteten sich, als sie zu ihm nach oben starrte.
„Hier? Oder sollte ich weiter unten anfangen?" Seine Stimme war höhnisch. Er ließ sich von den Kämpfen um ihn herum nicht beirren.
Hermine wusste nicht, ob sie versuchen sollte, an ihr Messer zu kommen oder ob sie versuchen sollte ihn davon abhalten sollte, sie ins Herz zu stechen.
Hatte es überhaupt noch einen Sinn sich zu entscheiden? Sie konnte spüren, wie sie zu Tode verblutete.
Er fing an es langsam in sie hineinzudrücken.
Als die Spitze des Messers anfing in ihre Haut zu schneiden, hörte Rabastan auf sich zu bewegen. Sein Griff in ihren Haaren lockerte sich und sein Ausdruck wurde schlaff, als er tot vor ihren Füßen zusammenbrach. Hermine brach mit ihm zusammen und fing sich mit einer Hand ab.
Hinter Rabastan, knapp hinter dem Anti Apparations Punkt, stand ein maskierter Todesser alleine auf dem Feld.
Mehrere Todesser in der Nähe erstarrten und drehten sich überrascht um, als Rabastan fiel.
Sie waren tot, bevor sie ihre Zauberstäbe anheben konnten.
Hermine starrte einfach nur. Sie vermutete, dass ihre punktierte Lunge am Kollabieren war. Sie presste ihre Hand auf die Wunde, um die Blutung zu stoppen und um Luft daran zu hindern ihn ihre Brusthöhle zu gelangen.
Sie beobachtete ausdruckslos, wie sich der Todesser, der gerade erst aufgetaucht war, anfing sich einen Weg über das Feld zu bahnen.
Es war Draco.
Sie hat ihn noch nie kämpfen sehen, nicht wirklich. Aber der Stil war vertraut.
Er war so tödlich, wie sie es sich vorgestellt hatte.
Der Einfluss von Bellatrix Lestrange war offenkundig. Die flüssigen Bewegungen. Die Spur an Leichen, die er hinter sich herzog, als er über das Feld lief. Bellatrix unberechenbarer Stil ist durch Sadismus angetrieben worden – durch ihre Wahnsinnigkeit.
Dracos Stil war brutale Effizienz.
Er verschwendete keine Zeit damit zu verstümmeln oder Schmerzen zu verursachen. Er wollte keine Gefangenen. Er tötete alle.
Er zeigte keine Anzeichen des Zögerns, als er die panischen Todesser um sich herum niedermähte. Die rasend schnelle Art, mit der er dazu übergehen konnte, Menschen zu töten, war erschreckend. Es war nur ein Zahlenspiel. Minimaler Einsatz, für maximale Ergebnisse.
Es war unmöglich, dass er jemals zuvor schon einmal mit seinem vollen Potential gekämpft hatte. Wenn ein Todesser schon jemals so gekämpft hätte, dann würde jeder davon wissen.
Er zauberte einen Spruch auf den Boden, der den Radius um ihn herum in eine Flüssigkeit verwandelte. Fünfzehn Todesser verschwanden sofort unter der Oberfläche. Schreiend. Er beendete den Zauber und ließ sie zurück, um von der Erde, die sie umgab, erstick zu werden.
Er zauberte einen Fluch nach dem anderen, die meisten davon nonverbal. Die Todesser fielen einer nach dem anderen um.
Er rief einen Schwarm aus Dutzenden silberner Singvögel herbei. Einige Todesser zögerten, offensichtlich verwirrt. Draco schwang seinen Zauberstab nach vorne und die winzigen Vögel schossen durch die Luft, wie ein Hagel aus Kugeln, vergruben sich selbst in den Kehlen und Oberkörpern von allen, die in der Nähe standen und kein starkes Schild hatten. Er rief die Vögel zurück, tropfend vor Blut und schoss sie wieder los.
Er war nur noch wenige Meter von Hermine entfernt.
Er streckte seine Hand nach ihr aus und ergriff ihr linkes Handgelenk. Sie stieß einen tiefen Schrei aus, als sie spürte wie die beschädigten Knochen unter seinem Griff nachgaben. Er zog etwas aus seinen Roben. Er hielt es hoch nach oben über seinen Kopf und aktivierte es.
Es war, als ob die ganze Luft und alle Geräusche plötzlich aus der Umgebung gesogen wurden. Tödliche Stille. Alle um sie herum fielen auf den Boden, schnappte nach Luft und umklammerten panisch ihre Kehlen.
Hermine schrie vor Schmerzen und Panik. Sie spürte wie ihr Handgelenk brach, als sie versuchte sich befreien. Die Todesser schnappten leise nach Luft, als sie erstickten.
„Harry! Harry. Ron! Stopp. Stopp! Du kannst nicht alle umbringen! Stopp, Draco!", schrie sie. Ihre Gesichter verfärbten sich blau.
Ihr Kampf neigte sich langsam dem Ende. Die Körper wurden still.
„Draco, hör auf!" Sie fing von neuem an sich zu wehren, um sich loszureißen und spürte, wie die Knochen in ihrer Hand zersplitterten. „Stopp!"
„Du Idiotin.", fauchte er durch seine Maske, er ließ ihr Handgelenk los. „Warte hier."
Er warf das dunkle Artefakt auf den Boden. Es zischte und verdrehte sich zu einem Haufen Metall. Er ging nach drüben zu Harry, Ron, Fred, Charlie, Remus und Tonks. Er führte Wiederbelebungszauber über allen aus, gefolgt von einem gemurmelten „Obliviate", bevor er die bewusstlosen Körper hinter sich her levitierte, als er sich wieder zu ihr drehte. Er rief ihren Zauberstab vom Boden zu ihm und zog sie am Arm nach oben.
Es war schwer zu Atmen.
Sich zu bewegen war qualvoll. Ihr linkes Handgelenk fühlte sich an, als ob es gecrutiot wurde. Blut strömte ihre Seite hinunter.
Es wurde immer schwerer und schwerer zu atmen, als Draco sie über das Feld schleppte.
Sie müsste sie Wunde verschließen. Sobald sie jemanden finden konnte- jemanden der die Zauber durchführen konnte, um sie davon abzuhalten zu verbluten. Der die Luft aus ihrem Brusthöhle entfernte.
Wenn sie apparieren könnte. Wenn sie zum Grimmauld Platz apparieren könnte.
Wenn sie es könnte.
Sie stolperte. Ihr Kopf fühlte sich leicht an und es fiel ihr schwer einen klaren Gedanken zu fassen. Sie versuchte zu atmen, aber hatte das Gefühl, als ob sie es nicht konnte.
Draco ließ alle hinter den Anti- Apparations Schutzzaubern fallen. Sie drehte sich zu den Körpern. Sie wusste nicht, welchen Wiederbelebungszauber Draco benutzt hatte. Bevor sie einen Schritt gehen konnte, verstärkte sich Dracos Griff und er disapparierte mit ihr.
Sie landeten in der Hütte.
Er ließ sie sie sofort los und riss seine Maske und seine Handschuhe weg. Sie fiel gegen die Tür.
„Du – du kannst sie nicht dort lassen.", sagte sie abgehackt.
„Sie werden in weniger als einer Minute aufwachen.", sagte er, sein Gesicht verzog sich vor Wut.
Er kniete am Boden und benutzte die Spitze seines Zauberstabes, um eine Reihe von Runen auf den Boden zu zeichnen. Die Runen glühten für einen Moment und eine Bodenluke erschien. Er riss sie auf, griff hinein und zog etwas heraus, dass aussah, wie die Heilungsvorräte eines gesamten Krankenhauses.
Draco drehte sich um und schaute sie an. Sein Gesicht war weiß vor Rage.
„Kannst du es lange genug aushalten, damit ich einen Heiler für dich holen kann?", fragte er. Seine Stimme zitterte.
Sie schüttelte den Kopf.
„Du wirst mir sagen müssen, wie ich es machen muss. Ich habe noch nie komplexe Heilungszauber verwendet.", sagte er, und zog die Vorräte ganz heraus.
Sie stieß sich von der Wand ab und zeigte mit einer Geste ihres gebrochenen Handgelenks auf ihre rechte Seite.
„Meine Leber. Das ist – wo das Blut herkommt. Glaube ich. Da ist Luft in meiner Brusthöhle. Deshalb ist meine Lungen kollabiert."
Er rief eine Bahre herbei und half ihr dabei sich darauf zu legen.
Sie kippte einen Bluterneuerungstrank hinunter, bevor sie ihn eine Diagnostik zaubern ließ, damit sie ihre Verletzungen bestätigen konnte.
Er hatte alle notwendigen Tränke, die dabei halfen sie zu stabilisieren und sie davon abhielten einen Schock zu erleiden.
Er hatte ruhige Hände. Er schnitt ihre Klamotten auf und vollführte die Zauber, um die Blutung zu stillen und die Blutgefäße und den Gallengang zu reparieren, als ihre Leber anfing zu heilen, er folgte ihren Anweisungen sorgfältig. Dann reichte er ihr eine weitere Phiole mit Bluterneuerungstrank.
Der Zauberspruch, um die Luft herauszuziehen, die ihre Lunge kollabierte war knifflig. Sie hatte Schwierigkeiten damit ihm die Zauberstabbewegung zu zeigen. Ihre Hände zitterten immer noch, trotz des Schmerzlinderungstranks, den sie genommen hatte.
„Die Bewegung ist etwas feiner als das.", versuchte sie zu erklären. „Nur die kleinste seitwärts Bewegung mit der Spitze oder es wird zu stark am Gewebe ziehen und es beschädigen."
Sei zuckte zusammen, als sie beide Hände um seine legte und langsam seine linke Hand in der notwendigen Bewegung bewegte, als sie die Zauberformel zusammen mit der Bewegung sagte.
Er bekam es beim dritten Mal richtig hin.
„Und nachdem du das Lungengewebe repariert hast – ist es einfach ein normaler Heilungszauber, um die Zwerchfellmuskeln zu reparieren und den Schnitt zu verschließen.", wies sie ihn an, als sie endlich wieder atmen konnte.
Sie ließ sich nach hinten sinken, um sich zu erholen, als er das Blut auf ihr verschwinden ließ. Es war verkrustet auf ihrem Gesicht und in ihren Wimpern.
„Was hast du dort gemacht?", fragte er mit tiefer, zitternder Stimme, als sie sich umdrehte und ein Stück ihrer Kleidung zu einem Shirt transfigurierte und anfing es sich über den Kopf zu ziehen.
„Harry hat mich gefragt ob ich komme.", sagte sie mit einem leichten Schulter Zucken. „Ich hab dir gesagt, dass wir Ron brauchen."
„Du hast keine Erfahrung mit Kämpfen.", sagte er. Er war blass und seine Hände zitterten leicht, als er ihr dabei half das Shirt über ihren Kopf zu ziehen. „Warum setzen sie dich wieder ein, ohne dir überhaupt einen Partner zu geben?"
Hermine schaute ihn nicht an. Sie schluckte und schob ihre Rechte Hand in den Ärmel. „Sie brauchten eine Heilerin. Unsere andere Heilerin hat einen Fuß beim Zutatensammeln verloren. Ich wurde ausgewählt, weil ich schneller laufen konnte."
Er sog scharf die Luft ein.
„Du wusstest, dass es eine Falle war.", sagte er. „Du hast es gewusst. Aber bist trotzdem gegangen. Rabastans Gefängnis Hinterhalt. Keiner hat tatsächlich geglaubt, dass er Orden idiotisch genug wäre, darauf reinzufallen. Es war eine Trainingssimulation für die Neulinge."
„Harry wäre so oder so gegangen."
„Und?"
„Harry ist der springende Punkt dieses Krieges. Wenn er stirbt, dann ist es vorbei. Ich werde ihm immer folgen. Strategisch gesehen, bin ich ein Verlust, den wir uns erlauben können. Harry ist das nicht. Wenn ich die Chancen auch nur ein bisschen verbessern kann, dann ist es das wert.", erwiderte sie mit ruhiger Stimme, als sie sich behutsam drehte, und ihr verletztes Handgelenk anhob, um es in den Armel zu stecken.
„Du hast nicht Potter gerettet. Du hast Weasley gerettet."
Hermine zuckte mit ihrer Schulter. „Ron ist entscheidend. Harry – braucht Ron. Wenn etwas mit Ron passiert, dann wäre er gebrochen. Er braucht Ron, um gewinnen zu wollen."
„Was ist mit dir? Braucht Potter dich nicht?", sagte Draco. Seine Augen funkelten vor Wut.
Hermine wandte ihren Blick ab. „Nicht so wie er Ron braucht. Ich – bedeute ihm nicht das gleiche."
Sie schluckte den Klos in ihrem Hals hinunter.
„Die Weasleys –", fing sie an und seufzte kurz. „Sie sind seine Familie. Sie sind alles was er will. Um zu gewinnen, muss er dazu in der Lage sein, sich nach dem Krieg mit ihnen sehen zu können. Das ist es – was ihn antreibt. Wenn er das verliert – wenn er aufhört zu glauben, dass er es haben kann – dann wird er nicht weiter machen. Er wird nicht dazu in der Lage sein."
„Ich dachte du bist Teil des Trios. Wird Potter nicht verzweifeln, wenn er dich verliert?"
„Nein.", sagte sie und schaute weg. „Er wird trauern, er wird wütend sein. Aber ich bin – ich bin nicht emotional entscheidend. Ich war nie gut in –" Ihre Lippe zuckte. „– Ron ist emotional mit Harry verbunden. Harry wird von seinen Emotionen angetrieben."
„Also – was? Potter schleift dich in einen Kampf, für den du keinerlei Erfahrung zum Überleben mitbringst, weil du entbehrlich genug bist?"
„Ron steht an erster Stelle. Harry wird sich immer zuerst um ihn sorgen. Er denkt nicht klar, wenn die Leute, die er als Familie ansieht in Gefahr sind. Er realisiert nicht, dass er andere dafür riskiert.", sagte sie und hob ihr Kinn an. „Er ist schon immer so gewesen."
Draco starrte sie an. „Und wer sorgt sich um dich Granger, wenn Potter es nicht tut?"
Sie blinzelte.
„Ich brauche niemanden, der sich um mich sorgt.", sagte sie steif, aber ihre Stimme zitterte. „Es war kein Unfall Draco. Ich habe mich dafür entschieden den Wert meines Verlustes zu reduzieren."
Sein Ausdruck verhärtete sich. „Du hast dich selbst für Potter entbehrlich werden lassen."
„Je weniger Schwachstellen Harry hat, desto mehr Wert hat der gesamte Widerstand."
Sie hätte nicht gedacht, das Draco noch wütender aussehen konnte, als er es eh schon tat, aber er sah plötzlich wie kurz vor dem Explodieren aus.
„Wenn ich dachte ich kann Potter nicht noch mehr hassen, findet er einen neuen Weg, um mir zu beweisen, dass ich im Unrecht bin.", sagte er, er zog ein paar weitere Tränke heraus und reichte sie ihr.
Sie versuchte die Korken mit einer Hand zu entfernen, brachte es aber nicht zu Stande. Sie war sich ziemlich sicher, dass wenn sie ihr linkes Handgelenk noch einmal bewegen würde, sie ohnmächtig werden würde.
„Was ist mit deiner linken Hand passiert?", fragte er sie abrupt, er schnappte sich wieder eins der Fläschchen und zog den Korken für sie heraus.
„Du – hast sie gebrochen."
Er schien noch blasser zu werden.
„Sie ist bereits verletzt gewesen.", sagte sie zur Klarstellung. „Ich bin vom Säure Fluch getroffen worden. Als ich es endlich geschafft hatte, den Gegenzauber zu zaubern, waren die Knochen schon recht beschädigt. Du hast dann nur meine Hand gepackt."
„Du hättest etwas sagen sollen."
Er griff in seine Roben und zog das Set heraus, dass sie ihm zu Weihnachten gegeben hatte. Er zog das Analgetikum aus dem dafür vorgesehenen Fach, tränkte eine Kompresse damit und wickelte sie um ihr Handgelenk und ihre Hand.
Hermine schnappte fast vor Erleichterung nach Luft, als das Brennen nachließ.
„Soll ich deine Knochen entfernen?", fragte er, nachdem er sie für einem Moment dabei beobachtet hatte, wie sie ihr Handgelenk schützend gegen ihre Brust hielt.
Sie schaute zu ihm auf. „Könntest du? Ich – ich hätte es selbst gemacht, wenn ich später die Zeit dafür hätte."
Knochen mit Präzession zu entfernen, vor allem Splitter, war ein schmerzhafter Prozess. Außer sie wollte ihren kompletten Arm neu wachsen lassen, wäre es ein langsamer Vorgang, bei dem es schwer sein würde fokussiert zu bleiben und ruhige Hände zu behalten. Sie hatte geplant sich darum zu kümmern, nachdem sie zurück gegangen war und sich um Ron gekümmert hatte.
„Ich kenne die Zauber. Willst du, dass ich dich betäube?", fragte er.
„N-nein. Ich sollte wach bleiben, außer du kennst bereits die Namen aller Knochen in der Hand und im Handgelenk."
„Nein.", sagte er, er wandte seinen Blick ab und presste seinen Mund zu einer dünnen Linie zusammen.
Als sie ihre Hand wieder auswickelte, zauberte sie einen Diagnostik Spruch darüber und begutachtete den Schaden. Neben den tiefen Löchern, die die Säure in ihr Fleisch gebrannt hatte, gab es vier Knochen, die zertrümmert waren und weitere sechs, mit verschiedensten Leveln von Korrosion, eingeschlossen ihrer Elle. Sie würde die Hälfte ihres Unterarms entfernen müssen.
Sie starrte einige Minuten darauf hinunter, bevor sie scharf die Luft einsog und wegschaute.
„Der fünfte Mittelhandknochen zuerst. Quinque metacarpus."
„Quique metacarpus ossios dispersimus."
Der schneidende, stechende Schmerz, als der Knochen in Hermines Hand plötzlich verschwand ließ sie fast aufschreien. Sie ließ ihren Kopf gegen Dracos Schulter fallen und erschauderte.
Schmerzen ohne den Adrenalinrausch der Schlacht waren schwerer auszuhalten.
„Dann das Hakenbein. Os hamatum." Sie zitterte an seiner Schulter, versuchte sich zu wappnen.
Sie weinte in seine Roben, als er endlich alle Knochen Splitter entfernt hatte. Ihr halber Unterarm und das meiste ihrer Handfläche waren ohne Knochen und lagen schlapp in ihrem Schoß.
Draco zog eine Flasche Skele-Gro hervor. Sie schluckte es hinunter und zuckte zusammen, als sich das stechende, nadelartige Gefühl der neuwachsenden Knochen in ihrem Arm ausbreitete.
Er goss Diptams Essenz über ihren gesamten Arm, um die Löcher des zerfressenen Gewebes zu reparieren. Sie wollte ihn anschreien.
„Nicht!" Sie versuchte ihm das Fläschchen zu entreißen. „Das ist eine Verschwendung. Ich kann sie mit Zaubern heilen, wenn die Knochen nachgewachsen sind."
Er schaute sie an. „Sei still."
Sie wurde leise, während er ihren Arm ein zweites Mal tränkte und dann durch mehr Utensilien seiner Vorräte wühlte und eine magische Schiene mit überraschender Geschicktheit zusammenstellte.
„Warum hast du all das?", fragte sie, während sie über die ganzen Materialien schaute, als er die Schiene um ihre Hand und bis nach oben zu ihrem Ellbogen anbrachte, sodass die Knochen gerade nachwachsen würden.
„Ich hab es für dich geholt", sagte er. Sie starrte ihn überrascht an. „Nach der Sache in Hampshire, war ich besorgt, dass du wieder verletzt auftauchen würdest. Ich dachte, wenn ich alles da hätte, was du vielleicht brauchen könntest, würde ich mir weniger Sorgen machen."
Hermines Herz fing in ihrer Brust an zu schmerzen, als er ihr dabei half, die Schlinge der Schiene über ihren Kopf zu ziehen.
„Aber – es ist so viel. Es ist praktisch der gesamte Bestand einer Trauma Abteilung."
Er zog eine Augenbraue nach oben. „Ich wusste damals nicht, was für Dinge wichtig für Trauma Heilung waren. Ich habe es nachgeforscht. Dann habe ich einen Vortrag über das Heilen von häufigen Kampfverletzungen als Weihnachtsgeschenk letztes Jahr bekommen. Es hat mir dabei geholfen, alles aufzustocken, was mir noch gefehlt hat."
Hermine errötete.
„Du könntest ein Heiler werden.", sagte sie. „Du hast ein natürliches Talent dafür."
Sein Mundwinkel zuckte leicht. „Das ist eins der ironischsten Dinge dir man mir jemals gesagt hat.", sagte er.
Die Unterhaltung kam zum Stillstand.
„Ich muss zurück gehen. Ron ist verletzt. Und Harry auch.", sagte sie mit sanfter Stimme, als sie sich umdrehte, um aufzustehen.
Draco stand auf, seine Augen wurden kühl. „Geh niemals wieder auf eine andere Mission."
„Das hast du nicht zu entscheiden.", sagte sie und traf seinen Blick.
Er wurde blasser und sein Kiefer zuckte. „Erinnere Moody daran, dass wenn sie weitere meine Hilfe wollen, sie dich am Leben halten sollen."
Hermine hörte auf sich zu bewegen und ihr Mund verzog sich, als sie von ihm wegschaute. „Du tust das für deine Mutter Draco."
Er drehte sie bestimmt an der Schulter herum und starrte auf sie hinunter.
„Sie ist tot.", sagte er. „Du bist es nicht. Meine Loyalität galt denen, die am wenigsten für ihr Leiden verantwortlich waren. Wie dem auch sei, wenn der Orden entscheiden sollte, dass du ein entbehrlicher Verlust sein kannst und dich los schickt, um als Kanonenfutter niedergemäht zu werden, werde ich nicht mehr nobel sein. Ich werde keine Bedenken über eine doppelte Rache haben. Ich werde Potter dafür bezahlen lassen, wenn du wegen ihm stirbst."
Hermine erstarrte.
Das war gefährlich.
Die hatte dieses Risiko nicht miteinbezogen. Sie wusste, dass Dracos Loyalität auf seiner Ideologie aufgebaut war; es war ein reines Gefühl von persönlicher Loyalität. Er hasste Harry, er hasste Voldemort nur mehr. Hermines leichtsinniges, emotionales Geständnis, haben im einem Grund dafür gegeben abzuweichen. Er war besitzergreifend. Sie war seins. Harry hatte das gefährdet.
Sie sollte sich panisch fühlen. Sie sollte sich kalt fühlen. Sie hätte ihn an seinen Schwur erinnern sollen. Sie hätte ihn erinnern sollen, dass sie immer als erstes den Orden wählen würde, bis sie gewannen. Wenn er sie wollte, dann müsste er warten.
Das war es, was sie tun sollte.
Sie starrte zu ihm nach oben und ihre Schultern zitterten. Sie war so müde. Das Leben ist für eine so lange Zeit kalt gewesen.
Ihre Finger zuckten. Sie streckte sie fast nach ihm aus.
Dann ballte sie ihre Hand langsam zu eine Faust und schob sie hinter ihren Rücken. „Tu – tu das nicht Draco."
„Du bist nicht entbehrlich.", sagte er mit tiefer, verzweifelter Stimme. „Du musst nicht alle von dir stoßen, damit sie kein Problem damit haben dich zu benutzen und dich sterben zu lassen."
Hermines Hand zitterte und ihre Kehle fühlte sich an, als ob ein Stein darin feststecken würde. Sie ließ ihren Kopf sinken und holte tief Luft.
Ron ist verletzt. Und Harry.
Sie sammelte sich und versuchte sich loszumachen.
„Das ist Krieg. Es ist keine Art von tragischer Selbst-Verdammung, sich selbst entbehrlich zu machen. Es ist eine strategische Bürde es nicht zu sein. Ich hätte gedacht, dass du bemerkt hättest, dass das mit mir der Fall ist. Eine Heilerin gewinnt nicht den Krieg; deshalb stand ich für den Handel zur Verfügung. Ich wurde sogar schon in der Krankenabteilung ersetzt – wegen dir. Ich musste sie ausbilden." Sie stieß ein verbittertes Lachen aus. „Du hast mir das angetan. Du hast mich so entbehrlich gemacht, wie ich es jetzt bin." Sie unterdrückte ein Schluchzen. „Und nicht mal du wolltest mich."
Er zuckte zusammen und sein Griff lockerte sich.
„Ich muss jetzt los." Ihre Stimme zitterte, als sie einen Schritt zurück machte.
Draco ergriff sie am rechten Arm und zog sie zurück.
„Du bist nicht austauschbar.", sagte er. Seine Hände zitterten, als er sie festhielt. „Du bist nicht dazu verpflichtet deinen Tod zweckdienlich zu machen. Es ist dir erlaubt wichtig für Leute zu sein. Der Grund, warum ich diesen verfickten Schwur geleistet habe, war, um dich am Leben zu halten. Um dich zu beschützen."
Sie versuchte sich von ihm loszumachen, aber er ließ sie nicht los. Sie drehte sich, versuchte von ihm loszukommen. Sie musste gehen, weil er sie weiter anstarrte, während ihm die Verzweiflung ins Gesicht geschrieben stand und es zerbrach sie im Inneren.
Sie schluchzte und – bevor sie Zeit hatte, um nachzudenken – vergrub sie die Finger ihrer rechten Hand in seinen Roben, zog ihn näher zu sich und küsste ihn.
