Rückblick 15

August 2002

Der Feuerwhiskey brannte in ihrer Kehle und sofort wurde das Schlagen ihres Herzens langsamer. Das warme Gefühl des Mutes breitete sich in ihrer Brust aus.

Sie hielt die Flasche in Dracos Richtung und er nahm sie ihr aus der Hand und nahm selbst einen Schluck davon. Sein Blick lag auf ihr, bis er die Flasche wieder sinken ließ. Dann sah er sich in dem leeren Zimmer um, in dem sie waren. Er zog seinen Zauberstab aus der Halterung an seinem rechten Arm, schwang ihn und rief ein kleines Sofa herbei.

Hermine warf ihm einen Blick zu.

„Ich werde nicht jedes Mal klärt über ein riesiges Sofa rutschen, um die Flasche hin und her zu reichen.", sagte er. Dann fügte er mit einem belustigten Ton hinzu, „Ich kann auch eine Courting Bench herbei rufen, wenn du eine Barriere brauchst."

Seine Augen waren höhnisch. Er hatte immer noch kein Shirt an.

„Oder du hättest einfach ein Paar Becher herbei zaubern können.", erwiderte sie und schenkte ihm ein spitzen Blick. Sie ließ sich auf das kleine Sofa fallen und warte darauf, dass er es ihr gleiche Tat.

Er lehnte sich nach unten platzierte seine Hand auf der Lehne des Sofa, hinter ihrer Schulter und lehnte sich über sie, als er die Flasche wieder in ihre Hand schob.

„Du bist dran. Du hast einiges nachzuholen.", sagte er mit tiefer Stimme, bevor er sich neben sie fallen ließ. Er war ihr viel näher, als er es sein müsste.

Hermine nahm einen weiteren Schluck und er beobachtete sie. Als sie versuchte sie ihm zurück zu reichen lehnte er ab und deutete an, dass sie weitermachen sollte.

„Du wirst es bereuen, wenn ich wieder das Weinen anfange.", sagte sie und wurde wieder misstrauisch, wie betrunken er wirklich wahr. Sie konnte bereits spüren, wie der Alkohol sich in ihr ausbreitete. Sie hatte nur in ihrem Abendessen herumgestochert und das ist schon Stunden vorher gewesen. Ein warmes gemütliches Gefühl fing an sich in ihr auszubreiten.

„Du hast nicht so viel geweint.", sagte er und lehnte sich behutsam zurück. Dann also feststellte, dass es nicht weh tat, sank er mit einem hörbaren Seufzen gegen die Lehne der Couch zurück. „Ich hatte keine Ahnung, wie sehr ich es vermisst habe mich an Sachen anlehnen zu können."

„Sei in den nächsten paar Tagen vorsichtig.", sagte Hermine zwischen ein paar Schlucken. „Wenn du unvorsichtig bist, während sich das Gewebe noch erholt, könnte die Haut eventuell reißen und ich würde Teile noch einmal heilen müssen. Wenn du willst – kann ich weiter kommen. Wenn ich sie weiter für ein paar Tage behandle, wirst du sie überhaupt nicht mehr spüren. Zu mindestens - nicht den körperlichen Teil von ihnen."

Er grinste sie an und schüttelte ungläubig seinen Kopf.

„Gibt es irgendjemanden, für den du dich nicht verantwortlich fühlst?", fragte er.

Hermine beantwortete seine Frage nicht und sie trank einen weiteren Schluck des Feuer Whiskys. Ihr standen plötzlich Tränen in den Augen.

„Alle meine Freunde sind heute ausgegangen, um zu trinken. Sie haben mich eingeladen, aber ich konnte nicht komme.", sagte sie abrupt.

Er war für einen Moment still.

„Es tut mir leid. Wie hätten einen neuen Termin machen können.", sagte er.

Hermine schnaubte.

„Ja richtig. Und wir hätten dich einfach mit offenen Wunden einen extra Tag lang rumlaufen lassen sollen, damit ich ausgehen und mich betrinken kann. Es ist außerdem nicht so, als ob ich etwas trinken hätte können. Ich hätte wahrscheinlich einen unnötigen Streit mit Ron und Harry angefangen."

Sie brach in Tränen aus und weinte für einige Minuten. Während sie weinte nahm Draco die Flasche aus ihrer Hand und fing an daraus zu trinken. Als ihr Schluchzen endlich weniger wurde, lachte er leise.

„Weißt du.", sagte er trocken. „Wenn ich dich jemals verhören müsste, ich denke ich würde die Folter und die Legilimentik überspringen und einfach eine Flasche Feuer Whiskey deine Kehle hinunter kippen."

Hermine fing an durch ihre Tränen zu lachen.

„Mein Gott du hast recht.", sagte sie mit verstopfter Nase und wischte sich über ihre Augen.

Egal gab ihr die Flasche zurück und sie trank für ein paar Minuten in Stille daraus.

„Danke Granger.", sagte er leise nach einer Weile.

Ihr Mundwinkel verzog sich zu einem kleinen Lächeln. „Ich dachte du hast gesagt, wenn ich mit dir trinke nennst du mich Hermine."

„Hermine.", sagte er, sie schaute zu ihm rüber. Seine Augen waren niedergeschlagen; er schaute sie unverwandt an.

„Ja?"

Er sagte nichts; er starrte sie einfach nur weiter an, bis sie anfing rot zu werden. Es war ablenkend zu ihm zurück zu schauen, wenn er kein Shirt anhatte. Ihre Augen wanderten immer wieder nach unten, verfingen sich dort und dann, wenn sie sich selbst dabei erwischte, schaute sie schnell wieder nach oben und sah, dass er sie immer noch anschaute.

„Ich dachte du hast gesagt, dass du wütend da wärst, wenn du betrunken bis.", sagte sie schlussendlich nervös.

„Das bin ich normalerweise auch.", sagte er. „Das letzte Mal als ich betrunken war, habe ich mich selbst mit Schutzzaubern eingeschlossen und das Zimmer zertrümmert."

„Du wirkst nicht wirklich betrunken.", sagte sie. Sie fing an sich wirklich betrunken zu führen. Ihr Kopf fühlte sich schwer an und sie hatte das überwältigende Verlangen gleichzeitig zu lachen und zu weinen und sich auf der Couch zusammenzurollen.

„Ich bin keine entspannte Person."

„Das habe ich bemerkt. Und du hast mich darüber ausgeschimpft.", sagte sie streng. Sie spürte wie ihr Gesicht einen überspitzteren Ausdruck annahm, als sie vorgehabt hatte.

Er lachte leisen in sich hinein. „Meine Angespanntheit beschränkt mich nicht beim Duellieren. Ich wette ich könnte dich selbst jetzt noch in einem Duell schlagen."

„Das könntest du vermutlich.", sagte Hermine mit einem Seufzen. „Ich hab die Übungen gemacht. Ich habe angenommen, dass ich es hassen würde, aber es macht eigentlich echt Spaß."

Er grinste und es war frei und schief. Hermine errötete.

„Du solltest dein Shirt anziehen.", sagte sie schlussendlich mit piepsige Stimme. „Dir muss bestimmt kalt sein."

Plötzlich war ihre Hand in seiner und er drückte sie gegen seine Brust. Sie schnappte vor Überraschung leicht nach Luft und spürte, wie ihr Herzschlag anfing immer schneller zu werden.

„Fühle ich mich kalt an?", fragte er mit tiefer Stimme. Er richtete sich auf, sie waren sich plötzlich sehr, sehr nah. So nah, dass Hermine spüren konnte, wie sein Atem ihrem Nacken streifte. Es breitete sich eine Gänsehaut entlang ihrer Wirbelsäule aus.

„N-nein.", flüsterte sie, sie starten auf ihre Finger, die auf seine Brust ausgebreitet waren. Sie hatte Stunden damit verbracht ihn zu berühren, als sie seine Runen behandelt hat, aber mit ihm von Angesicht zu Angesicht zu sein, machte den körperlichen Kontakt plötzlich intim. Sie konnte das leichte Schlagen seines Herzens unter ihrem Zeigefinger spüren. Ohne nachzudenken streichelte sie leicht über seine Haut.

Er sog scharf die Luft ein und sie spürte ein Erschaudern unter ihrer Hand. Seine Hand lag immer noch über ihre, aber er hielt sie nicht mehr länger am Platz fest. Sie strich mit ihrem Daumen über seine Brustmuskeln und spürte wir er unter ihren Fingern erschauderte.

Hermine hatte das Gefühl kaum zu atmen; dass wenn sie zu laut ein oder ausatmen würde, etwas in der Luft zerreißen würde.

Der Moment – die Spannung zwischen ihnen – fühlten sich wie die Flügel eines Schmetterlings an. Zart. Und atemberaubend zerbrechlich.

Sie schaute zu ihm auf. Sein Gesicht war nur wenige Zentimeter von ihrem entfernt. Seine Augen waren dunkel, als er ihr Gesicht beobachtete.

Er sah erstaunlich gut aus.

Normalerweise ließ sie sich selbst das nicht bemerken. Aber irgendwie betrunken und während sie seinen Herzschlag unter ihren Fingern spürte, sah sie es. Die Kälte ist seiner Rolle war verschwunden; seine Haut war warm und sein Atem auf ihrer Haut war warm und er war wunderschön anzusehen.

Sie konnte sich nicht daran erinnern, wann sie aufgehört hatte Angst vor ihm zu haben.

„Ich muss zugeben.", sagte er mit tiefer Stimme, so als ob es ein Geständnis war. „Wenn mir irgendjemand gesagt hätte, wie wunderschön du geworden bist, wäre ich niemals in deine Nähe gekommen. Ich war ziemlich überrumpelt, als ich dich zum ersten Mal wieder gesehen habe."

Sie starrte ihn verwirrt an.

„Du bist wie eine Rose auf einem Friedhof.", sagte er seine, Lippen verzogen sich zu einem verbitterten Lächeln. „Ich frage mich, was du hättest werden können, ohne den Krieg."

„Darüber habe ich noch nie nachgedacht.", sagte sie.

„Das überrascht mich nicht.", sagte er mit leiser Stimme. Seine Hand Strecke sich nach ihr aus und fing eine Locke ein, die aus ihren Zöpfen gefallen war. „Sind deine Haare immer noch gleich?"

Sie schnaubte. „Ja. Zum Großteil schon. "

„Es ist so als ob es immer noch du bist.", sagte er und zwirbelte die Locke und seinen Finger, so dass sie um seine Fingerspitze gewickelt war. „Aber an einem Ort festgebunden und dennoch die gleiche darunter."

Hermine starrte ihn für einen Moment lang an und Tränen stiegen in ihren Augen auf. Seine Augen weiteten sich.

„Oh Gott Granger.", sagte er hastig. „Du musst nicht wieder weinen."

„Es tut mir leid.", sagte sie und zog ihre Hand zurück, um ihre Tränen wegzuwischen. Sie fühlte sich kalt.

Als sie wieder zu ihm zurück schaute, war sein Ausdruck nachdenklich.

Sie hatte ihn noch nie so ausdrucksvoll gesehen. Alles hat sich bis jetzt immer wie eine Maske angefühlt. Mit nur dem winzigsten Aufflackern von etwas Echtem, das ab und zu durch schien.

Als sie dort saßen, hatte sie fast das Gefühl, sein echtes Ich zu sehen.

Und er sah –

Traurig.

Einsam aus.

Vielleicht sogar so, als ob er ein gebrochenes Herz hatte.

„Ich hab dir gesagt, dass ich weinen würde, wenn du mich betrunken machst.", sagte sie.

„Ich weiß. Das macht mir nichts aus. Ich will nur heute Nacht nicht der Grund dafür sein.", sagte er, schaute von dir weg und ließ seine Hand sinken.

Sie trank einen weiteren Schluck des Feuer Whiskys und reichte ihm die Flasche. Es war weniger als ein Viertel der Flasche übrig.

Er nahm sie entgegen und schaute sich im Zimmer um. Sein Ausdruck wurde verbittert. Die Luft um ihn herum wurde auf einen Schlag kalt.

Hermine bemerkte die Veränderung. Es war wie mit ihr, wenn sie das Weinen anfing. Etwas ist ihm in den Sinn gekommen. Hat ihn überrumpelt. Der Alkohol hat seine Okklumentik Mauern ausgedünnt und er konnte sich selbst nicht davon abhalten, es zu fühlen.

Leise. Wütend. Wie er es gesagt hatte.

Ohne nachzudenken, streckte sie ihre Hand aus und nahm die Hand, die ihr am nächsten war in ihre eigene. Seine linke Hand.

Er schaute zu ihr nach drüben. Sie drehte sie um und ließ ihren Daumen über seine Handfläche wandern. Strich sie glatt. Sie konnte noch immer einen ganz leichten Tremor vom Crutiatus Fluch darin spüren.

„Wann bist du beidhändig geworden?", fragte sie.

Sie traf seinen Blick, und sie konnte die Überraschung in seinem sehen.

„Wann bist du darauf gekommen?", fragte er sie nach einem Moment.

„Dein Holster ist an deinem rechten Arm, aber du benutzt immer deine rechte Hand, wenn du mit mir du trainierst.", sagte sie. „Und du hast die gleichen Zauberstab Verhornungen an beiden Händen. Mir ist es das erste Mal aufgefallen, als ich mit deinen Runen gearbeitet habe."

„Clever.", sagte er.

Hermine grinste. „Da kommst du es jetzt drauf?"

Er schnaubte. „Und bescheiden.", fügte er trocken hinzu.

Sie zog ihren Zauberstab heraus und murmelte die Sprüche, während sie mit ihre Zauberstab Spitze über seine Hand tippte. Sie versuchte den letzten Tremor loszuwerden.

„Du musst mich nicht weiter heilen, Granger.", sagte er nach einem Moment. Sie spürte, wie sie unter seinem Blick errötete.

„Hermine.", sagte sie und er erinnerte ihn noch einmal daran. „Du hast traurig ausgesehen. Ich wusste nicht, ob du eine Umarmung von mir willst. Also habe ich an das hier gedacht. Ich dachte, dich zu heilen ist wenigstens etwas, was du willst."

Er war still und sie machte damit weiter seine Hand zu massieren. Sie fuhr mit ihren Fingern über und gegen seine Hand. Er hatte die lange, dünne Finger.

„Und was, wenn ich etwas anderes will?", sagte er. Seine Stimme war leise, aber es schwang ein leicht spitzer Unterton bei der Frage mit.

Ihre Hände hörten auf sich zu bewegen und sie schaute zu ihm auf. Es fühlte sich so an, als ob all der Sauerstoff im Raum plötzlich verschwunden war. Ihr Herzschlag verdreifachte sich und ihre Brust fühlte sich auf einmal leer an.

„Was willst du?", fragte sie vorsichtig. Sie beobachtete sein Gesicht. Seine Augen waren dunkel, aber sein Ausdruck war entspannt. Neugierig. Seine Haare waren ihm in die Stirn gefallen und ließen seine kantigen Züge etwas weicher erscheinen. Er sah jung aus.

„Kannst du deine Haare aufmachen? Ich will es sehen.", sagte er.

Sie blinzelte. „Wirklich?", fragte sie und schaute ihn ungläubig an.

Er nickte nur kurz.

Sie griff langsam nach oben und zog die Haarklammern heraus. Die geflochtenen Zöpfe viele nach unten und sie zog die Haargummis heraus und fing an langsam ihre Finger durch sie hindurch zu ziehen, um sie aufzumachen. Als Sie oben an ihrem Kopf ankam, fuhr sie ein letztes Mal mit ihren Fingern durch ihre Haare und ließ dann ihre Hände in ihren Schoß sinken.

„Hier. Meine Mähne." (Original Text: ‚There. My mane.')

Er starrtet sie für einige Sekunden still an. „Ich habe nicht bemerkt, dass sie so lang sind."

„Das Gewicht macht sie etwas weniger widerspenstig.", sagte sie und schaute sich um; nicht sicher wo sie hinschauen sollte. Sie sammelte die Klammern in ihrer Hand zusammen und steckte sie in ihre Hosentasche. Die Spitze einer langen Locke streifte ihr Handgelenk und sie erschrak sich leicht.

Sie war es nicht mehr gewohnt ihre Haare offen zu tragen. Normalerweise machte sie sie immer nur lange genug auf, um zu duschen und flocht sie dann wieder zusammen, bevor sie trocken waren. Sie fühlte sich fast prüde, als ob ihre Haare offen zu tragen, etwas sehr Intimes über sie preisgab.

Draco lehnte sich nach vorne und striff mit seinen Fingern in der Nähe ihrer Schläfe durch ihre Haare. Sein Ausdruck war noch immer neugierig. Sie bekam eine Gänsehaut und ihr Atem stockte, als sie spürte, wie er mit seinen Fingern hindurch bis runter zu ihrer Hüfte fuhr.

„Es ist weicher, als ich erwartet habe.", sagte er. Seine Augen waren fasziniert. Es hat zuvor noch nie jemanden gegeben, der sich für ihre Haare interessiert hat. Die gesamte Interaktion lag außerhalb ihrer Komfortzone und sie hatte keine Ahnung was sie tun oder sagen sollte.

Sie schaute ihn an und bemerkte, dass seine Augen in der Zwischenzeit leicht benommen aussahen. Er war wirklich, wirklich betrunken.

Plötzlich war sein Gesicht noch näher an ihrem. Nur noch Zentimeter von ihrem entfernt. Seine Hand wanderte ihren Nacken nach oben und verfing sich in ihren Haaren. Es war so –

Verletzlich.

Intim.

Sinnlich.

Er schaute nicht mehr ihre Haare an. Sein Blick lag auf ihrem Gesicht. Auf ihrem Mund.

Sie waren sich so nah.

„Wenn du nicht willst, dass ich dich küsse, dann solltest du es mir jetzt sagen.", sagte er.

Sie spürte wie den Atem von jedem Wort ihre Lippen streifte.

Alles fühlte sich surreal an. Wie ein Traum. Verschwommen und voller Eindrücke.

Sie konnte spüren wie das Gewicht ihres Lebens auf ihren Schultern lag; sie zusammendrückte, bis sie kaum noch atmen konnte. Bis sie vor Einsamkeit kaum noch atmen konnte.

Er schaute sie so an, als ob er sie tatsächlich sah.

Er fragte sie.

Wenn sie an diesem Abend nicht mit Harry gesprochen hätte. Wenn sie nicht so betrunken wäre. Wenn sie nicht so einsam wäre. Wenn die Offenbarung des Abends nicht gewesen wäre, dass Draco Malfoy tatsächlich nett war, wenn er betrunken war, dann hätte sie vielleicht etwas anderes getan.

Aber das tat sie nicht.

Sie küsste ihn.

Ein echter Kuss.

Der Geschmack von Feuer Whisky war auf beider ihrer Lippen.

Sobald ihr Mund seinen berührte, übernahm Draco die Kontrolle. Als ob sie etwas in ihm ausgelöst hatte. Die Hand in ihren Haaren verstärkte den Griff und er zog sie näher zu sich, auf seinen Schoß.

Sie ließ ihre Hände auf seinen Schultern ruhen und vertiefte den Kuss. Er benutzte die Hand in ihren Haaren, um ihren Kopf weiter in den Nacken zu lehnen und fuhr mit seiner anderen Hand ihre Kehle entlang. Er wanderte mit seinen Fingern über ihre Haut; ihr Schlüsselbein entlang zu ihren Schultern und entlang der kleinen Grube unterhalb ihres Halses, so als ob er ihre Maße nahm.

Sie fuhr mit ihren Händen seinen Kiefer entlang nach hinten in seine Haare. Als ihre Hand an seinem Wangenknochen entlangfuhr, lehnte er für einen Moment sein Gesicht gegen ihre Hand.

Er war ausgehungert danach berührt zu werden.

Er fuhr ihren Körper entlang und sie lehnte sich den Berührungen entgegen wie eine Katze. Ihr war nicht bewusst gewesen, wie sehr sie es vermisst hatte berührt zu werden.

Sie war genauso ausgehungert.

Er ließ eine Hand entlang des Saums ihres Shirts wandern, er striff entlang ihrer Haut, bevor er seine Hand langsam unter ihre Kleidung wandern ließ und sie auf ihrem Rücken ablegte. Er hielt sie fest gegen seinen Bauch gepresst, sodass sie ihren Rücken wölbe musste, um ihn weiter zu küssen.

Die Küsse waren nicht hektisch. Sie waren neugierig. Er benutzte seinen Griff in ihren Haaren dazu, das Tempo zu kontrollieren, als er sie langsam küsste. Er striff leicht mit seinem Mund gegen ihren, so dass sie eine Gänsehaut bekam, bevor er sanft an ihrer Lippe knabberte. Dann striff die Spitze seiner Zuge ihre Unterlippe entlang. Sie keuchte auf und als sie ihren Mund öffnete, vertiefte er den Kuss und traf mit seiner Zunge auf ihre.

Er schmeckte nach Eis und Feuer Whisky und Sünde.

Sie fuhr mit ihren Händen über seine Schultern, spürte ihn. Hart und blass wie Marmor, aber warm. Er war so warm anzufassen. Sie vergrub ihre Finger in seinen Haaren und zog leicht daran, sie wölbte sich gegen ihn, als er ihre Taille mit seinen Händen liebkoste und sie erschauderte. Eine Spannung fing an sich in ihr aufzubauen.

Sie hatte noch nie –

Eine Stimme im hintersten Eck ihres Verstandes erinnerte sie daran, dass sie das alles nicht wirklich wollen sollte. Sie zuckte leicht zusammen, so als ob der Gedanke sie körperlich getroffen hätte.

Draco benutzte seinen Griff in ihren Haaren dazu sie zurück zu ziehen und legte ihren Nacken frei. Er verließ ihre Lippen und küsste ihren Kiefer entlang nach unten zu der kleiden Mulde unterhalb ihrer Kehle, bis sie wimmerte und sich an ihn klammerte.

Sie wollte es.

Sie wusste nicht, wie sie es nicht wollen könnte.

Sie wog sein Gesicht in ihren Händen und zog seinen Mund zurück zu ihrem. Sie presste ihre Lippen verlangend auf seine, schlang ihre Arme um ihn. Versuchte alles an ihm zu spüren.

Ihre Brust war gegen seine gepresst und sie war sich nicht sicher, ob sie ihren eigenen oder seinen Herzschlag spüren konnte. Vielleicht hatten sie das gleiche Tempo.

Sie hatte es so satt alleine zu sein.

Sie hatte es so satt auf ihre Funktion reduziert zu werden. Heiler. Dunkle Künste Forscherin. Zaubertrank Meisterin. Bündnis. Werkzeug. Hure.

Als ob sie irgendeines dieser Dinge geworden ist, weil sie es wollte.

Sie wollte weinen, aber konnte es nicht. Sie küsste Malfoy einfach noch leidenschaftlicher und er erwiderte den Kuss mit dem gleichen Feuer.

Seine Hände wanderten weiter unter ihrem Shirt nach oben, massierten ihre Brüste durch ihren BH. Er fuhr mit seinem Daumen leicht am Saum des BHs entlang, sodass sie erschauderte und sich unter seinen Berührungen wölbte.

Sie konnte seinen Atem hören, als er sich von ihren Lippen entfernte und anfing Küsse entlang ihres Kiefers zu verteilen, während er leicht mit seinen Zähnen daran entlangstreifte.

Er schlüpfte mit einer Hand unter ihren BH und striff mit seinem Daumen über ihren Nippel. Sie spürte, wie er unter seiner Berührung hart wurde und sie bemerkte, wie sie sich ihm entgegen wölbte. Sie biss sich auf ihre Unterlippe und stöhnte leise, als er es noch einmal tat. Sie klammerte sich an seinen Schultern fest.

Er schob ihren BH nach oben und massierte ihre entblößte Brust. Sein Mund war heiß auf ihrem Nacken und ihrer Schulter und sie konnte spüren, wie er leicht an ihrer Haut saugte.

Ihre Hand wanderte über seine Schulter, sie konnte die leichten Erhebungen seiner Narben spüren. Sie striff sanft darüber. Sie fuhr mit den Fingern ihrer anderen Hand über seine Brust, sie erspürte all die Erhebungen und Absenkungen seiner Muskeln. Prägte sich ein, wie er sich anfühlte. Er presste sich gegen ihre Hand.

Er stöhne gegen ihren Hals. Vor Lust, nicht vor Schmerzen. Die Vibrationen des Geräusches fluteten über ihre Brust, heißer wie das Brennen von Feuer Whiskey.

Sie keuchte auf, als er damit weiter machte mit ihren Brüsten zu spielen und entlang ihrer Schulter zu küssen und zu saugen.

Sie hatte nicht gewusst, dass sie so viele Dinge auf einmal fühlen konnte. Die Empfindungen vermischten sich alle ineinander und verschmolzen in ihrem Körper, wuchsen zu etwas an, das sich größer als sie selbst anfühlte.

Sie fühlte sich von Empfindungen und Emotionen überflutet.

Sie hatte nicht gewusst, dass seine Hände und sein Atem, seine Lippen und seine Zunge, sein harter Körper gegen ihren gepresst, das Streifen seiner Haare auf ihrer Haut, sie emotional bewegen würde.

Sie hatte keine Ahnung davon gehabt, dass zu hören und zu fühlen, wie er auf ihre Berührungen und ihren Körper reagierte, sie am meisten von allem bewegen würde.

Sie hat nicht gewusst, dass es so sein würde.

Niemand hatte es ihr gesagt. Niemand hatte sie gewarnt.

Sie hatte nicht gewusst, dass sie ihn bewegen konnte. Sie hatte nicht erwartet, dass er sie körperlich anziehend finden würde. Er hat ihr nie zugeneigt geschienen.

Dürr. Das ist es, als was er sie bezeichnet hat, nachdem er sie nackt gesehen hatte, dass er sich wünschte nach jemand anderem gefragt zu haben.

Sie zitterte.

Ein weiterer ungewollter Gedanke überfiel sie.

Sie könnte einfach irgendjemand sein. Er war nur einsam, er würde jede wollen, die ihn berührte.

Ein Klos bildete sich in ihrer Kehle und sie konnte ihn nicht hinunter schlucken. Ihre Hände hörten auf sich zu bewegen und sie kämpfte darum zu atmen, ohne zu weinen.

Draco bemerkte es. Er hob seinen Kopf von ihrer Schulter und starrte ihren Gesichtsausdruck an. Dann lächelte er verbittert, zog seine Hände zurück, zog ihre Klamotten wieder gerade hin, als er sie von seinem Schoß schob.

„Du solltest jetzt gehen.", sagte er.

Seine Stimme war kalt. Hart. Knapp und wieder auf den Punkt bringend.

Seine Maske fiel sorgfältig zurück an ihren Patz.