Rückblick 19

Oktober 2002

Als Hermine das nächste Mal in der Hütte ankam, erschien Draco uns sah ersichtlich genervt aus und er trug ein Grammophon.

Sie beobachtete ihn vorsichtig. „Ich glaube ich verstehe nicht ganz."

„Du kannst dir sicher sein, Granger, dass wenn ich eine besseren Lösung hätte, würde ich sie benutzen." Er rief einen Tisch herbei und stellte das Grammophon darauf. Er bewegte seinen Zauberstab und die Musik fing an zu spielen.

„Ist das –", Hermine stockte leicht der Atem und starrte ihn ungläubig an. „Willst du das wir tanzen?"

„Walzer." Er drehte sich um und starrte sie an. „Du bewegst dich wie ein Pinguin, wenn du duellierst."

Hermine bemerkte wie ihre Wangen heiß wurden.

„Das tue ich mit Sicherheit nicht.", zischte sie.

„Ich habe wesentlich mehr Zeit damit verbracht dir beim Duellieren zuzuschauen und glaub mir, du tust es." Seine Lippen verzogen sich spöttisch. „Du bist langsam und unbeholfen und der einzige Grund, warum ich dich nicht öfter getroffen habe ist, weil ich mit Absicht nicht gezielt habe."

Hermine hielt eine bissige Antwort zurück.

„Also denkst du das die Lösung dafür ist Walzer zu tanzen?", fragte sie steif.

„Das tue ich. Tante Bella war eine der besten Tänzerinnen, mit denen ich jemals das Unglück hatte tanzen zu dürfen. Sie duellierte mit der gleichen Geschmeidigkeit. Ich weiß das du tanzen kannst. Wir müssen die Bewegung auf das Duellieren rüber transferieren."

Hermine dachte für einen Moment darüber nach und nickte und legte dann ihre Umhängetasche auf die Seite. „Alles klar."

Draco ging auf sie zu mit einem Gesichtsausdruck, der eher so aus sah, als ob er lieber ins Gesicht geschlagen werden wollte, als das zu tun, was er gleich tun würde.

Er hob seine linke Hand an, sodass sie sie in ihre nehmen konnte. Dann spannte er seinen Kiefer an und schob seine rechte Hand unter ihren Arm, er platzierte sie unterhalb ihres Schulterblattest, bevor er sie näher zu sich zog, bis nur noch wenige Zentimeter zwischen ihnen waren. Hermine hatte das Gefühl, kaum noch zu atmeten.

Sie starrte nach oben in sein Gesicht, als sie ihre linke Hand auf seinem Arm, in der Nähe seiner Schulter ablegte.

Sie standen in dieser Position da, bewegten sich nicht, schauten sich nur gegenseitig an. Sie konnte die Anspannung in seinem Kiefer sehen und die gerade Linie seines Mundes, als er fast aber nicht ganz höhnisch auf sie hinunter blickte. Sie konnte auch seine Augen sehen und als sie seinen Blick mit ihrem traf, konnte sie sehen wie seine Iris aufblühte, bis er abrupt sein Kinn nach oben riss und auf die andere Seite des Zimmer starrte.

Sie konnte spüren wie seine Finger gegen ihren Rücken zuckten, bevor er sie wieder still hielt.

„So." Seine Stimme war hart und er schaute sie nicht an. „Der Tanz, der am besten die Geschwindigkeit und Geschmeidigkeit widerspiegelt, die ich möchte, dass du entwickelst, ist der Wiener Walzer. Es ist ein extrem einfacher Schritt zu lernen, wenn die weibliche Person dazu in der Lage und dafür zu haben ist, die andere Person führen zu lassen. Angesehen der Tatsache das keins der beiden Dinge Charakterzüge sind, die auf dich zu treffen, habe ich mich damit abgefunden, dass es eine ganze Weile dauern wird, bevor du es auch nur mit so etwas wie eine Spur von Anmut hinbekommen wirst."

Er schenkt ihr ein herablassendes Lächeln.

Hermine spürte wie ihre Empörung und Entschlossenheit in ihrer Brust Aufstieg und sie versteifte sich leicht, bevor ihr der Gedanke kam: Draco wollte sie offensichtlich nicht in seinen Armen ‚halten'; er versuchte sie zu provozieren, damit sie es stärker versuchte und ihre „Tanzstunden" so früh wie möglich wieder vorbei waren.

Sie schenkte ihm ihr eigenes dünnes Lächeln.

„Ich werde mein Bestes tun.", sagte sie und verlagerte ihr Gewicht auf das andere Bein und trat im „fast" auf seine Zehen.

„Dann tritt bitte nicht auf mich.", sagte er von oben her auf sie herab. „Ich würde es bevorzugen, wenn ich danach nicht zu einem Heiler gehen muss, weil ich mir durch deine Ungeschicktheit die Knochen breche."

„Ich werde es für dich heilen.", sagte sie mit einem spöttisch süßen Unterton.

Er grinste sie wieder höhnisch an und fing abrupt an sich zu bewegen. Hermine versuchte zu folgen aber ihre Knie stießen zusammen. Sie schnappte vor Schmerzen nach Luft und er fluchte.

„Eine Warnung bevor du anfängst dich zu bewegen.", sagte sie mit angespannter Stimme, als ihr rechtes Knie das pochen anfing.

„Versuch meiner Führung zu folgen.", fuhr er sie an. „Das ist fürs duellieren. Niemand wird dir ‚eine Warnung' geben, bevor sie dich verfluchen. Du musst den Instinkt besitzen dich einfach zu bewegen."

Hermines Kiefer spannte sich an und sie schnaubte verärgert.

„Also gut."

„Wir fangen wieder an."

Hermine musste gar nicht erst so tun, als ob sie ungeschickt war, wenn sie mir Draco tanzte. Die Geschwindigkeit mit der erwartete, dass sie tanzte, war halsbrecherisch. Er war nicht geduldig. In der Tat schien er entschlossen dazu, es so unangenehm wie möglich zu machen; vermutlich um sie zu motivieren.

Ihre Zehen pochten und sie war sich ziemlich sicher, dass seine Drachenleder Stiefel Stahlkappen hatten, weil er ihr aus Versehen gegen das Schienbein trat und sie das Gefühl hatte, dass er ihr etwas gebrochen hatte.

Sie fiel mit einem Aufheulen auf dem Boden und umklammerte ihr Bein.

„Du bist der schlechteste Tanzlehrer auf der ganzen Welt.", fuhr sie ihn an und riss ihre Hose nach oben, um einen blauen Fleck zu sehen der sich bereits über ihre Haut ausbreitete.

„Wie soll ich nur mit dieser Schande leben?", sagte er trocken, ohne dass er überhaupt zu ihr nach unten schaute. „Meine geheime Ambition wurden zerstört."

„Versuchst du mein Bein zu brechen? Warum trägst du Kampfstiefel?", sagte sie mit wütender Stimme.

Malfoy schaute schnell zu ihr nach drüben und warf einen Blick auf ihr Bein. Sein Ausdruck wankte für eine winzige Sekunde, bevor er wieder seine Maske der Gleichgültigkeit aufsetzte. „Ich hab nicht erwartet, dass du so ungeschickt bist.", sagte er.

„Du bist ein komplettes Arschloch.", sagte Hermine, als sie ihre Umhängetasche herbei rief und darin nach ihrem Notfallset suchte.

„Und dennoch wären die meisten Mitglieder deines wertvolle Ordens in der Zwischenzeit tot, wenn es mich nicht gäbe.", sagte Draco, während er höhnisch auf sie herab lächelte. „Zum jetzigen Zeitpunkt bin ich genauso sehr ihr Retter, wie der heilige Potter es jemals sein wird und ich besitze dich, also hast du recht wenig, worüber du dich beschweren solltest."

Hermine merkte, wie sie blass wurde, als sie spürte wie die Wut durch ihre Brust raste. Sie hasste ihn. Sie hasste ihn. Sie hasste ihn und dennoch wollte sie ihn und das brachte sie dazu ihn noch mehr zu hassen.

Aber sie hasste ihn vermutlich am meisten, weil er mit seiner Aussage über den Orden recht hatte. Der Krieg in Britannien war momentan an einem Stillstand angekommen, nach Jahren der langsamen Verluste auf ihrer Seite. Der Orden war im Vergleich immer noch stark unterlegen, aber Voldemort konnte weniger und weniger Erfolge verzeichnen, seit Malfoy angefangen hat zu spionieren. Dracos Hilfe hat die Waage des Krieges in ein Gleichgewicht gebracht, und er wusste es.

Er hatte den Orden in der Hand.

Es war die schwächste Form des Überlebens die es gab, weil sie nie wussten, ob er sie eines Tages fallen lassen würde.

„Ich streng mich ja an.", sagte sie mit zittriger Stimme, als sie die Bluterguss Paste über ihrer Haut verteilte. „Wenn du mir eine Warnung gegeben hättest, dann hätte ich ein Buch holen und die Schritte vorher üben können. Es ist nicht so, als ob ich mich mit Absicht nicht anstrenge. Ich kenn die Schritte nicht. Du könntest versuchen es ein bisschen mehr zu erklären."

Er warf ihr einen kurzen Blick zu, bevor er wieder weg schaute. „Nun, jetzt weißt du es. Also übe."

Er verschwand mit einem wütenden Plopp.

Hermine blieb zurück. Sie zog ihre Schuhe aus, um zu schauen ob ihre Zehen gebrochen waren und dachte darüber nach, was für ein unglaublicher Arsch Draco war. Sie seufzte und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen.

Der schlimmste Teil aber war es, dass sie ihm nicht mal wirklich die Schuld dafür gab. Wenn jemand das mit Hermine tun würde, was sie gerade mit Draco tat und sie anscheinend erfolgreich war, dann würde es ihr auch schwer fallen sich nicht zu ärgern und sie würde ihm auch weh tun wollen. Es musste ihn auffressen, zu wissen, dass sie ihn emotional manipulierte und sich dennoch noch zu ihr hingezogen zu fühlen. Es war etwas Boshaftes und Grausames, dass sie ihm antat.

Vor allem ihm.

Alles war sie über ihn heraus fand, ließ sie noch schuldiger fühlen.

Sie schluckte ihre Schuld hinunter. Draco Malfoy war eine doppelseitige Waffe, er konnte den Orden genauso gut zerstören, wie er ihn retten konnte. Wenn sie ihn nicht unter Kontrolle bringen konnte, war er eine Bedrohung.

Es war nicht so, als ob sie es genießen würde. Er musst das mit Sicherheit wissen.

Sie log nicht. Sie war nicht unaufrichtig. Deshalb funktionierte es.

Dass er wusste, was ihre Absichten waren, machte nicht die echte Verbindung zur Nichte, die sie entwickelt hatten. Deshalb war es so grausam. Es war echt, aber sie benutzte es als Waffe.

Sie verließ die Hütte und apparierte zu dem Buchladen, um eine Buch zu finden, wie man den Wiener Walzer meistern konnte.

Die Woche darauf war Draco ähnlich mürrisch, aber er hatte den Anstand andere Schuhe zu tragen. Als Hermine ankam, setzte sie sich vor ihn hin und machte damit weiter ihre Turnschuhe zu einem Paar Stöckelschuhe mit niedrigem Absatz zu transfigurieren.

„Hast du auch vor Stöckelschuhe zu tragen, wenn du duellierst?", fragte er und zog eine Augenbraue nach oben, als er auf sie hinunter blickte. Sein Mund verzog sich herablassend.

„Das Buch hat gesagt, dass ich auf meinen Fußballen tanzen sollte. Es ist einfacher mich an die Schritte und die Bewegungen zu gewöhnen, wenn meine Füße schon automatisch in der richtigen Position sind. Ich werde wieder zurück zu Turnschuhen wechseln, wenn du denkst, dass ich eine Spur von Anmut besitze.", sagte sie und hob ihr Kinn an.

„Du brauchst bessere Schuhe. Diese Muggel Dinger die du trägst sind nutzlos.", sagte er mit einem abwertendem Grinsen.

Hermine errötete. Die meisten ihrer Klamotten kamen aus der Muggel Altkleidersammlung. Gute Schuhe in ihrer Größe zu finden war schwierig. Sie hielt das aktuelle Paar mit Reparos zusammen.

Draco reicher Wichser Malfoy, wusste wahrscheinlich nicht mal wie viel ein paar Drachenleder Stiefel kosteten.

„Sie erfüllen ihren Zweck.", sagte sie mit angespannter Stimme. „Das ist alles was mir wichtig ist."

Sie stand auf.

„Wenn es dir nichts ausmacht, könntest du langsamer anfangen und mit der Zeit schneller werden, ich denke, dass ich so den Schritten besser folgen kann.", sagte sie.

Draco verdrehte seine Augen. „Also gut."

Er schaute nicht mal zu ihr nach unten, als er seine Hände ausstreckte und sie einen Schritte zwischen sie machte und sich in Position begab. Sie war bereit, als er ohne Warnung nach vorne ging. Sie zog ihren rechten Fuß nach hinten und machte einen kurzen, schnellen Schritt, als sie sich erlaubte, auf einem Fuß gedreht zu werden und dann ging er einen langen Schritt nach hinten und sie folgte mit ihrem linken Fuß.

Es war wie er gesagt hatte, ein recht einfacher Schritt, technisch gesehen. Die Schwierigkeit lag in der Geschwindigkeit und darin Dracos Führung zu Vertrauen; sie zwang sich selbst dazu genug zu entspannen, um ihm zu folgen, anstatt es eher instinktiv zu tun.

Im zu folgen war theoretisch nicht schwierig; er hatte es offensichtlich gelernt zu tanzen. Er hatte eine exzellente Haltung und Statur und bewegte sich mit der Geschmeidigkeit einer Katze. Leider war er aber auch ein Arsch, der absichtlich versuchte, das Tanzen mit ihn so unangenehm wie möglich zu machen, während sie versuchte sich an einen neuen Schritt anzupassen, der beinhaltete, dass sie sich als Paar im Uhrzeigersinn drehten und gegen den Uhrzeigersinn durch den Raum tanzten.

Er trat ihr acht Mal innerhalb von zwanzig Minuten auf die Zehen und Hermine hatte das Gefühl, dass es einige Male mit Absicht gewesen ist.

„Um Himmels Willen Draco!" Hermine trat ihm feste gegen sein Schienbein, nachdem er besonders schmerzhaft auf ihren rechten Fuß getreten war. „Wir würden wesentlich weniger Zeit damit verbringen zusammen zu tanzen, wenn du mir eine Chance geben würdest mich an die Schritte zu gewöhnen. Es wird länger dauen, wenn du mir meine Zehen brichst."

„Kannst du auch irgendetwas anderes, als dich zu beschweren?", sagte er mit einem genervten Gesichtsausdruck, als sie sich nach unten beugte, um sein verletztes Bein zu betrachten.

„Ich weiß nicht. Kann ich das?", sagte sie kalt, richtete sich auf und straffte ihre Schultern. Sie traf seinen Blick, als sie ihre Arme in die Walzer Position anhob, bevor er es tun konnte.

Sein Ausdruck flackerte kurz und er war für einen Moment wie erstarrt. Sie grinste ihn provozierend an und seinen Ausdruck wurde fast mörderisch, als er sie zu sich in seine Arme und gegen seine Brust zog. Sie schaute zu ihm auf.

„Außer es gibt einen Grund, warum du das nicht kannst, sollten wir vielleicht versuchen normal Wiener Walzer zu tanzen.", sagte sie mit einem leicht stichelndem Unterton. „Immerhin war das deine Idee. Je schneller ich die Bewegungen hinbekomme, desto früher können wir wieder dazu übergehen uns gegenseitig zu verhexen."

„Ein Ende, dass man sich nur wünschen kann.", sagte er mit kaltem Ausdruck.

Er bewegte sich langsamer. Hermine war tatsächlich keine schlechte Tänzerin, nur extrem aus der Übung und in den Armen von jemandem der körperlich ablenkend und charakterlich boshaft war.

Nach einer Stunde war sie dazu in der Lage, ihm mit der vollen Geschwindigkeit zu folgen, ohne dass sich irgendeiner von ihnen beiden verletzte.

Endlich hört er auf.

„Das ist gut genug. Fang an darüber nachzudenken, wie du die Bewegungen während dem Duellieren einsetzen kannst.", sagte er und schob seine Haare aus seinem Gesicht und rieb sich über die Stirn.

„Alles klar. Ich werde einfach durch die Übungsräume Walzer tanzen, ich bin mir sicher, dass es niemandem auffallen wird.", sagte Hermine verbittert, während sie immer noch nach Luft schnappte. Sie schwitzt und sie konnte spüren, wie ihr Shirt an ihrem Rücken zwischen ihren Schultern klebte. Ein paar Strähnen ihre Haare klebt in ihrem Nacken.

Malfoy war die Ruhe selbst. Er hatte vermutlich Temperatur regulierende Zauber in all seinen Klamotten. Wobei er leicht zu schwitzen schien.

Hermine zog an ihrem Shirt damit es aufhörte an ihrem Oberkörper zu kleben und zauberte einen Kühlungszauber, bevor sie sich ein Glas Wasser hierbei rief.

„Es ist dein Leben." sagte er kalt, dann zog er eine Schriftrolle hervor. „Der Dunkle Lord wird langsam frustriert mit all den Befreiungen. Er hat Sussex damit beauftragt, an etwas zu arbeiten, das dies vermeiden können. Ich hab nicht viel Zugang zu diesem Gebäude, aber der Orden sollte anfangen sich für die Eventualität vorzubereiten, dass sie vielleicht nicht mehr viel länger dazu in der Lage ist sein werden, Leute zu retten."

Hermine schluckte schwer.

„Mir ist nicht bewusst gewesen, dass Dolohov so viele Talente hat.", sagte sie schlussendlich.

„Das hat er nicht.", sagte Draco als er sich selbst ein Glas Wasser herbei rief. „Jetzt wo fast ganz Europa unter Kontrolle ist, ist der Dunkle Lord dazu in der Lage eine recht große Zahl an ambitionierten Wissenschaftlern, die wenig ethische Grenzen haben, mit hinzuzuziehen. Du weißt, das Sussex sich, über das Flüche entwickeln hinaus, erweitert. Es ist bemerkenswert, welche magisch-wissenschaftlichen Fortschritte man erreichen kann, wenn die Wissenschaftler alles was sie wollen, mit ihren Testobjekten tun können."

Hermine fühlte sich so, als ob etwas in ihr zusammen fiel und eine Leere hinterließ. „Ich sehe schon... ich nehme an, dass ist kaum überraschend. Ähnliche Dinge sind während des Zweiten Weltkrieg in der Muggel Welt passiert."

Draco nickte und sah müde aus. Mehr als nur müde; es war so, als ob seine Seele durch seine Augen hindurch schien und er fast transparent im Innern war.

„Woher weißt du vom Zweiten Weltkrieg?"

Seine Augen glitzerten wie harte Diamanten. „Wie ich schon zuvor erwähnt habe, kann ich lesen. Warum würde ich nichts darüber lernen? Es ist offensichtlich das Strategiebuch des Dunklen Lords, an dem er sich orientiert. Die Propaganda hat Parallelen. Die gleichen Taktiken. Er lernte aus Hitlers Fehlern. Er verschwendet keine Ressourcen mit Russland und er ist vorsichtig, um nicht MACUSA direkt zu provozieren, solange es möglich ist. Obwohl ich weiß nicht weiß, was sie vorhaben, zu tun, wenn er versucht die Statue der Geheimhaltung zu stürzen."

Hermine nickte. „Wir haben versucht für Hilfe Kontakt aufzunehmen, aber anscheinend ist Völkermord kein ausreichender Grund, um einzugreifen. Andere Länder müssen ihre eigenen Probleme bewältigen, weißt du; MACUSA sind nicht die Auroren für die ganze Welt. Sie nehmen nicht mal unsere Flüchtlinge auf. Nicht bevor sie nicht mindestens ein paar Jahre hatten, um sie zu überprüfen. Nicht mal die Kinder. Anscheinend ist es ein zu großes Risiko europäische Extremisten auf ihren Grund und Boden zu bringen und wir haben keine Papiere für die meisten der jüngsten Kinder ..."

Ihre Stimme verlor sich. Sie schaute ernst zu ihm nach oben. „Denkst du, dass wir gewinnen können Draco?"

Sie wollte die Antwort von ihm hören, mehr als dass sie sie von irgendwem anders hören wollte. Ron, Harry, Fred, sogar Kingsley oder Moody... sie alle logen, oder entschieden sich dafür, eine optimistische Sicht auf die Dinge einzunehmen. Aber Draco Malfoy würde nicht darüber lügen. Aus irgendeinen Grund war sie sich dabei sicher. Er würde ihr sagen was er wirklich dachte, was möglich war.

Er seufzte und lehnte sich gegen die Wand. „Spielt es eine Rolle was ich denke?"

„Ich lebe unter Idealisten, aber alles was ich sehe, sind mehr und mehr Leichen. Ich möchte die Antwort von jemandem hören, der tatsächlich weiß, wie es da draußen ist und der nicht glaubt, dass Optimismus irgendwie die Chancen verbessert."

„Du bist dir schon bewusst, dass ich denke, dass dein Orden ziemlich idiotisch ist." Seinen Ausdruck war verbittert. „Obwohl ich bemerkt habe, dass Shacklebolt und Moody ab und zu strategische Entscheidungen treffen, wenn sie damit durchkommen können."

Er warf Hermine einen spitzen Blick zu, den sie, ohne zu blinzeln, erwiderte.

„Ich sehe nicht wie ihr gewinnen wollt, wenn ihr weitermacht mit eurer Politik gegen die Dunklen Künste. Aber nun, Potter ist ein Idiot, der immer noch am Leben ist. Er hat das unnatürlichste Talent dafür zu überleben, dass ich jemals gesehen habe; er ist auch mächtig, wenn er diese Macht auch gewillt wäre zu benutzen. Wenn es schlussendlich zu einem Duell zwischen dem Dunklen Lord und Potter kommt, würde ich sagen das die Chance eins zu vier gegen den Orden stehen, basiert auf Potters andauerndem, unmöglichem Glück. Aber wenn der Krieg um mehr geht als nur das –", er rieb sich über die Stirn. „Dann stehen die Chancen um einiges schlechter. Um es milde auszudrücken."

„Warum hilfst du uns dann?"

Er zog eine Augenbraue nach oben und sein Ausdruck schien reserviert und spöttisch. „Denkst du nicht, dass du es wert bist?"

„Oh ja, deine Rose auf einem Friedhof." Sie schaute von ihm weg, schnaubte leicht und strich ihre Klamotten gerade. „Hast du diese Runen auch für mich in Kauf genommen?"

Seine Augen flackerten für einen Moment und dann schüttelte er seinen Kopf.

„Warum dann?", fragte sie ihn als sie ihn beobachtete.

Er starrte sie an und sein Ausdruck flackerte. Er sah verbittert aus. Verletzt. Seine Augen waren für einige Sekunden abwägend, als er sie anschaute, dann verschloss sich sein Ausdruck wieder.

„Es spielt keine Rolle."

Hermine fing an ihren Mund zu öffnen. Sie wollte argumentieren, darlegen, dass es eine Rolle spielte; dass wenn er damit aufhörte rätselhaft zu sein, würde sie nicht mehr dazu gezwungen sein ihn zu manipulieren. Aber sie konnte das nicht sagen und er wusste es bereits. Was auch immer sein Motiv war, er vertraute dem Orden nicht, dass er es nicht gegen ihn verwenden würden.

Sie wussten beide, dass der Orden das tun würde.

„Ich nehme an, dass tut es nicht." Sie seufzte und setzt sich hin, um ihre Schuhe zu transfiguriere.

Sie machte sich fertig, um zu gehen, aber schaute zurück zu Draco, als sie in der Tür stand. Er lehnte an der Wand und seine Augen huschten schnell von ihr weg als sie sich umdrehte.

„Stirb nicht, Draco."

Er starrte sie für einen Moment an, bevor er das Lächeln anfing.

„Nur weil du gefragt hast, Granger." Seine Stimme strotzte nur so vor Sarkasmus.

Er lehnte noch immer an der Wand, als sie die Tür hinter sich zu zog.

Ihre Dienstage verwandelten sich zu einer seltsamen Mischung aus Duellieren und Tanzen. Draco trainierte sie entschlossen und unnachgiebig, bis sie ohne Probleme ausweichen und sich bewegen konnte, so wie er es wollte. Er hat recht gehabt; tanzen und duellieren umfassten ähnliche Arten von Reaktionsfähigkeiten und Hermine lernte sie schnell.

Es beunruhigte sie leicht, als sie feststellte, dass ihre Bewegungen und Techniken tatsächlich an Bellatrix erinnerten.

Sie hätte fast gedacht, dass sie recht gut wurde, aber Malfoy benutzte nie seine linke Hand. Sie fragte sich, wie er wohl duellierte, wenn er es wirklich versuchte.

Manchmal kam er mit erkennbaren Verletzungen an, aber wies sie immer kalt ab, er wollte nicht, dass sie ihn heilte.

Die Zeit die sie miteinander Verbrachten, wurde länger und länger. Während dem Duelliert Training machten sie alle halbe Stunde Pause, um sich abzukühlen und etwas zu trinken. Hermine versuchte mit ihm zu reden, aber er ignorierte sie meistens und wenn er ihre Fragen beantwortete, schien er zu lügen.

Ab und zu wurde Hermine weggerufen, nach einem Überfall, aber Todesser neigten nicht dazu morgens anzugreifen.

Die Spannung des Krieges fühlte sich endlos an, so als ob das fragile Gleichgewicht, jeden Moment umkippen würde. Die Spannung zwischen Hermine und Draco fühlte sich ähnlich an.

Als Dezember kam hatte sie das Gefühlt, dass die Luft zwischen ihnen vibrierte, wenn sie zusammen waren. Wütend. Aufgebracht. Verzweifelt.

Er entwickelte eine Anspannung; so als ob er vom Stress langsam zerfiel. Sie war sich nicht sicher, ob es einfach nur der Stress der Krieges war oder ob sie auch dazu beitrug.

Eines Tages kam er an und sah blass aus, mit Blut, das von seiner linken Hand tropfte. Er hatte ihr das letzte Mal fast den Kopf abgerissen, als sie versucht hatte ihn zu heilen, also versuchte Hermine es zu ignorieren. Als es nach einer halben Stunde immer noch nicht aufhörte zu bluten, drehte sie sich schnell um ihn herum, als sie einem Spruch auswich und zauberte einen Diagnostik Zauber über ihm. Sie starrte für weniger als eine Sekunde darauf.

„Du bist ein Idiot!" Sie war gezwungen quer über den Boden auszuweichen und einen Purzelbaum zu machen, um den wütenden Betäubungszaubern auszuweichen, die er in ihre Richtung schoss. „Du kannst Vampirbisse nicht ignorieren."

Sie schoss ein halbes Dutzend Stolper Sprüche auf seine Füße und während er diesen auswich, ließ sie ihren Zauberstab nach oben schnellen und traf ihn mit einem Betäubungszauber auf die Stirn.

Er fiel und sie starrte vor Verwunderung, sie erwartete fast, dass er sich plötzlich wieder aufsetzte. Sie war geschockt, dass sie es tatsächlich geschafft hatte ihn zu treffen. Dann kam ihr in den Sinn, dass es vermutlich eher seiner körperlichen Verfassung zu verdanken war als ihren Duellier Talent. Sie beeilte sich, um eine weitere Diagnostik über ihm zu zaubern.

Er hatte eine beunruhigende Menge an Blut verloren. Er ist irgendwo an seinem Oberarm gebissen worden, er hatte innere Blutungen und eine offene Wunde an seiner Seite.

Sie rief ein Bett herbei und levitierte ihn darauf. Sie zögerte nur für einen Moment, bevor sie sich auf die Kante neben ihn setzte. Sogar bewusstlos, sah Draco angespannt aus. Sie streckte zögernd ihre Hand aus und berührte seine Wange. Dann striff sie mit ihren Fingerspitzen zwischen seinen Augen entlang, sie versuchte den Stress aus seiner Miene verschwinden zu lassen.

Sie zauberte einen Spruch, um seine Roben und sein Shirt aufzuknöpfen und dann, mit einem geübten Teil-Levitierungszauber, hob sie seinen Oberkörper an, sodass er gegen sie gelehnt war und zog seine Klamotten von seinen Schultern und Armen. Sein Kopf fiel gegen ihre Schulter und sie konnte die Narben der Runen nicht ignorieren. Sie waren gut verheilt, silberlichen Narben, die über seine Schultern verteilt waren. Sie fuhr mit ihrem Finger leicht darüber und spürte die Magie; kalt und unerbittlich. In sein Wesen hinein geschnitten. Die Magie erschauderte leicht unter ihrer Berührung.

Seine Haut war beunruhigend kalt.

Sie ließ ihn zurück auf das Bett sinken und blickte über ihn. Er ist in seinen Bizeps gebissen worden, zwei tiefe Stich Wunden, die sie leicht heilen konnte. Das Größere Problem war dein Oberkörper, über den dunkle Blutergüsse verteilt waren, sie vermutete, dass sie von einem nahen Expulso Zauber waren, vermutlich von dem Überfall des Ordens, der am Abend vorher stattgefunden hat. Er hatte einen klaffenden Schnitt an seiner Seite, der schon ein paar Tage alt aussah, aber wieder das bluten angefangen hatte, wegen dem Vampir Biss.

Sie rief ihre Umhängetasche herbei und zog ihr Set heraus. Sie kippte mehrere Zaubertränke in seinen Mund und fing dann an die Verletzung an seiner Seite zu heilen.

Er war ein Idiot und ihr war vor Sorge ganz kalt, als ihr bewusst wurde, dass er seine Wunden nicht behandeln ließ. In der Vergangenheit ist er körperlich komplett gesund gewesen, als sie ihn geheilt hatte.

Jetzt hatte er unzählige Narben auf seinen Armen und seinem Oberkörper, die zuvor nicht dort gewesen sind. Sie konnte nur durch reine Beobachtung sehen, dass er sie einfach ignoriert hatte und sie einfach normal hat heilen lassen, anstatt einen Heiler aufzusuchen.

Vielleicht hat er seine vorherigen Heiler gefeuert, nachdem sie ihm nicht mit den Runen geholfen haben. Auch wenn die Magie obskur war, kein qualifizierter Heiler hätte so ignorant sein können, um so zu tun, als ob es keine anderen Möglichkeiten gibt, außer wenn sie willentlich übersehen worden sind.

Er hatte gesagt, dass er einen neuen Heiler hatte. Wann immer sie angeboten hat ihn zu heilen, hat er darauf bestanden, dass er jemanden hatte, der sich darum kümmern würde.

Er war absichtlich nachlässig.

Vielleicht tat er es, um sich selbst zu bestrafen. Wenn sie ihn von seiner – Sühne oder was auch immer es war abbrachte. Hermine biss sich auf die Lippe. Vielleicht vernachlässigte er mit Absicht seine körperliche Gesundheit, um sich zu fokussieren. Oder – vielleicht, versuchte er seine Limits auszutesten.

Sie versucht sich nicht zu lange mit diesen Möglichkeiten aufzuhalten.

Sie zog eine Bluterguss Paste heraus und verteilte sie über seinem Oberkörper und murmelte dann Sprüche über seinen ganzen Narben, um bei der Heilung und dem verblassen so gut es ging zu helfen.

Sie Zauberte eine weitere Diagnostik und betrachtete sie sorgfältig, um sicher zu gehen, dass sie keine Verletzungen übersehen hatte.

Als sie sich sicher war, dass es nichts mehr weiter gab, was ihre Aufmerksamkeit benötigte, verschränkte sie ihre Finger mit seinen und drückten seinen Handrücken gegen ihre Wange. Sie wartete, bis seine Haut langsam anfing wärmer zu werden, als der Bluterneuerungstrank seine Wirkung entfaltete.

Sie strich ihm seine Haare aus dem Gesicht und schaute ihn an, fuhr seine Gesichtszüge mit ihren Augen nach und beobachtete, wie langsam die Farbe in seine Wangen zurück kehrte.

Als er ohne Zweifel wieder warm war, zog sie ihre Hand zurück und zauberte einen Reinigungszauber auf seinen Klamotten und zog ihn wieder an. In seinen Roben hing eine Spur Dunkler Magie, so als ob es in den Stoff eingewoben war.

Sie war sich nicht sicher, ob sie bleiben sollte, wo sie war, oder ob sie quer durchs Zimmer gehen sollte, bevor sie ihn wieder aufweckte.

Sie blieb, wo sie war.

Sie hatte kaum den Spruch fertig gesprochen, als er aufsprang und sie an der Kehle packte und sie nach unten auf die Matratze schmiss, bevor sie überhaupt vor Überraschung aufschreien konnte.

Seine Hand blieb auf ihrem Nacken liegen und sie konnte spüren, wie einige ihrer Haarnadeln ihr in ihren Schädel stachen, als er sie nach unten drückte. Seine Augen waren desorientiert, aber sein Ausdruck war wütend. Ihre Gesichter waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt.

Sie beobachtete, wie sein Gesichtsausdruck wankte, als er sie erkannte und bemerkte, dass er kurz davor war sie zu strangulieren. Sein Griff lockerte sich sofort.

„Was zur Teufel Granger?" Er sah sich um und sah noch verwirrter aus, als er bemerkte, dass sie zusammen in einem Bett waren.

Sie schaute zu ihm auf, ihr Herz schlug ihr bis zum Hals. Es ist ihr nicht mal in den Sinn gekommen, dass er sie so angreifen könnte. „Du bist verletzt gewesen."

Er riss seine Hand von ihrer Kehle und sein Ausdruck wurde rasend. „Ich hätte dich fast umgebracht. Durch deine Einmischung –"

Sie unterbrach ihn. „Es kann sein, dass es dir nicht bewusst ist, obwohl ich es dir spezifisch gesagt habe, aber Vampir Gift ist ein Antikoagulantium. Du hattes ein paar kleiner innere Verletzungen, von dem Überfall letzte Nacht. Du bist innerlich und äußerlich zu Tode verblutet."

„Ich hätte es in Kürze sowieso behandeln lassen.", sagte er, aber seine Augen wichen ihren aus; sie lagen weiter unten auf ihrem Hals. Seine Hand huschte nach vorne und sie könnte spüren wie sein Daumen über ihre Kehle striff.

Sie erschauderte leicht und spürte wie ihre Haut kribbelte, als seine Finger über ihren Hals wanderten. „Ach wirklich? Wer genau hätte dich geheilt? Denn ich muss sagen, basiert auf den neuen Narben auf deinen Körper, denke ich das dein neuer Heiler, den du immer erwähnst, ein Betrüger ist."

Seine Hand stoppte sich zu bewegen. „Du hast meine Klamotten entfernt?"

„Nur dein Shirt. Schau nicht so verwundert, ich bin eine Heilerin Draco. Es ist nicht so, als ob es das erste Mal war, dass ich dich ohne Shirt gesehen habe."

In seinen Augen blitze Wut auf. „Heile mich nicht ohne meine Erlaubnis." Seine Stimme war ein tiefen Knurren.

Seine Rage war offenkundig, aber die Einschüchterung ging etwas verloren dadurch, dass er gleichzeitig vorsichtig ihren Kopf hin und her drehte, um zu sehen, ob er sie verletzt hatte.

Hermine spürte, wie ihr Mundwinkel leicht zuckte, als sie ihn beobachtete. Er lehnte über ihr, seine Finger drückten gegen ihren Kiefer und er drehte ihren Kopf immer wieder von der einen auf die andere Seite und er ließ seine Daumen immer wieder sanft über ihre Haut wandern.

Ihr Herz schlug schneller, als es vorher geschlagen hatte, wo er sie plötzlich nach unten gedrückt hatte.

„Versuch das nächste Mal nicht in meiner Anwesenheit zu sterben, und ich werde es nicht tun müssen. Ich will nicht, dass du mich trainiert, wenn du verletzt bist. Dass weißt du bereits." Ihre Hand wanderte nach oben und schloss sich um sein Handgelenk, um es ruhig zu halten. Seine Augen wanderten nach oben und trafen ihre eigenen und sie betrachtete ihn ernst. „Hohl dir einen Heiler Draco. Einen guten. Hab ihn auf Abruf und lass ihn kommen, wenn du verletzt bist. Bitte. Bitte hohl dir einen Heiler."

Er schaute sie einfach nur an und sie spürte wie ihr Herz von der Intensität aussetzte. Ihr Puls pochte unter seinen Fingern und sie beobachtete wie sich seine Pupillen langsam erweiterten, wie sie das Silber seiner Iris verschluckten. Die Hitze seiner Haut ging auf ihre über und sie konnte seinen Atem auf ihrem Gesicht spüren.

Sein Gesicht kam ihrem langsam näher. Ihr Herz schlug so schnell, sie fragte sich, ob er es hören konnte. Ihr Atem stockte und ihr Griff um sein Handgelenk verstärkte sich. Alles war warm und sie waren sich so nah. Er war so nah.

Er lehnte seinen Kopf so weit hinunter, sodass sich ihr Lippen fast berührte. Dann lachte er.

Er riss seine Hand aus ihrer und setzte sich auf. Sein Ausdruck war so kalt wie Eis und er grinste spöttisch auf sie hinunter.

„Hast du wirklich gedacht, dass ich dich küssen würde?"

Hermine starrte ihn an.

Er lehnte seinen Kopf zurück und lachte verbittert. „Weist du, es verblüfft mich immer wieder, wie jemand wie du es geschafft hat, so lange mit Potter und Weasley befreundet zu bleiben."

Hermine zuckte zusammen. „Jemand wie ich?"

Er starrte auf sie herab und zog eine Augenbraue nach oben, sein Ausdruck war teilnahmslos, aber sie konnte die Verbitterung in seinen Augen sehen. „Jemand der keine Grenzen hat. Mit Potter und Weasleys Rechtschaffenheit, ich hätte erwartet, dass sie die Freundschaft in der Zwischenzeit beendet hätten."

Hermine starrte zu ihm nach oben und ihr Mund zuckte leicht. Sie presste feste ihre Lippen zusammen. Er grinste höhnisch und legte seinen Kopf leicht schräg. „Was? Hast du gedacht, dass ich von deinem Blut rede?"

Sie ließ ihren Blick sinken. Ja, sie würde das behaupten. Es würde nichts Gutes bewirken, wenn sie zugab, dass er recht hatte; ihre Skrupellosigkeit hatte, schlussendlich ihre Freundschaft mit Ron und Harry beendet.

Sie setzte sich auf und griff nach oben, um die Haarklammer neu zu richten, die ihre Zöpfe an Ort und Stelle hielten. „Du bist die erste Person gewesen, die mich jemals ein Schlammblut genannt hat."

Draco schüttelte ungläubig seinen Kopf. „Du musst mit Sicherheit wissen, dass es in dieser Krieg nicht um Blutreinheit geht."

„Ich weiß, dass es das nicht tut." Sie hob ihr Kinn nach oben. „Aber die meisten Menschen in der Zauber Welt scheinen das nicht bemerkt zu haben."

Er strich seine Roben glatt und zuckte mit den Schultern. Seine Maske saß wieder am richtigen Platz; sein Ausdruck war gelangweilt und aristokratisch. Hermine starrte ihn an und versuchte den tiefgründigen Gegensatz in sich aufzunehmen, der Draco Malfoy war. Mörder. Ordens Spion. Reinblut Erbe. Muggel Philosophie und Geschichte als Hobby. Todesser General.

Je mehr sie über ihn wusste, desto weniger verstand sie ihn.

Er lehnte am Kopfende des Bettes und beobachtete sie. „Krieg verlangt einfache Extreme. Andersheit. Wenn ich sage, dass mein Name Malfoy ist, dann sehe ich meinen Namen sofort im Zusammenhang mit Geschichte. Der Malfoy Name hat fast eintausend Jahre mit nachverfolgbarer Geschichte in England. Leute wissen, wer meine Eltern sind, meine Großeltern und meine Groß-Großeltern. Aber du – deine Familie so schmutzig wie ein Flussbett. Niemand weiß, wer deine Eltern sind oder welche Art von genetischen Defekten du vielleicht in dir trägst oder wie hoch dein magisches Potential vielleicht ist oder es auch nicht ist."

Er legte seinen Kopf auf die Seite und ließ seine Augen von Kopf bis Fuß über sie wandern, so als ob er den Preis eines Pferdes einschätzte.

„Es ist einfach misstrauisch gegenüber den Menschen zu sein, von denen man nichts weiß. Wenn etwas furchteinflößend ist, ist es einfach es zu hasse. Muggel-Geborene mit seltsamen Kleider und Elektrizität und Gerüchte über eure seltsamen Waffen. Deine Eltern sind der Grund dafür, dass sie Zauberer Welt, dazu gezwungen gewesen ist, in den Schatten der Geheimhaltung für hunderte von Jahren zu leben. Dennoch, wenn ein Muggel auch nur einen Funken magischer Fähigkeiten zeigt, dann nehmen wir sie mit offenen Armen in unsere Welt auf, sodass sie unsere Traditionen mit Füßen treten können und unsere Jobs stehlen können."

Hermine schnaubte und drehte sich selbst, sodass sie wieder näher beieinander waren. Dracos Augen weiteten sich für einen Moment, bevor er seine Überraschung unterdrückte. Hermine schloss den Abstand zwischen ihnen und schaute zu ihm nach oben.

„Ist das der Grund, warum du mich in der Schule gehasst hast, Draco, weil ich dir deinen Job klauen würde?"