Rückblick 25
Februar 2003
Grimmauldplatz war leise und düster.
Eins ihrer größten Sicherheitshäuser ist angegriffen worden. Es hatte einige wichtige Mitglieder des Widerstands beherbergt, Mitglieder von Dumbledores Armee und Mitglieder des Ordens. Sie waren sich immer noch nicht sicher, was passiert war. Ein Patronus von Alicia Spinnet ist im Grimmauld Platz mitten in der Nacht aufgeschlagen. Bis der Orden darauf reagieren konnte, ist was auch immer passiert war, schon fast vorbei gewesen.
Es ist keine Todesser Attacke gewesen. Hauptsächlich Sabberhexen und Werwölfe. Das Haus ist von ihnen überrannt worden. Laut Ginny hat es darin nur so von Sabberhexen gewimmelt, mehr als einhundert. Vielen der Überlebenden, die in die Krankenabteilung gebracht wurden, fehlten zu viele innere Organe, um noch geheilt werden zu können.
Alicia Spinnet, Dedalus Diggle, Septima Vector und ungefähr dreißig weitere Leute sind ums Leben gekommen.
Es hat abrupt das Hochgefühl, dass sich im Widerstands ausgebreitet hatte, zerstört. Während sie versucht haben die Überlebenden zu retten, haben Kingsley und mehrere andere Mitglieder des Ordens und des Widerstands Dunkle Magie benutzt, um sich einen Weg in das Haus zu erzwingen.
Es ist in einer explosiven Argumentation zwischen Harry und Kingsley geendet. Das gesamte Haus war angespannt und nervös.
Die Woche darauf, als Hermine alleine zur Hütte zurückkehrte, ging sie hinein, ohne zu wissen was als nächstes passieren würde. Das Zimmer war leer. Sie stand da und wartete nervös.
Draco apparierte eine Minute später in die Hütte.
Sie standen da und schauten sich gegenseitig an. Er ließ seine Augen über sie wandern, katalogisierte ihr Erscheinungsbild, auf eine Art, die in der Zwischenzeit bereits zur Gewohnheit geworden war.
Sie wusste nicht was sie sagen sollte. Sie wusste nicht was passieren würde.
„Ich habe Übungsmesser für heute mitgebracht.". sagte Draco, so als ob die letzten zwei Wochen nie passiert wären.
„Oh."
Er zog sie aus seinen Roben. Eins der Messer war klein, die gleiche Größe wie das Set, dass er ihr zu Weihnachten gegeben hat. Das zweite war größer.
Er legte die Klinge demonstrativ in seine Hand. „Sie haben Schutzzauber auf den Spitzen und der Klinge; sie können die Haut nicht verletzten."
Er warf ihr das kleine Messer zu.
„Messer werden immer mehr in Kämpfen benutzt. Sabberhexen tragen oft welche mit sich. Todesser fangen an den Trend genauso zu benutzen. Sie sind eine gute Ausweichmöglichkeit, wenn man seinen Zauberstab verliert."
Hermine untersuchte ihr Messer, die fuhr mit dem Finger über die Kante, die rasiermesserscharf erschien, aber sich eher wie der Griff von Besteck anfühlte.
„Es ist schwer einen Messerkampf zu gewinnen. Selbst wenn du es überlebst."
„Dem bin ich mir bewusst.", sagte Hermine steif. Sie hat im vergangenen Jahr regelmäßig Stichverletzungen von Messern behandeln müssen. Was nicht-magische Verletzungen betraf, waren Stichverletzungen die schlimmsten. Geschädigte innere Organe, hoher Blutverlust, punktierte Lungen, Blutungen. Wie schlimme Schnitt Zauber, aber die Wundränder waren immer zerklüftet und schwieriger zu Verschließen.
„Das kann ich mir vorstellen." Er schaute ihr nicht in die Augen. Kein einziges Mal. Seit dem Moment, wo er seinen Schwur abgeleistet hatte, hatten seine Augen ihre verlassen. „Wir fangen damit an, Angriffe umzuleiten. Dann zeige ich dir wie man mit deinen angreift. Benutzte keine tödliche Zauber, um zu versuchen, mich zu stoppen. Dein Ziel ist es mich außer Gefecht zu setzten, bevor ich dich erreiche oder den Angriff umzuleiten, wenn ich dir zu nahe komme."
Er ging auf sie zu. „Um eine Messer Attacke zu vermeiden, solltest du das Gewicht und das Momentum deines Gegners nutzen. Wenn sie sich auf dich stürzen, weiche aus und versuch sie zu entwaffnen."
Er demonstrierte einige Techniken in Zeitlupe; zeigte Hermine, wie sie sein Handgelenk anpacken sollte, um es sicher an ihrem Körper vorbeizulenken und dann zu versuchen, das Messer aus seiner Hand zu drehen.
„Wo hast du all das gelernt?", fragte sie, nachdem er ihr die zehnte Methode zum entwaffnen, die beinhaltete ihren Arm zu brechen, vorgemacht hatte.
Seine Hand erstarrte. „Bellatrix. Ich habe vier Jahre unter ihr trainiert. Sie hatte eine Vorliebe für Messer."
„Wusste sie über deine Mutter Bescheid?"
Er ging einen Schritt zurück und sein Gesichtsausdruck spannte sich an. „Ja das tat sie. Sie war schon immer dem Dunklen Lord gegenüber loyal, aber sie hat sich genug um ihre Schwester gesorgt, damit sie wollte, dass ich erfolgreich bin, anstatt zu versagen, sowie alle anderen es erwartet hatten."
„Wusste dein Vater Bescheid?" Sie konnte sich nicht zurück halten, diese Frage zu stellen.
Draco schluckte. „Nein." Er wandte seinen Blick ab. „Mein Vater – er – er war sehr beschützerisch, wenn es um meine Mutter ging. Wenn er es gewusst hätte –"
Draco war für einen Moment still. „Okklumentik ist nicht eins seiner Talente. Zu mindestens nicht auf einem Level, wie er es gebraucht hätte. Er wäre rachsüchtig geworden und es hätte uns alle verdammt."
Die Muskeln in seinem Kiefer zuckten. „Meine Mutter hat darauf bestanden ihren Zustand vor ihm zu verstecken. Es gab einen Trank, der ihr von einem dänischen Geist-Heiler verschrieben wurde; er hat die meisten ihrer Symptome unterdrückt. Er hat sie davon abgehalten panisch zu werden, wenn sie Auftritte bei Veranstaltungen hatte. Sie nahm den Trank, wenn mein Vater zu Besuch war. Der Dunkle Lord hatte meinen Vater, nach seiner Befreiung, hauptsächlich in Frankreich und Belgien stationiert. Er hatte angenommen, dass sie kühl und distanziert war, weil sie ihm die Schuld dafür gab, dass ich das Mark bekommen habe."
„Und nach dem Vorfall auf dem Lestrange Anwesen?"
„Nun, ich nehme an, dass ich es ihm dann hätte, einfach erzählen können." Sein Mundwinkel verzog sich. „Aber ich dachte, dass ich mehr tun könnte, um sie zu rächen, wenn ich mehr Zeit hätte. Mir ist nicht bewusst gewesen, wie er die Neuigkeiten aufnehmen würde." Er lächelte verbittert, als er auf seine Hände hinunter starrte. „Ich bin mir sicher der Orden wünscht sich, dass ich es getan hätte."
Hermine blinzelte, als sie versuchte sich vorzustellen, wie der Orden wäre, wenn Arthur und Molly und George noch kämpfen würden; aber ohne Draco, keine Befreiungen, keine Informationen darüber, welche Kämpfe sie gewinnen konnten, keine Warnungen, bevor sie angegriffen wurden. Sie drehte das Messer in ihren Händen umher.
„Die Weasleys sind meine Familie, aber wir hätten vermutlich in der Zwischenzeit verloren – du bist damals noch nicht so ausschlaggebend für die Armee gewesen. Dein Tod und der von deinem Vater, hätten nicht genügend Auswirkungen gehabt, um das Ende des Kriegst zu beeinflussen. Sie wären vermutlich alle tot."
Er schnaubte leicht und machte damit weiter ihren Blick zu vermeiden.
„Draco...", sagte sie zögernd, sie fing an ihre Hand in seine Richtung auszustrecken. Er zuckte schnell vor ihr zurück.
„Wir sollten mit dem Training weiter machen.", sagte er mit kalter Stimme. „Vor allem jetzt, wo du mit eigenen Augen die Zerstörung gesehen hast, die Sabberhexen anrichten können."
Hermine schluckte. „Wir wissen immer noch nicht, wie sie rein gekommen sind. Wir haben keine Ahnung. Weißt du irgendetwas darüber?"
„Sabberhexen sind nicht in meinem Zuständigkeitsbereich. Ich habe erst danach davon erfahren, oder ich hätte versucht euch zu warnen." Er zögerte. „Es ist möglich, dass jemand in Sussex daran arbeitet einen Weg, um den Fidelius Zauber, zu finden, indem er die Magie von Dunklen Kreaturen benutzt. Wenn sie den Standort eines Sicherheitshauses vermutete haben, dann war es vielleicht ein unglücklicherweise erfolgreiches Experiment. Es gibt Hunderte von Programmen in Sussex; die Branchen haben nicht oft miteinander zu tun. Ich habe nicht in allen Kontakte. Ihr solltet eure Sicherheitshäuser mit neuen Schutzzaubern versehen und für alle neue Unterbringungen finden, soweit das möglich ist."
„Das machen wir schon."
„Gut.", sagte er, als er das Messer in seiner Hand bewegte. „Machen wir mit dem Training weiter."
Er ließ sie die verschieden Methoden üben, immer und immer wieder.
„Okay, dann schauen wir mal, wie du dich bei einer echten Attacke schlägst.", sagte er nach einer Stunde von langsamen Übungen. Er ging von ihr weg.
Er drehte das Messer in seiner Hand umher, als er durch das Zimmer ging, genauso wie er seinen Zauberstab gedreht hatte und stellte sich in Position. Seine Miene war kalt und aufmerksam, als er zu ihr schaute.
Dann, ohne Vorwarnung, stürzte er sich auf sie.
Hermine wich aus und schoss harmlose Zauber auf ihn, als sie seiner ursprünglichen Attacke auswich. Er war schnell und unbarmherzig. Er drehte sich um sie und brachte das Messer nach oben gegen ihre Kehle, bevor sie bemerkte, dass sie aufhören musste zu zaubern und versuchen sollte den Angriff abzuwehren.
Sie erstarrten beide. Ihre Augen trafen sich für einen Moment und es war, als ob die Zeit stehen blieb. Sein Gesicht war nur Zentimeter von ihrem entfernt und Hermine vergaß zu atmen.
Sein Ausdruck wurde hart und er ging abrupt einen Schritt von ihr weg.
„Noch einmal. Das Timing ist am wichtigsten. Du bist noch immer zu zurückhaltend mit deinen Bewegungen." Sein Ton war fast boshaft. Er ging durch das Zimmer und griff sie wieder an.
Nach einer Stunde hörte er auf.
„Okay. Das ist genug für heute.", sagte er und ging von ihr weg. Er griff in seine Roben und zog eine Schriftrolle heraus.
Hermine biss sich auf die Lippe, ging nach drüben zu ihrer Umhängetasche und zog einen Umschlag heraus. Sie hielt ihn nervös in ihren Händen, als sie sich zu ihm umdrehte.
„Moody hat gesagt, dass ich dir das geben soll.", sagte sie, sie schaute nach unten auf den Boden. Er schien sorgfältig geschrubbt worden zu sein.
Sie schaute rechtzeitig wieder nach oben, um zu sehen, wie sein Ausdruck ins Wanken geriet.
„Natürlich, meine Anweisungen für die Woche." Sein Mund verzog sich leicht, als er ihr den Umschlag aus der Hand riss.
Sie nahm die Schriftrolle entgehen und stand zögernd da. „Draco..."
„Geh jetzt heim, Granger. Ich muss arbeiten." Sein Ton war kalt. Er drehte sich von ihr weg und riss den Umschlag auf.
Hermine stand für eine weitere Minute da, betrachtete seinen Rücken. Er schaute nicht zu ihr zurück. Er disapparierte, ohne ein Geräusch zu machen.
Die Woche darauf schaute er ihr immer noch nicht in die Augen. Er sprach kaum mit ihr. Er trainierte sie für genau zwei Stunden jede Woche, übergab ihr seine Informationsberichte, nahm die Anweisungen von Moody entgegen und disapparierte.
Aber er war noch am Leben; sie konnte ihn sehen und er war noch am Leben.
Wie dem auch sei, schien es nicht so, als ob am Leben zu sein etwas war, das ihn interessierte. Er sah nur müde aus. Die Wut um ihn herum schien gedämpft. Er schien nur noch aus Verpflichtungen zu bestehen.
Nach drei Wochen, ergriff sie sein Handgelenk, als er den Umschlag in ihrer Hand entgegennahm. „Draco bitte – schau mich an.", sagte sie, ihre Stimme war bettelnd.
Er riss seine Hand los und schaute zu ihr nach unten. Sein Gesicht und seine Augen waren kalt. „Ist das alles nicht genug für dich Granger? Gibt es noch etwas, das du willst?"
„Nein. Ich will nur – es tut mir leid."
Er schnaubte. „Vielleicht mache ich eines Tages, wenn ich die Zeit dafür habe, eine Liste mit Dingen, die nicht durch Entschuldigungen repariert werden können."
Hermine ließ ihre Hand sinken. „Draco, ich –"
Er war weg.
Sie kehrte zum Grimmauld Platz zurück. Ihr Brust fühlte sich hohl an.
Alles fühlte sich leer an.
Sie wollte all ihre Bücher, ihre Notizbücher einfach alles was mit Draco zu tun hatte los werden. Es fühlte sich rachsüchtig und grausam an, ein Notizbuch zu haben, mit sorgfältigen Stichpunkten:
~ sensible Hände – Crutiatus Behandlung ist nützlich für körperlichen Kontakt.
~ Schultern und Nacken
~ Narben – sehr reaktiv
~ Unterkiefer in der Nähe der Ohren
~ Wangenknochen
Genauso wie Notizen für sie selbst:
~ offensichtliches Interesse an Haaren
~ Zöpfe lockern nach dem Zutaten sammeln, ein paar Locken lose machen
~ Handgelenke, einfacher Kontakt – finde Möglichkeiten Ärmel hochzuziehen
~ leckt Nacken/Hals. Besessener Charakterzug?
~ trage Shirts mit Kragen, zum Teil aufgeknöpft oder V-Ausschnitt. Ginnys blaues Shirt mit U-Boot Ausschnitt ausleihen
All ihre Psychologie Bücher. Die Bücher über emotionale Traumata. Über Bindungsstörungen. Über Körper Sprache und unbewusste körperliche Hinweise. Sie wollte alles verbrennen.
Sie ging nach oben zu ihrem Zimmer, dass sie sich mit Ginny teilte. Harry war momentan auf einer Mission in Scotland. Der Orden versuchte einen Weg zu finden, um in Hogwarts einzubrechen. Es war der einzige Ort, wo sie sich fast sicher waren, einen Horkrux finden zu können, aber die Burg war unzugänglich. Die Todesser sind sorgfältig gewesen, als das Gefängnis eingerichtet wurde.
Hogsmeade ist schon in den frühen Jahren des Krieges fast komplett zerstört worden. Es gab keinen Tunnel von der Heulenden Hütte aus oder Tunnel hinter der Statue der buckeligen Hexe. Der Orden hat immer wieder versucht einen Weg an den Schutzzaubern vorbeizufinden, ist aber immer wieder gescheitert. Es war Harrys vierte Mission dort. Harry, Ron, Terry Boot und Zacharias Smith sind geschickt worden.
Harry hat seit Weihnachten nicht mehr mit Hermine gesprochen.
Sie zauberte den Aufschließzauber über ihrer Schlafzimmer Tür und stieß sie auf. Als sie sie hinein ging, hörte sie ein Schniefen.
Ginny saß zusammengekauert neben ihrem Bett und weinte leise. Sie sah erschrocken zu Hermine auf, als sie ins Zimmer kam. Ginnys Gesicht war vor Qual verzogen, als sie sich umdrehte und Hermine erblickte, ihre Brust bebte und sie zog schnelle, abgehackte Atemzüge durch ihren offenen Mund. Sogar ihre roten Haare waren ganz nass von den Tränen.
„Ginny", sagte Hermine. „Ginny, was ist los? Was ist passiert?"
„Ich weiß nicht – ", Ginny zwang die Worte heraus und fing noch mehr das Weinen an.
Hermine kniete sich neben ihre Freundin und umarmte sie.
„Oh Gott Hermine – " Ginny schnappte nach Luft. „Ich weiß nicht wie – "
Ginny unterbrach sich, als sie nach Atem rang. Erstickende, schnappende Laute kamen aus ihrem Mund als sie gegen ihre spastische Lunge ankämpfte.
„Es ist alles gut. Atme. Du musst atmen. Dann erzähl mir was los ist und ich werde dir helfen.", versprach Hermine ihr, als sie mit ihre Hände langsam Ginnys Rücken rauf und runter strich. „Atme einfach. Einatmen bis vier. Und kurz die Luft anhalten und dann durch die Nase wieder aus bis sechs. Ganz langsam. Ich atme mit dir. Okay? Komm atme mit mir. Ich bin für sich da."
Ginny weinte nur noch mehr.
„Es ist okay.", wiederholte Hermine, als sie anfing demonstrativ tief Luft holte, damit Ginny es nachmachen konnte. Sie hielt Ginny fest im Arm, sodass sie Hermines Atemzüge spüren konnte als unterbewussten Anhaltspunkt.
Ginny weinte noch für einige Minuten weiter, bevor ihre Schluchzer weniger wurden und ihr Atem sich verlangsamte, und sie anfing Hermine nachzumachen.
„Willst du mir erzählen was los ist, oder soll ich los gehen und lieber jemand anderen herbringen?", fragte Hermine, als sie sich sicher war, dass Ginny nicht weiter hyperventilierte.
„Nein – du kannst nicht –", sagte Ginny sofort. „Oh Gott! Ich weiß nicht –"
Ginny fing wieder an Hermines Schulter das Weinen an.
„Ich wollte das nicht – ", Ginny schluchzte. „Ich wollte das nicht. Ich weiß nicht was ich machen soll."
„Ginny was ist los?" Hermine wurde ganz kalt vor Furcht. Was könnte passiert sein, dass Ginny so sehr weinte?
Ginny war für einige Sekunden still. Dann holte sie tief Luft und hielt die Luft für einen Moment an. „Ich bin schwanger."
Ginny brach wieder in Tränen aus.
Hermine wich zurück und starrte Ginny entsetzt an. Sie hatte das Gefühl, gewaltsam geschlagen worden zu sein.
„Wie? H-hat der Verhütungstrank nicht funktioniert?" Hermine hatte das Gefühl, selbst kurz vor einer Panik Attacke zu sein. Oh Gott.
Wenn der Verhütungstrank nicht funktioniert hat –
Wenn Hermine schwanger war – sie würde es abtreiben müssen. Sie konnte nicht während einem Krieg schwanger sein. Es war das Risiko nicht wert. Schwangerschaften brachten ihre Magie dazu sich zu destabilisieren. Sie benutzte regelmäßig bestimmte Sprüche, um Flüchen entgegenzuwirken, die im dunkleren Spektrum von Grau lagen. Es nahm immer mehr zu und dem ausgesetzt zu sein, konnte zu Missbildungen des Fötus führen. Das hat es vielleicht bereits – wenn sie schwanger war. Jetzt wo Padma sie fast komplett ersetzt hatte, war eins der wichtigsten Dinge, die Hermine in der Krankenabteilung tat, Gegenzauber zu entwickeln.
Wenn Draco herausfinden würde, dass sie ihn verführt hat, als sie fruchtbar gewesen ist, dann würde er wahrscheinlich denken, dass sie es mit Absicht gemacht hat. Er würde – er würde –
Er würde sie für immer hassen.
Sogar noch mehr, als er es eh schon tat.
Hermines Fingerspitzten fingen das Kribbeln an, so als ob Nadeln hinein gestochen wurden.
Ginny runzelte die Stirn. Sie schaute Hermines erstarrte Miene an, als sie ihre Tränen mit ihrem Handrücken wegwischte. „Nein. Ich habe nicht – ich habe ihn nur genommen, wenn Harry hier war. Wegen dem Geschmack weißt du. Aber letzten Monat, als ich in Irland war und er und Ron in dem Sicherheitshaus aufgetaucht sind, hatte ich den Trank nicht dabei. Ich dachte es ist nur ein Mal und der Verhütungszauber sollte ausreichen."
Ginny schniefte und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen.
Hermine brach vor Erleichterung fast zusammen. Es gab nichts Fehlerhaftes an ihren Verhütungstränken.
Hermine schob den Gedanken beiseite und rückte ihre Okklumentik Mauern an Ort und Stelle und zwang sich dazu, sich auf Ginny zu konzentrieren. Sie umarmte Ginny beruhigend und drückte ihr einen Kuss in die Haare.
„Es ist schon okay. Ich werde nur ein paar Tage brauchen, um die Zutaten zu bekommen, um ein Abortivum herzustellen."
„Ich kann nicht.", Ginny stieß die Worte erstick hervor und fing wieder das Weinen an.
Hermines Hände auf Ginnys Schultern spannten sich an, als sie sie anstarrte. Sie zog scharf die Luft ein. „Du willst es behalten."
Ginny nickte und schniefte. „Ich muss. Harry – alles worüber er immer redet, ist es eine Familie zu haben. Wie wir nach dem Krieg Kinder haben werden. Jungen mit den Namen James, Sirius oder Colin oder Mädchen mit den Namen Lily und Luna. Das ist – das ist – alles wovon er jemals geträumt hat. Wenn ich eine Abtreibung machen lasse – es würde ihm das Herz brechen. Er würde sagen, dass es okay ist, aber er wäre am Boden zerstört. Für ihn würde es bedeuten, dass ich denke, dass wir nicht gewinnen können. Und ich kann sowas nicht meine ganzes Leben lang geheim halten. Zu wissen, dass er ein gebrochenes Herz hat und nur so tut."
Hermine nickte langsam und wandte ihren Blick ab. „Okay." Sie schluckte. „Du kannst vermutlich hier bleiben, bis Harry von seiner aktuellen Mission zurück kehrt. Und dann können wir dich in eins der Hospiz Sicherheitshäuser verlegen. Du wirst bei deiner Mum sein wollen, oder?"
Ginny schüttelte feste ihren Kopf, sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. „Nein. Ich muss es verstecken. Keiner kann es wissen. Nicht Mum, nicht Harry, niemand."
Hermine starrte Ginny perplex an.
Ginny schaute nach unten und ihre Brust erbebte. „Harry – Harry geht es momentan nicht so gut. Alle sind so aufgeregt, dass wir dem Ende des Krieges immer näher kommen, dem Finalen Zug. Und er ist glücklich – er denkt, dass es wahr sein könnte aber – es zerbricht ihn auch. Es liegt alles auf seinen Schultern aber – er weiß nicht, wie wir gewinnen sollen. Wie es funktionieren soll. Er hat Angst, dass wenn es irgendjemand bemerkt, dass es den gesamten Widerstand zu Einsturz bringen wird. Er hat angefangen wider Albträume zu bekommen. Sogar mit mir. Ich glaube er weiß nicht mal, wie er ohne Ron funktionieren soll. Wir sind alles, was ihn noch aufrecht erhält. Wenn er herausfindet, dass ich schwanger bin – dann habe ich Angst, dass der Stress ihn komplett brechen wird. Es ist nicht so, als ob er mehr Motivation braucht, um all das zu wollen. Zu denken, dass er ein Kind hat, dass sich auf ihn verlässt – wird alles vermutlich noch schlimmer für ihn machen."
Hermine schluckte schwer, versuchte abzuwägen, ob es überhaupt einen Sinn machen würde, zu versuchen Ginny vom Gegenteil zu überzeugen. Sie betrachtete Ginnys Gesicht. Die verbissenen Linien ihres Mundes und ihres Kiefers und das entschlossene Feuer in ihren Augen.
Hermine stieß einen leisen, müden Seufzer aus. „Was willst du tun?"
„Ich weiß es nicht. Vielleicht könnte ich so tun, als ob ich irgendeine Krankheit habe und mich in irgendeinem der Sicherheitshäuser verstecken."
Hermine zog zweifelnd ihre Augenbrauen nach oben, aber nach einem Moment, legte sie nachdenklich ihren Kopf schräg. „Ich denke, dass könnte ich schaffen. Aber – Ginny du wirst isoliert sein müssen. Es könnten Monate sein. Was wenn du das Baby hast und der Krieg noch nicht vorbei ist? Wirst du es auch vor Harry verstecken?"
Ginny schüttelte ihren Kopf. „Nein. Wenn der Krieg so lange dauert, werde ich reinen Tisch machen. Aber wenn ich schwanger bin, wird ich Harry nur sorgen. Schwanger zu sein ist nicht das gleiche, wie tatsächlich ein Baby zu haben. Wenn du es so aussehen lassen kannst, als ob ich eine ansteckende Krankheit habe, die aber heilbar ist, dann wir er verärgert aber okay sein. Er vertraut dir, wenn du ihm sagt, dass es ein paar Monate dauert mich zu heilen, aber es mir wieder gut gehen wird, wird er dir glauben. Er weiß, dass du ihn nicht anlügst, selbst dann nicht, wenn er es will."
Hermine senkte ihren Blick ab und spielte mit den Saum ihres Shirts zwischen ihren Fingern. Ginny ergriff ihre Hand.
„Du wirst mir helfen Hermine. Du wirst mir helfen Harry zu beschützen, oder?"
Hermine nickte langsam. Ihr ganzer Körper fühlte sich bleiern an. „Ich werde dir helfen. Ich werde ein paar Tage brauchen, um herauszufinden, wie ich es machen kann."
„Danke Hermine." Ginny stiegen wieder die Tränen in die Augen. „Mein Gott ich bin so vorsichtig gewesen. Es war nicht meine Absicht."
Hermine umarmte sie steif und ließ Ginny für ein paar weitere Minuten an ihre Schulter weinen. Sie fuhr mit abwesenden Kreisbewegungen über Ginnys Rücken, während sie eine mentale Checkliste erstellte. „Wir werden uns etwas überlegen. Ich weiß, dass du nicht versucht hast, schwanger zu werden."
Ginny nickte in Hermines Nacken. „Danke. Ich meine es ernst Hermine. Du bist die einzige Person, der ich damit vertrauen kann." Sie lehnte sich zurück und rieb sich über ihr Gesicht. „Mein Gott diese Hormone und all die Gerüche. Ich weiß nicht mal, wann ich das letzte Mal so viel geweint habe. Ich glaube ich werde mich einfach hier drinnen verstecken müssen. Ich bin vorher an der Küche vorbeigelaufen und hätte fast in den Flur gekotzt."
Hermine nickte, als sie in Gedanken alle Langzeit Erkrankungen durchging, die sie kannte. „Das ist okay. Ich muss Nachforschungen anstellen." Sie stand auf. „Bleib einfach hier. Lass es mich wissen, wenn du irgendetwas brauchst."
Hermine ging aus dem Zimmer und den Gang hinunter ins Badezimmer. Sie schloss vorsichtig die Tür hinter sich und schaue nach unten auf ihren Bauch, sie zauberte einen Schwangerschaftsnachweis Zauber. Ihre Hände zitterten leicht.
Negativ.
Sie schloss ihre Augen und ließ sich vor Erleichterung gegen die Tür fallen.
Sie blieb für eine weitere Minute dort, bis ihre Hände aufhörten zu zittern, dann beeilte sie sich, vom Badezimmer in die Bibliothek zu kommen.
Hermine verbachte fast zwei Tage damit experimentelle Tränke zu brauen und übte Verschleierungszauber und versuchte sicherzustellen, dass jedes Detail perfekt war. Sie sammelte eine Tasche voller Tränke und ging in das Badezimmer. Sie schluckte den Inhalt eines kleinen Fläschchens und beobachte, wie der Tank anfing zu wirken.
Es dauerte ein paar Minuten. Dann breitete sich ein Gefühl auf ihrer Haut aus, dass mit einer milden Version des Vielsafttranks zu vergleichen war und sie beobachtete, wie sie sich verwandelte. Auf ihrer Haut bildeten sich ein enges Netz aus schmerzhaft aussehenden lilanen Pusteln, die über ihren ganzen Körper verteilt waren. Sie verzog ihr Gesicht zu einer Grimasse und betrachtete sich aus allen Blickwinkeln. Es war eine erschreckend überzeugende Verwandlung. Sie drückte probeweise auf einigen Pusteln herum und spürte nichts. Die Verschleierung war schmerzlos.
Sie schluckte das Gegenmittel und spürte wie ihre Haut wieder kribbelte, als sie beobachtete, wie sie wieder makellos wurde.
Sie sammelte die Tränke zusammen und ging zu ihrem Zimmer.
Ginny saß in ihrem Bett und blätterte durch ein Magazin. Hermine setzte sich hin und Ginny schaute auf, ihre Augen waren geweitete und neugierig.
Hermine spielte mit der Tasche in ihrer Hand herum. „Ich habe einen Tank entwickelt, der die äußeren Symptome von Griselkrätze imitiert."
Ginnys Gesicht verzog sich. „Wirklich? Muss es das sein?"
Hermine verdrehte ihr Augen. „Es ist die beste Option, die ich finden konnte, die all deinen Anforderungen entsprach. Es ist ansteckend; es kann bis zu Jahren dauern, um dich davon zu erholen, also kannst du, solange es notwendig ist, versteckt bleiben. Es sieht überzeugend aus; wenn du nicht unglaublich krank aussiehst, würden die Leute vielleicht skeptisch werden. Vor allem, da deine Brüder diejenigen waren, die die Nasch-und-Schwänz-Leckereien erfunden haben. Niemand wird denken, dass du nur so tust. Und was vermutlich am wichtigsten ist, es ist nicht tödlich. Harry wird sich nicht darum sorgen müssen, dass du eventuell davon sterben könntest. Da es keine komplette körperliche Verwandlung ist – sondern nur eine äußerliche Verschleierung – bin ich dazu in der Lage gewesen, den Trank in Drachen Blut aufzulösen, was heißt, dass jede Dosis wochenlang halten wird. Du musst nicht dauern mehr nehmen, um die Wirkung aufrecht zu erhalten."
Ginny nickte.
Hermine spielte mit dem Heckel an der Tasche herum. „Griselkrätze ist hoch anstecken. Wenn jemand im Widerstand Kontakt hatte, würden sie sofort in Quarantäne gesteckt werden, um zu vermeiden, dass sich der gesamt Widerstand ansteckt. Auch wenn es nicht tödlich ist. Ich – ich werde Kingsley über die echte Situation informieren müssen, damit ich dich unter Quarantäne stellen kann."
Ginny machte sofort ihren Mund auf, um zu wider sprechen, aber Hermine hielt ihre Hand nach oben, um sie zum Schweigen zu bringen.
„Wenn ich es ihm nicht sage, wird er es nicht erlauben, dass ich mich um dich kümmere. Ich verspreche, wenn ich es erkläre, wir er sich nicht dazu gezwungen fühlen es Harry zu erzählen. Aber er muss es wissen, damit wir die Lüge aufrecht erhalten können. Und – falls irgendjemand in deiner Familie oder Harry verlangen sollten dich zu sehen – dann hat er mehr Autorität wie ich. Moody wird ihn auch unterstützen. Wir brauchen Kingsley."
Ginny nickte widerwillig.
Hermine zog ein Buch heraus, mit einem markierten Kapitel und heilt es Ginny hin. „Die frühen Symptome von Griselkrätze sind Juckreiz und Halsweh. Alle mit denen du in Kontakt kommst, werden für einige Tage in Quarantäne müssen. Also versuch Poppy und Padma zu vermeiden." Hermines Mund zuckte leicht. „Wenn du jemanden hast, von dem du denkst, dass sie ein paar freie Tage gebrauchen könnten, dann solltest du sie vermutlich besuchen."
Ginnys Mundwinkel hoben sich leicht an. Ihre Augen wurden wässrig.
Hermine stand auf. „Ich muss mit Kingsley reden. Ich werde dir die erste Dosis geben, bevor du ins Bett gehst. Damit du damit ‚aufwachst'."
Ginnys ‚Erkrankung' versetzte den gesamten Grimmauld Platz in Chaos. Hermines und Ginnys Zimmer wurde unter einem Berg von Quarantäne und Eindämmungszaubern vergraben. Nur Hermine konnte in das Zimmer gehen, ohne das ganze Hause mit kreischenden Alarmen zu füllen.
Kingsley und Hermine koordinierten die Details so gut sie konnten. Als die Diagnose gestellt wurde, wurden Hermine und eine Handvoll anderer Bewohner des Grimmauld Platzes ebenfalls für eine drei Tages Quarantäne in ein anderes Zimmer gesteckt.
Padma ging Zutaten sammeln und nahm Parvati mit sich. Sie fielen in eine Harpyien Falle. Die schafften es sich freizukämpfen, aber Parvati hatte tiefe Wunden über ihren Rücken verteilt und Padmas rechter Fuß ist fast komplett abgebissen worden. Hermine beriet sich mit Poppy durch die Quarantäne Schutzzauber, aber es gab nichts was getan werden konnte, um Padmas Fuß wieder herzustellen.
Als alle aus der vorrübergehenden Quarantäne entlassen wurden, machte Kingsley Hermine dafür zuständig, Ginnys Zustand zu überwachen. Sie würde Ginny alle vier Tage besuchen. Die restliche Zeit musst Ginny in Isolation bleiben. Niemand würde in das Zimmer kommen. Dobby wurde dafür verantwortlich gemacht, sich täglich um Ginny zu kümmern und ihr Essen zu bringen.
Als Molly sich von ihrer Empörung über Kingsley erholt hatte, weil sie ihr Tochter nicht sehen durfte, war sie überschwänglich mit ihrer Wertschätzung darüber, wie genau Hermine Ginnys Pflege geplant hatte.
Hermines Nachforschungen über Geburtshilfe, wurden in die endlose Liste von Sachen aufgenommen, die Hermine im Geheimen tat, wenn sie nicht in der Krankenabteilung für Padma aushalf.
Der Widerstand war zu beschäftigt, sodass Ginnys Erkrankung nicht lange für Aufruhr sorgte. Sobald die ursprüngliche Panik, dass sich die Krankheit eventuell ausbreiten könnte, gelegt hatte, gingen die Dinge wieder zu einer Art Normalität über. Hermine musste sich nur noch vor Ron und Harrys Reaktion fürchten, wenn sie aus Schottland zurück kommen würde.
Ihr ganzes Leben fühlte sich angespannt an, ohne jemals eine Erholung davon zu bekommen. Sie fühlte sich ausgelaugt; zu sehr überdehnt und in die Länge gezogen, dass sie fast transparent war.
Sie sorgte sich jeden Tag um Draco, aber ihn zu sehen war nur eine andere Art von Qual. Er war abgemagert und angespannt. Er schaute sie kaum an; Er sprach kaum mit ihr. Er trainierte sie. Er übergab seine Informationen. Er akzeptierte seine Anweisungen von Moody. Er ging.
Wenn sie versuchte mit ihm zu sprechen, wurde er ihr gegenüber nur kälter.
Nach ein paar weiteren Wochen pausierte er und schaute an ihr herunter, anstatt einfach zu gehen. „Sag Moody, dass er dir genug Essen geben soll. Du siehst wie eine Leiche aus."
Er verschwand, bevor Hermine irgendetwas erwidern konnte.
Als sie zum Grimmauld Platz zurückkehrte, schaute Angelina von einer Runde Zauber Schach mit Katy auf, ihr Gesichtsausdruck war nüchtern. „Harry, Ron und Terry sind zurück. Der Orden hält gerade sie Nachbesprechung. Niemand hat ihm bis jetzt von Ginny erzählt."
Hermine nickte und ging aus dem Esszimmer.
„Das Schloss hat so viele Schutzzauber auf sich, dass es sogar schwierig ist es zu finden.", sagte Harry mit leiser, zurückhaltender Stimme, als Hermine die Tür öffnen sie. Er war in seinem Stuhl zurückgelehnt. Seine Augen hatten so dunkle Schatten unter ihnen, dass sie fast wie Blutergüsse aussahen. „Wir sind durch die Ruinen von Hogsmeade gegangen und haben versucht alte Tunnel zu finden. Wir haben versucht den Honigtopf Tunnel auszugraben, aber er ist zusammengebrochen. Also hatten wir die Idee durch den Großen See zu gehen. Aber als wir hineingegangen sind, sind Inferi aufgetaucht und – das war – das war als Zacharias..."
„Es ist nicht Harrys Schuld gewesen. Der See ist meine Idee gewesen.", unterbrach Ron ihn, sobald Harrys Stimme abbrach. „Als er versucht hat Zacharias hinterher zu gehen, habe ich ihn davon abgehalten."
Ron hatte eine leicht benommen Gesichtsausdruck aufgesetzt, so als ob er unter Schock stand. Harry weigerte sich zu Ron zu schauen.
„Es ist die richtige Entscheidung gewesen. Inferi im Wasser sind fast unmöglich zu bekämpfen, da sie nicht in Brand gesetzt werden können.", sagte Remus und platzierte eine Hand auf Rons Schulter.
„Das ist nicht Grund genug, um Zacharias ertrinken zu lassen.", sagte Harry mit verbitterter Stimme, seinen Gesichtsausdruck war frustriert verzogen. Er hielt eine abgenutzte Schreibfeder in der Hand und riss die Federn von beiden Seiten ab, als er sie immer und immer wieder in seinen Fingern umher drehte. „Wir hätten etwas tun können, wenn Ron nicht die Zeit damit verschwendet hätte, mich zurückzuhalten und Terry allein hat reingehen lassen."
„Dich am Leben zu halten ist Rons Job, Harry.", sagte Kingsley. „Das sind seine Anweisungen; wenn du darüber verärgert bist, dann weiß ich ihm einer anderen Einheit zu und kümmere mich persönlich um deinen Schutz. Willst du einen anderen Partner Harry?"
Harry warf Kingsley einen Blick zu und zerbrach die Schreibfeder in seiner Hand. „Nein."
„Gut. Gibt es irgendetwas anderes zu berichten?"
Harry war still.
„Wir haben uns zurückgezogen, nachdem wir Zacharias verloren, haben.", sagte Ron mit niedergeschlagener Stimme, sein kompletter Körper schien schlapp. „Wir haben die Mission hauptsächlich damit verbracht zu Beobachtungen anzustellen und Tunnel zu finden."
Kingsley nickte langsam. „Nach Hogwarts zu kommen ist ausschlaggebend, um den Krieg zu einem Ende zu bringen. Ihr werdet ein paar Tage haben, um euch zu erholen und dann senden wir ein größeres Team."
„Ich melde mich freiwillig für die nächste Mission.", sagte Remus und lehnte sich nach vorne. „Sie fällt nicht auf den nächsten Vollmond. Ich bin vertraut mit dem Verbotenen Wald; ich habe ein paar Ideen, die eventuell nützlich sein könnten."
„Ich auch.", nickte Tonks.
„Alles klar. Harry, Ron, Remus und Tonks vom Orden. Moody und ich werden über die Dienstpläne schauen und zwei weitere Teams auswählen."
Harry nickte und schaute abgelenkt zur Tür. „Alles klar. Gibt es noch irgendetwas anderes?"
„Ja... ", sagte Kingsley langsam.
Hermines Inneres zog sich zusammen. Harry schaute schnell nach drüben zu Kingsley. „Was ist los?"
„Während du weg warst, hat Ginny Weasley die Griselkrätze bekommen –"
„Geht es dir gut? Ich muss sie sehen." Harry sprang auf die Beine, seine Augen waren aufgerissen und panisch.
„Sie steht unter Quarantäne.", sagte Kingsley, bevor Harry Richtung Kranken Abteilung davon stürzen konnte. „Griselkrätze ist nicht tödlich, aber sehr ansteckend; ein Ausbruch könnte zerstörerische Effekte für den gesamten Orden haben. Es ist ihr nicht erlaubt irgendwelche Besucher zu empfangen, bis sie wieder gesund ist."
Harry schluckte und umklammerte die Lehne seines Stuhls. „Gut. Wie lange dauert es? Ein paar Wochen?"
Alle im Zimmer drehten sich um, um Hermine anzuschauen. Harrys Ausdruck wurde verschlossen, als sich ihre Blicke trafen.
„Griselkrätze ist eine Langzeit Erkrankung. Normalerweise dauert es Monate, aber es kann sogar bis zu einem Jahr dauern, bevor die ansteckenden Elemente abklingen. Es ist unmöglich zu sagen, wie lange sie in Quarantäne bleiben muss.", sagte Hermine leise.
„Monate? Ein Jahr?" Harry saß so aus, als ob er gleich umfallen würde. „Du – du kannst sie nicht für so lange isolieren. Das ist Folter. Es muss einen Weg geben, damit ich sie besuchen kann. Eine Art Zaubertrank. Oder Zaubersprüche."
„Granger als unsere am besten qualifizierte medizinische Professionelle ist die Einzige, die freigegeben ist, um sie zu besuchen, um ihren Zustand zu überwachen. Dobby liefert Essen, da Hauselfen gegen die Erkrankung immun sind und sich nicht anstecken können. Du kannst durch sie Briefe und Nachrichten schicken. Sie sind die einzigen die in dem Zimmer erlaubt sind. Wenn du irgendwelche Versuche startest, um mit Ginny in Kontakt zu treten, willst du vermutlich die gesamten Kriegsbemühungen in Gefahr bringen. Harry, ich werde das nur einmal sagen. Wenn du versuchst die Quarantäne zu umgehen, wird sie an einen unbekannten Ort gebracht werden, bis sie wieder gesund ist. Wenn du Fragen hast, frag Granger. Treffen beendet."
Alle anderen verließen das Zimmer. Nach ein paar Minuten stand Hermine allein mit Harry da.
„Mit der Zeit wird sie wieder gesund werden.", sagte Hermine, sie spielen nervös mit ihren Händen hinter ihrem Rücken. „Sie hat keine Schmerzen. Sie nimmt Wiederherstellungstränke und sie verbring die meiste Zeit damit zu schlafen. Griselkrätze hängt sehr von einem guten Gesundheitszustand ab, ich tue alles was in meiner Macht steht, um sicherzustellen, dass es ihr gut geht und sie glücklich ist."
„Okay.", Harry nickte wiederholt. „Das – das ist gut. Weißt du wie sie sich angesteckt hat?"
Hermine schüttelte ihren Kopf. „Es ist ein Pilz. Niemand anders hat sich angesteckt. Es ist vielleicht nur blödes Glück gewesen."
Harry nickte und machte einen Schritt auf sie zu, sein Ausdruck wurde ernst. „Kann ich sie sehen? Nur einmal? Nur für eine Minute. Ich will vergewissern, dass sie weiß, dass ich sie liebe."
Hermines Mundwinkel zuckten, als sie ihren Kopf schüttelte. „Es tut mir leid Harry, sie ist in Quarantäne. Da gibt es nicht ein ‚nur für eine Minute' niemand darf zu ihr."
Harrys Augen wurden größer. „Ich werde vorsichtig sein. Alles was ich tun muss, werde ich tun. Ich werde deinen Anweisungen folgen. Nur ein Mal." Seine Stimme war beides bettelnd und verschwörerisch zugleich.
Sie kannte diesen Ton nur zu gut.
Hermine lächelte ihn traurig an, als ihre Hände sich hinter ihrem Rücken zu Fäusten ballten. „Es tut mir leid Harry. Ich kann die Regeln nicht brechen. Nicht mal für dich."
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