Das Wichtigste vorweg:
Harry Potter gehört nicht mir!
Alle Rechte gehen an J.K. ROWLING!
Diese Geschichte gibt es hier auf der Seite bereits auf Englisch, da ich schon recht lange daran schreibe.
Ich hatte das erste Kapitel eine zeitlang mal auf FF. de online, habe es dort aber wieder gelöscht, da sich leider keiner dafür interessiert hat.
Daher versuche ich mein Glück jetzt mal hier.
Gibt es hier einige Deutsche auf der Seite?
Habe damit bisher keine Erfahrungen gemacht, da ich hier sonst nur auf Englisch schreibe.
Aber ich war mal neugierig und dachte mir, ich mache mir mal diesen Zweit-Account, nur für mein deutsches Geschreibsel :)
Die Idee zu dieser Geschichte hatte ich schon recht lange.
Ich bin selber ein sehr großer "Severitus" Fan und wollte mich auch mal an einer probieren und hier ist das Ergebnis.
Die Geschichte ist noch nicht fertig und ich bin mir zurzeit auch unsicher, ob ich sie jemals fertigstellen kann, da es doch sehr schwer ist.
Aber lassen wir das. Ich hoffe euch gefällt das erste Kapitel (welches eigentlich vor Monaten noch als ein eigenständiger One-Shot geplant war).
Das Ganze hier spielt übrigens in Harry's erstem Jahr ;)
Und Feedback in Form eines Kommentares sehr gerne bei mir gesehen, da so etwas unglaublich motiviert weiterzuschreiben.
Also seid bitte nicht schüchtern und lasst mich an euren Gedanken teilhaben^^.
In den dunklen Korridoren Hogwarts
Kapitel 1
Als das heiße Wasser seiner Dusche auf seine geschundene Haut traf, drang ein leises Seufzen aus seiner Kehle, welches jedoch vom Geräusch des rauschenden Wassers übertönt wurde. Seine Augen schlossen sich und er hielt sein Gesicht in den Wasserstrahl und ließ es über sein Gesicht laufen.
Er versuchte, seine angespannten Muskeln zu entspannen und sein immer noch wild schlagendes Herz zu beruhigen, doch es gelang ihm weder das eine, noch das andere. Zu aufgewühlt war er noch, nachdem er vor nicht weniger als zehn Minuten aus einem schrecklichen Albtraum hochgeschreckt war. Schweißgebadet und mit einem wild gegen seine Rippen hämmernden Herzen, hatte er kerzengerade in seinem Bett gesessen und sich panisch umgesehen, in der Angst, das Monster aus seinem Albtraum wäre noch da und würde ihn töten.
Das Monster, welches ihm vor so vielen Jahren die Liebe seines Lebens genommen hatte.
Und es war seine Schuld gewesen und seine alleine!
Hätte er doch nur nicht diese dumme Prophezeiung belauscht und das Gehörte sofort an den dunklen Lord weitergegeben, dann wäre all dies vielleicht niemals passiert. Lily würde noch leben und sie wäre glücklich mit ihrer kleinen Familie und vielleicht, nur vielleicht, hätte sie ihm vergeben und sie wären eines Tages wieder Freunde geworden.
Doch sie war tot und würde niemals wieder zurückkommen und es war seine Schuld!
Einen Mörder hatte sie ihn in seinem Traum genannt, kurz bevor das grausame Lachen die Stille durchschnitt und ein grüner Lichtblitz ihr Schicksal für immer besiegelte. Und er hatte nur dagestanden und hilflos zusehen müssen, wie sie starb, bevor sich das Monster mit den rotglühenden Augen an ihn gewandt hatte.
„Nur dank deiner Hilfe konnte ich dies schaffen. Ich danke dir, Severus. Als Belohnung gewähre ich dir einen schnellen Tod, mein kleiner Spion…"
Dann war da die Schlange gewesen, die ihr fürchterliches Maul weit aufriss und in einer schnellen Bewegung auf ihn zugeprescht war und im Hintergrund lachte das Monster, der dunkle Lord persönlich, sein schreckliches, dunkles Lachen, als er an seinem eigenen Blut langsam erstickte...
Und dann war er schreiend aufgewacht, noch bevor die Schlange ihr grausames Werk hatte beenden können.
Es hatte lange gedauert bis ihm klar wurde, dass er sich nicht in Godric's Hollow und nicht im zerstörten Haus der Potters befand, sondern in den dunklen Kerkern Hogwarts und in seinem Bett saß. Da waren keine rot funkelnden Augen, die ihn aus der Dunkelheit anstarrten und da war keine zischende Schlange, die ihn angreifen und töten wollte.
Nein. Da war nur das Geräusch seines eigenen, wild schlagenden Herzens gewesen.
Doch er hatte sich nicht beruhigen können, und selbst mit Okklumentik hatte er es kaum geschafft, die grausamen Bilder seines Albtraumes loszuwerden. Und als er es nicht mehr ausgalten hatte nur da zu sitzen und sich seinem Selbstmitleid zu ergeben, war er aufgestanden, hatte sich des Nachthemdes und seiner Unterwäsche entledigt und war nackt, wie die Natur ihn geschaffen hatte, in sein Bad geschlurft.
Und hier stand er nun unter seiner Dusche. Seine Hände waren gegen die kalte Steinmauer gepresst und er lehnte sich mit seiner Stirn dagegen. Das warme Wasser lief dabei unaufhörlich über seinen Rücken. Seine nassen Haare hingen ihm strähnig im Gesicht und verdeckten es zur Hälfte und vielleicht war dies auch besser so, denn so würde niemand die Tränen sehen, die sich in seine Augen gestohlen hatten und die nun drohten über seine Wangen zu laufen. Doch er hielt sie mit aller Macht zurück, richtete sich auf und hielt das Gesicht erneut unter das Wasser, ehe er anfing sich den Schweiß aus Haar und Haut zu waschen.
Er würde nicht weinen. Nicht heute und auch nicht in Zukunft, denn er hatte sich geschworen, seit dieser grausamen Nacht nie wieder auch nur eine einzige Träne zu vergießen.
Doch Nacht um Nacht wurde er auf die Probe gestellt, wenn er aus einem seiner Albträume hochschreckte. In einigen Nächten wachte er bereits mit feuchten Augen auf, und schaffte es nur mit größter Mühe Schlimmeres zu verhindern.
Meistens stand er dann auf, zog sich seine üblichen dunklen Klamotten und seinen Umhang an und wanderte des Nachts durch die dunklen Gänge von Hogwarts.
Und genau das wollte er auch heute Nacht wieder tun…
Nachdem er aus der Dusche gestiegen war und sich angezogen hatte, trocknete er sein schwarzes Haar mit einem Zauber, ehe ihn seine Füße wie so oft aus seinem Schlafgemach trugen und hinein in sein Büro, anschließend in den angrenzenden Unterrichtsraum, in welchem er tagsüber Zaubertränke lehrte, und dann hinaus in die finsteren Gänge des Kerkers.
Langsam schritt er die gewundene Treppe nach oben und nur das Licht vereinzelter Kerzen, die an der Wand neben ihm befestigt waren, spendeten ihm Licht. Er war diesen Weg schon so oft gegangen, dass er schon gar kein Licht mehr brauchte, welches ihm den Weg erleuchtete.
Er ging seine übliche Runde, immer auf der Suche nach Schülern, die sich unerlaubter Weise aus dem Bett gestohlen hatten und nun selber durch das finstere Schloss wanderten. Doch es begegnete ihm niemand. Weder Schüler noch Lehrer waren zu so später Stunde noch unterwegs. Mit Ausnahme von Filch, der aber allem Anscheinend nach in dieser Nacht woanders patrouillierte. Auch wunderte es ihn, dass dieser Potterjunge nicht wieder des Nachts durch die Gänge streifte, wo er in der kurzen Zeit, in der er in Hogwarts war, nur Ärger machte!
Snape hatte den Tag mit Abscheu entgegengeschaut, an dem der Sohn seines verhassten Rivalen nach Hogwarts kommen würde und in diesem Jahr war es dann auch geschehen. Zum Glück war der Junge in Gryffindor gelandet und nicht in Slytherin. Nicht auszudenken, wenn ein Potter auch noch in seinem Haus gewesen wäre!
Aber es hätte vielleicht auch etwas Gutes gehabt, denn wäre Potter in seinem Haus gelandet, so hätte er sich den Jungen so erziehen können, wie er es für richtig hielt.
McGonagall war viel zu weich mit ihm!
Aber was genau hätte er bei diesen Regelverstößen mit dem Jungen getan? Er würde niemals ein Kind körperlich bestrafen. Das konnte und wollte er nicht. Am Ende hätte er wohl das selbe getan wie Minerva. Und wenn er ehrlich war, so beruhigte sich sein Temperament auch recht schnell wieder, sobald er in die strahlend grünen Augen des Jungen sah, die ihn so sehr an Lily erinnerten…
Er schüttelte den Kopf und versuchte so diese Gedanken wieder aus seinem Kopf zu bekommen.
Der Junge sah seinem Vater mehr ähnlich als es ihm lieb war; das durfte er nicht vergessen. Und der Junge war genauso dreist und arrogant wie sein Vater es zu seiner Schulzeit gewesen war. Doch dieses Mal, dass schwor sich Severus, würde er den Spieß umdrehen! Er würde hier nie wieder das Opfer von Hohn und Spott sein, sondern Potter!
Ein kleines, gemeines Grinsen stahl sich auf seine Züge, als er nur an seine erste Zaubertrankstunde mit dem Jungen zurückdachte, die noch gar nicht so lange zurück lag, wenn man bedachte, das morgen erst die Weihnachtsferien begannen. Dieser Junge wusste rein gar nichts von ihrer Welt. Hatte es wohl zu Hause nicht für nötig gehalten mal ein Buch in die Hand zu nehmen. Wie denn auch, wenn der kleine Prinz zu Hause wohlmöglich auf Händen getragen und verwöhnt wurde, wo es nur ging? Ihm kam die Galle hoch wenn er sich das nur vorstellte!
Wie der Vater, so der Sohn…
Severus war so sehr in seine Gedanken vertieft, das er gar nicht bemerkte, dass er heute eine ganze andere Richtung einschlug, als er es sonst tat, und als er es bemerkte, stand er auch schon in einem dunklen Gang, nahe der Bibliothek. Hm, seltsam. Hier war er schon eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr gewesen und er wollte sich schon umdrehen und wieder zurückgehen, als seine Augen eine offene Tür erspähten, die von einigen Kerzen an der Wand erleuchtet wurde. Die Tür stand nur einen spaltbreit offen, doch Severus konnte es nicht leugnen, dass seine Neugierde geweckt war.
Langsamen Schrittes, näherte er sich der offen stehenden Tür und spähte hinein.
Der Raum wurde nur spärlich von einigen Kerzen beleuchtet und war so gut wie leer. Mit Ausnahme des großen Spiegels, der in der Mitte stand und vor dem ein kleiner Junge lag und sich nicht rührte.
Und als er erkannte, wer da lag, verfinsterte sich sein Blick auf der Stelle…
