Prolog
Am ersten Schultag des Jahres 1978 wachte James sehr spät auf und verließ sein Zimmer trotzdem müde. Er trug nur einen Bademantel und schlurfte in Richtung Bad. Er war gerade bei der Tür angekommen, da betrat seine Kollegin Lily Evans die Wohnung. „Guten Morgen!", nuschelte er und stützte sich auf die Türklinke ab.
Sie lächelte ihn an und sagte freundlich: „Guten Morgen James, heute hast du aber lange geschlafen, war der Traum so fesselnd?" James Mundwinkel glitten wie automatisch nach oben, sie war so hübsch und freundlich, echt ein Wunder, dass sie noch keinen Freund hatte. Nun in den letzten Jahren hatte er durch sein offensives Interesse jeden anderen Jungen sehr eingeschüchtert, doch Anfang des siebten Schuljahres hatte er damit aufgehört und das war immerhin einige Monate her. Es waren zwar Monate der intensiven Veränderung gewesen (zumindest wenn man das Verhältnis zwischen ihm und Lily betrachtete), aber trotzdem so freundlich wie eben war sie vor den Weihnachtsferien noch nicht gewesen.
Er murmelte noch immer verschlafen und ohne so richtig darüber nachzudenken: „Ich liebe dich Lily!"
Sie sah ihn zuerst überrascht dann mit leicht geröteten Wangen an.
Kapitel 1
James saß mit gesenktem Kopf und trüben Blick in einem fast leeren Klassenzimmer und starrte auf seinen angefangen Aufsatz für Verwandlung. Er hatte sich hierhin zurückgezogen um in Ruhe traurig und hoffnungslos zu sein.
Gestern vorm Schlafen gehen hatte er sich heftig mit seiner Freundin gestritten. Lily hatte ihn Sachen vorgeworfen die ihn sehr traurig gemacht hatten. Nun wusste er weder ein noch aus, er fühlte sich beschissen. Er nahm seine Feder, tunkte sie ins Tintenfass und setzte sie aufs Pergament.
Ich liebe dich Lily!
Er musterte das Geschriebene und schluchzte dann leise auf, er erinnerte sich gerade an das was sie vor knapp 9 Stunden zu ihm gesagt hatte. Kurz bevor sie in ihrem Zimmer verschwunden war hatte sie wörtlich gesagt:
„Es war ein Fehler dir zu vertrauen! So dumm werde ich nicht noch einmal sein…
… Gute Nacht!"
Kapitel 2
James stand nach einigen Minuten auf und verließ den Klassenraum. Das Pergament mit den vier Worten die drauf geschrieben waren, hatte er mitgenommen. Er faltete es im gehen zusammen und steckte es in seine Hosentasche. Warum hatte er gestern Abend nicht einfach nur „Gute Nacht Süße!" oder „Schlaf gut mein Engel!" sagen können. Wenn er nicht angefangen hätte vom letzten Rumtreibertreffen zu erzählen, wäre es vielleicht jetzt nicht sauer auf ihn.
Er stapfte durch einige Korridore in Richtung des großen Treppenhauses, er hatte zwar keinen Appetit aber das Frühstück auszulassen wäre vermutlich auch nicht gut.
Beim erreichen der letzten Treppe vor der Eingangshalle sah er Lily, die gerade das Schloss vom Gelände aus betrat. Er streckte einen Arm in ihre Richtung. Sie jedoch drehte sich direkt der Tür zur Großen Halle zu, sie hatte ihn nicht gesehen. Er seufzte traurig und lies die Schultern hängen.
Kapitel 3
James setzte sich fünf Minuten später neben Lily an den Tisch der Gryffindor. Er versuchte mehrmals ein Gespräch, doch sie sah ihn jedes Mal nur kurz grimmig an und widmete sich dann wieder ihrem Essen.
Schließlich gab es James auf, sie wahr ganz offensichtlich immer noch heftig sauer. Er hatte gehofft, dass sie vielleicht beim Essen mit ihm sprechen würde. Obwohl das schon sehr unwahrscheinlich gewesen wäre, immerhin hatte sie ihn auch schon heute Morgen komplett ignoriert. Er begann nun also auch selbst mit seinen Frühstück.
Nach dem Essen gab sie ihm auch keine Chance mit ihr zu reden, sie verließ schnell die Halle und stieg die Treppen hinauf, wahrscheinlich in ihre Bibliothek. Er konnte ihr auch nicht folgen, denn im Gegensatz zu ihr hatte er jetzt keine Freistunde sondern Pflege magischer Geschöpfe. Missmutig verließ er also das Schloss und steuerte auf den Rand des verbotenen Waldes zu, wo sie sich meistens zu diesem Unterricht trafen.
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Lily setzte sich in der Bibliothek weit nach hinten wo sie alleine war und fragte sich:
Warum habe ich das nur mit ihm gemacht… Wie konnte ich nur?
Kapitel 4
Lily verkrampfte ihre Hände in ihren Schoss und versuchte nicht an das zu denken, was James Freunde jetzt möglicherweise von ihr denken würden. Dieser verdammte Arsch, warum hatte er das nur getan? Sie schloss kurz ihre Augen und sah ihn erneut im Halbdunklen ihres Zimmers vor ihr stehen. Ihr stieg bei den Erinnerungen die Schamröte ins Gesicht, schnell griff sie sich das nächstbeste Buch, schlug es irgendwo auf und versteckte ihr Gesicht dahinter.
Nach einigen Augenblicken stellte sie vor, dass sie das Buch verkehrt herum hielt. Sie drehte es also um und sah, dass es sich um eine Abhandlung über die Trollkriege des Frühmittelalters handelte. Wie langweilig, dachte sie sich. Aber immer noch tausend mal besser als sich weiterhin Gedanken über James zu machen.
Sie vertiefte sich also ‚voller Begeisterung' in das Buch und schob derweil jeden Gedanken an ihren Freund so weit weg wie nur möglich.
Kapitel 5
Lily verbrachte ihre gesamte Freistunde in der Bibliothek, hier fühlte sie sich sicher und beruhigt. Sie wusste zwar, dass sie wahrscheinlich auch überall sonst nicht in Gefahr gewesen wäre, aber hier umgeben von Büchern hatte sie sich schon immer am besten gefühlt. Hier würde nie etwas verrücktes passieren, hier war alles friedlich und schön.
Als sie sich schließlich auf den Weg zu ihrer nächsten Stunde machte, stieß sie beim Ausgang der Bibliothek auf Dennis Wraith. Er war ein Junge aus Slysterin der ein wenig wie Peter war. Das hieß, dass er selten im Zentrum der Aufmerksamkeit stand und sich generell meistens zurückhielt. Zumindest hatte Lily ihn bisher so wahrgenommen. „Hallo Dennis!", sagte sie freundlich. „Hi Lily!", grüßte er sie zurück und wollte an ihr vorbeigehen.
Er blieb aber noch einmal direkt neben ihr im Türrahmen stehen. „Du siehst traurig aus, was ist los?", fragte er und sah sie besorgt an. Sie erwiderte seinen Blick und dachte sich: James hat mich selten so angesehen, warum habe ich mich bloß für ihn entschieden? „Gestern hat mein Freund mein Vertrauen gebrochen, ich fühle mich echt beschissen." Dennis griff nach ihrer Hand: „Dieser Arsch, wie kann er nur ein so wunderbares Mädchen wie dich schlecht behandeln."
Kurz standen beide stumm da, dann entzog Lily Dennis ihre Hand und sagte sie müsse jetzt zur nächsten Stunde. „Bis dann und danke für die Aufmunterung", sagte sie noch und winkte ihm noch zum Abschied zu.
Kapitel 6
Nach Pflege magischer Geschöpfe stiefelte er mit seinen Freunden zurück zum Schloss. Es musste in der vergangen Nacht geregnet haben, denn der Boden war ziemlich matschig. „Ich nehme an du und Lily habt Streit?", fragte Remus und sah zu James. Dieser nickte nur missmutig und steckte seine Hände tief in seine Hosentaschen.
Er wollte nicht darüber reden, er fühlte sich unwohl und hatte auch etwas Angst. Es war der erste Streit seit sie vor knapp zwei Monaten zusammengekommen waren. Er befürchtete es könnte auch ihr letzter sein … Sie hatte gestern zwar nicht mit ihm Schluss gemacht, doch vielleicht würde das sehr bald kommen.
Er musste definitiv schnell versuchen mit ihr zu reden und ihr zu erklären, dass er es nicht böse gemeint hatte.
Kapitel 7
Auf den Weg zur nächsten Stunde versuchte James erneut ein Gespräch mit Lily anzufangen. Er griff nach ihrer Hand und und zog sie in ein nahes leeres Klassenzimmer. Lily ließ sich widerwillig mitziehen.
Als sie beim Lehrertisch ankamen löste Lily ihre Hand aus James und drehte sich patzig weg. James begann zaghaft zu sprechen: „Lily, es tut mir leid! Ich habe es nicht böse gemeint, bitte sei mir nicht sauer!" Lily schwieg dazu. James sah sie bittend an.
Nach einigen Augenblicken fragte Lily kühl ob das alles sei, was er zu sagen hätte. „Ich würde nämlich gerne zum nächsten Unterricht gehen." James meinte: „Bitte Lily…"
Kapitel 8
„Bitte Lily lass uns wieder gut miteinander sein, ich vermisse dich!", murmelte James leise und legte seine Hand auf ihre Schulter. Sie trat einen Schritt von ihm weg, sodass seine Hand von ihr glitt: „Ich gehe jetzt, du solltest dich auch beeilen, der Unterricht beginnt gleich!" Sie hatte zwar nicht mehr ganz so kühl gesprochen wie noch Sekunden zuvor, doch dafür verließ sie ihn nun ohne ein weiteres Wort zu sagen.
James sah ihr sehnsüchtig nach, normalerweise waren sie in letzter Zeit immer gemeinsam Hand in Hand zu allen Unterrichtsstunden die sie zusammen hatten gegangen. Er vermisste das warme kribbelnde Gefühl von ihrer Hand die sich in seine schmiegte. Warum hatte er das bloß getan?
Ich hätte mir doch denken müssen, dass es ihr unangenehm sein würde, wenn ich mit meinen Freunden darüber spreche …
Kapitel 9
Lily marschierte die Gänge entlang ärgerte sich über sich selbst. Warum bereute sie inzwischen fast so abweisend zu James gewesen zu sein, er verdiente ihren Zorn immerhin hatte er sich unmöglich scheiße verhalten. Sie blieb kurz stehen und ballte ihre Hände zu Fäusten. Trotzdem vermisse ich dich!
Sie ärgerte sich zwar über diesen Gedanken, doch es stimmte. Gerade jetzt wünschte sie sich nichts sehnlicher, als von ihm umarmt zu werden. Sie hatte es zu genießen gelernt, ihren Kopf an seinen Hals zu schmiegen, das fühlte sich immer so warm und angenehm an … Sie lächelte für eine Sekunde, dann riss sie sich zusammen und betrat den Klassenraum, zum Glück war Professor Flitwick noch nicht da.
Während sie in der zweitvordersten Reihe saß und sich darum bemühte, wie in der Bibliothek schon, James auch hier geflissentlich so weit wie möglich von ihren Gedanken fernzuhalten und sich auf den Unterricht zu konzentrieren, kam es ungefähr zur Hälfte der Stunde plötzlich dazu, dass irgendwer in der Klasse das Wort „oral" in einen wahrscheinlich völlig harmlosen Kontext benutzte. Sie schrak trotzdem leicht zusammen und sah sich um, doch sie konnte niemanden ausmachen, der das gesagt haben könnte.
Unfreiwillig musste sie nun wieder an den letzten Samstag denken, sie wurde bei den aufkommenden Erinnerungen tiefrot im Gesicht und sah sofort zu Boden.
Kapitel 10: Samstagabend
Rückblick (Vor drei Tagen):
Lily saß am Abend des 11. März 1978 in ihrem Zimmer auf dem Bett und war äußerst zufrieden. Das war ein herrlicher Tag gewesen, nicht nur war sie mit ihrem Freund im Dorf gewesen, nein, auch ihre Eltern hatten ihr geschrieben und ihr mitgeteilt, dass sie sich freuen würden James in den Sommerferien persönlich kennenzulernen. Sie lehnte sich zurück und lächelte die Decke an.
Sie sollte sich bettfertig machen, es war schon recht spät …
Diesem Gedanken folgend stand sie auf und begann sich umzuziehen. Sie hatte gerade ihr T-Shirt ausgezogen und über ihren Schreibtischstuhl gelegt, da klopfte es kurz und ohne eine Antwort abzuwarten öffnete James Sekunden später die Tür und trat ein. „Upps… Entschuldigung!", sagte er als er sie in ihren BH sah. Lily wurde etwas rot, sagte jedoch nichts, immerhin war James ja seit Ende Januar ihr Freund. Wäre er davor auf diese Art in ihr Zimmer gekommen, hätte sie ihn sehr effizient wieder rausgeschmissen. Sie grinste ihn an und meinte: „Du kannst froh sein, dass wir zusammen sind, sonst wäre dieses Eindringen echt riskant geworden." Er erwiderte ihr Grinsen und schlang sie in seine Arme.
„Süße, apropos ‚Eindringen', hättest du wohl Lust mit mir …", er konnte seine anzügliche Frage nicht einmal beenden, da schüttelte Lily bereits den Kopf. „Gibt es irgendetwas, was du nicht gleich auf Sex beziehst?", fragte sie und drückte ihren erhitzten Kopf an seinen Hals. James streichelte über ihren Rücken und flüsterte in ihr Ohr. „Ich weiß, dass du Sorgen hast schwanger werden zu können, doch ich habe da eine Idee …" Lily erhob nun wieder ihren Kopf und obgleich er bestimmt ziemlich rot war, sah sie ihm fest in die Augen. „Was schwebt dir vor?", fragte sie leicht besorgt.
James wurde nun ebenfalls etwas rot, für einen kurzen Moment sah er zur Seite, dann wandte er sich zurück zu ihr und begann zu erzählen. „Nun es gibt da neben der in Häkchen normalen Art von Sex noch zwei andere von denen ich weiß, bei diesen wäre die Gefahr schwanger zu werden für dich gleich Null. Deshalb dachte ich …" Er ließ den Satz seicht ausklingen und sah sie mit einer Mischung aus Verlangen und Liebe an. „… Natürlich nur wenn du willst, ich möchte dich auf keinen Fall zu irgendetwas überreden, was dir unangenehm sein könnte …" Er griff nun nach ihren Händen und streichelte diese sanft.
Lily war inzwischen noch nervöser geworden, doch sie bat ihn trotzdem ihr genauer zu erzählen, was das für ‚Arten von Sex' seien. Bevor er den Mund öffnen konnte, ergänzte sie noch: „Sag einfach was wir machen würden, geh' aber bitte nicht zu sehr ins Detail, okay?" James nickte und verzog sichtlich nervös das Gesicht. „Nun bei der Einen Art würden wir etwas ganz ähnliches wie bei der normalen Art machen, nur nicht vorne zwischen deinen Beinen, sondern auf der anderen Seite." Lily sah James einige Sekunden lang fassungslos an, dann schien sie zu verstehen denn sie schlug sich die Hände vors Gesicht und schüttelte leicht den Kopf. „Nein, auf keinen Fall mache ich so etwas!", nuschelte sie hinter ihren Händen. James sah beschämt zu Boden, dann umarmte er sie und murmelte: „Tut mir Leid, dass ich dich so in Verlegenheit bringe, vergiss einfach das ich so etwas vorgeschlagen habe und schlaf gut mein Engel, okay?"
Lily senkte ihre Hände und fragte leise: „Was wäre die zweite Art von Sex ohne Schwangerschaftsrisiko?" James sagte im Flüsterton: „Lass uns nicht mehr davon sprechen, alles ist gut. Du musst nicht mit mir …" Lily unterbrach ihn leicht gereizt: „Du hast mich ehe schon ultra in Verlegenheit gebracht, also beantworte mir bitte meine Frage!" James zögerte kurz, dann gab er nach und sprach ein wenig leiser als zuvor.
„Nun bei der zweiten Art würden wir uns gegenseitig mit den Mund, ähm…", er sah ihr kurz in die Augen ehe er mit gesenktem Blick fortfuhr: „… zwischen unseren Beinen, ähm… an unseren … na du weißt schon wo… berühren, uns küssen und so …"
Lily reagierte dieses Mal nicht ganz so geschockt wie zuvor. Sie schluckte nur und versuchte sich vorzustellen so etwas mit James zu machen. Ihr Freund streichelte sie über die Schulter und flüsterte: „Bitte Lily, vergiss das alles jetzt wieder, okay? Du bist so ein wundervolles Mädchen, du bist viel zu großartig um so etwas zu machen, du bist meine Göttin, du bist heilig und prächtig." Er kniete sich vor ihr nieder und streichelte weiterhin ihre Hände: „Ich schäme mich mir so etwas jetzt schön häufiger vorgestellt zu haben, manchmal habe ich den Eindruck dich niemals verdient zu haben."
Lily sah mit gemischten Gefühlen zu ihm hinab, warum wirkte er auf einmal so traurig und deprimiert? „James …", fing sie vorsichtig an. Er sah auf und sie erkannte Tränen auf seinen Wangen. Das schockierte sie mehr als seine Ideen, noch nie hatte sie James weinen gesehen, er hatte immer cool und überlegen gewirkt, doch jetzt schluchzte er leise.
Es war genau in diesen Moment, wo sie eine Entscheidung fällte, sie öffnete ihren Mund und murmelte leise aber klar: „James, lass es uns ausprobieren!"
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