Hallo an alle FF-Liebhaber und Vampire Diaries-Fans! Das hier ist eine Fanfiction mit einem OC und einer alternativen Storyline, deshalb bitte ich den einen oder anderen Fehler zu verzeihen, obwohl ich mich stets bemühe, alles so korrekt wie möglich hinzubekommen. Wer ein Mitglied von Team Damon/Elena ist, für den ist die Geschichte vielleicht nicht geeignet. Elena nimmt hier nur eine kleine Rolle ein und die Story spielt noch relativ am Anfang der Serie. Wer meine Arrow-Fanfic oder meine anderen Geschichten kennt, weiß, dass es schon mal ein wenig zur Sache gehen kann, was Sprache und Handlung angeht. Also seid gewarnt.
Außerdem habe ich diesmal eine Playlist passend zur Fanfic bei Spotify erstellt.
playlist/3fvyxmcvNLjABHr3DMOHjq?si=9151aef1d68f42e2
Ansonsten findet ihr die Songs am Anfang der Kapitel. Und jetzt - viel Spaß beim Lesen und Hören!
Family Tree - Mathew West
Mystic Falls.
Gedankenverloren starrte ich auf den letzten Eintrag in den Aufzeichnungen meines Vaters. Ich hatte Wochen gebraucht, um herauszufinden, was diese zwei Worte bedeuteten. Warum ihm so wichtig war, es für ewig festzuhalten, war mir noch immer nicht klar. Fragen konnte ich ihn nicht mehr, denn er war inzwischen seit über sechs Monaten verschwunden. Aber ich würde schon noch dahinter kommen, auch wenn ich bereits eine leise Vermutung hatte.
Der knallgelbe, rostige Käfer, den ich mir kurz nach meiner Ankunft bei einem zwielichtigen Autohändler nach einer harten Verhandlungsschlacht gekauft hatte, passierte mit rasselndem Motor das Ortsschild. Darauf standen die gleichen zwei Worte, die mein Vater in sein Notizbuch geschrieben hatte, kurz bevor er verschwunden war.
Mystic Falls.
Es handelte sich um eine amerikanische Kleinstadt, irgendwo im Nirgendwo. Ich hatte sie zunächst auf keiner Karte gefunden, erst das Internet und google maps konnten mir weiterhelfen. Der dichte Wald zu beiden Seiten der Landstraße öffnete sich und dahinter kamen die ersten Häuser in Sicht. Plötzlich fühlte ich mich wie in einer typisch amerikanischen High-School-Komödie. Alles sah genau so aus wie in diesen Filmen, die ich früher immer im Kino gesehen hatte. Es gab ein historisches Rathaus mit Uhrenturm und einer Grünfläche davor, kleine Geschäfte in hübsch restaurierten Gebäuden, eine Kirche, eine Bar und die örtliche High-School. Die ganze Stadt wirkte verschlafen romantisch, während der Fortschritt an ihr vorbei gestreift zu sein schien. Eigentlich fehlten nur noch die Pferdekutschen und die Damen in ihren ausladenden Südstaatenkleidern. Ich erwartete fast, dass Scarlett O'Hara gleich um die Ecke bog.
Was hatte mein Vater hier gewollt?
Warum war ihm dieses schmucke Städtchen so wichtig gewesen?
Ich konnte mir nicht vorstellen, dass es mit unserer Familiengeschichte zu tun hatte. So weit ich wusste, hatten wir keine Vorfahren, die nach Amerika ausgewandert waren. Unsere Familie lebte schon seit Jahrhunderten in Italien, um genau zu sein in Venedig. Bei meiner Recherche hatte ich natürlich die Geschichtsbücher und Stammbäume der Contis studiert, aber keinen Hinweis auf Mystic Falls oder andere Auswanderer gefunden. Der Familiensitz, ein uralter, riesiger Palazzo auf Pfählen gebaut, wurde seit Generationen weiter vererbt. Zuletzt an meinen Vater und nach seinem Verschwinden an mich.
Mein Name ist Sienna Conti und ich bin die einzige lebende Erbin der Conti-Dynastie. Nach außen waren wir eine reiche Kaufmannsfamilie, im Verborgenen waren wir noch viel mehr.
Und jetzt war ich also hier. Auf der Suche nach Antworten.
In meinen zwanzig Jahren hatte ich Italien noch nie verlassen. Ich hatte keinerlei Anlass dafür gesehen. Während andere in der Welt herumgereist waren oder Auslandssemester an exotischen Orten geplant hatten, war mein Weg von Anfang an vorbestimmt gewesen. So lange ich denken konnte, hatte man mir eingetrichtert, dass ich die letzte Conti in einer langen Reihe von Vorfahren war und mein einziges Lebensziel das Fortführen der Tradition sein würde.
Und genau das tat ich jetzt.
Wochenlang hatte ich mich auf diesen Trip vorbereitet. Ich hatte die Sprache gelernt, hatte mich mit den Gepflogenheiten, der Geschichte der Stadt und den üblichen Verhaltensregeln vertraut gemacht. Ich fühlte mich gut vorbereitet. Allerdings hatte ich nicht erwartet, dass zumindest auf den ersten Eindruck alle meine Klischees bedient wurden. Eine leichte Enttäuschung machte sich in mir breit, als ich den Käfer vor dem langgestreckten Gebäude der High-School parkte. So wie ich meinen Vater in Erinnerung hatte, war diese idyllische Kleinstadt der letzte Ort, mit dem ich ihn in Verbringung bringen würde.
Aber ich würde schon noch herausfinden, was es mit Mystic Falls auf sich hatte.
