Es war eine klare, aber kalte Nacht im Herbst. Am Himmel war keine einzige Wolke zu sehen und der Mond beleuchtete das Gelände rings um Hogwarts.

Wie so oft in letzter Zeit, konnte ich nicht schlafen. Meine Gedanken hielten mich einfach wach. Zu viel ging in meinem Kopf vor.

Ich ging dann immer auf den Astronomieturm, hier war ich ungestört und für mich allein. Das war mir sonst den ganzen Tag nicht vergönnt. Wie auch, tagsüber war das Schloss voll mit lauten, schreienden und lachenden Schülern. Wie naiv sie doch waren.

Mir war schon lange nicht mehr zum lachen. Zu dunkel, waren die kommenden Zeiten. Auch wenn einige das nicht wahrhaben und akzeptieren wollten. Frei nach dem Motto, solange du es ignorierst, ist es nicht da. Sie alle würden noch ein böses Erwachen erleben.

Ich hingegen, ich machte mit da keine Illusionen. Es würde dunkel und brutal werden. Warum?

Nun, er dessen Name nicht genannt werden darf, war wieder da. Auferstanden von den toten, obwohl, wirklich tot war er ja nie. Ein ganzes Jahr lang wurden alle Hinweise auf seine Auferstehung vertuscht und verleugnet.

Ja, das konnte die Magische Welt wirklich gut. Vertuschen und verleugnen. Aber dann, Ende des Jahres im Ministerium waren die Beweise dann zu offensichtlich und niemand konnte es mehr ignorieren.

Er war wieder da!

Für viele ein Schock, für andere wiederum die große Hoffnung. Egal auf welcher Seite sie standen, sie alle waren doch nur Schafe eines anderen Hirten. Der dunkle Lord mit seinen Todessern und die „helle Seite" unter Dumbledore.

Mir war schon damals klar, dass wir alle wie Schachfiguren hin und her geschoben wurden.

Aber ich wollte nie eine Schachfigur sein, nie nur ein Bauer in dem Spiel zweier Könige. Ich war einer der wenigen Menschen, die Intelligent genug waren, das Spiel zu erkennen und meine eigenen Schlüsse zu ziehen.

Aus diesem Grund, stand ich auf dem Turm und dachte nach. Solange mein Kopf wie ein Uhrwerk stetig vor sich hin ratterte, war an Schlaf nicht zu denken. Zu groß, war das Risiko im folgenden Krieg. Ich hatte nicht vor, zu sterben. Ebenso hatte ich nicht vor, nichts zu tun.

Mir war klar, dass ich eine aktive Rolle im Krieg einnehmen würde. Es ging einfach nicht anders.

Aber ich war und bin bis heute, ein Realist. Die Naivität hatte ich schon lange verloren. Mir war klar, dass ich mit den paar Sprüchen und Flüchen, welche ich hier lernte, nichts gegen Erwachsene Todesser würde ausrichten können.

Was bringt einem ein Stupor, wenn der Gegner mit einem Avada antwortet? Richtig, nichts.

Ich wusste, es würde nicht ausreichen, den Gegner nur zu schocken. In dem Moment, wo ich mich abwenden würde, würde einer seiner Kameraden ihn wieder aufwecken.

Ich hingegen, würde keine Chance haben, wieder aufzustehen wenn ich getroffen werden würde.

Aus diesem Grund hatte ich bereits vor ein paar Nächten beschlossen, mir andere, dunkle Magie beizubringen. Bekämpfe gleiches mit gleichem.

Wenn der Gegner nicht mehr aufsteht, ist das ein kleiner Sieg für mich. Lieber die, als ich.

Ja, so pragmatisch dachte ich damals. Und ich habe es nie bereut. Zwar wurde ich nach dem Krieg dafür verachtet, teilweise sogar gehasst, aber jeder musste Opfer bringen. Ich hatte dadurch mehrfach mein Leben und das anderer gerettet und ich würde jederzeit wieder so handeln.

Aber damals, auf dem Turm, dachte ich nicht an das, was einmal nach dem Krieg sein würde. Nein, damals ging es mir nur darum, diesen Krieg irgendwie zu überleben.

An diesem einen Abend stand ich also dort und überlegte, wie ich meinen Plan in die Tat umsetzen könnte. Dunkle Magie in Hogwarts zu lernen, war und ist ein schwieriges Unterfangen.

Natürlich durfte niemand davon Erfahren, niemand würde es verstehen. Für die anderen gab es nur hell, oder dunkel. Grau war für sie keine Option. Ich sagte ja schon, naiv.

In der Bibliothek würde ich nicht fündig werden, nicht mal in der verbotenen Abteilung. Dumbledore würde niemals zulassen, dass dort wirklich gefährliche und dunkle Bücher zu finden wären.

Vor diesem Problem stand ich nun schon einige Tage und das erste Mal in meinem Leben, war ich ratlos. Das zweite Problem, selbst wenn ich Bücher hätte, wo sollte ich die Flüche üben?

Die Schutzzauber in und um Hogwarts würden es sofort dem Direktor melden. Da war ich mir sicher.

Durch meine Recherchen hatte ich herausgefunden, dass zur Zeit der Gründer durchaus dunkle Magie hier in Hogwarts gelehrt wurde. Aber die dafür gedachten Räumlichkeiten wurden versiegelt, als das Fach eingestellt wurde. Auch war nicht bekannt, wo diese Räumlichkeiten waren. In einer alten Ausgabe von „Geschichte von Hogwarts" hatte ich einen kleinen Hinweis gefunden, aber die nachfolgenden Seiten waren herausgerissen.

Was ich daher wusste, war, dass zur zeit der Gründer Salazar Slytherin selbst dunkle Magie unterrichtet hat. Er hatte sich eigentlich nur in den Kerkern aufgehalten und daher vermutete ich auch dort die Übungsräume.

Dies machte es allerdings nicht wirklich einfacher diese zu finden, die Kerker waren riesig und der Großteil dort unten ungenutzt.

Mittlerweile war es schon weit nach Mitternacht, fast 4 Uhr morgens. Ich würde auch diese Nacht keinen Schlaf mehr bekommen. Gut, dass es Make Up gibt. Ich hatte keine Lust, von den anderen auf meine Augenringe und die anderen Anzeichen von zu wenig Schlaf angesprochen zu werden.

Ich konnte es nicht gebrauchen, dass mal mir hinterher spionierte, nur um herauszufinden warum ich so wenig schlief.

Zu neugierig waren die anderen, zu naiv und zu tief in der Illusion, dass schon alles gut werden würde. Wie ich diese Einstellung hasste. Nichts aber auch wirklich gar nichts würde sich von alleine wieder erledigen.

Da mir im Wind hoch oben langsam kalt wurde, beschloss ich, einfach in die Kerker zu gehen und dort etwas zu suchen. Wer weiß, vielleicht hatte ich Glück und würde die Räume durch Zufall finden.

Ich hatte die Hoffnung, dass ich die Schutzzauber der Versiegelung vielleicht spüren würde. Ich hatte dies nie jemandem erzählt, aber über die Jahre war mein Gefühl für Magie so fein geworden, dass ich Zauberbanne spüren konnte. Je stärker und älter der Bann, desto eher konnte ich ihn wahrnehmen. Ich hatte Nachforschungen darüber angestellt und wusste, dass nur sehr wenige Magier genug Macht besaßen, um dies zu tun. Ich wurde von meinen Mitschülern häufig unterschätzt, was die Praxis anging und einen Teufel würde ich tun, um sie vom Gegenteil zu überzeugen. Ich wollte das Überraschungsmoment auf meiner Seite wissen.

Ich stieg den Turm hinab und bewegte mich in der Dunkelheit langsam immer weiter im Schloss hinab.

In den Kerkern war es nicht wirklich wärmer, als auf dem Turm, aber wenigstens wehte hier kein kalter Wind. Außer in dem Gang zum Zaubertrankkerker, war ich noch nie hier unten gewesen.

Warum auch, hier war das Revier der Slytherins und ich hatte mit keinem von ihnen etwas zu tun.

Anstelle des üblichen Gangs zum Zaubertrankkerker, ging ich die andere Abzweigung und immer tiefer in die Gewölbe hinein. Ich wusste, dass hier irgendwo der Eingang zum Slytherin Gemeinschaftsraum sein musste, aber dieser war nicht mein Ziel.

An einer der Wände spürte ich einen leichten Magieschein, meinem Gefühl nach war dies ein Passwortbann. Hier musste also der Eingang der Slytherins sein.

Desinteressiert ging ich weiter. Nach mehreren Abzweigungen und mehreren Minuten war ich in einem kleinen runden Raum angekommen. Hier war eine Sackgasse. Um mich nicht zu verlaufen, benutzte ich den alten Muggeltrick aus dem Labyrinth. Immer an der rechten Wand entlang.

So konnte ich mich nicht verirren, schließlich wollte ich nicht in den Kerkern verschwinden.

Ich wollte des Raum schon verlassen, als ich erneut einen leichten Magieschein wahrnahm.

Er war nicht sehr stark, aber vorhanden. Ich ging die Wände ganz langsam ab, um den Ursprung zu finden. Etwa 2 Meter links neben der Wand, gegenüber des Eingans war mein Gefühl am stärksten, hier musste etwas sein.

Das Problem war nur, ich wusste nicht, wie der Bann funktionierte. Er fühlte sich anderes an, als alle Schutzzauber oder Banne, die ich bisher gespürt hatte. Dies machte mich neugierig.

Ich wischte mit meiner Hand langsam die Wand entlang, konnte aber keine Unregelmäßigkeit feststellen. Es war trotz der Fackeln recht dunkel hier, also nahm ich meinen Zauberstab und leuchtete die Wand entlang. Rechts neben der Magiespur sah ich etwas silbernes im Licht meines Stabes aufblitzen. Ich untersuchte die Reflektion und sah etwas kleines, spitzes, einer Nadel nicht unähnlich, hervorstehen. Da war mir klar, wie der Zauber funktionierte. Blut. Es war ein als schwarzmagisch eingestufter Zauber, da er durch Blut aktiviert wurde.

Bei solchen Bannen konnte man nie sicher sein, was passieren würde, wenn man sie aktivierte. Aber darüber machte ich mir keine großen Gedanken.

Ich stach mir mit dieser Nadel in den Finger und spritze dann ein paar Tropfen Blut auf die Wand.

Ohne ein weiteres Geräusch, verschwand diese und gab einen Eingang in die Dunkelheit preis.

Mit erhobenem Zauberstab betrat ich die Dunkelheit und fand mich in einem großen Raum, der großen Halle nicht unähnlich, wieder. Zwar standen hier keine Haustische, aber an der linken Seite waren viele Schülertische aufgestellt. Auf der rechten Seite stand eine Bühne, wie ich sie in meine zweiten Jahr bereits aus dem Duellierclub dieses Nichtskönners Lockhard kannte.

In dem Raum waberten verschiedene Magiespuren durch die Luft, einige davon nur ganz leicht, andere schwer und dunkel.

Ich hatte mein Ziel gefunden. Dies mussten die alten Räume für den Unterricht in dunkler Magie sein. Von wegen Versiegelt, wahrscheinlich wurde einfach der alte Zugang zum Raum gelassen und es wurde nur das Gerücht in umlauf gebracht. Hier wurden damals nur ausgewählte Schüler in der tiefe der dunklen Magie unterrichtet und nur diese sollten den Raum betreten können. All dies lernte ich später, als ich mich durch die Bücher in dem Raum arbeitete.

Der Raum war perfekt. An der Wand neben den Tischen waren Unmengen an Bücherregalen und ich war mir sicher, keines davon war hellmagisch. Im vorderen Bereich waren verschiedene Puppen als Übungsziele aufgestellt und hinter der Bühne waren kleine Bereiche, der Krankenstation nicht unähnlich. Das war wahrscheinlich auch nötig, denn mit der dunkeln Magie war nicht zu spaßen und der Weg in den Krankenflügel war schon recht weit.

Ich ging zu den Bücherregalen und laß mir die Buchrücken durch.

Jackpot. Hier waren alle möglichen Werke aus allen möglichen Bereichen der dunklen Magie, sowie ein Buch über die Anwendung der Magie in diesem Raum. Eine art Guide. Praktisch.

Ich nehm mir diesen zuerst vor und war mir nicht sicher, ob so viel Glück überhaupt möglich war.

Dieser Raum hier, war aus den Schutzzaubern von Hogwarts ausgenommen. Hier gab es keine Überwachungszauber und auch keine Schutzzauber. Die dunkle Magie würde diese sonst nur stören oder die ganze Zeit über auslösen.

Ich verbrauchte von nun an jede Freie Minute, die ich mich von den anderen Wegschleichen konnte, hier und übte alle Arten von dunkler Magie. Den anderen sagte ich immer, dass ich in die Bibliothek gehen würde. So faul wie sie waren, musste ich nicht befürchten, dass sie nach mir schauen würden. Sie hielten sich von der Bibliothek fern, solange sie nur konnten.

In den nächsten Wochen und Monaten eignete ich mir alles an, was ich nur konnte. So lernte ich unter anderem einen fiesen Kehlenschneider Fluch oder aber einen Fluch um dem Gegner die Innereien bei lebendigem Leibe zu entfernen. Beides äußerst fiese, aber wirksame Flüche um den Gegner effektiv außer Gefecht zu setzen.

Ich war mir sicher, dass die anderen entsetzt gewesen wären, wenn sie wüssten, was ich hier lernte. Aber das war mir egal. Ich wollte überleben und das zu jedem Preis. Was würde es mir bringen, wenn ich mich zwar an die helle Magie halten würde, aber am Ende starb? Richtig, nichts.

Das Schuljahr verging fast wie im Flug, immer wenn ich meine Aufgaben für die Schule erledigt hatte, ging ich runter in die Kerker und übte meine Kampfkünste. Die Dummypuppen waren da ein wahrer Segen, sie konnten wie echte Gegner in einem Duell agieren. Sie bewegten sich wie echte Menschen und konnten mir einer Vielzahl an Flüchen umgehen.

Zu meinem Glück, trug ich nur leichte Verletzungen davon, wenn sie mich trafen. Größere und vorfallen schlimmere Verletzungen hätte ich nicht vor den anderen geheim halten können.

Ihr habt euch sicherlich bisher gefragt, wer genau ich denn bin. Der ein oder andere könnte es mittlerweile erraten haben, aber für alle die noch im dunkeln tappen, ich bin Miss Hermione „Streberin" Granger. Ja, richtig. Die Regeltreue und Bücherverliebte Streberin und beste Freundin von Harry „Goldjunge" Potter und Ron „Treudoof" Weasley.

Zu diesem Zeitpunkt wusste niemand, nicht mal meine beiden besten Freunde, was ich hier tat. Und das war auch gut so. Zwar bin ich mir sicher, dass Harry es zwar nicht gut finden, aber verstehen könnte, während Ron einen Anfall bekommen würde und mich sicherlich bei den Lehrern anschwärzen würde. Dunkle Magie war in seinen Augen das ultimativ Böse und durfte unter keinen Umständen existieren.

Das dies ein großer Irrtum war, lernte ich ebenfalls in meinem geheimen Trainingsraum. Magie verhält sich nach einem alten Gesetz des Gleichgewichts. Ohne schwarze Magie, kann es auch keine helle Magie geben. Wenn die eine droht zu stark zu werden, dann gleicht die andere dies wieder aus.

Der Grund, warum der dunkle Lord so stark ist, ist lediglich die Reaktion der dunklen Magie auf die schon fast übermächtige Menge an heller Magie von Dumbledore. Wäre dieser nicht so stark, hätte es den dunklen Lord wahrscheinlich nie gegeben.

All dies sind Sachen, die einem in der Schule keiner erzählt. Wie auch, wenn hellmagier wie Dumbledore alles tun, um diese Kleinigkeit unter den Teppich zu kehren.

Weitere Zeit verging, bis am Ende des Jahres Dumbledore von Snape ermordet wurde. Für viele war dies ein Schock, für mich eher eine Nebensächlichkeit. Ich hatte damit gerechnet, dass etwas in der Größenordnung irgendwann passieren würde. Zudem hatte dieses Ereignis eine wichtige Bedeutung für den Endkampf.

Durch den Wegfall von Dumbledores heller Magie, wurde das Gleichgewicht der Magie zugunsten der dunklen Magie verschoben. Daraufhin reagierte die helle Magie und versuchte dies wieder auszugleichen. In diesem Fall und das wissen nur sehr wenige Personen, vergrößerte sich die Macht von einer gewissen Person, ohne dass diese davon selbst etwas wusste. Ich rede hier von Harry Potter. Nur dadurch war es ihm möglich, den dunklen Lord zu bezwingen.

Aber wie aus den anderen Erzählungen schon bekannt ist, gingen wir drei, das goldene Trio am Ende des Jahres auf eine Schatzsuche. Wir suchten die Horcruxe des dunklen Lords und vernichteten diese.

Am Ende unserer Mission, stand dann die letzte Schlacht an. Die Schlacht um Hogwarts.

In dieser Schlacht war ich froh, dass ich all dies gelernt hatte. Es rettete nicht nur mir, sondern auch vielen anderen mehrmals das Leben, da ich nicht zimperlich mit den Flüchen umging.

Ein Todesser warf einen Fluch nach mir, der mir wahrscheinlich den Schädel zertrümmert hätte oder Ähnliches? Ich schlitzte ihm dafür die Kehle auf.

Da ja niemand wusste, dass ich solche Magie beherrschte, wurde ich immer wieder unterschätzt und die Todesser dachten nicht mal dran, sich vor derartiger Magie zu schützen. So konnte ich meine Gegner immer wieder in relativ kurzer Zeit besiegen und für immer unschädlich machen.

Schon während der Schlacht wurde ich von vielen Leuten auf unserer Seite, die dies mitbekamen, kritisiert. Hallo? Ich hab euch grade den Arsch gerettet und ihr beschwert euch auch noch. Undankbares Pack!

Noch am selben Tag, nachdem Harry seinen Kampf gegen den dunklen Lord gewann, wurde ich in Gewahrsam genommen. Wie ich später erfuhr, hatten viele Angst, ich wäre der dunklen Magie so verfallen, dass ich direkt die nächste dunkle Lady werden würde. Was für ein Schwachsinn...

Ich saß für mehrere Wochen in einer kalten, dunklen Zelle im Ministerium für Magie, bis ich eine Verhandlung bekam. Einige wollten mich wegen der Anwendung von dunkler Magie direkt und ohne Verhandlung wegsperren, aber das Ministerium wollte nicht den selben Fehler wie bei Sirius Black begehen. Immerhin das, hatten sie gelernt.

In der Verhandlung wurde ich von vielen Anwesenden beleidigt und bedroht, es wurde sogar geforderte mich direkt zu töten, damit ich keine Gefahr werden konnte.

Lediglich die Tatsache, dass einige wenige, die ich gerettet hatte, sich für mich aussprachen und das Harry sagte, er hätte es die ganze Zeit über gewusst und gebilligt, retteten mich vor dem Gefängnis. Harry sagte mir nachher, dass er es zwar nicht gut finden würde, was ich getan habe, aber nachdem ich ihm meine Lage geschildert hatte, verstand er es zumindest.

Ronald hingegen hielt mich für den Teufel in Person und wollte nichts mehr mit mir zu tun haben. Das traf mich etwas, immerhin kannten wir uns und waren Freunde, seitdem wir 11 Jahre alt gewesen waren. Die Magische Welt in England verfiel nach dem Krieg wieder in ihr altes Muster der Ignoranz und Unfähigkeit.

Sowohl mir, als auch Harry war das zu viel des guten. Sie hatten nicht aus ihren Fehlern gelernt. Wir beschlossen, England zu verlassen und reisten um die ganze Welt.

In einigen anderen Ländern lernten wir, dass dunkle Magie nicht überall einen solch schlechten Ruf hat. Harry, der in England wegen seiner Fähigkeit Parsel zu sprechen immer wieder misstrauisch beäugt wurde, war in Indien fast wie heiliger angesehen worden.

Auf unseren Reisen lernten wir allerlei neue Arten der Magie kenne und hatten ein sehr langes, wie auch spannendes Leben. Wir hatten fast alle Länder der Erde bereist, nur England betraten wir für eine sehr lange Zeit nicht mehr.

Vor drei Jahren allerdings, im Jahre 2103, wurde Harry krank und uns war klar, er würde nicht mehr lange Leben. Harry war nun 123 Jahre alt, ich 124. Wir beschlossen, ein letztes Mal nach England zurück zu kehren.

Im Juni reisten wir mit einem Portschlüssel nach London und kauften ein kleines Haus in London. Wir wollten nicht erkannt werden und nutzten daher Decknamen. Unser Aussehen hatte sich durch das Alter mittlerweile so sehr verändert, dass wir uns darum keine Sorgen machen mussten.

Harry starb zwei Monate später und ließ mich damit allein.

In der Magischen Welt Britanniens hatten sich in der Zwischenzeit ein paar Sachen geändert und verbessert, aber auch nachdem Harry gestorben war, hatte ich kein Interesse mich zu erkenne zu geben.

Nun ist es Februar im Jahre 2105 und auch ich werde nicht mehr lange Leben.

Aber ich möchte als letzte Sache meine Geschichte ins Reine bringen, mein Leben während des Krieges erzählen, wie es tatsächlich war. Daher schreibe ich diesen Brief, mit dem Wunsch, dass er nach meinem Ableben im Tagespropheten veröffentlicht wird.

Mir bleibt nun nicht mehr viel zu sagen und meine Zeit wird knapp.

Daher: Ich wünsche mir, dass die Magische Welt hier in Britannien endlich aus dem Mittelalter erwacht und sich der moderne zuwendet. Ändert längst überflüssige Regeln, kümmert euch endlich um das Wohl des Volkes und nicht um Gold oder Einfluss, macht was aus eurem Leben und euren Möglichkeiten. Denn wenn nicht, wird sich die Geschichte eines Tages wiederholen.

In Hoffnung, das ihr anfangt zu denken,

Hermione Granger.

Dieser Brief wurde nach dem Ableben von Hermione Granger, am 01. März des Jahres 2105 im Tagespropheten veröffentlicht. Wir, der Tagesprophet dankt für ihren Einsatz im Krieg und entschuldigt sich aus tiefstem Herzen aller Angestellten, für alles was wir nach dem Krieg über sie berichtet haben. Wir können dies nicht wieder gutmachen, aber werden uns bemühen, dass so etwas nie wieder vorkommt.