Diese Geschichte wurde ursprünglich in englischer Sprache veröffentlicht und nach Rücksprache mit der Autorin von mir übersetzt, um sie einem deutschsprachigen Publikum zugänglich zu machen. Obwohl ich nur als Übersetzerin fungiere, sind Reviews natürlich trotzdem mehr als willkommen. Alexandra, die Autorin, schreibt unter dem Namen madame. alexandra und ist hauptsächlich hier auf fanfiction. net unterwegs.
Autorin: madame. alexandra
Originaltitel: The Sight
Vorsehung
Ihr ganzes Leben lang hatte sie genau das gewollt – ihre gesamte Kindheit hindurch, als sie angenommen hatte, dass es eine Selbstverständlichkeit war, Mutter zu werden, ein natürlicher Teil dessen, was ihr Leben für sie bereithalten würde. Als sie sich in ihrer Jugend in all dem Trubel um die Vorbereitungen für ihre Krönung in Bail verliebt hatte. Und dann als Erwachsene, als ihr klar wurde, dass sie diesen Teil der Biologie für selbstverständlich gehalten hatte und ihr Herz mit jedem Verlust, den sie erlitt, mehr schmerzte. Jedes Mal, wenn ein Arzt ihr aufs Neue gesagt hatte – nicht dieses Mal, dieses Mal nicht, Eure Hoheit – und als sie ihr mitgeteilt hatten, dass sie es nicht mehr versuchen sollte, weil es sie ansonsten umbringen könnte, woraufhin Bail sie angefleht hatte, darauf zu hören, hatte sie es immer noch gewollt, sogar angesichts dieser unüberwindbaren Umstände.
Sie hatte so viel durchgemacht, so oft gebetet und ihrem Volk und ihren Göttern ihr Herz, ihre Seele, ihre besten Absichten und all ihre Güte versprochen – immer und immer wieder hatte sie gebettelt und unsichtbare Kräfte angefleht, ihr ein Kind zu gewähren – all dieses Leid und alle Mühen, die sie auf sich genommen hatte, trugen dazu bei, dass es ihr egal war, wie oft, wie andauernd und wie laut Leia weinte –
Breha Organa liebte sie und wollte sie behalten; sie fühlte eine heftige und überwältigende Dankbarkeit für diesen reinen Segen, der ihr zuteilgeworden war.
Sie konnte es nicht über sich bringen, die Umstände, die dieses neugeborene Kind umgaben, das Bail so plötzlich nach Hause gebracht hatte, zu erfragen. Sie fürchtete, wenn sie sich erkundigte, woher Leia kam, könnte jemand von dort kommen, um sie ihr wegzunehmen. Seit dem Moment, in dem Bail ihr eine Nachricht gesendet hatte, um sie darüber zu informieren, dass er ein Flüchtlingskind adoptiert hatte, hatte sie sich nach ihr gesehnt, sie erwartet. Von dem Augenblick an, als er ihr das Baby übergeben und sehr leise gesagt hatte –
„Ihr Name ist Leia."
– hatte sie sie geliebt und voll und ganz als ihr eigenes Kind angesehen.
Es war seltsam, dass Bail aus heiterem Himmel an Leia geraten war, obwohl Breha ihrem geliebten Ehemann niemals Untreue unterstellen würde – und es war noch seltsamer, wie schnell Bail in die galaktische Hauptstadt zurückkehren musste, um dem aufsteigenden, dunklen imperialen Schatten seine Treue zu schwören – es waren seltsame Zeiten, unsichere und instabile Zeiten, und alles, was Breha für den Moment tun konnte, war, ihren Planeten und ihr Volk seinen Überzeugungen und seiner Kultur treu bleiben zu lassen.
Sie zusammenzuhalten und zu lernen, wie sie diesem entzückenden kleinen Mädchen eine gute Mutter sein konnte, dem Mädchen, das seit dem Tag, an dem Bail fortgegangen war, geweint hatte – sie weinte und schluchzte und schrie, als wäre ihr winziges Herz gebrochen, und in all der Zeit hatte Breha ein beruhigendes Lächeln im Gesicht getragen, weil sie in jeder Hinsicht eine Mutter sein wollte, nicht nur, wenn das Kind, das man ihr überlassen hatte, fröhlich war.
Wenn sie gerade keinen Verpflichtungen nachging, bestand sie darauf, sich selbst um Leia zu kümmern. Nur eine Amme wurde engagiert – Daxa, eine der Näherinnen, hatte vor kurzem eine Tochter namens Neena zur Welt gebracht und war beauftragt worden, sich auch um Leia zu kümmern.
Breha hatte seit Tagen nicht wirklich geschlafen, aber das machte ihr nichts aus – ihre Entschlossenheit, Leia zu beruhigen, hielt an, aber sie fühlte sich verloren – Leia hatte es warm, sie war in die besten Decken eingekuschelt, sie wurde gefüttert, sie war gesund, es mangelte ihr nicht an Armen, um sie zu halten, oder an Aufmerksamkeit, und trotzdem weinte sie.
Die Königin von Alderaan fragte sich, ob es wirklich sein könnte, weil sie Bail vermisste, aber das erschien ihr albern – sie war so klein und er war nur für kurze Zeit bei ihr gewesen, um sie nach Hause zu bringen, nach Aldera – Leia beruhigte sich nur, wenn sie sich selbst so erschöpft hatte, dass sie einschlief, und selbst dann schlief sie so unruhig.
Breha hatte entschieden, dass Leia Bails Platz in ihrem Bett einnehmen könne, solange er weg war, und so lag das Baby auf dem Rücken, Breha direkt daneben. Leia war in Aufregung und drehte unglücklich den Kopf von einer auf die andere Seite, während Breha ihre Hand auf ihrem Bauch liegen hatte, ihre Schläfe küsste und ihr, von Sorge und Zuneigung erfüllt, leise etwas vorsang.
Es war ein langer Tag gewesen und es würde eine lange Nacht werden, doch Breha erinnerte sich immer wieder daran, dass sie dafür bestimmt war und Leia nur weinte, weil sie nicht anders konnte. Der arme kleine Engel brauchte etwas und hatte keine Möglichkeit, sie wissen zu lassen, was es war.
Es klopfte höflich an der Tür und eine Dienerin schlurfte hinein – ein junges Mädchen, das Haar auf die für ihr Alter übliche Weise geflochten, ein mitfühlendes Lächeln an Breha gerichtet –
„Die Amme, Mylady", kündigte sie leise an. Breha hob den Kopf, nickte und ließ sie Daxa hineinführen.
Die Näherin war eine große Frau mit viel Fleisch auf den Knochen, freundlich, robust und ehrlich und obwohl Breha sie darum beneidete, was sie für Leia tun konnte, schätzte sie sie über alle Maßen.
„Guten Abend, Daxa", begrüßte Breha sie, während sie sich auf einen Ellenbogen stützte und den Kopf in ihre Handfläche legte. „Wie geht es Neena?"
„Wenn ich Glück habe, schläft sie die ganze Nacht durch, Eure Hoheit", antwortete Daxa sachlich. „Sie hat nicht viel gegessen – ich fürchte, es ist die Aufgabe der kleinen Prinzessin, mir diesbezüglich behilflich zu sein."
Breha änderte ihre Position, nahm Leia sanft auf den Arm und hielt sie für einen Moment fest. Trostsuchend vergrub Leia ihr Gesicht in ihrem Nachthemd, immer noch heiser, und Breha übergab sie der Amme zum Füttern, einen leisen Anflug von Enttäuschung darüber unterdrückend, dass sie selbst nicht dazu in der Lage war.
Daxa ließ sich in einem Schaukelstuhl nieder, den Breha neben dem Bett platziert hatte und die Königin behielt sie leise seufzend im Auge, während sie den Kopf auf ein Kissen sinken ließ. Sie ruhte ihre Augen aus, lauschte der hereinbrechenden Stille und wünschte sich, sie könnte verstehen, was Leia so plagte.
„Daxa", äußerte Breha murmelnd. „Glaubst du, sie ist unglücklich mit mir?"
Sie beabsichtigte, es nach einem Scherz klingen zu lassen, aber ihre Stimme klang dumpf.
„Sie weint die ganze Zeit so verzweifelt", fuhr Breha fort und öffnete die Augen. „Als ob ihr Herz gebrochen wäre."
Daxa beobachtete das Kind an ihrer Brust für einen Moment, dann sah sie herüber und legte den Kopf schief.
„Darf ich ganz frei sprechen, Mylady?"
„Ja, natürlich", erlaubte Breha ernst.
„Es könnte sein, dass ihr Herz gebrochen ist", erwiderte Daxa leise. „Darf ich fragen, was mit ihrer Mutter geschehen ist?"
Breha holte schaudernd Luft und hob eine Schulter.
„Ich fürchte, mein Mann war in dieser Angelegenheit nicht ganz eindeutig", antwortete sie. „Er hat stark angedeutet, dass sie gestorben ist."
Daxa nickte.
„Sie vermisst sie also", stellte sie fest. „Sie weiß, dass sie sie verloren hat."
„Sie hat nicht so sehr geweint, als Bail hier war", bemerkte Breha.
„Vielleicht ein sensorisches Problem", sagte Daxa sanft. „Wenn der Vizekönig bei ihrer Geburt anwesend war, könnte sie sich an seinen Geruch gebunden haben oder sie spürt die Präsenz ihrer Mutter an ihm. Vielleicht hat sie das getröstet, während er hier war."
Breha musterte die Amme für einen Moment.
„Also glaubst du auch, sie ist sein Kind?", fragte sie milde – natürlich ging das Gerücht um. Es wurde durch die Palasthallen geflüstert, durch die Straßen – und bald wahrscheinlich auch durch die Hallen des Senats von Coruscant – dass Bail seinen Bastard nach Hause gebracht hatte, um seine Frau zu beschwichtigen.
Daxa warf ihr einen scharfen Blick zu.
„Ich glaube keinen müßigen Klatsch, Mylady", stellte sie ehrlich fest. „Ich denke nur das Beste vom Prinzen."
„Das tue ich auch, Daxa", murmelte Breha.
Sie seufzte und wandte sich den beiden dann ein wenig mehr zu.
„Die Massen werden glauben, was sie wollen", überlegte sie, „aber ich weiß, dass mein Mann mir nie untreu war."
Daxa lächelte und positionierte Leia ein wenig anders, überprüfte kurz ihr Wohlbefinden und nickte knapp, während sie die Arme ein wenig fester um sie schlang.
„Sie ist nur ein kleines Kind", fuhr Breha ernst fort. „Wie könnte sie…? Sie ist ein Baby, sie kann doch nicht wirklich wissen, dass ihre Mutter fort ist."
Für einen Moment sah Daxa wachsam aus, dann nachdenklich. Sie beugte sich vor.
„Es ist nicht ungewöhnlich, dass Säuglinge intuitiv auf eine Trennung reagieren", bot sie langsam eine Erklärung an, „aber Prinzessin Leias Kummer ist vielleicht ein Hinweis auf…Sensibilität." Sensibilität – sie verstand das Wort; eine gute Qualität bei einer Frau – bei jedem – und eine besonders gute Qualität bei einer Führungskraft; aber die Art, wie Daxa es gesagt hatte, war – eigenartig, bedrohlich – wissend –
Mit großen Augen erkannte sie, was gemeint war.
„Still", sagte sie leise und teilte einen unkontrollierten, für einen Moment verängstigten Blick mit Daxa. „Oh, Daxa, sie töten sie – sie schlachten sie alle ab."
Mit gequältem Gesichtsausdruck nickte Daxa mit dem Kopf – sie hatte vermutet, dass die subtile Energie um Leia nur eines bedeuten konnte und sie hatte Stillschweigen darüber bewahrt.
„Bail", murmelte Breha und legte eine Hand auf die Brust. Dieser tapfere, ehrenwerte Mann – sie hatte nicht die geringste Ahnung, wie er an ein Jedi-Baby geraten war, aber es sah ihm so ähnlich, den Retter zu spielen, zu versuchen, sie zu verstecken. Natürlich ergab es Sinn, dass solch eine emotionale Verbindung zur unsichtbaren Welt Leias kleines Herz vor Qual zerstörte, während sie sich an alles gewöhnte.
„Ihr Schmerz wird nachlassen", murmelte Daxa, nahm Leias Hand und fuhr mit dem Daumen über die winzigen Finger. „Die Kraft wird schlafen, sofern sie in Ruhe gelassen wird. Sie wird nicht in Gefahr sein", versicherte sie der beunruhigten Königin.
Breha hörte gebannt zu und schluckte hart –
„Du hast es in deiner Familie, nicht wahr?", fragte sie. „Deine Leute – wo war deine Kolonie, vor Alderaan?"
Für eine lange Zeit blieb Daxa still.
„Dathomir", antwortete sie schließlich. Sie hob den Kopf. „Mein Stamm ist gegangen, als unser Clan den falschen Weg eingeschlagen hat", erklärte sie. „Im Laufe der Jahre hat sich meine Blutlinie von der Kraft getrennt."
„Neena?", hauchte Breha. „Wird sie in Sicherheit sein? Wird sie Schutz brauchen, so wie Leia?"
Daxas Blick war schwer und besorgt.
„Ich weiß es nicht, Mylady", sagte sie. „Ich verstehe die – die Sensibilität – selbst nicht."
Sie vermieden das Wort Macht sorgfältig, selbst im Schutz der Antibes-Festung – die Welt war so gefährlich, die falschen Überzeugungen, die falschen Loyalitäten waren plötzlich so gefährlich in einer Zeit, in der eine verehrte Religion innerhalb eines Wimpernschlages eines machthungrigen gelben Auges ausgeweidet und besudelt worden war.
„Wir werden sie beschützen, Daxa", versicherte Breha ihr. „Neena wird mit Leia aufwachsen. Sie werden beide sicher sein."
Sie sagte es, um sich selbst zu beruhigen – sie wusste nichts von den Feinheiten des Jedi-Ordens und der unbestimmten Kraft, der er diente, sie wusste nur, dass sie schön war und beschützt werden musste und sie wusste, dass sie etwas war, das Leia niemals berühren durfte – nicht jetzt, nicht so, wie die Dinge lagen.
Brehas Brust tat weh, als sie an den Schmerz dachte, den ihre frischgebackene Tochter empfinden musste; den Verlust ihrer Mutter, vielleicht den Verlust von tausend Seelen, die alle in ihren Adern brannten und pochten wie wütende Lichtpunkte.
Sie erhob sich vom Bett, nahm einen Morgenmantel vom Bettpfosten, streifte ihn über und kniete sich vor Daxa hin. Ihre Aufmerksamkeit richtete sich auf Leia, eingebettet in die Arme der Näherin. Wenn Daxa erschrocken darüber war, die Königin von Alderaan zu ihren Füßen zu haben, zeigte sie es nicht und Breha streckte die Hand aus, um Leias erschöpftes Gesicht zu berühren.
„Was wird das Leben für dich bereithalten, Kleines?", fragte sie. „Gehörst du mir nur für eine Weile, um mir dann wieder genommen zu werden?"
Daxa drehte eine von Leias kleinen Händen um und präsentierte Breha ihre Handfläche. Sie zögerte, dann räusperte sie sich.
„Ist das etwas, was Ihr wirklich wissen wollt?", erkundigte sie sich.
Brehas dunkelbraune Augen sahen auf, suchend.
„Du hast Vorsehungen?", fragte sie.
Sie hielt den Atem an – Seher wurden auf Alderaan verehrt, sie waren selten – nichts weiter als Mythen, wie manche behaupteten, aber Breha war eine gläubige Frau, die Vertrauen in alles hatte, was gut war und Menschen helfen sollte und obwohl sie klug war, obwohl sie logisch dachte, hatte sie das Übernatürliche nie alleine aus dem Grund ausgeschlossen, dass man es nicht beweisen konnte.
„Es ist das einzige Talent, das mir von meinen dathomiranischen Wurzeln geblieben ist", murmelte Daxa.
Brehas Herz schlug ihr bis zum Hals – Vorsehung war gefährlich, aber es war nie eine exakte Wissenschaft. Wenn sie hören könnte, dass Leias Leben gesegnet und heiter sein würde, würde es sie beruhigen – wenn sie wüsste, dass es Schwierigkeiten geben würde, könnte sie sich darauf vorbereiten, für sie dagegen anzukämpfen.
Ihr Mund war trocken und sie zögerte. Ihre Augen baten Daxa um Antworten.
„Es wird nicht spezifisch sein, Mylady", bemerkte Daxa sanft. „Ich spüre – nur Gefühle, nur – Bewegungslinien."
Sie machte eine Pause und wiegte Leia ein wenig. „Und die Zukunft…ist ständig in Bewegung."
Breha dachte noch einen Moment länger nach und nickte dann knapp. Daxa rückte Leia zurecht, während sie sie fütterte. Für einen Moment hielt sie ihre kleine Hand und berührte die winzigen Linien in Leias Handfläche. Nachdenklich schloss sie die Augen und atmete tief ein, als sie sie wieder öffnete.
„Ich sehe die Kindheit, die Ihr Euch für sie wünscht", begann sie leise. „Verspielt, gebildet, voller Freiheit – vielleicht aufgeschlagene Knie und zerrissene Kleider, aber alles mit Freundlichkeit und Würde behandelt", murmelte sie.
Breha folgte ihren Worten aufmerksam und streckte die Hand aus, um über Leias unruhiges Gesicht zu streichen.
„Ich sehe Entschlossenheit", fuhr Daxa fort. „Sensationelle Erfolge, bevor sie dazu bereit ist, jedoch genau im richtigen Moment", überlegte sie. „Ah." Sie hielt inne und sah Breha fest in die Augen. „Es ist nicht das letzte Mal, dass sie nie zu enden scheinende Qualen erleidet, aber wenn es so weit ist, wird sie es überleben, so wie sie auch die nächsten Tage überleben wird."
Breha hielt den Atem an.
„Welche Art von Qual?", fragte sie heiser. „Werde ich für sie da sein?"
Daxas Lippen bewegten sich lautlos.
„Das ist unklar", murmelte sie. Was sie spürte, war ein Ja, aber nicht im physischen Sinne, und sie hatte vor langer Zeit gelernt, dass eine Warnung vor dem eigenen Tod jemanden im wahrsten Sinne des Wortes zerstören konnte.
„Ein gebrochenes Herz?", fragte Breha mit sanfter Stimme.
„Ihr Herz wird mehr als einmal gebrochen werden", stimmte Daxa zu, „wenn auch nicht in den nächsten Jahren."
Daxa fuhr mit den Fingern über Leias Arm bis zu ihrem Herzen, wo sie zur Ruhe kamen.
„Ich sehe Widerstandskraft von der einschüchternden Sorte – Stärke, so erstaunlich, dass Imperien ihr zu Füßen fallen, und dort, irgendwo auf der Linie, eine Romanze. Einen Mann, der sie mehr lieben wird, als sie selbst glauben kann."
Breha legte hoffnungsvoll die Hand über den Mund und drückte leicht gegen ihre Lippen.
„Glück?", erkundigte sie sich durch ihre Fingerspitzen hindurch. „Wird sie glücklich sein?"
Daxa schien lange über die Frage nachzudenken.
„Ja", antwortete sie schließlich – zuversichtlich, obwohl sie einen drohenden Sturm über der Antwort fühlte. Ja, glücklich, aber ein im Kampf geborenes und blutiges Glück, nur durch Blut, Schweiß und Tränen zu erreichen.
Daxa lachte ein wenig vor sich hin und sah die Königin merkwürdig an.
„Ich sehe mehr in der Zukunft Eurer kleinen Leia als in jeder anderen Zukunft, in die ich in letzter Zeit geblickt habe", bemerkte sie.
„Ah." Breha atmete tief ein und senkte die Hand. „Nun, vielleicht geht die Welt unter."
Daxa streckte die Hand aus, um Leia noch einmal zurechtzurücken, als sie gesättigt den Kopf wegdrehte und wieder gequält zu weinen begann.
„Wir werden sie aufziehen, als ob es nicht so wäre, hm?", fragte Daxa trocken.
Für einen Moment beruhigte sie Leia, dann stand Breha auf und griff nach ihr. Daxa legte ihre Hand auf Brehas Handgelenk und lächelte sie aufmerksam an, bevor sie ihr das Baby übergab.
„Ich denke, sie wird alles sein, was Ihr Euch erhofft", sagte sie leise, woraufhin die Königin sie erleichtert anstrahlte, ihre Aufmerksamkeit auf das winzige, unruhige Baby in ihrer Armbeuge gerichtet.
Bail – oh, Bail würde sie für albern halten, mit einer Seherin gesprochen zu haben und einem Mythos wie der Vorsehung irgendeine Bedeutung beizumessen, aber es war etwas so Ermutigendes und Inspirierendes in ihren Worten – Stärke, so erstaunlich, dass Imperien ihr zu Füßen fallen – und Breha schätzte den Gedanken, dass Leia sowohl in Bezug auf ihre Karriere als auch in Bezug auf persönliche Angelegenheiten ihren Frieden finden würde – sie wollte, dass sie eine gute Anführerin war, eine so angesehene Königin wie jede blutsverwandte Königstochter, aber sie wünschte sich auch persönliches Glück für sie, zu wissen, dass sie geliebt werden würde – von der Welt, aber auch von jemandem, der ganz ihr gehörte –
Breha lächelte und ließ sich schwer auf das Bett sinken, während sie Leia aufmerksam beobachtete. Sie hatte nicht bemerkt, dass Daxa sich leise entschuldigt und sie alleine gelassen hatte. Für einen Moment war sie so in ihre Überlegungen in Bezug auf Leias Zukunftsaussichten versunken, dass sie nicht direkt registrierte, dass das erschöpfte Baby in ihren Armen endlich aufgehört hatte zu weinen.
Sie hielt den Atem an, als Leia mit großen, ruhigen und dunklen Augen zu ihr aufblickte, ihr Gesichtsausdruck ausnahmsweise einmal friedlich, fast nachdenklich. Brehas Lächeln wurde liebevoller und sie ergriff Leias Hand und drückte ihren Daumen zart in ihre Handfläche.
„Le-li-la", murmelte sie, den Namen sanft zu einem Schlaflied umformend.
Breha seufzte zufrieden.
„Du hast mir so viel Hoffnung gegeben."
