Schutzengel III
Genre: Drama/Humor/Romance
Spoiler für die ganze Reihe und die ersten zwei Teile dieser Fic
Warnings: beinhaltet auch mxm Slash, Uminterpretationen und grotesken Sinn für Humor
Pairings: u.a. SBRL (Wolfstar), LESS, HGRW, FDBW, OCSS, ev. LLDM, sowie Canon-Pairings. Außerdem eindeutig eher Anti- NTRL und auch eher Anti-GWHP.
Inhalt: Sirius ist tot. Doch mit dem Tod ist es nicht vorbei. Im Gegenteil, da über seine weitere Zukunft nicht klar entschieden werden konnte, wurde Sirius zum Schutzengeldienst eingeteilt. Und sein Schützling ist niemand anderer als Severus Snape. Keiner von beiden ist von dieser Entwicklung sehr begeistert, doch sie haben es trotzdem irgendwie geschafft ein Team zu werden. Gerade rechtzeitig für die Enthüllung von Lord Voldemorts neuesten Verbündeten im Kampf um die Weltherrschaft: Die Schutzengel.
Anmerkung: Nach langer Zeit schreibe ich jetzt endlich doch den dritten Teil. Ich wollte ihn eigentlich zu Beginn des Jahres 2020 schreiben, doch dann ist Corona passiert, und ich war dazu einfach nicht mehr in der Lage. Um ehrlich zu sein, sehe ich mich dazu auch jetzt nicht wirklich viel mehr in der Lage. Aber ich will es wenigstens versuchen, damit wir nicht alle tot sind, bevor hier was weitergeht. Mal sehen, was dabei herauskommt. Wer die ersten beiden Teil noch nicht gelesen hat, dem empfehle ich dringend das nachzuholen, bevor er das hier liest, um sich auch wirklich auszukennen.
Das ist übrigens keine SBxSS Geschichte. Sirius liebt nur seinen Remus (das bleibt aber das einzige mSlash-Pairing in dieser FF) und Severus hat eine weibliche Love Interest, auch wenn da wohl nicht besonders viel herauskommen wird, aber wer weiß?
Disclaimer: „Harry Potter" gehört nicht mir und ich verdiene auch kein Geld an dieser Fanfiktion.
Was bisher geschah:
Bei dem Kampf gegen seine Cousine Bellatrix Lestrange im Zaubereiministerium kam Sirius Black ums Leben. Er fand sich im Jenseits wieder, wo beschlossen wurde, dass er in seinen bisherigem Leben aufgrund seiner langen Gefangenschaft in Askaban zu wenig getan hätte um nach Unten oder nach Oben geschickt zu werden, also wurde er zum Jenseitigen Dient als Schutzengel eingeteilt. Sein Schützling war niemand anderer als seine alte Nemesis Severus Snape. Da keiner auf seine Forderung ihm einen neuen Schützling zuzuteilen einging, musste sich Sirius mit dieser Tatsache wohl oder übel abfinden.
Auch mit der Tatsache tot zu sein musste er sich abfinden, und das fiel ihm gar nicht so leicht. Er konnte nicht anders als immer noch Anteil an den Leben seines Patensohnes Harry Potter, seines Geliebten Remus Lupin, und dem Kampf des Orden des Phönix' gegen Lord Voldemort zu nehmen. Doch zumindest traf er im Jenseits seinen Bruder Regulus wieder, der ebenfalls ein Schutzengel ist, und zuletzt der Schutzengel von Sirius war, nun jedoch der von Remus Lupin ist.
Schutzengel sind eigentlich für die Lebenden unsichtbar, es sei denn diese denken intensiv an die entsprechende Person, während sie anwesend ist. Durch so einen Zwischenfall und Sirius' Versuche auf seinen Schützling via dessen Träume Einfluss zu nehmen, wurde Severus auf seinen Schutzengel aufmerksam, was Sirius seine Arbeit hätte erleichtern sollen, stattdessen erschwerte dieser Umstand sie ihm eher. Severus ließ sich nicht gerne helfen, weder was die Arbeit, noch was sein unterentwickeltes Liebesleben und die zurückhaltenden Versuche seiner ehemaligen Schülerin Clementine Cheswick ihm näher zu kommen, anging.
Und dann entwickelte Sirius auch noch den Verdacht, dass im Jenseits nicht alles mit rechten Dingen zuging. Sein Coach Jack wurde einfach weiter befördert, auf der Erde begegnete er niemals anderen Schutzengeln abgesehen von seinem Bruder und in einem geheimen Urlaubsressort war er ungewollt monatelange gefangen.
Deswegen konnte er Severus nicht dabei helfen einen Ausweg aus dem Unbrechbaren Schwur Albus Dumbledore zu töten zu finden und musste beobachten wie dieser die Tat durchzog und so zum Ausgestoßenen wurde. Angespornt von Severus' Versuch ihn zu entlassen, wollte Sirius nun endlich wirklich seine Arbeit ernst nehmen und seinen Schützling ein guter Schutzengel sein, doch so leicht war es nach wie vor nicht, da Severus seine Hilfestellung nicht immer annehmen wollte, und Sirius dann auch noch wieder überlange fernblieb, nachdem er von Remus' Heirat mit Tonks und der bevorstehenden Geburt ihres Babys erfahren hatte und in tagelangen Schlaf versank.
Als es Sirius dann doch endlich gelang Severus zu helfen, machte er ihn zum Süchtigen, da der Zauberer sich wegen seines Rates durch Hyperfokustrank aufrecht hielt um so den psychologischen Auswirkungen von seinem Mord an Albus Dumbledore zu entgehen und weiter funktional zu bleiben. Dumbledore hatte Severus befohlen ein Erinnerungsporträt von ihm zu malen, da nur er gewisse Informationen besaß, die das Porträt von Dumbledore dem Original näher bringen könnten, doch Severus gelang es erst unter dem Einfluss des Hyperfokustranks das Porträt fertig zu stellen. Entgegen Sirius' Willen kam Severus weiterhin den Ratschlägen und Befehlen von Dumbledore nach, auch denen seines Porträts.
Nach dem Fall des Ministeriums wurde Harry Potter zum Staatsfeind, und Severus von dem Mord an Dumbledore freigesprochen, und Voldemort machte Severus zum neuen Schulleiter von Hogwarts. Doch er und die Carrows - Todesesser, die dort nun als Lehrer arbeiteten - erfreuten sich nicht gerade besonders großer Beliebtheit an der Schule. Severus zog sich mehr und mehr in sein Büro zurück, und als er dieses auf Sirius' Anraten hin dann doch einmal verließ, lief er prompt Aberforth Dumbledore und Clementine Cheswick in die Arme, die ihn gefangen nahmen und befragten.
Sirius konnte dieser Befragung nicht beiwohnen, da Aberforth über die Existenz von Schutzengel Bescheid wusste, und wirksame Zauber gegen sie besaß. Er versuchte Severus einzureden, dass Schutzengel böse Wesen seien, die nur vorgäben Verstorbene zu sein, und behauptete Voldemort würde sich mit ihnen verbünden wollen. Sirius berichtete seinen Vorgesetzten von Aberforths Magie und Wissen, wurde aber mit einem „Wir kümmern und schon darum" abgespeist.
Um herauszufinden, ob Severus nun der Mörder von Dumbledore war oder nicht, vergiftete Poppy Pomfrey den Zaubrer sogar mit einem Trank, der diesen einschlafen und träumen ließ, bis er bereit wäre sich der Wahrheit zu stellen und diese zuzugeben. Sirius drang in sein Unterbewusstsein ein und half ihm durch seine verzwickten Träume hindurch und dabei sich diversen Wahrheiten zu stellen, so dass der Zauberer wieder erwachen konnte. Gerade noch rechtzeitig um vom misstrauischen Todesesser Leland Lermark zu einer Versammlung gerufen zu werden, auf der der Dunkle Lord einigen ausgewählten Anhängern seine neusten Verbündeten präsentierte: Die Schutzengel.
Gleich darauf wurde Sirius zurück nach Oben gerufen, wo sein ehemaliger Coach Jack den versammelten Schutzengeln, inklusive der Black Brüder, verkündete, dass sich die Dinge zum ersten Mal in der Geschichte der jenseitigen Dienste für die Schutzengel ändern würden, und dass diese Änderungen bitter nötig wären, und sie alle begeistern würden.
Prolog
„Es gibt viele Dinge, die aus der Ferne gesehen schrecklich, unerträglich, ungeheuerlich erscheinen. Nähert man sich ihnen, werden sie menschlich, erträglich, vertraut. Darum sagt man, die Furcht ist größer als das Übel." – Niccolo Machiavelli, „Mandragola"
„Ja, ob ihr es glauben könnt oder nicht, zum ersten Mal in der Geschichte der Jenseitigen Dienste wird sich etwas verändern! Ich weiß, dass euch das Sorgen macht. Aber es ist eine gute Sache, das kann ich euch versichern. Diese Änderung war bitter nötig, und sie wird das Dasein für uns alle verbessern. Fürchtet diese Veränderung nicht, freut euch über sie und nehmt sie mit offenen Armen an! Das was als nächstes kommt, wird euch alle begeistern!", verkündete Jack, Sirius' ehemaliger Schutzengel-Coach, der vor längerer Zeit befördert worden war und eigentlich gar nicht mehr hier sein sollten sondern am besseren Ort, voller Eifer, und Sirius war ganz und gar nicht dieser Meinung. Wenn hier wirklich von einem Bündnis mit Voldemort die Rede war, dann war das hier eine Verschlechterung und keine Verbesserung für sie alle.
Die Schutzengel waren bisher im Krieg neutral geblieben. Jeder Schutzengel war nur seinem Schützling gegenüber loyal, sonst niemandem. Sirius hatte sich zwar manchmal Gedanken darüber gemacht, ob Voldemort einen Schutzengel besaß oder nicht, und mit sich gerungen, was die Frage anging, ob er Mitgliedern des Ordens schaden konnte und wollte um seinen eigenen Schützling so beizustehen, doch Regulus und alle anderen hatten ihn immer wieder erklärt, dass sie unpolitisch waren - für sie gab es keine Seite außer der ihres Schützlings, den mussten sie vor Schaden bewahren, alles andere wären nur Überreste ihrer sterblichen Existenz, von der sie sich zu lösen hatten. Orden des Phönix', Todesesser, Zaubereiministerium – das alles gab es für sie nicht. Und Sirius selbst hatte Aberforths verrückte Unterstellungen abgetan, es alles auf eine unangenehme Schutzengel-Begegnung des jüngeren Dumbledores geschoben, und wiederholt abgestritten, dass sich die Schutzengel jemals organisieren oder gar mit irgendjemand anderen verbünden könnten.
Und nun das hier.
Sirius trat vor, achtete nicht auf den Protest seines Bruders, und verlangte laut zu erfahren: „Und was genau kommt als nächstes, Jack?! Was soll diese Veränderung sein, die uns alle so sehr begeistern wird?!"
Jacks Blick fiel auf ihn. „Ah. Sirius, wie ich sehe, hast du dich nicht verändert. Gerade dich dürften die geänderten Umstände begeistern", meinte er, „Die Zeiten, in denen wir alle nichts weiter sind als die Sklaven der Sterblichen, sind vorbei. Wir werden unser Schicksal endlich wieder selbst in die Hand nehmen."
Ein anderer Schutzengel trat vor. Sirius hatte ihn bei Voldemorts Versammlung unten auf der Erde neben Rodolphus Lestrange stehen sehen und nahm daher an, dass es sich um dessen Schutzengel handelte. „Willst du damit sagen, dass es wahr ist, dass wir uns mit dem Dunklen Lord verbünden und ihm dabei helfen die Erde für sich zu erobern?", wollte er wissen und klang dabei gar nicht begeistert, „Was genau sollte daran gut für uns sein? Wären wir dann nicht erst wieder die Sklaven eines Sterblichen?"
Ein Teil von Sirius hatte sich immer gewundert, was Bellas Ehemann wohl von deren Beziehung zu Lord Voldemort hielt. Die Lestranges hatten zu den fanatischten Anhängern des Dunklen Lords gehört, was sie ganz Askaban immer wenn es möglich war hatten wissen lassen, doch zumindest Rodolphus' Schutzengel schien nicht begeistert von dem dunklen Magier zu sein. Was aber nichts heißen musste, nahm Sirius an, er und Snape waren sich auch niemals wirklich einig, wenn es um andere Menschen ging.
Ein Raunen ging durch die versammelten Schutzengel. „Mit dem Dunklen Lord verbünden? Mit Voldermort? Tom Riddle und den Todesessern? Wie?!"
„Nein!", rief Regulus aus und trat nun ebenfalls vor, und sein Blick brannte. Sirius hatte seinen Bruder noch niemals so wütend gesehen. „Ich bin gestorben um ihn aufzuhalten!", verkündete er feurig, „Ich werde nicht einfach daneben stehen und zulassen, dass ihr alle jetzt den gleiche Fehler macht, den ich einst gemacht habe! Er ist ein Monster! Er hat seine Seele zerrissen um Unsterblichkeit zu erlangen! Er tötet, weil es ihm Freude bereitet, weil er es kann! Er verdient keine Loyalität, keine Anhängerschaft! Wir dürfen uns nicht mit ihm verbünden!"
Sirius warf seinem Bruder einen überraschten Blick zu. Er hatte ja gewusst, dass sich Regulus von Voldemort abgewandt hatte und deswegen umgekommen war, aber in all der Zeit hier Oben hatte er niemals nach den Details gefragt, und als er noch gelebt hatte, hatte er niemals näheres herausfinden können, doch jetzt … Er ist gestorben um ihn aufzuhalten? Das war Sirius neu.
Auf jeden Fall stimmten viele der anwesenden Schutzengel Regulus lautstark zu. Keiner war besonders begeistert davon sich dem mörderischten Zauberer aller Zeiten anschließen zu sollen.
Jack machte ein herrische Geste und rief: „Beruhigt euch! Ich habe nie gesagt, dass wir uns mit ihm verbünden."
„Nun, er hat es gesagt, und als ich ihn eines Besseren belehren wollte, hat er gesagt ich soll mit meinen Vorgesetzten reden und im nächsten Moment finden wir uns alle hier wieder und du kündigst uns Neuigkeiten an", entgegnete Sirius laut und deutete auf die versammelte Menge, „Vergib uns also, wenn es zumindest für uns sehr danach aussiehst, als ob du uns mitteilen willst, dass wir uns mit ihm verbündet haben!"
„Das haben wir aber nicht!", erklärte Jack, „Das denkt er nur!"
Na toll …. Genau dieses Gespräch hatte Sirius doch schon einmal geführt, nicht wahr? Nur, dass es damals spekulativer Natur gewesen war. „Wir tun also so als wären wir mit ihm verbündet um ihn dann in den Rücken zu fallen und die Welt für uns zu erobern, ja?!", sprach er die schlimmste Vermutung aus, die er jemals gehabt hatte, obwohl sie nach wie vor keinen Sinn ergab.
„Mach dich nicht lächerlich", erwiderte Jack nur, „Wir brauchen die Welt der Sterblichen nicht. Was wir brauchen ist unsere Freiheit! Lord Voldemort ist der mächtigste Zauberer aller Zeiten, wir werden ihn dazu benutzen um diese zu erlangen! Hört ihr, wir werden frei sein, wir alle. Keine Regeln mehr, keine Schützlinge. Nichts davon mehr!"
„Und was müssen wir im Gegenzug für unsere Freiheit für ihn tun?!", rief ein weiblicher Schutzengel aus der Menge heraus Jack entgegen.
„Wir sind seine unsichtbare Armee von Spionen", sagte Jack, „Wir können überall hin, alles sehen, wir wissen alles, können ihm alles mitteilen. … Nein, hört zu, wir arbeiten nicht für ihn, wir geben es nur vor! Er wird den Zauber sprechen, der uns alle befreit, und im Gegenzug dazu tun wir so als wären wir auf seiner Seite. Das ist der Preis!"
„Wenn wir für ihn spionieren, dann würden wir nicht nur so tun, als wären wir auf seiner Seite! Dann wären wir auf seiner Seite!", argumentierte Regulus aufgebracht, „Und was ist mit unseren Schützlingen?! Mit denen, die für den Orden arbeiten, oder für den Teil des Ministeriums, der noch nicht übergelaufen ist? Was ist mit all den Muggelgeborenen Zauberern, und wenn wir schon dabei sind, den Muggeln? Unsere Pflicht ist es unsere Schützlinge zu beschützen und nicht sie zu verraten damit wir … was? Nicht mehr arbeiten müssen?!"
„Wir sind Sklaven, Gefangene, wir werden einfach von Schützling zu Schützling weitergereicht, und das soll aufhören, dafür kämpfen wir! Keiner verlangt von euch, dass ihr euren persönlichen Schützling verratet, keiner verlangt von euch, dass ihr Voldemort tatsächlich wahre Informationen beschafft. Was wir von euch verlangen ist, dass ihr es so aussehen lasst, so lange bis wir von ihm das bekommen haben, was wir brauchen", sagte Jack, „Diejenigen von euch, die aus weltanschaulichen Gründen heraus nicht mithelfen wollen, müssen das auch nicht. Allerdings dürft ihr euch dann auch nicht gegen uns stellen."
„Du verlangst, dass ich Remus einfach was … im Stich lasse, bis das alles vorbei ist? Ist es das?", wollte Regulus wissen.
„Ich verlange von dir, von euch allen, schlau zu sein. Ich kann euch ja verstehen, im Laufe der Zeit gewöhnt man sich an seinen Schützling, entwickelt eine gewisse … Anhänglichkeit an ihn oder sie. Es ist ein wenig so als hätte man ein Haustier, nur anstatt es zu füttern und gibt man ihm Ratschläge. Aber ihr dürft nicht vergessen, dass es nur Sterbliche sind, von denen wir hier sprechen. Sie sind nicht wie wir. Sie vergehen irgendwann unausweichlich. Meistens eher früher als später, ob wir das nun wollen oder nicht. Und wir, wir müssen dann ohne sie weitermachen. Müssen sie ersetzen. Wieder und wieder und wieder. In einem endlosen Kreislauf. Habt ihr davon nicht genug? Wollt ihr diesem Kreislauf etwa nicht endlich durchbrechen?"
Jack wandte sich wieder direkt an Sirius' kleinen Bruder. „Hättest du nicht eine Pause gebraucht, Regulus? Nachdem dein Bruder gestorben ist, hättest du gerne um ihn getrauert, aber nein, dir wurde sofort ein neuer Schützling zugeteilt, dessen Bedürfnisse du sofort über deine eigenen stellen musstest. Und das wird dir wieder passieren, und wieder. Außer wir ändern es", meinte er, „Im Grunde ist es doch so: Wir tun für unsere sogenannten Schützlinge nicht wirklich etwas. Wir können sie nicht wirklich vor Gefahr bewahren. Oder sie wirklich dahingehend beeinflussen die richtige Entscheidung zu treffen. Das wird uns nur vorgegaukelt. Ich meine, wer von euch hat seinen Schützling schon einmal wirklich dazu gebracht etwas zu tun oder eben nicht zu tun? Ja genau, die wenigsten, nehme ich an. Wir verbringen unsere gesamte Existenz damit über diese Sterblichen zu wachen, und sie wissen das noch nicht einmal. Für sie sind wir nicht viel mehr als ein Stimme in ihrem Hinterkopf, ein Traum, den sie nicht abschütteln können, ein Ärgernis. Wollt ihr wirklich alle Ewigkeit damit verbringen ein Ärgernis für die einzigen Personen, mit denen ihr interagieren dürft, zu sein?"
Jack legte eine Kunstpause ein, bevor er fortfuhr: „Ja vielleicht werden nicht alle eure Schützlinge das überleben, was jetzt kommt, aber wenigstens leben sie. Sie haben Beziehungen, essen und trinken die verschiedensten Sachen, haben Sex, gehen auf die Toilette, erleben Freude und Angst, werden nass, wenn es regnet, oder sie unter der Dusche stehen, können sich aussuchen, was sie morgens anziehen, und können mehr als nur Schach spielen. Sie können lesen, schreiben, fernsehen, malen, Rätsel lösen, sich gegenseitig Witze erzählen, lachen und weinen. Wisst ihr noch wie das war als wir das alle konnten? Aber nun, nun leben wir nicht mehr, wir sind aber auch nicht tot, nicht wirklich. Wir sind irgendwo zwischen Leben und Tod gefangen dazu verdammt vor uns hin zu existieren und den Sterblichen dabei zuzusehen, wie seit weiter leben. Ohne uns. Ohne auch nur an uns zu denken." Er warf einen wissenden Blick in Sirius' Richtung. „Und jeder von uns, der auch nur ein wenig Eigeninitiative zeigt, der es auch nur einmal wagt zuerst an sich selbst zu denken und nicht an diese eine Person, deren Wohl er über alles andere zu stellen hat, obwohl er ihr nicht einmal wirklich helfen kann, der bekommt eine Verwarnung, einen Verweis, oder wird mit einer Versetzung bedroht. Aber genau das wird sich ändern. Wir werden nicht mehr einfach nur existieren, wir werden wieder leben. Obwohl wir nie mehr wirklich lebendig sein können, können wir trotzdem immer noch leben. Ist es dieses Ziel nicht wert, dass man dafür einfach nur einige Zeit lang nichts tut?"
Jack blickte auf die versammelten Schutzengel. „Voldemort wird nicht gewinnen, am Ende gewinnen Tyrannen niemals, nicht auf Dauer. Und wir werden ihm sicherlich nicht zum Sieg verhelfen. Wir werden ihn nur dazu benutzen selbst endlich wieder leben zu dürfen. Und wenn er zu stark werden sollte, nun dann werden wir ihn einfach in dem Moment, in dem wir bekommen haben, was wir wollen, selbst erledigen!", fuhr er fort, „Ihn und alle seine Anhänger. Besser, zielgerichteter, und erfolgreicher als es die Sterblichen jemals könnten, da wir wenn es einmal soweit ist alles über ihn und die seinen wissen werden! Also, ich frage euch erneut, ist dieses Ziel es nicht wert, dass wir dafür Kompromisse eingehen? Ist alleine die Tatsache, dass es uns wieder gestattet sein wird zu entscheiden, ob wir jemanden wie ihn mit seinen Taten durchkommen lassen oder nicht, es nicht wert dafür Opfer zu bringen? Habt ihr nicht auch die Nase voll davon unpolitisch sein zu müssen? Habt ihr nicht auch die Nase voll davon den Status Quo einfach so hinzunehmen? Wollt ihr nicht auch wieder mehr tun als einfach nur allen anderen beim Leben zuzusehen?!"
Er verstummte und wartete ab. Genau wie Sirius blickte er sich gespannt um. Einen Moment lang war es totenstill im Jenseitigen Garten.
Und dann brach lauter Jubel aus. Nicht alle, aber die Mehrheit der Schutzengel, die sich um ihn versammelt hatte, applaudierte und johlte.
Und Sirius wusste in diesem Augenblick, dass damit alles vorbei war.
A/N: Das ist also der Beginn von Teil 3.
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