Kapitel 11

Lily dachte voller Scham an das, was sie und James an diesem Abend miteinander gemacht hatten. Warum hatte sie sich noch einmal damit einverstanden erklärt? Ach ja, sein deprimiertes Gesicht und die Tränen, er hatte so traurig ausgesehen, deshalb hatte sie …

„Miss Evans, können Sie mir bitte Frage Elf beantworten?"

Sie schrak auf, sie hatte den Anschluss zur Unterrichtsstunde komplett verloren, sie wusste nicht wo sie waren und was für ein Thema sie gerade behandelten. „Ich ähm… ich", antworte sie verlegen darüber, dass sie keine Ahnung hatte, was sie sonst sagen sollte.

„Tut mir Leid, aber ich habe nicht wirklich aufgepasst!"

Kapitel 12

Nach der Unterrichtsstunde fragte Andreas sie was heute denn mit ihr los wäre: "Du wirkst etwas neben der Spur, geht es dir nicht gut?" Lily sah zu ihrem guten Freund auf und schüttelte den Kopf. "Alles ist in Ordnung, ich habe mich nur gestern mit James gestritten." Andreas lächelte schief: "Dann ist definitiv nicht alles gut, wie schlimm war es?"

Lily zog wage die Schultern hoch und begann dann damit ihre Tasche zu packen. Andreas setzte sich auf ihren Tisch und betrachtete sie. Schließlich ergänzte er: "Beziehungsgefährdent oder nicht?" Lily war inzwischen fertig und stand auf.

"Ich weiß nicht so recht, vielleicht… vielleicht auch nicht…"

Kapitel 13

Lily verließ mit Andreas den Klassenraum und erzählte ihm derweil im groben was geschehen war. "Ich bin echt sauer auf James, weil er mit seinen Freunden darüber gesprochen hat!", endete sie.

Andreas blieb zunächst stumm, dann meinte er: "Ich weiß zwar nicht worum es genau geht und du musst es mir auch nicht sagen (er lächelte sie an, er schien zu ahnen, dass es war, was ihr peinlich war), aber vielleicht solltest du bald mit ihm reden. Ich bin mir sicher, dass er sich ähnlich schlecht fühlt wie du. Immerhin seit ihr noch nicht lange zusammen und wisst wie ihr euch in einem Streit am besten verhalten solltet."

Lily blieb nachdenklich stehen. Wollte sie sich mit ihm vertragen? Sie spürte ein starkes Ziehen in ihrer Brust, das war wohl Antwort genug.

Kapitel 14

Lily trat auf Andreas zu und umarmte ihn: "Danke für den Tipp, ich denke ich werde jetzt zu meinem Freund gehen und mit ihm sprechen." Andreas klopfte ihr auf die Schultern: "Das ist eine gute Idee, viel Erfolg!"

Nach einigen Augenblicken löste sie sich von ihm und dankte ihm noch einmal. Dann rannte sie los, wo konnte James bloß sein?

Zwanzig Minuten später fand sie ihn auf dem Quiddishfeld, er flog hoch oben am Himmel. Lily richtete ihren Zauberstab auf ihre Kehle und murmelte einen Zauber der ihre Stimme verstärkte. Dann rief sie laut: "James Potter, komm runter wir müssen miteinander reden!"

Kapitel 15

Es dauerte keine sechzig Sekunden, dann landete James bei ihr und lies sofort seinen Besen fallen und trat dicht an sie heran: „Lily… endlich redest du mit mir! Ich habe dich so vermisst!" Lily trat einen halben Schritt zurück und musterte ihn durch verengte Augen. „Warum hast du das getan?", fragte sie anklagend.

James trat wieder zu ihr und griff diesmal nach ihren Händen: „Es tut mir Leid, ich hätte nicht mit meinen Freunden darüber reden sollen, ich habe gehandelt ohne so richtig nachzudenken." Lily wich dieses Mal nicht zurück, sagte aber auch nichts. Sie wartete ab, ob er noch etwas sagen wollte. James blieb zunächst auch stumm, dann aber murmelte er noch: „Ich weiß wie sehr du dich am Samstag wegen mir überwunden hast, deshalb tut mir mein unüberlegtes Handeln noch viel mehr Leid." Er sah ihr fest in die Augen: „Bitte vergib mir!"

Lily erwiderte seinen Blick und fühlte tief in sich hinein. Im Prinzip war es klar, was sie jetzt zu sagen hatte. Sie konnte diesem Blick nicht widerstehen, außerdem war sie inzwischen sowieso nicht mehr so sauer, er hatte es ja nicht böse gemeint.

Kapitel 16

Lily sah ihn zwar weiterhin neutral an, doch innerlich lächelte sie bereits. Sie wartete noch einige Sekunden, dann legte sie sanft ihre Arme um ihn und sagte im freundlichen Ton: „Okay, ich vergebe dir. Aber in Zukunft sprichst du über solche Dinge nicht mit deinen Freunden oder sonst wem, klar?"

James nickte sofort und hob sie dann hoch. „Ich liebe dich so sehr Lily, danke!" Er wirbelte sie ein wenig herum und stellte sie dann wieder auf den Boden. „Du bist die beste!", grinste er und sah sie hoffnungsvoll an.

Sie bedankte sich bei ihm und schenkte ihm dann ein breites Lächeln. Er sah sie weiterhin mit einer stummen Hoffnung an. Sie wusste genau was er wollte also sagte sie sanft:

„Ich liebe dich auch James!"

Kapitel 17

Am Abend des Tages wo James und Lily sich wieder vertragen hatten, saßen beide zusammen im Wohnzimmer der Schulsprecherwohnung im geöffneten Fenster. Sie betrachteten den halben Mond der dicht über den Gipfeln des verbotenen Waldes gerade aufging. „Lily …", durchbrach James nach einer langen Weile die Stille und drehte sich zu seiner Freundin.

„Ja?", fragte sie und sah ihm liebevoll an. Er zögerte, sollte er jetzt wirklich davon zu sprechen beginnen… Er wäre schon neugierig, aber der frisch gewonnene Frieden würde eventuell wieder gestört werden … „Ähm… ich würde gerne …", er stoppte. Eine Stimme in ihm meinte, dass dies echt nicht gut enden würde: „Sie sieht gerade so entspannt aus, komm jetzt besser nicht mit einem kompliziertem Thema!" „Was ist denn?", fragte Lily immer noch breit lächelnd.

James rang mit sich: Sollte er oder sollte er nicht? Es vergingen einige Sekunden, dann hatte er einen Entschluss getroffen.

„Lily, würdest du mit mir über den letzten Samstag reden wollen? Bitte!"

Kapitel 18

Lily drehte sich von ihm weg und sah wieder aus dem Fenster. „Nein, eigentlich will ich nicht darüber reden, aber weil es dir scheinbar sehr wichtig ist, meinetwegen …"

James fühlte sich nicht gut, er musste sie so sehr unter Druck gesetzt haben, dass sie sich genötigt gefühlt hatte sich auf seine krude Ideen einzulassen. Er drehte sich ebenfalls weg und sprang aus der Fensterbank. Lily sah zu ihm und fragte: „Was ist los, wohin willst du?" James kniete sich mit dem Rücken zu ihr hin und schwieg kurz, dann antwortete er: „Weiß nicht, ich …" Er sah über die Schulter und sagte: „Lily, es tut mir wirklich Leid was ich dir angetan habe. Ich weiß gar nicht warum du einen solchen Trottel wie mich mögen kannst."

Lily sah ihn nun erstaunt an. „Was soll das denn jetzt?", fragte sie mit einem Hauch von Zorn. James sah nun zu Boden und murmelte: „Ich habe dich zu etwas genötigt, was dir sehr unangenehm war und immer noch ist, ich bin wirklich ein grausamer Freund, am besten wäre es wahrscheinlich, wenn …"

Kapitel 19

„… du dich von mir trennen würdet.", flüsterte er leise.

Lilys Augen verengten sich und sie stand aus der Fensterbank auf. „Du willst unsere Beziehung nicht mehr?", fragte sie gefährlich leise. Sie ging einen Schritt auf ihn zu und sah ihn todernst an. James erwiderte ihnen Blick: „Ich verdiene …" Weiter kam er nicht, denn Lily unterbrach ihn direkt: „Ich habe dich etwas gefragt, antworte mit ‚Ja' oder mit ‚Nein', klar?" James setzte erneut an um ihr zu erklären was für ein schlechter Mensch er doch sei, doch Lily stampfte wütend auf und sagte barsch: „James Potter, hör mir genau zu, entweder du beantwortest mir jetzt meine Frage oder ich nehme dein Schweigen beziehungsweise alles andere außer eine klare Antwort als ‚Nein' an und unsere Beziehung endet genau hier und jetzt!"

Lily sah ihn mittlerweile richtig böse an. James schluchzte leise auf. Er wollte sie nicht verlieren aber gleichzeitig wollte er auch das sie nur Dinge mit ihm tat, die sie auch echt tun wollte. Er sah hoch zu ihrem Gesicht, sie schien innerlich zu zählen.

Wenn er mit ihr zusammen bleiben wollte, sollte er schnell etwas sagen. Es vergingen einige Augenblicke. Dann als Lily gerade den Mund öffnen wollte, flüsterte James halblaut:

„Ich will das du meine Freundin bleibst."

Kapitel 20: Lily's zweite Mal

Lily schloss ihren Mund und schluckte den Abschied herunter, den sie gerade hatte aussprechen wollen. Dann kniete sie sich zu James auf den Boden und umarmte ihn stumm. Er schluchzte leicht und fragte nach einigen Minuten: „Hast du dich irgendwie genötigt gefühlt letzten Samstag?" Lily löste sich etwas von ihm, dann hob sie sein Kinn und zwang ihn so sie anzusehen.

„Hör mir jetzt gut zu okay?" Ohne eine Antwort abzuwarten sprach sie weiter. „Wenn ich mich dazu entscheide etwas zu tun, dann will ich das auch. Niemand, auch nicht du kannst mich zu etwas zwingen was ich nicht will." James öffnete den Mund, doch Lily legte ihm sanft eine Hand auf seine Lippen und schüttelte den Kopf: „Ich will keine Widerworte von dir, nicht hierzu! Du musst mir glauben, dass wenn ich etwas nicht wollen sollte, ich es deutlich sagen würde. Also wag es ja nicht dich schlecht zu fühlen." Sie sah ihn kurz sehr intensiv in die Augen, dann nahm sie ihre Hand zurück und erlaubte ihn so wieder zu sprechen.

„Hast du mich verstanden?", fragte sie ernst.

James nickte sofort.

„Gut, dann schließe jetzt deine Augen!"

James sah sie verwundert an, doch tat er wie ihm geheißen.

Lily sah sich um, konnte jedoch nichts passendes finden. Sie wollte das James sich wieder richtig gut fühlte und sie hatte bereits einen Plan. Sie stand auf und ging zum Bad, war hier vielleicht etwas was sie als Augenbinde benutzen konnte. „Wohin gehst du?", fragte James nervös. Lily sah zu ihm zurück, er saß mittlerweile im Schneidersitz auf dem Boden und sah ungefähr in ihre Richtung. „Ich hole nur etwas, bin gleich wieder da …" Sie ging nun in ihr Zimmer um eine Bluse von sich zu holen. Nicht ideal aber immerhin sollte es funktionieren. Sie ging also zurück zu James und band ihm die Augen zu. „Ich hätte sie auch so geschlossen gehalten", grummelte James gespielt beleidigt, grinste aber gleichzeitig.

Lily kicherte und erklärte: „Ich werde dir jetzt Dinge in die Hand geben und du musst erraten was es ist. Wenn du alles errätst werde ich danach mit dir zusammen duschen und vielleicht erneut mit dir ähm … du weißt schon, das wie letzten Samstag machen." James riss die Augen weit auf. Das konnte Lily natürlich nicht sehen, deshalb fragte er nach einigen Sekunden überrascht: „Wirklich?" Er versuchte nicht allzu euphorisch zu klingen, doch versagte er wohl, denn Lily kicherte und sagte: „Ja, dass werde ich, aber zunächst musst du alles erraten." James jauchzte auf: „Das wird ein Spaß, her mit den Sachen, ich bin ein wahrer Meister im blinden Erraten!"

So gab Lily ihm nacheinander einige Gegenstände die so im Wohnzimmer herumlagen. James schaffte es jedes Mal früher oder später richtig zu erraten. Manchmal brauchte er allerdings mehrere Versuche. Lily hatte dabei riesigen Spaß, vor allem wenn er sie bei manchen schwierigen Gegenständen um weitere Chancen bat, um am Ende mit ihr duschen zu dürfen. Es ging auf Mitternacht zu, da viel Lily nichts mehr zu Erraten ein. James saß gerade auf dem Sofa und fragte: „Bin ich fertig?" Lily sah sich grübelnd um und sagte dann: „Nein, hier nimm meine Hand und folge mir!" James ließ sich hochziehen und ging an ihrer Hand bis zur Mitte des Raumes, dort löste sich Lily von ihm und erklärte: „Noch eine Sache, dann darfst du die Binde abnehmen." James grinste und nickte: „Okay, ich bin bereit." Lily trat einen Schritt zurück und zog sich dann ihr T-Shirt und ihren BH aus. Zweiteren faltete sie eng zusammen und band ihn mit den Haltern zu einem festen rundlichen Knäuel. Diesen reichte sie dann an James und sagte: „Deine letzte Aufgabe und diesmal hast du auch nur eine Chance, also überlege dir gut was du als nächstes sagst."

James betastete das Ding in seinen Händen ausführlich, doch noch hatte er keinen blassen Schimmer was es sein sollte. Er wollte aber lieber nichts sagen, denn Lily hatte sehr ernst geklungen und er wollte unbedingt mit ihr Duschen, allein die Vorstellung sie wieder nackt zu sehen löste in ihm ein starkes Kribbeln aus. In dem Moment wo er sich vorstellte ihre über ihre Brüste zu streicheln, fühlte er etwas kleines metallenes. Er tastete es vorsichtig ab und plötzlich hatte er eine Idee was er da gerade in Händen halten könnte.

„Ist es dein BH?", fragte er nervös und ängstlich.

[Erotischer Inhalt wurde entfernt!]

Später am Abend saßen sie friedlich zusammen auf dem Sofa in ihrer Wohnung und schauten in den Kamin. Für beide waren die letzten zwanzig Minuten ziemlich aufregend gewesen. Lily lehnte sich an ihren Freund und schloss ihre Augen.

So schlecht war das gar nicht gewesen …