...had feelings I shouldn't have

Harry schlüpfte in seine Jacke ehe er durch das Porträt der fetten Dame stieg und sich auf in Richtung Innenhof zu machten, wo Draco versprochen hatte auf ihn zu warten. Kaum hatte er sich durch die Tür geschoben erblickte er den Slytherin. Langsam und darauf bedacht, dass Draco ihn nicht hörte oder sah schlich er sich von hinten an den Blonder Jungen heran und legte ihn von hinten die Hände auf die Augen. Erst zuckte der Malfoy Spross zusammen doch ließ dann vorsichtig seine Hände auf die des Gryffindors gleiten und zu erraten wer hinter ihm stand. Draco's Berührung löste eine eigenartige Wärme in Harry aus. „Harry? Bist du das?", seine Stimme war nicht mehr als ein leises Flüstern während er langsam die Hände des Gryffindors von seinen Augen zog und sich zu diesem umdrehte: Harry konnte dem warmen Atem von Draco schon auf seinen Lippen spüren während er sich in den so unglaublich grauen Augen seines Gegenübers verlor, der noch immer seine Hand hielt. Beide schienen jedoch zu realisieren was sie da gerade taten und so sehr Harry die Nähe des Slytherin Jungen auch genossen hatte riss er sich von dessen Augen los und wandte sich mit roten Wangen von dem blonden Jungen ab. Auch dieser schien ein wenig peinlich berührt von der Situation zu sein. Zumindest hätte er mit der Farbe seiner Wangen dem Gryffindorrot Konkurrenz machen können. Verdammt! Er hatte sich doch fest vorgenommen nicht so auf den Gryffindor reagieren zu wollen. Aber irgendwie waren seine Gefühle da mal wieder anderer Meinung gewesen. Wo es eh jetzt schon fast raus war konnte er es ja auch gleich zugeben: Ja er Draco Lucius Malfoy war bis über beide Ohren und völlig hoffnungslos in, seinen bis gestern noch größten Feind, Harry Potter verschossen. Wie es dazu gekommen war? Tja wenn er das doch nur selbst erstmal wüsste... Um die Gedanken aus seinem Kopf zu scheuchen schüttelte er diesen kurz nur um noch im fast selben Moment dem Gryffindor deutlich zumachen, dass sie sich auf Richtung See machen sollten. Eine Weile liefen sie schweigend nebeneinander her, bis Draco sich dazu entschied das Eis zu brechen und anfing von seinem Quidditch Training zu erzählen. Potter war wie er Sucher und mit ihm konnte er sich so wunderbar über den Zauberersport unterhalten.

Die beiden Jungen waren bereits eine Weile draußen unterwegs gewesen als dem Gryffindor langsam die Kälte in die Knochen kroch und er zu zittern begann. Das blieb auch dem Slytherin nicht unbemerkt sodass er stehen blieb: „Willst du zurück gehen?" „Wenn du nichts dagegen hast schon. Langsam wird's echt irgendwie kalt", just in dem Moment in dem der Schwarzhaarige geendet hatte finge es leicht um die beiden Jungen an zuschneien. Die kleinen Flocken tanzten und wirbelten durch die Luft und setzten sich auf die umliegenden Wiesen und Bäume. Draco sah vertäumt in den Himmel während der Potter Junge seine Hände aneinander rieb um sich aufzuwärmen. Der Slytherin wandte seinen Blick wieder auf den Jungen neben sich, der noch immer stark zitterte. Kurz entschlossen zog er sich den grün- silbernen Schal vom Hals und drehte den überraschten Gryffindor an der Schulter zu sich ehe er ihm vorsichtig seinen Schal um den Hals legte. Harrys Augen wurden groß. ‚Die Cheerleaderinnen!' schoss es ihm nur durch den Kopf doch das war auch sein letzter Gedanke und er verlor sich in den stahlgrauen Augen seines Gegenübers. Dieser hielt noch immer die Enden seines Schals fest und ohne darüber nachzudenken zog er Harry näher zu sich. Ihre Gesichter waren nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt und normalerweise wäre das der Punkt gewesen an dem zumindest der Schwarzhaarige das hier hätte unterbrechen müssen. Doch verdammt, er wollte nicht. Er wollte nicht, dass sich Draco wieder von ihm entfernte, er wollte die Nähe, die Wärme des Blonden. Warum reagierte er überhaupt so und noch wichtiger, wann hatten seine Gedanken eigentlich angefangen sich voll und ganz um Draco Malfoy zu drehen? Er war mehr als verwirrt und die Cheerleaderinnen die immer noch in Harrys Magen rebellierten trugen nicht gerade dazu bei, dass er sich besser fühlte. Langsam wurde ihm auch bewusst, was er im Inbegriff war zu tun: War er hier ernsthaft fast dabei Draco Malfoy zu küssen?! Wie hatte er es jemals dazu kommen lassen und das nicht zu ersten Mal an diesem Tag? Er war doch nicht schwul! Okay zugegeben, Draco sah nicht gerade schlecht aus aber nein auf keinen Fall konnte er das hier geschehen lassen. Er riss sich vom Blick des Blonden los und alles was er nun noch im Kopf hatte war rennen. Mit den Händen drückte er den Slytherin von sich weg, drehte sich ruckartig um und rannte Richtung Schloss zurück. Bloß schnell weg von hier, weg von Draco und wegrennen von der Gefühlen die er in der Gegenwart des Jungen verspürte. Denn verdammt nochmal er konnte sie langsam nicht mehr leugnen, aber verliebt? Nein das war er ganz sicher nicht! Es waren einfach sehr, sehr, sehr, sehr, sehr starke freundliche Gefühle die er für den Slytherin übrig hatte. Nicht mehr und nicht weniger. Mittlerweile war er bei dem Porträt der fetten Dame angekommen. Schnell murmelte er das Password, schlüpfte durch den Eingang und direkt in seinen Schlafsaal, der zu seinem Glück noch verlassen war. Niedergeschlagen verkümmelte er sich in sein Bett und zog die Decke über sich. Er fühlte sich einfach nur noch mies. Warum machte dieser Junge ihm sein Leben auch so schwer? Er war nicht schwul. Der Gryffindor hatte bis jetzt immer nur den Mädchen hinterher geschaut. Das es mit Cho und auch Ginny nicht geklappt hatte war halt einfach so. Manchmal waren die Dinge einfach nicht dafür gemacht zu halten oder überhaupt zu funktionieren. Was aber noch lange nicht hieß, dass er jetzt schwul war. Aber das mit Draco... Er bedeutete ihm etwas. Als Freund natürlich, nicht mehr! ‚Lüg dir nur weiter was vor', mischte sich die kleine Stimme in seinem Kopf ein. Genervt schlug Harry seinen Kopf ins Kissen: „Verdammt Draco was machst du nur mit mir..."