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Kapitel 3

Hinata wandte sich besorgt an Takashi. „Irgendwas ist vorgefallen. Schicken Sie Makis Zug sofort zur Zentrale." Takashi verabschiedete sich mit einem Salut und joggte geschwind zu seinem eigenen Büro. Von dort aus rief er die Kaserne vier an, in der sich Makis Zug befand.


In der Kaserne vier, die nicht mehr als eine schlichte Wohnung in einem mehr Familienhaus war, nahm ein schwarzhaariger Japaner den Hörer des klingelnden Telefons ab. „Hier Zugführer Maki." „Zugführer", dröhnte die Stimme seines Befehlshabers durch den Hörer hindurch. „Etwas ist in der Zentrale vorgefallen. Ihre Befehl lautet: Sicherung der Zentrale." Darauf verstummte Takashi und beendete das Telefonat. Ohne zu zögern legte er den Hörer ab und wandte sich an die neun anwesenden Männer: „Wir haben Befehl erhalten, die Zentrale zu sichern. Wir brechen sobald alle bereit sind auf!"


Acht uniformierte Männer saßen jubelnd auf der Ladefläche eines alten Pickups. Einige machten dies, um ihre Freude darüber zum Ausdruck zu bringen, dass sie endlich ausrückten. Die Mehrheit andererseits war einfach froh, endlich aus der Wohnung zu kommen. Es war zwar nicht so, dass sie rundum die Uhr dort waren, sondern auch oft auswärts Trainierten oder anderweitigen Aufgaben nachgingen. Zu ihrem leitwesen waren sie momentan im Bereitschaftsdienst und mussten bisher die ganze Zeit in der Nähe der Wohnung sein. Besonders wichtig war dies, da sie einer der zwei Züge waren die sehr nah an der Zentrale stationiert wurden.

Das Rückfenster zur Fahrerkabine öffnete sich ruckartig „Wir erreichen unser Ziel in kürze. Alles bereit machen!" Direkt nach seiner Ankündigung schloss der Zugführer das Fenster wieder. Wie angekündigt, erreichten sie die Straße in der die Zentrale lag. Innerhalb kürzester Zeit waren alle abgestiegen und standen vor dem Eingang zur Zentrale bereit.

Die erste Gruppe, bestehend aus dem Gruppenführer Kaito Asano und seinen zwei Kameraden Misaki Baisote und Yusei Gasei betraten die Ordenszentrale als erste. Kaito drückte den Türhenkel nach unten und zog die Tür zu sich, womit er sich für mögliche Angreifer verdeckte. Misaki und Yusei richteten sofort ihre Sturmgewehre in das Gebäude. Nach ausbleibender Reaktion, schlichen beide in gebückter Haltung hinein. Mit einen Handzeichen signalisierten sie: „Alles Sicher." Kaito meldete darauf hin: „Eingangsbereich Sicher." „Verstanden.", dröhnte Makis stimme. Kurz darauf stieß die zweite Gruppe in das Gebäude vor, gefolgt von der dritten. Zuletzt traf Maki selbst ein. „Alle hergehört." Die Aufmerksamkeit der drei Gruppen richtete sich auf ihn. „Gruppe eins und zwei werden die Räume durchsuchen, während Gruppe drei den Flur im Auge behält." Einer der Gruppe eins und zwei stellte sich jeweils an die nächste Tür und traten diese ein. Die verbleibenden sicherten die Flanken.


Kurai ging mit Zuversicht in den Konferenzraum. Stark hoffte sie, das dieses treffen anders als die letzten verlaufen würde. Ohne all die langen, ermüdenden Bibelvorlesungen die sie sich anhören muss bis ihre Ohren bluteten. Ohne all die Kirchengesänge und Gebete die sie auswendig vortragen muss. Besonders ohne all die Zurechtweisungen, wie sie sich endlich zu Gott wenden sollte und ihre Aufgabe als seine Prophetin akzeptieren müsse. Im Nachhinein betrachtet, war sie naiv mit dem Glauben das sich etwas an den Treffen ändern würde. Sie konnte zu ihrem bestürzen immer noch nicht ganz glauben, dass diese fundamentalistischen Schweine tatsächlich glaubten dass sie eine von Gott gesandte Prophetin sei. Angeblich soll sie erst durch die Unterweisung der Ordensführer ihre wahre Bestimmung erhalten und zur von Gott gesandten Prophetin werden. Kaum hatte das Treffen begonnen, wiederholten sich die sich endlose anfühlenden Prozeduren. Es war erdrückend.

Im Laufe der unzähligen Lieder die sie singen musste, hatte sie gerade anscheinend ein Fehler gemacht, der es rechtfertigte wieder einmal üble Kritik an ihr zu üben. Aus diesem Grund erhob sich einer der Männer von seinem Platz und schritt langsam auf sie zu. Sie wurde es leid diesen Mist zu ertragen. Der einzige Grund wieso sie diese Farce aufrecht erhielt, war das sie mit Unternehmen Kursk noch nicht so weit waren. Es gab immer noch einen starken fundamentalistischen Block. Dieser war zwar in der Minderheit aber machte immer noch einen beträchtlichen Teil des Ordens aus. Jedoch trotz all ihrer bedenken sträubte sie sich dabei wieder bis aufs tiefste Wessen kritisiert zu werden. Sobald seine verschmähenden Worte sie erreichten, konnte sie dieses Geschwätz nicht mehr hören. Es war als würde etwas sie aufhetzen, ein Fass überlaufen oder ein Schalter umgelegt werden. Kurai verspürte eine sich langsam aufbauende Wut, vermischt mit dem Hass auf diese fettleibigen Schweine. Über alle Bedenken und Konsequenzen hinweg, wollte sie diese Männer auf der Stelle umbringen. Die Eruption erfolgte beinah, doch konnte sie sich noch im letzten Moment fangen und das Unausweichliche aufschieben.

Sobald er direkt vor ihr stand und seine Standpauke begann, bemerkte er nicht in welch einer heiklen Lage er sich befand. Ebenfalls das sich mit Gereiztheit und Wut zuspitzende Gesicht seiner angeblichen Prophetin wurde übersehen. Kurz bevor er einen weiteren Satz ausstoßen konnte, unterbrach ihn Kurai mit einer sehr emotional aufgeheizten Stimme. „Ich werde mich hier nicht weiter von solchem Abschaum niedermachen und beschimpfen lassen!" Für einen Moment verwirrt und schockiert über diesen plötzlichen widerstand reagierte er gereizt entgegen und holte zum Schlag aus um ihr eine Ohrfeige zu verpassen. „Unverschämtes Gör, wie kannst du es wagen?" Bevor seine Hand ihre Wange erreiche konnte, traf ihn mit voller Wucht der Griff einer Pistole. Ruckartig stürzte er rückwärts auf den Rücken und führte seine Hände an die getroffene stelle auf seiner Stirn. Vor Schmerz stöhnend, bewegte er eine Hand von der Stirn. Immer noch etwas benebelt, erkannte er nicht sofort eine geringe Menge Blut auf dieser. Sobald die Erkenntnis ihn vollkommen traf, stieß er kurzerhand einen erschreckten Aufschrei aus. Sobald er sich wieder gefangen hatte, versetzte er seinen Oberkörper in eine Vorwärtsbewegung, die ihn in eine sitzende Position bringen sollte, damit er von dort aus besser aufstehen konnte um seine Wunde zu behandeln. Kaum hatte er sich einige Zentimeter nach oben bewegt, drückte ihn etwas abrupt wieder auf den Boden.

In einem schnellen Zug hat Kurai ihren rechten Fuß auf die Brust des sich erhebenden Ordensführers gestellt und ihn somit am aufstehen gehindert. Ein mörderisches Grinsen zeichnete sich an ihren Lippen ab. Langsam richtete sie den Lauf ihrer Waffe auf den mittlerweile verzweifelt um Gnade flehenden Mann. „Gnade, Gnade, … bitte lasst im Namen des Herrn Gnade walten. Ich bin mir sicher, … wir können zu einer Einigung kommen, die jedem von uns gepfählt." Kurai verlagerte als Antwort etwas mehr Gewicht auf den Fuß der auf seiner Brust stand. „Sie sollten doch am besten wissen, dass nichts erreicht werden kann, wenn man nicht bereit ist, sich die Hände schmutzig zu machen. Deshalb …", stoppte sie dramatisch, „ … fahr zur Hölle Fundamentalisten Schwein!" Mit Abschluss dieser Worte schoss sie zweimal mit ihrer Waffe auf den Ordensführer und traf beide Male den Kopf.

Die restlichen vier sprangen fast zeitgleich von ihren Stühlen auf. Wie gebannt standen sie an dem Tisch und starten sie zunächst mit dem intensiven Blick eines Tieres im Scheinwerferlicht an. Sobald sich der Schock etwas gelegt hatte, der durch die Ermordung eines Glaubensbruders entstanden war, floss in so manchem die Erkenntnis, in welch prekärer Situation sie sich befanden. Jedoch galt das nicht für alle und der ein oder andere glaubte wohl noch an den Schutz Gottes, im Fall eines riskanten Fluchtversuchs. Als hätte es eine Verständigung zwischen den zwei Aktiv auf Flucht hin arbeitenden gegeben, starteten sie ihre versuche zugleich. Der eine warf plötzlich und zum schreck der verbleibenden den Tisch vor ihnen um und warf sich mit den anderen zwei Ordensführen auf den Boden. Im Alleingang rannte der andere Ordensführer so schnell er konnte vom umfliegenden Tisch davon in Richtung der geschlossenen Tür. Nur wenige Schritte von der Tür entfernt traf ihn von hinten ein Projektil in Höhe der Schulterblätter. Vor Schmerz aufschreiend, riss das sich in seinen Rücken bohrende Projektil ihn zu Boden. Jegliche Gedanken und Versuche aus dem Raum zu fliehen wurde von den drei, die sich hinter dem Tisch versteckten augenblicklich unterbunden, als sie zusahen wie ein weiterer Glaubensbruder fiel. Bedauernd und mit fühlend sahen sie zu wie er sich weiter in Richtung Tür kämpfte.

Sein aussichtsloser Kampf ums überleben, endete gnadenlos als Kurai mit der Ferse ihres Reiterstiefels direkt auf die Schusswunde stand, das ihn augenblicklich vor schmerzten aufstöhnen lies. Bevor er überhaupt die Gelegenheit herhielt wie sein toter Glaubensbruder um Gnade zu flehen, schoss Kurai ihm einmal in den Hinterkopf. Langsam stieg sie von ihm und drehte sich zu den verbleibenden. Von aller Hoffnung verlasen starrten diese sie an. An ihren Gesichtern konnte sie bereits erkennen, dass diese Maden alles für ihr überleben tun würden. Kaum hatte sie einen Schritt nach vornan gemacht, begannen schon das betteln und flehen um Gnade. „Bitte verschone uns. Wir tun alles, alles was du willst. Wir überlassen dir sogar die Führung des Ordens. Nur lass unser Leben." Kurai nahm eine etwas gelassenere Haltung ein, als würde sie auf das Angebot eingehen. „Nehmen wir mal an ich würde auf euer Angebot eingehen. Was würdet dann geschehen? Ihr würdet wahrscheinlich jede Möglichkeit nutzen mich zu beseitigen und den Orden wieder unter eure Führung bringen. Das ist inakzeptabel!" Die Gesichter der drei verloren jegliche Farbe, als ihnen ihr letzter Ausweg genommen wurde. Leise sprachen sie ihr letztes Gebet. Bevor jedoch einer eins der Gebete beenden konnte, erklang der erste der drei letzten Schüsse, die noch erklingen sollten.

Für einen Moment betrachtete sie das von ihr angerichtete Blutbad. Durch einen plötzlichen Schwindelanfall getroffen, stolperte sie einige Schritte rückwärts. Nach dem sie sich wieder stabilisiert hat, sah sie wieder auf das von ihr angerichtete Blutbad. Sie spürte wie ihre Beine weicher wurden, als ein wirbel aus tausenden Gefühlen sie traf. Einerseits widerte sie es an, dass sie so tief gesunken war, andererseits verspürte sie ein Siegesgefühl. In ihrem Sturm der Gefühle gefangen, handelte sie impulsiv und griff nach ihr Mobiltelefon.


„Das ist wohl die letzte Tür", merkte Misaki an. „Ich hoffe nur dass dieser nicht wie die anderen ist." Alle drei waren sich darin einig und hofften darauf endlich den Grund für diesen Einsatz zu finden. Der Gedanke, dass dies ein Übungseinsatz sei, hat bereits die Runde gemacht. Jedoch blieb diese Annahme bisher unbeantwortet. Schnell nahmen Misaki und Yusei Stellung an den beiden Flanken der Tür. Kaito selbst war es, der vor der Tür stand und diese kurzerhand eintrat. Durch ausbleibende Reaktion, betrat er den Raum. Dabei wurde er sofort von einem intensiven Eisengeruch getroffen, der ihn entfernt an den Geruch von Blut erinnerte. Ohne weiteres sah er den Grund für den Geruch. Direkt vor ihm lagen drei tote Männer vor einem umgeworfenen Tisch. Fast stolperte er, als er im schritt mit dem Fuß an etwas hängen blieb. Erschrocken drehte Kaito sich um und erkannte einen auf dem Bauch liegenden Mann mit zwei Einschusslöchern. Eines befand sich zwischen den Schulterblättern, während das andere klar auf dem Hinterkopf erkennbar war. Plötzlich hörte er ein Geräusch hinter sich und wandte sich wieder dem Tisch zu.

Dort stand nun ein Mädchen mit tief schwarzen Haaren und blutroten Augen. Was ihm besonders ins Auge fiel war die Pistole in den Händen des Mädchens. Er schlussfolgerte aus den toten die er bisher gesehen hatte, dass sie mindestens noch drei Schuss im Magazin haben müsste. Beide standen sich in einer Totenstille gegen über und richteten ihre jeweilige Waffe auf den anderen. Die Stille wurde unterbrochen, als eine Stimme von außerhalb der Tür sie erreichte. „Gruppenführer ist alles in Ordnung? Benötigen Sie Verstärkung?" Bevor er jedoch antworten konnte, fragte sie verwirrt: „Gruppenführer?" „Ich bin Gruppenführer eines Zugs der Antisailor Legion", entgegnete er ihr. „Ein Zugs der Antisailor Legion", murmelte sie vor sich hin. Kurz darauf senkte sie ihre Pistole und verließ ihre schützende Position hinter dem Tisch. Sie schritt in einem gemächlichen tempo zu ihm. Ganz verdutzt starrte er sie an, als sie ihre Pistole am Lauf nahm und sie ihm reichte. „Nun bringen Sie mich zu Ihrem Zugführer." Vollkommen von der rasanten Entwicklung der Situation überfordert, nahm er ihr die Pistole ab und blieb noch für einen Moment an Ort und Stelle stehen.

Währenddessen bewegte sie sich an ihm vorbei, in Richtung Tür. In dem Augenblick, als sie diese Passierte, wurde sie von Misaki und Yusei flankier und am weitergehen gehindert. Geduldig wartete sie, als Misaki zu ihrem Gruppenführer blickte. „Gruppenführer, was sollen wir mit ihr machen?" Nach einem Moment hörte sie Schritte hinter sich und hörte wie Kaito schlicht antwortete: „Eskortiert Sie zum Zugführer."


Maki hat sich nach Beginn der Mission zum Eingangsbereich zurückgezogen. Mit der Meldung, dass die zweite Gruppe alle ihnen zugewiesenen Räume durchsucht hatte, befahl er den Abzug von der zweiten Gruppe. Einzigallein die dritten Gruppe sollte im Gebäude verweilen während er und die zweiten Gruppe draußen warteten. Der Grund dafür war, dass sie im Fall der Fälle, die erste Gruppe unterstützen sollten. Langsam fragte er sich auch was die Ursache für das Ausbleiben einer Meldung von der ersten Gruppe sein könnte. Es sind bereits sieben Minuten ohne Meldung vergangen. Normalerweise wären sie schon längst fertig und würden gerade beim aufsitzen der letzten Männer sein.

Ganz unerwartet ertönte ein kratzendes Geräusch von seinem Funkgerät. „Zugführer, Gruppenführer der ersten Gruppe meldet: Abschluss der Mission. Haben eine Mädchen in Gewahrsam genommen." Darauf antwortet er: „Verstanden." Sogleich folgte die Meldung der dritten Gruppe. „Zugführer, Gruppenführer der dritten Gruppe meldet: Erste Gruppe in Sichtkontakt bewegen sich mit unbekannter Person in schwarzer Uniform zum Ausgang. Schlissen uns beim Zusammentreffen mit der ersten Gruppe an und verlassen das Gebäude." „Habe Verstanden." Makis Aufmerksamkeit konzentrierte sich unterdessen auf die Tür. Mit öffnen der Tür traten zuerst die dritte Gruppe gefolgt von der ersten aus dem Gebäude. Die dritte Gruppe erreichte Maki als erstes. Sie nahm Haltung an und salutierten. „Dritte Gruppe, rühren und aufsitzen", befahl Maki. Nach dem sie seinen Befehl folgte leisteten, stand die erste Gruppe vor ihm. Kaito überreichte ihm die Pistole des Mädchens und sagte: „Zugführer, hier ist die Waffe von Ihr." Für einen Moment betrachtete er die Lahti L-35, die er in seinen Händen hielt. „Bringt Sie zu mir Gruppenführer." „Jawohl Sir."

Sobald er mit ihr von Angesicht zu Angesicht stand, starrte er nervös in ihre blutroten Augen. Er wusste, dass er nun etwas unternehmen musste um die Situation nicht noch schlimmer zu machen. Nie im Leben hätte er auch Gedacht dass einer seiner Gruppen den Oberbefehlshaber in Gewahrsam nehmen würde. Es war ihm ausgesprochen peinlich, das so etwas geschehen war. Nun musste er halt in den sauren Apfel beißen. Darum würdigte er seine Vorgesetzte zum Erstaunen seines Zuges mit einem militärischen Salut. „Oberbefehlshaber, ich entschuldige mich aufrichtig für diese Unannehmlichkeit die Ihnen durch meinen Zug zuteilwurde." Nebenbei überreichte er ihr, ihre Pistole. „Ich glaube, die gehört Ihnen." „Sie müssen sich keinerlei sorgen machen, Zugführer. Ich werde in dieser Angelegenheit nachsichtig sein. Könnten Sie dann noch die Unordnung in dem Raum beseitigen in dem ich gefunden wurde? Und bitte teilen Sie dem zweiten Oberbefehlshaber mit, das Er und Herr Sato den V-F Day vorbereiten soll." „Jawohl Ma'am.". „Ich werde mich nun verabschieden Zugführer. Möge unsere nächste Begegnung unter einem besseren Stern stehen." „Jawohl Ma'am." Nach dem sie seine Antwort vernommen hatte, drehte sich Kuari um und lief in Richtung des nächsten Bahnhofes.


Ami hatte nach dem schrecklichen August Tag Schwierigkeiten gehabt einen Tagesrhythmus aufrecht zu halten. Wie sollte sie auch angesichts des Leides das an diesem Tag geschah. Langsam tastete sie sich voran und brachte stückchenweise etwas Normalität zurück. Mittlerweile besucht sie regelmäßig die Japan Foundation Library in Shinjuku. Ursprünglich tat sie dies um sich zu entspannen und sich von dem schrecklichen geschehen Abzulenken. Vor kurzem hatte sie sich jedoch an einer Universität um einen Platz beworben und lernt seit dem sehr fleißig für die Aufnahmeprüfung. Aufgrund der Tatsache, dass Ami am heutigen Tag besonders produktiv war, fühlt sie sich sehrt zufrieden.

Vor einiger Zeit hatte sie die Bücherreich verlassen und sich auf den Heimweg gemacht. Momentan befand sie sich auf dem letzten Stück des Weges. Sie hatte bereits einen guten Teil des Weges zurück gelegt, als an einer Gasse vorbei lief. Aus dem nichts heraus, spürte sie wie jemand mit seinen grobschlächtigen Händen nach ihrem Arm schnappte und sie in die Gasse zog. Vor lauter Angst schloss sie schnell die Augen und ihr entwich ein kaum vernehmbarer angstschrei. Sobald Ami ihre Augen wieder öffnete, stellte sie fest dass die Person die sie mit sich riss, sie nicht sehr weit gezogen hatte. Sie befand sich immer noch in der Gasse in die sie gezogen wurde. Jedoch wurde jegliche zuverlässige Sicht auf die Straße durch einen alten Container verdeckt. Der fremde Mann drückte sie mit einem seiner Arme an die Hauswand und überdeckte mit der dazugehörigen Hand dieses Armes ihren Mund, um jegliche Hilferufe zu unterbinden. In seiner anderen Hand hielt er die Tasche die Ami mit sich geführt hatte. Ohne jegliche bedenken kippte er den Inhalt der Tasche auf den Boden und trat schlampig den Inhalt mit seinem Fuß aus einander, so dass er über alles einen Überblick hatte. Zornig trat er gegen eines der Bücher die auf dem Boden lagen, als er nichts von Wert fand. Ohne dass es ihm auffiel, vernachlässigte er ausgelöst durch seinen Zorn das Mädchen, das er fest hielt. Sein Hand rutschte dabei vollkommen von ihr dem Gesicht ab und ermöglichte ihr Hilfe zurufen.

Schnell drehte sich der Mann zu ihr um, drückte eine seiner Hände auf ihren Mund und packte sie mit der anderen am Haar. Wütende schleuderte er sie von der Wand auf den Boden. „Halt deine Verdammte Fresse." Gerade als er mit seinem Fuß zum tritt ausholte um der auf dem Boden liegenden weiter zuschanden, wurde er durch einen unerwarteten Kommentar abrupt unterbrochen. „Abschaum wie deines gleichen sollte man am besten gleich beseitigen!" Er ließ von Ami ab und drehte sich zu der Person, die den Kommentar abgegeben hatte. „Komm doch und zeig dich. Oder bist du nur ein Feigling mit großer Klappe?" Eine Antwort auf seine provokante Frage blieb aus, als die fragliche Person näher trat. Zuerst war nichts als schwarz erkennbar, schwarze Haare, schwarze Kleidung und schwarze Stiefel. Langsam wurden mehr Details sichtbar. Anfangs erkannte Ami die sich langsam nähernde Person nicht. Erst als sie ungefähr drei Meter von ihrem Peiniger entfernt war erkannte Ami Kurai. Zu spät bemerkte sie erst, das etwas im Gange war, der Mann unternahm unterdessen bereits den Versuch sie zu packen während er bereits aus einer seiner Jackentaschen ein kleines Taschenmesser gezückt hatte. Bevor er sie jedoch erreichte und als Geisel nehmen konnte, zog Kurai ihre Lahti aus dem Holster, den sie am Gürteltrug und richtete sie auf den Mann. „Wenn ich du wäre, würde ich meine dreckigen Finger von ihr lassen. Außer du willst dass ich dir ein Loch in dein Hirn Puste?" Ami und der Mann standen erstarrt an Ort und Stelle. Beide starten Kurai intensiv an um auf eine weiter Reaktion von ihrer Seitz zu warten. Wer hatte auch ahnen können dass sie eine Pistole mit sich führt? Stille, Stille hüllte diese Angespannte Situation, die jederzeit eskalieren könnte Vollkommen ein.

Nach und nach begann die Hand in der, der Mann das Taschenmesser hielt zu zittern. Zuerst war es nur ein kaum vernehmbares zucken aber es entwickelte sich allmählich zu einem starken zittern. Schlussendlich konnte er das Taschenmesser nicht mehr halten und es fiel zu Boden. Das klimpern beim Aufprall mit dem Asphalt wirkte fast wie ein Zeichen, als der Mann plötzlich wie auf einen Fluchttrieb zum anderen Ende der Gasse sprintete, nur um sich dabei selbst Zufall zubringen. Kurai nutzte dies aus, überwand den Abstand zwischen ihnen und stand dicht neben ihm. "Hör mir gut zu, du Made, denn ich werde es nur einmal sagen! Heute werde ich Barmherzig sein und lassen dich türmen. Sollte ich dich jedoch wieder bei etwas erwischen, wird es kein Pardon geben!" Schnell sprang er auf und raste davon. Kurai schenkte ihm keinerlei Aufmerksam mehr und richtete sie auf Ami. Auch wenn Ami eine Sailor Kriegerin war und somit ihre erklärte Feindin, konnte sie sie hier nicht einfach beseitigen. Die Zeit dafür war noch nicht gekommen, auch wusste sie nicht ob sie es könnte, nach dem was sie bisher getan hatte.

Kurai steckte ihre Lahti wieder in den Holster und half Ami auf. „Geht es dir gut Ami?" Mit anfangs zitternder Stimme antwortete Ami schweren Herzens: „Ich habe noch nie zuvor solch eine Angst gespürt. Es war furchtbar!" Langsam quollen aus Amis Augen tränen hervor und sie begann leise zu schluchzen. Kurai legte einen Arm um sie und führte sie aus der Gasse in Richtung Heim.