Kapitel 21
Am nächsten Morgen wachte James sehr zufrieden und glücklich auf. Er sprang förmlich aus dem Bett und war sofort putzmunter. Etwas was normalerweise mindestens eine halbe Stunde brauchte ginge heute sehr sehr viel schneller. Er zog sich an und verließ dann sein Zimmer. Er sah zu Lilys Tür und grinste dann, weil er an ihre gemeinsame Dusche heute Nacht denken musste.
Ob ich sie wohl wecken soll? Er trat zögerlich auf ihre Tür zu. Hmm… Nach kurzem Grübeln entschloss er sich es zu machen. Er trat leise in ihr Zimmer und schlich sich zu ihrem Bett. „Lilychen!", begann er sanft und streichelte ihr Wange.
Als sie davon nicht aufwachte klappte er ihre Decke etwas beiseite und sah ihr etwas verrutschtes Schlafanzughemd. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Sie ist so hübsch, ich bin so froh das sie meine Freundin ist. Nervös nährte er seine Hand dem kleinen Stück nackten Bauches, den er sehen konnte. Er verstand nicht so wirklich warum er sich so unsicher fühlte, immerhin hatten sie gestern weit intimere Dinge miteinander getan, aber seine Finger zitterten stark als er ihre weiche warme Haut berührte.
„Ich liebe dich so sehr …", flüsterte er sehr leise.
Kapitel 22
Lily öffnete die Augen und lächelte als sie James sah. „Komm zu mir!", murmelte sie verschlafen. James grinste und folgte dann ihrer Bitte. Neben ihr im Bett liegend begann er leise zu sprechen. „Lily liebste, was wir gestern miteinander gemacht haben, hat mir sehr gefallen." Er drehte sich zu ihr um und sah in ihr errötetes Gesicht. „Ähm ich …", fing sie nervös an. James strich ihr mit einem Finger über die Wange: „Wir müssen nicht weiter drüber reden, ich wollte dir nur sagen wie schön es für mich war, danke dafür!" Er rückte etwas näher an sie heran und gab ihr einen sanften Kuss.
Lily schloss kurz die Augen, dann gab sie, noch ein wenig röter werdend zu: „Es hat sich zwar immer noch seltsam angefühlt, doch auch ich habe es genossen. Ich bedanke mich dementsprechend auch bei dir." Sie hielt kurz seinen erstaunten und glücklichen Blick stand, dann zog sie ihn zu sich und gab ihm ihrerseits ebenfalls einen Kuss.
Einige Minuten blieben sie noch zusammen im Bett liegen, dann standen sie auf, (James wartete im Wohnzimmer auf Lily) und um halb Acht brachen sie schließlich gemeinsam zum Frühstück auf. Unterwegs fragte James: „Startet heute nicht die Gruppenarbeit die Professor McGonagall angekündigt hat?" Lily runzelte die Stirn und nickte dann: „Ja … richtig. Ich hoffe wirklich wir kommen in eine Gruppe, wer sonst noch dabei ist, ist mir egal, Hauptsache mein Freund ist bei mir." James drückte ihre Hand fest und nickte: „Ich bin immer bei dir, ich liebe dich!"
Kapitel 23
Als James und Lily die Große Halle betraten erklang plötzlich ein lautes Geheul.
„Wie konntest du es wagen so etwas zu tun? Du hast dein Blut und deine Familie beschmutzt und entwürdigt! Komm du erst einmal nach Hause, dann werden wir dich schon wieder auf den rechten Pfad helfen … Du mieses kleines Miststück!"
Beide Schulsprecher sahen überrascht zum Slysterintisch von woher der Heuler gekommen war. „Die Arme…", murmelte Lily leise. „Wer hat ihn bekommen, ich kann nichts erkennen …", fragte James ebenfalls im Flüsterton. Lily zog James beiseite und murmelte: „Sie steht gerade auf, gleich wird sie an uns vorbeikommen …" James sah sie nun auch. Mit schnellen Schritten kam ein dunkelhaariges Mädchen auf sie und den Ausgang zu.
Es handelte sich um die Sucherin der Slysterin Lira Thomas. Sie hatte Tränen in den Augen und schlug wütend die Tür zur Eingangshalle hinter sich zu.
Kapitel 24
Lily löste ihre Hand aus der von James und sagte zu ihm: „Geh' du schon vor, ich sehr nach ihr." James sah sie irritiert an: „Warum?" Lily verdrehte ihre Augen: „Weil das unsere Pflicht als Schulsprecher ist natürlich." Sie umarmte ihn noch kurz und gab ihm einen Kuss, dann folgte sie Lira und james ging alleine zum Gryffindortisch.
Lily sah sie nicht auf der Treppe, deshalb vermutete sie, dass sie das Schloss verlassen hatte. Sie öffnete also das Portal nach draußen und sah in Richtung See. Auf halben Weg entdeckte sie sie. Klar, zur Weide liefen alle niedergeschlagenen oder traurige Schüler. Sie rannte ihr also nach.
Bei der Weide erreichte Lily Lira und sprach sie an. „Was ist passiert, möchtest du über den Heuler sprechen?" Das Mädchen aus Slysterin sah auf und musterte Lily einige Augenblicke kritisch, dann seufzte sie und nickte. Die beiden setzten sich ans Ufer und nachdem Lira ein paar Mal tief durchgeatmet hatte begann sie zu reden.
„Es ist irgendwie komisch dir davon zu erzählen, vor allem weil du eine Mugglegeborene bist, aber ich verstehe, dass du in deiner Funktion als Schulsprecherin ein Interesse daran hast, dass es deinen Mitschülern gut geht." Lily kratzte sich am Kopf und wollte einwerfen, dass sie unabhängig ihres Amtes wolle, dass es allen in ihrer Umgebung gut ginge, aber Lira ließ sie nicht zu Wort kommen. „Ist schon gut, also lass mich erzählen …", Sie drehte sich vom See weg zu Lily. „Eigentlich musst du wissen habe ich mein ganzes Leben fest daran geglaubt, dass alle Nichtzauberer minderwertige Lebewesen wären, ich war tief davon überzeugt, dass es unsere, also der der reinblütigen, Aufgabe wäre alle anderen Menschen zu beherrschen und kontrollieren. Ich wäre also nie im Traum auf die Idee gekommen mich mit einem Muggle abzugeben oder auch nur zu unterhalten …"
Lily fühlte sich auf einmal unwohl, sie hatte nicht gewusst wie Lira so tickte. „Aber jetzt unterhältst du dich mit mir, und sowieso hast du eben gerade verdächtig häufig den Konjunktiv benutzt, hat sich etwa kürzlich etwas an deinen Überzeugungen verändert und hat der Heuler den du, ich vermute mal von deiner Mutter bekommen hast, vielleicht etwas damit zu tun?" Lira lachte kurz auf und nickte dann: „Du bist ziemlich gut im Rückschlüsse ziehen." Dann sah sie zurück zum See und sagte: „Ich habe vor knapp einer Woche mit einem Jungen aus Ravenclaw geschlafen. Er ist ein Muggle."
Kapitel 25
Lily wusste nicht so recht was sie darauf sagen sollte. Im Prinzip müsste sie sie darauf hinweisen, dass so etwas nicht erlaubt war, andererseits war sie ihr nachgerannt weil es ihre Pflicht als Schulsprecherin war für ihre Mitschüler da zu sein und ihnen zu helfen. „Wie hat deine Mutter davon erfahren?", fragte Lily sah Lira aufmerksam an.
Diese antwortete leise aber zornig: „Ein ‚Freund' von mir hat es ihr geschrieben." Wegen der Art und Weise wie sie das Wort betont hatte, vermutete Lily, dass diese Freundschaft wohl in die Brüche gegangen war. Lily fragte sie nun: „Hast du dich nach diesem einen Mal weitere male mit diesem Jungen aus Ravenclaw getroffen?" Lira schüttelte stumm den Kopf. Lily fragte weiter: „Warum nicht?" Lira stand auf und meinte etwas lauter und verärgerter: „Das geht dich nichts an, ich … ich …" Sie ballte ihre Hände zu Fäusten und drehte sich dann um. Sie machte einige Schritte in Richtung Schloss, da fragte Lily laut und fordernd: „Hast du dich in diesen Jungen verliebt und bist nun im Zweifel wegen dem was dir dein Leben lang bezüglich Mugglen erzählt wurde?"
Einige Sekunden war es sehr still, inzwischen hatte sich Lily ebenfalls aufgerichtet und sah Lira von hinten an.
Kapitel 26
Lira drehte sich schließlich um und sah Lily mit erneuten Tränen in den Augen an. „Wahrscheinlich ist mir genau das passiert …", schniefte sie. Sie klang nicht mehr wütend, sondern einfach nur müde und erschöpft. „Warum musste mir das passieren, ich sollte einfach den Cruciatus-Fluch auf mich selbst wirken, ich habe Schande über meine Familie gebracht, mein Blut ist befleckt und verunreinigt." Sie sackte zu Boden und begann nun heftig zu schluchzen.
Lily sah sie mitleidig an, wie konnte man nur so tief in dieser verworrenen Ideologie stecken, dass man nicht erkannte wie albern und merkwürdig das Gefasel von unreinem Blut doch war. Immerhin floss durch jeden Menschen das selbe rote Blut, sie alle waren abgesehen von äußeren Erscheinungsmerkmalen doch gleich. Sie ging zu Lira und kniete sich neben sie hin: „Rede keinen Unsinn und steh auf, das Leben ist nicht so schwarz-weiß wie es dir scheint." Lira reagierte nicht sondern schluchzte nur weiter.
Lily griff schließlich nach ihrer Hand und stand mit ihr wieder auf. „Lira Thomsen, als Schulsprecherin und auch persönlich gebe ich dir folgenden Ratschlag und Tipp: Öffne deine Augen und schau dir genaustens an, ob deine bisherige Sicht auf die Welt nicht etwas zu einfach und unkritisch ist. Eigentlich alles hat zwei Seiten von wo man es betrachten kann, vielleicht verstehst du dich selbst und deine Mitmenschen dann besser." Sie lächelte sie noch einmal an, dann ging sie an ihr vorbei in Richtung Schloss.
Kapitel 27
Lira blieb alleine am See zurück. Sie hatte viel zu lange Zeit mit Lily hier verbracht. Warum hatte sie einem Schlammblut solange zugehört. Weil ihr ein Funken schlechten Gewissens hochkam, weil sie Lily so gedanklich so genannt hatte, ballte sie wütend erneut ihre Hände. Ich sollte mir magisch irgendetwas schweres an meine Beine binden und gleich hier und jetzt in den See springen, ich bin es nicht wert zu leben. Ich habe meine Vorfahren und meine lebenden Verwandte bitterlich enttäuscht … Sie ging wieder ans Ufer und starrte in die Tiefen. „Ganz tief, dort gehöre ich hin!", flüsterte sie.
Kapitel 28
Erster Rückblick von Lira (Eine Woche zuvor):
Lira saß in einer der hintersten Reihen des Klassenzimmers für Geschichte der Zauberei und fragte sich was sie nur tun sollte, sie hatte fast die gesamte Stunde über dieses Schlammblut aus Ravenclaw beobachtet. Sie wusste selbst nicht so wirklich warum, immerhin war er es eigentlich nicht im geringsten Wert von ihr angesehen zu werden.
Er sieht schon echt hübsch aus und er hat ein ansteckendes Lachen.
Sie schlug auf die Tischplatte vor ihr und sprang wütend auf. Wie konnte sie nur so etwas denken, sie war eine Slysterin und als solche und vor allem als reinblütige Hexe, durfte sie sich nicht mit so einem Gesocks abgeben. Stürmisch verließ sie den Unterrichtsraum und eilte durch die Gänge nach unten, sie sollte vor der Sperrstunde in ihren Schlafsaal kommen.
In der Eingangshalle stieß sie auf den ersten Schüler der wie sie noch nicht in seinen Gemeinschaftsraum war. Es handelte sich um John Tayler. Sie blieb erschrocken stehen und versuchte dem Jungen, über den sie in den letzten Wochen soviel nachgedacht hatte kalt anzufahren. Immerhin war er ein Muggle. Stattdessen aber fing sie an zu stottern.
„Ich, ich, ähm… mag dich!" Sie wurde auch noch rot und trat näher zu ihm.
Er lächelte wieder auf diese Art und Weise die ihr Herz schneller schlagen ließ. Verdammte scheiße, sie musste ihm irgendeinem Fluch aufhalsen, sodass er nie wieder würde lächeln können. Dann würde sie bestimmt wieder normal werden. Sie konnte sich jedoch nicht rühren, sie stand nur zitternd da und verfolgte mit sehr gemischten Gefühlen seine sich ihrer Wange nährenden Hand. Er wollte doch nicht etwa …
Er legte seine Arme um sie und küsste sie.
Kapitel 29
Lily war nach ihrer Unterhaltung mit Lira zu James zum Frühstückstisch gegangen und hatte ihm erzählt was vorgefallen ist. James war entsetzt darüber wie Lira mit seiner Freundin gesprochen hatte und meinte: „Ich hätte mit dir kommen sollen …" Lily schüttelte den Kopf: „So war es schon gut, so habe ich ihr vielleicht wirklich helfen können, ihr ging es hundertprozentig nicht gut, da wäre es nicht von Vorteil gewesen sie wegen ihrer verdrehten Ansichten bloßzustellen."
James bewunderte seine Freundin, die selbst einer rassistischen Slysterin versuchte bestmöglich zu helfen. „Du bist die Beste, ich liebe dich so sehr!", murmelte James in ihr Ohr und streichelte über ihren Oberschenkel. Sie lächelte glücklich und sagte leise: „Ich hoffe Lira wird meinen Ratschlag ernst nehmen und vielleicht ihre Ansichten überdenken."
Lira konnte die Worte die Lily zu ihr gesagt hatte nicht vergessen, sie waberten in ihren Kopf wie Nebelschwaden über dem See. „… das Leben ist nicht so schwarz-weiß wie es dir scheint." Das hatte Lily gesagt und darüber musste sie jetzt nachdenken.
Kapitel 30: Vielleicht …
Am späten Abend beschloss Lily eine Dusche zu nehmen, denn sie fühlte sich ziemlich verschwitzt. Sie stand also vom Sofa (Sie und James hatten sich nach dem Abendessen gemütlich an den Kamin gesetzt) auf und sagte: „Ich gehe noch einmal Duschen, du kannst währenddessen ja mal dein Zimmer ein Wenig aufräumen, es sieht so aus als hätte es dies mal dringend nötig." Sie lächelte ihn an und hielt ihm ihre Hand hin: „Guck nicht so erschüttert, ich habe das nicht böse gemeint, nur als freundlichen Hinweis."
James lies sich hochziehen und grinste jetzt: „Okay, ich räume bei mir auf, aber dann schläfst du auch in meinem Bett zusammen mit mir, einverstanden?" Lily runzelte die Stirn und dachte nach. James streichelte ihre Wange und murmelte: „Du bist so wunderschön und noch nie hast du mit mir geschlafen." Lily wurde nun etwas rot, das klang nach mehr als nur schlafen. Wie als ob er ihre Gedanken lesen konnte, ergänzte er: „Wenn du willst verspreche ich dir, dass wir nur schlafen werden, nichts sexuelles!" Lily lachte nun nervös auf und murmelte: „Versprich so etwas nicht zu schnell." James öffnete sofort den Mund um eben jenes zu versprechen, doch Lily hielt ihm den Mund zu: „Ich gehe jetzt duschen und du räumst auf, was danach passiert lass uns abwarten."
Lily küsste ihn noch kurz, dann schlüpfte sie ins Bad und schloss die Tür hinter sich. Sie ging zum Spiegel und besah sich in diesem. Sie hatte James sein dummes Verhalten zwar schon gestern verziehen, doch seit dem er ihr am Montagabend erzählt hatte, dass er mit seinen Freunden über Samstagnacht gesprochen hatte, mied sie es den Rumtreibern ins Gesicht zu schauen. Sie fühlte sich unwohl beim Gedanken, was sie von ihr halten könnten. Langsam begann sie sich auszuziehen. Als sie komplett nackt war, fasste sie sich zwischen die Beine und strich mit Zeuge und Mittelfinger über ihre Scheide. Dort hatte James sie mit seiner Zunge berührt. War das normal? Dachten die Rumtreiber jetzt sie sei pervers, war es grundsätzlich falsch so etwas mit seinem Partner zu tun? Sie war vor allem über das besorgt, was sie bei James gemacht hatte. Wenn ihre Eltern das wissen würden, würden sie dann angewidert von ihr denken? Sie stützte sich am Waschbecken ab und sah erneut in den Spiegel. Nach einigen Minuten des Grübelns beschloss sie bei Gelegenheit mal ihre beste Freundin Alice zu fragen, ob sie so etwas auch mit Frank tun würde. Dann ging sie in die Dusche und stellte das Wasser auf sehr warm.
Währenddessen saß Lira wach in ihren Bett und grübelte noch immer über Lily Worte. Konnte es tatsächlich möglicherweise so sein, dass alle Menschen im Prinzip gleich waren. Zwar war ihr seit ihrer Geburt das genaue Gegenteil beigebracht worden, doch nicht alles ergab bei genauerer Betrachtung Sinn. Wenn Muggle von Natur aus dümmer und ungebildeter wären, warum war dann eine Mugglegeborene wie Lily unter den Tob-10 besten Schülern der Schule. Warum sollten Menschen von Nicht-Zauberer kein Recht darauf haben Magie zu erlernen, wenn es doch nur sehr wenige reinblütige Zaubererfamilien gab? Warum waren Beziehungen zwischen Mugglen und Zauberer so strengstens verboten? Bist du etwa in John verliebt? Sie schloss ihre Augen um der Stimme ihres Unterbewusstseins zu entkommen. Du kannst mir so nicht entkommen, ich bin nur in deinem Kopf. Sie öffnete ihre Augen wider und flüsterte schließlich sehr sehr leise:
„Vielleicht habe ich mich ein klitzel kleines wenig in diesen John verliebt …"
Knapp Zehn Minuten später klopfte Lily an James Zimmer und fragte: „Bist so soweit deine Freundin in einem ordentlichen Zimmer willkommen zu heißen?" James antwortete sofort: „So gut wie, magst du mir noch fünf Minuten geben, dann lass ich dich rein und zeige dir was ich geschafft habe." Lily lachte leicht auf und sagte: „Gerne, ich lese solange noch etwas." Lily setzte sich also wieder an den Kamin und las in einem Buch über japanische Geister. Sie fand diese Kultur faszinierend und interessant. Sie war so vertieft in einen Absatz über Marderhunde, dass sie nicht bemerkte wie James sich neben sie setzte. „Was ließt du da?", fragte er neugierig und riss sie dadurch aus ihrer Fokussierung. Lily legte das Buch beiseite und erklärte: „Nicht so wichtig, ich habe nur auf dich gewartet, bitte zeig mir dein aufgeräumtes Zimmer." James grinste und nickte: „Komm Lilychen!" Er half ihr hoch, dann führte er sie in sein Zimmer.
Lira hatte sich mittlerweile unter ihre Decke gekuschelt. Wie sie so dalag musste sie daran denken, was nach diesem ersten Kuss mit John passiert war.
Zweiter Rückblick von Lira (Eine Woche zuvor):
Sie war vollkommen überrascht plötzlich seine Lippen an ihren zu spüren. Deshalb reagierte sie wahrscheinlich auch auf die Art wie sie reagierte. Sie trat ihn nicht etwa weg oder hetzte ihm einen Fluch auf den Hals, nein, sie umschlang ihn mit ihren Armen und erwiderte seinen Kuss. Sie konnte nicht klar denken, einzig ein schwindelerregendes Glücksgefühl stach heftig hervor und ließ sie von innen heraus glühen.
Sie ließ zu, dass er ihr mit der einen Hand über die Wange und mit der anderen ihren Bauch streichelte. Soviel hatte sie noch nie irgendeinen Jungen erlaubt, doch gerade genoss sie es. Seine eine Hand wanderte nun zu ihrem Po. Von diesem Gefühl erregt schob sie ihre Hände unter sein T-Shirt. Sein Oberkörper fühlte sich schön warm an, dass gefiel ihr. „Magst du mich in meinen Schlafsaal begleiten?", fragte John schließlich leicht stockend. Sie zögerte keine Sekunde und nickte. „Ja, das will ich!", flüsterte sie leise aber gut verständlich und küsste ihn nun zum ersten Mal von sich aus.
Bei ihm im Schlafsaal ließ sie sich leicht zitternd auf seinen Bett nieder und beobachte ihn dabei, wie er sich auszog. Wenige Augenblicke später schloss er die Vorhänge hinter sich und begann nun auch damit sie auszuziehen. Sie hob ihre Hüfte um es ihn leichter zu machen. Dann kuschelten sie sich unter der Decke aneinander und fingen an sich erneut zu küssen.
Ende des Rückblicks
Lily musste zugeben das James' Zimmer schon sehr viel ordentlicher war als noch vor ihrer Dusche. „Und wirst du nun heute Nach bei mir schlafen?", fragte James sichtlich nervös. Lily trat etwas weiter in den Raum und setzte sich auf James' Bett. „Hmm…", machte sie und tat so als müsste sie ernsthaft überlegen. „Bitte, bitte!", murmelte James wie kleine Stoßgebete. Lily grinste und meinte fröhlich: „Ich bleibe heute Nacht bei dir!"
James jubelte auf und kniete sich vor Lily auf den Boden: „Du bist wahrlich eine Göttin der Schönheit und der Liebe, du bist einfach perfekt!" Er sah zu ihr hoch und sagte liebevoll: „Ich bin so unbeschreiblich glücklich an deiner Seite!" Lily klopfte neben sich aufs Bett: „Komm zu mir Liebling!" James strahlte bei diesem neuen Kosename und setzte sich sofort neben sie. „Schatz?", fragte er und griff nach ihrer Hand. „Ich bin müde, wollen wir jetzt schlafen gehen?", fragte Lily und gähnte dann. James nickte sofort: „Lass mich noch Zähneputzen, mach dich solange schon mal bettfertig." James stand auf und ging schnell ins Bad.
Lira versteckte bei diesen Erinnerungen ihren Kopf unter ihrer Decke. Sie hatte mit einem Muggle geschlafen und es auch sehr genossen. Sie war von Lily aufgemuntert worden, zumindest irgendwie. „[…] Öffne deine Augen und schau dir genaustens an, ob deine bisherige Sicht auf die Welt nicht etwas zu einfach und unkritisch ist. […]" Dieser Satz von Lily kam ihr nun wieder in Erinnerung, sollte sie das vielleicht echt mal versuchen? Sie dachte bis zum Einschlafen über nichts anderes nach.
Kurze Zeit später lagen James und Lily nebeneinander und schliefen schnell Hand in Hand ein.
