AN:
Triggerwarning: rape/non-con
Auch wenn es nur angedeutet wird: Es wird erwähnt, deswegen steht es hier als Warnung vorneweg.
Und dabei weiß ich gar nicht, wie das hier Einzug erhalten konnte...
Ich gehöre zu den Leuten, die alles bis ins kleinste Detail planen, knapp 15000 Wörter aufbrauchen, nur für den Plot und die Kapiteleinteilung... dann kommt da so eine Szene oder ein Detail dahergeschlichen und das Ganze möchte auch irgendwie erklärt werden und flux ist die komplette Planung einfach mal über den Haufen geworfen...
Das Kapitel ist wieder mal sehr lang... aber vielleicht gefällt es euch ja trotzdem ;)
Kapitel 4 - Und wenn ich es dir sage, wirst du dann springen?
Die Kälte kroch in seine müden Knochen.
Das war das Erste, was ihm auffiel, noch bevor er die verkrusteten Augenlider auseinander zwingen konnte. Doch er konnte nichts sehen. Blanke Dunkelheit umgab ihn und weißes Rauschen übertönte die Stille.
Sein Atem beschleunigte sich und er konnte sich nicht hören. Normalerweise konnte er wahrnehmen, wie sich seine Lungen mit Luft füllten, wie er die Luft durch die Nase einsog und manchmal hörte er auch das Pfeifen in seinen Bronchien und in seiner Kehle. Aber da war kein Geräusch, das darauf schließen ließ, dass er wirklich atmete. Es war lediglich das Gefühl, das in ihm nachhallte. Die Erinnerung der bloßen Bewegung von Zwerchfell und Brustkorb - heben und senken, Luft einziehen und wieder ausstoßen. Das Aktivieren von Muskeln... ein Automatismus der Instinkte.
Er hatte kein Gefühl in den Gliedern.
Nur diese unheimliche Kälte, die das notwendige Vorhandensein eines Körpers und eines Bewusstseins voraussetzte.
Was war das Letzte, woran er sich erinnern konnte?
Grün.
Ein so tiefes Grün, das ihn seine Schmerzen vergessen ließ.
Es gab ihm ein Gefühl von Vergebung, nach der er sich so lange gesehnt hatte.
Es waren ihre Augen.
Das letzte Mal, dass sie ihn überhaupt eines Blickes gewürdigt hatte, war so hasserfüllt gewesen, dass er sich nicht daran erinnern mochte. Und doch bahnte sich die Erinnerung unbarmherzig an die Oberfläche. Wie verrottendes Fleisch schoss es aus dem Meer von Gedanken und Empfindungen empor, die er sonst so sorgsam verschlossen und versteckt gehalten hatte.
»Bitte, verzeih mir!«
Die Dunkelheit lichtete sich und er fand sich vor dem Eingang zum Gryffindor Gemeinschaftsraum wieder.
Schlammblut! hallte es in seinen Ohren wider. Das Portrait der fetten Dame lachte.
»Hast sie beschimpft? Ihr hochnäsigen Slytherins werdet es wohl nie lernen oder? Scher dich zurück in deinen Kerker, wo du hingehörst! Du kommst hier nicht rein!« Die fette Dame stemmte die Hände in ihre überfülligen Hüften und setzte noch ein abfälliges 'kschksch!' hinterher.
Er ignorierte das dumme Gemälde.
Sie konnte das doch nicht so ernst aufgefasst haben oder? Er war außer sich vor Wut, während die anderen ihn terrorisiert und zur Schau gestellt haben - mit heruntergelassener Hose. Und in einem Moment, in dem er lieber heulend im Boden versinken wollte anstatt von allen angestarrt und ausgelacht zu werden, tat er das, was er von seinen Eltern gelernt hatte, wenn sie frustriert waren: Er rastete aus.
Was blieb ihm auch anderes übrig? Er konnte sich nicht bewegen. James Potter hielt seinen Zauberstab triumphierend und lauthals lachend in der Hand wie eine Beute, ein Preis. Er wurde nicht nur von einem Zauberbann gehalten, nein, sogar von dreien. Die ganze Bande machte mit.
Und Lilly sah einfach nur zu.
Er hätte sie anflehen können…
EIN TOBIAS SNAPE BETTELT NICHT! hallte es in seinen Ohren wider. Sein Kopf knallte gegen die Wand hinter ihm. Sein alter Herr hatte ihm fast den Kiefer gebrochen. ALSO HÖR AUF ZU HEULEN DU NICHTSNUTZ! DU BIST ZU NICHTS ZU GEBRAUCHEN! NICHTMAL ZAUBERN KANNSTE RICHTIG! DUMMKOPF! Toller Zauberer bist du! Kannst dich nicht mal gegen deinen Alten wehren... Du Feigling!
Im Grunde genommen war es nicht viel anders. Er konnte sich nicht wehren. Die Macht war zu groß, die ihn festhielt und bewegungsunfähig auslieferte. Der einzige Unterschied war, dass er nicht das Brechen von Knochen hörte.
Es war egal.
So viele Kinder waren dem Gelächter gefolgt und je länger er dort hing, umso größer wurde die Schar. Die Tränen rannen ihm die Stirn hinunter, denn er hing kopfüber und mit jeder Minute wurde ihm schwindeliger und dunkel vor Augen.
Wo waren die Lehrer, wenn man sie mal wirklich brauchte? Es musste doch irgendwen geben, der einschreiten würde.
Irgendjemand!
Und wenn es auch nur für einen Moment wäre…
Niemand wird kommen.
Es wurde wieder dunkel um ihn herum. Die Wut brodelte in seinem Inneren, wie Lava unter einem Vulkan. Der Hass rollte über ihn wie heiße Nadeln, die von allen Seiten auf ihn einstachen.
Rotes Leuchten.
Ihre Haare wehten im Wind. Sie kam die Anhöhe hinauf. Nicht rennend, nicht einmal besonders schnell. Sie ließ sich erstaunlich viel Zeit. Es kam ihm wie eine Unendlichkeit vor, während die Tränen ihm die Sicht immer wieder verschleierten. War sie das wirklich?
Dieses Starren!
Wenn er etwas daran hätte ändern können, dann war es dieses bloße Starren ihrer grünen Augen, das endlich ein Ende nehmen sollte. Es war gar nicht das hilflose Aufgehängtwerden, gegen das er sich ohnehin nicht wehren konnte, weil der Spruch so konstruiert war. Es war nur dieses Starren auf seine Blöße, das er nicht ertragen konnte.
Wo zum Teufel war sein verdammter Zauberstab? Er konnte ihn im Gras unter ihm gar nicht erkennen. Zu sehr verschleierten die Tränen seinen Blick. Zu sehr stieg der Druck in seinem Kopf, dass es phasenweise dunkel um ihn herum war. Die Wut wurde immer schlimmer. Wie ein Aufkeimen aller bösen Gedanken, die er jemals gedacht hatte. Ein Tropfen, der das Fass zum überlaufen brachte. Die schlimmen Gedanken schossen nur an seinem inneren Blick vorbei.
Er wollte sie alle brennen sehen. Peter! Sirius! Der elende Mitläufer Remus! Und ganz besonders ER - James Potter. Dieses verhasste Gesicht! Dieses selbstgefällige Grinsen! Oben buckeln, unten treten. So war James! Bei den Lehrern tat er immer auf brav und schlau, dabei war er nicht einmal die hellste Leuchte im Raum! Wenn keiner der Lehrer hinsah, fand James in Severus sein liebstes Hobby. Und die Lehrer sahen sehr gerne nicht hin.
Er fühlte sich unsichtbar. Die kleine Stimme in seinem Ohr sagte ihm, dass es besser wäre, wenn er es wirklich wäre. Unsichtbar. Denn sonst war er nur unsichtbar für diejenigen, die sich nicht verantwortlich fühlten; die die Macht hatten, dem Treiben ein Ende zu setzen.
Er blickte in dieses Gesicht. Dieses Engelsgesicht eines Jungen. Jeder Versuch, diesem etwas Positives zu entnehmen, scheiterte. James Potter sah so unschuldig und brav aus. Doch er kannte die wahre Natur von James Potter. Dieses hämische Gelächter, wenn er ihm aus Versehen das Tintenglas über die fast fertigen Hausaufgaben gekippt hatte. Oder wenn er, der reiche Bengel mit dem goldenen Löffel im Mund, sämtliche verfügbare Exemplare eines Buches aus der Bücherei ausgeliehen hatte, obwohl er sein eigenes Exemplar hatte. Potter machte das nur, um Severus am Lernen zu hindern. Dabei lernte Potter am wenigsten von allen... ihm flog ja alles nur zu. Keine Hausaufgaben gemacht? Das konnte ja nur eine Ausnahme sein. Ein Quidditch Spiel stand an? Das war schon Grund genug, um den Kapitän der Mannschaft vom Unterricht zu befreien. Potter hatte immer die Glückskarte bei den Lehrern. Er war ja so ein braver Junge. Die Maske bröckelte schnell, wenn sie sich gegenüberstanden. Zu gern machte er sich über Severus Bücher her. Zu Anfang war es gar nicht so schlimm. Wenn Severus ehrlich war, konnte er sich gar nicht mehr an die ersten Übergriffe erinnern. Es steigerte sich nur von einem Extrem zum nächsten. Der Gryffindor testete konsequent die Möglichkeiten aus, wie weit er gehen konnte, bis Severus überschnappen würde.
Als er da also in der Luft hing, kam es ihm wie eine Ewigkeit vor.
Bitte!
Bitte, was? Schaut ihn euch an, die Fledermaus bettelt schon!
Wieder Gelächter.
Und alle standen um ihn herum. Selbst sie.
Wo war eigentlich seine Hose? Er spürte nur noch den kalten Wind um seine Lenden herum. Sein Herz füllte sich mit Wut und Hass.
Hass gegenüber den Schülern, die seine Situation lustig fanden. Gegenüber denen, die nicht einschritten. Hass gegenüber verwöhnten Prinzen, wie Potter einer war, denen alles in den Arsch geschoben wurde.
Freak!
So ein Blödhammel! Hängt da wie ein Schwein beim Metzger!
Geschieht ihm recht!
Der soll sich mit den dunklen Künsten beschäftigen! So was Dummes! Das ist doch verboten!
Aber gleich so was veranstalten? Ok, jetzt ist die Hose ganz weg, ist schon lustig, was der für nen Kleinen hat!
Ja, ich dachte, das könnt man an der Nase abmessen!
Du spinnst doch!
Nein, ehrlich! Hat meine Tante gesagt! Je größer die Nase, desto größer das Gemächt.
Na, mächtig sieht anders aus!
Es reichte! Der Zorn war wie eine wundheilende Betäubung.
»Suchst du das hier?« fragte Potter und hielt triumphierend Severus' Zauberstab hoch.
Das war zu viel! Dafür musste Potter zahlen!
Die blinde Wut überlagerte alles, nur nicht dieses irritierende Rot, das ihn aus grünen Augen schweigend anstarrte. Schiere Verzweiflung und eine drohende Ohnmacht explodierten in ihm gleichzeitig, lösten eine Welle in ihm aus, die er nicht mehr kontrollieren konnte. Es bahnte sich eine Macht durch seinen Magen, durch seine Lungen, durch seine Venen. Das Rauschen in seinen Ohren erstickte jedes andere Geräusch. Sie bewegten ihre Münder, aber er hörte sie nicht. Nur ihre Fratzen konnte er noch sehen, ihre lachenden Visagen und wie sie mit ihren Fingern auf ihn zeigten.
Alles entlud sich in einem weißen Aufblitzen, das ihm die Sicht raubte. Es breitete sich wie in Zeitlupe aus und streckte jeden nieder.
Nur sie nicht.
Obwohl er es wollte.
Er wollte, dass es sie erwischt, genau wie die anderen. Aber etwas in seinem Inneren hielt ihn davon ab. Sie war sein Stern in der dunklen Nacht. Er brachte es nicht über sein vernarbtes Herz.
Der Bann war gebrochen.
Der Sturz kam jedenfalls plötzlich und unvorbereitet. Mit dem Kopf voran auf die harten Wurzeln des Baumes, an dem er gesessen hatte, bevor sie ihn gefunden hatten. Sie sagten, sie wollten ihn bestrafen. Ihr seltsames Ehrgefühl und fehlgeleiteten Ansichten von Gerechtigkeit irritierten ihn täglich. Aber dieses Mal besonders.
Es knackte in seiner Schulter als er auf den Boden traf. Ungeschickt stolperte er über die großen Wurzeln und fiel rücklings nach hinten. Benommen konnte er nicht einmal stöhnen, weil der Schmerz so überwältigend war. Dieses Mal war es nicht sein Stolz oder das Gefühl von Machtlosigkeit gegenüber einer Gruppe von Schülern, dieser Schmerz war echt, und lähmte gerade den Rest seines Verstandes, der ihn noch bei Bewusstsein hielt.
Sein rechter Arm hing an seiner ausgekugelten Schulter leblos an ihm herunter. Das Rauschen in seinen Ohren wurde unerträglich. Er konnte sich gerade eben so an der Borke des Baumes hochziehen. Sein rechtes Bein konnte er nicht belasten, also blieb er da stehen.
Wie in Zeitlupe kam sie auf ihn zu und starrte ihn an.
»Ich wusste doch, dass du damit experimentierst!« Sie war enttäuscht und wütend. Was hatte sie erwartet? Dass ihre leeren Worte ihn davon abhalten konnten?
Sein Gesicht war immer noch puterrot vom langen kopfüber in der Luft hängen. Mit einem Schwall, der ihm Übelkeit und Schmerzen durch den ganzen Körper jagte, entlud sich seine ganze Wut auf sie und er sagte dieses unverzeihliche Wort, das so viel mehr verletzten konnte als jeder physische Sturz oder Schnitt. Er wusste hinterher nur noch, dass er es genau so gemeint hatte, weil er sich von ihr verraten gefühlt hatte. Dem einzigen Menschen in dieser Schule und vielleicht auf dem ganzen Planeten, dem er alles verzeihen könnte, genau dieser Mensch hatte ihn verraten und in seiner schlimmsten Stunde rein gar nichts unternommen hatte, um ihn zu schützen oder sich zumindest auf seine Seite zu schlagen.
Er stand allein auf weiter Flur.
Diese wunderbaren grünen Augen füllten sich nun mit Tränen, und sie konnte nicht schnell genug rennen, um von ihm wegzukommen.
Niemand wird dir helfen…
Dann spürte er eine Hand auf seiner gesunden Schulter.
»Beeindruckend.«
Ernüchtert sah er auf. Lucius lächelte auf ihn hinab. »Du hast dich gegen acht von ihnen gewehrt...« Sein Lächeln wirkte alles andere als freundlich. »Und das ohne Zauberstab.« Malfoy hielt ihm seinen Stab hin und beide schauten zu, wie die Bande Gryffindors floh.
Severus wusste, dass er danach irgendwie im Krankenflügel der Schule gelandet war, aber er wusste nicht mehr wie. Eines war ihm allerdings klar: Lucius hatte ihm nicht geholfen.
Die Schmerzen verblassten.
Wieder fand er sich im Zustand vollkommener Leere. Ein Wirbel aus Bildern zog an ihm vorbei.
Lilly war weit entfernt und entfernte sich immer mehr. Doch die Trauer in ihren Augen sollte ihn niemals verlassen. Diese vorwurfsvollen Augen, in denen eine Welt zerbrach als er sie nach seiner schier endlosen Demütigung so niederträchtig beschimpft hatte. Es spielte keine Rolle, ob man ihm einen Finger abgeschnitten hätte oder ein Bein. Dieses Wort wog so viel mehr als die Qual seiner bloßen Existenz.
Deine Faszination widert jeden an.
Du Freak!
Er verstand nicht, was so falsch daran war? Warum wurde ihnen nur die Hälfte der Magie beigebracht, wenn es doch so viel mehr zu erkunden und zu verstehen gab? Seine Bücher waren immer Eigentum der Schule gewesen, daran konnte er nichts ändern. Also wandte er jede freie Minute fürs Lesen auf. Er stibitzte überall, wo es nur ging, leere Pergamentseiten und kleine Papierschnipsel. Sein Nachttisch neben seinem Bett war vollgestopft mit einem Sammelsurium von Notizzetteln. Selbst seine Hauskommilitonen fanden das seltsam. Er legte einen solchen Eifer an den Tag... und doch reichte es nicht in den Augen mancher Professoren.
Niemand wird kommen…
In den Augen der Lehrer war er nur einer unter vielen. Daran änderte auch sein Fleiß nichts.
Er beschloss, sein Wissen für sich zu behalten.
Seine Notizen verbarg er unter einem Bannspruch. Er verbrachte so viel Zeit in der Bücherei, dass er sogar Mahlzeiten ausließ und sich selbst vernachlässigte.
Es fiel niemandem auf. Nicht einmal dem Oberhaupt seines Hauses. Er stahl in der Küche hin und wieder ein paar Früchte. So ganz ohne ließ es sich schließlich doch nicht aushalten. In der Bücherei ließ man ihn weitestgehend in Ruhe. Er verkroch sich in der hintersten Ecke bei den Esoterischen Büchern, die sowieso keiner beachtete, weil das Fach schon seit Jahren nicht mehr unterrichtet wurde. Selbst Filch kam selten dort vorbei, wohl aus weiser Erfahrung, dass sich dahin niemand verirren würde, schon gar kein Schüler. Er stellte sich den Tisch so hin, dass er von der Ecke aus jeden Gang beobachten konnte. Selbst auf jedes kleinste Geräusch achtete er.
Doch sobald er das Lesen anfing und sich in die Bücher vertiefte, war es um seinen Geist ohnehin geschehen.
Er nahm unheimlich viel ab während dieser Zeit. Als wenn er nicht schon hager genug gewesen wäre für sein Alter. Seine Hosen hingen schon bei Schulbeginn schlaksig an ihm herunter, dass er neue Löcher in seinen Gürtel stechen musste.
Hin und wieder erntete er einen schrägen Blick von den Lehrern, aber sie sprachen ihn nicht an. Auch die Hausgeister mieden ihn oder fanden ihn nicht wenn sie es darauf abgesehen hatten, ihn zu stören.
Selbst Peeves nicht, der ja nun dafür bekannt war, die Schüler zu triezen und auch vor den Lehrern keinen Halt machte.
Es war abends.
In seiner Tasche lag noch ein halb angebissener Apfel vom Vortag.
Der Unterricht war fliegend an ihm vorbeigezogen. Er hatte alles aufgesogen wie ein Schwamm. Denn er wollte nicht so enden wie seine Mutter und schon gar nicht wie sein Vater. Wenn er auch nur etwas Grips beweisen konnte, war das vielleicht seine einzige Chance, es allen zu beweisen.
»Hier hast du dich also versteckt.«
Es lief ihm eiskalt den Rücken hinunter. Aber es war nicht ganz so schlimm, denn es war keine von den Stimmen, die ihn so hämisch in seinen Albträumen verfolgten.
Die Stimme gehörte zu Lucius Malfoy. Es konnte nichts Gutes bedeuten, wenn der Vertrauensschüler seines eigenen Hauses offenbar nach ihm Ausschau hielt.
Ich hab nichts gemacht! lag es ihm auf den Lippen, aber die Worte erstarben sofort wieder als er den Mund öffnete.
Lucius beugte sich zu ihm hinunter. Seine langen Haare fielen langsam von seinem Rücken über seine Schulter hinunter, so als konnten sie sich nicht entscheiden, ob sie der Schwerkraft Gehorsam leisten wollten. Sein Blick war eindringlich, und egal ob man etwas angestellt hatte oder nicht, dieser Blick vermittelte einem sofortige Schuldgefühle und die schier quälenden Selbstzweifel der eigenen Bedeutsamkeit.
»Wir haben dich schon im Gemeinschaftsraum vermisst, Severus«, fing er mit seiner seidigen Stimme an, in der stets ein heimtückischer Unterton mitschwang.
»Ich bin beschäftigt«, erklärte er, in der Hoffnung, wieder allein gelassen zu werden. Doch Lucius tat ihm den Gefallen nicht.
»Findest du es nicht auch ermüdend, immer wieder nur auf Platz zwei abgedrängt zu werden? Professor Slughorn mag zwar offiziell unser Hausoberhaupt sein, aber ein wahrer Slytherin ist er nicht.« Er schob Severus den Schlangenkopf seines Zauberstabs unter das Kinn und zwang ihn somit aufzusehen. »Der alte Greis ist mehr ein Gryffindor als jeder andere von denen zusammen. Findest du nicht auch?«
Er hatte tatsächlich keine guten Gespräche mit seinem eigenen Hausoberhaupt gehabt. Immer wenn er einen Trank im Unterricht perfektioniert hatte, wurde er übergangen, weil Slughorns Lieblinge im Kurs bevorzugt wurden, zu denen er eindeutig nicht zählte. Severus starrte Lucius wortlos an. Er traute ihm nicht, und das schien sein Vertrauensschüler zu merken.
»Es ist in Ordnung, wenn du deine Meinung für dich behalten möchtest, Severus. Er ist bei uns im Haus nicht sonderlich beliebt. Immer bevorzugte er die Arbeiten der Muggelgeborenen vor den Arbeiten seines eigenen Hauses, vor den Reinblütern. Es ist unwahrscheinlich, dass er es jemals weit bringen wird. Vielleicht wird er ewig Hausoberhaupt bleiben und dann sang und klanglos verschwinden, als wäre er nie da gewesen.« Lucius leckte sich über die Lippen. Ein spöttisches Grinsen entblößte seine makellosen Zähne. »Er wird dich hindern, Severus, glaube es mir. Er wird seine Muggel und Schlammblüter immer bevorzugen, deswegen kann er kein echter Slytherin sein. Aber ich kenne da jemanden, der deinen Fleiß und deinen Hunger nach Wissen zu würdigen weiß. Ich habe ihm von dir erzählt und er ist sehr begierig darauf, dich kennen zu lernen.«
»Wer...?« wollte Severus wissen, doch wurde er gleich wieder von Lucius zum Schweigen gebracht. Der Ältere griff nach seinem Gesicht, quetschte seinen Kiefer mit Daumen und Zeigefinger, so dass er bestimmt eine ziemliche Grimasse abgab.
»Das soll nicht weiter deine Sorge sein, Severus. Er ist ein großer Zauberer und er sucht sich sein Gefolge sehr sorgfältig aus. Ich habe ihm von deiner Abstammung erzählt.« Sein Blick wanderte abschätzend über Severus hageren Körper. »Er vertritt eine strenge Ethik von Reinblütern. Eine Mischung mit Muggeln sieht er absolut nicht gern. Aber er ist gewillt, bei dir eine Ausnahme zu machen. Möchtest du dich uns anschließen?«
Ein vages Gefühl von aufkeimender Befriedigung breitete sich in seiner Magengegend aus bei dem Gedanken, für etwas tatsächlich akzeptiert zu werden, für das er so lange gekämpft hatte. Verlegen brachte er allenfalls ein Kopfnicken zustande.
Lucius verzog den Mund dieses Mal zu einem echten Lächeln.
»Das wird ihn sehr erfreuen, und mich auch. Wir haben morgen gegen Mitternacht ein Treffen. Dann werde ich dich vorstellen.«
»Mitternacht? Aber was ist mit der Sperrstunde? Und ich habe gar keine Erlaubnis...« Sein Vater unterschrieb nie den Zettel, das Schulgelände verlassen zu dürfen. Das würde ja bedeuten, dass er Spaß haben dürfe in Hogsmeade. Das kommt gar nicht in Frage! Du kostest mich ohnehin schon genug Geld! hatte der Alte immer gesagt.
»Mach dir darüber mal keine Gedanken! Ich kenne da einen Weg, von dem der alte Dumbledore keinen blassen Schimmer hat.« Dann verfiel er allerdings seinen Gedanken und begutachtete ihn erneut von oben bis unten. »Tu dir aber selbst einen Gefallen und geh vorher baden. Du stinkst nach Kräutern und Schweiß. Der Dunkle Lord soll nichts an dir auszusetzen haben bei deiner Einführung.«
Severus errötete leicht. Er hatte keine schönen Erinnerungen ans Baden oder genereller Körperhygiene. Aber das war ein anderes Thema.
»Du bist kein Reinblüter, merk dir das. Unser Lord ist Anhänger der Unantastbaren Achtundzwanzig. Wenn du dich also uns anschließen willst, solltest du dir darüber im Klaren sein, Severus.«
Severus nickte erneut.
»Kein Kontakt mehr zu Evans oder zu anderen Unreinen, hast du mich verstanden?«
Wieder ein Nicken.
»Gut.« Lucius richtete sich wieder auf. Er griff in seine Robe und holte etwas hervor, das einem Schlüssel nicht unähnlich sah, aber in Hogwarts vollkommen fehl am Platz wirkte. »Im dritten Stock gibt es eine großzügige Badestube für die Vertrauensschüler. Sieh zu, dass du um Punkt 18 Uhr sauber im Gemeinschaftsraum erscheinst.« Er deutete abfällig auf Severus ungewaschene Robe. Sein Hemd war fleckig und an einigen Stellen gerissen. Er war noch nicht dazu gekommen, es zu flicken nach dem letzten Vorfall mit James Potter und seiner Bande. »Ich werde dich wohl oder übel mit zu meinen Eltern nehmen müssen. So wie du jetzt ausschaust, werde ich dich unmöglich vorstellen können.«
Severus starrte den Schlüssel ungläubig an. Er war messingfarben und an einigen Stellen mit Grünspan übersät.
»Ich weiß gar nicht, wo diese Badestube sein soll«, stellte er fest ohne dabei undankbar klingen zu wollen.
Lucius Mundwinkel verschob sich zu einem spöttischen Schmunzeln. »Dann finde es heraus. Du bist doch ein intelligenter Slytherin, also wird das wohl die geringste Hürde für dich sein.« Seine blonden Haare wehten leicht hinter ihm her als er einen staunenden Severus zurück ließ.
Dass dies sein erster Test war, sollte sich erst viel später herausstellen, weil der Raum sich ständig fortbewegte und der Schlüssel gar nicht passte.
Noch am selben Abend war er losgegangen, um nach diesem Badezimmer zu suchen. Er war neugierig geworden und er wusste, dass ihn die Neugierde vom Schlaf abhalten würde. Auch wollte er wissen, was an einem Badezimmer so toll sein sollte, dass nur auserwählte Schüler Zutritt dazu erhielten.
Noch nie zuvor hatte er sich Gedanken um seine Hygiene gemacht. Die anderen schienen seine strähnigen Haare abstoßend zu finden. Er hielt sich nun mal lange im Schülerlabor auf und da war die Luftfeuchtigkeit dank der brodelnden Kessel ständig hoch, genau so wie im Glashaus der Kräutergärten. Und jeden Tag baden zu gehen empfand er als pure Zeitverschwendung.
Zuhause hatten sie nur kaltes laufendes Wasser. Das Badewasser musste vorher erhitzt werden und kostete Holz oder Kohle zusätzlich. Etwas, für das sein Vater nur ungern Geld ausgab. Samstag war Zuhause Badetag. Wasser war teuer, heißes Wasser sowieso. Also badeten alle im gleichen Wasser, nacheinander. Zuerst seine Mutter. So viel Anstand hatte der Alte, dass er seiner Frau den Vortritt gab. Danach war er dran und ganz zum Schluss Severus. Sein Vater konnte selten eine Arbeitsstelle lange halten. Wenn er einen Job hatte, war es meist irgendeine Drecksarbeit. Dementsprechend glich das Wasser einer lauwarmen, braunen Brühe, wenn Severus mit Baden an der Reihe war.
Zu behaupten, dass er sich vor dem Baden ekelte, war eine glatte Untertreibung. Und je älter er wurde, desto öfter ließ er den Badetag einfach aus. Stattdessen schwamm er eine Runde im Fluss in der Nähe von Spinners End. Das Wasser war vermutlich noch viel dreckiger, aber hier konnte er sicher sein, dass sein Alter nicht noch absichtlich hineingepisst hatte.
Nein, Hygiene war absolut keine Beschäftigung, mit der er sich sonderlich lange aufhalten wollte.
Es dauerte mehrere Stunden bis er dieses verdammte Badezimmer gefunden hatte. Beinahe hätte Filch ihn entdeckt. Der alte Hausmeister war ein Spürhund auf zwei Beinen!
Zutritt bekam er schließlich durch unverhoffte Hilfe eines sehr gesprächigen Portraits. Diese Ecke des Schlosses wurde wohl nicht all zu oft aufgesucht. An Vertrauensschülern und denjenigen anderen, denen der Zutritt gewährt wurde, gab es nur um die sieben oder acht an der Zahl. Das Portrait verriet ihm das Passwort, da es mit Severus Mitleid zu haben schien. Entweder das oder Portraits waren plötzlich imstande, Gerüche wahrzunehmen. Und wenn dem so wäre, dann hätte Severus durchaus Grund gehabt, um im Boden versinken zu wollen. Wenn er ehrlich zu sich selbst war, konnte er sich an das letzte Bad gar nicht mehr erinnern.
Die Badestube war wirklich riesig. Die Erinnerungen daran waren allerdings sehr vage. Er wusste noch, dass ihn das Gefühl, fehl am Platz zu sein, vollkommen übermannte. Der Raum war so makellos sauber. Im Eingangsbereich gab es Sitzbänke und separierte Haken an den Wänden, die von steinernen Strebepfeilern abgetrennt waren. Sie wirkten wie kleine Kojen für die Kleidung desjenigen, der sich hier säubern wollte. Er zog zunächst die Schuhe aus und stopfte seine durchlöcherten Strümpfe in kleinen Ballen hinein. Zwischen seinen Zehen klebte der Dreck von... Wochen? Oder waren es schon Monate? Der Boden war kalt unter seinen Füßen. Mit großen staunenden Augen ging er voran und staunte nicht schlecht über diese sinnlose Opulenz.
Eine bloße Platzverschwendung, wenn man ihn fragte. Wie viele Schüler nutzten diesen Raum? Vier Vertrauensschüler? Einer, der die Fluraufsicht übernahm und diese Rolle wechselte regelmäßig von einem zum nächsten Schüler. Die Schülersprecher gehörten bestimmt auch noch dazu. Und dann? Das war's.
Die Decke war so hoch wie in der großen Halle und wenn da nicht dieses absurde riesige Planschbecken in der Mitte vor der großen Fensterfront wäre, dann hätten hier wohl auch alle Tische der vier Häuser Platz.
Ob diese Einrichtung wohl geschlechtergetrennt war? Dann müsste genau genommen noch ein weiteres Badehaus existieren! Severus verdrehte die Augen. Der Platz wäre besser für eine weitere Etage in der Bibliothek aufgewendet worden.
Als er sich ausgezogen hatte und in das Wasser eingestiegen war, wusste er definitiv, dass er nicht allein war. Ab da gab es keine Erinnerungen mehr an diesen Abend. Es war wie ausradiert oder gar gestohlen.
Er machte sich nicht viel vor. Der Tag danach war schmerzhaft, er konnte weder sitzen noch ruhig stehen. Die Zeichen waren ihm sehr vertraut. Er wusste nur eines nicht: Wer?
Es gab so viele Vorkommnisse während seiner Schulzeit, die er nicht gemeldet hatte, aus Angst bloßgestellt zu werden. Dieser war einer davon.
Das Schamgefühl war einfach zu groß und er wollte nicht noch schlechter dastehen, als er es ohnehin schon tat: Der schäbige Slytherin mit den öligen, langen Haaren, der seine viel zu große Nase immer in die verbotenen Bücher steckte und sich Wissen aneignete, das andere abstoßend fanden.
Dabei war es doch eine Notwendigkeit, Magie als Ganzes zu betrachten, oder nicht?
Von den Lehrern hielt er sich größtenteils fern. Besonders von Professor Slughorn. Der Slytherin Hauslehrer war viel zu sehr mit seinen Muggellieblingen beschäftigt als dass ihm auch nur eine Nuance auffallen würde, wenn sich seine Schüler anders benahmen.
Severus tat alles daran, nicht mehr weiter aufzufallen. In der Großen Halle war er dann nur noch, wenn ihm der Hunger keine andere Wahl mehr ließ.
An dem Abend, an dem Lucius ihn dem großen Lord vorstellte, hatte er versucht, sein Äußeres annehmbarer zu gestalten. Seine Haare wollten sich einfach nicht bändigen lassen. Es spielte keine Rolle, wie oft er sie wusch, sie blieben strähnig und wirkten wie in Öl getunkt. Statt die Löcher in seiner Kleidung wegzuzaubern, entstanden einfach weitere - wunderbar!
Lucius hatte ihn mit einem abschätzenden Lächeln begrüßt. Mit einem Blick, der einem Metzger ebenbürtig war, der soeben ein Stück Vieh vor dem Kauf begutachtete. Er stellte seltsame Fragen, die Severus erst im Nachhinein - Jahre später - als merkwürdig interpretieren konnte, mit einer Erkenntnis, vor der er die Augen krampfhaft verschloss.
»Ich werde dir ein paar meiner Sachen geben, wenn du sorgsam damit umgehst. Sieh es als einen Freundschaftsdienst an, Severus«, sagte Lucius in einem Tonfall als wäre es eine Wohltat, die kaum zu übertreffen wäre.
Severus nickte und fühlte sich so unwohl wie schon lange nicht mehr.
»Du brauchst nicht aufgeregt zu sein«, erklärte Malfoy. In seinen Augen war dies wohl eine sehr aufopfernde Aufgabe, den jüngeren Schüler zu umschmeicheln. Severus wechselte ungeschickt die Kleider und hatte Schwierigkeiten mit den vielen Knöpfen, die ihn daran hinderten, überhaupt hineinzusteigen. Ein Diener kam ihm zu Hilfe.
»Man wird deinen Namen aufrufen.« Lucius scheuchte den Diener von ihm weg und übernahm es selbst, Severus bei der Ankleide behilflich zu sein. Auf einen Wink stoben seine Diener aus dem Raum und ließen die beiden allein. »Du wirst ihn nicht ansehen. Du wirst deinen Blick nicht heben, auch wenn er dich dazu auffordert. Wenn du vor ihm stehst, wirst du vor ihm auf dein rechtes Knie fallen und keine Widerworte leisten. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?«
Und dabei sollte er nicht aufgeregt werden?
Lucius ließ sich viel Zeit mit der Ankleide. »Wenn er dich für würdig erachtet, wirst du als Rekrut aufgenommen und dich beweisen müssen, um das Dunkle Mal zu erhalten.« Seine schlanken Finger strichen über den dünnen Stoff des weißen Hemdes. Seine Fingerspitzen glitten an Severus Brustkorb hinab. Der Jüngere spürte jede frisch verheilte Rippe, jeden Bluterguss, über den Lucius strich. Immer dann, wenn er eine überempfindliche Stelle erreichte und Severus den Atem scharf einsog, verharrte seine Hand dort und auf seinem Gesicht spiegelte sich ein Ausdruck höchster Entzückung wider. Severus kannte diesen Blick nur zu gut.
»Danke.« Das Wort verließ seine Lippen wie ein Fremdkörper. »Den Rest schaffe ich allein.«
Seine Schulter war noch immer sensibel gegen jede Bewegung, die über das Alltägliche hinaus ging. Sich nach hinten zu rollen, um die Weste überzustreifen, war eine davon. Doch er ließ sich nichts anmerken. Lucius sollte keinen weiteren Grund erhalten, ihn berühren zu müssen.
Sein Outfit war dem seiner Schuluniform nicht unähnlich. Ein Hemd, eine schwarze Hose, beides allerdings recht eng geschnitten und sehr offenbarend, besonders die Hose. Es ließ der Fantasie relativ wenig Spielraum.
Darüber trug er eine taillierte Weste mit Seidenaufschlag. Er mochte das Gefühl von Seide unter seinen Fingern.
Als Abschluss gab Lucius ihm einen schwarzen Umhang, der ihm viel zu lang war.
Er erinnert sich an den Tag noch genau so, als wäre es erst gestern gewesen. Ein hochgewachsener Mann stand vor ihnen. Er sah nicht ganz menschlich aus, aber er wirkte nicht ganz so morbide entstellt wie zu viel späteren Zeiten. Eine faszinierende Aura umgab ihn, der sich Severus nicht entziehen konnte. Zuerst hatte er ihn von weitem beobachtet. Sein Name war Tom Riddle, doch jeder hier sprach ihn nur mit Dunkler Lord an. Die Zusammenkunft bestand aus einer Menge neuer Rekruten, die alle dem Dunklen Lord vorgestellt wurden. Sie alle warfen sich ihm zu Füßen wie Speichellecker. Entweder der Dunkle Lord erachtete sie als würdig für eine Probezeit oder er unterwarf sie gleich der Folter zur Erheiterung der Menge und zur Diskriminierung derer, die es gewagt hatten, sie zur Einführung vorzustellen. Severus wusste nicht, ob die Szenerie ihn faszinieren oder anwidern sollte.
Lucius redete permanent im gedämpften Ton auf ihn ein. Tu dies nicht, tu das nicht. Im Grunde genommen hörte Severus ihm gar nicht zu.
Severus erkannte den Moment sofort, an dem er den Dunklen Lord beleidigt hatte. Es war gleich zu Beginn seiner Einführung - in was auch immer diese Gruppierung darstellte. Er hatte vergessen, sich niederzuknien, woraufhin ihm der Halt unter den Füßen sogleich fortgerissen wurde. Den Dunklen Lord ließ man nicht warten. Auch das lernte er schnell. Die Anhänger um ihn herum lachten ihn aus. Daran war er bereits gewöhnt. Warum Lucius ihn hier haben wollte, war ihm ein Rätsel.
»Nun, denn, wen haben wir denn da?« fragte der Dunkle Lord beinahe belustigt. Die anderen kicherten leise. »Ruhe!« schrie er ungeduldig und auf einmal war es als würden alle nicht nur still sein, sondern auch den Atem anhalten.
Seine Schritte hallten durch den kalten Raum als er auf ihn zutrat. Jeder Schritt erklang so hart wie der letzte Hammerschlag, der den Sargnagel ins Holz rammte. Eine unsichtbare Macht hob Severus' Kopf. Er wusste, dass er den Blick gesenkt halten sollte, aber er tat es nicht. Er schaute dem Lord unbeeindruckt direkt in die Augen. »Welch wundersame Augen du doch hast. So widerspenstig und unerschrocken. Nenne mir deinen Namen.«
Das war ungewöhnlich, denn bisher wurden alle neuen Rekruten von denjenigen namentlich vorgestellt, die sie in diese geheime Zusammenkunft einführen wollten.
»Severus Snape«, stellte sich der sechzehnjährige Knabe vor und fühlte sich dabei doch ganz anders, weniger eingeschüchtert, nicht ganz so mutig, wie er es sich gewünscht hätte, aber es reichte, um sich nicht gleich in die Hose machen zu müssen.
»Sag mir, Severus Snape: Was kann ich gegen deinen widerspenstigen Blick unternehmen? Soll ich dir deine Augen ausstechen? Denn mir ist grade danach. Ich könnte mit einem anfangen. Ganz langsam. Und dann, wenn es nicht reicht, steche ich dir das andere aus. Oder sollte ich sie aufschneiden und auslaufen lassen? Hast du schon einmal ein Auge aufgeschnitten, Severus? Es läuft aus wie eine Blase mit durchsichtiger Flüssigkeit. Sehr profan für ein so durchaus wichtiges Organ.«
Es sollte beängstigend wirken, doch das tat es nicht. Severus starrte den Lord noch immer an.
»Ich wüsste nicht, welchen Vorteil Ihr daraus ziehen solltet, Sir«, begann er wohl überlegt und immer noch sehr trotzig. Immerhin hielt er sich an die korrekte Anrede. »Wenn Ihr mir die Augen ausstechen wolltet, würdet Ihr nur einen Anhänger verlieren statt ihn zu gewinnen. Ich wäre Euch zu nichts nütze. Es wäre eine Zurschaustellung von Macht und Einfluss, aber Ihr würdet nie erfahren, welchen Nutzen ich Euch hätte geben können, wenn Ihr mich zu Anfang schon abweist.«
Das war zu hoch gepokert, das war selbst Severus klar. Die Sekunden vergingen wie zu lang gezogene Minuten. Der kalte Schweiß rann ihm den Nacken hinunter in seinen Kragen. Das dünne viel zu feine Leinen klebte an seinem Rücken wie eine zweite Haut.
Dann ertönte etwas, das so schrecklich war, dass es dem Schrei eines Dementoren am Ebenbürtigkeit nicht fehlte. Der Dunkle Lord fing an zu lachen. Erst klang es wie ein boshaftes Kichern, nur weitaus lauter und basshaltiger, dann entfaltete es sich zu einem Gelächter aus dem Bauch heraus.
Seine Anhänger stimmten mit ein, bis der ganze Saal vor Gelächter ohrenbetäubend schallte.
Das Konzert brach auf einen einzigen Wink des Dunklen Lords abrupt ab.
»Und wie, bitte erhelle mich mit deinem Wissen, willst du mir dienen, Severus Snape? Welchen großen Nutzen sollte ich an dir haben? Du bist noch ein Schüler, so unerfahren, so unschuldig. Hast du den Schneid dazu, mir zu dienen?« fragte er und beugte sich zu ihm hinunter, so dass er ihn überschattete wie ein riesiger, übermächtiger Turm von einem Mann.
»Das ist wahr, ich bin noch Schüler, und ich habe noch nichts großartiges vollbracht. Ich habe weder eine einflussreiche Rolle bei den Schülern, noch habe ich eine bedeutende Familie, die hinter mir steht und mit deren Macht ich dienen könnte. Aber ich bin neugierig und ich habe Gefallen an den Studien zur Dunklen Magie gefunden, Sir«, antwortete Severus wahrheitsgetreu.
Er wusste nicht, was ihn erwischt hatte, aber auf einmal lag er am Boden mit höllischen Kopfschmerzen und ein paar lockeren Zähnen. Tom Riddle hatte eine Finesse für wortlose Zauber, wie er sehr viel später feststellen sollte.
Er bemerkte noch aus dem verschwommenen Blickwinkel wie die Roben auf ihn zuflogen, danach konnte er lediglich nur noch fühlen, was mit ihm geschah. Sein Gesicht wurde unter einer festen Stiefelsohle begraben, der Druck war so kräftig, dass er seine Kiefergelenke knirschen hörte.
»Das heißt 'Mein Lord', junger Rekrut. Je eher du es lernst, desto weniger schmerzhaft werden meine Korrekturen an dir sein müssen.«
Wieder lachten die Umstehenden und Severus wollte nichts lieber als sich in Luft auflösen. Aber sein Körper gehorchte ihm nicht. Egal, wie sehr er sich bemühte, er konnte sich nicht bewegen.
»Gib dir keine Mühe, junger Severus. Du stehst unter meinem Bann.« Er hatte ihm die Güte gezeigt und den Stiefel aus seinem Gesicht genommen. Stattdessen lief er nun in Kreisen um ihn herum, während Severus sich nicht vom Boden erheben konnte.
»Wer von meinen ach so treuen Anhängern hat es gewagt, mir diesen Burschen vorzustellen?« fragte der Dunkle Lord in die Menge. Aus den Blickwinkeln erkannte er Lucius wie dieser ihm einen mordlustigen Blick zuwarf. Da wurde ihm klar, dass er diesen Abend nicht heil überstehen würde. Wenn dieser Lord, dem sich alle anschließen wollten, ihn jetzt verschonte, würde sich Lucius diese Chance nicht durch die Finger rinnen lassen.
»Ah, Lucius, mein reinblütiger Freund.« Seine Stimme sprühte vor süßlichem Spott.
Der Vertrauensschüler warf sich vor ihm auf die Knie und begann sofort sich zu entschuldigen: »Mein Lord, das ist der Junge, von dem ich Euch erzählt habe. Er hat sich gegen mehrere gleichzeitig gewehrt... ohne Zauberstab.«
»Ah, das Halbblut. Der Spross einer Reinblütigen und eines Muggels!« Der Dunkle Lord schien sich an eine Diskussion zu erinnern. Die Umstehenden verzogen derweil angewidert das Gesicht und machten abfällige Bemerkungen. Er zog Lucius am Kragen wieder hoch auf die Beine und zischte etwas in sein Gesicht, das wohl nur Lucius verstehen konnte.
Severus fühlte sich benutzt - wie so oft.
Und er wollte es nicht auf sich sitzen lassen. Wut keimte in ihm hoch wie bittere Galle. Sich gegen den Bann zu wehren, bereitete ihm unheimliche Schmerzen. Er verstand nicht, wie er diese aushalten konnte, aber er tat es. Zuerst stieß er sich mit seinen Armen vom Boden hoch, danach folgte der Rest, bis er kniezitternd aufrecht stand, was anscheinend jeden beeindruckte, bis Tom Riddle den Kopf zu ihm drehte, um nach der Quelle des störenden Gemurmels zu schauen.
»Nun denn... Wer hat dir erlaubt, aufzustehen?« Sofort lag Severus wieder auf dem Boden. Doch es stachelte ihn nur noch mehr an. Mit zittrigen Gliedern stand der kurze Zeit später wieder aufrecht. Schwer atmend und sichtlich geschwächt. Aber er stand auf seinen zwei Beinen, unbeeindruckt dessen, was der Dunkle Lord ihm entgegenwarf.
Severus war in keinster Weise auf den nächsten Angriff vorbereitet: Er nahm diesen unbekannten Spruch wahr, der in ihm eine vage Erinnerung auslöste, denn irgendwo musste er davon schon einmal gelesen haben. Aber bevor er sich die Erkenntnis ins Gedächtnis rufen konnte, war der Dunkle Lord in seinem Kopf, in seinem Geist, in seinen Erinnerungen. Severus Geist war auf einmal wie ein offenes Buch, und der Dunkle Lord blätterte nach Belieben darin herum.
Wage es nicht, dich mir zu widersetzen! grollte es ihm in seinen Gedanken entgegen. Auch wenn er sich zu wehren versuchte, der Dunkle Lord nahm sich alle Erinnerungen und Gedanken - auch mit Gewalt. Die Schmerzen prasselten auf seinen Kopf ein wie heißer Schrot; er kam von allen Seiten.
Er sah sich alles an. Die Zeit in der Grundschule, in der er das erste Mal gezaubert hatte ohne zu wissen, wie er es zustande gebracht hatte. Wie seine Eltern in die Schule gerufen wurden deswegen. Wie sein Vater ihn danach verprügelt hatte - und zwar gründlich.
Ist das der Muggel, der dich gezeugt hat? fragte ihn die Stimme in seinem Kopf mit leicht angewidertem Ton.
Severus wusste nicht, wie er darauf zu reagieren hatte. Er dachte es nur, aber genau das schien als Antwort zu genügen.
Wehr dich nicht! war seine einzige Warnung.
Er holte seine schlimmsten Erinnerungen hervor. Jene, welche er so gut versteckt hielt, dass er sie bereits in umnachteter Vergessenheit wähnte. Eben solche Erinnerungen, die er gerne verdrängt hatte und diese nun vor sich ausgebreitet sah wie ein reich gedeckter Tisch mit faulen Früchten, verrottenden Mahlzeiten, halb leeren Biergläsern und überhäuften Aschenbechern.
Er störte sich nicht daran, dass sich jemand die schlimmsten Tage seines Lebens anschaute wie ein Bilderbuch, an dessen Rand man ein Stück Pappe herausziehen konnte, um ein reicheres Bild geboten zu bekommen. Was ihn wirklich störte, war die Tatsache, dass er diese Erinnerungen längst vergessen hatte und jetzt erneut damit konfrontiert war - nicht wie eine Erinnerung selbst, an die man dachte und mit der Zeit die Einzelheiten, die Gefühle oder den Geruch, der an ihr haftete, vergaß. Nein, er durchlebte diesen Horror erneut als wäre er Zuschauer in seinem eigenen Körper. Die Schmerzen. Die Worte. Die Berührungen. Er widerte sich selbst an, und dieses Gefühl bewirkte eine Gegenwehr, die er nicht beherrschen konnte.
Sein Geist sperrte sich gegen die Bilder, gegen die Prellungen und Blutergüsse, die er danach hatte. Er spürte den Eindringling in seinen Gedanken auf und schleuderte ihn mit einer solchen Wucht aus seinem Geist, dass Tom Riddle zurück wankte; sprachlos, und für ein paar Sekunden verwirrt. Anscheinend hatte es noch niemand gewagt, ihn abzuwehren - oder es nicht geschafft.
Eine angespannte Stille herrschte in dem Saal. Niemand wagte zu sprechen, oder etwas zu murmeln. Ein Blick zu Lucius machte ihm deutlich, dass das wohl sein letzter Fehler gewesen sein sollte an diesem Abend.
Dann ein Klatschen.
Verwirrte Blicke.
»Bravo!« Es war Tom Riddle! Er klatschte und lachte dabei, was wirklich grotesk und abartig wirkte. Dann stimmten die anderen mit ein. Zaghaft und leise, und dann immer tosender. »Bravo, mein junger Freund.« War das ein Lob? Severus traute ihm nicht. Erfahrungen hatten ihm gezeigt, dass die Leute ihn umschmeichelten, nur um ihn dann niederzustrecken, wenn er es am wenigsten erwartete. Er traute niemandem, nicht einmal mehr ihr.
Der Dunkle Lord kam langsamen Schrittes auf ihn zu. Er blieb wie angewurzelt stehen. Nicht weil er unter einem Bann stand, sondern weil er es wollte.
»Mein armes, armes Halbblut!« Er stand nun direkt vor ihm, dass seine Roben Severus Hand streiften. »Du hast ein immenses Talent.« Er legte ihm den Finger unters Kinn und zwang ihn aufzusehen. »Ich will über deine Unreinheit hinwegsehen, Severus Snape, und ich werde dir zeigen, wie du Rache üben kannst. Das willst du doch oder nicht?«
Wider Erwartens schüttelte Severus den Kopf.
»Erkläre dich!« verlangte der Dunkle Lord, ungeduldig und beinahe enttäuscht.
»Er ist ein armes Schwein, das sich in seinem eigenen Dreck suhlt und in seiner eigenen Hölle lebt. Er ist die Mühe nicht wert. Allein der Gedanke ist pure Energieverschwendung«, schleuderte er ihm entschlossen entgegen.
»Nun hört euch das an. Unser neuestes Mitglied hat ein weiches Herz mit einem Muggel.« Seine Anhänger kicherten verhalten. Hatte er ihn gerade als Mitglied betitelt? Oder als Rekrut?! »Du wirst sehen, junger Severus. Wir werden dir mehr bieten und mehr beibringen können, als die grenzdebilen, gutgläubigen Trottel in deiner Schule, und ich werde dir zeigen, wie Muggel, so wie dein Vater einer ist, bestraft werden müssen, wenn sie sich an Unseresgleichen vergreifen. Das, was dir passiert ist, wird dir nie wieder passieren. Das verspreche ich dir. Willst du ein Teil unserer Gesellschaft werden? Wir werden den Zauberern im Ministerium zeigen, was wir von deren Muggelwissenschaften halten und was es wirklich bedeutet, der Lehre der Unantastbaren Achtundzwanzig zu folgen. Du bist ein Slytherin, und auch wenn du nicht vollkommen rein bist, so zeigst du mit deinem Talent und deinem Verlangen nach den Dunklen Künsten, wie vollblütig du im Herzen bist. Willst du dich mir anschließen, Severus Snape?«
Er nickte entrückt.
»Dann zeig mir deinen linken Arm und empfange mein Zeichen.«
Ein Raunen erklang. Rekruten erhielten das Mal nicht am ersten Abend!
Eine Woge nie dagewesener Akzeptanz überflutete ihn förmlich und mit einem Mal hatte er das Gefühl, nicht hintergangen zu werden. Wie in euphorischer Trance stimmte er mit jeder Faser seiner ärmlichen Existenz zu. Tom Riddle empfing ihn in seinen Armen und es fühlte sich wie das erste richtige nach Hause kommen an, das er jemals empfunden hatte.
Er zehrte eine sehr lange Zeit von diesem Glücksgefühl. Aber Erinnerungen hatten es nun einmal an sich, dass man gerne an sie zurückdachte, auch mit dem Wissen, dass sie absolut unmoralisch und verwerflich waren.
Er war eine leichte Beute gewesen für den Dunklen Lord und seine Ideologien. Hier wurde er akzeptiert. Niemand schikanierte ihn, obwohl er kein Reinblut war. Wenn er etwas sagte, folgte kein schallendes Gelächter, keine Häme, keine Demütigung. Und er lernte so vieles über die Dunklen Künste, was nicht in den Büchern verzeichnet war. Wenn Tom Riddle, der sich fortan nur noch mit Lord Voldemort ansprechen ließ, ihm etwas erzählte, ganz gleich, was es war, hing Severus an seinen Lippen und sog alles Wissen auf wie ein Verdurstender.
Es blieb natürlich nicht lange so.
Letztendlich als die erste Geisel bei einem ihrer geheimen Treffen gefoltert und hingerichtet wurde, bröckelte die schöne, heile Welt, die Severus sein Zuhause nannte.
Die Bilder erloschen vor seinen Augen und hinterließen einen faulen Nachgeschmack.
Er hatte alles getan, um dem Dunklen Lord zu gefallen, und nun musste er den Preis bezahlen, mit dem sein Fehler einherging. Er konnte sie nicht retten. Er konnte ihn nicht vom Gegenteil überzeugen. Es gab keinen Ausweg.
Sein Vater erschien vor ihm. Das Gesicht zu einer hasserfüllten Fratze verzogen. Die Hand hoch über seinem Kopf mit dem Ledergürtel im Anschlag. Er spürte die Schläge nicht. Auch nicht die Striemen, die das Leder auf seinem Rücken hinterließ. Seine Narben kamen einer Landkarte gleich. Die Prügelstrafen erstreckten sich über Ewigkeiten, bis das Flehen seiner Mutter endlich Tobias Snapes Gehör erreichte.
Du bist nutzloser Abschaum! Niemand wird sich nach dir umdrehen!
Er erinnerte sich an ihre Augen. Der letzte Blick, der so enttäuscht, verletzt und hasserfüllt war. Das letzte Mal, dass sie ihn jemals angesehen hat und ihn, Severus, gesehen hatte, und nicht den schrecklichen Todesser, der aus ihm geworden war.
Niemand wird um dich weinen.
Er hörte Albus Stimme in seinen Ohren. Doch die Dunkelheit hatte ihn bereits eingehüllt. Er konnte nichts mehr sehen.
Niemand wird dir zu Hilfe kommen, Severus, aber du musst standhaft bleiben.
Er konnte den Zusammenhang nicht mehr zuordnen. Die Stimme war bar jeden Vorwurfs und jeder menschlicher Wärme. Sie war eindringlich und zog ihn immer tiefer.
Wenn das seine Hölle war, dann hatte er sie verdient.
AN 2.0:
Manmanman!
Auslöser dieses Albtraums war ein Post auf Tumblr, Snape Aesthetics, u.a. mit einem Bild, auf dem einfach nur stand "No one is coming to save you".
Das fand ich sehr deprimierend.
Ich hoffe, das kam hier gut rüber?
Wenn nicht... Ihr wisst ja: Der Schreiberling lebt von Reviews :D Auch anonymen!
Die Idee zur Badeszene entsprang übrigens einer Diskussion mit Herrn B.!
In den 70ern waren eigene Badezimmer oder fließend warmes Wasser nicht überall vorhanden und wenn man baden wollte, musste man extra einen riesigen Wasserbottich anheizen. In der Wanne hat dann die ganze Familie nach und nach gebadet... Da bin ich echt froh, dass wir damals schon fließend warmes Wasser hatten! *grusel*
Ich hab überlegt, die non-con Szenen/Andeutungen rauszunehmen, hab mich dann aber dagegen entschieden. Ich hab auch echt keine Ahnung, wo das auf einmal herkam... es sprang mich einfach so an.
Armer Halbblutprinz!
