4

Draco

Spinner's End

Cokeworth, Midlands

„Er wird mich umbringen", stöhnte Hermione in ihre Hände, als ich Sashas Sahneschälchen auf den Boden stellte.

„Nun, du wusstest es nicht", sagte ich beschwichtigend.

„Das wird er niemals glauben."

Gegen meinen Willen lachte ich.

Genau dann kam ein Geräusch vom Kamin, und sie stöhnte. Mit empörtem Gesichtsausdruck trat Snape in die Küche.

„Nichts zu Invasives?" Seine Stimme war fast ein Kreischen.

„Oh, komm schon. Du bist lange über das Alter hinaus, in dem du deine erste Prostatauntersuchung gehabt haben solltest. Du hast Glück, dass sie sie nicht selbst vorgenommen hat." Ich war nicht in der Stimmung, dass er wieder damit anfing.

Sein Gesichtsausdruck war unbezahlbar, aber es brachte ihn zum Schweigen.

„Ich schätze, alles ist in Butter, genau wie die anderen Tests", sagte Hermione taktvoll.

„So scheint es", sagte er zähneknirschend. Ich drückte ihm eine Tasse Tee in die Hand, und er trank ihn in einem Zug aus.

„Besser?", fragte ich.

„Nein." Er schmollte.

Hermione reichte ihm ein Stück Geleefrüchte, und er kaute es griesgrämig. Sie waren seine Favoriten. Die Stimmung würde verfliegen.

„Also, haben wir die Blutproben bekommen?", fragte Hermione auf dem Weg zum unterirdischen Arbeitsplatz.

„Ich habe sie in meiner Jacke. Ich hoffe, fünf Phiolen reichen", sagte er hitzig zu ihr.

„Mehr als genug", versicherte sie ihm. „Wir brauchen nur eine, aber wir können die anderen konservieren."

Wir legten Holz im Kamin nach und stellten die Zutaten bereit, dann begann das Schneiden und Mahlen.

Bis zum Augenblick der Wahrheit vergingen mehrere Stunden. Wir tröpfelten das neue Serum in eine Phiole Blut, dann gaben wir es in den Kessel mit dem Rest der Blutbildungstrankes.

Einen Augenblick lang blubberte er, ehe er die korrekte rote Farbe bekam. Wir machten uns Notizen, aber innerhalb einer Minute brodelte der Trank und wechselte zu Blau.

„Wir müssen ihn stabilisieren", sagte Hermione bestimmt. „Wir haben einen großartigen Anfang."

„Dem muss ich zustimmen", sagte Severus zu meiner Überraschung. „Dies war ein weitaus besseres Ergebnis, als ich erwartet hatte."

„Vielleicht fällt uns etwas auf, wenn wir deine Gesundheitsakten zusammentragen", sagte ich und versuchte, beruhigend zu klingen.

„Ich hoffe es. Ich hasse den Gedanken, dass alles nur Zeitverschwendung war", höhnte er.

Ich versuchte, nicht zu lachen. Er würde das Thema fallenlassen.

Hermione

Spinner's End

Cokeworth, Midlands

„Nun, das war ganz einfach", sagte ich förmlich und schloss die Akte. „An unserem Versuch war nichts Falsches. Er war in Ordnung, bis Ihre Antikörper den perfekten Blutbildungstrank attackiert haben."

„Nun, es ist nicht so, dass ich ihnen das aufgetragen hätte", sagte Snape gereizt. „Sie können aufhören, so zu tun, als sei es mein Fehler."

„Es ist nicht Ihr Fehler. Es ist der Fehler aller anderen, weil sie nach der Schlacht von Hogwarts keine komplette Diagnostik bei Ihnen durchgeführt haben. Wir hätten das schon seit Jahren entwickeln können." Frustriert klatschte ich die Akte auf seine Arbeitsfläche. „Der ganze Vorgang hat vierzehn Stunden gedauert!"

„Es war nicht hilfreich, dass er sich für fünfundzwanzig verdammte Jahre in einer Höhle versteckt hat", grummelte Draco.

„Mein Portrait hat mich über die Geschehnisse auf dem Laufenden gehalten", schniefte Snape.

„Oh, nun gut. Dann kannst du uns erzählen, was passiert ist, als es für drei Tage verschwunden war, und Scorpius und Albus jeden Eid schworen, dass sie keine Ahnung hatten, wo es war", schnappte Draco. „Jahre, Severus! Von allen verdammten unverantwortlichen –"

„Willst du mir wirklich einen Vortrag über Verantwortlichkeit halten?", fragte Severus ungläubig.

„Ich war sechzehn, nicht achtunddreißig!", krächzte Draco. „Fünfundzwanzig Jahre!"

„In Ordnung, das reicht." Ich rieb mir die Stirn. „Wenn ich dies wollte, hätte ich mehr Kinder bekommen. Für den Moment werden Sie einfach auf die althergebrachte Art und Weise Transfusionen bekommen müssen. St. Mungo sollte es als eine einzigartige Lernerfahrung betrachten. Wenn wir früher drangegangen wären —"

„Und wenn ich mich weigere?", fragte er steif.

„Schlage ich Ihnen ins Gesicht, und es passiert trotzdem", sagte ich motzig.

„Sie macht das", platzte Draco heraus.

„Es wird dasselbe Team sein, das ihre Untersuchungen vorgenommen hat", versicherte ich ihm. „Muggelgeborene mit medizinischem Hintergrund. Sie wissen, wie man eine Vene findet."

„Wie beruhigend."

„Nun, es ist besser, als dass ihr beide in Ihrem Keller herumpfuscht", schnappte ich. „Ihr wusstet nicht einmal, dass es eine Infektion ist! Ihr dachtet, euer Gebräu sei misslungen!"

„Mein Gebräu war nicht misslungen!", brüllte Snape außer sich.

„Das ist nicht, was ich gehört habe!", blaffte ich zurück.

Unsere Blicke fielen auf Draco.

Vernünftigerweise nutzte Draco diese Chance zu disapparieren und verschaffte der Teetasse, die er hielt, die Gelegenheit, auf den Boden zu fallen und zu zerschmettern.

„So eine Frechheit!" Snape war wütend. „Meine Brauarbeit misslungen? Nicht in diesem Leben, keinesfalls!"

Er stolzierte um seine Arbeitsplatte, um aufzuräumen, und ich lachte.

„Was?", schnappte er.

„Er ist einfach aufgesprungen und disappariert!"

„Ich bin sicher, er ist nur nach oben gegangen", sagte Snape irritiert.

„Wer macht denn sowas?", kicherte ich.

„Ein schmutziger kleiner Lügner!", sagte Snape laut genug, dass es im ganzen Haus zu hören war, dann attackierte er mich. „Und welche Art von Idiot würde ihm glauben?"

„Nun, er gehört zur Familie", sagte ich sarkastisch.

„Das mag er tun, aber trauen Sie seinem Vater keinen Moment lang. Er mag alt und milde sein, aber hat immer noch ein paar Tricks im Ärmel", sagte Snape in warnendem Tonfall. „Halten Sie die Familienbande ungeknüpft, bis er begraben und zu Staub geworden ist."

„Aber, Severus. Ich wusste nicht, dass Sie sich sorgen." Ich klimperte mit den Wimpern in seine Richtung.

Einen Augenblick lang starrte er mich an, dann ging er wieder daran, die Arbeitsfläche zu säubern, und murmelte vor sich hin.

„Wenn es Lucius so ernst mit Heiratsbündnissen wäre, würde er mir selbstnachstellen und mir nicht Draco zuschieben", sagte ich vernünftig. „Zu diesem Zeitpunkt wäre es praktisch Inzest. Jede Ehe müsste eine Ehe im traditionellen Sinn sein. Die Schutzzauber können erkennen, wenn es nur ein Arrangement auf dem Papier ist. Falls Lucius im Sinn hat, mich zu heiraten, dann hegt der einfältige alte Mann einen Todeswunsch."

Er hob eine Augenbraue. „Aber, Hermione, wenn Sie jemand anders wären, würde ich glauben, Sie prahlten."

Da stand ich, schnappte nach Luft und wurde rot, und er lachte und ging wieder daran, seine Arbeitsfläche zu säubern.

Er brauchte nicht zu wissen, dass es daran hing, dass er mich beim Vornamen genannt hatte, und dass es mir gefallen hatte.

Severus

Spinner's End

Cokeworth, Midlands

Aufgrund des Schadens und zweier Flecke voller Fellhaare war es klar, dass die Katze und der Hund eine fröhliche Jagd veranstaltet, den Kleiderschrank geöffnet und eines meiner Hemden zerrissen, ein Buch vom Nachttisch hinuntergeworfen und sich zu einem Schläfchen auf meiner Decke niedergelassen hatten.

AIs Sasha einen Schatten an der Wand jagte, seufzte ich. „Hast du Spaß gehabt?"

Miep!', antwortete sie.

Ich schüttelte den Kopf und reparierte mit einem Schwenk meines Zauberstabs den Bucheinband. „Nun, ich bin froh. Möglicherweise seht ihr euch ab sofort öfter."

Sie schnurrte und gab die Wand zugunsten des Kissens neben meinem auf; ihre kleinen Tatzen kneteten den Stoff.

Ich entkleidete mich und betrachtete mich selbst im Spiegel über meiner Kommode. Mit einem Zauberstabschwenk wickelten sich saubere Bandagen um meine Wunden, damit ich sie und meine Laken sauber halten konnte. Ich hoffte, dass wir sie nach alldem zumindest dazu bringen konnten, sich zu schließen. Ich hatte nichts gegen Narben, aber das Problem des Nässens war einfach abscheulich.

Ich schaltete die Lichter aus, lag da und ließ das bernsteinfarbene Licht der Straßenlaternen in den Raum dringen.

Ich konnte nicht aufhören, über Lucius Malfoy nachzudenken. Ich war sicher, er hörte sich an, als ob er Witze machte. So war es immer, bis er keine Witze mehr machte.

Dennoch hätte er abwarten können, bis der Platz im Bett seines Sohnes abgekühlt war, ehe er versuchte, ihn wieder anzuwärmen.

Es sei denn, er gebrauchte dies als Entschuldigung, um ihr näher zu kommen.

Er war charmant und gutaussehend; abgesehen von seinem Alter war er noch immer ein Malfoy. Er entstammte altem Geldadel, und er konnte das völlige Vertrauen in seine Familie wiederherstellen, indem er eine Kriegsheldin heiratete.

Ich runzelte die Stirn.

Vielleicht war das nicht sein Plan. Vielleicht hatte er einen anderen. Eines war sicher: Dass Draco Hermione heiratete, war nicht sein Ziel.

Stundenlang warf ich mich herum, Sasha sprang auf, um den Schatten an der Wand nachzujagen, während ich mich umherwälzte.

Irgendetwas daran war nicht richtig, aber ich verstand nicht, was es war.

Ich fiel in Schlaf und erinnerte mich daran, wie es war, wenn Menschen sich zum ersten Mal zu Paaren zusammenfanden —

Ich fuhr so heftig auf, dass das Bett wackelte und Sasha in Alarm versetzte.

Es war so einfach. Es war so offensichtlich.

Es war so absurd.

Draco

Malfoy Manor

Wiltshire, England

Ich war im Rosengarten meines Vaters und gab den Elfen Anweisung, wie sie die grünenden Knospen schneiden sollten, als ich hörte, wie Severus irgendwo drinnen im Haus laut nach meinem Vater verlangte.

Ich schaute auf die Uhr, die Harry mir zu unserem Jahrestag geschenkt hatte. „Es ist noch nicht einmal sieben Uhr morgens."

Ich warf einen Blick auf den Hauselfen, der unschuldig mit den Schultern zuckte. „Mach weiter, Minnie. Ich gehe nachsehen."

Unterwürfig beugte sie den Kopf und ging wieder daran, die anderen einzuweisen, während ich mich auf den Weg ins Haus hinauf machte.

„Weißt du, ich hätte es nie herausgefunden, aber in der vergangenen Nacht dachte ich darüber nach, wie es war, als alle sich zum ersten Mal paarweise zusammengetan und geheiratet haben —"

„Immer die Brautjungfer, nie die Braut, Severus?", schnappte Vater und richtete sich höher auf. Seine Unterlippe schob sich verteidigend vor.

„Was hast du angestellt?" Ich hob eine Augenbraue und verzog meinem Vater gegenüber den Mund.

„Du weißt nicht einmal, wessen ich beschuldigt werde!" Zornig sah er mich an.

„Nein, aber ich kenne diesen Blick, und Mutters Geist käme zu mir, um mich zu ermorden, wenn ich dir das durchgehen lasse." Ich zog meine Gartenhandschuhe aus und klatschte sie in meine Handfläche. „Du kannst es genauso gut sagen. Wenn du es nicht tust, kann ich dir in deinem Tee Veritaserum unterjubeln."

„Das würdest du nicht wagen." Er runzelte die Augenbrauen.

„Oh, doch. Ich bin zu alt und zu müde, um deine Sauereien zu beseitigen", sagte ich bestimmt. „Heraus damit."

„Er will selbst Hermione heiraten. Du dienst nur als Täuschungsmanöver", beschuldigte ihn Severus. „Und es hat nichts mit dem Ministerium zu tun."

Vater sah aus, als habe er all das nicht erwartet. „Was ist mit dem Ministerium?"

„Merlins Bart, er weiß es nicht einmal." Severus war irritierter, als ich ihn jemals gesehen hatte. Er zwickte sich in die Nasenwurzel. „Du hast es wirklich nicht mehr drauf, oder?"

„Was glaubst du, wessen er dich beschuldigt?", fragte ich, während ich meinen Vater böse ansah.

„Die Ratsversammlung um ein Monopol auf Fischereirechte im Land zu bestechen", murmelte er verlegen.

„Dad!", rief ich entnervt.

„Du lässt sie in Ruhe", sagte Severus in leisem, gefährlichem Ton.

„Oder sonst?", schnaubte Vater Severus an.

„Sonst sage ich ihr und Molly, was du im Schilde führst", sagte Severus einfach. Er verschränkte die Arme.

„Das würdest du nicht wagen."

„Doch."

„Du warst schon immer ein Plappermaul."

„Und dir sind immer beschissene kleine Pläne eingefallen, die nie funktioniert haben —"

„In Ordnung, das reicht!" Ich explodierte und rieb meine Schläfen. „Möchte mir jemand erklären, worum es hier geht?"

„Er möchte nicht ihre Beziehungen ausnutzen, er will sie bumsen!", klagte Severus an.

Lucius zuckte mit den Achseln. „Sie ist auf gute Art gealtert —"

„Ich kann nicht glauben, dass ich dies höre", murmelte ich. Ich kämpfte gegen den Drang an, meine Ohren zuzuhalten.

„Du bist nie darüber hinweggekommen, dass Molly Prewett dich hat fallen lassen, oder?", fragte Severus schneidend.

„Was?!", brauste ich auf.

„Warum glaubst du, dass er und Arthur seit Urzeiten verfeindet sind?", schnaubte Severus.

„Hermione ist eine unabhängige Frau." Lucius schniefte. „Und sie hat eine ziemlich eindrucksvolle Rückseite."

„Das habe ich bemerkt", schnappte Severus. „Lass es sein!"

„Du hast das bemerkt?", platzte ich heraus.

Severus tobte einen Moment, dann deutete er mit einem Finger auf meinen Vater. „Ich warne dich. Du hältst dich von ihr fern."

Er schlug seine Roben um sich herum und verschwand in einer Wolke von Flohpulver.

Einen Augenblick lang starrte ich in den Kamin, dann wandte ich mich meinem Vater zu. „Hättest du etwas dagegen, mir zu sagen, worum es bei alldem ging?"

Sein Gesicht verzog sich verlegen.

„Jetzt, Dad."

Draco

Hermiones Cottage

Hawkshead, Cumbria

„NEIN!" Ihr Gesichtsausdruck war unbezahlbar. Ich bedauerte, dass ich keine Kamera dabei hatte.

„Es ist wahr!" Ich brüllte vor Lachen. Goliath jaulte aufgeregt um meine Füße herum.

„Ich glaube es nicht!"

„Sie haben um dich gestritten!"

„Du lügst!", beschuldigte sie mich.

„Wir können direkt nach Hogwarts und uns das Denkarium ausleihen, wenn du möchtest. Ich bin sicher, Dennis könnte ein Lachen vertragen", drohte ich.

„Lieber Merlin …" Sie begrub ihr Gesicht in den Händen. „Was soll ich nur tun?"

„Ganz ehrlich, sie kommen gut mit dir aus", verwies ich und griff nach unten, um den kleinen Hund zu beruhigen.

Sie stieß ein ersticktes Lachen aus. „Ja, nicht wahr?"

„Frage mich, wann einer von ihnen dich um ein Rendezvous bittet. Bei dem Tempo, das sie anschlagen, werden wir mumifizierte Leichen sein." Ich kicherte.

„Dafür bin ich zu alt!" Hermione schlug mit einem Küchenhandtuch nach mir, was nicht besser machte.

„Nun, dein Hinterteil nicht! Darum haben sie sich ebenfalls gestritten!", trumpfte ich entzückt auf.

Sie stieß einen kleinen, quietschigen Schrei aus, der mir den Rest gab. Tränen rollten mir über das Gesicht, während ich vor Lachen brüllte.

„Das ist nicht lustig!"

LÜGNERIN!", brachte ich heraus.

„Du erzählst mir alles von Anfang an, ab dem Moment, als er dorthin gekommen ist!" Mit zusammengekniffenen Augen sah sie mich an, während ich mir mit dem Küchenhandtuch die Augen wischte.

„In Ordnung", stieß ich hervor und riss mich zusammen. „Aber es ist trotzdem lustig."

Severus

Spinner's End

Cokeworth, Midlands

„Tut mir leid, dass das jetzt erledigt werden muss", entschuldigte sich Hermione, als sie die Wunde auf meinem Rücken abtupfte. „Aber wenn ich es vor zwei loseule, wird es dort sein, ehe sie morgens anfangen. Andernfalls müssen wir über das Wochenende warten."

„Es macht nichts", sagte ich und versuchte, nicht misstrauisch zu klingen. „Ich hatte gestern Abend eine Transfusion. Mir sollte es bis nächste Woche gutgehen."

„Dennoch. Es wäre schön, die Ergebnisse zu haben, damit wir am Wochenende arbeiten können", sagte sie lahm.

„Wir sind alle im Ruhestand. Es macht keinen Unterschied, welcher Wochentag es ist", verwies ich.

Sie wand sich.

„Danke. Dass Sie Lucius herausgefordert haben", murmelte sie.

Oh.

Ich wurde rot.

Oh, Merlin, ich konnte es nicht einmal verbergen. Ich saß hier ohne Hemd und leuchtete wie eine Tomate in der Sonne.

„Nun, er hat sich nicht anständig benommen", stammelte ich. „Wenn jemand an einem anderen Menschen interessiert ist, sollte er sich klar ausdrücken. Nicht sich eine gigantische gesellschaftliche Manipulation ausdenken, um sein Ziel zu erreichen."

„Sollte er das?"

„Das sollte er."

„Interessant."

Sie tupfte meinen Hals ab, und mir war extrem deutlich bewusst, wie nahe sie mir war. Ich roch ihr Shampoo und ihre Creme. Es war berauschen, und sie war da, und ich weiß nicht, was mich überkam, außer wenn ich nichts tat, was Lucius getan hätte.

Ich beugte mich hinab und küsste ihren Hals, wo er auf ihre Schulter traf. Sie schnappte nach Luft und kam mir entgegen.

„Soll ich aufhören?", fragte ich so lieblich, wie ich konnte.

„Wage es nicht", flüsterte sie,

„Sollte ich meine Absichten klarmachen?" Ich strich mit den Lippen über ihre Schulter.

Sie zog sich zurück und sah mich an. „Ich bin ein älterer Mensch und du bist ein geiler paarunddreißigjähriger Kriegsheld, und ich sage dir nicht, dass du aufhören sollst. Ich bin sicher, alle Absichten sind völlig klar, mein Lieber."

„Willst du mich bevormunden?"

„Ja."

„Ich glaube, ich mag das."

Hermione

Hermiones Cottage

Hawkshead, Cumbria

Was hast du?!"

Ich zuckte zusammen.

„Wann ist das passiert?!", schrie Draco.

„Als ich die Testabstriche genommen habe, um sie ins Labor zu schicken. Wir bekommen sie erst nächste Woche."

„Puh, ich frage mich, warum", sagte er sarkastisch.

Ich stöhnte.

„Mum!" Ich hörte ein Rufen von nebenan.

„Wage dich nicht!", warnte ich Draco. Er kicherte mich an. „Hier drinnen!", rief ich aus.

„Hi, Mum. Ich habe diese Kerzen rübergebracht — oh! Hi, Pop!"

„Hallo, Schatz." Draco küsste sie auf die Wange. „Was führt dich heute Morgen her?"

„Mum sagte, dass du diese Kerzen liebst und sie nicht gern hergeben willst." Sie zog eine der grässlichen Kerzen aus der Schachtel, und er sah mich mit zusammengekniffenen Augen an.

„Deine Mutter knutscht mit Severus Snape!", platzte er heraus, dann trat er hinter Rose und versuchte, sich so klein wie möglich zu machen.

Draco!", kreischte ich.

Mum!" Rose war empört.

„Und wenn ich diese Kerzen jemals wieder sehe, wird jemand sie aufessen!", drohte er, während er um Rose herum spähte.

„Was?" Rose versuchte, ihn über ihre Schulter anzusehen. „Was ist los?!"

„Nichts ist los!", beharrte ich.

„Außer einigem heißem Geschehen gegen den Arbeitstisch!", krähte Draco von hinter meiner Tochter, die geschockt und entzückt aufschrie.

„Das war's", sagte ich bestimmt. „Ich werfe einen Erinnerungszauber."

„Nein, das tust du nicht!" Draco hechtete zu mir und warf Rose praktisch um.

„Ich wünschte, ich hätte es dir nie erzählt, du Großmaul —" Wir rangen um meinen Zauberstab, und Rose lachte.

„Störe ich bei etwas?"

Ich spürte, wie ich blass wurde, als ich aufsah und Severus Snape in meinem Eingang erblickte.

„Überhaupt nicht", versuchte ich herauszuquietschen.

„Ja. Dies ist völlig normal", sagte Rose sarkastisch. „Ich lasse die Kerzen hier. Denk dir was aus, was du mit ihnen anfängst. Bis später." Sie setzte die Schachtel ab und ging kopfschüttelnd davon.

„Ich gehe auch", sagte Draco. Er war schon immer gut darin, einen schnellen Abgang hinzulegen.

Er eilte aus dem Raum und zum Kamin. Kopfschüttelnd öffnete ich den Mund, um etwas zu sagen.

„Versuche, nicht zu viel zu knutschen, wenn ich weg bin!", rief er, dann hörte ich das ,wusch' des Flohnetzwerks.

Wie ein Fisch öffnete und schloss ich den Mund. Ich sah Severus in die Augen. „Es tut mir so leid."

„Schämst du dich?", fragte er.

„Was? Nein!", rief ich aus. „Warum sollte ich?"

„Nun, ich weiß nicht. Worum in aller Welt ging es?"

„Dass Draco ein Idiot ist", murmelte ich.

„Das ist nichts Neues", schnaubte er. Er griff unter seinen Umhang und zog einen Strauß Wildblumen hervor.

„Oh, sind die schön!" Ich spürte, wie mein Herz in meiner Brust flatterte. Ich lächelte und biss mir auf die Unterlippe.

„Ich wollte sichergehen, dass meine Intentionen immer noch deutlich sind."

Ich blickte von den Blumen auf und sah ein fremdartiges Funkeln in seinen Augen.

„Bist du sicher?", fragte ich.

„Nun, ich bin in meinen Achtzigern. Es heißt jetzt oder nie."

Da war etwas dran.

Ich stellte mich auf die Zehenspitzen, um ihn zu küssen.

Draco

Spinner's End

Cokeworth, Midlands

Ich kam in der stillen Küche an und machte mich daran, Frühstück zu bereiten. Ich hasste es, wenn ich dran war und wünschte mir, ich hätte daran gedacht, einen von Vaters Hauselfen auszuborgen.

Ich setzte einen Kessel auf und ging los, um Severus aufzuwecken, damit er mir helfen konnte. Als ich das Wohnzimmer durchquerte, hörte ich ein miep!'.

Ich wandte mich um und sah die kleine Katze, die von ihrem Platz auf der Couch aufstand und ihren Rücken streckte.

„Sasha? Was machst du hier draußen?", fragte ich, als sie auf den Boden sprang und hinübertappte. Sie stieß mit dem Kopf mein Bein an und ging dann hinüber zu einem Paar Schuhe und setzte sich neben sie.

Es waren keine Männerschuhe.

„Oh?" Lachend ging ich zu Eingangstür, um nach Hermiones Umhang zu schauen, der an einem hölzernen Haken neben Severus' hing.

Ich lächelte vor mich hin und ging zurück in die Küche, um Sasha eine Schale Sahne einzugießen.

„Ah, Harry, er tut mir leid, dass du das verpasst." Ich grinste und wischte eine Träne weg.

Am Küchenfenster war ein Flattern und eine offiziell aussehende Eule pochte gegen das Glas. Ich öffnete das Fenster und nahm der Eule das Paket ab, dann gab ich ihr einen Leckerbissen aus einem Glas. Sie flog fast sofort wieder weg, während ich das braune Papier aufriss.

Sehr geehrte Forschende,

ich glaube, wir haben die Wurzel des Problems gefunden, das Sie hatten. Es war eine simple Fehlberechnung in der Originalformel, die eine winzige Variable nicht berücksichtigt hat, die nun nicht mehr so winzig ist. Dies war natürlich unser Fehler, da wir die Anfangsuntersuchung vorgenommen haben, und wir entschuldigen uns für jegliche Schwierigkeiten, die dies verursacht haben könnte …

Ich überflog den Rest des Briefes, bis ich die Lösung fand, um die Infektion zu beseitigen, und nickte vor mich hin.

Der Kessel pfiff, und ich richtete mir eine Tasse an und goss das heiße Wasser hinein.

Ich setzte mich hin, und Sasha sprang auf den Tisch, um meine Sahne zu steheln. Ich rettete sie vor ihrem schnurrhaarigen Gesicht und kraulte sie hinter den Ohren.

Oben hörte ich Geräusche und machte mich bereit, ihnen die guten Nachrichten mitzuteilen.

Harry mochte nicht hier sein, aber noch war nicht alle Hoffnung verloren.

Alles würde gut sein.

Uns würde es gut gehen.

Mir würde es gut gehen.

Ende

Herzlichen Dank für alle Kommentare, Sternchen und Favoriteneinträge. Ich freue mich immer sehr über die Rückmeldungen – ganz besonders über diejenigen, die ausführlich ihre Gedanken zu Computer bringen.

Diese skurrile kleine Geschichte zu übersetzen, war mir ein großes Vergnügen, und ich freue mich, dass meine Wahl wieder den Geschmack der werten Leserschaft getroffen zu haben scheint.

Mein ganz besonderer Dank geht wieder an Hopfenbraut, die auch diese Übersetzung mit viel Engagement und Fachkompetenz Beta gelesen und ihre guten Ideen bei der Formulierung eingebracht hat.