Cinder und Ella

Kapitel 6, Brian

Die nächsten vier Tage flogen nur so dahin, und dann war es schon Samstagmorgen und ich war auf dem Weg zum Flughafen. Normal, wie jeder andere Mensch, durch eine Flughafenhalle zu gehen ist für mich unmöglich. Eigentlich flog ich nur mit Privatflugzeugen, aber die musste man einen Monat früher buchen, aus diesem Grund flog ich in einem normalen Flugzeug. Ich wurde durch die Hintertür des Flughafens gellassen, wo mir jemand mein Gepäck abnahm. Ich wurde direkt in den Erste Klasse Bereich geführt. Dort wartete ich noch 15 Minuten bis mein Flug nach Boston aufgerufen wurde. Ich wurde als einer der ersten in das Flugzeug gelassen wo ich mich auf meinen Platzt fallen ließ.

Als das Flugzeug in Boston gelandet war stieg ich aus und wurde direkt zu einem wartenden Auto geführt. Ich stieg in das Auto was aussah wie ein Taxi, allerdings keines war. Dies hier war ein Taxi für Promis. Es ist schneller als ein normales Taxi, und es ist kugelsicher. Der Fahrer fuhr mich direkt zur Boston Verbrennungsklinik. Er setzte mich dort ab. Scotti fuhr mit unserem "Taxi" zum Hotel um uns dort einzuchecken und unser Gepäck abzuladen. Ich ging auf den Eingang des Gebäudes zu. Im Empfang traf ich auf eine junge Dame die mich, zu meinem Pech, direkt erkannte. Ihre Augen weiteten sich als sie mich erkannte. Dann quietschte sie: „Brian Oliver, ich fasse es nicht. Sie sind hier. Ich treffe sie persönlich!" Ich atmete aus. Sie durfte auf keinen Fall der Presse verraten dass ich hier war. Bisher hatte ich es geschafft keinem Papparazzo über den Weg zu laufen. Alle glaubten noch ich sei in LA. „Hallo. Ich wollte fragen ob du mich zu einer Patienten lassen würdest? Meine Freundin liegt seit vier Wochen hier und ich wollte sie gerne besuchen." Ihre Augen weiteten sich noch ein Stück mehr. Verständlich. „Ich wusste gar nicht dass Sie eine Freundin haben. Und dass sie dann auch noch hier ist. Das tut mir sehr leid für Sie." Sie nervte mich jetzt schon, allerdings wollte ich unbedingt zu Ella, deshalb würde ich das hier jetzt durchstehen. „Hübsche, ich hätte zwei Bitten an dich. Die erste ist, verrate der Presse nichts. Wenn du das tuen solltest, muss ich dir Leider meine Anwälte auf dich loslassen. mit denen ist wirklich nicht zu Spaßen. Ich muss dich wohl nicht daran erinnern das du eine Schweigepflicht hast oder?" Die junge Frau nickte eifrig. „Und meine zweite Bitte ist, könntest du mir bitte verraten auf welchem Zimmer Ellamara Rodrigeuz liegt?" Jetzt machte die Angestellte noch größere Augen. „Ellamara Rodrigeuz?! Natürlich. Zimmer 125." „Dankeschön. Dir noch einen schönen Tag" Die Dame starrte mir hinterher bis ich im Fahrstuhl verschwunden war.

Als ich das gewünschte Stockwerk erreicht hatte, stieg ich aus dem Fahrstuhl. Auf einmal war ich total angespannt und aufgeregt. Meine Hände zitterten und ich fuhr mir mit ihnen mehrmals durch mein, inzwischen vollkommen verstrubelte, Haare. Ich war so nervös Ella das aller erste Mal zu treffen, dass ich kurz sogar vergaß das sie schwer verletzt war. Außerdem hoffte ich so sehr sie dazu zu überreden das eine Beziehung zwischen uns nichts schlechtes wäre. Ich ging langsam den Flur entlang bis ich vor dem Zimmer mit der Nummer 125 stand. Ich atmete noch einmal tief durch, strich mir ein letztes Mal durch meine braunen Haare, vergrub dann die eine Hand in der Hosentasche und mit der anderen klopfte ich dreimal gegen das Holz in der Tür. Mein Atem ging schnell und ich befürchtete schon das niemand da war, als ein ganz leise, zerbrechliche Stimme ein „Herein" beinahe flüsterte. Ich drückte langsam die Türklinke herunter und betrat das Krankenhaus Zimmer mit der Nummer 125. Mein Blick viel sofort auf die junge, wunderschöne Frau, die in dem Krankenausbett, dass den meisten Platz im Zimmer einnahm, fast versinken zu schien. „Ella?" Ein winziges Lächeln umspielte ihren Mund. „Brian!" Sie hob leicht eine Hand, an der ein Schlauch hing, in die Luft, wls wollte sie mich berühren. Langsam ging ich auf sie zu, nahm ihre kleine, schwache Hand in meine, und drückte einen Kuss darauf. „Ellamara meine Weise und Mythische Priesterin, endlich lerne ich dich von Angesicht zu Angesicht kennen." Ein leises Kichern brach aus ihr hervor, und da konnte ich mich auch nicht mehr beherrschen und musste Lächeln. Schnell wurde ich aber wieder Ernst. „Wie geht es dir." Ella seufzte leise, dann sagte sie: „Besser als vorher, aber danke dass du gekommen bist." „Immer gern" Ein zufriedenes Lächeln legte sich auf ihre Lippen. „Tut mir leid Brian, aber ich bin ziemlich Müde. Ich brauche zurzeit sehr viel Schlaf. aus diesem Grund werde ich wahrscheinlich gleich einschlafen, aber vorher möchte ich mit dir noch besprechen wie es weitergeht." Bei diesen Worten raste mein Herz los. Es konnte nie etwas Gutes Bedeuten wenn eine Frau mit dir über was reden möchte und dabei so Ernst klingt, oder? Ella atmete noch einmal tief durch bevor sie weitersprach. „Ich möchte offen und ehrlich zu dir sein. Ich möchte nicht nur mit dir befreundet sein, ich will mehr, aber wenn du das nicht willst, komme ich damit klar. Die Zeit die auf mich zukommt, wird schwer sein, aber ich bin bereit mich dieser zu stellen. Wenn du genauso für mich empfindest wie ich für dich, wird es auch für dich nicht leicht werde. Du wirst mich ständig leiden sehen, und seien wir ehrlich, mein Körper ist auch nicht mehr schön." Ich sah Ella an und Glücksgefühle durchströmten mich. Sie empfand auch mehr als Freundschaft für mich. „Ella, ich möchte nicht nur ein Freund für dich sein, ich möchte dein Freund sein. Ich möchte dir durch diese schwere Zeit helfen und dir das Leben erleichtern." Nach diesen Worten strahlte Ella mich an, und ich grinste dümmlich zurück.

Ich blieb noch bei Ella am Bett sitzen und hielt ihre Hand bis sie eingeschlafen war. Ich hörte ihre ruhigen Atemzüge und mir lief dabei ein warmer Schauer den Rücken hinunter. Das Mädchen, das trotz ihres Unfalls noch wunderschön war, war meine Freundin. Ich war so ein verdammter Glückspilz.