Siegel der Schatten

Disclaimer: alles außer der Story gehört JKR und Takahashi-sama

Pairings: wie gehabt: Yami/Yuugi, Harry/Draco, Seto/Joey, Ryou/Bakura/Marik, Hermine/Ron, Remus/Severus


Siegel der Schatten

36. Nachwehen

Das Erste, was Yuugi bemerkte, war, dass sein Körper noch immer so erschöpft war, wie man es nach einem Kampf gegen einen ultimaten Feind erwarten konnte. Das Zweite waren warme Arme, die ihn hielten und im Kraft und Zuversicht vermittelte. Das Dritte war Yamis beruhigende Gegenwart in seinen Gedanken und das gab ihm die Kraft, sich vollendends auf seine Umgebung zu konzentrieren. Yuugis violette Augen trafen auf Setos blaue Iriden und diese zogen sich fragend zusammen.

„Yuugi?"

Der Angesprochene lächelte beruhigend, was dazu führte, dass Seto seinen Kopf wieder etwas weiter aus Yuugis Gesichtsfeld hob und der Japaner nun mehr von seiner Umgebung erkennen konnte. Neben ihm hockten Hermine und Ron und sahen Yuugi besorgt an. Einen Schritt hinter den beiden erkannte Yuugi Harry und Draco, die Ryou gerade aufhalfen. Der Freund sah ihn aus müden Augen ebenso fragend an, wie Seto es soeben getan hatte und wie es die Hogwartsschüler noch immer taten. Doch es war Dumbledore, der mit einem vorsichtigen Schritt aus der Reihe der sie umgebenden Zauberer hervortrat, an Harry vorbeiging und sich dann ebenfalls vor Yuugi kniete. Und der Schulleiter war es auch, der die entscheidende Frage stellte, die insbesondere seine Freunde Yuugi nicht zu stellen wagten.

„Ist Yami noch immer bei dir? Ist sein Geist noch da?"

Dumbledores sonst immer so verschmitzt funkelnde Augen blickten besorgt durch die Halbmondgläser und Yuugi konnte sich vorstellen, was in dem Mann vorging. Yami und Yuugi hatten zusammen mit den anderen Schattenmagiern ihr Leben für eine Sache eingesetzt, die zuallererst die der Zauberer und ganz besonders die Dumbledores gewesen war. Dumbledore hatte zwar aus seinem Fehler des letzten Kampfes mit Voldemort im Herbst gelernt und sich selbst in dieser finalen Schlacht ebenso an die vorderste Front gestellt, wie er es von all seinen Spielfiguren erwartet hatte. Doch er musste nun befürchten, dass dennoch wieder einmal nicht er es war, der den höchsten Preis für den Sieg gezahlt hatte.

Yuugi lächelte erneut beruhigend, doch dann schloss er kurz die Augen und als er sie wieder öffnete, blickten karmesinrote Augen mit einem ernsten Ausdruck auf den Schulleiter.

„Ich bin noch da, Dumbledore. Yuugi und ich teilen uns nun wieder seinen Körper." Yuugi konnte aus seiner Position im Hintergrund das überraschte Zusammenzucken der Schüler und Lehrer um ihn herum sehen, denn auch Yuugis Stimme hatte sich verändert und zeigte nun die etwas tiefere Färbung, die Yami zu Eigen war. Zwar hatten die Professoren und Harry und seine Freunde oft genug gesehen, wie Ryou und Bakura sich in der Herrschaft über Ryous Körper abwechselten, so dass ihnen das Konzept der wechselnden Seelen nicht neu war. Aber es bei Yuugi zu erleben, war offenbar doch ungewohnt.

Yami zog sich nach dieser Bestätigung seiner Existenz wieder zurück und überließ Yuugi wieder die Vorherrschaft.

„Es war knapp, Dumbledore-sama. Ich hätte Yami beinahe verloren. Aber jetzt ist alles wieder gut. Er ist wieder in unserem Seelenraum. Es ist wieder alles, wie früher."

Bei diesem erneuten Wechsel zuckte der alte Professor noch einmal kurz zusammen, lächelte dann aber erleichtert, als er Yuugis Worte hörte. Doch es war ein schmerzliches Lächeln und Yuugi konnte ebenfalls nicht vermeiden, dass ihm ein wehmütiger Ausdruck über das Gesicht huschte.

Es war nicht alles so wie zuvor. Yamis Körper war verloren.

Doch Yuugi drängte mit Macht die trüben Gedanken zurück, die sich seiner bemächtigen wollten. Und gleich darauf hatte er auch genug Ablenkung, denn plötzlich drängte sich eine weißhaarige Gestalt an Dumbledore vorbei und umarmte Yuugi überschwänglich.

„Mach das nicht noch mal, klar! Ich hab mir solche Sorgen gemacht, als du nicht aufgewacht bist. Und Bakura…" Ryous Stimme erstarb und Yuugi fragte sich amüsiert, was der Grabräuber in ihrem gemeinsamen Inneren seinen Geliebten zu sagen hinderte.

/Er wird mich vermutlich verfluchen, weil er uns retten musste./ Yamis Stimme erklang sarkastisch in Yuugis Gedanken und Yuugi lächelte dazu nur. Aber irgendwie bezweifelte Yuugi, dass es nur das war, was der Grabräuber dachte. Auch wenn die beiden ägyptischen Seelen es niemals zugeben würden, so konnten sie doch nicht ohne einander existieren.

Yuugi fuhr dem aufgelösten Ryou beruhigend über den Rücken und meinte dann sanft.

„Ich bin ja wieder da. Danke ihm von mir. Und von ihm."

Ryou löste sich aus der Umarmung, sah Yuugi erneut in die Augen, doch dieses Mal war es ein beruhigtes Lächeln, was sich auf seinen Lippen wiederfand und bis zu seinen Augen reichte. Der Japaner sagte zu Yuugis Worten nichts und das war auch nicht nötig. Dann warf Ryou einen letzten Blick auf Seto, der Yuugis Körper noch immer mit seinem eigenen stützte und schien wohl zu dem Schluss gekommen zu sein, dass er andernorts mehr gebraucht wurde, als an Yuugis Seite. Binnen Sekunden war Ryou in den Schatten verschwunden und Yuugi wusste, dass der Mann zu Marik ins Schloss zurückgekehrt war.

„Ähm Seto. Auch dir danke." Yuugis Stimme war nun eindeutig verlegen und der CEO ließ ein trockenes Lachen vernehmen, rührte sich aber weiterhin nicht.

„Dafür bin ich doch da. Wie immer muss ich die Scherben aufkehren und euch beide retten. Ich würde ja sagen, lass es nicht zur Gewohnheit werden, aber dazu ist es ein paar Schlachten zu spät."

Yamis missbilligendes Schnauben in seinen Gedanken ließ Yuugi verlegen rot werden, denn er wusste zu gut, wie sehr es an dem Pharao nagte, dass tatsächlich bisher keine ihrer Schlachten ohne substanzielle Unterstützung des Priesters an der Seite des Pharaos vergangen war. Und doch war es ein beruhigendes Gefühl, erneut bestätigt zu bekommen, wie groß Setos Loyalität und Freundschaft trotz seiner vorgetäuschten Missbilligung und seiner Unnahbarkeit immer war und immer sein würde.

„Du solltest dennoch zu Joey gehen. Ich denke er macht sich noch immer Sorgen, auch wenn er durch die Zauberer des japanischen Ministeriums vom glücklichen Ausgang der Schlacht erfahren haben muss. Uns geht es gut." Seto hatte den Anstand, noch ein paar Sekunden zu verweilen und Yuugi nachdenklich anzusehen, bevor er seinen Arm von Yuugis Schulter löste und sich dann erhob.

Erneut spürte Yuugi, wie schwach sein Körper nach den vergangenen Anstrengungen war und er nahm dankbar Hermines Hand an, die ihn nun anstelle Setos stützte. Der CEO sah noch einmal kurz in die Runde, wie um sich zu vergewissern, dass er seinen Freund in der Obhut der Zauberer von Hogwarts tatsächlich allein lassen konnte und dann verschwand auch er in den Schatten. Seto würde es zwar nicht allein und vor allem nicht in seinem geschwächten Zustand durch die Schatten nach Japan schaffen, aber Sekunden später röhrten die Maschinen des Jets auf der anderen Seite des Schlosses auf und Seto machte sich mit technischen Hilfsmitteln auf den Weg zu seinem Geliebten.

Damit blieb Yuugi zusammen mit Yami allein unter den Blicken der Zauberer. Diese sagten noch immer kein Wort und so war es der Duellant, der sich genötigt fühlte, die trübe Stimmung zu zerstreuen, auch wenn er sich ganz und gar nicht danach fühlte.

„Also ehrlich. Ihr seht nicht so aus, als hättet ihr gerade euren Todfeind besiegt. Feiert ihr auch mal?"

Das brachte alle um ihn herum zu einem verlegenen Lächeln und es brach den Bann. Dumbledore erhob sich mit einem letzten Blick auf Yuugi und wandte sich dann seinen Professoren zu. Die Hauslehrer und er besahen sich die Überreste des Schlachtfeldes und begannen dann damit, den Zauberern des Ministeriums bei deren Aufräumarbeiten zu helfen. Severus Snape hielt weiterhin einen Arm besitzergreifend um Remus Lupins Hüfte geschlungen, welcher nun wieder vollständig bekleidet war. Die beiden Professoren sahen so erschöpft aus, wie Yuugi und sicherlich auch Harry und Draco sich fühlte und humpelten dann langsam Richtung Schloss zurück. Arthur und Molly Weasley folgten den beiden Männern, schwangen aber ab und zu auf ihrem Weg ihre Zauberstäbe, um Trümmer zu beseitigen oder Trollleichen zu entfernen.

Am Ende bleiben nur die vier Hogwartsschüler neben Yuugi am Boden und es war Harry, der als erster das Wort ergriff.

„Wir sollten ebenfalls ins Schloss zurück kehren. Ich brauch ganz dringend ein Bett und mindestens 3 Tage Schlaf."

Draco nickte zustimmend und sah sich müde um, als suche er jemanden, der ihn ins Schloss tragen würde. Als sich niemand freiwillig erbot, seufzte der Blonde tief und kämpfte sich dann aus seiner knienden Position nach oben.

„Jetzt wäre ich dankbar dafür, einen Portschlüssel zu haben. Ich bin sogar zu erschöpft, um zu apparieren."

Ron und Hermine stimmten dem Slytherin zu und halfen dann Yuugi beim Aufstehen. Der Japaner konnte nachempfinden, wie sich Draco und die anderen drei Jugendlichen fühlten. Als sein Blick auf die Entfernung fiel, die sie zu Fuß zum Schloss würden zurück legen müssen, seufzte er vernehmlich.

„Zugegeben, ein Portschlüssel wäre praktisch, aber ich erinnere mich noch an das Flohpulver und ich bin nicht sicher, ob ich eure Art der magischen Fortbewegung noch mal ausprobieren möchte."

Das brachte alle vier Schüler zum Lachen und nun war sich Yuugi sicher, dass er weder das Apparieren ausprobieren wollte, von dem er wusste, dass es für die Zauberer auch zusammen mit einem nichtmagischen Passagier möglich gewesen wäre. Noch wollte er wirklich wissen, wie ein Portschlüssel funktionierte. Kurz horchte er in sich hinein und wog die Möglichkeit ab, ebenso wie Bakura durch die Schatten ins Schloss zurück zu kehren. Doch Yuugi war sich nicht einmal sicher, ob er durch die Schatten mehr als ein paar Meter schaffen würde, geschweige denn, mit Harry, Draco, Ron und Hermine an seiner Seite. Also befahl der junge Mann seinen Beinen nach und nach einen Schritt vor den anderen zu setzen und so schleppten sich die fünf mühsam und langsam von ihrem Sieg fort und in die Geborgenheit Hogwarts zurück.


Tatsächlich vergingen die nächsten zwei Tage gleichzeitig unendlich langsam und unendlich schnell.

Die Schüler kehrten noch am selben Abend nach Hogwarts zurück und gleichzeitig verschwanden die meisten Ministeriumszauberer wieder nach London. Da die Schlacht nicht unmittelbar in Hogwarts stattgefunden hatte, waren die Reparaturen relativ schnell erledigt gewesen und die Auroren und Angestellten des Ministeriums würden nun alle Hände voll damit zu tun haben, die gefangenen Todesser zu verhören und die flüchtigen Todesser zu verfolgen. Die Rückkehr der Schüler führte natürlich dazu, dass das Schloss vor neugierigen Fragen und Mutmaßungen nur so summte. Doch die wenigen Schüler, die diese Fragen hätten beantworten können, waren in der Sicherheit des Gryffindorschlafraumes unantastbar. So mussten sich die wissbegierigen Schüler an die Professoren halten und Dumbledore sah sich genötigt, die Ereignisse der Schlacht auf dem Hogwartsgelände in knapper und zensierter Form beim Abendessen in der Großen Halle zu berichten.

Die Siebtklässler, welche noch am längsten im Schloss hatten verweilen können, mussten auch danach noch Fragen über sich ergehen lassen. Doch nachdem die jüngeren Schüler erkannt hatten, dass die Abschlussklasse ebenfalls nur Mutmaßungen über die Details von Voldemorts Tod anstellen konnten und nachdem auch am Sonntag weder Harry und Draco, noch Hermine oder Ron auftauchten, um die tatsächlichen Geschehnisse in größerem Detail zu beleuchten, als Dumbledore dies getan hatte, verstummten die meisten Stimmen. Hinter vorgehaltener Hand begannen nun allerdings die wahnwitzigsten Gerüchte über die letzten Minuten der Schlacht durch das Schloss zu wehen, die zumeist aus den Elternhäusern der Schüler über Briefe eintrafen und alle auf puren Spekulationen fußten. Eigentlich war es ganz gut, dass Harry und seine drei Freunde bis zum Montag keinen Fuß aus ihrem Raum setzten, denn so hatten die albernsten Gerüchte Zeit, sich zu verbreiten und auch wieder zu verschwinden, ohne dass sich der Junge-der-überlebt-hatte genötigt sehen musste, diese zu widerlegen.

Der Gryffindorschlafsaal in dem Harry und Ron zusammen mit Neville, Dean und Seamus ihre letzten sechs Schuljahre verbracht hatten, war von Dumbledore durch einen Zauber noch am Samstagabend, vor der Rückkehr der anderen Schüler, magisch in zwei Teile geteilt worden. Harry, Ron, Hermine und Draco hatten sich in den einen Teil zurückgezogen, der eigentlich nur aus zwei großen, von Vorhängen umspannten Doppelbetten bestand. So konnten sie von den drei anderen Jungen nach deren Rückkehr auch nicht weiter gestört werden.

Die vier jungen Leute waren noch im selben Augenblick pärchenweise auf ihren Betten zusammen gebrochen, in dem Dumbledore die Tür hinter ihnen geschlossen hatte und danach schliefen sie erschöpft bis zum Sonntagabend durch.

Nach dieser notwendigen Erholungspause fanden sie am Fuße ihrer Betten ein üppiges Mal vor, welches sie in einträchtigem Schweigen vernichteten, bevor sie alle vier ihre verdreckten Sachen, an denen noch immer das Blut und der Schweiß der Schlacht klebten, gegen bequeme Schlafsachen tauschten, einvernehmlich wieder unter den Decken verschwanden und erneut für 10 Stunden im Land der Träume verweilten.

Es war Montag recht spät am Vormittag, als Harry dann tatsächlich bei seinem Erwachen für sich feststellte, dass er nun genug geschlafen und sich ausreichend von den Strapazen des Kampfes erholt hatte. Für einige Minuten lag er einfach nur da und versuchte das Wunder zu begreifen, was sich nur wenige Tage zuvor und so unvermittelt ereignet hatte. Es war beinahe unwirklich, sich vorzustellen, dass die Bedrohung, mit der er die letzten sechseinhalb Jahre seines Lebens bewusst und eigentlich schon sein ganzes Leben unbewusst existiert hatte, nun verschwunden war.

„Worüber denkst du nach?"

Dracos Stimme erklang flüsternd neben Harrys Ohr und der Gryffindor drehte seinen Kopf. Draco lag neben ihm, mit dem Kopf auf Harrys Kissen und sah ihn wissend an.

Harry lächelte und küsste seinen Geliebten zärtlich.

„Darüber, was war. Aber vor allem darüber, was von nun an sein wird."

Draco lächelte unergründlich und sprach leise einen Antilauschzauber, um ihre Geräusche von den beiden im anderen Bett liegenden Freunden zu verbergen. Und dann schob sich der blonde Slytherin langsam aber entschlossen auf Harry und presste seinen ganzen Körper an seinen Partner.

„Ich weiß genau, was von nun an sein wird. Ich werde dich nie wieder aus diesem Bett fortlassen. Du wirst für immer mein Sklave sein und mir zu willen sein müssen."

Harry lachte amüsiert und spürte auch in Dracos Körper das leichte Vibrieren unterdrückter Fröhlichkeit.

„So? Ich werde dir also zu Willen sein? Und was, wenn ich andere Pläne habe? Ich könnte zum Beispiel planen, dich zu entführen und mit dir an all die Orte zu reisen, die ich bisher aus Sicherheitsgründen nie habe besuchen dürfen. Und ich könnte dich zwingen, dich mir an all diesen Orten hinzugeben und dich von mir nehmen zu lassen, bis du nichts mehr weißt, außer meinem Namen."

Harry konnte die Lust in seiner eigenen Stimme deutlich heraushören und spürte außerdem, wie sich seine Männlichkeit mit Macht ebenfalls Gehör zu verschaffen versuchte. Sein Körper war nach der langen Ruhephase wieder gestärkt und lechzte danach, den Sieg mit seinem Geliebten gebührend zu feiern.

Dracos blaue Augen verengten sich bei Harrys ersten Worten leicht, doch dann weiteten sie sich mit einem deutlich lustvollen Funkeln mit jedem Wort ein wenig mehr und am Ende presste der Blonde seinen massiven Ständer stöhnend und keuchend an Harrys Oberschenkel.

„Warum warten? Ich werde jetzt und hier deinen Namen hinausschreien, wenn du es wünschst."

Harry hauchte Draco einen Kuss auf die Lippen und meinte dann immer noch amüsiert lächelnd:

„So unterwürfig nach deinen großen Worten von zuvor? Vielleicht möchte ich ja für den Anfang tatsächlich nur dein williger Sklave sein."

Angesichts Harrys widersprüchlicher Aussagen schüttelte Draco nun doch kichernd den Kopf. Dann presste er sich noch mehr auf Harry und versiegelte ihre Lippen in einem langanhaltenden, leidenschaftlichen Kuss. Erst nach einer Minute trennten sie sich und Dracos Hände begannen nun neugierig auf Wanderschaft zu gehen.

„Was hältst du davon, wenn wir beides tun. Wenn uns danach ist, reisen wir. Wenn wir im Bett bleiben wollen, tun wir das ebenfalls. Für uns gibt es künftig keine Schranken mehr. Ich hab ein kleines Vermögen, was uns helfen wird, alles zu erleben, was wir uns beide wünschen. Und dein Notgroschen ist auch nicht so klein. Wir müssen also nur noch unseren Abschluss im nächsten Sommer hinter uns bringen und schon gehört uns die Welt. Und bis dahin bin ich damit zufrieden, wenn ich dir zu Willen sein darf, wenn du es wünschst und wenn du mir meine Wünsche erfüllst, wenn ich sie ausspreche."

Harry sah Draco leicht empört an, als der andere sein nicht ganz geringes Vermögen in der Bank von Gringotts einen Notgroschen nannte, aber er konnte zu Dracos restlichen Worten nur freudig nicken.

Nach und nach entledigten sie sich ihrer Kleidung, während sie dem anderen atemlos ins Ohr flüsterten, welche Orte sie gern sehen oder wo sie einander lieben wollten.

Irgendwann drehte sich Harry dann auf den Bauch und genoss Dracos Finger, wie sie in ihn eindrangen und ihn weiteten. Dennoch ließ ihn ein Gedanke nicht los und er meinte zwischen seinem anfeuernden Keuchen:

„Glaubst du wirklich, Dumbledore verlangt von uns, dass wir die ZAG-Prüfungen nächsten Sommer ablegen müssen. Wir haben ja nun wirklich bewiesen, dass wir weit mehr Zauber und Flüche beherrschen, als nötig ist. Sie müssten uns unsere Urkunden eigentlich schon jetzt auf einem Silbertablett servieren."

Draco stimmte mit einem leisen Murmeln zu und Harry wollte sich noch wundern, wieso der andere so wortlos war. Doch da senkte sich eine Zunge an seinen Eingang und für die nächsten Minuten vergaß Harry alles um sich herum und konnte nur stumm und atemlos genießen und laut aufstöhnen. Nach Ewigkeiten, wie es schien, hatte Draco dann jedoch ein Erbarmen und richtete sich auf. Dann half er Harry wieder auf den Rücken und positionierte sich an dessen Eingang. Harry war froh über diesen erneuten Stellungswechsel, denn so konnte er seinem Drachen in die Augen sehen, als dieser in Harry eindrang. Und so konnte Harry dem Slytherin seine Liebe zeigen, wo er doch nicht mehr in der Lage war, klare Worte zu äußern. Harry nahm Draco so tief auf, wie er nur konnte und genoss jeden Stoß und jedes Zurückziehen. Sie hatten sich im letzten Jahr oft und leidenschaftlich geliebt und doch fühlte sich der Sex nun ohne die Bedrohung in ihrer Zukunft ganz anders an. Von ihnen beiden war nun eine Last genommen worden, von der Harry gar nicht gewusst hatte, dass er sie überhaupt getragen hatte, so lang lebte er schon mit ihr. Jetzt waren sie frei und nichts konnte sie mehr stoppen.

„Ich liebe dich." Dracos Worte enthielten so viel Gefühl und Vertrauen – so viel Liebe – dass Harrys Blick plötzlich verschwamm und er erst Sekunden später realisierte, dass er vor Glück weinte. Und beinahe im selben Augenblick kam Draco tief in ihm und Harry schrie seine Liebe hinaus und sprang Draco über die Klippe ihres Orgasmus hinterher.

Anschließend brach Draco auf dem Gryffindor zusammen und sie umarmten einander für endlose Minuten, während sie beide nach Atem rangen. Ihre Körper fühlten sich erneut ausgelaugt an, doch es war eine angenehme Mattigkeit und Harry genoss es einfach nur, Draco so auf sich zu spüren und dessen Rücken entlang zu streicheln.

Doch natürlich mussten sie sich irgendwann doch der Welt stellen und so erhoben sich sowohl Draco als auch Harry eine weitere Stunde später und schlichen sich, in ihre Umhänge gehüllt, ins Badezimmer, um sich frisch zu machen. Zu Dracos Erleichterung hatte Dumbledore daran gedacht, seine Kleidung ebenfalls aus dem Kerker an ihr derzeitiges Bett zu zaubern und die beiden suchten sich gerade aus ihren jeweiligen Koffern neue Sachen heraus, als Hermines etwas zerzauster Haarschopf lautlos zwischen den Vorhängen hervorschaute, die ihre Betten jeweils umgaben und für Privatsphäre in dem beengten Raum sorgten.

Die Gryffindor wurde leicht rot um die Nasenspitze, als sie sich von Harry und Draco ertappt fühlte, murmelte einen leisen, noch immer lautlosen Fluch und zog sich für einen Augenblick hinter die Vorhänge zurück. Von dort erklang gleich darauf ein erschöpftes Stöhnen Rons, während Hermine nun wieder hörbar, aber mit Verlegenheit in der Stimme, erneut fluchte.

„Wo ist mein vermaledeiter Umhang. Ron, rück mal ein Stück." Rons Stöhnen wurde dadurch nicht wacher und Harry und Draco sahen sich bezeichnend an. Sie waren wohl nicht die einzigen gewesen, die im Schutze eines Lautloszaubers ihre Befreiung von der Bedrohung durch Voldemort gefeiert hatten.

Sekunden später tauchte Hermine erneut unter dem Vorhang hervor und schob sich nun mit nackten Beinen, aber sonst in ihren Hogwartsumhang gewickelt aus dem Bett. Ihr Blick war funkelnd auf ihre beiden Freunde gerichtet, als würde sie sie herausfordern wollen, doch einen Kommentar zu Rons und ihren vergangenen Aktivitäten zu wagen. Harry und Draco hüteten sich, auch nur verdächtig in Hermines Richtung zu schauen und fuhren fort, in ihren Koffern zu kramen. Die Frau verschwand nun ebenfalls im angrenzenden Bad und Draco und Harry nutzten die Chance, um sich fertig anzuziehen. Anschließend riss Harry mitleidlos den Vorhang von Rons Bett zur Seite und tauchte dessen Körper in das Licht der Mittagssonne. Ron war zu seinem Glück, oder aufgrund von Hermines Voraussicht, unter der Bettdecke begraben und blinzelte nur ungehalten bei der plötzlichen Helligkeit.

Harry grinste den Freund an und meinte dann fröhlich: „Aufstehen Junge, das ganze Leben wartet auf uns."

Ron sah seinen besten Freund zweifelnd mit einem Auge an und vergrub dann mit einem erneuten Stöhnen auch seinen Kopf unter der Decke. Doch Harry lachte nur. Er fühlte sich als könnte er Bäume ausreißen und Berge versetzen. Und er brannte darauf, herauszufinden, was diese neue Freiheit ohne Voldemort am Ende seiner Schicksalslinie nun wirklich bedeutete. Selbst die Vorstellung, sich ganz Hogwarts zu stellen und deren neugierige Blicke zu ertragen, machte Harry derzeit überhaupt nichts aus. Und er machte sich keine Illusionen. Sie mochten zwei Tage aus der Welt verschwunden gewesen sein, aber sobald er und seine Freunde ihre Nasen durch das Porträtloch des Gryffindorturms hinaus stecken würden, würden die Fragen und die Gerüchte von neuem beginnen.

Um noch etwas Zeit zu gewinnen, nutzte Harry seine guten Verbindungen in die Küche – hauptsächlich natürlich zu Dobby – um sich und den drei anderen von den Hauselfen ein üppiges Mittagsmahl in ihr Zimmer kommen zu lassen. Ron erhob sich auch irgendwann. Während er ins Bad schlurfte, saßen Hermine, Draco und Harry schon längst auf ihren sauber und ordentlich gezauberten Betten und genossen das Essen.

Dabei richtete Harry seinen Blick auch ab und an aus dem Fenster und freute sich über den wunderbaren Sonnenschein, der so gut zu seiner Stimmung zu passen schien. Als Ron aus dem Bad zurück kehrte, schon vollständig angezogen und wieder halbwegs munter, überlegten Harry und Hermine gerade angeregt, ob sie nun zum Unterricht gehen sollten, der zweifellos trotz der vergangenen Ereignisse normal wie üblich abgehalten wurde. Hermine war natürlich dafür und sie konnte es fast nicht ertragen, dass sie – wenn auch verdient – schon über einen halben Tag Unterricht verpasst hatte. Harry stand jedoch auf dem Standpunkt, dass sie noch früh genug in den Alltagstrott der Schule zurückkehren würden. Sie hatten in ihrem Kampf außergewöhnliches geleistet und verdienten ja wohl einen weiteren Tag Pause vom üblichen Punktabzug durch Snape oder den Ermahnungen McGonagalls.

In der Hoffnung, von Ron in seiner Meinung bestätigt zu werden, schaute Harry den rothaarigen Freund an, doch seine Worte erstarben auf seinen Lippen, als er Rons nachdenklichen Blick sah. Ron stand am einzigen Fenster, welches ihr kleiner Bereich des Schlafsaals abbekommen hatte und band sich seine Krawatte. Dabei starrte er wortlos auf das Gelände unterhalb des Turmes und sein Gesicht drückte sogar so etwas wie Kummer aus.

„Was ist?"

Ron sah bei Harrys beunruhigtem Tonfall auf und schüttelte dann besänftigend den Kopf.

„Es ist kein Feind, keine Sorge."

Erst als Harry Rons Worte hörte, realisierte er, dass sowohl er, als auch Hermine und Draco ihre Zauberstäbe in der Hand hielten. Der Kampf hatte eben doch seine Spuren bei ihnen hinterlassen und sie alle würden länger brauchen, um sich an diese neue Realität gewöhnen zu können, als Harry gedacht hätte. Während die drei Schüler ihre Zauberstäbe wieder in ihren Roben verschwinden ließen, kam Ron zu ihnen und setzte sich neben Hermine auf das Bett. Dann nahm er sich eine Suppenschüssel und eine Scheibe Brot, sah aber erneut nachdenklich aus dem Fenster.

„Es erscheint unfair, dass wir so glücklich sein können. Ich habe gerade Yuugi in den Verbotenen Wald gehen sehen. Ich konnte natürlich nichts Genaues erkennen, aber ich denke nicht, dass er jetzt allein sein sollte."

Die drei anderen schwiegen kurz und sahen dann einander an. Sie alle wussten, dass Yuugi niemals allein war, denn Yami war natürlich in seinem Geist immer bei ihm, doch natürlich verstanden sie, wie Ron seine Worte gemeint hatte.

„Ich weiß nur nicht, wie wir ihnen helfen könnten. Es bedurfte dieses Rituals, um Yami einen Körper zu geben. Und ein solches Ritual können wir nicht noch mal durchführen, denn der Grund dafür existiert nicht mehr – und bei Merlin, ich hoffe einen solchen Grund wird es auch nie wieder geben."

Dracos Stimme klang ehrlich bedauernd und Ron nickte dem Slytherin zustimmend zu.

„Yuugi hat selbst gesagt, dass sie alles Wissen ihrer Schattenmagie abgesucht haben und es nicht geschafft haben, Yami einen Körper zu geben. Und Dumbledore und Remus haben auch keine Ahnung, was es an dem Ritual genau gewesen war, dass Yami seinen Körper gegeben hat. Es ist nur so unfair. Wenn ich mir vorstellen müsste, Hermine niemals mehr berühren zu dürfen…"

Rons Blick fiel auf seine Freundin und auch wenn er ein wenig rot um die Nasenspitze geworden war, so beugte er sich doch vor und hauchte der verlegenen Hermine einen zärtlichen Kuss auf die Lippen.

Draco nickte dem Rothaarigen zustimmend zu. „Ich könnte es ebenfalls nicht ertragen, Harry niemals mehr zu spüren. Und sich vorzustellen, dass Yami und er dies schon drei Jahre haben erdulden müssen." Draco schüttelte mitleidig den Kopf und sah nun ebenfalls nachdenklich aus dem Fenster.

Ron nickte zustimmend, meinte dann aber: „Ich denke, jetzt muss es fast noch schlimmer sein, als zuvor. Jetzt haben sie eine Kostprobe von dem erhalten, was wir anderen ganz alltäglich erleben dürfen. Und als Dank für ihren Kampf an unserer Seite wurde ihnen dieses Geschenk wieder fortgenommen. Wir sollten Yuugi folgen und ihm wenigstens Gesellschaft leisten. Ich hab ihn nur kurz gesehen, bevor er zwischen den Bäumen verschwand, aber er wirkte selbst auf diese Entfernung traurig und einsam. Er sollte nicht allein durch den Verbotenen Wald wandern."

Damit stellte Ron seine Suppenschüssel zurück auf das Tablett in ihrer Mitte, obwohl er diese erst zur Hälfte gelehrt hatte. Doch nur Draco machte Anstalten, ebenfalls aufzubrechen und erst jetzt bemerkten Draco und Ron, dass Harry und Hermine erstaunlich schweigsam neben ihnen saßen.

„Was ist?"

Draco wandte sich fragend an Harry und auch Ron sah verwirrt zwischen seinem besten Freund und seiner Partnerin hin und her.

Hermine war es, die aussprach, was Harry und sie in den letzten Minuten gedacht hatten.

„Ich glaube, es gibt eine Möglichkeit, Yuugi und dem Pharao zu helfen."


Es gab mal wieder Cliffhänger im Sonderangebot. :)

CU Fly.