,,,..." jemand spricht
/.../ jemand denkt
~...~ Parsel
52. Kapitel Rachegelüste
Tom pov - Hogwarts, England
,,Du musst dir wirklich keine Sorgen machen, mir geht es gut." Beruhigte ihn Hermine einmal mehr, er wusste dass es ihr gut ging, er spürte schliesslich ihre Empfindungen. Doch die Ereignisse mit dem Fieber hatten ihn bewusst gemacht, wie schnell es gehen könnte, sie zu verlieren und hatten seine Verlustängste geweckt. Diese zwei Tage, als sie nicht ansprechbar und ihre Gedanken nur ein unleserlicher Ball aus Farben und Formen gewesen war, hatten ihn zutiefst beunruhigt. Er hatte sich so hilflos gefühlt, so macht- und nutzlos, gleichzeitig war eine stetige Wut in ihm gestiegen, Wut über sich selbst und die Situation.
Hermine war zwar wieder gesund, doch die in ihm Wut war geblieben, er und sein Wesen konnten einfach mit dieser Machtlosigkeit, welche sie zweimal so kurz aufeinander gespürt hatten nicht umgehen. Da er seine Wut sicherlich nicht auf die Braunhaarige übertragen würde und Grindelwald sich ausser seiner Reichweite befand, musste er seine Wut auf jemand anderen kanalisieren. Was für ein Glück, dass ihn vor ein paar Tagen ein Löwe daran erinnert hatte, dass er noch eine Rechnung mit ihnen offen hatte.
Er versteckte sein teuflisches Grinsen, indem er sein Gesicht in ihren Haaren verbarg und die Decke etwas höher zog um sie vollständig zu bedecken. ,,Ich weiss, schlaf jetzt. Du willst doch morgen mit Mia nach Hogsmead." Besänftige er sie nun sie und hauchte ihr einen Kuss auf den Punkt hinter ihrem Ohr, welcher normalerweise ihr Denkvermögen abschaltete. Wie erwartet seufzte sie wohlig auf und kuschelte sich noch etwas näher an ihn heran. Wieder einmal mehr musste er sich zusammenreissen nicht einfach über sie her zu fallen, doch er würde dies ganz sicher nicht hier und jetzt tun.
Egal wie verlockend die Möglichkeit auch war und wie gut seine Schweigezauber, so gab es eindeutig bessere Gelegenheiten als in einem vollgefüllten Schlafraum, mit mehreren Mädchen, die nicht einmal wissen durften, dass er hier war. Er war ja schon froh darüber, dass Miranda nicht mehr in Mines Bett schlief, seit sie einmal im Halbschlaf sich zu ihnen beiden gelegt hatte. Hermine fand, im Gegensatz zu ihm und Miranda, diese Geschichte wahnsinnig witzig, hatte sich allerdings erbarmt, nachdem die Blonde sie schon fast angefleht hatte, niemandem davon zu erzählen.
Manch anderer hätte sich wohl gefreut zwei Frauen im Bett zu haben, allerdings konnte er keinen Reiz darin finden, da es für ihn nur eine einzige Frau gab, mit welcher er sein Bett teilen wollte. Ausserdem musste er diese sowieso bereits mit anderen Wesen teilen, auch wenn es magische Tierwesen waren, fand dass sein innerer Vampir nicht so prickelnd, besonders weil diese dann auch noch regelmässig in Hermines Bett schliefen. War es früher einmal süss und witzig gewesen, hatte es mittlerweile Ausmasse angenommen, welche er nicht länger ignorieren konnte. Er hatte zwar bereits mit Zaubern Hermines Bett um einiges vergrössert, doch die Kugel, welche aus Shadow, Firis und Nagini bestand, nahm einen grossen Teil des Bettes ein.
Zwar konnte Nagini dank eines Zaubers seines Vaters ihre Grösse verändern, wenn sie schlief tat sie dies am liebsten in ihrer wirklichen Form und die magische Schlange hatte mittlerweile eine Länge von Knapp anderthalb Metern und konnte nicht mehr als klein bezeichnet werden. Auch der Schattenwolf Shadow bessas mittlerweile die Grösse eines ausgewachsenen Hundes und nahm einen beachtlichen Teil der Bettseite ein. Firis war da hingegen schon fast klein, doch auch der Phönix hatte unterdessen seine Ausgewachsene Form erreicht und auch wenn der Körper im vergleich zu den Anderen Tieren nicht gross war, waren die langen Schwanzfedern und den Platz, welchen diese einnahmen nicht zu verachten. Tom war nur froh, dass der Thestral für solche Aktionen eindeutig zu gross war, nicht auszudenken, wenn dieser auch noch einen Platz in dieser Konstellation einfordern würde.
Er wusste, dass die junge Frau ihre Sorge um ihre magischen Tierwesen noch nicht vollständig überwunden hatte und ihnen auch selten einen Wunsch ausschlug, doch er musste eindeutig mal mit ihr über diese Schlaf Konstellation sprechen, lange würde er dieses Gruppenkuscheln nicht mehr mitmachen, ausserdem wusste er, dass es den Tieren eigentlich gesundheitlich so gut ging, dass diese Ausrede nicht mehr zählte. Vielleicht hatte er schon bald die Möglichkeit dazu, wenn sie ihre Weihnachtsferien bei seinen Eltern verbrachten. Dort würde er die Tiere ohne schlechtes Gewissen aus dem Bett verbannen können, da sie sich dort ja nicht vor den Augen anderer verstecken mussten.
Ausserdem wollte er gerne wieder einmal etwas nur mit Hermine unternehmen, ohne dass irgendein magisches Tierwesen oder einer ihrer Freunde dabei war. Sie ständig teilen zu müssen zehrte an seinen Nerven. Er betrachtete die Braunhaarige neben sich, welche sich mit dem Rücken an ihn heran gekuschelt hatte. Während eine ihrer Hände mit seiner verwoben war, war die andere im schwarzen Fell Shadows vergraben. Er seufzte lautlos, es würde wahrscheinlich schwerer werden, als er sich dies gerade vorstellte, dennoch hatte er eine Entscheidung getroffen und würde mit ihr darüber sprechen, aber nicht heute und nicht morgen.
Er tastete mit seinem Geist sanft nach ihrem, ihre Gedanken waren gefüllt mit Farben, Klängen und einzelnen schemenhaften Bildern, sie schlief und schien friedlich zu träumen. Beruhigt hauchte er ihr einen Kuss in ihr Haar, löste vorsichtig seine Hand aus ihrer und rutschte langsam von der Matratze, sie grummelte etwas ungehalten und kuschelte sich näher in das schwarze Fell vor ihr. Er zog halb amüsiert, halb verstimmt eine Augenbraue nach oben, er gab sich grosse Mühe nicht eingeschnappt darüber zu sein, dass sie ihn gerade so schnell durch ein anderes Kuschelkissen ersetzt hatte und erhob sich vollends. Er verharrte einen Moment lauschend, doch weder Hermine, noch eines der Tiere erwachte. Tom achtete darauf, dass die Braunhaarige gut zugedeckt war und schloss auch die Bettvorhänge gewissenhaft, bevor er sich mit einem Fingerschnippen selbst vollständig einkleidete.
Der Gemeinschaftsraum war dunkel und ruhig als er ihn betrat, das Feuer im Kamin bestand überwiegend nur noch aus Glut und das schwache Licht erreichte nicht einmal mehr die nächsten Möbelstücke, dennoch konnte er durch seine Vampiraugen eindeutig eine unförmige Masse auf einem der Sofas ausmachen. ,,Endlich, wir hatten schon Angst, du könntest dich gar nicht mehr von deiner Angebeteten lösen." Erklang eine Stimme aus der Dunkelheit.
,,Lass gut sein Nelson, du bist nur neidisch, weil du niemanden hast, der es mit dir aushält." Unterbrach Tobias diesen, während er sich erhob, um sich danach ausgiebig streckte. Auch Nelson, Abraxas, Sacharias und Newt erhoben sich und traten nun zu Tom, welcher sich ihr Gezeter nur stumm angehört hatte. ,,Seit ihr dann fertig? Gut." Nachdem Sacharias und Newt einen Schweigezauber auf sich gesprochen hatten, lief die Truppe los, für den Werwolf und die Vampire war es, ebenso wie für den Veela kein Problem sich lautlos fort zu bewegen. Gemeinsam schlichen sie sich durch den Geheimgang aus dem Gemeinschaftsraum, ohne dass das Portrait von Graf Vandervell etwas davon bemerkte.
Während sich die Truppe im Schutz der Dunkelheit lautlos durch die Kerker bewegte, dachte der Schwarzhaarige kurz an die beiden zurückgelassenen. Eliott und Andrew hatten verständlicherweise wie alle anderen auch, darauf gebrannt mit ihnen mit zu kommen, nach langen Diskussionen und zu wenigen überzeugenden Argumenten, waren sie wohl oder übel zurückgeblieben, um ihnen wenn nötig ein Alibi zu beschaffen. Denn es war bereits mit sechs Personen äusserst riskant bei ihrem Vorhaben nicht entdeckt zu werden. Die Fähigkeiten des Wasserwesens war keine, welche hierbei benötigt wurde, Andrew beherrschte sowohl das Schattenreisen noch zu wenig, als dass es für sie eine Hilfe gewesen wäre, noch war Feuer etwas, was sie im Moment verwenden wollten.
Tobias allerdings konnte, ebenso wie Tom, das Schattenreisen nutzen, es war ähnlich wie die Methode von Shadow, nur brauchten sie grössere Schatten, es war sehr hilfreich um sich zu verstecken. Nelson war als Werwolf mit seinem Gehör und Geruchssinn eine gute Wahl, da Toms Nase in den Steinmauern von Hogwarts mehr Mühe hatte, Gerüche zu lokalisieren. Newt konnte Schlösser knacken, was in einem Schloss, wo alles mit Magie verschlossen wurde, sehr nützlich war. Ausserdem hatte er zusammen mit Sacharias die Tinkturen und Tränke für die Rache zusammen gebraut und die beiden würden sich bei einem Streich sowieso nicht zum Warten verdonnern lassen, das war ein aussichtsloses Unterfangen.
Abraxas behauptete er käme nur mit um auf sie alle aufzupassen, obwohl Tom wusste, dass es eher der Spass an der Sache war, welchen den blonden Aristokraten Sohn dazu bewegte. Tom hätte die Angelegenheit auch alleine erledigen können, doch die dunklen Schatten seiner Zukunft lasteten noch schwer auf ihm, liess ihn unsicher werden und daher war er froh, dass der Malfoyspross dabei war. Dieser würde die Situation und somit auch ihn im Auge behalten, aus demselben Grund hatte er Sacharias und Tobias es überlassen die Streiche vorzubereiten.
Er fand ihre Auswahl zwar etwas kindisch, jedoch war es auch genau das was er im Moment benötigte, etwas jugendlichen Leichtsinn mit seinen Freunden. Ein Ventil das Gefühl von Machtlosigkeit abzuwerfen, einfach irgendwas tun um die aufwühlenden Erlebnisse in den letzten Monaten einfach vergessen zu können und eine Nacht verrückt sein zu dürfen. Spass haben, ohne Schmerz und Leid, ohne Unsicherheit und dem Gefühl starrender roten Schlangenaugen in seinem Nacken, welches ihn jeder seiner Handlungen doppelt abwägen liessen. Er wollte um jeden Preis verhindern zu solch einem Monster zu werden und er wusste wie leicht es war die Schwelle zu überschreiten, besonders wenn sie sich gerade auf einem Rachefeldzug befanden.
Sie hatten die Kerker hinter sich gelassen und waren durch einen Geheimgang nun im dritten Stock gelandet, auch hier begegneten sie Niemandem, als sie unbemerkt durch die Dunkelheit schritten. Da Tom wusste, dass die Personen in den Bildern bei verdächtigem Verhalten den Schulleiter informieren konnten, mieden sie die sich bewegenden Treppen in solchen Nächten immer, dort hingen einfach zu viele Bilder herum. Bei Einzelnen war es problemlos möglich sich durch die Schatten an ihnen vorbei zu schleichen, doch bei solch vielen Bildern konnte man nie ganz sicher sein wer auch in tiefster Nacht gerade wach war. So reisten Tom und Tobias jedes Mal durch die Schatten wenn sie auf ein Bild trafen und nahmen jeweils zwei ihrer Freunde mit, das Schattenreisen konnte sehr beängstigend sein, wenn man es das erste Mal erlebte.
Es war, wie wenn man eine andere Welt betrat, nur war diese kalt, dunkel und stumm, man war auf einen Schlag umgeben von einer solch durchdringenden Schwärze, dass man das Gefühl hatte, von ihr erdrückt zu werden. Die Kälte frass sich durch Kleidung und Wärmezauber, jedes gesprochene Wort würde bestimmt durch ein Atemwölkchen unterstrichen werden, doch man konnte weder die Atemwolken sehen, noch die ausgesprochenen Worte hören, die Dunkelheit verschluckte einfach Alles. Besonders für Newt und Sacharias, welche keine magischen Wesen waren, war die Kälte schwer zu ertragen.
Im scharfen Kontrast dazu war die Stelle im Raum, durch welche man herein getreten war, es sah aus, als hätte jemand den Raum dort durchschnitten und durch Glas ersetzt, durch dieses sah man was ausserhalb der Schatten lag. Durch diese Scheibe konnte man jederzeit aus den Schatten heraustreten, weshalb man aufpassen musste, dass dies nicht passierte, während man sich durch die Schatten fort bewegte. So schafften sie es unbemerkt in die siebte Etage, sie trafen unterwegs nur auf Professor Mopsus, jedoch war die Lehrerin für Wahrsagen so tief in Gedanken vertieft, dass sie für die Gruppe, welche sich in den Schatten versteckte keine Gefahr darstellte.
Sie ignorierten den Gang mit dem Bild der roten Dame und benutzen stattdessen den Geheimgang im kaum genutzten Nebengang, Tom wusste durch die zahlreichen Erzählungen seiner Eltern und Helga und Rovena wie jeder Gemeinschaftsraum in den Häusern aufgebaut war und dass jeder einen geheimen Eingang besass und glücklicherweise konnten der geheime Zugang nach Gryffindor, genau wie der der Slytherins, mit Parsel geöffnet werden.
Er blickte noch einmal in die Runde, und jeder seiner Freunde nickte ihm stumm zu, lautlos schwang die Steinwand auf Toms gezischten Befehl zur Seite und gab den Blick auf den leeren Gemeinschaftsraum der Löwen frei, das Feuer bestand nur noch aus dunkler Glut. Es war mittlerweile tief in der Nacht und keiner der Schüler war noch wach, auch die Bilder schliefen alle tief und fest, zur Sicherheit bewegten sie sich dennoch durch die Schatten zu den Treppen, welche zu den Jungen Schlafsälen führte. Da Potter und seine Handlanger eben so wie sie im letzten Schuljahr waren, befanden sich deren Schlafsaal am Ende des Ganges, dass jede Tür ein Namensschild besass war dabei sehr hilfreich.
Bevor sie die Klinge der Schlafzimmertür herunter drückten besahen sowohl Tom, wie auch Abraxas sich die Tür sehr genau, tatsächlich waren einige weissmagische Zauber darauf gesprochen worden und so beschlossen sie sich mit der Schattenreise hinein zu schleichen. Im Jungenschlafsaal war es ruhig, nur das gleichmässige Atmen der schlafenden Siebtklässler war zu hören. Tom belegte jeden von ihnen mit einem Zauber, der dafür sorgte, dass es auch so blieb, während Newt sich bereits daran gemacht hatte, die Schlösser der Truhen vor den jeweiligen Betten mit seinem Dietrich zu knacken. Sacharias und Tobias begannen umgehend damit die darin enthalten Kleidungsstücke mit Flohpulver und verschiedenen Zaubern zu versehen, während Nelson das angrenzende Badezimmer zu inspizieren, alle Fläschchen und Tinkturen, welche sich dort befanden wurden dann von Newt mit verschiedenen Tränken versehen, dieser wurde dabei tatkräftig von Abraxas unterstützt.
Tom betrachtete seine Freunde bei ihrer Arbeit und liess dann seinen Blick auch über Potter wandern, der Braunhaarige war fast vollständig unter seiner Decke begraben, man sah nur ein einzelnes Bein herausschauen, welches in eine rote Pyjama Hose mit goldenen Besen darauf, eingekleidet war. Dass der Gryffindor anscheinend keinen Sinn für Mode besass überraschte den Slytherin nicht wirklich, auch dass die Sicherheitsvorkehrungen im Schlafsaal, abgesehen von der Tür nicht vorhanden waren, war zu erwarten gewesen.
Die Löwen hatten mit keiner Racheaktion mehr gerechnet, da der Angriff auf Hermine im letzten Schuljahr stattgefunden hatte und Potter und Tom währenddessen bei Slughorns Party gewesen waren. Vielleicht waren die Löwen auch der Ansicht, sie hätten ihre Strafe bereits durch die Blosstellung in Frauenkleidern in der Grossen Halle verbüsst, wahrscheinlich war es auch, dass sie sich gar nicht mehr an ihren Überfall erinnerten, da Hermine sehr gut mit Vergessens-Zaubern war.
Dennoch war Tom der Meinung, dass sie eindeutig noch eine Strafe verdient hatten, gerade weil Potter der Feigste der Truppe bei diesem Angriff gewesen war und für die Aktion noch überhaupt nicht bestraft worden war und wie man wusste, war Rache eine Sache, welche am Besten kalt serviert wurde. Sein boshaftes Grinsen war in dem spährlichen Licht des Schlafsaals fast nicht aus zu machen, doch es hätte auch nicht gestört, die anderen hatten schliesslich ein ebenso grosses Lächeln im Gesicht. Jeder der Freunde hatte mindestens noch eine offene Rechnung mit einem der Löwen und diese würden heute Nacht bezahlt werden.
Grindelwald pov - Kerker, Zaubereiministerium, England
Die Zelle in welcher er immer noch festgehalten wurde, sah noch genauso aus, wie als er sie betreten hatte, der Einzige, welcher sich in der Zwischenzeit geändert hatte war er, sein Haar lag fettig und strähnig auf seinem Kopf, seine Hose, wie auch sein Hemd waren mit undefinierbaren Flecken übersät und seinen Mantel hatte er seit Tagen nicht mehr, er war ihm wie alles andere auch von den Auroren weggenommen worden. Er sehnte sich nach einer Dusche und noch mehr nach einem warmen Bett, er hätte sogar seine harte Pritsche dem Boden, auf dem er lag vorgezogen, doch die Pritsche stand viel zu weit weg und den Kraftaufwand sich hoch zu stemmen und dorthin zu laufen konnte er nicht aufwenden.
Jeder Knochen, sogar jeder Zentimeter seines Körpers fühlten sich wund und schmerzhaft an, dass er es einfach nicht schaffte sich vom Boden zu erheben und so lag er da und wartete darauf, dass die Nacht vorbei ginge. Ein kleiner Stein piekste ihn schmerzhaft in die Wange und so mobilisierte er seine letzten Kräfte um sich herum zu drehen, es dauerte mehrere Minuten bis er es geschafft hatte sich vom Bauch auf den Rücken zu drehen und danach fühlte sich sein Körper an, als ob er einen Marathon gelaufen wäre. Nun spürte er auch die Wunden auf seinem Rücken deutlich, welche durch den kalten Boden schmerzhaft protestierten, doch sich erneut um zu drehen stand ausser Frage. So lag er bewegungslos da und starrte in die Dunkelheit.
Die Dunkelheit war früher etwas gewesen, was ihm vertraut gewesen war, er hatte sie gemocht, sie hatte ihm Sicherheit vermittelt und hatte ihn beschützt. Seit er allerdings in diesem Kerker war, fühlte es sich nicht mehr so an, als sei sie sein Freund, seit er hier war fühlte sich alles ungewohnt an. Er versuchte sich zu erinnern seit wann er das Gefühl hatte dass etwas nicht stimmte,docher konnte es nicht sagen. Seit wann er das Gefühl hatte, dass etwas in seinem Innern fehlte, dass er etwas in seinem Innern verloren hatte, was ihm wichtig gewesen war und nun fühlte es sich an, als ob jemand einen Teil seiner selbst aus ihm herausgeschnitten hätte. Doch jedes Mal wenn er sich näher mit diesem Gedanken beschäftigen wollte entglitt er ihm und verschwand irgendwo zwischen den körperlichen und seelischen Schmerzen.
Die körperlichen Schmerzen waren durch zahllose Schläge und Flüche herbeigeführt worden, welche hereingelassene Besucher an ihm verursacht hatten. Für dass er einer der meistgesuchten Verbrecher der Zauberergemeinschaft war, wurde seine Zellentür seit seiner Inhaftierung sehr regelmässig geöffnet. Es gab viele, welche sich für irgendetwas an ihm rächen wollten, er hatte damit gerechnet, überrascht war er nur über die Anzahl derjeniger, welche es schafften durch Worte oder Gold in seine Zelle zu gelangen um ihre Rache zu vollenden. Für die Auroren vor seiner Tür war es ein gutes Geschäft, sie hatten sicherlich auch nach so kurzer Zeit ein ordentliches Vermögen durch diese Aktion erwirtschaften können und solange sie ihn jeweils heilten, bevor er wieder zum Verhör gebracht wurde, fiel diese Tortur auch niemandem auf. Oder sie wollten es nicht sehen, für Gellert machte es keinen Unterschied.
Seltsamerweise konnte er für diese Personen keinen Hass empfinden, der Schmerz welchen sie ihm zugefügt hatten war nichts gegen die brennend leere Stelle in seinem Innern und seine seelischen Schmerzen. Er hatte so viele Gräueltaten in seinem Leben vollbracht, dass er die Namen und Gesichter seiner Opfer schon lange vergessen hatte, die Ereignisse vermischten sich als bedeutungslose Taten, einzig als Ziel die Spass an der Folter und das Gefühl nach Macht. An die meisten der Verbrechen, welche ihm vom Ministerium vorgeworfen wurden konnte er sich nicht einmal wirklich mehr erinnern, nur die Gewissheit dass er es getan hatte klang in ihm nach und mit ihr die Mahnenden Worte seines ehemaligen Freundes. ,,Für das Grössere Wohl."
,,Albus." verklang der geflüsterte Name ungehört im Raum, er fragte sich, ob sein alter Freund wohl von diesen Aktionen wusste? Er glaubte es nicht, Albus mochte solche Praktiken nicht, und doch hatte dieser sich vielleicht auch geändert, er war schliesslich ja auch nicht mehr der junge Blondschopf, welcher auf dessen Täuschungsversuche hereingefallen war und schliesslich hatte er Albus seit er von ihm hierher gebracht worden war nicht mehr gesehen. Er hatte auch nie erwartet von diesem besiegt zu werden, doch wenn er ehrlich war, hatte er überhaupt nicht in Erwägung gezogen zu verlieren. Er war so fixiert gewesen auf seine Rache, besessen davon diesen Mann zu töten, welcher ihm als junger Mann so hintergangen hatte. In seinen Erinnerungen war Albus Dumbledore ein Grosser Teil vom Ganzen, irgendwie Dreh- und Angelpunkt, doch als er nun in seiner dunklen Zelle an den Rothaarigen dachte löste dies kein tieferes Gefühl in ihm aus. Weder den Hass, noch die früheren Sympathien, welche er einst für ihn empfunden hatte.
Er hatte bis jetzt viel Zeit gehabt über sein Leben nach zu denken und vieles konnte er nicht mehr nachvollziehen, viele seiner Entscheidungen konnte er nun in dieser dunklen Zelle nicht mehr verstehen. Auch seine Schulzeit in Durmstrang, wo alles seinen Anfang nahm war nur noch eine blasse Erinnerung, nur einzelne Taten und Momente erschienen ihm aus dieser Zeit noch klar. Wie hatte aus dem jungen Mann, mit solch hohen Träumen so etwas werden können? Wie hatte er zu solch einer Person werden können? Warum hatten ihn gewisse Ereignisse so wütend werden lassen? Er fand keine Antworten darauf in seinen Erinnerungen, die Bilder und Szenen schienen zusammenhangslos in seinem Kopf herum zu geistern und dazwischen war nur eine tiefe Leere. Er wusste alles hatte mit seinem Drang nach Rache an Albus begonnen, doch was der Auslöser gewesen war, konnte er nach all dieser Zeit nicht mehr sagen. Er wusste nur, wo ihn seine Rache hingebracht hatte und er konnte nicht sagen, dass es sich für ihn gelohnt hätte, ein wenig erstaunte es ihn, dass er nicht eine heftigere Reaktion bei diesem Gedanken empfand als das leichte Stechen in der Brust.
Vielleicht hatte er es mittlerweile einfach verlernt zu fühlen oder solche Gefühle wie Hass hatten ihn in all diesen Jahren abstumpfen lassen. Es würde so oder so nichts an seiner Situation ändern und vielleicht war es gut dass er nicht spürte, schliesslich würde das Zauberei Ministerium ihn nie wieder aus seinem Klauen lassen. Er wusste dass sie sich noch nicht sicher war, was nun mit ihm geschehen würde, der Minister wollte ihn sicherlich in Askaban sehen, allerdings gab es neben England sicherlich auch noch andere Länder, welche sich im Recht sahen ihn für bei ihnen begannene Taten zu verurteilen. Fast fand er es schade, dass er ihnen nicht beim Streiten würde zu sehen können, es gäbe bestimmt ein amüsantes Bild ab, wie sich die verschiedenen Minister um ihn stritten.
Er hörte die Tür knarzen und wusste sofort, dass es doch eine längere Nacht werden würde als gedacht, er drehte seinen Kopf nur halb zur Tür, ein kleiner Teil von ihm hoffte anscheinend immer noch auf ein bekanntes Gesicht. Doch ein Blick auf seinen nächtlichen Besucher liess ihn bereits wieder sein gesamtes Interesse verlieren, es war nur ein halbes Hemd, ein Junge von vielleicht siebzehn Jahren. Sein Gesicht und seine Kleidung waren für ihn genauso uninteressant, wie die Anschuldigungen begangener Taten und die Tritte, er blieb liegen und ertrug es, er wusste dass er sie verdient hatte und doch berührten sie ihn nicht. Der einzige Gedanke, welcher ihn während der Tortur begleitete war, dass er hoffte die Rache des Jungen würde zumindest dessen Schmerz etwas lindern. Denn wenn nicht, würde auch für ihn am Ende nur Leere und Kälte bleiben.
Peter Potter - Hogwarts, England
Der Tag hatte so harmonisch begonnen, es war ein windiger, jedoch schöner Tag, die meisten der Schüler würden diesen entweder in Hogsmead verbringen oder eine Schneeballschlacht auf den Ländereien veranstalten. Peter und seine Freunde, hatten eigentlich auch vorgehabt in das Zaubererdorf zu gehen, Septimus hatte eine Verabredung mit seiner Liebsten und sie hatten ihn aufgezogen, weil er sich tatsächlich mit einer Schlange eingelassen hatte und diese auch noch zwei Jahre jünger war als sie alle. Es hatte also geschäftiges Treiben in ihrem Schlafsaal geherrscht, Kabelleinen um die Plätze in den Duschräumen und Gerangel um die Spiegel. Der junge Potter hatte sich nicht in die Rangeleien seiner Schlafssalgefährten ein beziehen lassen und hatte sich seinen Weg in die Duschen gehext, wo er sich reichlich Zeit mit seinem Shampoo und Seife gelassen hatte, danach hatte er sich angezogen und auf die Anderen gewartet. Er hatte sich gefreut, dass er endlich eine Gelegenheit hatte seine neuen Roben zu tragen und so waren sie gemeinsam enthusiastisch Richtung Grosse Halle gelaufen, ohne zu ahnen welch düsteres Schicksal auf sie warten würde.
Es hatte als leichtes Kratzen auf der Brust bei ihm begonnen, er hatte sich nicht viel dabei gedacht, doch mit jedem Schritt hatte sich das Jucken sowohl verstärkt, wie auch weiter auf seinem Körper ausgebreitet. Die Anderen aus seiner Gruppe hatten auch begonnen sich zu kratzen und schnell war jedem von ihnen klar, dass sie einem Streich mit Juckpulver zum Opfer gefallen waren. Sie kehrten um und versuchten in ihrem Schlafsaal die Kleidung aus zu ziehen, doch egal was sie auch versuchten, wie sehr sie rissen und zerrten, die Kleidung bewegte sich keinen Millimeter von ihren Körpern und das Jucken wurde immer schlimmer. Sie beschlossen, dass sie wohl oder übel in den Krankenflügel gehen müssten und machten sich missmutig und kratzend auf den Weg. Dadurch, dass sie so viel Zeit in ihrem Schlafsaal verbracht hatten waren zum Glück nicht mehr viele andere Schüler auf den Gängen, da sich die Meisten bereits beim Frühstück befanden, dennoch benutzen sie so gut wie möglich die Geheimgänge. Sie alle wollten verhindern, dass jemand sie so sah, wie sie sich ständig kratzen, als sie gerade in einem Geheimgang waren schrie Tobias Lovegood erschrocken auf, doch den Grund sahen sie erst, nachdem sie die Dunkelheit des Geheimganges verhlassen hatten. Der junge Mann hatte statt seinen braunen Haaren nun ein ganzes Nest roter Tentakel auf seinem Haupt, welche sich immer wieder um dessen Gesicht wickelten, so dass dieser nichts mehr sah.
Peter hatte sich das Lachen verkneifen müssen, als er jedoch seine Hand zum Mund gehoben hatte, um sein Lächeln zu verstecken, hatte er erschrocken innegehalten, seine Hand war plötzlich blau. Erschrocken hatte er sich zu den Anderen herumgedreht und musste mit Schrecken feststellen, dass auch deren Körper nicht mehr so aussahen wie vor wenigen Minuten. Jimmy Peakes, ein eher ruhiger Junge und Mitläufer ihrer Truppe, schrie erschrocken auf, weil sich seine Hände in Krabbenscheren verwandelten, dessen Schrei verstummte jedoch Augenblicklich, als eine Biene aus dessen Mund geflogen kam, dies wiederholte sich, wann immer er seinen Mund öffnete.
Rubin Bagman, eher ein bulliger Typ und gut um jemanden einzuschüchtern, sah nun gar nicht mehr furchteinflössend aus, da sich dessen Haut in ein knalliges Pink verfärbt hatte und ihm ein grosser Schnabel wuchs. Auch dieser konnte nun nicht mehr sprechen, da er nur noch ein Krächzen zustande brachte. Septimus neben ihm hatte ein paar grosse Teufelshörner bekommen und fiel schreiend zu Boden, als sich seine Beine zu verändern begannen, statt zwei Menschen Beinen, besass der Rotschopf nun zwei Ziegenfüsse auf denen er nur wackelig weiterlaufen konnte. Doch noch schlimmer hatte es Oliver Ollerton erwischt, dessen Beine klebten sich zusammen und wurden zu eine rosaroten Masse, welcher wie ein langer dicker Stumpf mit feinen Rillen aussah. Peter benötigte einen Moment um zu begreifen an was ihn das erinnerte, bis ihm die Regenwürmer in den Sinn kamen, welche er als Kind immer ausgebuddelt hatte. Der junge Gryffindor war eindeutig ab dem Unterleib ein Regenwurm, es sah so seltsam aus, dass sich für einen Moment keiner der Jungen Männer das Lachen verkneifen konnte. Das Gelächter verstarb jedoch schnell, nachdem ein Schwarm Bienen den Raum füllte und ihnen wurde wieder bewusst wo sie waren.
So hatten sie sich weiter auf den Weg in den Krankenflügel gemacht, Oliver konnte mit seinem Wurmende nicht laufen und so trugen der pinke Rubin und Tobias gemeinsam den schluchzenden Jungen. Peter stützte Septimus, welcher immer noch wackelig auf seinen Ziegenbeinen stand, während Jimmy darauf achtete mit seinen schmerzhaften Krabbenscheren niemanden von ihnen zu berühren. Sie kamen nicht weit, bis sie erneut anhalten mussten, den Rubin konnte Oliver nicht mehr halten, weil sich seine Hände urplötzlich in pinke Flügel verwandelten. Dieser fiel prompt hin und schrie erschrocken auf, was sich allerdings in ein Brüllen verwandelte und ihm wuchs ein Löwenkopf. So lag er dort hilflos zappelnd mit dem Löwenkopf und dem Wurmunterleib und hätte ein witziges Bild abgegeben, wenn sie nicht alle selbst genug Probleme mit ihren Verwandlungen gehabt hätten.
Nun trugen Peter und Tobias Oliver durch die Gänge, dessen Hinterteil schabend nachgezogen wurde, Tobias musste sich allerdings dabei auch immer auf Peter verlassen, weil die rote Tentakel sich immer wieder um sein Gesicht wickelten und er nichts mehr sah, er hatte zu seiner neuen Haarpracht nun auch noch einen Pferdeschwanz erhalten. Septimus hatte sich unterdessen auf die Schulter von Rubin gestützt, weil er es immer noch nicht schaffte aufrecht mit seinen Ziegenbeinen zu gehen, hinzu kam dass seine Hörner immer grösser und schwerer zu werden schienen, weswegen sein Kopf bereits heftig ob des Gewichtes schwankte. Sie benötigen sehr lange um von siebten Stock in den ersten, wo sich der Krankenflügel befand und mussten noch einige Verwandlungen über sich ergehen lassen bis sie ihr Ziel erreicht hatten. Tobias Haut bekam noch eine senfgelbe Farbe, Jimmy Haut wieder verfärbte sich in ein Karo Muster aus grün und pink, Jimmy Ohren schwollen auf die dreifache Grösse an, Rubin wuchs ein Echsenschwanz, Septimus wuchs ein grauer Rüssel anstelle seiner Nase, welchen er um seinen Hals wickeln musste um mit seinen Hufen nicht darauf zu treten. Und als ob dies alles nicht schon schlimm genug gewesen wäre, waren ihre Kleidung immer noch mit Juckpulver gefüllt, so dass der beissende Juckreiz ihr ständiger Begleiter war.
Endlich im Krankenflügel angekommen, machte jeder der Anwesenden die Krankenschwester lautstark auf ihre jeweiligen Beschwerden aufmerksam und riefen um Hilfe. Sie hatten Oliver sogar tragen müssen, weil er nicht einmal mehr laufen konnte und anstatt ihnen sofort zu helfen wollte sie erst einmal wissen was vorgefallen war. Als ob man das nicht sehen konnte! Es war doch offensichtlich, dass sie einem Attentat zum Opfer gefallen waren! Die Verwünschungen, welcher jeder von ihnen trug waren doch Anzeichen genug und sie hatten ja wohl nicht selbst ihre Kleidung so verhext, dass man sie nicht ausziehen konnte und mit Juckpulver vollgestopft.
Doch anstatt ihnen zu helfen, hatte sie Professor Verron zu Hilfe gezogen, weil sie angeblich auch nicht wusste, wie man den Fluch auf den Kleidungsstücken lösen konnte. Nun hatten sie sich auch von dem Lehrer für Verteidigung lächerlich machen müssen, welcher eine Ewigkeit seinerseits versucht hatte die Kleidung von den juckenden Körpern zu bekommen. Doch damit nicht genug, am Ende hatten es die beiden Erwachsenen nicht geschafft und sie mussten auf Muggelweise aus ihren Kleidern geschnitten und danach mit einem Ratzeputz gereinigt werden! Wie sollte er seinen Eltern erklären, dass seine neuen Roben, welcher er erst vor wenigen Wochen von ihnen erhalten hatte, mit einer Muggelschere zerschnitten worden waren?
Seine Mutter hatte ihn sowieso, seit dem kleinen Fluch auf diese blöde Schlange White im Buchgeschäft von Mister Boltimer, scharf im Blick und hatte bereits seine Schokofrosch Ration für dieses Jahr drastisch reduziert. Sie musste ihm einfach glauben, dass er das Opfer einer hinterhältigen Attacke geworden war und nichts damit zu tun hatte. Er hätte niemals seine Roben und die seiner Freunde mit Juckpulver versetzt und sicherlich konnte er weder Zaubersprüche noch Tränke brauen, welche sogar die Heilerin von Hogwarts vor Rätsel stellten. Er hatte sich sicherlich nicht selbst blau gefärbt!
Madam Belton unterdessen schritt von Schüler zu Schüler und behandelte diesen mit einer Ruhe und Gelassenheit ohne in Hektik zu verfallen, wie es nur eine Fachperson mit mehren Jahren Erfahrung tun konnte oder jemand, der sich am Leid ihrer Patienten erfreute. Peter war der starken Überzeugung, dass in der aktuellen Situation das Zweite war, er hatte das versteckte Lächeln in ihren Mundwinkel gesehen. Er wickelte die etwas kratzige Decke, welche er bekommen hatte etwas fester um sich, zum einen weil er seine Blösse bedecken wollte, zum andern weil er entsetzlich fror. Er einer der Ersten gewesen, welcher von der juckenden Kleidung befreit worden war, jedoch war für die Krankenschwester seine blaue Farbe nicht so besorgniseregend, sodass sie sich zuerst um die andern kümmern wollte.
So hatte er nur die leichte Decke, um seinen nackten und juckenden Körper zu bedecken, während er mit zusammengebissenen Zähnen darauf wartete, dass sie damit fertig war die Ziegenfüsse von Septimus mit Zaubern zu bewerfen. Es macht ihn wütend, dass er warten musste, er verstand ja, dass die andern auch litten, aber zu behaupten seine Hautverfärbung wäre nicht schlimm fand er unfair, er war immerhin blau! Wütend kratzte er an einem juckenden Knubbel an seiner Schulter, während er sich mit Schwung auf sein zugewiesenes Bett warf und seinen Blick über die mittlerweile belegten Betten schweifen liess.
Tobias lag ziemlich unbeweglich im Bett, er hatte die Decke so weit nach oben gezogen, dass man nur noch die Ohren des Löwenkopfes sehen konnte, dafür ragte sein Wurmunterkörper unter der Decke hervor und sogar über das Bett hinaus auf den Boden. Jimmy hatte seit sie angekommen waren nichts mehr gesagt, weil die Krankenschwester nicht wollte, dass überall Bienen herum flogen, nur das gelegentliche klackern seiner Krabbenscheren war zu hören. Tobias war auch eher ruhig, was allerdings auch daran liegen könnte, dass seine Tentakel sich erneut komplett um dessen Gesicht geschlungen hatten. Wenn man allerdings laut und deutlich hörte war Rubin, welcher mit lautem Krächzen darauf aufmerksam machte, dass sie sich auch um ihn kümmern sollte. Und Septimus, welcher gerade von der Krankenschwester versorgt wurde, konnte seinen Kopf mittlerweile aufgrund des Gewichts der Hörner nicht mehr tragen, weshalb er einfach ruhig da lag und die Zauber über sich ergehen liess.
Während er also darauf wartete, dass er endlich an der Reihe war, knibbelte er weiter gedankenverloren an dem Knubbel an seiner Schulter, bis dieser plötzlich aufbrach und sich ein unangenehmer Geruch nach faulen Eiern ausbreitete. Erschrocken warf er die Decke von sich und besah sich seine Schulter. Was er gefühlt hatte war kein Knubbel gewesen, sondern eine grüne Pustel, welche nun unangenehm roch. ,,Feigling." hörte er jemanden flüstern, doch als er sich umsah sah er niemanden, er entdeckte weitere grüne Pusteln an seinen Armen, welche rasant anschwollen und dann von selbst aufplatzen und ihren üblen Geruch frei liessen. ,,Feigling" "Feigling" "Feigling" Flüsterten die Pusteln während sie zerplatzten und Peter schrie halb erschrocken, halb geekelt auf. Nun wurden auch die anderen auf ihn aufmerksam, weil der faulige Geruch sich im Zimmer verbreitete, Madam Belton kam zu ihm und versuchte mit diversen Zaubern die Pusteln zu beseitigen, jedoch schwollen diese nur noch schneller an und zerplatzten. ,,Feigling" ,,Feigling" "Feigling" ,,Es tut mir leid Mister Potter, doch wie es scheint müssen diese Pusteln mit einer Tinktur behandelt werden, ich werde umgehend Professor Slughorn darum bitten. Bis dahin werde ich sie in einem Luftblasen Zauber einschliessen."
Nun lag er also in einer durchsichtigen Blase da, die den Geruch von den anderen fern hielt, ihm jedoch dadurch umso penetranter vor kam und übersäht mit vielen grünen Pusteln auf seiner blauen Haut. "Feigling" erklang es immer wieder von neuem, wenn eine der Pusteln aufbrach, seine Hand ballte sich wütend um die Bettdecke, während er mit einem Todesblick zur Decke starrte. "Feigling" /Er würde ihn umbringen! Wer auch immer dafür verantwortlich war, er würde denjenigen finden und ihn leiden lassen!/ "Feigling" Er würde diese Beschimpfung noch einige Stunden über sich ergehen lassen müssen, bis die Zauber allesamt am nächsten Morgen auf so geheimnisvolle Weise verschwanden wie sie aufgetreten waren und die gesamte Zeit lag er da und schwor Rache.
