Rückblick 29
März 2003
Als sie am nächsten Morgen aufwachte, bemerkte sie, dass sie wirklich mit Draco in einem Hotel war. Es war so überraschend, dass sie dachte, dass sie vielleicht immer noch am Halluzinieren war.
Sie schaute sich im Zimmer um, versuchte damit klarzukommen. Sie träumte nicht; sie war wirklich, tatsächlich in einer Muggel Hotel Suite mit Draco. Eine Suite, die er anscheinend beanspruchte, während er einen Oxford Hoodie trug.
Wenn sie immer noch eine psychologische Skizze von ihm zusammentragen würde, würde diese Offenbarung dafür sorgen, dass sie wieder ein komplett neues Notizbuch starten müsste. Warum war er hier? War es etwas, das er öfter tat? Warum zur Hölle würde er die Nacht in der Muggel Welt verbringen?
Sie drehte ihren Kopf zu ihm.
Er schlief, seine Arme waren besitzergreifend um sie gewickelt, so als ob er verhindern wollte, dass sie ihm gestohlen wurde. Sein Körper war so warm, dass es fast brannte.
Als sie ihn verwundert beobachtete, fielen ihr die gesamten Geschehnisse von letzter Nacht wieder ein.
Sie zuckte zusammen.
Sie hätte nicht herkommen sollen.
Sie hätte nicht kommen sollen und sie hätte nicht bleiben sollen.
Es ist ein Fehler gewesen.
Er war wie ein Drache. Die eifersüchtige Art, wie er Dinge hortete, um die er sich sorgte – es gab für ihn keine Zurückhaltung. Er war besessen und tödlich. Er hielt sie in den Armen, als ob sie seins war.
Der Verführung nachzugeben, seins zu sein und ihn dafür zu lieben es – es erschreckte sie.
Ihr Bedürfnis Leute zu lieben und ihre verzweifelte Sehnsucht von ihnen zurück geliebt zu werden – sie hatte es weggesperrt. Sie hat diesen Platz wegen dem Krieg mit der Kälte von Logik, Relaismuss und strategischen Entscheidungen gefüllt. Sie hatte es nach unten in ein Loch gestopft, wo sie es nicht fühlen konnte. Wo sie es nicht vermissen würde.
Aber Draco hat es wieder nach oben gezogen, aus dem Brunnen, wo sie es versteckt hatte, hat es aufgedeckt und hat sich daran gemacht, das Schloss zu knacken. Sie konnte seine Finger fast spüren, wie sie das Ziffernblatt drehten, wie er auf das Klicken bei jeder Umdrehung lauschte. Er lag auf der Lauer, um einen Weg nach drinnen zu finden.
Seine eigene Trauer und seine Einsamkeit, seine Aufmerksamkeit und seine unerschütterliche Beständigkeit und die Art wie er sie anschaute, die Art wie er sie berührte; all das schlüpfte durch ihre Abwehr und legte sich um ihr Herz, so sicher, wie sie sich um seins gelegt hatte.
Sie versuchte aus dem Bett zu schlüpfen, bevor er aufwachte, aber seine Augen öffneten sich sofort, als sie sich bewegte. Sein Griff festigte sich und er zog sie für einen Moment fester an sich heran, bevor sein Ausdruck flackerte und er sie losließ.
Sie hörte auf sich zu bewegen und schaute zu ihm nach oben.
Das Gefühl der Furcht, dass er vor knapp einem Jahr noch in ihr ausgelöst hat, war komplett verschwunden. Die Gefahr, die er ausstrahle – war noch immer dort, sie hatte sogar eine noch bessere Vorstellung davon, jetzt wo sie gesehen hat, wie rücksichtslos er töten konnte. Aber trotz der Realisierung, wie erbarmungslos er wirklich sein konnte, ließ sie es weniger Angst vor ihm haben.
Jetzt wusste sie, wie sehr er sich zurück hielt. Trotz dem hohen Rang, den er in Voldemorts Armee erreicht hatte, hielt er sich zurück. Ein komplettes Schwadron an Todessern auszulöschen, hat ihn kaum irgendwelche Mühen bereitet. Er ist angekommen und hat fast hundert Leute innerhalb von wenigen Minuten getötet.
Sie beobachtete sein Gesicht und er starrte zurück. Sein Ausdruck war verschlossen. Was auch immer er fühlte, war vorsichtig weggeschlossen. Aber seine Augen –
Die Art wie er sie ansah, war genug, um ihr Herz zum Stillstand zu bringen.
„Ich hätte nicht kommen sollen.", sagte sie schließlich.
Er sah nicht verletzt oder überrascht aus von ihren Worten.
„Du hast jemanden gebraucht. Ich stand zur Verfügung. Du musst dir keine Sorgen machen, es wird die Dinge nicht für dich verkomplizieren.", sagte er, er schaute von ihr Weg, während seine Finger federleicht über ihr Handgelenk fuhren. „Ich habe nicht erwartet, dass es irgendetwas ändern wird."
Hermine zuckte und schluckte nervös.
Sie konnte ihm nicht sagen, dass das nicht war, was sie gemeint hat. Er war nicht nur irgendjemand. Er war – für sie war er –
Das war ihr Fehler.
Es musste in ihrem Gesicht sichtbar gewesen sein, denn als er sie beobachtete, blitzen seine Augen auf einmal mit etwas auf, dass wie Triumph aussah. Bevor sie sich zurück ziehen oder abhauen konnte, zog er sie zu sich zurück und ließ seine Lippen auf ihre sinken.
In dem Moment, wo sein Mund auf ihrem landete, vergaß sie all ihre Ängste und ihre Schuld und ihre Entschlossenheit.
Alles, woran sie denken konnte, war, wie sie hier sein wollte, wie sie von ihm berührt werden wollte. Er war wie Feuer. Er lag nicht auf der Lauer, er hatte sich bereits seinen Weg hinein gebrannt.
Er hat die Risse in ihrer Verteidigung gesehen und ist auf die gleiche unnachgiebige Art hindurchgebrochen, wie er es bei ihren Okklumentik Mauern gemacht hatte, er bahnte sich einen Weg in ihr Herz.
Er zog sie unter sich. Versengte sie mit seinen Lippen, als seine Hände über ihren Körper wanderten. Sie klammerte sich an ihn und küsste ihn leidenschaftlich zurück.
Es war nicht wie in der Nacht zuvor.
Es war nicht tröstend.
Es war fordernd.
Sein Mund war heiß auf ihren Lippen, entlang ihres Kiefers und ihrer Kehle und über ihre Schultern. Sie vergrub ihre Finger in seinen Haaren und hielt ihn fest, als sie versucht nicht von dem Gefühl zu Weinen, wie verzweifelt sie ihn wollte und wie dankbar sie war, dass er sie nicht dazu zwang nachzufragen.
Seine besitzergreifenden Hände wanderten über ihren Körper, zogen sie näher und näher, bis sie gegen ihn gepresst war. Dann platzierte er sich zwischen ihren Beinen und sank mit einem harten Stoß in sie.
Als er sich in ihr bewegte, prägte er sich ihren Körper unter seinen Händen ein und küsste sie, bis sie nach Luft schnappte. Er stieß tief in sie.
Sein Griff um sie – seine Berührungen – sie würde es niemals vergessen.
Er war fordernd. Entschlossen zu beweisen, was es für sie bedeutete. Er stellte sicher, dass sie nicht verleugnen konnte, welche Gefühle er in ihr hervorrief.
Sie zerfiel unter seinen Händen, unter seinem Körper, zwei Mal, bevor er los ließ. Als er in sie stieß, verschwand die Kontrolle einen Moment von seinem Gesicht, und sie konnte seinen Gesichtsausdruck für einen Moment ungeschützt betrachten. Sie konnte dieses Mal kein gebrochenes Herz sehen, was sie jetzt auf seinen Gesicht sehen konnte war Versessenheit –
– und Triumph.
„Du bist meins. Du hast dich mir versprochen.", sagte er in ihr Ohr, als er aus ihr glitt und sie eng an sich drückte. „Jetzt. Und nach dem Krieg. Du hast es versprochen. Ich werde mich um dich kümmern. Ich werde nicht zulassen, dass dich irgendjemand verletzt. Du musst nicht einsam sein. Weil du mir gehörst."
Sie sollt gehen.
Aber sie verlor sich selbst in diesem Moment. Sie war gefangen in der gefährlichen Umarmung von Draco Malfoy und es fühlte sich wie Zuhause an.
Sie schlief in seinen Armen, fast so als ob sie tot war. Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie das letzte Mal mehr als vier Stunden am Stück geschlafen hatte, ohne dass sie den Trunk für traumlosen Schlaf genommen hat. Sie wachte kurz auf, als sie spürte, wie seine Hand über ihre Schulter wanderte. Sie schaute zu ihm nach oben und sah, wie er sie beobachtete. Sie wölbte sich seiner Berührung entgegen und drückte einen Kuss über sein Herz, bevor sie wieder einschlief.
Als sie das nächste Mal aufwachte, war es fast abends. Draco saß neben ihr uns spielte mit ihren Fingern.
„Warum bist du hier?", fragte sie und starrte verblüfft zu ihm nach oben.
Er zog eine Augenbraue nach oben. „Das ist meine Suite."
Sie verdrehte die Augen. „Warum bist du in der Muggel Welt? Und warum bist du dazu in der Lage einen ganzen Tag im Bett mit mir zu verbringen? Bist du nicht ein General?"
Er vergrub seine Hand in ihren Haaren und zog ihren Mund zu seinem, er rollte sich über sie und küsste sie einige Minuten lang, bevor er seine Kopf zurück zog und sie anschaute. „Ich bin normalerweise immer in der Muggel Welt, wenn ich nicht arbeite. Außer ich nehme Vielsafttrank, dann gibt es kein – was ich bin und was ich getan habe –" Er wandte seinen Blick ab. „– jeder weiß wer ich bin. Also – wenn ich keinen Auftrag habe, komme ich in die Muggel Welt. Niemand kennt mich. Wenn irgendetwas meine Anwesenheit benötigt, dann kann der Dunkle Lord mich herbei rufen oder jemanden zum Anwesen schicken. Ich weiß, wenn jemand durch die Tore geht."
„Du lebst nicht auf dem Anwesen?", fragte sie. Seine Hand wanderte besitzergreifend nach unten über ihre Kehle und sie spürte wie sein Dauben über ihr Schlüsselbein geisterte.
„Das tue ich nicht. Außer wenn ich eine Veranstaltung halten muss. Ich –" Er zog seine Hand zurück und setzte sich abrupt auf. „– es – es –" Er ließ für eine Sekunde seinen Kopf sinken und sog scharf die Luft ein. „Alles dort ist verdorben. Jedes Mal, wenn ich dort bin höre ich meine Mutter – schreien. Es ist, als ob das Haus heimgesucht wird. Der Käfig, in dem sie gefangen gehalten wurde; er ist in den Boden des Zeichenzimmers eingebaut worden, sie haben die Magie der Länderei Linien dafür benutzt. Ich kann ihn nicht entfernen."
Die Verbitterung in seiner Stimme erinnerte Hermine daran, wie privat seine Trauer war. Wie vorsichtig er sie trug. Ganz alleine. Jahr für Jahr.
„Es tut mir so leid.", sagte sie, sie legte ihre Hand auf seine Wange und fing Strähnen seiner Haar mit den Fingerspitzen ein. Er ließ seinen Kopf gegen ihre Hand sinken und schloss seine Augen für einen Moment.
„Wie dem auch sei," – seine Stimme war angespannt und unbehaglich – „es würde Fragen aufwerfen, wenn es bekannt werden würde, dass ich wo anders lebe. Irgendwie bin ich in der Muggel Welt gelandet." Er stieß ein leises, ungläubiges Lachen aus. „Ich bin herumgewandert und habe versucht herauszufinden, wie das hier alles funktioniert. Der Portier ist nützlich; egal wie idiotisch die Frage ist, die ich frage oder wie bizarr die Anfrage, sie finden immer einen Weg es passend zu machen. Und sie stellen nie Fragen, egal wie viel ich auf die Handtücher blute."
„Was ist das für ein Hotel?", fragte sie, setzte sich auf und schaute sich im Zimmer um.
„Ah. Welcher Tag im Monat ist es?", sagte er nachdenklich. „Letzte März Woche – das hier ist das Savoy."
Hermine lehnte sich leicht zurück, um ihn besser anschauen zu können. „Du hast mehrere Hotels, in denen du bleibst?"
„Zu viel magische Aktivität, könnte irgendwann Aufmerksamkeit auf sich ziehen, sogar mit all den Schutzzaubern. Also rotiere ich zwischen ein paar von ihnen, mit einer arithmetischen Randomisierungsgleichung. Das Personal ist verwirrt: nichts Auffälliges, nur genug, damit jeder eine andere körperliche Beschreibung abgibt, wenn nach mir gefragt wird." Er zuckte mit den Schultern.
Hermine blinzelte und versuchte nicht zu viel darüber nachzudenken, wie viel Geld Draco dafür ausgab, mehrere Hotel Suiten dauerhaft für sich bereit zu halten. Reicher Wichser.
„Also lebst du in noblen Muggel Hotel Suiten, wenn du kein General im Zauberer Krieg bist.", sagte sie und schüttelte ungläubig ihren Kopf.
„Du wusstest, dass ich Muggel Geschichte studiert habe; wo denkst du habe ich das getan? Ich bin recht gut darin mich anzupassen." Sein Ton tropfte nur so vor vornehmer Selbstgefälligkeit und Hermine bezweifelte es, dass es irgendeinen Ort in der Welt gab, in dem er als angepasst beschrieben werden würde.
Er schaute wieder von ihr weg und verdrehte seinen linken Arm, um sein Dunkles Mal zu verstecken. „Es schien sinnvoll zeitweise Dinge zu tun und es war etwas, dass ich tun konnte, währen ich freie Zeit hatte."
Hermine war still. Natürlich, er hat fast ein Jahr damit verbracht, auf den Tag zu warten, an dem sie ihn verraten würde. Zeitweise. Ungebunden. Es war sinnvoll.
Sie legte ihren Kopf gegen seine Schulter und schlang ihre Arme um ihn. Sie konnte die Narben der Runen unter ihren Fingern spüren.
„Wann – wann hast du bemerkt, dass ich nicht wusste, dass du im Juni hast sterben sollen?"
Er stieß ein leises Lachen aus. „Als du es gesagt hast. Ich dachte, als ich hervorgehoben habe, dass du meine Bestrafung erwarten hättest sollen, dass du realisieren würdest, dass Moody und Shacklebolt mich hintergangen haben. Aber das hast du nicht. Dann habe ich angenommen, dass man es dir bis zum nächsten Tag erklären würde. Aber anscheinend nicht. Also bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass Moody und Shacklebolt entschieden haben, dass mein Überleben momentan nützlich war. Es war offensichtlich, die Art wie du dich verhalten hast, dass sie dich nicht über dieses Detail informieren würden, bis sie sich entscheiden würden etwas zu unternehmen. Was es beides amüsant und quälend machte, in deiner Nähe zu sein. Manchmal wollte ich es die einfach sagen aber – ich nehme an ich habe es genossen, wie du mich retten wolltest."
Hermine presste ihre Lippen zusammen und lehnte ihre Stirn gegen ihn. „Ich habe mich manchmal am Anfang gefragt, ob das der Plan war. Aber ich habe angenommen, dass es noch Jahre dauern würde. Ich habe versucht nicht darüber nachzudenken. Und ich habe es irgendwann vergessen. Nachdem ich deine Runen geheilt hatte und du aufgehört hast zu kommen – da habe ich aufgehört daran zu denken. Ich bin so davon eingenommen worden, mich zu fragen, ob ich dich jemals wieder sehen würde."
Draco war still.
„Als ich Donnerstag nach Weihnachten zur Hütte gekommen bin – hatte ich es gerade erst herausgefunden. Dass das der Plan war."
Draco nickte leicht. „Das habe ich mit schon gedacht."
Er drehte langsam seinen Kopf und schaute auf sie hinab. „Wenn wir schon beim Reden sind. Ich wollte dich schon die ganze Zeit fragen, was hast du mit mir gemacht?"
Hermine erstarrte schuldig.
Sein Mundwinkel zuckte, als er sie weiter beobachtete.
„Granger, ich hatte diese Runen für einen Monat, bevor du deinen Zauberstab auf sie gelegt hast. Ich bin zu mehreren Heilern gegangen, für Schmerzlinderung. Abgesehen von der generellen Obskurität von Runen Magie Heilkunde, hast du irgendetwas getan, was die fundamentalen Gesetzte der Magie bricht. Also – ich hab meine Vermutungen, aber ich würde es begrüßen, wenn du es mir erzählen würdest."
Hermine war für eine Minute still, sie fuhr mit ihren Fingern die Narben nach, ihre andere Hand war noch immer mir seiner verschränkt.
„In Ägypten ist Isis die Göttin der Heilkunst.", sagte sie schließlich mit leiser Stimme. „Manche sagen, dass sie die Macht über das Schicksal selbst hat. In ägyptischen Mythologie, wenn eine Person stirbt, wird ihr Herz gewogen und nur die, die als rechtsschaffend eingeschätzt werden, wird das Leben nach dem Tod gestattet. Es wird besagt, dass Isis die ägyptischen Heiler mit einem Beutel voll Steinen beschenkt hat, die dazu in der Lage sind das Herz zu reinigen. Sie Steine Heißen Herz der Isis. Laut der Mythen kann jemandes Herz, dass durch Dunkelheit korrumpiert worden ist, eine Chance auf Erlösung bekommen, wenn die Taten mit guten Absichten vollbracht wurden." Sie schluckte. „Was die Steine tun ist Dunkle Magie zu absorbieren; sie reinigen das Gift der Magie."
„Du hast eins."
Hermine betrachtete das Bettlaken auf dem Bett. „Der Leiter des Krankenhauses hat mir eins anvertraut. Es war für Harry gedacht. Er dachte, wenn Harry Du Weißt Schon Wen besiegt, dann würde er es brauchen. Dass Harry es verdiente gereinigt zu werden, um eine Chance auf das Leben, das er will, nach all dem zu haben. Aber Harry würde niemals – wird niemals Dunkle Magie benutzten. Für ihn ist der Widerstand gegen das benutzten von Dunkler Magie ein Prinzip. Es ist nicht, weil er Angst hat zu sterben oder davon verletzt zu werden. Er benutzt es nicht, weil er nicht will, dass irgendjemand anderes Dunkle Magie benutzt. Die Runen – sie vergifteten dich. Du wusstest, dass sie dich vergifteten. Ich war so spät dran, dass ich es nicht mal verlangsamen konnte. Du hast hunderte Menschen gerettet und wir brauchten dich. Also habe ich den Stein benutzt, um dich zu heilen. Das ist – als der Orden rausgefunden hat, was ich getan habe – das ist – das ist der Grund, warum sie mich als kompromittiert ansehen."
Sie zog sich abrupt zurück, zog ihre Knie nach oben gegen ihre Brust und zog die Bettdecke fest um sich.
Kompromittiert. Unzuverlässig.
Sie saß nackt in Draco Malfoys Bett.
Wenn Moody und Kingsley wüssten, dass sie aus freien Stücken dort war – das sie zu ihm gegangen war – würde es einen Unterschied machen? Oder haben sie immer mit der Annahme gehandelt, dass sie dort enden würde?
Sie starrte nach unten auf die Narben an ihrem Handgelenk. Sie waren noch immer neu und pinkfarben; wenn sie sie behandelte würden sie mehr verblassen.
Draco brach nach einer Minute die Stille. „Also – wie genau funktioniert das Herz der Isis?"
Hermine schaute zu ihm auf. Er sah ausdruckslos aus, als er sie beobachtete. Ihre Augen wanderten wieder nach unten zu ihren Händen.
„Es ist nicht gut verstanden. In gewissen Aspekten ist es alchemistisch ähnlich zu einem Stein der Weisen. Aber – das ägyptische Krankenhaus veröffentlicht nicht mal, dass die Steine echt sind. Sie erlauben keine Forschungen. Es gibt nicht viel verifizierte Informationen."
„Wie funktioniert es?"
„Es – nun –" Sie verlagerte unbeholfen ihr Gewicht. „Für kleinere Mengen von Dunkler Magie ist eine vorrübergehende Nähe ausreichend. Aber," Sie schaute nach unten, „die Runen sind permanent. Jede einzelne ist wie ein Dunkler Fluch, der ständig an deiner Magie zerrt. Du – du hast so viele ausgewählt – um dich heilen zu können, ich – es ist – es ist in deinem Herzen. Ich habe es da reingesetzt, als du bewusstlos warst." Hermine blickte nervös nach oben auf seine Reaktion.
Dracos Augenbrauen schossen steil nach oben. „Du hast einen Stein in mein Herz gesetzt – als ich bewusstlos war?"
„Einen magischen Stein.", sagte Hermine und schob ihr Kinn nach vorne. „Um dich davor zu bewahren, zu Tode vergiftet zu werden."
„Du hast einen Stein in mein Herz gesetzt, ohne nach meiner Erlaubnis zu fragen." Er starrte sie an, seine silbernen Augen waren groß vor Verwunderung. „Kann man ihn überhaupt wieder entfernen?"
Hermine errötete. „Nicht – wirklich. Ich konnte es dir nicht sagen, ich wusste zu dem Zeitpunkt nicht, ob du planst, der nächste Dunkle Lord zu werden. Ich konnte dich schlecht fragen, ob du gegen Dunkle Magie immun gemacht werden wolltest."
Er schnaubte und ließ sich zurück in die Kissen sinken. „Ich bin nicht immun. Ich hätte es bemerkt, wenn der Crutiatus aufgehört hätte zu wirken."
„Nicht immun dagegen verflucht zu werden. Du bist immun gegen die Effekte Dunkle Magie zu benutzen. Die Runen beeinflussen dich noch immer so, wie es am Anfang vorgesehen war. Sie können dich nur nicht vergiften. Du bist immun gegen den Zerfall und das Verdorbene. Es ist wie – ein andauerndes Reinigungsritual, das in deiner Magie verankert ist."
Draco war still.
Sie beobachtete ihn und streckte zögerlich ihre Hand aus und berührte seine Brust über seinem Herzen. „Kannst du es spüren? Ich weiß nicht, wie es ist – für dich. Es zeigt nichts bei den Diagnostik Sprüchen an. Aber du hast es bemerkt, oder? Dass die Dinge anders sind."
Er nickte langsam, seine Miene war verschlossen. „Es ist wie – aufgeschlitzt zu werden, aber nicht zu bluten. Du weißt genauso gut wie ich, was passiert, wenn man Dunkle Magie hervorruft. Es macht es gleichzeitig einfacher und schwerer die Dunklen Künste zu benutzen. Es gibt dieses zerreisende Gefühl, als ob ich etwas Mächtigeres hervorrufe nicht mehr. Sogar das schneidende Gefühl ist gedämpft. Ich nehme an – irgendwann – werde ich es gar nicht mehr spüren." Er wandte seinen Blick von ihr ab.
„Es tut mir leid.", sagte Hermine, sie zog ihre Hand zurück und schaute von ihm weg. Sie presste ihre Finger gegen ihr Sternum. Sie hatte das Gefühl, als ob ein kaltes Gewicht in ihrer Brust saß, ein Gefühl, als ob man eine Leiche berühren würde. Sie hatte ein neues und tiefsitzendes Gefühl der Verschmutzung in ihr. Aber es fühlte sich – angemessen an. Es gab bestimmte Dinge, die wehtun sollten. Die ihren Preis hatten.
Wenn man seine Seele zerriss, dass sollte man es spüren.
Sie schaute Draco an, er starrte aus dem Fenster, seine Miene war verschlossen. Sie Stille wog schwer. Sie wartete darauf, dass er zu ihr zurück schaute. Er tat es nicht.
Hermine schluckte und wandte ihren Blick ab. Ihre Haut fühlte sich kalt an und sie fragte sich, ob es ein Zeichen war, dass sie gehen sollte.
„Es tut mir leid, dass ich dich nicht gefragt habe.", sagte sie schließlich, sie rutschte an die Bettkante. Ihre Klamotten waren – irgendwo.
Sie spürte wie sich eine Hand um ihr Handgelenk schloss.
„Guter Gott, Granger, deine Freunde haben dich wirklich scheiße behandelt. Ich bin nicht sauer auf dich." Er zog sie zu sich zurück über das Bett. Sein Ausdruck war harsch, als er sie gegen sich zog. „Und wenn ich es wäre, dann würde ich darüber hinwegkommen. Aber – du hast mir nicht erzählt was du getan hast. Ich dachte ich würde sterben. Dann dachte ich, dass ich verrückt werden würde. Mir ist bis Dezember nicht in den Sinn gekommen, dass du mich dauerhaft geheilt hast. Es war nichts, das ich erwartet hatte. Ich versuche immer noch damit klarzukommen. Läuft du wirklich durchs Leben und erwartets, dass dich jeder dafür bestraft, wenn du sie rettest?"
Hermine zuckte zusammen. „Es ist einfacher es zu erwarten, als davon überrascht zu werden."
„Erwarte es nicht von mir." Sein Ausdruck war so hart wie Marmor.
Hermine stieß ein angespanntes, verteidigendes Lachen hervor und riss sich von ihm los. „Warum nicht? Du bist besser darin es zu tun als sonst irgendjemand."
Ihr Mund verzog sich als sie ihn anstarrte. „Immerhin hast du mich in der Woche, nachdem ich dich das erste Mal geheilt habe, immer und immer wieder verhext, bis ich aussah, als ob ich ausgepeitscht worden bin. Als ich dich nicht verfluchen wollte, weil du verletzt warst, hast du mir Colin Creeveys Tod ins Gesicht geschleudert. Nachdem du mich geküsst hast, während du betrunken warst, bist du verschwunden und ich hab dich für fast zwei Monate nicht mehr gesehen. Nachdem ich dich im Dezember geheilt habe, hast du mich bei der Kehle gepackt und mir in die Augen geschaut, während du mich daran erinnert hast, dass du mich zu einer Hure gemacht hast – einfach, weil du es konntest." Ihre Stimme brach ab und sie ließ ihren Kopf sinken, als sie sich von ihm abwandte. „Nachdem ich gegangen bin, um den Orden zu sagen, dass du eine Unbrechbaren Schwur leisten wirst und ich sie darum angefleht habe dich nicht zu töten, hast du mir gesagt, dass du es nicht ertragen kannst mich anzuschauen, weil es schlimmer war durch den Schwur an mich gebunden zu sein, als ein Todesser zu sein. Das war vor vier Tagen. Warum sollte ich nicht annehmen, dass du dich irgendwann dafür entscheidest mich auch für das hier zu bestrafen? Du tust es immer."
Sie saß auf der Bettkante, mit ihrem Rücken zu ihm und stieß ein leises Schluchzen aus. „Ich bin den Fehlern meiner Freunde gegenüber nicht blind. Aber du hast kein Recht zu behaupten, dass du mich auf irgendeine Art besser behandelt hast. Du – ihr seid alle gleich."
Draco war still.
„Es tut mir leid.", sagte er schließlich.
Hermines Mund zuckte und sie schaute auf den Boden, ohne zu antworten.
„Ich habe nie – jemanden wie dich – erwartet.", sagte Draco nach einer Minute. „Ich wusste, was du tust, aber du hast mir in die Augen geschaut und es dennoch getan. Als ich gemerkt habe, dass es funktioniert, habe ich getan, was ich konnte, damit du aufhörst. Von dem Moment an, wo du in mein Sicherheitshaus gelaufen bist, habe ich erwartet, dass du mich irgendwann verraten würdest; ich habe erwartet, dass du es wissen würdest. Aber stattdessen, hast du dich so verhalten, als ob ich erlöst werden könnte. Du hast so getan, als ob du mein Besitz für den Rest deines Lebens wärst und du entschlossen dazu warst, einfach damit zu leben, wenn es deinen Orden retten würde. Ich habe nicht realisiert, dass sie es dir nicht sagen würden."
Hermine biss sich auf die Lippe. „ich denke, die haben gedacht, dass ich meinen Teil nicht gut genug spielen würde – wenn ich es wüsste."
Sie schluckte, ihr Mund verzog sich, als sie versuchte das überwältigende Gefühl des Verletzt seins und des Verrats zu unterdrücken, dass sie gegenüber allen verspürte, für die sie all das getan hat, um sie zu beschützen.
„Ich habe gedacht, dass es einen Punkt geben würde, wo ich grausam genug war, und du aufhören würdest. Ich habe angenommen, dass du ein Limit hast. Ich habe mir gedacht, dass wenn ich es finden würde du – du aufhören würdest mich emotional zu überrumpeln." Er stieß einen tiefen Seufzer aus. „Ich habe eine lange Zeit damit verbracht anzunehmen, dass du diejenige sein würdest, die am Schluss für meinen Tod verantwortlich ist. Ich wollte nicht den zusätzlichen Schmerz der Fürsorge, den du hattest. Ich habe versucht dich zu verletzen. Aber es tut mir leid."
Hermine starrte aus dem Fenster auf die Themse nach unten.
„Wir sind ein kaputtes Paar.", sagte sie, ihr Mundwinkel zuckte. „Ich kann nicht glauben, dass das dabei rausgekommen ist. Ich wollte dich umbringen, als ich dich das erste Mal gesehen habe. Ich habe angenommen, dass du mich vergewaltigen wirst oder mich zu mindesten zu Sex mit dir zwingen wirst und dich damit amüsieren wirst, mich zu verletzten und dann eines Tages, würde ich dich töten können. Ich habe mich darauf gefreut. Aber es hat sich immer so angefühlt, als ob du nicht dein wahres Gesicht zeigst; das du vorgabst jemand zu sein, von dem du dachtest, dass er leichter wäre für mich zu hassen. Vielleicht wenn ich weniger alleine gewesen wäre, hätte ich es geglaubt, aber du hast mich an mich selbst erinnert. Am Anfang habe ich gedacht, dass wir das Gegenteil voneinander sind. Jetzt –" Sie schaute zu ihm rüber und streckte ihre Hand aus. „– glaube ich, dass wir hauptsächlich gleich sind."
Seine Augen waren dunkel, als er seine Finger mit ihren verschränkte und sie langsam zu sich zurück zog; bis sie in seinen Armen war, ihre Körper gegeneinander gepresst. Er küsste sie. Er küsste sie und sie küsste ihn.
Das Leben war nicht kalt.
Er lehnte seinen Kopf zurück und küsste ihre Stirn, er fuhr mit seine Händen ihre Schulter entlang streichelte ihre Kehle auf eine Art, die ihr in der Zwischenzeit vertraut war. Er küsste sie zwischen ihren Augen. „Du bist ein besserer Mensch, als ich es bin."
Sie hob ihre Hand an, um sein Kinn in ihre Hand zu legen. Sie hatte das Gefühl, ihn nicht genug berühren zu können.
„Ich hab nie so weit gehen müssen. Wie du schon gesagt hast, hatte ich immer noch den Freiraum, um naiv zu sein. Obwohl ich ein paar der Sachen wusste, die vor sich gingen, ist es mir nicht in den Sinn gekommen, wie weit der Orden gehen würde. Ich wusste, dass Kingsley manipulativ ist, dass er die Impulse von Menschen verwendet, um die Ergebnisse zu bekommen, die er braucht. Aber – ich bin keine Strategin; ich weiß nicht, wie man so über Leute nachdenkt, um Langzeitergebnisse zu erreichen. Selbst wenn ich es versuche." – sie legte ihren Kopf auf seine Schulter – „Ich weiß nicht, wie man den Abstand beibehalten kann."
Er drehte ihr Gesicht nach oben zu seinem. „Du hält Leute am Leben. Du schaust sie an und du versuchst sie alle am Leben zu halten. Das ist wesentlich schwieriger, als all die Arten zu kalkulieren, wie du sie benutzen oder töten könntest. Ich kann mir vorstellen, dass es dich auch mehr kostet."
Ihr Mundwinkel hob sich traurig nach oben und sie schaute nach unten. Draco lehnte seine Stirn gegen ihre und sie schoss ihre Augen. Es fühlte sich an, als ob ihre Seelen sich berührten.
Sie drehte ihren Kopf, bis seine Nase gegen ihre streifte und sie bewegte ihr Kinn nach oben, sodass sich ihre Lippen trafen.
Sie wollte den Rest ihres Lebens in diesem Moment verbringen.
Sie zog sich widerstreben zurück. „Ich muss gehen. Ich bin mir sicher, dass der Orden auf eine Erklärung wartet."
Draco ließ sie nicht los. „Du solltest essen."
„Ich muss los.", sagte Hermine und schüttelte ihren Kopf.
Seine Finger zuckten, als sich sein Griff verstärkte. „Dusche. Ich bestell etwas. Irgendwelche Vorlieben?"
„Draco." Sie umfasste feste sein Handgelenk und zog seine Hand von ihr weg. „Du kannst mich nicht hier behalten. Ich muss los."
Sein Ausdruck flackerte leicht. Nur genug, um einen Splitter seiner Versessenheit und etwas Ausgehungertes und Verzweifeltes zu zeigen, dass sie nicht ganz einordnen konnte. Dann verschwand es alles wieder, als er seine Hände zurück zog und sie aufstehen ließ.
Seine Miene war kalt und ausdruckslos, aber seine Augen brannten.
„Ich nehme aber das Angebot für die Dusche an." Sie zog die dünne Decke vom Bett und wickelte sie um sich, als sie ihre Klamotten vom Boden aufsammelte. Sie konnte Dracos Blick auf sich spüren, als sie durchs Zimmer ging.
Das Badezimmer hatte eine riesige freistehende Badewanne, die Hermine sehsüchtig anstarrte, bevor sie in die Dusche stieg. Der untrügliche Geruch von Sex umgab sie und sie hatte noch immer Spuren von Blut auf sich, vom Tag zuvor. Nicht alles davon war ihres. Sie konnte es in ihren Haaren spüren, als sie anfing sie zu waschen.
Sie schrubbte sich schnell von Kopf bis Fuß ab, bevor sie wieder aus der Dusche stieg und sich abtrocknete. Sie warf einen Blick in den Badezimmerspiegel. Das Badezimmer war hell, fast zu hell erleuchtet. Es ist für Frauen designet worden, die peinlich genau Make-Up auftrugen und die jede ihrer Poren inspizieren wollten. Hermine starrte sich selbst im Spiegel an, umklammerte das Handtuch um sich herum.
Das schlechte Licht des Grimmauld Platzes war viel netter zu ihr. Sie erkannte die Person in dem Spiegelbild fast nicht wieder.
Als sie starrte kam Draco herein und stand im Türrahmen. Er zog sich seine Hose an.
„Du hast recht, ich sehe wie eine Leiche aus.", sagte sie nach einem weiteren Moment.
Die Kuhlen auf seinen Wangen erröteten und seine Augen wanderten auf den Boden. „Du solltest mehr essen."
Ihr Mundwinkel zuckte. „Es ist der Stress. Es ist nicht so, als ob die mir nichts zu essen geben. Ich werde wieder essen, wenn ich wieder schlafen kann." Sie schaute mit kritischem Blick zu ihm nach drüben. „Du stellst auch nicht gerade ein gesundes Körpergewicht zur Schau."
Er schaute an sich selbst hinunter und dann wieder zu ihr nach oben und zog eine Augenbraue in die Höhe. „Wer denkst du ist schuld an meinem Stress? Es ist ein Albtraum sich Sorgen, um dich zu machen."
Sie wandte ihren Blick ab, ihre Kehle zog sich leicht zusammen, als sie anfing ihre Klamotten mit dem Scourgify Zauber zu reinigen. „Ich – habe jetzt eine Partnerin beim Zutaten sammeln."
„Die von den Patils, die ihren Fuß verloren hat. Die die du ausgebildet hast."
Hermine schaute auf und starrte ihn im Spiegel an. „Woher weißt du das?"
Er erwiderte kühl ihren Blick. „Ich gebe auf alle Berichte, die die Ordens Heiler betreffen acht. Du bist erstaunlich unsichtbar, aber Patil ist ein bekanntes Gesicht im Widerstand. Freundlich. Und sehr redselig. Kleine Details hier und dort. Sie fügen sich zusammen." Er bleib ausdruckslos. „Ich bin ein Legiliment. Ich bin oft derjenige, der die Informationen herauszieht."
Hermines Mund verzog sich. „Warum hast du mich dann trainiert? Wenn du es wusstest?"
Er schenkte ihr ein dünnes Lächeln und legte seinen Kopf schräg. „Wann hat es angefangen, Mitte Oktober? Du bist trotzdem auch noch alleine gegangen, um deine Deckung zu wahren. Ich wollte, dass du lebst. Nachdem ich gestorben wäre, wollte ich, dass du weiterhin am Leben bleibst. Ich hätte einfach verlangen können, dass du einen Partner bekommst. Es wäre nicht unzumutbar gewesen, wenn man meine Bedingungen bedenkt. Aber Shacklebolt und Moody würden meine Bedingungen nicht weiter erfüllen, wenn ich erst einmal weg wäre." Sein Gesichtsausdruck wurde verärgert. „Wie du schon selbst gesagt hat: wenn sie dich einmal verkaufen, was hält sie davon ab es nochmal zu tun? Wer weiß, beim zweiten Mal hätten sie es vielleicht öffentlich gemacht."
Hermine verspürte ein ziehendes Gefühl in ihrer Magengegend und wandte ihren Blick ab. „Sie sind nicht – sie sind keine Monster. Sie haben so wenig Möglichkeiten. Sie müssen mit dem arbeiten, was ihnen zur Verfügung steht. Sie sind diejenigen, die den Widerstand am Leben erhalten. Es sind ihre ausgeklügelten Kalkulationen, die uns so weit gebracht haben. Sie können mich nicht bevorzugen. Ich will gar nicht, dass sie das tun."
„Ich interessiere mich nicht für den Widerstand.", sagte er verachtend.
„Nun, aber ich tue es." Hermine blieb standhaft. Sie schaute ihm in die Augen, als sie es sagte. „Ich sorge mich um alle von ihnen. Ich werde mich immer um sie sorgen."
„Sie wissen nicht einmal wer du bist." Sein Ton klang giftig. „Du bist eine Gesichtslose Figur in ihren Mühen. Sie lieben ihre Krankenschwestern, Hospiz Heiler, Pomfrey, Patil. Die die um sie herum wuseln, sobald sie nicht mehr in Gefahr sind. Sie wissen nicht einmal, dass du diejenige bist, die sie immer und immer wieder gerettet hat. Oder irgendetwas anderes was du getan hast."
Hermine zuckte mit den Schultern und zog ihre Klamotten an. Sie war nicht daran gewohnt nackt zu sein oder mit jemanden zusammen zu sein. Als sie ihr Shirt und ihre Hose angezogen hatte, fing sie an ihre Haar mit geübter Leichtigkeit zu flechten.
Draco stand weiter im Türrahmen. Sie konnte den Groll, der von ihm ausging fast in der Luft spüren, als er ihr dabei zusah, wie sie sich fertig machte, um zu gehen.
„Ich habe nichts von all dem getan, weil ich wollte, dass es als heldenhaft angesehen wird.", schnaubte sie. „Ich brauche keine Lorbeeren. Wenn der Krieg vorbei ist –" Sie wandte ihren Blick ab, als sie eine neue Strähne ihrer Haare ergriff und mit in den Zopf einarbeitet, „– wenn der Orden gewinnt..." Sie schluckte. „Wenn wir gewinnen, dann besteht eine große Chance, dass Kingsley, Moody und ich irgendwann für Kriegsverbrechen festgenommen werden."
Sie traf Dracos Blick im Spiegel. „Ich werde nie eine Heldin sein. Ich wusste das, als ich den Weg als Heilerin gewählt habe. Das ist nie der Grund für irgendeine meiner Entscheidungen gewesen."
Sie war mit einem Zopf fertig und machte mit dem anderen weiter.
„Potter ist dir so viel wert?"
Ihr Mundwinkel hob sich an. „Es ist mehr als nur das. Harry ist mein bester Freund, aber der Krieg ist größer als Harry oder sonst irgendjemand."
Ihre Hände hörten auf sich zu bewegen und sie stand einen Moment still da.
„Ich will –", fing sie an und pausierte dann, um kurz Luft zu holen. „Ich will, dass die nächste Muggel-Geborene Hexe mit Sternen in ihren Augen, in eine Welt kommt, die sie willkommen heißt. Eine Welt, wo sie sich nicht immer wieder neu das Recht verdienen muss, dort zu sein und wo sie nicht so behandelt wird, als ob zu existieren etwas von jemand anderen stiehlt. Wo sie aufwächst und ihren Abschluss macht. Wo sie einen Job bekommt, den sie will, heiratet und Kinder hat und mit jemanden alt wird. Ich habe nicht – " Ihre Stimme brach kurz ab. „Ich – werde nichts von diesen Dingen haben. Ich will eine Welt schaffen, in der ich leben wollen würde."
