Rückblick 33
Mai 2003
Als Hermine aufwachte, war Draco noch immer neben ihr. Er hatte einen großen Stapel Bücher vor sich, aus denen er Dinge heraussuchte. Hermine blinzelte und verengte ihre Augen, um die Titel zu lesen und sah, dass er Nachforschungen über Gringotts Regelungen und Erbschaftsrecht betrieb.
„Was tust du?", fragte sie nach einer Minute.
Seine Augen huschten von der Seite, die er gerade las nach oben.
„Rodolphus Lestrange ist dekorativ in Stücken aufgehängt gefunden worden, als er durch Bulgarien gereist ist."
Hermine schluckte. Gabrielle. Es war ihre Signatur. Gabrielles Methoden sind in den letzten Monaten immer unbarmherziger und extremer geworden.
„Es war der Grund dafür, dass ich gerufen wurde.", sagte Draco, als er das Buch schloss. „Der Dunkel Lord ist sehr entzürnt, über die Dreistigkeit einer Hinrichtung und – interessanter Weise – extrem besorgt, darüber, wer jetzt Zugriff auf das Verließ der Lestrages haben wird."
Hermine erstarrte und ihre Augen weiteten sich. „Denkst du –"
Er nickte kurz. „Die Lestranges wären eine offensichtliche Wahl, um ihnen einen Horkrux anzuvertrauen. Wenn mein Vater auserwählt wurde, dann war es für Bellatrix und ihren Ehemann genauso wahrscheinlich ausgewählt zu werden. Alte Familien mit Erbstücken und ausgezeichneter Sicherheit. Bellatrix hat ihre Besitztümer als eine Black in das Verlies der Lestranges überführen lassen. Abgesehen von Andromedas Tochter, die momentan eine gesuchte Kriminelle ist, bin ich der letzte mit Black Blut. Es gibt keine Lestranges mehr, außer ein Bastard kommt plötzlich aus einem Loch gekrochen. Ich glaube dass durch mein Blut und technisch gesehen, ich vermutlich dazu in der Lage sein werde, auf das Verließ zuzugreifen."
Hermine Verstand raste. „Besteche die Kobolde. Sie sind sehr besessen von allem, das koboldgeschmiedet ist. Wenn du zustimmst, ihnen etwas von den Black oder Lestranges Erbstücken, die koboldgeschmiedet sind, gibst, dann vertuschen sie, dass du dort warst. So sind wir in einige der Verließe gekommen."
Dracos Augen funkelten. „Nützlich."
Er schwang seinen Zauberstab und rief einige Fläschchen durch das Zimmer zu sich. „Kannst du dich bewegen?"
Hermine hob ihren Arm und drehte ihr Kinn nach unten, um zu ihrer Brust zu schauen. Irgendwann, als sie geschlafen hat, hat Draco den Exoskelett Gips verschwinden lassen. Die Decke ist vorsichtig bis nach oben zu ihren nachgewachsenen Schlüsselbeinen gezogen worden. Ihre Finger ergriffen den Stoff, aber sie zögerte und schaute zu ihm nach oben. „Ist es schlimm?"
Er zuckte mit den Schultern, aber seine Augen lagen auf ihrem Gesicht. „Es ist unwesentlich."
Hermine spannte ihren Kiefer an, als sie die Decke zurück zog und auf ihre Brust starrte.
Es sah aus, als ob eine winzige Bombe von ihrem Sternum aus explodiert war. Die Vernarbungen konzentrierten sich auf die Mitte ihrer Brust und verteilten sich dann in kleineren Narben nach oben zu ihren Schultern und nach unten über den oberen Teil ihrer Brüste.
Sie konnte Dracos Augen auf ihr spüren, obwohl er sich nicht bewegte. Sie blinzelte mehrmals, als sie es betrachtete.
Sie schluckte langsam.
Die Vernarbungen waren recht klein, wenn man die Verletzung bedenkt, die sie gehabt hat. Sie war kaum verunstaltet. Es würde keine Lebenslangen Konsequenzen haben. Mit der Zeit würde sie verblassen. Sie wusste, dass sie die Narben behandeln konnte, damit sie verblassten.
Sie hat sehr viel Glück gehabt. Ein paar Narben waren nichts, im Vergleich zu den Verletzungen mit denen anderen Leuten im Widerstand ihr Leben zu kämpfen haben werden.
Es war in Ordnung. Sie würde einfach hochgeschlossene Shirts tragen.
Sie schluckte und schaute wieder zu Draco nach oben, der sie immer noch vorsichtig beobachtete. Sie zwang sich dazu zu lächeln. „Wie – wie viele Fläschchen Diptams Essenz hast du benutzt, um das hinzubekommen?" Sie ließ die Decke fallen und drückte ihre Hände dagegen.
Draco verdrehte seine Augen. „Immer noch nicht so viele, wie du für mich benutzt hast."
Sie schenkte ihm ein schwaches Lächeln. „Deine Narben sind hübscher als meine."
Er schnaubte hörbar. „Ich hatte eine bessere Heilerin."
Hermine stieß ein leises Lachen aus, aber es blieb ihr im Hals stecken. Sie versuchte zu atmen, aber hustete stattdessen stark, bis sie ein paar Blutklumpen in ihre Hand spuckte.
Draco war sofort neben ihr. Er schob seine Hand hinter ihren Kopf und hielt eine Phiole an ihre Lippen. „Das ist, um deine Lungen freizubekommen."
Hermines instinktive Reaktion war es ihren Kopf zurückzuziehen und den Trank zu untersuchen, um sicherzustellen, ob es der richtige war, aber sie vertraute darauf, dass Draco paranoid genug für sie beide war. Sie öffnete ihren Mund und schluckte den Trank hinunter. Das erstickende, kratzende Gefühl in ihrer Lunge verschwand.
Draco murmelte einen Spruch und sie spürte, wie das Blut auf ihrer Hand verschwand.
Draco rief mehrere Tränke herbei. Hermine beäugte sie und katalogisierte innerlich jeden einzelnen. Schmerzerleichterung. Stärkungsmittel. Tränke für das Lungengewebe. Tränke die dabei halfen, dass Sehnen und Bänder sich richtig mit den neuen Knochen verbanden. Ein paar von ihnen waren eigentlich überflüssig. Draco war so zwanghaft gründlich, dass es fast ermüdend war.
Sie schluckte jeden Trank, ohne zu meckern, einige musste sie hinunterwürgen.
Er küsste sie auf ihren Scheitel. „Hast du Hunger?"
Sie schnaubte. „Nicht nach acht Tränken. Obwohl Wasser nicht schlecht wäre. Hast du meinen Zauberstab? Ich glaube – ich habe ihn gehalten, als ich appariert wurde, oder? Ich kann mich nicht – genau daran erinnern."
Draco zog ihren Zauberstab aus seinen Roben und legte ihn in ihre Hand. Sie konnte das Zögern in seinen Fingern spüren.
„Es tut mir leid. Ich war mir nicht bewusst, dass das Disapparieren deine Knochen zum Brechen bringen würde."
Hermine zuckte bei der Erinnerung leicht zusammen. Sie schaute nach unten und zwang sich dazu mit den Schultern zu zucken. „Druck. Deshalb habe ich dir gesagt, dass du nicht apparieren oder irgendeine Art von Transport verwenden kannst bei Gehirn- oder Augenverletzungen. Es kann mit beschädigten Knochen ähnlich sein."
„Es tut mir leid."
Hermine schaute nach oben und schenkte ihm ein kleines Lächeln. „Es ist nicht deine Schuld. Es haben einige unglückliche Dinge zusammen gespielt."
Er versteifte sich und sein Ausdruck erstarrte, bevor er leise schnaubte. „Es war nicht nur Unglück. Ist dem Orden bewusst, wie vorhersehbar sie geworden sind? Die Verluste gestern waren fast komplett einseitig. Es war ein riesiger Erfolg. Es wird wiederholt werden."
Sie konnte eine verbitterte Wut in seiner Stimme hören.
Hermine hörte auf sich zu bewegen und presste dann ihre Lippen zusammen und zögerte einen Moment. „Es war deiner, oder? Der Angriff. Du hast ihn geplant."
Draco spannte sich an und eine Pause entstand. Er wandte seinen Blick von ihr ab und sie sah, wie sein Kinn zitterte.
„Ich muss meine Position halten, um alles zu tun, was notwendig ist. Der Dunkle Lord weiß jetzt, dass es Spione in seiner Armee gibt. Er ist sich bewusst, dass der Orden ihn irgendwie infiltriert hat. Shacklebolt hat es übertrieben. Sussex und die verschiedenen Branchen der Armee werden voneinander abgesondert. Es werden ein Dutzend Maßnahmen gegen Spionage ergriffen; meinen Rang zu behalten ist der einzige Weg, um weiterhin informiert zu bleiben."
Sie legte ihre Hand auf sein Bein. „Ich sage nicht, dass es deine Schuld ist. Mir ist es nur aufgefallen."
Eine lange Stille entstand.
„Ich hatte keine andere Wahl, als Shacklebolt zu töten.", sagte Draco schließlich. „Er war verflucht, wie du bereits wusstest. Weasley ist ausgerastet, weil ein Mädchen gestorben ist. Shacklebolt hat Potter und Weasley raus gebracht, aber er ist besiegt gewesen." Er pausierte kurz. „Gefangen genommen und verhört zu werden, wäre schlimmer gewesen."
Hermine nickte langsam, ohne nach oben zu schauen.
Die Todesser hätten den Wert von Kingsley Shacklebolt gekannt. Sie hätten alles in ihrer Machtstehende getan, um auch das letzte Stück Informationen, dass er besaß, aus ihm herauszuziehen.
Es wäre ein langsamer, grausamer Tod gewesen.
Es hätte den Orden riskiert. Es hätte den gesamten Widerstand riskiert.
Es hätte Draco riskiert.
„War es schnell?"
„Es war schnell."
Es gab nichts Weiteres zu sagen.
Sie ignorierte das enge Gefühl in ihrer Brust und schwang ihren Zauberstab, als sie einen Diagnostik Spruch über sich selbst zauberte.
Ihre Knochen waren gut nachgewachsen, aber ihr Lungengewebe, die Sehen und Bänder waren noch empfindlich und erholten sich noch. Apparation wäre für ein paar weitere Stunden nicht empfehlenswert.
Sie schaute zu Draco nach oben. „Musst du arbeiten? Ich kann dir helfen mehr über Erbschaftsrecht herauszufinden."
„Ich habe bereits gefunden, wonach ich gesucht habe."
Hermine schaute sich im Zimmer um. Es war steril. Fast kahl. Ein Bett, einen hohen Kleiderschrank, einen Schreibtisch und einen Stuhl.
„Ist das ein Gästezimmer?"
Dracos Mund zuckte. „Nein. Es ist meins. Ich komme nicht oft hier her."
Hermine schaute sich aufmerksam um.
Es war so unpersönlich wie seine Hotelzimmer; sie kann sich nicht daran erinnern, ihn jemals mit etwas gesehen zu haben, das als persönliches Eigentum bezeichnet werden konnte. „Ich hätte gedacht, dass dein Zimmer Grün und Silber ist."
Draco stieß ein leeres Lachen aus.
Sie nahm seine Hand in ihre und verschränkte ihre Finger. „Es tut mir leid Draco, dass du wegen mir hier her kommen musstest."
Seine Finger zucken. „Ich wäre sowieso für die Bücher hergekommen."
Hermine fing das Strahlen an und ihre Augen weiteten sich, als sie zu ihm nach oben schaute. „Kann ich – kann ich die Bibliothek sehen?"
Dracos Augen funkelten und er lachte in sich hinein. „Ich habe mich schon gewundert, wie lange du brauchen wirst, um zu fragen."
Hermines Wangen wurden rot und sie ließ ihren Blick sinken. „Es ist nur – ich habe, seit ich von meinen Training im Ausland zurück gekehrt bin, kaum noch Zugriff auf magische Texte. Wir haben ein paar aus Hogwarts mitgebracht und die Black Bibliothek ist in Ordnung. Ich habe aber in der Zwischenzeit fast alle Bücher dort gelesen – es ist schwer einen Ort zu finden, um noch Bücher zu bekommen."
„Ich werde dir die Bibliothek zeigen Granger."
Sie zog sich an und Draco nahm ihre Hand. Sie pausierten kurz an der Tür. Draco sog scharf die Luft ein, so als ob er sich wappnete, bevor er die Tür öffnete.
„Ein Wort gegen sie und ich werde dich zu Asche verbrennen. Gebe die Warnung weiter." Dracos Stimme war tödlich ruhig.
Der Vorfahre sah verärgert aus aber nickte, bevor er sich aus dem Portrait duckte.
Die Bibliothek war enorm. Gänge und Regale voller Bücher, mit einer Wendeltreppe, die nach oben zu einem weiteren Stockwert führte, mit Wegen die sich durch weitere Regale zogen.
„Draco..." Hermine hatte das Gefühl, als ob sie Sterne sah, als sie alles in sich aufnahm. „Das ist –"
Sie zögerte. Er hasste das Haus. Mit ihr hier zu sein, musste sich wie ein Albtraum anfühlen.
„Es ist eine schöne Bibliothek.", sagte sie schließlich.
Draco stieß ein leises Lachen aus. „Es ist dir erlaubt die Bibliothek zu mögen, Hermine. Du musst wegen mir nicht das Anwesen hassen."
Sie ging näher an ein Regal heran und ließ ihre Augen über die Buchrücken wandern. Ihre Finger schwebten einen Atemzug entfernt von den Ledergebundenen Wälzern, bevor sie sich zurück hielt. „Kann ich sie anfassen?"
„Natürlich. Ich würde dir keine Bücher zeigen, die du nicht anfassen kannst."
Sie zuckte mit den Schultern. „Manche Bibliotheken sind gegen Muggel-Geborene verflucht."
Draco lehnte sich gegen ein Regal. „Ich glaube nicht, dass die Malfoys sich jemals vorgestellt haben, dass eine Muggel-Geborene auf das Anwesen eingeladen werden würde." Er schenkte ihr ein schiefes Lächeln. „Was willst du sehen?"
Hermine schaute sich sehnsüchtig um, bevor sie sprach. „Seelen Theorien, wenn du irgendwelche hast. Sie sind normalerweise eine Unterkategorie in Magischen Theorien. Ich habe nicht viel Zeit."
Dracos Ausdruck wankte leicht, als er sich umdrehte und sie durch die Gänge führte.
Sie vergaß die Zeit, als sie über den Büchern hing. Es gab so viele Bücher hier, die sie noch nie zuvor gesehen oder von ihnen gehört hatte. Sie raste von einem Buch zu anderen, bis ihre Augen brannten und sie ihren Kopf nach hinten rollen musste, um die Anspannungen zu lösen. Als sie aufschaute, sah sie, dass Draco sie beobachtete.
Seine Augen waren dunkel, als er sie anstarrte. Ihre Haut prickelte und ein Schauer lief ihr die Wirbelsäule hinunter, als sie das Buch ablegte und seinen Blick erwiderte.
Er bewegte sich wie Wasser, als er auf sie zu kam. Er küsste sie und sie nahm ihn in sich auf. Er legte seine Arme um ihre Hüfte und sie zog ihren Kopf nur genug zurück, um zu sprechen.
„Wir müssen vorsichtig sein. Es ist alles noch ein bisschen fragil."
Er nickte und küsste sie wieder.
Er war vorsichtig. Langsam und sanft. Er berührte sie, als ob sie Glas in seinen Händen war.
Als er ihr Shirt auszog und an ihr hinunterschaute, wich sie zurück und ihre Hände wanderten nach oben, um ihr Sternum zu bedecken.
„Es wird verblassen.", sagte sie schnell.
Plötzlich verstand sie genau Ginnys Tränen wegen ihrer Narbe. Die Verletzung auf ihrer Brust erschien so viel mehr markant als die Narben auf ihrem Handgelenk. Sie konnte es sie nicht verstecken; konnte sie nicht mit der Bettdecke bedecken oder hinter ihrem Rücken verstecken oder ihren Arm zur Seite nehmen, damit die Narben nicht ständig sichtbar waren.
Sie glaubte nicht, dass sie die Art beeinflussen würden, wie Draco sie ansah – aber vielleicht ja doch. Die Narben waren so gegenwärtig. Mitten auf ihr. Vielleicht nach einer Weile, wenn er sie immer wieder sah, würde es die Dinge ändern; irgendwann würde er etwas wollen, dass nicht so offensichtlich den Krieg in sich hineingebrannt hatte. Eines Tages, wenn es vorbei war, würde er vielleicht etwas wollen, das in nicht andauernd so an die Vergangenheit erinnerte.
Der Gedanke schnitt durch sie hindurch, wie eine Klinge. Sie biss sich auf die Lippe und drückte ihre Hände fester auf ihr Sternum.
„Ich werde sie behandeln – damit sie mehr verblassen." Sie schluckte und ihre Finger zitterten leicht, als sie versuchte alle Narben zu bedecken und sie weniger – offensichtlich zu machen.
Draco war für einen Moment still, dann ergriff er ihre Hände und zog sie weg. Er schaute nach unten, seine silbernen Augen betrachteten sie unverwandt, bis sie spürte, wie die Hitze in ihren Wangen und Ohren aufstieg und langsam nach unten zu ihrem Nacken wanderte.
„Siehst du meine Narben auf diese Art? Wenn du mich ansiehst, sind sie alles was du siehst?", fragte er.
Hermines Hände zuckten in seinen. „Nein."
„Ich sehe dich auch nicht auf diese Art. Du bist meins." Er ließ ihre Hand los und seine linke Hand wandere sanft über ihre Kehle und ihre Schlüsselbeine und dann nach unten zu ihrem Sternum, wo die Narben am meisten gehäuft waren. „Das bist du. Es ist egal was mit dir passiert. Du wirst meins sein." Sein Kopf senkte sich langsam zu ihr nach unten und er fing ihre Lippen mit seinen ein, als er die letzten Worte sagte.
Sie befreite ihre andere Hand und vergrub sie in seinen Roben, zog ihn näher zu sich. Sie küsste ihn und hielt ihn so fest, dass ihre Hände zitterten.
Als sie ihre Finger über seinen Körper wandern ließ und die Narben auf seinem Oberkörper und seinen Schultern spürte, zog sich ihr Herz zusammen und sie küsste ihn entlang seiner Narben. Sie wünschte sie sich ihm zuliebe alle weg, aber es ist ihr noch nie in den Sinn gekommen, sie nicht zu mögen.
Er war ihrs. Sie liebte ihn nicht, weil sie ihn ändern wollte, damit es einfacher war. Er war ihrs.
Er stieß in sie und sie umfasst sein Gesicht mit ihren Händen und hätte fast gesagt.
Ich liebe dich.
Es lag ihr auf der Zunge, aber sie zögerte und hielt die Worte zurück.
Ein Teil von ihr hatte das Gefühl, dass sie sie vielleicht verdammen würde, wenn sie die Worte sagen würde. Wenn es noch wichtige Dinge gab, die ausgesprochen werden mussten, dann würde vielleicht ein Morgen kommen.
Sie küsste ihn stattdessen.
Ich liebe dich. Sie sagte es ihm auf die Art, wie sie ihre Lippen gegen seine presste; auf die Art, wie ihre Zunge gegen seinen Pulspunkt unterhalb seines Kiefers leckte; auf die verzweifelte Art, wie sie ihre Finger in seinen Haaren vergrub und mit den Mustern, die sie über seine Schultern malte,
Ich liebe dich.
Ich liebe dich.
Ich liebe dich.
Sie sagte es ihm auf die Art, wie sie sich selbst gehen ließ und sich stattdessen an ihm festklammerte. Ich liebe dich. Ich werde dich immer lieben.
Irgendwann war es Zeit zu gehen. Es gab keine Ausreden mehr, um länger zu bleiben. Der Orden hatte einen schlimmeren Rückschlag erlitten und Hermine musst dem ins Gesicht blickten.
Sie schaute sich ein letztes Mal in der Bibliothek um, bevor sie sich umdrehte, um zu gehen.
„Ich bringe dich wieder her. Wann immer zu willst.", sagte Draco, als er durch die Türen ging.
Sie pausierte und schenkte ihm ein kleines Lächeln. „Nein, das musst du nicht tun."
Sie liefen zurück zu einem Foyer, durch das sie hindurchgelaufen waren, als sie zur Bibliothek gegangen waren. Es war ein makelloser, leerer Raum, aber dunkel und kalt, dafür, dass es fast Sommer war. Hermine schaute sich um.
„War es hier schon immer so kalt?"
Draco beschaute auf. „Ich glaube es war früher wärmer. Ich erinnere mich daran, dass es wärmer war. Die Länderei Linien sind verdorben. Es beeinflusst das Haus. Es gibt Schutzzauber, die ich benutzen könnte, um es zu verringern," – er zuckte mit den Schultern – „es hat immer bessere Dinge gegeben, die ich zu tun hatte."
Er legte eine Hand um ihre Taille und apparierte Seite an Seite mit ihr nach Whitecroft.
Hermine ging einen Schritt zurück und festigte ihren Griff um ihren Zauberstab. Bevor die apparieren konnte, schoss Dracos Hand nach vorne und fing ihr Handgelenk ein.
Er zog sie zu sich zurück. „Hermine, bitte –" Seine Stimme brach ab, als er seinen Griff verstärkte und er zögerte. Sie schaute nach oben in seine Augen.
Sie wusste was er sie fragen wollte.
Er schluckte. „Verletz dich nicht wieder. Geh nicht –"
Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und unterbrach ihn mit ihren Lippen. Er hielt sie an den Schultern fest und sie konnte seine Versuchung spüren zu apparieren; sie mitzunehmen und sie anzuflehen dort zu bleiben.
Sie umfasste sein Gesicht mit ihren Händen und gab ihm einen langsamen Kuss, bevor sie ihr Gesicht gegen seins lehnte, während sich ihre Wangen berührten.
„Sei vorsichtig, Draco.", murmelte sie gegen seinen Mundwinkel. „Sei vorsichtig. Stirb nicht."
Seine Finger um ihr Handgelenk verstärkten den Griff und zuckten. Dann stieß er einen tiefen Seufzer aus und ließ sie los.
Sie küsste ihn wieder und zwang sich dazu einen Schritt zurückzumachen. Sie schauten sich gegenseitig in die Augen, als sie verschwand.
Grimmauld Platz war angespannt, als Hermine hinein lief. Es lag ein spürbares Gefühl der Verzweiflung in der Luft. Sie stand für einige Sekunden im Eingangsbereich, nahm es in sich auf. Jetzt wo sie nicht mehr durch Dracos mörderische Wut beeinflusst wurde, hatte sie Platz, um ihre eigene Wut zu bemerken.
Sie ging nach oben zur Krankenhaus Abteilung, ihr Kiefer war angespannt, als sie sich auf machte, um Padma zu finden.
Padma brach in Tränen aus, als sie sie erblickte. „Du bist noch am Leben. Ich hab mich umgedreht und du warst verschwunden."
Padma eilte zu ihr und fing an Diagnostiken über Hermine zu zaubern.
Hermine schob Padmas Zauberstab auf die Seite. „Mir geht es gut. Ich habe mich erholt. Wenn ich noch in Gefahr schweben würde, dann würde ich jetzt nicht hier stehen. Nicht dass du etwas darüber wissen könntest, da du anscheinend gestern vergessen hast einen anständigen Diagnostik Spruch zu verwenden. Hast du die Diagnose tatsächlich nur durchs Anschauen gestellt?"
Padma erstarrte und wurde blass. „Habe ich das nicht? Nein. Warte – erst habe ich einen benutzt –" Ihre Stimme brach ab, als sich ihre Augen vor Schreck weiteten. „Du hast Recht. Es tut mir leid. Ich bin es so gewohnt, dass du die fortgeschrittenen Zauber durchführst, wenn ich mit dir zusammen bin. Ich habe einen Grundlegenden durchgeführt – dann – dann ich denke ich muss panisch geworden sein."
Hermine starrte sie an und schüttelte dann ungläubig ihren Kopf. „Ich hatte Vampirgift in meinem Kreislauf, Padma und unglücklicher Weise war ich nicht in einer geistigen Verfassung, wo ich mich daran zurück erinnern konnte. Es ist so eine einfache Sache zu heilen, wenn du nur einen besseren Diagnostik Spruch verwendet hättest. Wenn ich nicht zu jemanden gebracht worden wäre, der mich geheilt hätte, dann währe ich vermutlich mitten im Eingangsbereich gestorben."
Padmas Miene bröckelte. „Ich habe keine Entschuldigung dafür. Es tut mir leid."
„Ein ‚Es tut mir leid' erweckt keine Leiche wieder zum Leben.", sagte Hermine, ihre Stimme zitterte, als sie versuchte zu kontrollieren, wie wahnsinnig wütend sie sich fühlte. Ihr Nacken und Kiefer waren angespannt, durch den Aufwand, den es sie kostete, um eine neutrale Haltung beizubehalten. „Es gibt Dinge, die sollten Routine sein. Jemand ist verletzt, du zauberst eine ausführliche Diagnostik und stellst sicher, dass du das genaue Ausmaß der Verletzung kennst. Du fragst nicht, was passiert ist. Du wart jahrelang eine Feld Heilerin; ich kann nicht glauben, dass ich gerade diese Unterhaltung mit dir führen muss."
„Ich weiß. Ich weiß. Es tut mir so leid." Padma fing an noch mehr zu weinen.
Hermines Zunge verdrehte sich, durch all die Frustration, die sie an Padma auslassen wollte. Sie war so wütend, sie konnte spüren, wie ihre Magie in ihren Fingerspitzen knisterte.
Sie schob ihre Hände hinter ihren Rücken und ballte sie langsam zu Fäusten, als sie sich dazu zwang ihre Wut hinunterzuschlucken.
Hermine sog scharf die Luft ein und wandte ihren Blick von Padma ab. „Wo ist Alastor?"
Padma schniefte und wischte sich über die Augen. „Kriegszimmer. Er hat es kaum verlassen, seit der Nachbesprechung des Orden. Wir haben Shacklebolt gestern verloren. Harry sagt, dass Draco Malfoy ihn getötet hat."
Hermine erstarrte. „Harry hat gesehen, wie Kingsley gestorben ist?"
Padma nickte, die Erschöpfung stand ihr ins Gesicht geschrieben. „Viele – viele Leute sind gestern gestorben. Ich habe die Berichte so gut es geht für dich fertig gestellt. Rons ist am Boden zerstört. Lavender wurde auch getötet. Sie standen sich nahe weißt du. Sei er gebissen wurde, ist es etwas Ernstes zwischen ihnen geworden. Als er gesehen hat, wie sie getötet wurde, hat er die Kontrolle verloren. Harry hat versucht ihn wegzuziehen, aber – Ron war – anscheinend hat er den Todesser getötet, der Lavender umgebracht hat und er hat Harrys Zauberstab Arm gebrochen, als Harry versucht hat ihn zu stoppen. Kingsley hat sie raus gebracht, aber als Harry Ron hinter die Anti-Apparations Schutzzauber gezogen hat, hat er sich umgedreht. Er hat gesagt, dass er Malfoy gesehen hat, wie er vor Kingsley gestanden ist und er wusste es war Malfoy, weil Malfoy seine Maske ausgezogen und gelächelt hat, bevor er den Todesfluch benutzt hat."
Hermine schluckte und spürte, wie ihr fast die Beine nachgaben. Die Kranken Abteilung verschwamm leicht vor ihren Augen.
Padma berührte leicht ihren Arm. „Tut mir leid, ich hätte es dir sanfter erzählen sollen. Ich weiß, dass ihr euch nahe standet."
Hermine blinzelte und fühlte sich benommen. „Was?"
„Shacklebolt. Ihr seid Freunde gewesen, oder? Ihr scheint euch oft getroffen zu haben."
„Oh – wir -wir –", sie schluckte. „Es ging hauptsächlich um die Versorgung der Kranken Abteilung."
Was konnte sie zu ihrer Beziehung mit Kingsley sagen?
Da war eine Leere in ihrer Brust, wo Emotionen wegen seinem Tod sein sollten. Es war ein Rückschlag, ein furchterregender Rückschlag für den Orden ihn zu verlieren; sie war aufrichtig von seinen Fähigkeiten als Stratege und von seiner Leistungsfähigkeit unmögliche Entscheidungen zu treffen, beeindruckt gewesen. Und dennoch, die Dinge, die er getan hat – bei denen er sie zur Komplizin gemacht hat – seine taktische Genehmigung von Folter, sein Geringschätzung, für ihre Vorschläge als Heilerin, seine Ausbeutung von Draco. Er ist eine Marionetten Meister gewesen, der Fäden gefunden hat, die er manipulieren konnte, damit der Orden entsprechen tanzte. Er hat sie durch pure Genialität am Leben gehalten, aber Hermine merkte, wie sie selbst vor Erleichterung aufatmete, weil sie jetzt frei von ihm war.
Sie wusste nicht, was sie über einen Tod denken sollte.
„Ich glaube nicht, dass Kingsley irgendjemanden als seinen Freund angesehen hat.", sagte sie schließlich und wandte ihren Blick von Padma ab.
„Nun Ron ist ziemlich am Boden zerstört, über das alles. Wegen Lavender und allem anderen, was noch dazu kommt."
Hermine nickte abwesend. Sie hat nicht gewusst, dass Ron und Lavender etwas Ernstes waren. Sie ist so durch Nachforschungen betreiben, experimentelle Tränke machen, sich Sorgen um Draco zu machen und sich um Ginny zu kümmern, eingenommen worden; dass sie kaum Aufmerksamkeit auf die Beziehungen im Grimmauld Platz verschwendet hat. Es ist ihr nicht wichtig vorgekommen. Sie hat nicht die Zeit oder Energie, damit die Beziehungen von allen anderen wichtig für sie wären.
Kingsley war tot. Sie hatten eine Schlacht verloren, in die sich der Orden nie hätte hineinlocken lassen dürfen.
Der Krieg ging auf eine Zielgerade zu und der Orden hatte nach sechs Jahren nichts vorzuweisen. Alles was sie im letzten Jahr getan hatten war es zu überleben. Ohne Kingsleys manipulative Führung für Harry und den Widerstand, war sie sich nicht sicher, ob sie das überhaupt noch schaffen würden.
Draco würde der nächste sein.
Sie konnte es fühlen.
Es ist in seinen Augen gestanden, als sie disappariert ist.
Padma ging die Liste mit Toten und den Verletzungen durch – Hermine hörte nur mit einem Ohr ihrem Bericht zu.
„Ich muss mit Moody sprechen. Stell sicher, dass alles aufgeschrieben ist Padma; ich werde die Berichte später verifizieren."
Moody saß hinter einem Stapel Papierkram. Sein Ausdruck verhärtete sich, als er Hermine sah. Er zauberte ein Dutzend Privatsphäre Zauber, bevor er sprach.
„Du bist am Leben. Ich bin von Berichten überschüttet worden, Patil hat gesagt, dass du verletzt worden bist und dann verschwunden bist und dieser verdammte Hauself ist reingekommen, er ist geschickt worden um ‚mich zu informieren', dass du zu deinem Schutz entfernt worden bist. Wie lange hat Malfoy ihn benutzt?"
Hermine schluckte und sog scharf die Luft ein. „Letzter April. Das ist es, was er mit gesagt hat."
Moodys Mund verzog sich. Er war der paranoideste Mann, den sie kannte. Herauszufinden, dass Grimmauld Platz einen geheimen Spion beherbergte, so kurz nachdem er Kingsley verloren hat, muss ein Schock gewesen sein.
„Ich dachte er ist an Potter gebunden."
Hermine schaute auf den Boden. „Hauselfen Magie ist kompliziert. Ich habe es nicht genau erforscht – die meisten Bücher schneiden es nur oberflächlich an. Hauselfen schöpfen aus natürlichen Anhäufungen von Magie. Wenn alte Familien Anwesen haben, die in die Länderei Linien eingebettet sind und Blut Zauber verwenden werden, dann verbindet sie sich mit der Magie. Sie passen sich genau an die Signatur an."
Ihre Kehle verengte sich bei dem Gedanken an die Hauselfen, die in Hogwarts geblieben sind. McGonagall hat angeboten den rituellen Bann mit dem Schloss zu brechen; Hermine hat sie alle angefleht zu gehen, als die Schule evakuiert wurde. Ein paar hatten zugestimmt, aber andere hatten das Angebot abgelehnt. Hogwarts und die Magie dort war ihr Zuhause.
Sie wusste nicht, ob sie noch immer im Hogwarts Gefängnis am Leben waren, oder ob die Todesser sie alle getötet hatten, als sie die Schule von ‚unkooperativen Magie' gereinigt haben.
Sie schob den Gedanken beiseite. „Meine Theorie ist das was auch immer Sirius getan hat, um das Erbe des Grimmauldplatzes auf Harry zu übertragen, Kreachers Verbindungen geteilt hat. Kreacher ist an den Grimmauldplatz gebunden, als Familien Sitz, aber er ist ebenfalls an die magische Signatur der Black Familie gebunden. Lucius hat den Titel und das Anwesen nach Narcissas Tod an Draco überschrieben. Wenn Draco das Anwesen an sich selbst gebunden hat, mit Blut Schutzzaubern, dann gehört Kreacher genauso zum Malfoy Anwesen, wie er zu Grimmauld Platz gehört; vermutlich sogar noch mehr, da Harry nie Blutzauber für den Grimmauld Platz verwendet hat, um die Verbindung zu stärken. Es war unausweichlich, dass wenn die Black Signatur im Grimmauldplatz verblasste, Kreacher wo anders hingezogen werden würde, wo er sie wieder finden konnte. Anweisungen die Draco ihm gegeben hätte, hätten mehr Einfluss als Anordnungen von Harry."
„Ich will ihn los werden."
„Ich wollte etwas vorschlagen. Seine Verbindung mit Harry ist so schwach, dass ich denke, dass ich sie selbst brechen kann. Er würde die Verbindung mit ihm und dem Grimmauld Platz verlieren."
„Was würde dann passieren?" Moody Auge drehte sich misstrauisch umher.
„Seine Verbindung wäre ausschließlich mit dem Malfoy Anwesen."
Moody schien es abzuwägen. Schließlich räusperte er sich. „Gut. Er ist heute Abend weg oder ich werde derjenige sein, der sich darum kümmert."
Hermines Schultern spannten sich an, als sie kurz nickte. „Ich habe etwas anderes zu berichten. Rodolphus Lestrange wurde in Bulgarien getötet. Draco wurde deshalb gerufen. Wegen Toms Reaktion über die Neuigkeiten, vermutet Draco, dass vermutlich ein Horkrux im Lestrage Verließ ist."
Moody warf ihr einen schneiden Blick zu. „Du hast Malfoy von den Horkruxen erzählt?" Seine Stimme war ein Knurren.
Hermine erwiderte ruhig seinen Blick. „Das habe ich."
„Du hattest nicht die Freigabe dafür."
Sie spannte ihren Kiefer an. „Er hat einen Schwur geleistet Moody. Er wird den Orden nicht hintergehen. Wir wissen seit fünf Jahren von den Horkruxen und haben es nicht geschafft auch nur einen Einzigen zu finden. Draco ist effektiver wie alle andere," – ihre Stimme wurde schneidender – „und du weißt das, weil deine Liste mit Aufträgen jede Woche länger wird."
Moody stand auf. „Achte auf deinen Ton, Granger."
Hermine achtete nicht auf ihren Ton. Ihre Stimme wurde tiefer und vibrierte vor Intensität, als sie seinen Blick erwiderte. „Ihr habt ihn zu sehr beansprucht. Wenn ich eine Heilerin wäre, die schlechter ausgebildet wäre, dann wäre er in den letzten zwei Monaten mindestens zehn Mal gestorben; ich habe es dir gesagt, ich habe es Kingsley gesagt und ihr beide habt es ignoriert. Der Fakt, dass er versuchen wird, alles zu tun, was ihr von ihm verlangt, heißt nicht dass ihr so lange weiter machen könnt, bis nichts mehr von ihm übrig ist, was ausgenutzt werden kann. Tom weiß, dass es Spione in seiner Armee gibt. Es wäre ein Wunder, wenn es bis jetzt nicht bemerkt hätte. Er testet die Loyalität der Todesser. Kingsley hat es zu weit getrieben und das gestern war das Ergebnis davon."
Sie lehnte sich über den Tisch zu Moody. „Wir haben Kingsley verloren, weil er dem Orden erlaubt hat in eine Falle zu laufen, nur aus Solidarität. Ich habe gesagt, dass der Widerstand nicht gehen sollte." Sie fühlte sich so wütend, dass sich ihre Brust zusammenzog, so als ob ihr Sternum wieder brechen würde. „Ich habe gesagt, dass wir nicht gehen sollten und mir wurde gesagt, dass den Widerstand an erste Stelle zu setzten, dass gleiche ist, wie zu sagen ‚Zauberer zuerst' und es ist nur ein kleiner Schritt zu ‚Reinblüter zuerst' und dann bin ich daran erinnert worden, dass jedes menschliche Leben gleich viel wert und schützenswert ist; als ob ich nicht diejenige bin, die versucht sie zu retten." Sie kämpfte darum durch ihre brodelnde Wut zu atmen und schluckte verbittert. „Nun, sie wissen jetzt, dass wir aus Prinzip in Todesfallen laufen, also wie viele ehrenwerte Leben glaubst du, dass uns die Heldenhaftigkeit von gestern auf lange Sicht hin kosten wird?"
Sie schob ihre Okklumentik Mauer mit mehr Nachdruck wieder an ihren Platz zurück und atmete kurz aus.
Sie umfasste die Tischkante und ihr Mund zuckte, als sie Moodys Blick erwiderte. „Ich habe es satt auf meinen Ton zu achten."
Sie richtete sich auf und schaute sich im Zimmer um. „Ich bin die einzige Person, die du im Grimmauld Platz noch hast. Ich bin eine gehorsame Fußsoldatin. Ich habe die skrupellosesten Dinge für den Orden getan und ich weiß nicht was wir dafür vorzuweisen haben." Ihr Mund verzog sich und ihre Brust zog sich zusammen. „Wir sind nicht näher daran zu gewinnen, wie wir es vor einem Jahr waren. Ich bin Anweisungen gefolgt, ohne mich ein einziges Mal zu beschweren. Ich würde es akzeptieren, wenn es nur um mich gehen würde – zum jetzigen Zeitpunkt, was würde es noch bringen aufzuhören? Oder wenn ich glauben würde, dass wir tatsächlich den Krieg deswegen gewinnen würde. Aber das glaube ich nicht. Ich glaube nicht mal, dass du es glaubst."
Sie traf Moodys Blick und schenkte ihm ein dünnes Lächeln. „Wenn du noch einen besseren Verbündeten im Orden übrig hast, dann zeig ihn mir bitte."
Moody sagte nichts.
Wie stieß scharf die Luft aus. „Draco und ich werden versuchen den Horkrux zu finden. Ich brauche Zugriff auf das Schwert von Gryffindor. Ich kann –" Ihre Kehle zog sich zusammen und sie ließ ihre Augen auf den Schreibtisch sinken. „– dabei helfen das Auskundschaftungsteam zu koordinieren und zu managen, da sie mich alle bereits kennen und ich kann mich um die Essensverteilungen für die Sicherheitshäuser kümmern; ich kann es zusammen mit der Zaubertrank Verteilung machen, für die ich eh schon zuständig bin." Sie betrachtete die Unterlagen auf dem Tisch zwischen ihnen. „Lass es mich wissen, was du sonst noch brauchst."
„Mir wurde gesagt, dass den Widerstand an erste Stelle zu setzten, dass gleiche ist, wie zu sagen ‚Zauberer zuerst' und es ist nur ein kleiner Schritt zu ‚Reinblüter zuerst' und dann bin ich daran erinnert worden, dass jedes menschliche Leben gleich viel wert und schützenswert ist," Ist ein paraphrasierter Absatz aus Kapitel 22, Harry Potter und die Heiligtümer des Todes.
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