Rückblick 34

Juni 2003

Draco brachte Hufflepuffs Trinkbecher in weniger als einer Woche zu ihr.

Sie erkannte ihn sofort von den Bildern wieder, die sie nachgeschlagen hatte. „Du hast ihn gefunden."

Er schaute nach unten auf den kunstvollen, goldenen Kelch in seiner Hand. „Ich hätte ihn gestern schon gehabt, aber ich arbeite mich gerade auch durch die legalen Wege, um auf das Verließ zugreifen zu können. Es wird innerhalb des nächsten Monats auf meinen Namen übertragen werden, sobald der Papierkram des Ministeriums, der Rodolphus Tod bestätigt, durchgeht. Traditionell dauert der Prozess Monate, aber er wird beschleunigt, aus Angst, dass Andromedas Tochter vielleicht versucht Anspruch darauf zu erheben."

Hermine beobachtete ihn vorsichtig. „Gibt es irgendwelche Beweise, dass du dort gewesen bist?"

Draco schenkte ihr ein dünnes, verschlossenes Lächeln. „Überhaupt keine."

Hermines Kehle zog sich zusammen. Sie schaute Draco nicht an, als sie schluckte und kurz nickte.

Sie konnten sich keine losen Enden erlauben – aber jeder Tod fühlte sich wie eine weitere Schlinge um ihren Hals an. Sie schob den Gedanken beiseite.

Sie öffnete ihre Umhängetasche und zog das Schwert von Gryffindor hervor.

Draco hob eine Augenbraue an und betrachtete es. „Trägst du normalerweise immer ein Schwert mit dir rum?"

Hermine schaute nach unten auf die Klinge in ihren Händen. „Ich habe es letzte Woche bekommen. Ich wusste, dass du effizient sein würdest. Ich habe gedacht, dass ich vorbereitet sein sollte."

Dracos Augen funkelten. „Wie gehen wir vor?"

Hermine knabberte an ihrer Unterlippe herum. „Ich bin mir nicht sicher. Wir sollten vermutlich einen Barriere Spruch errichten, um zu versuchen eventuelle Gegenreaktionen unter Kontrolle zu behalten. Dann denke ich werde ich den Kelch einfach damit durchstechen." Sie schenkte ihm ein dünnes Lächeln. „Ich habe noch nie einen Becher erstochen."

„Ich werde es machen." Er streckte seine Hand aus, um das Schwert zu nehmen.

Hermine schüttelte ihren Kopf und ging einen Schritt zurück, während sie das Schwert näher zu sich zog. „Nein. Ich muss es tun. Es gibt sehr wenig Informationen über Horkruxe in den Büchern. Ich muss ihn analysieren und beobachten, wenn er zerstört wird."

Dracos Gesichtsausdruck spannte sich an und er ging auf sie zu; seine Augen hatten ein Feuer in sich. „Nein, dass musst du nicht. Du hast gesagt, dass Dumbledore verflucht wurde, als er den Ring zerstört hat. Gib mir das Schwert Granger."

Hermine umklammerte den Griff noch fester und schob ihr Kinn nach oben, als er ihr immer näher kam.

„Dumbledore wurde verflucht, weil er, aus was für einem Grund auch immer, den Ring angezogen hat. Ich werde den Kelch nicht tragen, ich werde ihn analysieren und erstechen. Harry hat das Tagebuch ohne Probleme durchstochen."

Dracos Hand schloss sich um ihre. „Du bist die Heilerin. Wenn es versucht uns umzubringen, dann hast du eine bessere Chance mich zu retten, als ich habe, dich zu retten."

Sie lockerte nicht ihren Griff. Sie schaute ruhig zu ihm nach oben. „Ich bin auch darauf spezialisiert Dunkle Magie zu analysieren und zu dekonstruieren."

Er schaute auf sie hinunter, sein Ausdruck war eine Maske. Ihr Herz fing an schneller zu schlagen und sie festigte ihren Griff um das Schwert, sie erwartete halb, dass er versuchen würde, es ihr aus der Hand zu reißen.

„Draco lass mich meinen Job machen."

Seine Miene flackerte und er ließ ihre Hand los. „Sag mir was ich machen soll, falls etwas schief läuft."

Hermine machte das Armband um ihr Handgelenk los und hielt es ihm hin.

„Dieser kleine Talisman hier." Sie zeigte auf einen kleinen Kesseln. „Wenn du ihn aktivierst, dann wird mein Standort an Severus geschickt."

Dracos Miene flackerte und sein Mund verzog sich verachtend. „Snape ist ein Doppelagent. Ich dachte der Orden hat schon vor Jahren aufgehört ihn zu vertrauen."

„Er ist ein Tripelagent. Sein Freigabe Level im Orden zu reduzieren ist eine Deckung. Er hat das gleiche Freigabe Level wie ich es habe. Er weiß von dir schon von Anfang an. Er ist derjenige, der Moody und Kingsley davon überzeugt hat, dass dein Angebot vermutlich legitim ist."

Dracos Gesichtsausdruck war ungläubig.

Hermine seufzte kurz. „Du musst ihm nicht vertraue, aber wenn ich am Sterben bin und nicht genug bei Verstand, um mich selbst zu heilen, ist er vermutlich die einzige Person, die irgendetwas tun könnte. Er ist derjenige gewesen, der den Fluch auf Dumbledores Hand unter Kontrolle gebracht hat."

Dracos Gesichtsausdruck war rebellisch und er weigerte sich das Armband anzufassen, das sie ihm hinhielt.

Ihr Mundwinkel zuckte und sie ließ ihre Hand sinken. „Du hast gefragt, was zu tun ist und ich sage es dir. Wenn irgendetwas schief geht, ist er derjenigen, den du rufen solltest. Ob du dich dafür entscheidest es zu benutzen oder nicht ist deine Entscheidung."

Die Muskeln in Dracos Kiefer spannten sich an und er schnappte sich das Armband aus ihren Fingern.

Sie errichtete einen Barriere Zauber um sich und zauberte ein Netz aus analytischer Magie um den Kelch. Horkruxe waren so ein Tabuthema, dass es keine Aufzeichnungen darüber gab, ob die Magie jemals analysiert wurde. Hermine verstand die Grundlagen, basiert auf der Theorie, aber tatsächlich mit einem abgetrennten Teil einer verstümmelter Seele zu tun zu haben, war ein Level von Dunkler Magie, dass sie noch nie auf irgendeine Art erlebt hatte.

Sie ignorierte die Zauberspruch Arbeit von Helga Hufflepuff von damals, als der Kelch erschaffen wurde und fokussierte sich auf die Dunkle Magie. Der Kelch war überraschend ungeschützt. Voldemort muss angenommen haben, dass das Lestrange Verließ bereits genügend Sicherheitsmaßnahmen hatte.

Das Seelen Fragment hat sich durch die Magie des Kelchs hindurchgewoben und sich damit verbunden. Giftig und heimtückisch, es schien zu bemerken, dass es gestört wurde. Hermine arbeitete schnell; wenn sie genug Informationen über Voldemorts magische Signatur herausfinden konnte, dann konnten sie es eventuell benutzen, um die andern Horkruxe zu finden.

Ihre Augen wanderten nach oben zu Draco. Er stand still wie eine Statue da, als er sie beobachtete, so als ob er nicht einmal atmete.

Sie schrieb alles auf ein Stück Pergament auf und hob das Schwert von Gryffindor auf. Es war ein perfekt balanciertes Schwert, aber es fühlte sich im Vergleich zu einem Messer unhandlich an. Sie holte tief Luft und trieb die Klinge in die Mitte des Kelchs, er zerbrach in der Hälfte.

Ein nervenaufreibender Moment der Stille entstand. Hermine schnappte sich schnell ihren Zauberstab.

Die Luft veränderte sich und bewegte sich um sie herum.

Ein langgezogener Schrei ertönte und das Seelen Fragment stieg von dem Kelch empor, wie ein schwarzer Geist mit scharlachroten Augen. Für eine Sekunde schien es entschlossen zuzuschlagen. Es schien Hermine zu bemerken und bewegte sich schnell auf sie zu. Dann geriet es ins Wanken und löste sich in Luft auf.

Nichts.

Hermine stieß ein leises Keuchen aus und stand da, während sie ihren Zauberstab umklammerte, ihre Brust hob und senkte sich unregelmäßig, als sie versuchte zu atmen.

Sie führte einen schnellen Zauber durch, um zu bestätigen, dass das Seelen Fragment verschwunden war.

„Fertig.", sagte sie schließlich, schwang ihren Zauberstab und entfernte alle Schutzzauber, die sie um sich herum platziert hatte. „Das – war gar nicht so schlimm. Ich dachte, dass es um einiges schlimmer sein würde als das."

Sie schaute auf und sah, dass Draco nur noch ein paar Zentimeter von ihr entfernt war. Er zog sie in seine Arme und hielt sie fest, bis sie gegen seine Brust gequetscht wurde. „Niemals – bitte nie mehr wieder."

Sie wollte nein sagen, aber er war so angespannt, dass er fast zitterte. Sie bemerkte, wie sie langsam nickte und sagte: „Okay. Nie wieder."


Harry war ein verlorenes Lamm im Grimmauld Platz. Ron ist beurlaubt worden. Er war bei seiner Mutter, während er um Lavender trauerte und versuchte mit seiner Schuld klarzukommen, die er gegenüber Kingsleys Tod verspürte.

Hermine fand Harry öfter an Ginnys Tür stehend und lauschend, als dass sie ihn nicht dort fand.

Sie öffnete die Tür nach einem Besuch bei Ginny und fand ihn vor ihrer Tür, wie er ins Leere starrte.

Er hatte ein blaues Auge und eine aufgeplatzte Lippe und seine Knöchel waren so schlimm aufgeplatzt, dass das Blut noch immer an seinen Fingern hinunter lief und auf den Boden tropfte.

Seine Augen leuchteten auf und er schien wieder zu sich zu kommen, als er Hermine sah. „Geht es ihr gut? Wird es besser? Denkst du, dass sie – denkst du, dass ich sie bald wieder sehen kann?"

Hermine starrte ihn an, ihr Magen verdrehte sich bei seinem Anblick. Harry war so besorgniserregend zerbrechlich. Sie hatte mehrere Male versucht, Ginny davon zu überzeugen reinen Tisch zu machen und Harry zu sagen, dass sie schwanger war, aber Ginny war davon überzeugt, dass es ihm zu sagen die Dinge nur schlimmer machen würde. Hermine war deswegen auf Moody zugegangen; zu ihrer Enttäuschung, war er auf Ginnys Seite. Harry war in keinem Zustand, um noch mit zusätzlichem Stress klarzukommen und der Orden konnte sich den Vertrauensverlust nicht leisten, wenn die Wahrheit an so einem kritischen Punkt ans Licht kommen würde. Die Dinge waren zu instabil.

Hermine schluckte ihre Schuldgefühle hinunter, während sie all ihre vorgespielten Schutz und Reinigungszauber durchführte.

Ginny hatte ein Bäuchlein, das anfing vorsorgliche Verschleierungszauber zu benötigen, nur um es vor Dobby zu verstecken, mit dem Harry regelmäßig redete.

Das Baby war ein Junge. Ginny nannte ihn bereits James.

„Es hat sich nichts verändert Harry. Es tut mir leid."

Sein Gesichtsausdruck fiel in sich zusammen. Er nickte teilnahmslos und fing an sich umzudrehen.

Er war leichenblass und das Auge, dass nicht lila und gelb war sah eingefallen aus.

Sie steckte ihre Hand auf und berührte leicht sein Gesicht. „Du kämpfst wieder? Wann hast du das letzte Mal geschlafen?"

Er wich zurück. „Vor – vor ein paar Tagen. Für ein paar Stunden."

Sie zauberte einen Diagnostik Spruch über ihm; er hatte mehrere Brüche in seinen Händen und seine Augenhöhle und sein Oberkörper waren voller Hämatome.

Sie nahm sanft seinen Arm und führte ihn den Gang hinunter, in Richtung Krankenhaus Abteilung. „Sind es wieder die Albträume? Ich kann dir ein paar mehr Okklumentik Techniken zeigen, es hilft vielleicht. Komm, lass mich dich zusammenflicken und du kannst den Traumlosen Schlaf Trank haben."

Harry stieß ein hysterisches Lachen aus. „Ich wünschte ich hätte Alpträume."

Hermine pausierte und schaute ihn an. „Was meinst du?"

Harrys Gesicht zuckte. „Es sind keine Alpträume Hermine. Es sind schon seit Jahren keine Alpträume mehr. Es ist er. Wenn ich schlafe, bin ich er. Ich foltere Leute und töte sie und ich fühle, wie er sich fühlt, wenn er es tut. Ich muss nicht mal schlafen, damit es passiert, es ist nur schlimmer wenn ich schlafe." Harry zitterte vor Erschöpfung. „Das letzte Mal, als ich eingeschlafen bin, hat er neue Flüche ausprobiert und dann hat er einen Kelch voll Einhorn Blut getrunken und als ich aufgewacht bin, konnte ich es schmecken. Ich kann nicht – ich kann nichts essen –"

„Harry du hast mir nicht erzählt, dass die Dinge so schlimm geworden sind. Du hättest es mir sagen sollen."

Er zuckte zusammen. „Was – wir reden wieder?" Seine Miene war verletzt, als er sie anstarrte.

Hermines ließ ihre Hand sinken und sie schaute zu ihm zurück. „Erzähl mir was passiert."

Er schüttelte seinen Kopf, seine Augen starrten ins Leere. „Es ist nicht so schlimm, wenn ich etwas habe, auf dass ich mich konzentrieren kann. Wenn ich auf einer Mission bin – wenn ich mit Ron und Gin zusammen bin – wenn ich mich daran erinnere, warum ich all das hier mache, kann ich ihn draußen halten. Aber – es ist, als ob es einen Teil in meinem Verstand gibt, der eine offene Tür ist und manchmal gehe ich hindurch, wenn ich abgelenkt bin. Wenn ich aufwache – weiß ich nicht immer, ob es ich bin oder er, als der ich aufwache."

Hermine beeilte sich mehrere Kräftigungstränke herauszuziehen. „Nimm die hier. Mir ist es egal wie schrecklich sie schmecken, du bist unterernährt."

Harry würgte zwei hinunter und erbrach sie beide wieder. Hermine ließ die Sauerei verschwinden und zog einen Beruhigungstrank für den Magen hervor und reichte ihm den Trank etwas sanfter.

„Versuch den hier. Wenn du seit mehreren Tagen nichts mehr gegessen hast, dann hilft er. Trink ihn langsam."

„Hermine –", sagte er zwischen den Schlucken, als sie Sprüche murmelte und Blutergusspaste über seinem Gesicht verteilte. „Ich glaube irgendetwas stimmt nicht mit mir."

Hermines Finger zuckten und sie schüttelte energisch ihren Kopf. „Harry – Ich glaube wirklich, dass Okklumentik zu üben damit helfen könnte. Ich kann dir damit helfen. Ich habe in der Zwischenzeit mehrere Bücher gelesen, ich denke ich kann es sanfter tun als Severus es getan hat; vielleicht würde es besser werden."

Sie zauberte eine komplexe Diagnostik über ihm. Er war untergewichtig. Er litt an chronischem Schlafentzug. Er war besorgniserregend schwach. Er vibrierte vor Magie, auf die Art, wie er es schon immer getan hat, seit sie ihn kannte. Seine magische Signatur war verschwommen und undeutlich. Es war wie Harry war; wie er es schon immer gewesen ist, Pomfrey hat es ihr erzählt, als Hermine während ihren ersten Ausbildungsjahre nachgefragt hatte.

Harry presste seine Hand gegen seine Narbe und wandte seinen Blick ab. „Okklumentik hilft nicht."

Hermine stieß ein frustriertes Seufzen aus. „Ich weiß, dass sich von seinen Emotionen loszulösen am Anfang schwierig sein kann, aber ich denke, wenn du es versuchst, könnte es –"

„Es macht es schlimmer.", sagte Harry mit harscher Stimme. „Jedes Mal wenn ich es versuche, wird es noch schlimmer."

Hermine schluckte und drehte sich um, um neue Kräftigungstränke herbeizurufen, ihr Kiefer spannte sich an. Sie reichte ihm, ohne etwas zu sagen, die Fläschchen. Er schaffte es sie unten zu behalten.

Sie zog eine Phiole Traumlosen Schlaf hervor, ohne ihn anzuschauen. „Nun wir sind uns zu mindestens darüber einig, dass ungestörter Schlaf nicht schaden kann."

Er nickte kurz und kippte den Trank hinunter.

Mit all den Kräftigungstränken in seinem System brauchte es länger bis der Trank anfing zu wirken. Er saß für eine Minute da, bevor sein Kopf nach vorne gegen ihre Schulter kippte.

Hermine zögerte und schloss dann ihre Arme um ihn und umarmte ihn innig. „Ich bin mir sicher, dass du dich besser fühlst, nachdem du geschlafen hast."

„Ich vermisse Gin."

Ihre Kehle zog sich zusammen und sie legte ihren Kopf auf seinen. „Ich weiß. Es tut mir leid."

Er stieß einen leisen Schluchzer aus. „Wenn ich mit ihr zusammen war, schien alles für eine Weile einfacher zu sein."

Ihre Hände zitterten. „Es tut mir leid Harry."

Sie hielt ihn fest, während er in einen tiefen Schlaf sank. Dann deckte sie ihn vorsichtig zu und ging, um mit Alastor zu sprechen.

Fleur war im Kriegszimmer, als Hermine den Türrahmen erreichte.

„Isch 'abe nicht oft von Gabrielle ge'ört in letzter Zeit. Sie 'at sonst immer Wort schicken lassen über das Radio, damit ich mir keine Sorgen maschen würde. Ein kleiner Witz oder eine Redewendung, damit ich wusste, dass es ihr gut geht. Aber in letzter Zeit ist da fast nischts gewesen. Du musst doch einen Weg 'aben, um sie zu kontaktieren. Sie ist meine kleine Schwester, ich bin für sie verantwortlisch."

Moodys Mund zuckte und sein Auge drehte sich schnell umher. „Deine Schwester hat immer unter ihren eigenen Bedingungen gearbeitet. Ich werde sehen, was ich tun kann."

Fleur nickte steif. „Danke. Bill und isch 'aben wieder die Schutzzauber auf allen Sischer'eit'äusern ersetzt und wir erneuern gerade die Schutzzauber auf der 'öhle. Wie dem auch sei gibt es Grenzen wie viel wir noch maschen können. Wir sind fast komplett ausgelastet. Wir brauschen einen Zweitsitz oder die magischen Quantitäten werden die Sischer'eit kompromittieren."

Moody stieß einen leisen Seufzer aus und nickte, sein Auge rollte sich verdächtig nach unten. Er schien ein ganzes Jahrzehnt gealtert zu sein in den zwei Wochen, wo Kingsley Tod war. „Ich werde ein Team schicken, um nach neuen Standorten Ausschau zu halten. Wir werden Wachen dafür brauchen. Du und Bill werdet sie ausbilden müssen."

Fleur nickte wieder und ging.

Hermine betrachtete Fleurs Gesicht, als sie aneinander vorbei gingen. Fleur war eine liebenswerte, himmlische Figur in einer Armee, die immer grauer und verzweifelter wurde, aber die Belastung des Krieges war in ihren Augen sichtbar. Fleur und Bill spiegelten sich gegenseitig mit ihren stillen Schuldgefühlen wider.

Fleurs Eltern sind frühe Opfer des Krieges geworden, als der Krieg Frankreich erreicht hat. Gabrielle hat überlebt, weil sie in der Schule war und nicht zu Hause, aber irgendwann hat der Krieg auch Beauxbaton ausgelöscht. Nur wenige Mitglieder des französischen Widerstandes hatten überlebt. Hermine glaubte, dass Gabrieles Veela Charme der Grund dafür gewesen sind, warum sie verschont wurde. Die Art wie Gabrielle damit weiter gemacht hat sie als Waffe zu benutzen, schien wie eine Art durch Schuldgefühle hervorgerufene Entschädigung und Rache.

Gabrielles Methoden sind mit der Zeit immer grausamer und rachsüchtiger geworden. Auffällig. Grenzwertig unvorsichtig. Hermine hat angefangen Beruhigungstränke zu nehmen, bevor sie sich überhaupt auf machte, um zu der Höhle in Cornwall zu gehen.

Hermine war sich nicht sicher, wie viel Fleur über Gabrieles Aktivitäten wusste, aber sie glaubte, dass Fleur genug wusste und mehr vermutete, darüber warum ihre kleine Schwester immer so begierig auf die nächste Mission war.

Gabrielles Augen waren kälter und älter, also sogar die von Draco.

Nachdem Fleur gegangen war, starrte Hermine Moody im Stillen für einige Sekunden an. Er seufzte und fing an Privatsphäre Zauber zu zaubern.

„Ich mach mir Sorgen um Harry.", sagte Hermine, als Moody sich wieder hinsetzte. „Er scheint kurz vor einem Abgrund zu stehen. Wir müssen nach Hogwarts kommen."

„Wir versuchen es schon. Remus ist momentan mit einem Team dort."

„Ich denke –" Sie zögerte und verschränkte ihre Arme. „Ich habe mich – in letzter Zeit mit ein paar Dingen beschäftigt. Ich habe einen Weg gefunden, um die Schutzzauber, die um Hogwarts platziert sind, zu zerstören. Ich habe alle Berichte analysiert, die zurück gebracht wurden. Es gibt – eine Bombe – eine Bombe, die ich denke ich bauen kann. Sie kann unter einem temporären Stillstandzauber platziert werden. Draco oder Severus könnten sie platzieren, ohne ihre Deckung zu riskieren. Ich kann die Zündung für bis zu drei Tage verzögern."

Moody starrte sie an. „Du denkst?"

Hermines Kehle zog sich zusammen, aber sie hob ihr Kinn an. „Nun, ich habe noch nie zuvor eine gemacht. Als ich die Idee vor ein paar Jahren erwähnt habe, wurde mir gesagt dass es unethisch ist, egal wie sehr sich die Explosion nur auf den Standort der Todesser beschränken würde. Der Orden hat entschieden dass wir Explosionen nur in leeren Gebäuden verwenden können. Wie dem auch sei diese Bombe würde nicht viel Schaden anrichten. Die Explosion würde auf die magische Umgebung des Schlosses abgezielt sein. Wenn – sie also sorgfältig abgeschirmt wird, sollte der Orden in diesem Fall nichts Unethisches daran finden."

„Welche Materialien würdest du benötigen?"

Sie konnte sehen wie Moody ein Budget für ihren Vorschlag kalkulierte.

Sie schluckte. „Ich – habe sie bereits."

Moodys Ausdruck erstarrte. Sein Auge drehte sich herum und blieb auf ihr liegen. „Das ist also Malfoys Idee. Er bietet an dir die Materialien zu besorgen?"

Hermine schob ihr Kinn nach oben. „Nein. Das sind ausschließlich meine Nachforschungen. Ich hab die Materialien, weil der Widerstand sie letztes Jahr mitgebracht hat, als das Fluch-Entwicklungslabor überfallen wurde. Es wurden eine große Menge an Materialien von dort zurückgebracht die –" Ihr Mund zuckte. „Sie werden nicht auf traditionelle Art zum Zaubertränke herstellen verwendet. Ich habe mehr als genug."

Moody warf ihr einen langen Blick zu. „Du hast nie Bericht darüber erstattet."

Sie zog ihre Augenbrauen nach oben. „Ich war damals sehr beschäftigt; alles was ich tun konnte war sie zu verstauen, bis ich Zeit hatte sie zu katalogisieren. Es war nicht bis Juli, dass ich genau wusste, womit ich es zu tun hatte." Sie zuckte mit den Schultern. „Meine Vorräte waren nie etwas, worüber ich Bericht erstatten musste."

Alastors Gesicht zuckte irritiert, aber er schien ihren Vorschlag ernsthaft in Erwägung zu ziehen.

Er ließ seinen Daumen über den Griff seines Zauberstabes wandern. „Eine Bombe zu benutzen, um nach Hogwarts zu kommen würde in der finalen Schlacht enden."

„Ich weiß." Ihr Brust fühlte sich eingeengt an und sie musst sich selbst zum Atmen zwingen. „Ich denke, wenn es als Befreiungsaktion verschleiert wird, könnten wir einen größeren Angriff als Ablenkung verwenden, während eine kleinere Gruppe ins Schloss geht. Die Schule sollte Minerva noch immer erkennen; sie wird vermutlich mit uns kooperieren."

Moody nickte langsam, er sah wie tief in Gedanken aus.

Hermine ging ohne ein weiteres Wort.

Alleine in ihrem Zaubertrank Schrank, lehnte sie sich nach vorne und legte ihren Kopf auf die Arbeitsfläche. Ihre Hände zitterten vor Stress und Erschöpfung. Voldemort fühlte sich wie eine nahende Flut an. Der Felsen, an den sich der Widerstand geklammert hatte, bröckelte unter ihnen weg.

Egal was sie tat, es war nie genug, damit sie im Vorteil sein würden.

Draco war seit fast einer Woche außer Landes, um die Marionetten Regierungen zu untersuchen, die Voldemort über Europa aufgestellt hatte. Es war ein Auftrag, den Voldemort ihm vermutlich aus einer Laune heraus aufgetragen hatte.

Rodolphus Lestrange ist auf solch einer Mission gewesen, als er von Gabrielle abgefangen wurde.

Draco hat eine Notiz in der Hütte zurück gelassen, um seine Abwesenheit zu erklären. Es ist ihm so kurzfristig aufgetragen worden, dass eine Notiz alles war, was er zustande gebracht hatte.

Seit dem Tag als sie sie gelesen hatte, hatte Hermine Alpträume davon, wie sie in der Höhle in Cornwall ankam und Draco fand, wie er verstümmelt in dem kleinen Zimmer sitzen würde. Alpträume darüber, dass er nie wieder zurück kommen würde und von Severus zu erfahren, dass er in irgendeiner Stadt im Ausland zerstückelt aufgefunden wurde.

Sie hat nie daran gedacht ihn vor Gabrielle zu waren.

Als sie spürte, wie ihr Ring das erste Mal seit Tagen wieder brannte, rannte sie aus dem Grimmauld Platz, um zu apparieren und sie stürmet durch die Tür der Hütte.

Er stand bereits in der Mitte des Zimmers, er hatte immer noch seine Todesser Roben an.

„Du bist zurück.", sagte sie, sie war so erleichtert, dass sie das Gefühl hatte, dass ihre Knie gleich nachgeben würden. Er war dort, er war noch am Leben, er schien unverletzt zu sein.

Sie steckte ihre Hand nach ihm aus. Ihre Hände zitterten als sie seine Roben umklammerte und sein Gesicht berührte.

„Geht es dir gut?", fragte er.

Sie nickte kurz, als sie ihren Kopf gegen seine Brust legte.

„Was ist los?"

Sie schloss für einige Sekunden ihre Augen und lauschte seinem Herzen, spürte ihn: lebendig.

„Nichts. Ich bin nur so müde. Ich hatte das Gefühl bis jetzt vergessen zu haben zu atmen."

Er war für einen Moment still, bevor er einen tiefen Seufzer ausstieß. Seine Hände zögerten, bevor er sie auf ihren Schultern ablegte.

Ihr Magen verdrehte sich und sie öffnete ihre Augen. „Was ist los?"

Draco war still. Seine Finger zuckten. „Mein Vater – er wird nach Britannien zurück geholt."

Hermines Herz stoppte, als sie zu ihm nach oben schaute.

Sein Ausdruck war verschlossen. Resigniert. „Er wird meine Gesellschaft erwarten, wenn wir beide nicht im Dienst sind."

„Oh"

Sie wusste nicht was sie sonst sagen sollte. Sie schaute zu ihm nach oben und er wandte seinen Blick ab, aber seine Hände lagen weiter auf ihren Schultern.

Sie suchte nach den richtigen Worten. „Natürlich, du solltest Zeit mit deinem Vater verbringen."

Er stieß ein schneidendes Lachen aus.

„Kaum. Mein Vater, er –" Draco zögerte und sein Blick senke sich auf den Boden. Sein Ton hatte etwas Jungenhaftes an sich. „– nun er gibt mir die Schuld für den zerbrechlichen Gesundheitszustand meiner Mutter." Seine Miene war verschlossen, aber seine Augen funkelten. „Er hat immer gesagt, dass er von mir erwartet, dass ich ein außergewöhnlicher Nachfolger sein werde, um wieder gut zu machen – dass ich sie fast getötet habe."

„Draco –"

Er zuckte leicht zusammen und räusperte sich, sein Ton war wieder so knapp wie immer. „Es ist also sicher zu sagen, dass ich wenig Verfügungsfreiraum – für irgendjemanden – in der nahen Zukunft haben werde. Ich werde vermutlich länger brauchen, um Aufträge zu erledigen. Du kannst Moody informieren, ich hoffe, dass er es berücksichtig."

Nicht verfügbar. Nicht für den Orden. Nicht für sie.

Sie fühlte sich so müde, dass sie kaum stehen konnte, aber sie nickte und richtete sich auf. „Natürlich. Mach dir keine Sorgen. Es tut mir leid. Du wirst dann auf das Anwesen zurück müssen, oder?"

Er nickte kurz.

Sie nahm seine Hände und ließ ihre Finger über sie wandern, überprüfte sie auf Zittern und Verkrampfungen. Sie musste sicher stellen, dass es ihm gut ging. Wenn sie nicht wusste, wann sie ihn wieder sehen würde, dann musste sie wissen, dass es ihm gut ging. „Wann kommt er an?"

„Morgen oder am Tag danach. Ich habe es herausgefunden, als ich mich zurückgemeldet habe." Seine Stimme klang matt.

Ihr Mund zuckte und sie konzentrierte sich auf seine Hände. „Das tut mir leid. Vielleicht – wird es nicht für lang sein."

„Das ist möglich. Er mag es nicht in Britannien zu bleiben."

Er sog scharf die Luft ein und sein Kiefer zuckte, als er sie beobachtete, wie sie seine Finger immer und immer wieder untersuchte. „Ich glaube dass etwas Großes kommen wird. Sag es Moody. Mir wurde gesagt, dass der Dunkle Lord mehrere Male persönlich nach Sussex gegangen ist, während ich weg war. Was auch immer es ist, dass er tut, er vertraut sich momentan niemanden an, außer vielleicht Dolohov. Es – könnte mit der unerwarteten Rückkehr von meinem Vater zusammenhängen."

Hermine nickte. „Ich werde es Moody sagen. Ich denke – der Orden bereitet sich darauf vor etwas wegen Hogwarts zu unternehmen."

„Es wäre eine Erleichterung wenn sie etwas tun würden. Die Dinge sind verdächtig still gewesen in letzter Zeit." Es lag eine unausgesprochene Frage in seiner Stimme.

Hermine vermied seinen Blick. „Kingsley zu verlieren war ein Rückschlag. Es hat die Moralen beeinträchtigt." Sie schaute weiter auf seine Hände.

„Sie sind auch mir gegenüber verdächtig still gewesen. Gibt es irgendwelche Zweifel an meinen Moralen?" Dracos Stimme war ruhig, aber mit einem rasiermesserscharfen Unterton, der darin versteckt war.

Hermine schaute auf. „Nein. Ich habe Moody nicht von deiner Drohung erzählt, wenn es das ist, was du fragst."

Dracos Blick flackerte. Sie sah, dass er sie anzweifelte.

Ihr Mundwinkel zuckte und sie ließ seine Hand los und ging einen Schritt zurück.

„Nachdem Kingsley gestorben ist, habe ich Moody gesagt, dass er und Kingsley dich zu sehr beanspruchen, nur um ihnen mehr Zeit zu verschaffen, aber ohne eine umfassendere Strategie zu haben und ich werde nicht mehr nur daneben stehen und zuschauen." Sie zuckte mit den Schultern. „Ich bin jetzt wichtiger – ohne Kingsley, braucht Moody meine Unterstützung, um alle klassifizierten Aspekte innerhalb des Orders aufrecht zu erhalten." Sie schenkte ihm ein kleines Lächeln. „Ich kann dich jetzt beschützen."

Dracos Lippen pressten sich zu einer geraden Linie zusammen und seine Miene wurde kalt und verschlossen.

„Ich will nicht, dass du sich selbst mit einbringst, um mich zu beschützen Granger." Seine Stimme war so kalt wie Eis.

Sie versteifte sich und ein schneidender Schmerz breitete sich in ihr aus. „Warum nicht? Ist Beschützen nur dir vorbehalten? Soll ich leise in den Sicherheitshäuser sitzen, während du den Krieg für mich gewinnst?" Sie schob ihr Kinn nach vorne. „Ich führe keine Angriffe durch. Ich bin noch immer sorgfältig in meinem Käf–"

Draco zuckte zusammen, bevor sie sich unterbrechen konnte.

Sie ließ ihren Kopf sinken und sog scharf die Luft ein, sie ballte ihre Finger zu einer Faust, als sie ihren Blick von ihm abwandte. „Es tut mir leid. Das – ich habe es nicht so gemeint. Ich sehe es nicht als das an."

Lüge.

Sie seufzte und schaute von ihm weg. „Ich verlasse die Sicherheitshäuser nicht. Ich koordiniere nur mehr der klassifizierten Details innerhalb des Ordens, was bedeutet, dass ich jetzt mehr Einfluss habe, als ich es zuvor hatte. Das ist alles. Ich bringe mich nicht – selbst in Gefahr."

Sie hörte auf zu sprechen und schaute Draco an. Sein Ausdruck war vorsichtig verschlossen.

Sie Luft hang um sie herum, kalt; als ob ihre Geister sie umgaben. Sie waren beiden von Toten durchtränkt.

Der Krieg war wie ein Abgrund, der alles wollte und nie zufriedenzustellen war. Er verlangte immer mehr. Noch ein weiteres Leben. Ein zusätzliches Maß an Blut. Sei besser. Schlauer. Rücksichtsloser. Schneller. Gerissener. Akzeptiere eine weitere Portion Schmerz.

Es war nie genug.

Hermine war zu Eleos und Panakeia gegangen. Sie hatte sich zu Füßen von Athena niedergeworfen. Sie hatte Gebetstürmchen gebaut. Sie hatte fast alles von sich geopfert, was sie anbieten konnte.

Nie genug.

Draco ist direkt zu Ares Altar gelaufen.

Nie genug.

Nichts war jemals genug. Der Krieg wollte immer mehr.

Wenn du lange genug in einen Abgrund schaust, wird der Abgrund zurück in dich schauen.'

Was wirst du geben? Was wirst du geben, um zu gewinnen?

Hermine schluckte. „Draco – was erwartest du das ich tue?"

Er seufzte und es klang wie ein Fauchen. „Ich will dich nicht in diesem verfickten Krieg haben." Die Wut in seiner Stimme lag blank. „Alles was ich tue ist mich zu sorgen, was passieren wird, wenn ich nicht all meine Anforderungen erfüllen kann."

Sie sog scharf die Luft ein und ging auf ihn zu, sie streckte ihre Hand nach seiner aus. „Der Orden ist nicht wie die Todesser. Draco –"

Sein Ausdruck wurde boshaft, bevor sie ihn berühren konnte.

„Ich bin mir dem Unterschied durchaus bewusst.", zischte er. „Denkst du, dass es irgendwie beruhigender ist zu wissen, dass du es freiwillig tun würdest?"

Hermine ging einen Schritt zurück und starrte ihn an, ihre Schultern waren starr. „Ich bin nicht ein Besitz, den du irgendwo wegsperren kannst, Draco. Ich habe Jahre damit verbracht zu trainieren, um meinen Beitrag für den Widerstand zu leisten. Du kannst mich nicht fragen aufzuhören, weil du dir Sorgen machst. Du hast zugestimmt – du hast geschworen nicht meine Arbeit beim Orden zu beeinträchtigen. Du kannst auch nicht versuchen, mich dazu zu bringen, durch Schuldgefühle in die Passivität überzugehen."

Er warf ihr einen Blick zu. „Du hast keine Ahnung was passieren wird, wenn du gefangen genommen wirst. Wenn –"

„Ich weiß es sehr wohl.", zischte sie und schnitt ihm das Wort ab. Ihre Kehle fühlte sich wie zusammengeschnürt und ihre Brust eingeengt an, bis sie kaum noch atmen konnte. „Was denkst du, dass ich mit meiner Zeit mache? Ich heile die Leute, bei denen ihr Todesser es nicht hinbekommt sie zu töten. Das ist fast alles, was ich seit Jahren mache. Ich habe mich um die Opfer der Fluch- Entwicklungsabteilung gekümmert, bis sie gestorben sind. Und sie sind alle gestorben." Sie versuchte zu schlucken. „Jeder – letzte – von ihnen – ist gestorben. Ich bin mir dem Risiko so sehr bewusst, dass ich manchmal denke, dass ich vielleicht durch das Wissen verrückt werde. Wag es nicht – wag es nicht mich so zu behandeln, als ob ich naive wäre. Ich weiß es genauso gut wie du. Warum denkst du, dass ich das alles hier so sehr will?" Ihr Stimme brach leicht ab.

Dracos Ausdruck blieb kalt.

Hermine drehte sich weg. Sie fühlte sich so ausgelaugt, sie wollte in einer Ecke zusammensinken, damit sie nicht mehr stehen musst. Sie ist so besorgt gewesen, als sie darauf gewartet hat, dass er nach England zurück kehrt. Sie hatte ihr Limit erreicht. Sie konnte spüren wie ihre Okklumentik Mauern ins Wanken gerieten; wie ein Damm, war ihre Erschöpfung kurz davor zu brechen.

Du verlierst. Du verlierst. Du hast niemanden gerettet. Draco. Harry. Ron. Ginny. Den Orden. Den Widerstand.

Du willst zu viel.

Ihre Schultern zitterten. Sie wollte zurück zu ihrem Zaubertrank Schrank gehen und etwas finden, das den Krieg aufhören ließ, wie durch tausende von Schnitten zu sterben.

Sie presse ihre Lippen zusammen und ihr Kinn zitterte. „Ich denke ich sollte gehen. Ich bin zu müde, um heute Abend diese Diskussion zu führen."

Sie wollte einfach verschwinden. Sie hatte es so satt ihn darum anzubetteln nicht zu sterben. Sie schluckte. Sogar ihre Spucke schmeckte bitter. „Ich werde Moody über deinen Vater berichten. Muss ich dich irgendwie heilen?"

Dracos Hand schoss nach vorne und umfasste ihr Handgelenk. „Nicht. Geh nicht. Ich weiß nicht, wann ich dich wieder rufen kann."

Sie wankte. „Draco – ich bin so müde – ich will nicht streiten –"

Er zog sie näher zu sich. „Bleib einfach bei mit. Bleib einfach."

Sie nickte leicht und ließ ihren Kopf gegen seine Brust sinken. Er schob seinen Arm um ihre Taille und apparierte. Sie tauchten in der Suite im Savoy wieder auf.

Er legte sie ins Bett und zog ihre Schuhe aus. Er saß auf der Kante, ließ seine Finger über ihrem Arm wandern, bis sie halb am Schlafen war.

Er stand auf. „Ich muss duschen und etwas essen. Ich werde zurück kommen."

Hermine steckte ihre Hand aus und umfasste seine. „Ich hatte Angst, dass du im Ausland sterben würdest und alles was ich haben würde deine Notiz war." Ihre Stimme war schwer. „Du schwebst immer in Gefahr und ich kann dich nie darum bitten aufzuhören."

Er ließ seinen Daumen über ihren Handrücken wandern. „Ich würde aufhören, wenn ich könnte. Du weißt das. Ich würde mit dir weglaufen und nicht zurückblicken."

„Ich weiß –" Ihre Stimme brach ab. Sie war zu müde, um ihre Emotionen im Schach zu halten. Sie stieß ein leises Schluchzen aus. „Stirb nicht Draco. Du kannst mich nicht zurücklassen."

Er sank zurück aufs Bett und ging nicht, bis sie aufgehört hatte zu weinen und eingeschlafen war.

Als sich das Bett bewegte, wachte sie auf und fand ihn auf der anderen Seite des Bettes, seine Haare waren leicht feucht. Es muss Stunden her, seit sie angekommen waren; das war mehr Schlaf, als sie gehabt hatte, seit er ins Ausland gehen musste.

Sie drehte sich um und in seine Arme, sie legte ihren Kopf auf seine entblößte Brust, fuhr mit ihren Fingern seinen Oberkörper entlang, bis er ihre Hand einfing und sie unter sich drehte. Er beobachtete ihre Augen, aber bewegte sich nicht, bis sie ihren Kopf anhob und ihn küsste.

Seine Hand lag auf ihrer Kehle, sein Daumen rutschte nach oben, sodass er unterhalb ihres Kiefers lag, als seine Zunge mit ihrer spielte. Schrittweise. Ihn sich in ihre Erinnerungen einzuprägen. Sie hätte nie gedacht, dass sie eine Person auf eine so langsame, intime Art kennen würde. Ihre Finger fuhren durch seine Haare und sie schloss ihre Augen, konzentrierte sich auf das Gefühl von ihm.

Sie wusste, wie er seine Lippen gegen diese eine Stelle an ihrer Kehle pressen würde, die Art wie er ihren Körper unter sich drücken würde. Das Gefühl seiner Hände auf ihren Oberschenkeln und seine Zähne die über ihre Haut wanderten.

Als er in sie stieß, lagen seine Hände fest um ihre Handgelenke. Sie wölbte sich und traf seine Hüften mit ihrer. Sie spürte, wie sein Atem über ihr Gesicht geisterte.

„Meins. Du bist meins.", sagte er, als er seine Küsse ihren Kiefer entlang wandern ließ.

„Immer."


„Wer Monster bekämpft, sollte darauf achten, dass er dabei selbst kein Monster wird. Wenn du lange genug in einen Abgrund schaust, wird der Abgrund zurück in dich schauen." – Friedrich Nietzsche