Rückblick 36

Juli 2003

Die Stunden des erste Julis krochen dahin. Hermine und die anderen Heiler standen im Eingangsbereich, beobachteten die Uhr. Warten. Es gab kaum Unterhaltungen.

Hermine stand beim Fenster, malte Runen auf das Glas, verbannte sorgfältig jeden Gedanken an Draco aus ihrem Verstand. Furcht war wie eine invasive Ranke durch sie hindurch gewunden. Ihre Augen schossen immer wieder zur Uhr hinüber. Es war fast zwölf Uhr mittags. Ihre Hände fingen an leicht zu zittern. Sie umklammerte den Fensterrahmen, als sie weiter die Uhr beobachtete.

Seamus hatte versprochen einen Patronus zu schicken.

Als die Uhr Zwölf schlug, stand Hermine da, zu verängstigt, um noch zu atmen, als sie beobachtet wie die Minuten dahin krochen.

Nichts passierte.

Du hast es falsch gemacht. Du hast einen Fehler gemacht. Du hast dich verrechnet. Sie haben dir alle vertraut und du hast irgendetwas falsch berechnet.

Sie starrte weiter ihre Hände an, bis das Zimmer vor ihren Augen verschwamm. Ihre Fingerspitzen und Arme fingen an zu kribbeln, als sie im Stillen auf die Ur schaute. Ihr Herz schlug so schnell, dass es einen stechenden Schmerz in ihrer Brust verursachte.

Ein weißer, leuchtender Fuchs platzte plötzlich in das Foyer. „Es hat funktioniert! Punkt zwölf Uhr! Das verdammte Ding hat das Dach des Astronomie Turms weggesprengt und die Schutzzauber abgerissen."

Hermine stand erstarrt das, bis der Fuchs verschwand, dann stieß sie ein abgehacktes Keuchen aus und ihre Knie gaben nach. Sie saß mitten am Boden, schluchzend. Ihre Brust fühlte sich an, als ob sie zerbrach. Sie presste ihre Hand gegen ihr Sternum und versuchte zu atmen, ihre Lungen verkrampfen sich schmerzhaft.

Es hat funktioniert. Sie drehte ihren Kopf zur Seite und drückte ihr Kinn in ihre Schulter, als sie damit zu kämpfen hatte sich zu atmen. Ihre Lungen und ihre Kehle brannte. Die Bombe hat funktioniert. Sie zitterte vor Erleichterung. Sie hörte Stimmen, die sie nicht zuordnen konnte.

Sie presste ihre Hände über ihren Mund und versuchte aufzuhören zu weinen. Beruhige dich. Beruhige dich. Du bist im Dienst. Sie vergrub ihr Gesicht in ihrer Armbeuge und schluchzte vor Erleichterung, bis ihr Kopf das pochen anfing.

Eine warme Hand legte sich um ihren Ellbogen und half ihr vom Boden nach oben.

„Komm meine Liebe.", sagte Poppy, wickelte einen Arm um Hermines Schulter, als sie weiter in ihren Handrücken schluchzte. „Wir holen dir eine Tasse Tee. Padma wird dich rufen, falls jemand reingebracht wird."

Poppy führte Hermine den Gang hinunter in die Küche und setzte sie an den Tisch. Hermine wischte sich die Tränen aus den Gesicht und schloss ihre Augen, zwang sich dazu einzuatmen, während sie bis vier zählte und auszuatmen, während sie bis sechs zählte, bis ihre Brust aufhörte sich zusammenzuziehen. Ihr Sternum tat weh. Sie presste ihre Hand gegen die Mitte ihrer Brust, bis sie spüren konnte, wie sich ihr Herzschlag verlangsamte.

Die Küche war seltsam leise. Sie öffnete die Augen und fand sich selbst umgeben von einem Dutzend Diagnostiken. Poppy stand neben ihr, ihr Ausdruck angespannt, als sie all die verschiedenen Sprüche beobachtete und veränderte, die sie über Hermine gezaubert hatte.

Hermine rutschte das Herz in die Hosentasche und sie ballte ihre Hände zu Fäusten, die Anspannung breitete sich in ihrer Wirbelsäule aus, so als ob sie von einem Elektroschock getroffen wurde. Sie zog schnell ihren Zauberstab hervor und ließ alles was Poppy gezaubert hatte, mit einer einzigen schnellen Bewegung verschwinden.

„Ich dachte du hast Tee gesagt Poppy. Hat sich die Definition davon geändert?" Ihre Kehle fühlte sich wie zusammengeschnürt an, und ihre Stimme hörte sich säuerlich an.

Poppy hob ihren Blick an und schaute zu Hermine, ihre Miene war nicht entschuldigend. „Du bist vielleicht ein Heilkunde Wunderkind, aber ich bin schon Jahrzehnte länger eine Heilerin, als du es bist. Du – solltest bereits mehrere Zaubertränke für deine Angstzustände genommen haben."

Hermine schob ihr Kinn nach vorne und ließ ihren Blick sinken. „Ich kann nicht. Sie beeinflussen meine Okklumentik."

Poppy schnaubte. „Okklumentik ist ein Verband auf einem Bombarda Fluch. Du heilst nichts damit, wenn du dich distanzierst, du versteckst es nur. Und" – ihr Ton wurde spitz – „es verschlimmert sich nur, durch deine Benutzung der Dunklen Künste."

Hermine versteifte sich und schaute schnell nach oben.

Poppy erwiderte ruhig ihren Blick. „Ich bin kein Idiot. Ich habe schon seit langen vermutet, welche Art von Sprüchen du benutzt, um manche der Flüche von Sussex so schnell zu dekonstruieren und zu stoppen. Du – du –"

Poppys Stimme brach ab und sie presste ihre Lippen für einige Sekunden zusammen. Ihr Mund zitterte. Sie sog scharf die Luft ein. „Dunkle Magie häuft sich an. Geist und Körper, sie verlangt einen Preis. Ich habe bis jetzt nichts gesagt, weil ich wusste, dass du das Tribut besser verstehst, als ich es tue." Sie legte zaghaft ihre Hand auf Hermines Schulter. „Du musst wissen, dass du einen Punkt erreichst, wo der Schaden unumkehrbar ist."

Hermines Mund zuckte und sie wandte ihren Blick ab und bemerkte die Privatsphäre Zauber, die über dem Zimmer gezaubert worden sind.

„Ich weiß."

Sie starrte nach unten auf ihre Hände. „Ich – es war nicht – es ist nicht immer so –" Sie wurde still und ihre Finger wanderte unbewusste zu nach oben und spielten mit der leeren Kette um ihren Hals. Sie schüttelte ihren Kopf. „Egal. Es ist egal."

Sie schaute nach oben zu Poppy mit einem matten Lächeln. „Ich werde aufhören, wenn der Krieg vorbei ist. Ich werde aufhören. Ich verspreche es. Und ich werde auch einen Geist-Heiler aufsuchen."

Poppy stieß ein trauriges Seufzen aus und nickte, während sie mit ihrer Hand kleine Kreise auf Hermines Rücken fuhr. „Ihr ganzen Kinder solltet Geist-Heiler sehen. Vor allem du und Harry. Ich wünschte ich hätte Albus mehr dazu gedrängt Harry nach St Mungos zu bringen."

Hermine blinzelte und zog ihre Augenbrauen zusammen. „Was meinst du?"

„Oh." Poppy Seufzte noch einmal und man konnte ihr ihre Erschöpfung im Gesicht ansehen. „Während Harrys erstem Jahr, nach der unglücklichen Situation mit Professor Quirrell, als ich Harry zum ersten Mal untersucht habe, habe ich mir Sorgen um seine magische Signatur gemacht. Sie war ungleichmäßig, fast so als ob er zwei hatte."

„Zwei?" wiederholte Hermine, ein kaltes, kriechendes Gefühl breitete sich langsam über ihr aus, so als ob Eis durch ihre Venen glitt.

„Ja. Ich hatte noch nie zuvor so etwas gesehen. Ich bin zu Albus gegangen. Er hat gesagt, dass es von dem Todesfluch all die Jahre zuvor gewesen sein muss, dass es einen kleinen Teil von Harrys Signatur abgespalten haben muss. So schade, dass niemand daran gedacht hat ihn als Baby untersuchen zu lassen, bevor er bei seinen Verwandten abgegeben wurde. Albus hat sich die Diagnostik selbst angeschaut und gesagt, dass es nichts ist, um das man sich Sorgen machen sollte. Als ich darauf gedrängt habe, hat er gesagt, dass Harry höchst wahrscheinlich vielen traumatischen Untersuchungen im St Mungos unterzogen werden würde, von Forschern, die den Todesfluch untersuchen wollten. Albus hat gesagt, dass sich das Problem irgendwann von selbst wieder beheben würde. Es schien so, als ob es das getan hat, über die Jahre hinweg, schienen sich die Signaturen wieder zu verbinden."

Poppy legte nachdenklich ihren Kopf auf die Seite. „Aber – mit dem ganzen Kopfweh dass er hat, frage ich mich, ob es richtig passiert ist."

Hermine hatte das Gefühl ins Gesicht geschlagen worden zu sein.

„Es gab zwei magische Signaturen? Keine zurückgebliebene Fluch Signatur und eine magische Signatur?", fragte Hermine mit schneidendem Unterton.

„Magisch.", sagte Poppy, als sie nickte und den Stuhl neben Hermine hervorzog. Sie setzte sich mit einem Seufzen hin. „Ich habe versucht Aufzeichnungen über ähnliche Phänomene in der Heilkunde Geschichte zu finden, aber es gab nichts dass ich dazu finden konnte. Aber nun, Harry ist die einzige Person, die jemals einen Todesfluch überlebt hat."

Hermines Hände fingen das Zittern an. „Du hast gesagt – ich habe vor Jahren schon nach seiner magischen Signatur gefragt. Du hast gesagt, dass sie in Ordnung war. Dass es normal für Harry war."

Poppy legte Hermine wieder sanft die Hand auf die Schulter. „Ich wollte nicht, dass du dir Sorgen machst. Als du gefragt hast, waren sie fast komplett wieder zusammen verschmolzen."

Hermines Mund zuckte und sie hatte Probleme damit die richtigen Worte für die nächste Frage zu finden. „Also war es die gleiche Signatur? Das kleinere Stück war identisch?"

„Nicht direkt. Albus hat gesagt, dass es sich durch die Aufspaltung einzigartig entwickelt hat –"

Hermine stand so abrupt auf, dass ihr Stuhl nach hinten umfiel, scheppernd auf den Steinboden. „Das ist nicht wie es funktioniert. Magische Signaturen sind Seelen-Basiert, die entwickeln – sich nicht verschieden. Ich muss gehen."

Sie floh aus der Küche raste die Treppe nach oben, schnappte sich ihren Mantel und ihre Umhängetasche und rannte aus der Tür des Grimmauld Platzes, bevor irgendjemand sie aufhalten konnte.

Sie apparierte mit einem lauten Plopp und tauchte an dem vorgesehenen Platz im Verbotenen Wald wieder auf, den der Orden ausgewählt hatte, um sich Hogwarts zu nähern.

Das Schloss stand in der Ferne. Sogar von da, wo sie stand, konnte sie die Dunkle Magie in der Luft riechen, gemischt mit dem penetrant, metallischen Geruch der Explosion. Sie brach so schnell sie konnte in Richtung des Schlosses auf.

„Granger?" Ein Widerstandkämpfer mit breiten Schultern tauchte neben einem Baum auf, während der Desillusionierungszauber langsam verblasste.

Sie schaute erschrocken zu ihm hinüber. Sie erkannte ihn vage wieder, konnte sich aber nicht an seinen Namen erinnern.

„Was tust du hier Granger?"

„Ich muss Harry sehen." Sie starrte ihn an, umklammerte ihren Zauberstab, so feste, dass sie spüren konnte, wie sich das Holz ihn die Knochen ihrer Hand drückte. Ihr kompletter Körper fühlte sich kalt an. „Ich bin gekommen, weil ich Harry sehen muss."

Der Mann sah verwirrt aus. „Er ist im Schloss. Alle sind rein gegangen. Es ist niemand mehr hier draußen, außer Späher die Wache halten."

Hermine schluckte schwer und nickte. „Dann geh ich ins Schloss."

Sie machte sich auf dem Weg zum Rand des Verbotenen Waldes. Sie konnte den Astronomie Turm sehen, rauchend und durch die Explosion beschädigt. Sie stoppen in der Nähe von mehreren desillusionierten Zelten.

„Hermine was tust du hier?" Angelina kam aus einem Zelt.

„Ich muss Harry sehen."

„Jetzt? Kann es nicht bis heute Abend warten?"

Hermine schnaubte. „Wenn es das könne wäre ich wohl kaum fünfhundert Meilen appariert."

„Alles klar. Gut. Ich lasse Wort schicken. Bleib hier im Camp. Wir werden ein paar Leute rein schicken, um die Nachricht zu Harry zu bringen."

Hermine schluckte und fand sich damit ab, zu warten. Sie hatte ein brennendes Gefühl in ihrer Magengrube.

Es fühlte sich wie Stunden an. Hermine half den Feldheilern in im Zelt, heilte verletzte Kämpfer und bestimmte, wer zum Grimmauld Platz geschickt werden musste.

Sie bekam Bruchstücke von Berichten mit, was näher am Schloss vor sich ging. Nachdem die Bombe explodiert war, waren die Schutzzauber komplett zusammengebrochen. Der Widerstand ist schnell eingerückt. Der Angriff hat das Gefängnis komplett unvorbereitet getroffen. Abgesehen von den Schutzzaubern waren die Sicherheitsmaßnahmen überraschend locker. Sie Wachen hatten sich zurückgezogen.

Der Widerstand belagerte momentan die Eingangshalle und die Große Halle. Sie versuchten ihren Halt zu stärken, bevor der unausweichlichen Gegenschlag kommen würde.

Es lag eine nervöse Energie in der Luft, da der Angriff bis jetzt so gut gelaufen war. Harry und das Team, das beim ersten Angriff nach Hogwarts hineingeschlichen waren, waren bis jetzt noch nicht wieder aufgetaucht.

Die Luft im Zelt war zum Ersticken, gefüllt mit dem Geruch von Blut, den Überbleibseln von Dunkler Magie und Zaubertränken. Der salzige, kupferne Geruch des Blutes vermischt mit der ganzen Magie brannte in ihrer Nase.

Hermine arbeitete im Stillen, ihre Augen wanderten regelmäßig zu der Öffnung im Zelt, suchten nach Harry.

Endlich schob sich Stoff des Zelts zur Seite und Harry platze herein, gefolgt von Ron und Fred. Ihr Herz machte einen Satz nach oben in ihre Kehle, als sie Harrys blasses Gesicht erblickte.

Du hättest es wissen sollen. Er ist dein bester Freund, du hättest es bemerken sollen.

„Hermine was ist los?"

Hermine eilte durch das Zelt auf Harry zu. Sobald er innerhalb ihrer Reichweite war, umklammerten ihre Finger den Stoff seines Shirts.

„Wir haben deine Nachricht bekommen, als wir wieder auf die Haupttruppe im Schloss gestoßen sind." Harry war bedeckt mit Staub und Ruß. Er rieb sich über das Gesicht und hinterließ einen Steifen aus Ruß auf seiner Stirn. „Was machst du hier? Ist irgendetwas mit Ginny passiert?"

„Nein." Hermine schüttelte energisch ihren Kopf. „Nein. Ginny geht es gut. Sie ist im Grimmauld Platz. Komm mit mir mit, da ist ein kleineres Zelt hier drüben."

Harry seufzte hörbar vor Erleichterung und folgte ihr. Seine nachdenkliche Stimmung war verschwunden. Seine Augen waren klar. Sein Auftreten wirkte angestrengt fokussiert, wie wenn er Quidditch gespielt hat.

„Wir haben ihn gefunden. Den in Hogwarts. Er war im Raum der Wünsche. Es war Ravenclaws Diadem. Ron hat es mit dem Schwert von Gryffindor in der Hälfte zerschlagen. Also – ist es jetzt nur noch die Schlange. Neville und –"

Hermine zog ihn in das kleine Zelt und blockierte den Weg für Ron und Fred. „Ich muss etwas privat überprüfen.", sagte sie. „Es wird nur ein paar Minuten dauern."

Ron schaute auf die herunter, seine Augenbrauen waren zusammengezogen. „Hermine, das ist nicht wirklich – Harry sollte –"

Ihr Magen verdrehte sich schmerzhaft, als sie in Rons besorgtes Gesicht blickte. „Ich brauche ein paar Minuten. Das hier ist wichtig."

Ron betrachtete sie für einen Moment und nickte dann langsam. „Alles klar. Wir sind dann draußen."

Ihre Kehle fühlte sich wie zugeschnürt an, als sie kurz zur Antwort nickte. „Danke."

Sie sicherte den Eingang ab, drehte sich um und erblickte Harrys fragendes Gesicht.

Sie atmete zitternd ein. „Harry, du musst dich hinsetzte und mich etwas überprüfen lassen. Ich weiß, es scheint die falsche Zeit dafür zu sein, aber du musst mir vertrauen."

Sie drückte ihn nach unten in einen Stuhl und platzierte ihre Finger sanft auf seinen Schläfen, versuchte den Dreck weg zu wischen, den er über seinem Gesicht verteilt hatte. Als sie sein Gesicht betrachtete, breitete sich ein ziehendes Gefühl in ihren Wangenknochen aus und ihre Finger zitterten leicht.

Sie zwang ihre Okklumentik Mauern an ihren Platz und zog ihre Hand zurück. Ihre Finger waren ruhig und ihre Aufmerksamkeit chirurgisch genau, als sie eine komplexe Diagnostik Projektion über ihm zauberte. Dann fing sie an leise Verschwörungen zu murmeln, sie wob ein analytisches Netz aus Magie um ihn herum.

Sie machte einen Schritt zurück und betrachtete die magische Signatur sorgfältig. Wenn es in der Vergangenheit mal zwei verschiedene Signaturen gegeben hat, dann gab es jetzt keine mehr. Sie hatten sich fast komplett miteinander verbunden. Sie versuchte vorsichtig sie auseinander zu locken, versuchte auszumachen, welche Teile zu welcher Signatur gehörten, aber sie waren verbunden und ineinander verschlungen.

Harry beobachtete sie. „Hermine was tust du?"

Hermine ignorierte ihn, beobachtete aufmerksam die Variationen in den Projektionen, als sie einen Spruch über ihm zauberte. Er hatte keinen Effekt. Sie versuchte ein paar weitere.

Sie untersuchte die Magie, die sie um ihn herum gewoben hatte. Sie hatte ein schmerzhaft, schweres Gefühl auf ihrer Brust. Sie blinzelte und schaute Harry in die Augen, steckte ihre Hand aus und legte sie auf seine Schulter.

„Harry – ich musst deine Narbe berühren."

„Nein, nicht." Harry wich zurück.

Hermines Griff um seine Schulter verstärkte sich, bis sie seine Knochen durch seine Jacke spüren konnte. Er ist schon immer so dünn gewesen. „Harry, ich muss das tun. Es tut mir leid, ich weiß, dass es schmerzhaft ist. Du weißt, dass ich nicht hier sein würde, wenn es nicht dringend wäre."

Harry zögerte und schluckte, als er zu ihr nach oben schaute. „Also gut. Du kannst es tun. Aber sag mir warum."

Hermine zögerte, ihre Lippen zuckten. „Lass mich erst das hier überprüfen – dann werde ich dir sagen was ich tue."

Seine Augen suchten für einen Moment ihr Gesicht ab, bevor er kurz nickte.

Hermine murmelte einen Spruch und drückte die Spitze ihres Zauberstabes gegen die blitzförmige Narbe, die sich über seine Stirn zog. In dem Moment, wo ihr Zauberstab seine Haut berührte, schrie Harry durch seine Zähne. Er riss seinen Kopf gewaltsam nach hinten, als er fast zusammenbrach. Die magische Signatur, die vor ihr abgebildet war, erschauderte plötzlich und Teile davon wurden langsam blutrot und zeigten deutlich auf, welche Teile der Signatur fremd waren. Rote Tentakeln wanden und schlangen sich, wo sie verbunden und mit der größeren, magischen Signatur verschlungen waren.

Sie war identisch mit der magischen Signatur des Hufflepuff Kelchs.

Hermine riss ihren Zauberstab zurück und stieß ein leises Keuchen aus. „Oh Gott."

„Was ist das? Hermine! Was – ist das?" Harry starrte auf die Projektion vor ihm, sein Gesicht war leichenblass.

Hermine hatte das Gefühl, innerlich zu Staub zu zerfallen. Sie öffnete ihren Mund aber kein Ton kam aus ihrer Kehle.

Sie zwang sich dazu zu schlucken und versuchte es noch einmal. „Es ist – es ist ein Seelen Splitter Harry. Da ist – da ist ein Teil von Toms Seele in dir drinnen."

Harrys Kinn fiel nach unten und er wurde grau, als er weiter auf die Projektion vor sich starrte.

Hermine schluckte und ihr Kinn zitterte. Sie drehte ihren Zauberstab mit zitternden Fingern in ihren Händen umher. „Die – die Seele wird zerrissen, wenn der Todesfluch benutzt wird. Weil der Todesfluch wieder auf ihn zurückgeworfen wurde, als du ein Baby warst, muss ein Teil abgetrennt worden sein. Normalerweise würde das Seelenfragment in einem Objekt platziert werden – aber wenn es einfach dort zurück gelassen wurde – muss es sich selbst an das einzige lebende Dinge geklammert haben und muss versucht haben sich mit dir zusammenzuschließen."

Ihre Brust fühlte sich so eng an, dass sie kaum atmen konnte. „Es tut mir leid. Ich hätte es früher bemerken müssen. Ich hätte – wenn ich es früher bemerkt hätte – es tut mir so leid Harry."

Harry saß wie erstarrt da, als er seine magische Signatur und das parasitäre Seelen Fragment anstarrte, dass sich darum herum und durch es hindurch wand. Hermines Zunge war in ihrem Mund verdreht, so als ob sie sich gleich übergeben musste.

Sie versuchte an irgendetwas zu denken, egal was. Es musste einen Weg geben, es rauszubekommen, es zu entfernen, ohne Harry zu töten.

Draco hat vielleicht ein Buch in seiner Bibliothek, dass sie benutzen konnte. Der Widerstand würde sich zurückziehen und Hogwarts verlassen. Sie musste Harry dort wegholen und sich selbst mehr Zeit für Nachforschungen verschaffen; es gab vielleicht etwas, dass sie tun konnte. Sie musste Harry nur da rausbekommen. Dann konnte sie zu Draco gehen.

„Natürlich." Harry stieß ein leises Lache aus, dass Hermine aus ihren Gedanken riss. „Natürlich – das ist wie es ist. ‚Keiner kann leben, während der andere überlebt'. Ich hätte es wissen müssen." Er machte ein Geräusch und Hermine war sich nicht sicher, ob es nochmal ein Lachen war oder ein Schluchzen war. Er stand auf, ließ die Projektionen mit einer kurzen Bewegung seines Zauberstabes verschwinden. Dann hob er eine Hand an und drückte seinen Handballen gegen seine Narbe.

„Die ganze Zeit – ich dachte, ich wäre der Auserwählte, weil Tom und ich uns ähnlich sind. Halbblüter, Weisen, Zwillings Zauberstab Kerne, Parselmünder..." Seine Stimme verblasse und er stieß ein tiefes Lachen aus. „Die ganze Zeit – habe ich gedacht, dass ich ihn besiegen würde, indem ich Dunkle Magie verweigere und immer das Licht wähle – selbst, als ich dachte, dass ich durch das Verlangen danach verrückt werden würde. Ich dachte, das ist es, um was es geht. Dass es so etwas war." Harry stieß einen erstickenden Laut aus. „Natürlich war es das nicht."

Es herrschte eine Stille wie, als ob ein Herz stehen geblieben wäre.

Dann ertöte ein gequälter Schrei aus der Ferne, der die Luft zerriss.

„Harry! Wir müssen los.", rief Ron durch die abgeschirmte Zeltöffnung.

Harry schaute schnell nach oben, aber seine Augen schienen weit entfernt zu sein, so als ob er in einem Traum war. Er schaute Hermine an, schien sich ihr aber nur halb bewusst zu sein. „Du wirst dich um Ginny kümmern, oder? Und sag Ron danach, dass er der beste Partner war, den sich ein Bursche nur wünschen konnte."

Er fing an in Richtung Tür zu gehen und Hermine realisierte mit eiskaltem Grauen, was Harry vorhatte. Sie stellte sich im schnell in den Weg, umklammerte seinen Arm und zwang ihn dazu zu stoppen.

„Nein Harry. Nein. Ich kann das reparieren. Wir haben den Horkrux in Hogwarts. Wir können uns zurückziehen. Gib mir ein bisschen Zeit und ich finde einen Weg ihn zu entfernen. Ich bin mir sicher, dass es einen Weg gibt. Ich werde einen Weg erschaffen. Harry – Harry." Sie versuchte ihn dazu zu zwingen in ihre Augen zu schauen. „Du wirst heute nicht sterben."

Harry hob seine Hand an und berührte ihr Gesicht mit seinen Fingerspitzen. Er betrachtete sie, so als ob er sie sich in seine Erinnerung einprägte. So als ob er sie seit Jahren nicht mehr gesehen hatte und er erwartete sie nie wieder zu sehen.

„Du bist eine gute Freundin Hermine. Du hast immer an mich geglaubt. Manchmal sogar mehr als ich selbst."

Sie wich von seiner Berührung zurück. „Wir werden Wort an Moody schicken lassen und wir werden alle zurück holen, bevor mehr Todesser auftauchen. Harry – du musst mich versuchen lassen einen Weg zu finden es zu entfernen."

Harry schüttelte seinen Kopf und schenkte ihr ein gedankenverlorenes Lächeln. „Er ist in meinem Kopf Hermine. Die Verbindung, die wir haben ist in meinem Gehirn. Es gibt keine sicheren Wege langandauernde Dunkle Magie im Gehirn umzukehren. Das ist was du mir gesagt hast, nachdem du versucht hast Arthur zu heilen."

Hermines Finger zuckten.

„Ich werde einen Weg finden. Ich werde eine erfinden, wenn es sein muss." Hermines Stimme zitterte vor Intensität. „Du muss es mich versuchen lassen."

Harry umfasste ihr Handgelenk und zog entschlossen ihre Hände von sich weg. „Hermine – ich habe es dir heute Morgen gesagt, heute ist der Tag. Das ist wie es sein soll. Keiner kann leben, keiner wird überleben. Das ist es wie es schon immer sein sollte."

„Nein, das ist es nicht. Wir können weiter kämpfen. Wir ziehen uns zurück –"

Er schaute sie an, seine Miene war ernst. „Leute sind heute gestorben Hermine. Sie sterben schon seit Jahren, während sie für mich kämpfen, mich beschützen, sie sind hergekommen, damit ich heute nach Hogwarts gehen kann. Mein gesamtes Leben lang – sind Leute gestorben, weil sie mich beschützt haben. Ich kann nicht noch mehr Leute für mich sterben lassen – nicht wenn ich weiß, dass ich die Macht habe dass alles zu stoppen. Die Krieg kann nicht mehr länger andauern. Er muss enden. Das – ist es was ich tun muss."

Er schaute auf den Boden und die Entschlossenheit in seinem Gesichtsausdruck geriet leicht ins Wanken. „Du wirst dich für mich um Ginny kümmern, oder? Und sag ihr – sag ihr, dass sie es ein wird, an die ich – bis zum bitteren Ende denke."

Er fing an, an ihr vorbeizugehen, aber Hermine ergriff ihn noch einmal. Ihre Kehle war wie zugeschnürt, als ob ihre Verzweiflung sie erwürgte.

„Harry – Harry – Ginny ist schwanger."

Harry erstarrte, so als ob sie ihn versteinert hatte. Dann drehte er sich um und starrte sie an, sein Gesichtsausdruck war verständnislos.

Hermine stieß ein leises Schluchzen aus. Ihr Herz schlug so schnell, dass es sich anfühlte, als ob es in ihrer Brust verletzt wurde. „Sie hat im Februar bemerkt, dass sie Schwanger war und sie hat mich darum gebeten es zu verstecken, weil sie Angst hatte, dass es zu viel für dich wäre, sich Sorgen darum zu machen. Aber sie ist schwanger. Es ist ein Junge. Sein Geburtstermin ist im Oktober. Also kannst du – kannst du nicht sterben – weil du deinen Sohn kennenlernen musst. Bitte, bitte komm mit mir mit –" Ihre Stimme brach ab.

Harry schüttelte langsam seinen Kopf. „Tu – tu mir das nicht an Hermine. Sag sowas nicht, nur um mich aufzuhalten."

Kalte Tränen fielen aus ihren Augenwinkeln und ihre Stimme zittere durch die ganzen Gefühlen. „Ich lüge dich nicht an Harry. Ich schwöre es auf meine Magie. Sie ist fast sechs Monate schwanger. Seit sie das Geschlecht herausgefunden hat, nennt sie ihn James."

Harry wurde blass und stieß einen schmerzerfüllten Laut aus.

Hermines Gesicht verzog sich, als sie versuchte nicht zu weinen. Sie verstärkte ihren Griff. „Bitte – Harry. Lass uns Alastor finden und alle zurückholen."

Harry fing an zu zittern. Sie konnte sehen wie seine Entschlossenheit ins Wanken geriet.

„Bitte, Harry."

Die Geräusche, das Schreien draußen wurde lauter. Sie hörte wie Ron wieder etwas rief. Harry zuckte zusammen und warf einen Blick auf die Öffnung im Zelt.

Er ließ seinen Kopf für einen Moment sinken und atmete tief ein.

„Versprich mir, dass du dich für mich um sie beide kümmern wirst."

Hermine spürte, wie etwas in ihr zusammenschrumpelte und starb. Ihre Hände ließen los, fielen schlapp an ihrer Seite hinunter. Harrys Finger streckten sich aus; fingen ihre rechte Hand ein und umklammerten sie.

Seine Augen waren verzweifelt. „Versprich es mir, Hermine. Versprich es mir."

„Ich verspreche es." Die Worde fühlten sich an, als ob sie aus ihrem Herzen gerissen und ihre Kehle nach oben gezogen wurden. Sie fühlten sich wie Blut auf ihren Lippen an. „Ich werde mich immer um sie kümmern, solange ich lebe."

Sein Griff um ihre Hand verstärkte sich und sein Körper sackte vor Erleichterung zusammen. Dann ließ er ihre Hand los und ging einen Schritt zurück. „Danke. Danke für alles, was du für mich getan hast."

Er griff in seine Tasche und zog den Tarnumhang hervor und verschwand.

Hermine stand benommen da, starrte auf die Stelle wo er verschwunden war. Sie fühlte sich kaum dazu in der Lage nachzudenken. Es war, als ob ihr gesamtes Leben unter ihren Füßen hervorgerissen wurde.

Sie zwang sich dazu sich zu bewegen und stolperte zum Eingang des Zelts.

„Hermine wo ist Harry?" Ron starrte an ihr vorbei in das leere Zelt.

„Weg –" ihre Stimme klang gebrochen und rau. Sie umklammerte die Plane des Zeltes, bis ihre Knöchel weiß wurden. „Es tut mir leid. Ich habe versucht ihn zu stoppen. Er hat den Umhang angezogen und ist verschwunden."

„Was hast du –? Scheiße. Egal. Schau dass du hier raus kommst, es sind mehr Todesser hier, als wir dachten dass sie haben." Ron schaute sich hektisch um, als die Schlacht um sie herum immer näher kam. „Ich werde Harry finden. Schau, dass du hier raus kommst."

Bevor Hermine irgendetwas sagen konnte, rannten Ron und Fred in Richtung Schloss.

Hermine stand in der Zeltöffnung, beobachtete, so als ob sie in einem Alptraum am Rande des Schlachtfelds gefangen war.

Sprüche flogen in alle Richtungen. Die Luft war stickig, durch den Geruch von Rauch, Flüchen, Blut und verbranntem Fleisch. Eine Kakophonie aus Schreien und geschrienen Zaubern. Die Verstärkung der Todesser kam aus Hogsmeade, eine riesige Armee, die nach oben rauschte und den Widerstand gegen die Mauern von Hogwarts zwang.

Eine Hexe zehn Meter entfernt von Hermine wurde von einem lilanen Fluch getroffen und fiel. Als sie auf dem Boden aufschlug, drehte sich ihr Kopf zu Hermine, ihr Gesicht schlaff, ihre Augen leblos. Hermines Hand zuckte. Sie erkannte die Frau. Sie hatte sie geheilt, ihr Leben gerettet, vor etwas mehr als einem Monat, nach der Schlacht in Surrey.

Der Todesser, der die Hexe getötet hatte drehte sich um, um zu gehen, sein Gesicht war unmaskiert. Als Hermine einen Blick auf seine Gesichtszüge erhaschte, erstarrte das Blut in ihren Adern zu Eis.

Sie erkannte ihn wieder.

Sie hatte ihn schon einmal gesehen. Er ist vor Monaten aufgegriffen worden, während einer der Gefängnis Befreiungsaktionen des Ordens. Er ist einer der zahllosen Todesser gewesen, den sie für die Leblosigkeit vorbereitet hat und sie hatte ihm den Tank der lebenden Toten verabreicht. Er ist an Bill und Fleur übergeben worden, um im Gefängnis des Ordens untergebracht zu werden.

Ihre Augen wanderten wieder über das Schlachtfeld: Gefangene der letzten fünf Jahren, aus der Leblosigkeit zurück geholt und in die Schlacht geschickt. Deshalb gab es mehr Todesser, als der Orden erwartet hat.

Wie hatten sie das Gefängnis gefunden? Sie hätten niemals dazu in der Lage sein sollen es zu finden. Der Orden hat es speziell dafür errichtet, um sicherzustellen, dass selbst wenn die den Krieg verlieren würden, das Gefängnis dennoch unentdeckt bleiben würde.

Eine Explosion ertönte so laut, dass der Boden erzitterte. Ein Dutzend Widerstandkämpfer wurden zurückgeworfen, von größer werdenden Inferno Flammen. Die Luft wurde stickig und übelriechend und schwefelartig, als sie gigantische, brennende Schlange über das Feld kroch und die Widerstandskämpfer weiter zurück zwang.

Voldemort stand daneben, flankiert von einer Gruppe unmaskierter Todesser, seine Schlange Nagini wand sich um seine Schultern.

„Harry Potter, komm und stell dich mir."

Voldemorts Stimme war hoch und kalt, wie die Kante einer Klinge, die über etwas gezogen wurde. Seine Stimme ist lauter gemacht worden, sodass Hermine das Zischen in seiner Betonung deutlich hören konnte, so als ob er neben ihr stand und es ihr direkt ins Ohr sagte.

„Zeig dich oder ich werde jeden Mann, jede Frau und jedes Kind bestrafen, das töricht genug ist, dir zu folgen und dich zu beschützen."

Harry tauchte nicht auf oder trat hervor.

Hermine hatte Voldemort noch nie in echt gesehen. Sie hatte unzählige Beschreibungen gehört, aber es war das erste Mal, dass sie ihn zu Gesicht bekam.

Er war dünn und furchterregend blass; seine Augen waren so rot wie Blut und fast glühend.

Ein Dutzend Kämpfer rannten auf einmal nach vorne, um anzugreifen. Voldemort bewegte seinen Zauberstab und sie wurden gewaltsam nach hinten geschleudert. Die Gruppe von Todessern hinter ihm ging nach vorne, aber Voldemort brachte sie mit einer Geste zum Stillstand.

„Euer geliebter Auserwählter hat euch hier her gebracht und euch zurück gelassen.", sagte Voldemort.

Der Widerstand machte damit weiter vorzurücken und zurückgezwungen zu werden. Alastor war unter ihnen. Er kämpfte rigoros, flankiert von Remus und Tonks. Minerva duellierte neben ihnen; sie hat ihre Weisen zurückgelassen, um Harry dabei zu helfen Hogwarts zu infiltrieren und den Horkrux zu finden. Viele der Mitglieder von DA kämpften Seite an Seite. Parvati. Seamus. Angelina kämpfte sich immer wieder nach vorne, trotz ihres Humpelns. Auch Neville. Er wich mehreren Sprüchen aus, bis er es schaffte gefährlich nahe an Voldemort heranzukommen.

Nach mehreren Angriffen des Wiederstandes, schien Voldemort gelangweilt davon zu sein auf Harry zu warten. Er warf die meisten der Widerstandskämpfer zurück, aber traf Neville mit einem Zauber, der ihn an Ort und Stelle festhielt und ging näher auf ihn zu, während er Nevilles Gesicht betrachtete.

„Rennt nach vorne, ohne einen Zauberstab in der Hand. Der Widerstand ist eine Krankheit in der magischen Welt. Nagini, genieße diesen hier."

Er streckte seinen Arm aus und Nagini benutzte ihn, um von seinen Schultern zu gleiten und auf den Boden zu fallen. Voldemort wandte sich ab und lenkte seine Dämonsfeuer Schlange in eine andere Richtung, um den Widerstand weiter zurückzutreiben.

Nagini wölbte sich zurück, um anzugreifen, aber als sie das tat, brach Neville plötzlich durch die Magie, die ihn festhielt. Seine Hand schoss nach vorne. Wie Voldemort zuvor gesagt hat, hielt er keinen Zauberstab. Hermines Herz setzte kurz aus, als das Schwert von Gryffindor durch die Luft blitze und Naginis Kopf abtrennte.

Sie Schlange fiel und eine Welle Dunkler Magie brach hervor und verschwand in der Luft.

Voldemort stieß einen wutentbrannten Schrei aus, der so gewaltsam durch die Luft schnitt, dass Hermine den Druck auf ihrem Trommelfell spüren konnte. Er hob seinen Zauberstab an, um Neville zu verfluchen, aber bevor der Spruch seine Lippen verlies, tauchte Harry auf, er stand schützend vor Neville.

„Hier bin ich Tom.", sagte Harry. Seine Stimme war fast zu leise, um sie zu verstehen, im Vergleich zu Voldemorts Lautstärke.

Das gesamte Feld wurde still.

Harry und Voldemort standen sich gegenüber, am Fuße des Astronomie Turms.

Voldemort schien überrascht zu sein, Harry so plötzlich vor sich zu finden. Er starrte ihn für einige Sekunden stumm an, ohne sich zu bewegen.

„Harry Potter.", flüsterte er endlich. „Der Junge der überlebt hat."

Keiner im Widerstand bewegte sich. Die Todesser bewegten sich nicht. Sie alle warteten. Der gesamte Krieg wurde auf diesen einen Moment reduziert.

Harrys Zauberstab hing von seinen Fingern. Nicht erhoben. Nicht bereit, zum Duellieren. Er stand einfach da, wartend. Er gab sich dem Tod mit einem Ausdruck der Trauer und Resignation hin.

Voldemort schien perplex zu sein. Er legte seinen Kopf auf die Seite und starrte Harry für einige Sekunden an, bevor er seinen Zauberstab ausstreckte.

Hermine sah, wie sich sein Mund bewegte.

Ein Blitz aus grünem Licht.

Der Fluch traf Harry und eine Gegenreaktion der Macht des Zaubers wurde zurückgeworfen uns traf Voldemort, riss ihn zu Boden.

Harry fiel auf den Boden.

Hermine hatte das Gefühl, als ob ihr Herz aufgehört hatte zu schlagen. Sie schrie nicht, aber sie konnte das erstickende Schluchzen in ihrer Brust und ihrer Kehle spüren, wie eine Kreatur in Todesqualen, die versuchte sich einen Weg ins Freie zu bahnen.

Es fühlte sich an, als ob sie auch starb.

Harry. Bitte. Du bist der Junge der Überlebt hat.

Die gesamte Armee war zu geschockt, um ein Geräusch zu machen.

Voldemort stand auf, fast zitternd, aber Harry lag noch immer am Boden, wo er hingefallen war.

„Mein Lord." Lucius Malfoy und ein paar andere unmaskierte Todesser hatten sich um Voldemort versammelt.

„Ich brauche keine Hilfe." Voldemort riss sich von den Händen los, die nach ihm ausgestreckt wurden. „Ist der Junge tot?"

Ron und Fred und ein paar andere gingen auf Harry zu, aber bevor sie ihn erreichen konnten, zauberte Voldemort einen Spruch und Harrys Körper wurde gewaltsam durch das Gras zu ihm gerissen.

„Erlauben sie mir, Mein Lord.", sagte Lucius, er verbeugte sich tief, bevor er auf Harrys Körper zuging.

Lucius sah sogar aus der Entfernung abgemagert aus. Es war, als ob seine Haut straff über seine Knochen gezogen wurde. Seine blonden Haaren waren länger als zu der Zeit vor so vielen Jahren, wo sie mit ihm im Ministerium gekämpft hatte. Er bewegte sich noch immer mit einer einfachen Eleganz, ähnlich der von Draco, aber etwas begierig Unvorhersehbares lag in der Art, mit der er sich bewegte. Ein aristokratischer Blutrausch.

Er kniete sich neben Harry und ließ langsam seine Hand Harrys Kehle nach oben wandern.

Lucius riss seine Hand zurück und stand auf, so als ob er sich verbrannt hatte.

„Er ist am Leben."

Als die Worte geäußert wurden, bewegte sich Harry plötzlich, riss seinen Zauberstab nach oben.

Voldemort war schneller und schon bereit, um zuzuschlagen.

Avada Kedavra."

Der Fluch traf Harry in die Brust und das Licht in seinen grünen Augen erlosch.

Voldemort war nicht fertig. Sein Gesicht war vor Wut verzerrt.

Avada Kedavra." Der Fluch traf wieder Harrys Körper.

Schreie ertöten. Der Widerstand schrie immer und immer wieder Harrys Name. Hermine stieß einen leisen Schluchzer aus, der sich tief aus ihrer Brust losriss, sie umklammerte die Plane des Zeltes, um nicht vor Verzweiflung auf dem Boden zusammenzubrechen.

„Harry!" Ron schmiss sich in Richtung Harry.

Ein scharlachroter Fluch schoss von einem der Todesser hervor und traf Ron. Er flog durch die Luft und krachte, mit einem grausamen Knirschen, in den Astronomie Turm. Hermine konnte es sogar bis über das Feld hinweg hören.

Andere Widerstandskämpfer bewegten sich ebenfalls auf Harry zu, so als ob sie nicht wussten was sie tun sollten, außer seinen Körper zu erreichen.

Lauft weg. Hermine wollte es schreien, sie darum betteln, sie anflehen. Lasst die Toten zurück.

Lauft weg.

Avada Kedavra!" Voldemort schoss einen weiteren Todes Fluch auf Harry.

Hermine fing an wegzurennen, aber zuckte zusammen, als sie ein weiteres „Avada Kedavra!" hörte.

Sie schaute ein letztes Mal zurück und beobachtete wie Voldemort weiter auf Harry zuging und den Todesfluch ein sechstes Mal zauberte. Voldemorts rechte Hand war ausgestreckt, sein Zauberstab hing von seinen Fingerspitzen, aber seine linke Hand war leicht gegen seine Brust gedrückt.

Sie Geste war seltsam menschlich. So als ob er verletzt war, aber versuchte es zu verstecken.

Es gab noch einen weiteren Horkrux. Harrys Plan hätte funktioniert, er hätte funktionieren sollen, aber es war noch ein Horkrux übrig.

Hermines Augen huschten über das Schlachtfeld. Die Kämpfe sind wieder aufgegriffen worden, aber der Widerstand hatte verloren. Sie waren zu geschockt und verzweifelt, als dass sie versuchten sich zu verteidigen.

Hermines Hand zuckte nach vorne. Sie biss ihre Zähne zusammen und rückte ihre Okklumentik Mauern zurecht.

Du kannst sie nicht retten. Jemand muss den letzten Horkrux finden. Sie drehte sich und rannte in Richtung des Apparations Punktes.

Sobald sie sich von den desillusionierten Zelten entfernte, wurde sie erblickt. Mehrere Zauber schossen an ihr vorbei, als sie auf die Baumreihe zulief.

Ein Fluch striff ihre Schulter, aber ihr Mantel blockierte ihn. Sie hechtete in den Wald. Als sie die Anti-Apparations Grenze erreicht hatte, tauchte plötzlich ein Todesser vor ihr auf, blockierte ihr den Weg und ergriff ihren Arm.

Hermine drehte und befreite sich, sie rammte ihren Ellenbogen in sein Zwerchfell und warf sich hinter den Disapparationspunkt.

Sie war am Verschwinden, als sie spürte, wie sich ein Körper gegen ihren drückte.

Sie tauchte wieder auf und verschluckte sich, als sich ihre Lungen mit Wasser füllten. Sie war Gesicht voraus im Wasser. Ihre Lungen brannten, als sie versuchte sich freizukämpfen. Steine bohrten sich in ihre Haut, als das Gewicht des Todessers sie unter Wasser drückte. Sie zog ihren Kopf nach oben, erstickend und nach Luft schnappend. Das Wasser und ihr Blut rauschte in ihren Ohren. Eine Hand ergriff ihre Haare und riss ihren Kopf weiter zurück. Ihre Hände fuhren suchend durchs Wasser, sie hob einen Stein auf und verdrehte ihren Körper, um ihn gegen den Kopfe des Todessers zu schlagen, bevor er die ertränkte.

Sie schaffte es ihn einmal zu treffen, bevor ihr der Stein aus der Hand geschlagen wurde.

Einen Moment später wurde alles schwarz.


Dieses Kapitel enthält mehrere Zitate und paraphrasierte Abschnitte von Harry Potter und die Heiligtümer des Todes, Kapitel 33, 34 und 36

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