Kapitel 65

Juni 2005

Sie drückte ihre Hände auf ihren Mund, als sie weiter weinte und weinte.

Draco fasste sie nicht an. Als ihr Schluchzen endlich weniger wurde, saß sie gegen die Wand gelehnt da, ihr Schultern zitterten noch immer.

Sie hörte, wie er langsam Luft holte.

„Du musst gar nichts machen. Ich erwarte nichts von dir.", sagte er schließlich mit leiser Stimme. „Ich werde dich nicht wieder auf dich zugehen. Warte hier ich rufe Topsy."

Er verlagerte sein Gewicht und drehte sich um, aber ihre Hand schoss nach vorne und umklammerte den Saum seiner Roben. „Nein. Nein, geh nicht."

Ihre Hand zitterte, aber sie ließ nicht los.

„Geh nicht. Ich will nicht, dass du gehst."

Er stand neben ihr, während ihre Finger im Stoff seiner Roben vergraben waren und lehnte sich gegen die Wand.

Es dauerte eine halbe Stunde, bis sie wieder aufstehen und den restlichen Weg zu ihrem Zimmer laufen konnte. Sie blieb im Türrahmen stehen, sie zuckte noch immer leicht.

„Wie viele Schutzzauber?"

Er war für einige Sekunden still.

„In der Zwischenzeit um die achtzig."

Sie schaffte es durchs Zimmer und ließ sich seitlich aufs Bett fallen, sie vergrub ihr Gesicht in dem Stoff seines Mantels. Er roch wie Draco. Zeder, Eichenmoos und Papyrus.

Er zog die Decke nach oben über ihre Schultern. Sie fing seine Hand ein und hielt sie fest. Seine Haut war so warm, wie sie es in Erinnerung hatte. Sie zog seine Hand gegen ihre Wange, ihre Augen leicht geschlossen und hielt sie für einige Minuten fest.

Sie ließ ihn langsam los. „Du musst kommen und mich besuchen, damit ich weiß, dass es dir gut geht. Sonst – werde ich mir Sorgen machen."

Am nächsten Tag brachte Topsy einen Stärkungstrank.

Hermine ging langsam durch ihr Zimmer und dann in den Gang, sie fuhr mit den Fingern die Wand entlang.

Ihr Kopf tat weniger weh, als er es noch vor einem Monat getan hat und ihre Erinnerungen an Draco wurden immer klarer.

Sie fühlten sich noch immer weit entfernt an, so als ob sie durch ein Teleskop nach hinten in ihren Verstand blickte. Die Lücken in ihren Erinnerungen schlossen sich langsam. Sie erinnerte sich an Severus Unbrechbaren Schwur und wie sie es geschafft hatte Draco auszutricksen, sodass er lange genug weg war, damit sie nach Sussex gehen konnte.

Es wurde ihr immer klarer, warum er so paranoid gewesen ist, all ihre Erinnerungen zu inspizieren und jedes erschöpfende Detail über die Pläne, die sie hatte, sicherzustellen. Sie hat ihn schon einmal ausgetrickst; wie Severus es gesagt hat, Draco würde ihr nie wieder vertrauen.

Diese Erkenntnis fühlte sich wie ein weiteres Gewicht auf ihren Schultern an.

Er benutzte keine Legilimentik mehr an ihr, aber er ging noch immer durch ihre Gedanken, indem er die Fesseln benutzte. Er hat sie unter ständiger Beobachtung.

Er log sie noch immer an.

Sie hatte schon seit Tagen den Verdacht, aber jetzt wo sie wieder zusammenhängend denken konnte, war sie sich sicher. Sie dachte, dass es zum Teil war, damit sie ruhig blieb und zum Teil, damit sie leichter zu händeln war.

Sie dachte darüber nach, versuchte die Lücken in der neuen, sorgfältig zusammengestellten Erzählung zu finden, die er ihr aufgetischt hat, seit sie wieder zu Bewusstsein gekommen ist. Wo waren die Lücken? Was waren die Ungleichmäßigkeiten?

Sie setzte sich auf die letzte Stufe des Treppenabsatzes, sie war tief in Gedanken versunken.

Sie hörte Schritte, absichtlich hörbare Schritte und schaute auf, als Draco um die Ecke kam. Sein Gesichtsausdruck war sorgfältig verschlossen.

Sie starrte ihn an. Er hatte Zauberer Roben an, alles in schwarz. Seit sie auf dem Anwesen angekommen ist, hat sie ihn noch nie in etwas anderem als schwarz gesehen. Er sah aus, als ob er erwartete, dass jemand ein Foto von ihm machen würde.

Seit seine Identität als Hoher General verkündet worden ist, sind die Zeitungen fast fanatisch mit ihrer Neugierde und Artikel über ihn geworden. Voldemorts Protegé. Er hatte Auftritte im Ministerium, bei Wohltätigkeitsveranstaltungen, Außerlandes...

Er musste regelmäßig verreisen. Kurze Ausflüge, normalerweise weniger als ein Tag, mit ansehnlicher Eskorte.

Draco stand auf dem Absatz und schaute auf sie hinunter. Sie hatte sich seinen Mantel um ihre Schultern gewickelt, bevor sie sich in den Gang hinaus gewagt hat und seine Augen flackerten, als er es bemerkte. Er starrte sie für einige Sekunden an, so als ob er sie sich neu in seine Erinnerungen einprägt.

Sie betrachtete ihn auf die gleiche Art, versuchte die neue Version von ihm zu verstehen.

„Ich dachte, du wärst unterwegs.", sagte sie, als die Stille beklemmend wurde.

„Meine Pläne bis mittags wurden gestrichen." Er betrachtete sie vorsichtig, seine Augen wanderten nach unten zu ihren Füßen und Händen. „Hast du genug Kraft, um zu gehen? Ich will dir etwas zeigen."

Hermine schluckte. „Wie weit ist es?"

„Im Hauptflügel, die Seite, die näher bei uns ist."

Hermine zögerte und stand dann auf, ihre Neugierde motivierte sie. „Ich glaube, so weit kann ich laufen."

Er hielt einen gewissenhaften Abstand von ihr, als sie langsam durch das Anwesen liefen. Es hätte nur zehn Minuten dauern sollen, aber es dauerte gut über eine halbe Stunde. Er machte einen recht überzeugenden Job darin, mit gletscherartigen Geschwindigkeit zu laufen und nichts zu sagen, als sie Pausen auf dem Weg einlegte und sich in Richtung der Wände zurückzog, wenn die Gänge weiter oder länger wurden.

Sie beobachtete ihn den ganzen Weg über, sie bemerkte seine Ecken und Kanten, die Genauigkeit. Er war sorgfältig anspruchsvoll, bis zu einem Ausmaß wie er es zuvor nicht gewesen ist.

Es waren seine Runen, bemerkte sie voller Grauen. Sie haben ihn langsam weggeschnitzt. Sie haben ihn zermahlen und reduziert, bis es nichts mehr gab, das ihnen in die Quere kommen konnte.

Bedenkenlos, geschickt, unfehlbar, skrupellos und unnachgiebig; angetrieben zum Erfolg

Er hat sechzehn Monate damit verbracht, sie zu finden. Er hat in ganz Europa nach ihr gesucht, bis nach Australien. Er hat Genetische Spuren benutzt, wiederholt, trotz der Tatsache, dass sie genug Dunkle Magie beinhaltenten, um ab und an Zauberer zu töten.

Er hat gewusst, dass sie irgendwo sein musste. Er hat sich selbst in dem Prozess verschwinden lassen.

Sie und Draco kamen vor vertrauten Türen zum Stehen. Ein Eingang, der für Hermine, seit sie auf dem Anwesen ist, immer verschlossen gewesen ist.

Ein flatterndes Gefühl breitete sich in ihrer Brust aus, als erkannte, wo sie waren.

Ihre Kehle zog sich zusammen und sie schaute nach unten, während sie sich auf die Lippe biss. „Ich kann die Bücher nicht mehr anfassen; sie sind verhext.", sagte sie.

„Ich habe die Elfen, alle wieder in den Originalzustand zurück versetzten lassen."

Hermine schaute schnell nach oben.

Er blickte auf die Türen. „Ich hab vorgehabt dich früher herzubringen, aber du bist bettlägerig gewesen."

„Astoria –"

„Ich werde mich persönlich um sie kümmern falls und wenn sie zurück kommt. Du kannst so oft hier her kommen, wie du willst, oder Bücher zurück zu deinem Zimmer bringen oder irgendwo anders hin, falls du das bevorzugst. Die Hauselfen werden sie für dich tragen."

Er öffnete die Tür zur Bibliothek und ging zur Seite, damit sie eintreten konnte.

Hermine spitzelte hinein, ging zögernd einen Schritt nach vorne, bis sie im Türrahmen stand und tief und langsam Luftholte, als sie es in sich aufnahm. Die Bibliothek war noch immer die gleiche. Die gleiche Bibliothek, die sie vor zwei Jahren besucht hatte, vollgepackt mit Büchern, die sie lesen wollte.

Sie ist so lange gelangweilt gewesen und hier waren sie und sie konnte sie anfassen und sie lesen –

Sie ging begierig nach vorne –

In einen höhlenartigen Raum.

Die Haare in ihrem Nacken prickelten, zwangen sie dazu nach oben zu schauen. Die Decke wurde von Dunkelheit eingehüllt. Sie war so hoch, dass sie sie nicht sehen konnte. Als sie versuchte sie zu sehen, zog sich ihre Kehle zusammen und ihre Finger zuckten.

Sie hatte das Gefühl zu schrumpfen. Das Zimmer war riesig, die Decke und Wände und Regale erstreckten sich immer höher und höher...

Sie war so klein und der Raum war so riesig. Sie war schwanger. Sie konnte keine Magie benutzen und es war ihr nicht erlaubt sich selbst zu verteidigen. Sie durfte nicht panisch werden oder sie würde vielleicht dem Baby wehtun.

Ihre Brust zog sich schmerzhaft zusammen, so als ob eiserne Bänder um ihre Rippen gewickelt waren und sie zerquetschten.

Sie atmete sehr langsam durch ihre Nase ein.

Es war nur eine Bibliothek. Sie ist schon einmal mit Draco hier gewesen. Topsy würde in der Nähe sein.

„Ich muss jetzt gehen." Dracos Stimme schnitt durch ihre Gedanken.

Er hatte sie mehrere Minuten lang beobachtet, wie sie im Türrahmen stand.

Er warf einen Blick in die Bibliothek. „Du musst dir keine Sorgen machen. Ich habe das Zimmer neu mit Schutzzaubern versehen und das Anwesen wird niemanden hereinlassen, während ich weg bin."

Hermine zögerte noch einen Moment und trat dann von der Tür zurück.

„Vielleicht – können wir später zurückkommen."

Draco starrte sie an, er ließ schnell seine Augen über sie wandern. Hermine steckte ihre Hand aus und platzierte ihre Fingerspitzen auf der Wand, spürte die Tapete, als sie nervös ihre Lippen befeuchtete.

Sie legte ihren Kopf mit einem schnellen Ruck zur Seite. „Die – die Decke ist sehr hoch. Ich hatte vergessen – dass die Decke so hoch war. Mir ist es – zuvor – nicht aufgefallen." Sie schaute nach unten auf ihre Schuhe und ihre Finger verkrampften sich, sodass sie hörbar über die Wand kratzten. „Ich werde vielleicht – ich weiß nicht –"

Ihre Worte verebbten, als sie Probleme damit hatte es auszudrücken.

Dracos Augen flackerten und seine Hand steckte sich nach ihr aus. „Hermine –"

Ihre Brust und Kehle zog sich zusammen und sie zuckte zusammen, sie bewegte sich schrittweise weiter auf die Wand zu.

Er ließ seine Hand sinken.

Hermine drückte ihre rechte Schulter gegen die Wand und legte dann ihren linken Arm quer über ihre Brust, um die Hand auch gegen die Wand zu legen, während sie ihr Kinn nach unten sinken ließ.

„Ich weiß, vor einem Zimmer Angst zu haben, weil die Decke hoch ist, ist unlogisch." Ihre Stimme zitterte. „Ich versuche es. Ich weiß. Ich weiß – ich versuche es – aber –"

Draco ging einen Schritt zurück. Ihr Herz sank ab und ihre Finger zuckten wieder an der Wand.

Zu weit weg.

Zu nahe.

Zu weit weg.

Draco schaute nach unten auf dem Boden, in der Nähe ihrer Füße. „Du musst nichts tun, was du nicht auch tun willst. Ich hätte bemerken sollen, dass die Decken ein Problem sein könnte. Wenn ich zurück komme, kann ich ein kleineres Zimmer herrichten, mit den Büchern, die du willst. Wenn es Bücher oder Themen gibt, die du heute gerne haben möchtest, dann können die Hauselfen sie dir bringen; so viele wie du willst. Ich werde dich zurück bringen."

Ihre Beine zitterten vor Erschöpfung. „Nein. Du solltest gehen. Ich werde müde. Du wirst zu spät sein, wenn du mich den ganzen Weg zurück bringst.

Er stieß seinen Atem aus und nickte kurz. „Richtig."

Er fing an sich umzudrehen.

Hermine streckte ihre Hand nach ihm aus und zog sie dann wieder zurück. „Draco –"

Er stoppte und drehte sich zu ihr zurück. Sie schluckte und brachte ein schwaches Lächeln zustande.

„Sei vorsichtig, Draco. Stirb nicht."

Er erstarrte.

Eine Pause entstand, als sie beide dastanden und sich gegenseitig anschauten.

Sein Mundwinkel zog sich nach oben, mit dem Geist eines Lächelns. „Richtig."

Er schaute sie einen weiteren Moment an und verschwand dann leise.

Hermine stand da, sie fuhr mit ihren Fingern die feine Struktur der Tapete im Gang nach. Sie war so müde, dass sie in Versuchung geführt wurde, einfach an der Wand nach unten zu rutschen und sich auf den Boden zu legen.

Sie holte tief Luft und straffte ihre Schultern, bevor sie langsam anfing sich auf den Weg zurück in den Nordflügel zu machen, während sie alles nochmal in ihrem Kopf durchging.

Es war bereits nach Nachteinbruch. Hermine saß in ihrem Sessel, starrte aus dem Fenster und betrachtete das Hecken Labyrinth, als sie spürte, wie sich die Luft bewegte. Sie drehte sich um und fand Draco, wie er neben der Tür stand.

„Du hast nicht nach irgendwelchen Büchern gefragt." Er beobachtete sie aufmerksam.

Sie schüttelte ihren Kopf. „Ich habe nachgedacht."

Sie sah, wie sein Blick flackerte und sein Ausdruck reservierter wurde.

„Wenn ich darüber nachdenke, dann gibt es Dinge, die für mich nicht zusammenpassen."

„Nicht jeder von uns kann deinen umwerfenden Intellekt haben." Sein Ton war leicht. Er hatte sich nicht von der Tür wegbewegt. Hermine betrachtete den Abstand zwischen ihnen uns biss sich zögernd auf die Lippe.

„Heute hast du nicht gesagt, dass du immer für mich zurück kommen wirst. Du hast das immer gesagt, bevor du gegangen bist. Wann immer –" Sie schaute nach unten und wickelte den Saum seinen Mantels feste um ihre Finger, damit sie nicht sichtbar zucken würden. Sie zog ihre Augenbrauen zusammen und versuchte eine klare Erinnerung daran zu finden, aber schaffte es nicht. Ein sich ausbreitentender Scherz tauchte in ihrem Schädel auf. Sie gab auf und schaute wieder zu Draco zurück. „Ich glaube – ich glaube ich erinnern mich daran. Wann immer du gehen musstest, hast du mir versprochen für mich zurückzukommen. Das hast du doch – oder?"

Er erstarrte für eine Millisekunde. Dann blinzelte er und sein Mund verzog sich zu einem verbitterten Lächeln, als er von ihr weg schaute. „Nun – ich dachte es wäre zu diesem Zeitpunkt ein recht leer klingendes Versprechen."

Ihre Kehle zog sich zusammen und ihre Hand fing an sich nach ihm auszustrecken. „Du hast überall nach mir geschaut. Es war nicht deine Schuld."

Er stieß ein kurzes, bellendes Lachen aus und ging einen Schritt zurück, so als ob er in Gesicht geschlagen wurde. Das plötzliche Geräusch ließ Hermine aufschrecken.

Er starrte sie für einen Moment lang an und zog dann seine Augenbrauen nach oben.

„Richtig.", sagte er langsam. „Überall. Ich habe Überall geschaut." Er spannte seinen Kiefer an, so als ob er die Form der Erde in seinem Mund spüren würde. „Außer an dem einen Ort, der von Bedeutung gewesen wäre – wo du warst – aber immerhin überall anders. Ich nehme an, ich verdiene Anerkennung für meine Bemühungen, wenn auch nicht für alles andere."

In der unerbittlichen Intensität, mit der er sprach, lag etwas grausam Vertrautes. Sie bekam ein flaues Gefühl im Amgen.

Arme kleine Heilerin, mit niemanden der sich um dich kümmert. Niemand braucht dich, oder will dich."

Sie konnte sich nicht daran erinnern, wann er es gesagt hat. War es eine Erinnerung von während dem Krieg? Nein, danach – auf dem Anwesen.

Draco lachte wieder und sie schrak aus ihren Erinnerungen hervor.

Sie starrte ihn an.

Sein Gesichtsausdruck war verzogen. „– nicht meine Schuld?", sagte er. Die Worte waren so knapp, als ob er das Ende von jedem Wort abbiss. „Soll ich so über alles denken? Dass nichts jemals meine Schuld ist? Nicht meine Mutter. Nicht Dumbledore – oder überhaupt jeden, denn ich getötet habe. Wenn ich es genug rationalisierte, dann hatte ich bei nichts eine wirkliche Wahl, oder? Was ist mit dir? Ist was mit dir passiert ist auch nicht meine Schuld? Soll ich dir stattdessen die Schuld geben? Oder dem Dunklen Lord? Oder vielleicht wer gesamten Welt im Generellen?"

Er atmete durch seine Zähne, die Worte flossen nur so aus ihm hervor.

Dann schien er sich abrupt wieder zu fangen. Sein Mund schloss sich schnell und er starrte sie für einige Sekunden an.

Wenn Potter nicht von Bedeutung gewesen wäre, dann wärst du es auch nicht gewesen."

Hermine blinzelte die Erinnerung hinfort, ihr Herz schlug ihr bis zum Hals, als sie versuchte zu schlucken.

Draco schnaubte verächtlich und legte seine blasse Hand über sein Herz. „Würde ich mich irgendwie besser fühlen, wenn ich die ewige Rolle des Opfers akzeptiere?"

Seine Stimme, unter dem beißenden Sarkasmus, vibrierte vor unterdrückter Wut.

Hermine schaute nach Unten in ihren Schoß, sie atmete langsam durch zusammengebissene Zähne. Ihre Finger versuchten immer wieder sich nervös zu verkrampfen. Ihr gesamter Körper war angespannt, als sie versuchte fokussiert zu bleiben.

Es gab so viele Dinge, über die sie versuchte nicht nachzudenken oder über die sie versuchte nicht panisch zu werden, es war, als ob sie versuchte ihren Kopf über der Oberfläche zu halten, bevor sie im Sumpf ihres Verstandes ertrank.

Ihre Erinnerungen würden nicht in einer klaren Reihenfolge zurück kommen. Sie hatte hunderte von Erinnerungen an Draco, aber sie konnte nicht genau sagen, in welche Abfolge sie gehörten. Sie waren Unklarheiten in der Ferne und Blitze aus Klarheit; Dinge, die sie wusste, aber nicht erfolgreich zu etwas zusammenhängendem zusammenfügen konnte.

Instinktiv war sie sich sicher, dass es mehr zu dem gab, was passierte und Draco versteckte es vor ihr; etwas, von dem er nicht wollte, dass sie es wusste. Wenn sie ihn nur besser kennen würde – wenn sie sich klarer erinnern könnte – würde sie wissen was es war, aber sie konnte es nicht klar genug zusammensetzen.

„Das ist nicht was ich meine. Ich versuche – noch nicht darüber zu reden.", sagte sie schließlich, nachdem sie sich einige Sekunden auf sich selbst konzentriert hatte. „Der Teil, den ich nicht verstehe ist, wenn alle im Orden jetzt tot sind und du Voldemort nicht töten kannst, wie genau wirst du ihn besiegen und sein Regime zum Einsturz bringen? Das ergibt keinen Sinn für mich."

Sie schaute nach oben. „Du hast nicht vor, dass ich ihn töten soll, oder?"

Draco starrte sie an und würdigte ihre Frage nicht einmal mit einer Antwort.

Hermine nickte für sich selbst und schaute nach unten. „Wenn du und Severus meine Fesseln entfernen, wird Voldemort es wissen. Selbst wenn er nicht weiß, dass Severus derjenige war, der dir geholfen hat, bist du für mich verantwortlich. Wenn ich entkomme, wird er dir die Schuld dafür geben. Voldemort wird deinen Verrat bemerkten, egal auf welchem Weg ich Europa verlasse."

Draco sagte nichts.

Hermine starrte zu ihm nach oben, ein kaltes, kriechende Gefühl breitete sich in ihr aus, als sie Stücke an Informationen, die sie über sie Monate gesammelt hatte, plötzlich an ihren Platz sprangen. „Das ist dein Plan. Voldemort ist abhängig von dir. Du bist seine Stütze, die Sache, die seine Herrschaft stabilisiert. Das ist der Grund, warum du deine Identität als Hoher General preisgegeben hast, damit er nicht versuchen kann dich durch jemand anderen zu ersetzen." Ihr Mund fühlte sich trocken an und sie schluckte, ihre Finger spielten mit dem Stoff seines Mantels. „Hast du – hast du also einen Weg gefunden, dein Dunkles Mal zu entfernen?"

Draco stand, ohne sich zu bewegen, neben der Tür und verzog seinen Mund zu einem Lächeln. „Natürlich. Sobald deine Fesseln ab sind, werde ich dazu in der Lage sein es zu entfernen."

Er erinnerte sie an die Neujahres Party. Jede Bewegung war perfekt einstudiert. Egal wie sehr sie ihn gehasst hat, hat sie ihn dennoch auch beobachtet; hat Details bemerkt, deren Bedeutung sie nicht verstehen konnte. Jetzt, zusammen mit ihren Kenntnissen über ihn aus der Vergangenheit, konnte sie Funken von Draco untendurch spitzeln sehen. Die Person, die sie gekannt hatte, unterdrück durch seine Runen. Er war fast verschwunden, aber es waren noch immer Spuren von ihm vorhanden.

Sie legte ihren Kopf auf die Seite. „Wie?"

Er zuckte locker mit den Schultern. „Severus hat etwas herausgefunden. Er hat jahrelang für Dolohov gearbeitet."

Eine unnatürlich lange Pause entstand.

„Du lügst.", sagte sie schließlich.

Er hob leicht seinen Kopf an und betrachtete sie. Seine eiskalte, verachtende Intensität trat plötzlich wieder an die Oberfläche. „Wirklich? Denkst du, dass du mich immer noch gut genug kennst?"

Abwehrend. Er war immer am grausamsten, wenn er verletzlich war.

Hermines Mundwinkel hobs sich traurig an. „Ja." Ihr Herz fühlte sich wie Blei in ihrer Brust an. „Du warst meistens ehrlich – zu mir."

Sein Mund verzog sich zu einem grausamen Lächeln. „Ja, das war ich."

Hermine versuchte zu atmen und bemerkte, wie sie in frischer Trauer ertrank. Ein Meer umgab sie und Draco stand fünf Meter entfernt.

Ihr Herz schlug immer schnelle rund schneller. Sie holte langsam Luft und schaute ihm in die Augen.

Ein Krieg ist das Leben des Menschen gegen die Bosheit des Menschen.

„Du lügst mich an. Du wirst dein Mal nicht entfernen. Du hast nicht einmal vor es zu versuchen. Du hast vor zu sterben. Du hast dich als Hoher General zu erkennen gegeben, damit wenn Voldemort dich dafür tötet, dass du mich abhauen hast lassen, sein Regime destabilisiert und zusammenbrechen wird."

Draco starrte sie für einen Moment an, seine Lippen zu einem Lächeln verzogen, das so bitter wie Gift war. Er seufzte und die Fassade fiel.

„Ich hatte gehofft, dass die Bibliothek dich zu mindestens für eine Woche beschäftigen würde." Er sah enttäuscht und müde aus.

Hermine wartete darauf, dass er etwas anderes sagte, aber er das tat er nicht.

„Das ist dein Plan?" Ihre Stimme zitterte ungläubig. „Zwei Jahre und dein Plan ist es mich irgendwo zu verstecken und als Verräter getötet zu werden und zu denken, dass ich – ich damit okay sein werde?"

Draco war für einige Sekunden still, dann stieß er ein tiefes Lachen aus. Sie konnte es in ihren Knochen spüren.

„Hast du dieses Mal auch eine bessere Lösung?" Sein Ton war eiskalt. „Immerhin sind bis jetzt noch nicht alle Grauen, die ich mir vorgestellt habe, wahr geworden. Dich zu verlieren und sechzehn Monate zu versuchen dich zu finden, aber zu scheitern. Dich gefoltert und gebrochen zu finden. Dich als Gefangene in diesem Haus zu halten. Du zu vergewaltigen." Seine Stimme wurde wund durch die Tauern und Wut. „Dich in meinen Händen zu halten und dich in meinem Kopf zu spüren, währen dein Verstand verwüstet war. Jemanden zu finden, der dich in meinem Garten vergewaltigt –"

„Das hat er nicht.", sagte Hermine schnell, als sich ihre Brust zusammenzog. „Das hat er nicht. Du bist rechtzeitig aufgetaucht."

Seine Augen wurden von Erleichterung überschwemmt, aber sein Mund verzog sich zu einem rasiermesserscharfem Lächeln. „Immerhin das."

Er stieß ein kurzes Lachen aus und schaute auf den Boden. „Wo war ich stehen geblieben? Ah ja. Dich zu finden, mit deinem Auge halb herausgewissen, weil meine Frau versucht hat dich blind zu machen. Dich zu finden, wie du deinen Kopf gegen ein Fenster schlägst. Dir dabei zuzuschauen, wie du dahinschwindest, weil ich dich geschwängert habe. Anzukommen uns zu sehen, wie du zusammenbrichst und herauszufinden, dass der Schaden durch deine Okklumentik und die Magie des Fötus so schwerwiegend war, dass du vielleicht nie wieder aufwachen wirst – dass ich dich vielleicht töten muss."

Er war weiß geworden. Seine Lippen zu einer Linie verzogen, als sich sein Mund in einem abschätziges Grinsen verwandelte. „Ist das noch nicht genug? Es gibt mit Sicherheit noch unerforschte Tiefen für das Elend zwischen uns. Sollen wir versuchen alle davon zu erreichen?"

Er atmete hörbar aus und sein Ausdruck wurde wieder verschlossen. „Wenn ich deine Fesseln entferne, anstatt dich in Sicherheit zu bringen, könnte ich dir einen Zauberstab in die Hand drücken und dich, schwanger, in die Halle des Dunklen Lords apparieren. Es ist zwei Jahre her, seit du das letzte Mal Magie benutzt hast, du bekommst es kaum hin, die Treppen nach oben zu laufen und du isst noch immer kaum etwas, aber das ist egal. Mit Sicherheit zählt es in der Zwischenzeit, für das große Ganze zu kämpfen."

Hermine zuckte zusammen.

Dracos Gesichtsausdruck hätte aus Marmor gemeißelt sein können. „Wenn ich dich dort hinbringen würde, gäbe es eine geringe Chance, dass du, während ich dich beschütze oder Severus oder wir beide, es schaffst den Dunklen Lord zu töten, bevor er andere Todesser herbeiruft. In welchem Fall wir alle sofort sterben würden, weil das paranoide Monster seine Burg verflucht hat, sodass sie bei seinem Tod über ihm zusammenbrechen wird; eine seiner unzähligen Sicherheitsmaßnahmen."

Er legte seinen Kopf zurück. „Oder, was wahrscheinlicher ist, wir werden fehlschlafen, weil ich es schon ein Dutzend Mal probiert habe und egal wen ich schicke oder welche Methode sie benutzten, sind die Versuche immer fehlgeschlagen. In welchem Fall ich die Möglichkeit hätte dich selbst zu töten oder ich kann dabei zuschauen, wie du wieder gefangen wirst und sie Fesseln um die Handgelenke von uns Beiden schließen werden. Denkst du er wird uns schnell töten?"

Hermine schüttelte ihren Kopf, ihre Kehle war zu eng, um zu atmen.

„Nein." Dracos Augen waren eisig, obwohl seine Gesichtsausdruck komplett kontrolliert blieb. „Er würde es hinauszögern. Ich habe gesehen, wie er es getan hat – wenn er ein Beispiel an jemanden statuieren wollte. Er hat es in manchen Fällen über Wochen hingezogen. Er lässt Heiler kommen, um sie am Leben zu halten, bis er fertig ist."

Sie konnte das Grauen in seinen Augen sehen. Er schaute weg von ihr und nach drüben auf Narcissas Portrait. Seine Augen blieben nicht hängen; sein Blick wanderte weiter.

Er starrte mit leerem Blick an die Wand gegenüber. „Er würde dich als erstes Töten. Er wird bis dahin unsere Vergangenheit kennen; ich bin mir sicher, dass er meinen Verstand als Inspiration benutzen wird. Ich hatte mehr als zwei Jahre Zeit mir all die Dinge vorzustellen, die mit dir passieren könnten. All die Dinge, dich dachte, dass vielleicht gerade mit dir passierten." Seine Stimme klang fast tot. „Ich bin mir sicher, dass er darauf Wert legen wird, alles auszuprobieren."

Die Ränder des Zimmers verschwammen. Hermine versuchte zu schlucken aber ihre Kehle wollte nicht funktionieren.

Er stieß einen tiefen Seufzer aus und legte seine Hand auf den Türrahmen. „Das ist keine neue Möglichkeit für dich und deinen Gryffindor Eigensinn, um zu versuchen jeden zu retten." Er seufzte. „Glaub mir, ich würde mit dir weglaufen, wenn ich es könnte. Ich wäre immer –" Seine Stimme verblasste für einen Moment.

„Aber das war nie eine Option, oder? ‚Ich schwöre den Orden des Phoenix darin zu unterstützen, den Dunklen Lord so gut ich kann zu besiegen.' Moody hat kein Ablaufdatum oder irgendwelche Ausnahmen mit aufgenommen." Er schenkte ihr für einen Moment ein verbittertes Grinsen, bevor seine Miene wieder kalt wurde. „Der Dunkel Lord lebt von geliehener Zeit. Er hat keine Hoffnung, mehr als noch ein paar Jahre zu leben. Die Zauberer Welt ist erfolgreich desillusioniert, mit seiner Ideologie und Herrschaft, vor allem mit dem Spektakel, dass er aus dem Repopulationsprogramm gemacht hat, Wenn die Dinge destabilisiert werden, wird sein Regime fallen und die Internationale Vereinigung wird einschreiten und wie immer sagen, dass es ihr Verdienst war." Ein Lächeln geisterte über sein Gesicht, als er sie anschaute. „In ein paar Jahren, wirst du vielleicht die Welt bekommen, die du wolltest. Die – ich versuchen kann dir zu geben."

„Nein!", sagte sie mit Nachdruck.

Seine Augen waren silbern und sie flackerten, als er sie anstarrte. „Du hast immer gesagt, dass du mich nicht über alle anderen stellen kannst. Ich bin an ein sinkendes Schiff festgebunden. Du kannst nicht erwarten, dass ich dich mit mir in die Tiefe reiße."

„Ich hab gelogen –!" Ihre Hände zitterten und sie hielt sich selbst so fest umklammert, dass sie anfing vor und zurückzuwippen, als sie versuchte zu atmen und nicht das Weinen anzufangen. „Ich hätte nicht – Draco –"

Sie ließ ihren Kopf fallen und drückte ihr Hand gegen ihr Sternum, als sie sich dazu zwang einzuatmen, sie keuchte zittrig. Die Luft brannte in ihrer Lunge und sie schnappte immer und immer wieder nach Luft, schneller und schneller.

Dracos harter Gesichtsausdruck verschwand und er ging durch das Zimmer.

Er kniete sich vor sie hin. Zögernd, so als ob er auf ein scheues Tier zuging, er streckte seine Hände aus und platzierte sie sanft auf ihren Schultern.

„Granger atme. Atme. Du musst atmen." Seine Miene war nicht mehr verschlossen und flehend.

Sie stieß einen leisen Schluchzer aus und ließ ihren Kopf sinken, bis ihre Stirn seine berührte.

„Atme, bitte atme.", sagte er immer wieder zu ihr. Die Hitze seiner Hände sank durch ihre Klamotten und in ihre Haut, als sie ihre Augen zusammenkniff und sich dazu zwang langsam zu atmen, bis ihre Brust aufhörte sich zu verkrampfen.

„Draco – es muss einen andern Weg geben." Sie steckte ihre Hand zitternd aus und berührte sein Gesicht. „Ich brauche dich, um zu leben. Du bist meins. Wir haben gesagt, dass wir zusammen weglaufen. Erinnerst du dich? Irgendwo, wo uns keiner finden kann."

Seine Miene erstarrte und er schaute nach unten, er blinzelte immer wieder, bevor er ein leises, leeres Lachen ausstieß. Seine Hände rutschten von ihren Schultern und er drehte seinen Kopf so, dass er ihr in die Augen schauen konnte. „Ich würde versuchen alles zu tun, um das du mich bittest, wenn ich es könnte."

Die wehmütige Art, auf die er es sagte, erschütterte sie bis ins Mark.

„Dann bitte –" sie fuhr seine Wangenknochen nach und fing seinen Kiefer mit ihren Fingerspitzen ein. Sein Gesicht war nur einen Atemzug von ihrem entfernt. „Draco – es muss einen andern Weg geben. Wir können ihn finden. Ich kann – jetzt wo ich mich erinnere – werde ich dir helfen."

Seine Stimme war leise und zitterte. „Ich weiß – ich bin nicht mehr die gleiche, die ich einmal war, aber du hast es versprochen – ich brauche dich. Ich brauche dich, um zu leben. Selbst in Hogwarts – als ich dachte, dass du tot sein musst – habe ich weiter festgehalten, weil ich niemals ohne dich gehen würde. Ich werde dich nie zurück lassen. Du musst einen anderen Weg finden."

Er atmete kurz aus und zog sie näher zu sich, er drückte seine Lippen gegen ihre Stirn. „Granger – Granger, das ist der Plan gewesen, seit der Dunkle Lord dich mir zugeteilt hat."

Hermine starrte und starrte voller Grauen, als er fortfuhr.

„Wenn ich dich gefunden hätte, hätte ich vielleicht etwas anderes zu Stande gebracht, aber als du für den Dunklen Lord interessant geworden bist und er dich mir oder Severus zugeteilt hat, gab es keine Möglichkeiten mehr dich rauszuholen, ohne einen von uns zu kompromittieren. Severus konnte dich nicht nach Rumänien bringen, ohne die Bedingungen des Unbrechbaren Schwur zu verletzten. Es musst ich sein."

„Nein..."

Er fuhr mit seinem Daumen über ihre Wangen. „Ich kann den Dunklen Lord nicht töten; Severus und ich haben es versucht. Ich kann nicht mit dir wegrennen, selbst wenn ich mein Dunkles Mal entferne. Das ist, den Dunklen Lord so gut ich kann zu besiegen. Ich werde dich rausholen. Du wirst danach in Sicherheit sein."

Hermine umklammerte seine Hände. „Ich will nicht in Sicherheit sein. Ich will, dass du am Leben bist. Mach einen neuen Plan."

Er schaute ihr in die Augen. „Was auch immer ich will, wenn ich Ginny rette. Granger du hast es versprochen. Ich will das du lebst, lass diese Welt zurück und lebe. Dass ist es, was ich immer für dich gewollt habe. Du hast Versprechen, die du halten musst. Du musst dich um Ginny kümmern. Du hast Potter geschworen, dass du es tun würdest."

„Ich habe zuerst geschworen, mich um dich zu kümmern. Immer. Ich habe dir für immer versprochen.", sagte sie angespannt. Ihre Stimme zitterte und sie konnte nicht aufhören zu weinen. Sie konnte spüren, wie sich ihre Tränen an seinen Fingern sammelten. „Du hättest es mir nicht einmal gesagt, oder? Du hast Februar gesagt. Du hättest mich weggeschickt und ich hätte mich noch nicht einmal an dich erinnert. Ich hätte es nicht gewusst, bis es zu spät gewesen wäre – und letzte Woche hast du mit gesagt, dass ich dich wiedersehen würde."

Sein Mundwinkel zuckte. „Ich soll sicherstellen, dass du ruhig bleibst und ich vertraue dir selbst ohne Magie nicht." Seine Stimme spannte sich an. „Das letzte Mal, als ich ehrlich mit dir war, bist du verschwunden und nicht mehr zurückgekommen."

Sie zuckte zusammen und sie hörte auf zu atmen. „Ich habe versucht zurückzukommen.", sie zwang die Worte hervor. „Ich habe es versucht- ich habe versucht – versucht –"

Sein Griff verstärkte sich. „Atme. Atme. Du musst mir das nicht sagen. Ich habe den Bericht gelesen. Du hast halb Sussex platt gemacht und fast jeden innerhalb der Schutzzauber getötet. Du hast fast die gesamte Dementoren Bevölkerung in ganz Großbritannien ausgelöscht. Du hast fünfzehn Werwölfe, zwanzig Vampire und ein halbes Dutzend Sabberhexen umgebracht. Nachdem du deinen Zauberstab verloren hast, hast du einen weiteren Werwolf und eine Sabberhexe getötet und hast es geschafft Montague zwei Mal zu stechen, bevor er es geschafft hat dich zu betäuben. Ich weiß, dass du es versucht hast."

„Dann – musst du es auch versuchen."

„Granger, ich habe es versucht. Das ist das Beste, was ich zu Stande bringe." Er seufzte. „Wir haben einen langen Abschied vor uns – ich will nicht immerzu mit dir darüber streiten."

Sie schüttelte ihren Kopf. „Lass mich versuchen einen anderen Weg zu finden. Ich kann – Nachforschungen betreiben. Vielleicht kann ich einen Weg finden, das Dunkle Mal zu entfernen. Bitte – lass es mich versuchen."

Draco pausierte für einige Sekunden und starrte sie an. Nach einem Moment nickte er resigniert. „Ich werde dir alles zur Verfügung stellen, was du für deine Nachforschungen benötigst, unter zwei Bedingungen: Erstens, wenn sich deine Panik Attacken dadurch verschlimmern, wirst du aufhören und zweitens, wenn Severus ankommt, egal wie nah du denkst, dass du am einem Durchbruch bist, wirst du aufhören und gehen, ohne dass ich dich zwingen muss. Du wirst nicht versuchen mich auszutricksen oder zu manipulieren, du wirst dich verabschieden und gehen."

Er starrte sie an, seine Augen waren aufmerksam und ernst als er sprach. „Einverstanden?"

Hermine presste ihre Lippen zusammen und schluckte. „Ich verspreche es.", sagte sie schließlich.

Sie streckte ihre Hand aus und fuhr mit ihren Fingerspitzen sanft über sein Gesicht. Sie beobachtete wie seine Augen von quicksilbern zu grau wechselten, bevor er nach unten schaute und seine Wange gegen ihre Hand drückte.

„Lüg mich nicht mehr an, Draco." Ihre Stimme war flehend und sie zog ihn näher zu sich und drückte ihre Stirn gegen seine, atmete ihn ein, spürte ihn wieder nahe bei sich. „Bitte lüg mich nicht an."

Er stieß wieder ein leeres Lachen aus. „Das werde ich nicht."