Kapitel 73

Die Luft war kalt und der Wind hörte nicht auf, als der Granianer über England und über die Nordsee hinweg raste.

Das Pferd bewegte sich unglaublich schnell durch die Luft, schneller als ein Thestral, schneller als Hermine geglaubt hatte, dass es für ein lebendiges Wesen möglich war.

Sie umklammerte Draco, bis ihre Hände wehtaten. „Stirb nicht Draco. Halte durch."

Sie flüsterte immer wieder Diagnostik Zauber und stellte sicher, dass der Fluch sich nicht weiter ausgebreitet hatte, dass es keine Flüssigkeitsansammlungen gab, sie versicherte sich, dass sein Herzschlag gleichmäßig blieb.

Sie waren so schnell und so hoch oben, dass sie den Boden nur verschwommen wahrnehmen konnte. Sie weigerte sich na unten zu schauen. Sie konnte jetzt nicht zusammenbrechen.

„Stirb nicht Draco.", sagte sie wieder, als sie ihr Gesicht in ihrem Rücken vergrub.

Ihr Kopf pochte.

Das Pferd flog immer weiter und weiter.

Stunde für Stunde.

Durch das Gefühl des freien Falls verdrehte sich plötzlich Hermines Magen, als der Granianer am Boden aufkam, während er weiter rannte. Seine Flügel waren weit ausgebreitet und trugen sie in langen, fliegenden Sprüngen über den Boden, als er langsamer wurde.

Hermine hob ihren Kopf an und schaute sich benommen um.

Es war nachts und nur der Halbmond erleuchtete den Himmel.

Das Pferd war auf einem Feld gelandet.

Sie drückte Dracos Hand, als der Granianer zum Stehen kam. „Draco... Draco, wir sind gelandet. Ich weiß nicht, wie man das Sicherheitshaus findet."

Sie schüttelte ihn leicht, bis sie spürte, wie er sich bewegte. „Draco ich glaube wir sind hier."

Er hob langsam seinen Kopf an.

„Nix..."

Ein Plopp ertönte und ein winziger und ziemlich antik aussehender Hauself tauchte auf.

„Master Draco, Nix hat sie nicht erwartet.", sagte der Elf. Seine Stimme war rau durch das hohe Alter.

Draco starrte ihn an und nickte langsam. „Nimm das Pferd."

Hermine ließ die Zügel aus ihren Fingern gleiten. Sie fing an sich zu bewegen, um abzusteigen, aber ihr Bein im Steigbügel wollte ihr Gewicht nicht halten. Sie fing an von Pferd zu fallen.

Draco schreckte plötzlich aus seinem halb benommen Zustand auf. Seine rechte Hand schoss nach hinten und umklammerte ihren Umhang.

„Nix!"

Hermine spürte, wie sie magisch aufgefangen wurde und wie Dracos Hand sie los ließ. Sie schwebte sanft zu Boden und lag im Gras, sie war zu erschöpft, um sich zu bewegen. Sie starrte nach oben in den Himmel. Die Sterne waren hell und glitzerten über ihr.

Einen Moment später schwang Draco sein Bein über den Satten und rutschte vom Granianer und ließ sich schwerfällig neben das Pferd fallen. Er tätschelte einen Moment lang seinen Hals, bevor er sich umdrehte und sich neben Hermine kniete. Er war so blass im Mondlicht und sein Gesichtsausdruck war benommen, aber besorgt, als er auf sie hinunterblickte. Er zog mit seinen Zähnen seinen Handschuh aus und legte seine Hand auf ihre Wange.

Sie zwang sich dazu ihm ein mattes Lächeln zu schenken. „Wir haben es geschafft Draco."

Sein Mundwinkel zog sich nach oben und seine Hand wanderte nach unten, um ihre zu nehmen. Sie stand langsam und unsicher auf und sie lehnten sich gegeneinander, als sie nach vorne gingen. Draco blieb stehen und streckte seine Hand aus. Ein Klickgeräusch ertönte und ein blasser Strahl Kerzenlicht erschien, als eine Tür aufschwang.

Sie machten sich nicht einmal die Mühe ihre Mäntel auszuziehen; sie brachen auf dem Bett zusammen und schliefen. Hermine umklammerte feste seine Hand mit beiden Händen. Dracos Kinn streifte gegen ihre Stirn und sie vergrub ihr Gesicht an seiner Brust, atmete seinen Geruch ein.

Es war fast abends am nächsten Tag, als sie aufwachte. Ihr Kopfweh war noch immer ein unaufhörlicher ziehender Schmerz in ihrem Hinterkopf. Sie blinzelte den Schmerz weg, während sie sich vorsichtig umschaute.

Sie waren in einem kleinen Nurdachhaus. Es roch nach frischem Holz und es war größtenteils unmöbliert. Ein Herd. Ein Bett und ein kleiner Tisch. Eine heller Messingschlüssel hing an einem Haken an der Wand. An den Fenstern hingen Spitzenvorhänge mit Ösen und das Sonnenlicht schien auf sie hinunter, wo sie zusammengerollt im Bett lagen.

Es gab kein kaltes und steriles Anwesen. Kein krabbelndes Gefühl von Dunkler Magie in den Wänden und im Boden. Keine Fesseln. Keine Zwänge.

Sie waren in Sicherheit. Frei. Weit weg vom Krieg. Sie betrachtete Draco, ihr Herz schlug ihr bis zum Hals, als sie alles in sich aufnahm.

Es war zu gut, um wahr zu sein. Es musste so sein. Die Dinge in ihrem Leben sind noch nie so schön gewesen.

Sie zog eine Hand von Draco zurück, um die Innentaschen ihres Umhangs nach dem Einhorn Zauberstab zu durchsuchen. Ihre Finge schlossen sich darum, Draco bewegte sich und sie schaute nach drüben und bemerkte, dass er sie anschaute.

Sie umklammerte feste den Zauberstab mit ihrer Hand, als sie ihn anschaute.

Ihr Puls raste und sie konnte fast ihr Blut in ihren Ohren rauschen hören. Es fühlte sich an, als ob eine falsche Bewegung oder ein falsches Geräusch alles zusammenbrechen lassen konnte. Die Wärme und Sicherheit würde verschwinden und sie wäre wieder ein Schatten auf dem dunklen kalten Anwesen oder sie würde von der Dunkelheit unter Hogwarts verschluckt werden.

„Ich habe das Gefühl, dass das hier irgendwie kaputt gehen wird.", sagte sie schließlich, sie streckte ihre Hand aus und fuhr mit ihren Fingern durch seine Haare, um sich zu versichern, dass er wirklich da war. Dass die Wärme und das Licht und das Gefühl der Sicherheit real war.

Er nickt langsam. Als sie ihn betrachtete, konnte sie die Anspannung um seine Augen herum sehen und die Art wie seine Zähne zusammengebissen waren.

Sie griff nach seinem Umhang, öffnete ihn und schob ihn sanft von seiner linken Schulter, damit sie seinen verbundenen Arm sehen konnte. „Es tut weh, oder?"

Er schüttelte seinen Kopf. „Es passt schon."

Ihre Kehle zog sich zusammen. Sie setzte sich schnell auf und die hellerleuchtete Welt verschwamm vor ihren Augen, während sie wiederholt blinzelte und ihren Einhorn Zauberstab aus ihrem Mantel zog. „Lüg nicht darüber, ich kann mich nicht richtig um dich kümmern, wenn du lügst."

Sie ignorierte ihr Kopfweh und zog ihren Umhang und ihren Mantel aus, damit sie ihre Arme besser bewegen konnte.

Ein Tablett mit Essen stand auf einem kleinen Tisch neben ihnen. Draco setzte sich auf und spießte eine verbrannte Wurst mit einer Gabel auf und fing an daran zu knabbern, während Hermine schnell Diagnostikzauber über ihm zauberte. Sie überprüfte sein Herz und seine Vitalzeichen. Sie untersuchte seine Blutwerte. Sie zauberte eine komplexe Diagnostik über seinem linken Arm und untersuchte sorgfältig jede Vene, Arterie und jeden Hauptnerv. Sie verbrachte mehrere Minuten damit, angesammelte Wundflüssigkeit abzuziehen.

Sie steckte ihre Hand aus und ergriff den Täger ihrer Umhängetasche und zog sie zu sich, bevor sie sich erinnerte, dass sie ihren Zauberstab dafür benutzen konnte. Sie wühlte durch den Inhalt, bis sie all die Tränke gefunden hatte, die sie brauchte.

Sie zog den Korken heraus und hielt ihm den Trank hin. „Es ist das Gegengift, dass der Blutverdünnung entgegenwirkt. Ich hoffe, dass es kein Langzeiteffekt ist, aber zur Sicherheit, solltest du den Trank alle zwölf Stunden nehmen." Während er schluckte, blickte sie aus dem Fenster, starrte auf das leere Feld.

Ihr Kopf pochte und ich Magen fing an sich zu einem Knoten zu verdrehen, bis sie dachte, dass ihr vielleicht schlecht werden würde. Sie riss ihre Augen von Fenster los und zog eine Schlinge für seinen Arm aus ihrer Umhängetasche. Sie legte sie in ihren Schoß und fügte sorgfältig alle möglichen Polsterungszauber hinzu, bevor sie sich Draco zuwandte, der aufgegeben hatte, die Wurst zu essen.

Sie streifte seinen Mantel und seine Roben von beiden Schultern und half ihm dabei, die Schlinge anzuziehen und sie sicher, um seinen Oberkörper zu befestigen.

„Ich werde dir eine Prothese bauen.", sagte sie mit, als sie eine der Schnallen schloss. „Ich habe schon ein paar Ideen. Ich habe zuvor schon ein paar Nachforschungen betrieben. Da es dein Arm und deine Hand ist, habe ich gedacht, dass du – vielleicht mit einem Zauberstabkern im Unterarm – dazu in der Lage wärst ohne Zauberstab Magie hervorzurufen, wenn ich es hinbekomme."

Sie zog schnell mehrere Fläschchen verschiedener Schmerzerleichterungstränke hervor und öffnete eine für Draco. Während er sie nahm, schaute sie wieder aus dem Fenster.

„Du solltest etwas essen.", sagte er. „Eine von den Würstchen ist nicht komplett verkohlt. Es gibt auch – Erbsen, glaube ich."

Hermine schüttelte ihren Kopf, ohne ihren Blick vom Fenster abzuwenden. „Ich bin nicht wirklich hungrig."

Sie nahm ihm das leere Fläschchen ab und zog den Korken aus dem nächsten Trank, bevor sie wieder auf dem Fenster schaute. Die Wiese erstreckte sich mit wildem Gras gesprenkelt mit Wildblumen, soweit sie sehen konnte. Der Zauberstabgriff war glatt und warm unter ihren Fingerspitzen.

Sie umklammerte ihn, bis das Holz in die Kochen ihrer Hand stach.

„Granger, geht es dir gut?"

Sie schaute schnell zu ihm rüber. „Natürlich. Mir geht's gut. Ich bin nur nicht hungrig."

Sie drehte sich wieder zum Fenster, sie rutschte ans Fußende und schob die Vorhänge beiseite, damit die die Umgebung besser sehen konnte.

Eine lange, schwere Stille entstand, die sie ignorierte, bis sie das Gefühl hatte, darunter zu zerbrechen. Sie drehte sich um und sah, wie Draco sie aufmerksam anschaute.

Sie leckte sich über die Lippen und zog ihren Zauberstab näher zu sich. „Welche – welche Art von Schutzzauber hat dieses Sicherheitshaus? Ich habe – ich habe seit ich gefangengenommen wurde nicht mehr duelliert – ich sollte –" Ihre Brust fing an sich schmerzhaft zusammenzuziehen. „Ich hätte üben sollen. Ich hab nicht daran gedacht –"

Sie holte zitternd Luft und schaute wieder von ihm weg. Ihre Sicht fing an zu verschwimmen und ihr Herz pochte schmerzhaft gegen ihre Rippen.

Sie musste ruhig bleiben. Alles wegsperren und sich konzentrieren. Sie hatte einen Job. Wie sie sich fühlte, spielte keine Rolle. Sie hatte einen Job.

„Granger." Draco streckte seine Hand aus und legte sie über ihre Hand auf dem Zauberstab. „Das Sicherheitshaus ist sicher und da ist ein Portschlüssel an der Wand." Er gestikulierte in Richtung des Messingschlüssels. „Wenn wir ihn berühren, werden wir um die halbe Erde reisen. Du musst dir keine Sorgen machen."

Ihre Kehle verengte sich und ihr Herz fing das Rasen an. „Was wenn uns jemand findet Draco? Was wenn es nicht geklappt hat und sie schon nach dir suchen und wir es nur nicht wissen? Ich habe versprochen mich um dich zu kümmern. Du bist verletzt – du warst bereits verletzt und ich habe deinen Arm abgeschnitten –" Ihre Stimme brach ab und sie umklammerte ihren Zauberstab noch fester. „Was wenn uns jemand findet? Es wird schief gehen. Es – geht immer schief."

Sie fing an schneller zu atmen und drückte ihre Hand gegen ihr Sternum, während sie den Zauberstab immer noch feste umklammerte.

Sie durfte nicht panisch werden.

Sie durfte nicht panisch werden. Sie musste – es gab Schutzzauber, die sie zusätzlich anbringen sollte. Sie konnte keine Dunkle Magie benutzen, es könnte dem Baby schaden.

Aber wenn jemand kam und sie eine Wahl treffen musste –

Ihre Lungen fingen an zu brennen.

„Hermine – Hermine du musst atmen." Draco war auf dem Bett zu ihr nach unten gerutscht und zog ihr den Zauberstab entschieden aus der Hand. Den Zauberstab weggenommen zu bekommen, ließ sie hysterisch werden. Sie steckte ihre Hand danach aus.

„Nimm – nimm ihn mir nicht weg!" Sie hatte das Gefühl erwürgt zu werden.

Er legte ihn auf den Tisch, wo er noch immer in ihrer Reichweite war, und legte seine Hand auf ihre Wange und brachte sie dazu ihn anzuschauen. Er zog sie sanft näher an sich heran, bis ihre Stirn gegen seiner lehnte, während sie nach Luft schnappte und sich bemühte ruhig zu atmen.

„Komm schon, du hast es so weit geschafft, nicht panisch werden. Mich zu beschützen ist nicht deine Aufgabe. Das Sicherheitshaus hat Schutzzauber und wir werden nicht lange hier bleiben. Und ich bin kein komplett miserabler Duellant mit meiner rechten Hand."

Sie zwang sich dazu tief durchzuatmen.

Er drückte seine Lippen gegen ihre Stirn. „Genau so. Tief durchatmen. Du hast uns hier her gebracht. Du hast versprochen, dass du aufhörst und dich erholst, wenn wir entkommen sind, erinnerst du dich? Ich bin nicht derjenige, der eine Gehirnverletzung ignoriert. Du hast deinen Teil erfüllt."

Sie umklammerte sein Handgelenk mit ihrer zitternden Hand. „Draco – irgendetwas wird schief gehen. Irgendetwas geht immer schief. Immer wenn wir so kurz davor sind, geht etwas schief."

„Ich weiß.", sagte er, er vergrub seine Hand in ihren Haaren und zog sie näher zu sich. „Aber du musst nicht alles alleine ertragen. Ich habe dir vertraut und du hast uns hier her gebracht. Jetzt bist du dran mir zu vertrauen. Wir sind hier sicher Hermine. Du darfst dich jetzt sicher fühlen."

Sie schüttelte ihren Kopf. Ihr Sternum fühlte sich an, als ob es gleich zerspringen würde. „Ich kann nicht. Ich glaube nicht, dass ich weiß, wie das geht."

Ihre Haut war schmerzhaft kalt und ihr ganzer Körper fing unkontrolliert an zu zittern.

Draco seufzte und zog sie näher zu sich. „Es gibt hier nicht die gleichen Schutzzauber, wie ich sie auf deinem Zimmer hatte. Du bist vermutlich daran gewöhnt, dass sie da sind, damit du dich ruhig fühlst."

Sie saß einen Moment still da, nahm es in sich auf, bevor sie einen erstickenden Laut ausstieß und in Tränen ausbrach. Es war, als ob ein Damm brach. Als sie erstmal angefangen hatte, konnte sie nicht mehr aufhören, sie weinte und weinte und weinte an Dracos Schulter. Sie hatte das Gefühl, als ob sie ihr ganzes Leben betrauerte.

Er versuchte sie nicht zum Aufhören zu bringen, er ließ sie einfach weinen, bis ihr Schluchzen weniger wurde und sie sich gegen ihn fallen ließ und sich leer fühlte. Es war, als ob sie ihre Emotionen mit der Wurzen herausgerissen hatte und alles was noch übrig war, die Schale war. Ihre Brust zog sich immer wieder zusammen. Ihr Kopf fühlte sich benommen an, aber er pochte, als ob ein Gong im inneren war, der vibrierte und schmerzhaft durch ihren Schädel hallte.

Als sie wieder gleichmäßig atmete, griff Draco in seine Roben und zog einen Schlaftrunk für Traumlosen Schlaf aus seiner Innentasche. „Du bist dran, dich auszuruhen Granger. Nimm ihn."

Sie zog sich zurück und schüttelte ihren Kopf, als sie wieder zurück zum Fenster schaute, ihre Finger zuckten in Richtung ihres Zauberstabes. „Draco, wenn etwas schief geht –"

Sein Gesichtsausdruck war wie kalter Granit. „Ich werde mich darum kümmern. Geh schlafen."

„Aber wenn –"

„Granger wenn es um mich gehen würde, hättest du ihn mir schon lange, ohne zu fragen, in den Mund geschüttet."

Ihr Mundwinkel zuckte, als sie das Fläschchen entgegen nahm. Sie warf einen letzten Blick aus dem Fenster, als sie den Korken herauszog und ihn trank.

Ihr Herz schlug ihr noch immer bis zum Hals, aber sie konnte seine Hand spüren, warm auf ihrer Schulter, als sie nach hinten fiel. Alles verblasste.

Sie wachte mitten in der Nacht auf, Draco stand vor dem Fenster. Das Mondlicht schimmerte in seinen Haaren und ließ seine Silhouette silbern erstrahlen. Er starrte nach draußen auf das Feld, sein Zauberstab baumelte von seinen Fingerspitzen.

Sie setzte sich auf und er drehte sich um, um sie anzuschauen.

Sie schaute an ihm vorbei, griff nach ihrem Zauberstab. „Ist alles -?"

„Alles ist in Ordnung." Er ging vom Fenster zurück, pausierte einen Moment, um eine Taschen in seinen Roben für seinen Zauberstab zu finden, an die er dran kam. Er steckte ihn in eine Innentasche und strich sich über seine Roben, so als ob er etwas abwischen würde, bevor er seine Roben unbeholfen von seinen Schultern gleiten ließ. Er setzte sich neben sie auf die Bettkante.

Ihr Kopf fühlte sich schwer an, aber die Schmerzen waren weiter nach hinten in ihrem Kopf gewandert. Er lehnte sich gegen das Kopfteil zurück. Sie legte ihren Kopf auf seiner Burst ab, lauschte seinem Herzschlag und spürte, wie seine Finger Muster und Schutzrunen über ihre Arme malten.

Als sie ihre Augen am nächsten Morgen öffnete, war die Welt golden. Sonnenlicht strömte durch das Fenster und erwärmte die Bettwäsche. Draco schlief neben ihr. Ihre Kopfschmerzen waren endlich zu einem leichten Pochen verblasst. Sie rollte sich auf den Bauch, streckte sich, fuhr mit ihren Händen über das Bettlaken und vergrub ihr Gesicht im Kissen, während sie die angenehme Hitze und das Geräusch von Vögeln, die draußen zwitscherten, in sich aufnahm.

Sie war frei. Irgendwo mit Sonnenschein und Magie und Jemanden, der ihr nicht wehtun würden. Sie hielt die Augen geschlossen und versuchte sich in dem Gefühl zu verlieren.

Sie lag nur einen Moment auf ihrem Bauch, bevor ihre Blase von innen von einem empörten Fuß getreten wurde.

Sie drehte sich auf die Seite und schaute Draco an.

Seine Haare waren ihm ins Gesicht gefallen. Es war, als ob sie in einem Traum war.

Sie streckte vorsichtig ihre Hand aus und benutze ihre Fingerspitzen, um die Platinum-Blonden Strähnen einzufangen und auf die Seite zu streifen. Sie wollte sich ihn wieder ganz von neuem in ihre Erinnerungen einprägen. In dem Goldenen Licht, sah er nicht mehr länger so aus, als ob der Krieg ihn zurechtgeschnitzt hatte. Seine Gesichtszüge waren weicher, wenn seine Miene entspannt war. Sie fuhr mit ihren Augen die Linie seiner Wangenknochen, seine Lippen, die präzise Linie seines Kiefer und seine blasse Kehle, die in den Schatten seiner Klamotten verschwand entlang.

Er hätte ein Gemälde sein können.

Sie wollte die Luft anhalten und für immer in diesem Moment leben.

Sie ließ ihre Finger seine Ohrmuschel entlang wandern, um seine Haare nach hinten zu streifen. Seine Augen öffneten sich, so grau wie ein Sturm. Sie beobachtete, wie sie sich mit Licht füllten, als er sie anschaute.

Die Art wie er sie anstarre, ließ den Rest der Welt verblassen. Sein Blick war so besitzergreifend und ausgehungert, wie sie sich fühlte.

Sie lehnte sich näher zu ihm und küsste ihn. Seine Lippen bewegten sich auf ihren und seine Hand wanderte nach oben zu ihrer Kehle.

Nach einer Minute zog sie sich sehnsuchtsvoll zurück. „Ich muss deinen Arm überprüfen."

Er seufzte, aber setzte sich, ohne sich zu beschweren, auf, als sie anfing Sprüche zu zaubern, sie versicherte sich, dass alles weiterhin richtig heilte. Sie verband wieder seinen Arm, als sie fertig war. Als sie ihm wieder die Schlinge anzog, streiften ihre Fingerspitzen die blasse Haut an seiner Kehle. Sie zog sie nicht zurück.

Sie schaute nach oben in sein Gesicht und stellte fest, dass seine Augen dunkel und aufmerksam waren, als er ihren Blick erwiderte. Er streckte langsam seine Hand aus und fuhr mit seinen Finger sanft durch ihre Haare. Ihr Atmen stockte und ihr Puls beschleunigte sich.

Seine Berührungen waren Sicherheit. Zuhause.

„Ich liebe dich.", sagte er nach einem Moment.

Hermines Lippen verzogen sich langsam zu einen leichten Lächeln. „Ich liebe dich auch."

Er ließ seine Finger langsam durch ihre Haare wandern. „Ich hätte nie gedacht, dass ich dir das mal sagen werde, ohne ein Dunklen Mal zu haben, dass in meine Haut gebrannt ist."

Hermines Kinn zitterte.

Sie hob ihre Hand nach oben zu seinem Gesicht, fuhr sanft seinen Kiefer entlang und spürte die leichten Stoppeln unter ihren Fingerspitzen. „Das Universum hat uns endlich etwas zurückgegeben."

Er stieß ein leises Lachen aus und sein Griff, der in ihren Haaren vergraben waren, verstärkte sich besitzergreifend.

Sie rutschte näher zu ihm und lehnte sich nach vorne, bis sich ihre Lippen kaum berührten. „Ich liebe dich. Solange noch etwas von mir übrig ist, werde ich dich lieben. Immer.", flüsterte sie gegen seinen Mund.

Er schloss den geringen Abstand zwischen ihnen.

Sie schloss ihre Augen und schlang ihre Arme um seinen Hals, während sie den Kuss vertiefte. Seine Hand wanderte von ihren Haaren nach unten, ergriff ihre Taille und zog sie näher zu sich, bis ihre Körper gegeneinander gepresst waren.

Meins. Meins. Meins. Sie fühlte sich ausgehungert. Sie wollte ihn in ihrem Herzen horten und dort vergraben. Die Zeit lief ihnen immer davon. Die Dinge gingen immer schief und alles was hier war, war alles was sie hatten. Die haben durch Momente überlebt, die sie während dem Krieg gestohlen hatten.

Sie hatte das Gefühl zu Tode zu verhungern, weil sie ihn so sehr wollte.

Sie würde ihn nicht gehen lassen.

Sie würd es nicht zulassen, dass die Dinge schief gehen würden. Ihr Herz fing an schmerzhaft zu pochen. Ich kann ihn nicht verlieren. Ich kann ihn nicht verlieren.

Ihre Kehle und ihre Brust fingen an sich zusammenzuziehen. Sie kniff ihre Augen zusammen und schob das Grauen, soweit sie konnte, nach hinten, versuchte es hinter einer Mauer zu verstecken, bevor es sie im Ganzen verschlingen konnte.

Sie würde nicht panisch werden. Sie zwang sich dazu zu atmen, sie stieß ein zitterndes Keuchen gegen seine Lippen aus.

Sie ließ ihre Finger über seine Kehle wandern und umklammerte seine Schultern, als sie sich dazu zwang alles wegzuschließen und ihn weiter zu küssen. Dann zog sie ihre Lippen zurück, damit sie ihn anschauen konnte. Ihre Hand fiel nach unten, um seine zu ergreifen.

„Ich werde mich um dich kümmern." Sie hielt seine Hand fest und drückte sie gegen ihre Brust. „Ich gehörte dir, solange du mich willst."

Seine Hand wanderte nach oben, um sie sanft auf ihre Wange zu legen. Er starrte sie an, seine silbernen Augen waren unverwandt. „Immer. Solange ich lebe."

Sie gab sich ihm hin, bis es in ihrem Verstand für nichts mehr anders Platz gab. Sie küsste ihn wieder und wieder, bis sie außer Atem war.

Sie konnte ihn küssen, ohne dass es ein Abschied war, ohne sich zu fragen, ob sie ihn jemals wiedersehen würde. Sie konnte mit ihm zusammen sein, einfach weil sie es konnte, weil er ihrs war.

„Ich liebe dich.", sagte sie immer wieder gegen seine Lippen. „Ich liebe dich. Ich werde dich immer lieben."

Sie konnte es so oft sie wollte sagen. Jeden Tag, für den Rest ihres Lebens. Sie konnte es immer und immer wieder sagen.

Sie stieß ein leises Schluchzen gegen seine Lippen aus.

Draco zog sich zurück, betrachtete sie und sein Gesichtsausdruck spannte sich an.

Sie umklammerte seine Schultern noch fester, als sie ihm in die Augen schaute. „Ich bin glücklich. Ich habe nicht gedacht, dass ich jemals wieder glücklich sein werde, aber ich glaube so fühlt es sich an glücklich zu sein. Wir haben überlebt Draco. Ich habe dich gerettet. Ich habe nicht geglaubt, dass wir überleben würden."

Sein Mund verzog sich langsam zu einem Lächeln.

Sie liebten sich. Langsam. Ließen sich alle Zeit der Welt.

Hermine saß auf ihm, bestimmte die Geschwindigkeit. Draußen schien die Sonne und sie konnte sie auf ihrer Haut spüren, als sie nach unten schaute und ihre Finger miteinander verschlang, während sie seinen Hüften mit ihren entgegenkam. Sie konnte das Licht sehen, dass sich in seinen Haaren verfing. Seine Augen glänzten wie geschmolzenes Silber.

Ihre Welt war warm.

Sie wurde noch wärmer, als er sich aufsetzte und ihr Hüften noch näher zu sich zog, als er sie küsste. Seine Hand wanderte ihre Wirbelsäule entlang und hielt sie fest. Sie konnte das Berennen von ihm in ihrer Seele spüren. Sie wickelte ihre Arme um seine Schultern und ließ ihre Finger über seine Runen wandern, als sie sich zusammen bewegten.

„Wir sollen den Portschlüssel bald benutzen.", sagte er, als sie danach zusammen im Bett lagen. „Ich bin mir sicher, dass Nix Essen eine Gefahr für die Gesundheit darstellt. Mir wird jetzt erst klar, dass ich mir nie die Mühe gemacht habe, grundlegende Kochzauber zu erlernen."

Hermine warf einen Blick nach drüben und ihre Augen landeten auf mehreren verbrannten Toastscheiben, auf denen großzügig Marmelade verteilt worden ist. Draco hob die am wenigsten verbrannte Scheibe hoch und hielt sie ihr hin.

„Er ist ein Stall Elf. Ich glaube er hat noch nie zuvor in seinem Leben gekocht."

Hermine knabberte zögerlich an einer Ecke und stellte fest, dass es sich bei dem Toast um Kümmelroggenbrot handelte, das unangenehm mit der Erdbeer-Marmelade zusammenstieß.

Sie würgte leicht und Draco schenkte ihr einen entschuldigenden Blick.

Er schaute sich im Zimmer um. „Das ist nur ein vorübergehendes Sicherheitshaus. Ich habe nicht viel mehr getan, außer es mit Schutzzaubern zu versehen." Er drehte sich um, um sie anzuschauen. „Bist du dazu in der Lage den Portschlüssel zu benutzen?"

Ihr Magen verdrehte sich und ihre Hände wanderten schützend zu ihrem Bauch. Dracos Augen folgten ihnen.

„Ich weiß es nicht." Sie schaute nach unten auf die Schwellung ihres Bauchs und fuhr nervös mit ihren Händen darüber.

„Das letzte Mal – habe ich vorher keinen Beruhigungstrank genommen. Ich habe es nicht erwartet. Es war – es war schwer zu ertragen."

Draco Miene spannte sich an und etwas das nicht zu entziffern war, flackerte durch seine Augen.

Sie zwang sich dazu zu lächeln. „Aber wenn wir die Dinge richtig machen – wenn ich dazu bereit bin und es nur einmal ist – denke ich, sollte alles gut gehen."

Er war einige Sekunden lang still. „Wir müssen nicht gehen. Wir könnten hier bleiben. Ich werde Ginny wissen lassen, dass du nicht sicher verreisen kannst."

Sie schaute wieder nach unten auf ihren Bauch. „Es ist hier aber nicht so sicher, oder? Wir sind noch immer in Europa. Dänemark hat ein Abkommen mit Voldemort; die Bedingungen des Waffenstillstands verlangt von ihnen, dass sie Flüchtlinge ausliefern. Selbst wenn sie es nicht tun, würden sie dich niemals beschützen." Sie holte tief Luft und schaute nach oben. „Es wird in Ordnung sein. Vielleicht – nur noch einen Tag oder so länger, dann gehen wir."

Dracos Gesichtsausdruck war verschlossen; er starrte ihren Bauch einen Moment lang an, bevor er nickte.

Sie stand auf und duschte. Sie hatte noch immer Staub in den Haaren, von der Explosion auf dem Anwesen und ihre Locken waren ziemlich verknotet. Sie trocknete sie und flocht sie locker zu einem langen Zopf. Als sie da Haarband befestigte, waren ihre Kopfschmerzen zurückgekommen. Sie bohrten sich durch ihren Hinterkopf, bis sie kaum noch stehen konnte. Sie zog ein Shirt und ihre Unterhosen an, schluckte einen Ernährungstrank und rollte sich dann zu einem elenden Haufen um ihren Bauch herum zusammen, als sie wieder einschlief.

Als sie am nächsten Morgen aufwachte, hing ein Gehirndiagnostik über ihrem Kopf. Draco starrte mit angespannten Ausdruck darauf, als er die Analyse veränderte.

Es fühlte sich an, wie in Eiswasser getaucht zu werden. Die Wärme verschwand und sie lag einen Moment lang erstarrt da und starrte all die scharlachroten, fadenförmigen Ranken an, die sich durch Gehirn zogen. Sie streckte ihre Hand nach oben und schob seinen Zauberstab weg. Die Diagnostik verschwand.

Sie schaute zum Fenster.

Eine lange Stille entstand.

„Hermine was ist passiert? Was hat er dir angetan? Wirst du es mir sagen?"

Sie war einige Minuten still und schluckte schwer, bevor sie schließlich sprach.

„Ich bin mir nicht ganz sicher. Er wusste nicht, wie man Legilimentik benutz, also hat er – Dinge einfach zerquetscht, die ihm im Weg standen. Sogar jetzt, wo ich meine Okklumentik zurück habe – gibt es Stellen in meinen Erinnerungen, die ich nicht – nicht mehr erreichen kann. Es – fühlt sich wie ein Gebäude an, von dem Teile eingestürzt sind. Ich habe das Gefühl, dass wenn ich mich nähere oder es störe – könnte es noch mehr zusammenbrechen."

Sie presste ihre Lippen zusammen. „Einige Dinge, an die ich wieder erinnert habe – ich weiß nicht, ob ich mich nach einer Weile noch an sie erinnern kann. Jedes Mal, wenn ich aufwache, habe ich das Gefühl, dass sie verblasst sind. Die Details verschwinden alle."

Dracos Finger streichelten sanft ihre Wange. „Woran –" Seine Stimme war angespannt, „woran kannst du dich nicht mehr erinnern? Was verblasst?"

Hermine war still. „Du hast mir immer von deiner Mutter erzählt. In diesen Erinnerungen sind jetzt Lücken."

Draco atmete erleichtert auf. „Das ist okay. Das ist okay. Daran musst du dich nicht erinnern."

Hermine starrte aus dem Fenster und schluckte wieder. „Es ist nicht okay. Diese Erinnerungen waren wichtig. Es waren wichtig für mich, dass du es mir erzählt hast, dass ich verstanden habe, was mit dir passiert ist. Ich habe Angst, dass mein Gedächtnis eines Tages zerfallen wird. Es ist, als ob es jetzt überall Risse gibt und eines Tages wird etwas falsch dagegen drücken und alles wird zusammenbrechen. Was wenn ich wieder alles vergesse?" Sie konnte ihre aufkommende Panik nicht unterdrücken. „Die ganze Zeit auf dem Anwesen, hatte ich das Gefühl, dass mir mein Herz aus meiner Brust gerissen wurde. Du warst genau dort – und ich habe nicht gewusst, dass ich nach dir suche."

Die Wärme und Ruhe der Hütte fühlte sich plötzlich verspottend an. Als ob es ein Tagtraum war, an den sie sich festklammert.

Er drehte ihr Gesicht so, dass sich ihre Augen trafen. „Es wäre nicht das gleiche."

Sie nickte, aber ihr Mund verzog sich. „Ich weiß. Rational weiß ich das. Ich weiß nur –" Ihre Augen wanderten nach unten, als ihre Stimme das Zittern anfing. „Ich weiß nicht, wie ich daran glauben soll. Sobald ich anfange nachzudenken, fängt mein Herz an zu pochen und ich kann nicht atmen. Sogar wenn ich versuche alles wegzuschieben, es ist, als ob mein Körper nicht aufhören kann, in Panik zu geraten. Ich sollte erleichtert sein, aber ich habe genauso Angst, dass ich dich verlieren werde, wie als ich noch auf dem Anwesen war. Ich habe das Gefühlt, als ob ich mich nur mit den Fingerspitzen festklammere. Jede Sekunde fühlt sich nur einen Moment davon entfernt an, auseinanderzubrechen und sich wieder in einen Albtraum zu verwandelt."

Sie holte zitternd Luft und setzte sich auf, die drückte ihre Hand gegen ihr Sternum, als sie sich dazu brachte langsam zu atmen. Sie starrte nach unten auf ihre Handgelenke. „Ich – ich dachte, dass alles repariert sein würde, wenn ich meiner Fesseln los werde und wir entkommen. Ich dachte, dass es mir besser gehen würde – dass ich so sein würde, wie ich früher war..."

Ihre Stimme verlor sich.

Du musst wissen, dass du einen Punkt erreichst, wo der Schaden unumkehrbar ist."

Sie saß erstarrt da, als sie sich daran erinnerte.

Es ist schon immer eine Illusion gewesen zu glauben, dass ihre Fesseln der Schlüssel zu allem waren. Dass eine frühere Version von Hermine Granger auf der Lauer lag und bereit war nach vorne zu kommen, sobald ihre Magie freigelassen wurde und ihre Okklumentik zurückkehrte.

Die Erkenntnis fühlte sich so an, als würde man die Oberfläche eines Sees berühren und beobachten, wie die sonnenbeschienene Reflexion sich verzerrte und kräuselte und die Dunkelheit enthüllten, die immer noch darunter lauerte. Das sich das zeigte, was wirklich noch darunter lag.

Dunkelheit dringt in deine Seele ein.

Geist und Körper, Dunkle Magie verlangt einen Preis.

Sie hat gewusst, dass sie irgendwann dafür bezahlen würde.

Draco hob ihre Hand an und fuhr mit seinem Daumen über ihre nacktes Handgelenk. „Es ist alles neu. Lass dir Zeit."

Sie starrte ihn an und nickte wehmütig. Als sie ihn betrachtete, bemerkte sie, dass er sein Gesicht durch Schmerzen angespannt war.

Sie schob die Schwere in ihrer Brust zurück in ihren Verstand, mauerte sie ein und setzte sich auf, während sie nach ihrem Zauberstab griff.

Sie öffnete ihre Umhängetasche und streckte ihre Hand nach einer der Schmerztränke aus. Ihre Hand erstarrte, als sie bemerkte, dass ihre Trankinventar nicht richtig aussah. Sie zählte die Fläschchen und stellte fest, dass ihr ein halbes Dutzend Bluterneuerungstränke fehlten. Sie starrte einige Sekunden in ihre Tasche, bevor sie Dracos Roben vom Fuße des Bettes herbei rief und ihr Gesicht in ihren vergrub.

Sie rochen nach Dunkler Magie.

Als sie dasaß und es in sich aufnahm, stellte sie fest, dass sie sich wesentlich ruhiger fühlte, seit er ihr den Schlaftrunk für traumlosen Schlaf gegeben hatte.

Sie schaute zu Draco hinüber und Wut stieg wie eine Explosion in ihr auf. „Du solltest keine Blutmagie verwenden. Dein Blutt ist eh schon dünn. Du könntest zu Tode verbluten, wenn du nicht vorsichtig bist. Es gibt keinen Grund dafür, so viele Zauber auf einem Sicherheitshaus anzubringen, in dem wir nicht einmal lange bleiben. Das war idiotisch."

Draco schaute sie mit niedergeschlagenen Augenlieder an, als sie anfing rasend schnell Zauber über ihm zu zaubern.

„Es hat damit geholfen, dass du dich besser fühlst."

Sie starrte ihn wütend an. „Dich selbst zu verletzen und dich in Gefahr zu bringen, damit ich mich besser fühle, hilft nicht damit, dass ich mich besser fühle."

Er sagte nichts weiter, während sie alles an ihm überprüfte und ihm mehrere Tränke verabreichte. Sie entfernte die Verbände um seinen Arm, um sie zu wechseln und zu überprüfen, wie sein Arm heilte. Die Haut wuchs glatt zusammen und sie massierte sie sanft mit Diptams Essenz.

Sie nahm seine Hand in ihre und fing an sein Zittern für mehrere Minuten im Stillen zu behandeln.

„Tu dir nicht selbst, wegen mir weh, Draco.", sagte sie schließlich mit angespannter Stimme. „Hör auf dich selbst zu verletzen. Ich hab es so satt, dass das die Art ist, wie wir uns umeinander kümmern. Du hast keine Ahnung, wie sehr ich es hasste, wenn du dir wegen mir wehtust. Du hasst es, wenn ich verletzt bin. Es ist das gleiche für mich mit dir."

Es sagte noch immer nichts. Er sah auch nicht so aus, als ob er es bereute.

Während sie mit seiner Hand arbeitete, tauche ein weiteres Tablett mit nicht essbarem Essen auf. Sie nahmen beide stattdessen Ernährungstränke. Hermine fingen an ihre Vorräte auszugehen.

Sie zählte sorgfältig alle Tränke und überprüfte, was sie noch übrig hatte, sie kalkulierte, wie viele Tage länger sie bleiben könnte, wenn sie sich dafür entschieden.

„Ich kann mehr brauen, wenn wir länger bleiben wollen.", sagte sie und schaute nach oben zu Draco.

„Was auch immer du willst." Er lächelte sie an, aber er hatte seinen Mantel angezogen, während sie gezählt hatte. Als sie ihn anstarrte, bemerkte sie wie sein Blick fast unmerklich zu Fenster nach oben wanderte.

„Wir sollten gehen." Sie hob ihre Umhängetasche auf ihre Schulter und stopfte den Rest ihrer Habseligkeiten hinein. „Ich bin mir sicher – ich bin mir sicher, dass es gut gehen wird. Es ist nur ein Mal."

Sie zog eine Fläschchen Beruhigungstrank hervor und starrte es einige Sekunden lag an, bevor sie den Trank hinunterschluckte. Sie verschränke ihre Finger feste mit Dracos und holte ein paar Mal tief Luft und zwang sich dazu die Angst, die wie eine Flutwelle über sie hinwegschwemmte, wegzuschließen, bevor der Tank das Wirken anfing.

Sie drückte Dracos Hand, ließ ihren Daumen über seine Knöchel wandern und stoppte über dem Ring, den er trug. Sie schaute zu ihm nach oben und schenkte ihm ein zaghaftes Lächeln, bevor sie ihre Hand ausstreckte und den Messingschlüssel ergriff, der an der Wand hing.

Sie verspürte ein starkes Ziehen hinter ihrem Bauchnabel. Sie wurde davongerissen und sie zog Draco mit sich.

Sie versuchte auf den Beinen zu bleiben, als sie landete, aber sie stolperte nach vorne und brach würgend zusammen. Sie riss ihre Hand aus Dracos und drückte ihren Handballen gegen ihren Bauch, als er sich zusammenzog.

„Oh Gott.", stöhnte sie, als sie sich wieder aufrichtete und sich darum bemühte zu atmen.

Sie spürte Dracos Hand auf ihrem Rücken, als sie ihre Augen zusammenkniff und sich dazu zwang langsam einzuatmen. Langsam. Die Angespanntheit in ihrem Bauch ließ allmählich nach.

Sie konnte Erde und Farn riechen.

Sie öffnete ihre Augen und sah, dass sie in einem Wald kniete. „Wo sind wir?"

Ein schabendes Geräusch und das knarzen von Holz ertöten, als Holz auf Holz traf. Hermine blickte über ihre Schulter. Hinter ihnen stand ein großes Holzhaus.

Ginny stand in der Tür und starrte sie mit ihrem Zauberstab in der Hand an.