Epilog 1

Hoher General in Dämonsfeuer Unfall getötet.

Draco Malfoy wurde in einem erschreckenden Mord-Selbstmord-Fall auf dem Malfoy Anwesen durch seinen Vater getötet.

Draco Malfoy, eine prominente Persönlichkeit im Regime des Dunklen Lords und sein Vater ein Witwer, sollen bei einem Hausbrand ums Leben gekommen sein.

Auroren untersuchen noch immer den Fall. Die offizielle Erklärung der Abteilung für Magische Strafverfolgung ist, dass die Ursache des Feuers unbekannt bleibt, aber bei vertraulichen Gesprächen haben Mitarbeiter bestätigt, dass das Feuer alle Anzeichen eines Dämonsfeuer besessen hat, dass absichtlich entfacht und aufrechterhalten worden ist.

Fotos der Ruinen des Malfoy Anwesens, sind fast identisch zu den Ruinen des Lestrange Anwesens Feuers vor ein paar Jahren zuvor. „Jeder wusste, dass Lucius besessen von diesem Feuer war.", sagt eine anonyme Quelle. „Er hat alle Aufzeichnungen und Akten angefordert und die Ruinen des Lestrage Anwesens ein Dutzend Mal besucht. Es ist fast nicht zu leugnen, dass das Feuer eine Nachstellung war. Es ist so tragisch: er ist nie über Narcissas Tod hinweggekommen."

Enge Familie und Freunde sagen, dass Lucius die meisten seiner Verpflichtungen nach dem Tod seiner Frau aufgegeben hat und den Titel und Nachlass an den damals zwanzigjährigen Draco übergeben hat. Lucius ist in den folgenden Jahren kaum nach Großbritannien zurückgekehrt, aber während seines letzten Besuches ist sein Verhalten besonders unberechenbar gewesen. Auroren haben uns inoffiziell mitgeteilt, dass Lucius in mehreren Fällen von vermissten Personen verdächtigt wurde. Darunter auch Astoria Malfoy, die weniger als vierundzwanzig Stunden, nachdem sie aus ihrem Sommerurlaub in Frankreich zurückgekehrt war, verschwunden ist.

Es gab anhaltende Gerüchte über Spannungen zwischen Vater und Sohn. Obwohl sie nach außen hin freundlich waren, wurden sie selten zusammen gesehen und Lucius ist nicht von seinem Auslandsposten für Dracos Hochzeit im Jahr 2003 zurückgekehrt.

Der Titel und die Verantwortlichkeiten des Hohen Generals werden vermutlich innerhalb der nächsten Woche auf einen anderen Todesser übertragen werden. Es werden mehrere Generäle in Betracht gezogen. Wie dem auch sei, zum Zeitpunkt des Drucks, gibt es noch keine offizielle Erklärung des Dunklen Lords in Bezug auf einen Nachfolger oder über den Tod von Draco und Lucius.

Der Verlust einer Familienline, die so alt und angesehen war, wie die Malfoy Familie, ist ein verheerender Schlag für die Zauberer Welt. Draco war der letzte Nachkomme der Familien Malfoy und Black. Eine Heilerin aus dem Repopulationsprogramm hat bestätigt, dass Draco Malfoys Leihmutter, ebenfalls im Feuer gestorben ist. Sie war im vierten Monat schwanger mit einem Malfoy Erben.

Nach zwei Wochen schlafen, kamen Draco und Hermine endlich aus dem Schlafzimmer. Draco ging sofort los, um all die Schutzzauber auf der Insel zu überprüfen. Nachdem er zurück gekommen war, gab er Hermine einen vollständigen Rundgang durch das Haus. Sie ergriff seine Hand, als sie in den Garten gingen.

Sie gingen um die Ecke und fanden Ginny die James dabei beobachtete, wie er versuchte eine Pagode zu erklimmen. Sie schenkte ihnen ein angespanntes Lächeln, als sie sie sah.

„Gut, ihr seid wach. Ich war nicht sicher, wann ihr aufhören, würdet euren Winterschlaf zu halten." Sie beäugte Draco. „Da ist jemand, der darauf gewartet hat dich zu sehen. Topsy!"

Sofort ertönte ein Plopp, als sich Topsy vor ihnen materialisierte. Sie stand da und starrte zu Draco für einen Moment nach oben, ihre Hände waren verschränkt und ihre riesigen Augen schimmerten. Dann ging sie nach vorne und trat Draco.

„Topsy ist wütend auf dich!", sagte sie, als ihre Zehen mit seinem Schienbein zusammentrafen. „Topsy ist noch nie in ihrem Leben so wütend gewesen."

Sie wickelte ihre Arme um Dracos Bein und fing an zu schluchzen. „Du hast Topsy weggeschickt, ohne dich zu verabschieden. Topsy dachte, dass du tot sein würdest."

Sie vergrub ihre Gesicht in seinen Klamotten und heulte einige Minuten lang bittere Tränen, bis Draco unbeholfen seine Hand ausstreckte und ihren Kopf tätschelte.

Ginny schenkte ihm einen spitzen Blick. „Als sie angekommen ist und herausgefunden hat, dass ihr beide hier seid, hat sie sich geweigert es zu glauben, bis sie sich selbst davon überzeugt hatte und dann hat sie den Rest des Tages geweint. Ich kann nicht glauben, dass du sie so hier her geschickt hast."

Als Topsy Draco endlich losließ, ging sie nach drüben, um James in die Arme zu nehmen und trug ihn weg, während sie immer noch schluchzte.

Hermine, Draco und Ginny standen da und starrten sich gegenseitig in unangenehmer Stille an.

Ginny spielte mit einer Haarsträhne und ihr Kopf zuckte leicht, als sie ihre Schultern straffte. „Ich denke wir sollten planen, an den meisten Tage gemeinsam zu Abend zu essen. Es muss nicht an jedem Tag sein, aber ich denke es sollte an den meisten Tagen sein. Die restliche Zeit, können wir alle unsere Privatsphäre haben, aber wir sollten zusammen zu Abend essen."

Sie beobachtete Hermine und Dracos Reaktionen. Draco sagte nichts.

„Abendessen wäre schön.", sagte Hermine. „Das ist eine gute Idee."

Ginnys Gesichtsausdruck wurde von Erleichterung überflutet. „Gut." Sie nickte. „Super. Uhm. Ich werde es den Elfen mitteilen und dann sehe ich euch beide beim Abendessen."

Ginny drehte sich um und eilte nach drinnen.

Hermine beobachtete, wie sie sich entfernte und bemerkte, dass Ginny vermutlich anhalten und zurück kommen würde, wenn sie sie rufen würde. Sie öffnete ihren Mund, aber Ginny war bereits durch die Tür verschwunden.

Hermine und Draco standen für einige Minuten still im Garten. Sie wusste nicht, was sie tun sollten.

Es fühlte sich surreal an. Sie sind aus einer Realität herausgeschnitten worden, in eine andere hineingeworfen und einfach dort zurückgelassen worden, um sich selbst einen Weg hindurchzubahnen.

Es fühlte sich nicht wie ein Traum an. Es war real. Sie konnte das Salz in der Luft riechen, hören, wie sich die Blätter im Wind bewegten und das Wasser rauschte. Sie konnte den Kampfer und die Kiefernadeln riechen. Dracos Hand war warm und mit ihrer verschlungen.

Und dennoch gab es eine Paranoia, die sie nicht abschütteln konnte. Es musste etwas geben, dass auf der Lauer lag, etwas das wartete, etwas das schief gehen würde. Ein unausweichlicher Ruin baumelte über ihrem Kopf, wie das Schwert von Damokles.

Die Insel fühlte sich an, als ob sie auf eine hauchdünnen Schicht Eis gebaut worden war. Wenn Hermine einen falschen Schritt machen würde oder vergas einen Moment lang vorsichtig zu sein, würde es brechen und sie würde zurück in die schwarze, kalte Welt fallen, aus der sie gerade erst entflohen war, während sie Draco und alle anderen mit sich reißen würde.

Jeder Schritt. Jeder Atemzug.

Vorsichtig. Sei sehr vorsichtig.

Du verlierst immer die Dinge, die du liebst. Immer.

Ihr Kinn zitterte. Sie wollte wieder nach drinnen gehen; es fühlte sich drinnen sicherer an. Wo war ihr Zauberstab?

„Ich habe nie Pläne für das hier gemacht.", sagte Draco. „Dafür hier zu sein."

Hermine schaute zu ihm nach oben und schreckte aus ihren Gedanken hoch. Er blickte zum Meer, so als ob er Schwierigkeiten damit hatte zu glauben, dass es dort war.

Er fand es genauso schwierig, daran zu glauben, wie sie. Die Welt war nie nett zu ihnen.

Als er jedoch auf sie hinunterblickte, stellte sie fest, dass in ihm eine Anspannung gewesen ist die zum ersten Mal, soweit sie sich erinnern konnte, nicht vorhanden war. Er war noch immer nervös; er trug noch immer zwei Zauberstäbe und mehrere Messer und ein Dunkles Artefakt bei sich, aber es fehlte eine gewisse verheißungsvolle Bereitschaft, an die sich Hermine gewöhnt hatte. Er hatte nicht länger eine Körperhaltung, so als ob er ständig erwartete, von irgendwo angegriffen zu werden.

Es war der Ausdruck, den er aufgesetzt hatte, wenn sie sich in Whitecroft getroffen haben; den sie erkennen konnte, als er in das Zimmer appariert ist und sich mental darauf vorbereitet hatte, dass sie vielleicht verletzt sein könnte. Ihr wurde bewusst, dass seit sie auf dem Anwesen angekommen war, er immer so ausgesehen hat. Jetzt war dieser Ausdruck zum ersten Mal verschwunden.

Das dünne Eis, war zu mindestens etwas, worauf man stehen konnte.

„Was soll ich jetzt tun?", fragte er.

Sie blinzelte. „Was auch immer du willst. Du kannst tun, was auch immer du willst."

Er schaute sich um. „Ich glaube nicht, dass ich mich daran erinnere, wie das geht."

Hermine schenkte ihm ein kleines Lächeln. „Ich glaube ich auch nicht." Sie schaute sich um und hielt seine Hand noch fester umklammert. „Wir werden gemeinsam herausfinden, wie es geht. Wir müssen und nicht hetzten. Wir haben den Rest unseres Lebens, um es herauszufinden."


Als Hermine sich keine Sorgen mehr machen musste, Draco aufzuwecken, machte sie sich an die Arbeit im Labor. Sie brauchte eine Woche, um eine einfache Prothese für ihn zu bauen. Die Amputation war perfekt verheilt, aber sein Blut blieb dauerhaft dünn, außer er nahm regelmäßig den Zaubertrank dagegen ein.

Er saß auf der Kante ihres Labortisches, während sie die Basis der Prothese vorsichtig an seinen Unterarm befestigte.

„Diese erste Prothese ist nicht viel.", sagte sie, als sie einen Zauber murmelte. „Sie wird sich jetzt mit den Hauptnerven verbinden, sodass du nur ein vages Gefühl, für die Bewegungen und Berührungen bekommst. Du wirst nichts Feinmotorisches machen können, aber es wird dir dabei helfen, die neuronalen Strukturen aufrechtzuerhalten, während ich eine bessere baue. Wenn man zu lange wartet, ich es schwieriger mit einer Prothese den vollen Bewegungsradius wiederherzustellen, da du es nicht so genau spüren kannst."

Sie schob den Metallarm auf sie Basis. Ein leises Klicken war zu hören, als sich die zwei Teile verbanden. Sie tippte mit ihrem Zauberstab die Metallfinger entlang und ein surrendes Geräusch ertönte, als sie zuckten. Sie verbrachte einige Minuten damit, zu überprüfen, dass alles verbunden war und betrachtete die Diagnostik, um sich zu versichern, dass sie alles perfekt angepasst hatte. Draco neigte dazu zu behaupten, dass alles in Ordnung war, bis er ohnmächtig wurde.

Sie schaute mit einem nervösen Ausdruck zu Draco nach oben. „Das wird jetzt sehr weh tun, aber nur für den Bruchteil einer Sekunde und nur dieses eine Mal. Ich werde es nie wieder tun müssen, außer du zerstörst die Basis der Prothese. Ich verbinde die Nerven. Wenn ich es nicht tue, während du es spürst, dann wird sich die Verbindung nicht gut aufbauen."

Er spannte seinen Kiefer an. „Tu es einfach."

Amalgamare."

Draco schrie durch zusammengebissene Zähne, als die Nerven in seinem Arm mit den magischen Nerven in der Prothese zusammentrafen. Ein Schauer lief über seinen gesamten Körper, einschließlich der Prothese. Die Metallfinger verkrampften sich mit einem hörbaren Klickgeräusch.

„Entschuldigung. Es tut mir leid."

Er schüttelte entschlossen seinen Kopf und hob seinen Arm an, um ihn anzustarren. „Es passt schon."

Sie legte ihre Hand auf das kühle Metall. „Kannst du meine Berührung spüren?"

Draco saß eine Minute still da. „Ich merke, dass es Kontakt gibt, es ist ein vages Gefühl von Druck, aber ohne die Empfindung von Struktur oder Temperatur oder wie viel ich berührt werde."

Hermine ließ ihre Hand seinen Unterarm entlang nach oben zu seinen Fingern wandern. „Das ist so ziemlich alles, was du damit spüren kannst." Sie schaute ihn ernst an. „Du musst vorsichtig sein. Da du es nicht spüren kannst, wirst du nicht immer wissen, wie viel Druck du ausübst. Du wirst die Versuchung verspüren den Mangel an Gefühl überzukompensieren, indem du Dinge gröber machst, um es spüren zu können. Ich habe die Hand zerbrechlich gemacht, damit bei einem bestimmten Schwellenwert die inneren Mechanismen brechen und – nicht etwas anderes."

Dracos Ausdruck spannte sich an und er schaute schnell zu ihr nach oben.

Sie fing an ihre Finger über die Prothese wandern zu lassen und überprüfte die Zaubersprucharbeit. Draco versuchte seinen Arm von ihr wegzuziehen.

Sie schloss ihre Hand um sein Handgelenk, um es festzuhalten und er zog fester daran. Sie schaute zu ihm nach oben und begegnete seinem besorgtem Blick.

Sie zog ihren Zauberstab zurück. „Draco, du wirst mir nicht wehtun. Schau."

Sie tippte ein Türchen auf der Innenseite des Handgelenks an und sie öffnete sich und legte den Mechanismus im Inneren frei. „Schau wo sich die Sehnen hier verbinden? Die Teile, die alles miteinander verbinden, sind absichtlich zerbrechlich gemacht. Wenn du versuchst genug Druck aufzubauen, um einen Knochen zu brechen, werden die Teile durchbrechen. Du kannst ein Stück Obst zerquetschen, aber du wirst nicht dazu in der Lage sein, einen Zauberstab in der Mitte durchzubrechen. Wenn diese Teile durchbrechen, wird der Teil der Hand schlaff werden, der damit verbunden ist." Sie schloss das Türchen wieder. „Du wirst mich nicht verletzen. Ich will dir nur erklären, warum sie am Anfang vermutlich häufig kaputt gehen wird. Es ist Teil des Designs. Es wird eine Weile brauchen, bis du die richtige Menge an Kraft einschätzen kannst, die du verwenden musst. Ich werde dir auch zeigen, wie du es selbst reparieren kannst. Es ist alles Teil des Prozesses."

Sie verbrachte mehrere Minuten damit Sprüche zu zaubern und die Prothese zu testen, bevor sie einen Schritt zurück ging. „Kannst du deinen Daumen mit deinem Zeigefinger berühren?"

Draco starrte seine Hand einige Sekunden lang an. Seine Augen verengte sich, als sich seine Hand nicht bewegte. Nach einer Minute zuckte sein Daumen.

Er sah genervt aus. „Ich merke, dass ich damit verbunden bin, aber ich weiß nicht wie ich sie dazu bringen kann irgendetwas zu tun."

„Das ist in Ordnung. Es braucht Zeit, um sich daran zu gewöhnen. Du musst nur üben. Schließ deine Augen und versuche zu erraten, welchen Finger ich berühre."


Sie hatten so viel Zeit.

Sie erkundeten die Insel. Draco zeigte ihr Wege und alte, von Moos bewachsene Pfade, die sich durch den Wald wanden. Sie gingen nach unten zum felsigen Strand und Hermine stand am Rand des Wassers und starrte auf den gewaltigen Ozean, der sich so weit erstreckte, wie ihre Augen reichten.

Es fühlte sich so an, als ob sie die einzigen Leute auf dieser Erde waren. Eine Welt versteckt vor dem Krieg.

Hermine ging Zutaten sammeln. Draco muss an irgendeinem Zeitpunkt Bücher über die essbare und magische Vegetation in der Gegend hergebracht haben. Die Insel lag irgendwo vor der Küste von Japan. Draco und manchmal Ginny und James begleiteten sie, während sie durch den Wald und die Felder wanderte und Zutaten sammelte, um ihren eigenen Vorratsschrank zu erschaffen.

Sie schliefen. Sie gingen früh ins Bett und schliefen lange und manchmal blieben sie bis nach zwölf Uhr im Bett.

Sie saßen im Garten und Hermine würde nie wissen, was sie sagen sollte. Es gab so viel Zeit, dass sie sich nie sicher war, wann sie irgendetwas davon sagen sollte.

Manchmal wollte sie so leben, als ob ihr Leben nur ein paar Stunden, nachdem sie auf der Insel angekommen waren, angefangen hat. Sie wollte sich nicht mit der Vergangenheit beschäftigen. Sie hatte es so satt, ihr Leben mit einem ewigen Countdown leben zu müssen.

Es gab so viel Zeit, dass Hermine nicht wusste, was sie damit anfangen sollte.

Letztendlich fing es an sich unnatürlich und angsteinflößend anzufühlen. Ein kaltes Gefühl der Furcht würde sich in Hermines Magengebend ausbreiten, wenn sie versuchte sich zu lange zu entspannen. Es war am schlimmsten, wenn Draco weg war und das war er zwei Mal am Tag, um die Schutzzauber auf der Insel zu überprüfen.

Sie würde Ginny und James für eine halbe Stunde allein besuchen, aber wenn der Besuch auf eine Stunde zuging, wurde sie angespannt und unbehaglich.

Leere Stunden fühlten sich wie die vergeblichen, vergifteten Tage auf dem Malfoy Anwesen an.

Sie konnte ihre Gedanken nicht abstellen. James war so sehr wie Harry, aber wenn er es nicht war, war er ein Baby und Hermines Hände wanderten nervös zu ihrem Bauch, als sie Ginny dabei beobachtete, wie sie mit ihm umging.

James redete ständig. Er behandelte Ginnys Stimmung, wie ein Kriterium das er selbst widerspiegelte. Ginny war eine instinktive Mutter. Sie hatte sofort ein Gespür dafür, was James brauchte und schien fließend seine gebrabbelten Worte zu verstehen, die rasend schnell und manchmal unter Tränen aus seinem Mund strömten.

Hermine saß auf der Veranda des Hauses und beobachtete James, wie er auf einem winzigen Besen einen halben Meter über dem Boden schwebte.

Ginny schaute zu Hermine nach drüben und bemerkte ihren angespannten Gesichtsausdruck. „Topsy, kannst du mit James zum Strand gehen?"

Ginny setzte sich neben Hermine und nach einem Moment des Zögerns, streckte sie ihre Hand aus und berührte Hermines Hand, wo sie ihren Arm sie unbewusst um ihren Bauch geschlungen hatte.

Ginny sagte nichts, stellte keine Fragen.

Hermine war aufgefallen, dass Ginny sehr selten Fragen stellte, wenn Draco nicht anwesend war.

„Ich weiß nicht, wie man eine Mutter ist, Ginny.", sagte Hermine nach ein paar Sekunden.

Ginnys Mundwinkel zog sich nach oben und sie stieß ein leises Lachen aus. „Du hast praktisch jede Person bemuttert, mit der du jemals befreundet gewesen bist. Harry und Ron wären schon im ersten Jahr gestorben, wenn du nicht gewesen wärst."

Hermine schluckte. „Das ist nicht das gleiche. Ich weiß nicht einmal, wie ich mit James umgehen soll. Ich kann ihm ein Buch vorlesen, aber ich kann nicht sagen, warum er verärgert ist, oder verstehen was er sagt. Ich weiß nicht, wann er müde ist. Ich weiß nicht, wie man Kinder versteht. Was, wenn ich es nicht herausfinden kann?"

„Nun, sie fangen nicht als Zweijährige an. Du lernst sie kennen. Am Anfang wollen sie nur schlafen, essen und kuscheln. Wenn es nichts von diesen Dingen ist, dann brauchen sie vermutlich eine frische Windel. Man schafft es Tag für Tag, bis sie zwei Jahre alt sind. Mach dir keine Sorgen, ich werde hier sein. Und Topsy weiß alles über Babys. Sie könnte vermutlich alleine ein Waisenhaus großziehen."

Sie lehnte sich nach hinten auf ihre Hände. „Als James geboren wurde, wollte ich ihn nicht aus meinen Armen lassen, aber ich wusste nichts über Babys, außer das, was ich gelesen hatte. Ich hab auch nie irgendwelche Babys gekannt, als ich aufgewachsen bin, weißt du. Stillen klang einfach, als ich das Kapitel im Buch gelesen habe, aber als ich es versucht habe, hat James gezappelt und geschrien. Ich konnte nicht herausfinden, wie ich ihn dazu bringen konnte das Saugen anzufangen und weiter zu saugen und ich hatte so eine Angst ihm wehzutun, wenn ich ihn zu fest hielt. Ich fing an zu weinen und James schrie immer lauter. Topsy ist seit einem Monat hier gewesen, aber ich hab keinem von Malfoys Elfen vertraut. Ich war kurz davor hysterisch zu werden, als sie es endlich geschafft hat, mich davon zu überzeugen, mir damit helfen zu lassen, James zum Trinken zu bringen. Du wirst nicht alleine sein."

Hermine schaute Ginny für einen Moment an. „Es tut mir leid. Ich kann mir nicht vorstellen, wie es für dich so lange allein gewesen sein muss."

Ginny stieß ein angespanntes Lachen aus und wandte ihren Blick ab. „Ich denke es war um einiges besser als irgendwo, wo du oder alle anderen die ganze Zeit gewesen sind. Ich hatte wirklich keinen Grund mich zu beschweren."

„Trotzdem."

Ginny nickte und ihre Miene spiegelte Schmerz wider, als sie durch den Garten schaute. „Manchmal – denke ich an all die Zeit, die ich damit verbracht habe, meine Schwangerschaft zu verstecken und es fühlt sich wie ein Loch in meiner Brust an, das eines Tages einbrechen wird. Manchmal wünsche ich mir, dass ich einfach mit ihnen gestorben wäre. Es fühlt sich so falsch, dass ich am Leben bin, wenn alle anderen es nicht sind."

„Sag das nicht.", sagte Hermine. Ihre Stimme war angespannt und schneidend. „Du solltest das nicht denken. Harry wollte, dass du am Leben und in Sicherheit bist, mehr als alles andere."

Ginny schaute nach unten. „Ich weiß. Ich weiß – ich bin nicht – es fühlt sich nur manchmal so an, weißt du? Dass ich nur am Leben bin, weil ich etwas Selbstsüchtiges getan und alle angelogen habe. Mum hätte sich so gefreut. Sie hat immer gesagt, dass sie die weltbeste Großmutter sein würde. Sie hat es nie erfahren."

„Wenn irgendjemand über deine Schwangerschaft Bescheid gewusst hätte, hätte Voldemort nach dir gesucht. Draco wäre nicht dazu in der Lage gewesen die Leiche von jemand anderen, als deine auszugeben. Du und James seid am Leben, weil es versteckt wurde."

Ginny sah noch immer traurig aus, aber sie nickte langsam.

„Harry hat gesagt –" Hermine zögerte und spürte eine Flut von Schuldgefühlen, dass sie es Ginny nicht schon früher erzählt hat. „Bevor er mich versprechen hat lassen, dass ich mich um euch beide kümmere – hat er mich darum gebeten, dir zu sagen, dass du es sein wist, an die er bis zum bitteren Ende denken wird."

Ginny war für einige Sekunden still, bevor sich ihr Mund zu einem angespannten, wehmütigen Lächeln verzog. „Ich bin wirklich froh, dass du ihm von James erzählt hast. Ich bin froh, dass wenigstens er es wusste."

Hermine streckte ihre Hand aus und umklammerte Ginnys Hand. Sie saßen einige Minuten im Stillen da und teilten das Gewicht von allem, dass sie verloren hatten.


Hermine verkroch sich in ihr Labor, wenn sie die überschüssige Zeit nicht bewältigen konnte. Wenn sie produktiv war, fühlte sie sich dazu in der Lage zu atmen, es war schön kreativ zu sein, ohne dass sich die Zeit wie ein Countdown für das Leben eines Menschen anfühlte.

Es gab unzählige Dinge, die sie tun konnte. Draco hatte genügend Bücher und Dinge gebracht, um sie Jahre lang zu beschäftigen.

Draco hingegen lebte einfach vor sich hin.

Er überprüfte wie besessen die Schutzzauber. Er las. Er übte seine Armprothese zu benutzen. Er brauchte zwei Wochen, damit der innere Mechanismus aufhörte zu brechen, aber im Prozess fand er heraus, wie er wesentlich mehr damit tun konnte, als Hermine erwartet hatte. Meistens saß er in im Labor und schaute Hermine dabei zu, wie sie stundenlang arbeitete.

Er hatte nichts mit Ginny oder James zu tun, außer Hermine stiftete ihn dazu an.

Hermine ließ ihn damit in Ruhe. Wenn er für den Rest seines Lebens nichts anderes tun wollte, dann hatte er das Recht, das zu tun. Ihr gefiel es, ihn in ihrer Nähe zu haben. Wenn sie ihn nicht sehen konnte, saß es wie ein Knoten in ihrem Hinterkopf und die konnte sich nicht länger konzentrieren, bis sie ihn suchte und sich versicherte, dass es ihm gut ging.

Wenn er bei ihr war, konnte sie sich entspannen und sich konzentrieren.

Sie würde von einem Trank oder einer neuen Prothese nach oben schauen, an der sie arbeitete und ihn dabei ertappen, wie er sie mit einer unverschleierten Miene der Versessenheit anschaute, die ihr wie ein Schauer die Wirbelsäule nach unten lief und sich wie Feuer in ihren Venen anfühlte.

Sie realisierte, das er diese Tendenz auf dem Anwesen unterdrückt hatte. Sie ist unter allem anderen vergraben gewesen. Erstickt von seiner Überzeugung, dass sie ihm niemals vergeben würde, dass er sterben würde.

Aber als die Wochen in Monate übergingen, wurde seine Versessenheit befreit. Es machte süchtig, etwas zu genießen, von dem sie davor nur Bruchteile erhalten hatte.

Sie würde was auch immer sie gerade tat, niederlegen und sich dem Gefühl hingeben. Ihn zu küssen, seine Klamotten ausziehen und ihn in ihren Armen zu halten, ihn lebendig zu spüren. Sie waren beide am Leben. Sie hatten überlebt und sie hatten einander. Er würde seine Hand über ihre Kehle wandern lassen und ihr Sternum entlang küssen und die würde ihn „Meins" gegen ihre Haut flüstern hören.

„Ich bin deins Draco. Ich werde immer deins sein.", würde sie ihm sagen, auf die gleiche Art, wie sie es früher immer gesagt hat.

Aber es gab Störungen am Rand ihres Bewusstseins. Manchmal, wenn sie von Draco wegschaute, würde Hermine Ginny finden, wie sie sie mit angespannter Miene beobachtete.

Hermine weigerte sich es zu bemerkten.

Das Einzige, was Draco sonst noch interessierte, waren die Nachrichten über Europa im Auge zu behalten. Sie Elfen brachten einen Stapel ganzen Zeitungen jede Woche: europäische, asiatische, nord- und südamerikanische und ozeanische. Jede Zauberer Zeitung, die ins Englische übersetzt war, die Elfen hatten die Anweisung sie zu kaufen und zurückzubringen. Alles zu lesen, gab ihnen die Möglichkeit, eine ziemlich genaue Vorstellung von den aktuellen Geschehnissen zu bekommen.

Das waren alle von Dracos Interessen.

Hermine saß genau in der Mitte seines Universums und jetzt, wo sie in Sicherheit war, hatte seine ungezügelte Aufmerksamkeit nicht anderes, mit der sie sich beschäftigen konnte. Alles außer Hermine war überflüssig.

Zuerst dachte sie, dass es nur eine Phase sein würde. Sie dachte, dass er, sobald er mehr Zeit hatte, seinen Fokus erweitern würde, aber allmählich begann sie zu vermuten, dass dies möglicherweise nicht der Fall war. Er neigte nicht dazu oder hatte nicht vor sich für irgendetwas anderes zu interessieren. Ginny, James, Alchemie; es war alles dazu da, um sie zu verwöhnen.

In gewisser Weise auch ihr Baby. Er interessierte sich für die Schwangerschaft, weil es Hermines war, weil sie sich darum sorgte; aber wenn er nicht daran erinnert wurde, dass „deren Tochter" Hermine zum Atmen brauchte oder das Hermine sicher bleiben musste für „deren Tochter", schien seine Besorgnis gedämpft zu sein. Vielleicht verblasste es einfach nur im Kontraast zu der überschwänglichen Intensität, die Hermine erhielt.

Die Besorgnis wurde durch seine Sorge über ihre Gehirnverletzung noch verschärft. Sie wachte regelmäßig auf und fand eine Diagnostik, die über ihrem Kopf hing, Draco würde sie mit angespanntem Gesichtsausdruck anstarren.

Sie würde seine Zauberstab wegschieben. „Nicht. Es gibt nichts, was wir tun können."

Der Schaden war wie kriechende Risse in ihrer Erinnerung; das Rot vermischte sich mit den goldenen Lichter, sie noch immer in Hermines Verstand verteilt waren. Im Laufe des ersten Monats begann das goldene Licht sich scheinbar um die roten Risse herum zu kristallisieren, was an die Art und Weise erinnerte, wie Hermines eigenen Magie ihre Erinnerungen begraben hatte. Weder Draco noch Hermine waren sich sicher, warum es geschah oder was es zu bedeuten hatte.

Im September bemerkte Hermine, dass sie nicht mehr auf die Erinnerungen zugreifen konnte, selbst wenn sie es versuchte. Anstatt etwas Empfindliches zu sein, bei dem sie das Gefühl hatte, dass sie nicht in die Nähe davon kommen sollte, bemerkte sie, dass sie komplett ausgesperrt war, so als ob sie von neuem daran gehindert war, auf Teile ihres Verstandes zuzugreifen.

Sie erinnerte sich daran, dass Draco Mutter gefoltert wurde und dass er ein Todesser geworden war, um sie zu beschützen, aber sie konnte sich nicht daran erinnern, wie sie die Informationen jemals erhalten hatte. Das generelle Wissen darüber war so tief in ihrer Wahrnehmung von Draco verankert, dass sie sich daran erinnerte, auch ohne die Erinnerungen zu haben.

Sie war sich nicht sicher, ob sie überhaupt wissen würde, dass die Erinnerungen fehlten, außer dass sie sich nicht an den Namen von Dracos Mutter erinnern konnte. Es war verwirrend willkürlich. Sie wusste von seiner Mutter, aber es gab immer eine komplette Lücke bei ihrem Namen, sodass sie sich ihrem Gedächtnisverlust erschreckend bewusst wurde.

Hermine wusste, dass sie ihn gekannt hat. Sie fand ihn niedergeschrieben auf Stücke von Pergament und in Bücher hineingeschoben, die sie las und in Schubladen ihrer Kommode. ‚Der Name von Dracos Mutter war Narcissa', in Hermines Handschrift. Aber sobald sie aufhörte aktiv daran zu denken, verschwand das Detail wieder. Wo auch immer ihr Verstand das Wissen aufbewahrte, sie war nicht dazu in der Lage darauf zuzugreifen. Eine Unterhaltung mit Ginny oder ein paar Stunden in ihrem Labor und es war wieder verschwunden, bis sie über ein anderes Stück Pergament stolperte, dass sie daran erinnere „Der Name von Dracos Mutter war Narcissa."

Sie führte mehrere Wochen lange ein Tagebuch, dass sie immer wieder durchlas und jede Stunde mit mehr Informationen füllte. Sie stellte fest, dass wenn die Informationen nicht mehr länger im Vordergrund ihrer Gedanken waren, dass sie in Teile ihres Verstandes verschwanden, die sie nicht erreichen konnte. Der Rest ihrer Erinnerungen vom Krieg kamen mit zunehmender Klarheit zurück, aber alles was mit Draco Mutter zu tun hatte blieb vage.

Sie wusste, das Draco es wusste, dass sie sich nicht an den Namen seiner Mutter erinnern konnte. Wann auch immer er ihr etwas über seine Kindheit erzähle, sagte er immer spezifisch „Meine Mutter, Narcissa", auf eine Art die offensichtlich zu Gewohnheit geworden war.

Der Erinnerungsverlust schien sich nur auf Informationen über seine Mutter zu beschränken. Alles andere war instabil, aber intakt.

Sie und Draco stellten ein Buch zusammen, dass alle Details von den Dingen beinhaltete, an die sie sich nicht erinnerte, damit sie es sich durchlesen konnte. Es war fast sinnlos, weil es nur eine Frage von Stunden war, bis sie sich wieder an nichts davon erinnern konnte. Sie konnte sich daran erinnern, dass sie Dinge vergessen würde, aber sie wusste nicht, was sie waren. Es beruhigte sie jedoch zu wissen, dass sie die Informationen finden konnte, falls sie sie brauchen sollte.

Sie versuchte die meiste Zeit nicht dran zu denken. Es gab genügend Dinge, die sie tun konnte, ohne dass sie sich an genau diese Details erinnern musste. Sie hatte Draco. Er war am Leben und er würde es nicht sein, wenn sie noch all ihre Erinnerungen haben würde.

Sie hätte viel mehr aufgegeben, als nur ein paar Erinnerungen, um sein Überleben zu erkaufen.

Diese Tatsache spendete Draco jedoch keinen Trost.

Sie lagen im Bett und sie versuchte eine Stelle zu finden, an der er spüren konnte, wie das Baby trat.

Sie drückte seine Hand oben gegen ihren Bauch und plötzlich war da ein Flattern unter seinen Fingern.

Sie schaute ihm in die Augen und Fältchen bildeten sich um ihre Augenwinkeln. „Hast du das gespürt?"

Er nickte. Sie führte seine Hand in die Nähe ihrer Rippen. „Ihr Kopf ist gerade hier und ihre Füße sind in meinem Becken, sie treten die ganze Nacht meine Blase."

Sein Mundwinkel zuckte, aber sein Daumen wanderte über die schmale Narbe zischen ihren Rippen und seine Aufmerksamkeit wanderte weg vom Baby.

Sie schlang ihre Finger um seine Hand.

„Draco..." Ihre Stimme war nervös und ihre Kehle zog sich zusammen, als sie sprach.

Er schaute sofort zu ihr nach oben. Seine silbernen Augen waren aufmerksam und voller besitzergreifender, verzweifelter Anbetung, die sie auch in Lucius Gesicht gesehen hatte. Sie schluckte. „Draco, du musst dich um sie sorgen."

Er starrte sie ausdruckslos an.

Ihr Herz setzt einen Schlag aus. „Du – du kannst nicht so sein, wie dein Vater gewesen ist."

Seine Miene verschloss sich sofort und sie umklammerte fester seine Hand. „Du musst dich um sie sorgen.", sagte sie entschlossen. „So wie du bist, musst du dich dazu entscheiden, dich zu um sie zu sorgen, weil wenn du es nicht tust, dann wirst du dich nicht sorgen und sie wird es wissen."

In Draco Augen flackerte etwas Unlesbares auf.

Sie setzte sich auf und schaute ihm weiter in die Augen. „Sie muss jemand sein, für den du dich interessiert. Jemand der dir wichtig ist. Ich weiß nicht –" ihre Stimme brach ab. „Ich weiß nicht wie – wie ich in der Zukunft sein werde. Wenn etwas schief geht – musst du derjenige sein, der sie für mich liebt." – ihre Stimme brach leicht – „Auf die Art, wie ich sie lieben würde. Sie muss wichtig für dich sein."

Draco war weiß geworden, aber er nickte langsam. „Okay.", sagte er.

„Versprich es mir."

„Ich verspreche es."

Sie nickte. „Okay."

Nach monatelangen Revolutionen in von Todessern kontrollierten Ländern kündigte die Internationale Konföderation im Oktober 2005 ihre Absicht an, in die europäische Situation einzugreifen. Die Instabilität Europas bedrohte das Internationale Statut zur Geheimhaltung der Magie und gefährdete die weltweite magische Gemeinschaft

Voldemort hatte kaum noch Truppen, um auch nur den Anschein eines Widerstandes zu leisten.

Die Todesser Armee hat sich immer stark auf die Unterstützung der Dunklen Wesen verlassen, und mit Voldemorts Bündnissen in Trümmern hatte er kaum eine Armee, die er benutzen konnte. Selbst die Todesser hatten kein Vertrauen mehr in ihre Fähigkeit, einen weiteren Krieg zu gewinnen. Minister Thicknesse hielt schwache Reden über die britische Souveränität, aber trotz der pflichtbewussten Propaganda des Tagespropheten war die Zauberer Welt den Kriege leid und hatte keine Angst mehr vor Voldemort.

Es gab zu viel Unzufriedenheit und zu wenig Todesser. Ohne Draco als Hoher General, gab es niemanden, der das gleiche Grauen auslösen konnte.

Die Internationale Konföderation landete Ende Oktober in Dänemark und fegte von Nordeuropa in einer Kurve nach Großbritannien. Zu sehen, wie die Befreiungsfront der Internationalen Konföderation Voldemorts Regime effektiv zerschmetterte, brachte ein Gefühl der Triumpfs, aber es auch ein tiefes Gefühl des Verrats, als sie sahen, wie anders die Dinge hätten sein können, wenn die Internationale Konföderation bereit gewesen wäre, den Widerstand während des Krieges zu unterstützen.

Jedes Mal, wenn sie darüber nachdachte, stieg ein Übelkeit erregendes Gefühl von Schmerz und Wut in Hermines Brust auf. Es müsste keine Befreiungsfront geben, wenn die MACUSA und die Internationale Konföderation den Widerstand nicht im Stich gelassen hätten, sodass sie zerstört, gefangengenommen und vergewaltigt worden sind.

Harry und Ron und alle anderen wären dann vielleicht noch am Leben.

Jedes Mal wenn sie ein Zeitung erhielten und sie lasen, hinterließ es eine Erleichterung, aber auch tiefgreifende Trauer.


Hermine verbracht das meiste ihrer Zeit damit eine bessere Prothese für Draco zu erschaffen. Es war so, als ob man ein Puzzle mit tausend Teilen machte. Sie musste alle Komponenten selbst herstellen und sie auf eine Art zusammenfügen, sodass sie nicht den anderen Elementen in die Quere kamen.

Sie stellte sie im November fertig. Draco betrachtete die noch nicht angebrachte Metall Prothese und klickte sie dann in die Basis. Draco zischte, als sich alle Nerven mit der neuen Prothese verbanden.

„Wie hast du –?"

Sie fuhr mit ihren Fingern über die Porzellanbeschichtung, als ein Lächeln um ihre Lippen spielte. „Kannst du es also spüren?"

Er nickte. Er öffnete und schloss seine Finger wieder. Ein fast lautloses, metallenes Surren war im Inneren zu hören.

Hermine hielt die Prothesen in ihrer Hand, sie fuhr mit ihrem Daumen über seine Handfläche und beobachtete, wie seine Finger als Antwort zuckten. „Siehst du die Wirbel? Das Porzellan ist mit Silberfäden durchsetzt. Der sensorische Aspekt bei Metallbeschichtungen hätte Probleme mit der Varianz gemacht und hätte andere Komponenten negativ beeinflusst, aber durch die Verwendung von Silberfäden, konnte ich sie durch die äußere Beschichtung der Hand und des Arms laufen lassen, wie Nerven. Sie sind auf deine Finger konzentriert." – sie fuhr mit ihren Fingern nach oben zu seinen Fingerspitzen und er krümmte sie präzise, um ihre einzufangen – „Also solltest du jetzt dazu in der Lage sein, die meisten Dinge zu spüren. Der innere Mechanismus von dieser ist stärker als der letzte. Mein Plan ist es ihn jede Woche oder so zu aktualisieren, während du dich anpasst."

„Clever. Obwohl," er hob einen Stift auf und drehte ihn in seinen Fingern umher, bevor er sein Handgelenk drehte und beobachtete wie sich die Hand bewegte. „Du mir auch einfach eine Silberhand hättest geben können. Das wäre um einiges schneller gewesen."

Hermine warf ihm einen ungläubigen Blick zu. „Denkst du wirklich, dass ich dir eine Hand geben würde, die langsam deine Lebenskraft aus dir heraussaugt? Du hast genug Dunkle Magie, die durch deine Runen ständig an dir zehrt, du brauchst nicht auch noch eine Silberne Hand, die das tut. Selbst wenn es schneller gewesen wäre, sie sind unglaublich unzuverlässig, ich habe Nachforschungen betrieben, es gibt Fälle, in denen sie ihren Träger erwürgt –"

Draco lachte leise vor sich hin und Hermine unterbrach sich und starrte ihn einen Moment lang an, bevor sie ihre Augen verdrehte.

„Du hast einen entsetzlichen Sinn für Humor." Sie tippte mit ihrem Zauberstab gegen eine der Porzellan Fingerspitzen und verpasste ihm einen elektrischen Schock.

Er schrie überrascht auf und legte sich seine neue Hand auf die Brust.

Hermine beäugte ihn streng, als sie mehrere Werkzeuge beiseitelegte und eine Schreibfeder hervorzog.

„Nun, ernsthafte Tests, versuche einen Zauberspruch."

Draco streckte seine Hand nach seinem Zauberstab aus, aber Hermine stoppte ihn mit einem verschlagenem Lächeln.

„Nein. Nicht mit deinem Zauberstab, einfach so." Sie hob ihre linke Hand demonstrativ an, streckte ihren Zeigefinger aus und imitierte die Handbewegung von Wingardium Liviosa.

Draco starrte sie überrascht an und schaute nach unten auf seine Prothese. „Du hast letzten Monat gesagt, dass es nicht funktionieren wird."

Sie lächelte zu ihm nach oben und strich eine Locke hinter ihr Ohr. „Das habe ich. Aber ich habe eine Lösung gefunden. Obwohl noch nie zuvor jemand einen Zauberstab in eine Prothese eingebaut hat, also müssen wir es regelmäßig überprüfen, um sicherzustellen, dass alle Teile sicher isoliert sind. Versuch es. Es hat für mich nicht besonders gut funktioniert, aber ich habe einen von deinen Zauberstäben benutz, also ist es schwer zu sagen."

Er streckte seine linke Hand in Richtung des Tisches aus. „Wingardium Liviosa."

Die Feder flog vom Tisch nach oben und glitt einfach durch die die Luft.

Draco starrte wieder seine Hand an und dann zu ihr nach drüben, seine Augen funkelten. „Das ist – wie hast du es geschafft, dass es funktioniert?"

Hermines Kehle zog sich leicht zusammen und sie schaute nach drüben und richtete ihr Schraubenzieher Set gerade hin. „Oh – nun, ich habe meine Nachforschungen über die dekonstruierten Fesseln benutzt."

Sie blickte nach oben zu Draco und stellte fest, dass er still geworden war, so als ob er erstarrt war.

Sie räusperte sich. „Sussex hat eine Menge von wirklich außergewöhnlichen Alchemie und Zauberstabkern Forschungen betrieben, weißt du, die Art wie sie Magie entfernt und gebündelt haben, also –" Sie hob ihr Kinn an und schaute ihm in die Augen, „habe ich die Grundlagen von dem was sie entwickelt haben genommen und sie benutzt, um etwas zu erschaffen das nicht schrecklich ist."

Er starrte sie einige Sekunden lang an und schaute dann nach unten auf seine Prothese.

Hermine schaute auf ihre nackten Handgelenke nach unten. „Die schlimmsten Dinge werden immer während dem Krieg erschaffen. So ist es auch in der Muggel Welt. Es gibt keine Möglichkeit sie in die Büchse der Pandora zu sperren, sobald sie freigelassen wurden. Ich bin mir sicher, dass in ein paar Jahren jede Zauberregierung der Welt Fesseln einsetzen wird, um die Magie der Gefangenen zu unterdrücken. Ich dachte, es sollte dazu verwendet werden, um etwas zu erschaffen, was den Menschen auch hilft." Sie lächelte ihn schwach an und nahm ihren Zauberstab in die Hand. „Vielleicht eines Tages, kann ich das Designe an irgendein Krankenhaus schicken. Angenommen, dass nicht jeder der, während dem Krieg verstümmelt wurde, während der Gefangenschaft getötet wurde, dann gibt es viele Leute, die einen Vorteil durch bessere magische Prothesen haben könnten."

Sie schaute wieder zu Draco nach oben und er stand immer noch wie erstarrt da. Dann ging er auf sie zu und nahm zögernd ihr Gesicht in beide Hände und hob es nach oben an, während er es mit seinem Handflächen umrahmte, so wie er es früher immer getan hat. Er fuhr mit seinem Daumen sanft über ihre Wangenknochen; eine Hand war kälter als die andere. Sie bekam eine Gänsehaut.

Er drückte seine Lippen gegen ihre Stirn. „Du bist besser als alle anderen.", sagte er leise, die Worte wanderten über ihre Haut. „Diese Welt verdient dich nicht im Geringsten."


Es schneite im Dezember. Es war wunderschön. Es bedeckte ihre Welt mit Weiß und Hermine saß mit neben Draco und sie lauschten einfach nur dem Geräusch des fallenden Schnees.

Hermine hatte das jedoch das Gefühl, dass sie so groß wie ein Haus war und acht Monate Schwangerschaft brachten sie dazu einen Winterschlaf halten zu wollen, aber Draco zog sie aus dem Bett und überredete sie dazu trotzdem nach draußen zu gehen.

„Es ist kalt. Wenn ich laufe schmerzen meine Füße und mein Rücken tut weh.", sagte sie launisch, während er einen Schal um sie wickelte.

„Ich trage dich."

Sie schnaubte. „Das wirst du nicht, ich werde deinen Rücken brechen. Ich wiege so viel wie ein Erumpent."

„Ich werde meine Hand verstärken, damit sie nicht bricht.", sagte er mit einem Grinsen.

Sie schnappte entrüstet nach Luft und ihre Augen wurden groß. „Du bist unmöglich."

„Du hast mir gesagt, dass ich dich dazu bringen soll, jeden Tag nach draußen zu gehen, wenn du es nicht tun willst."

Hermine blickte finster drein und zog ihren Mantel an, „Ich habe nicht erwartet, dass es bedeutete, dass du mein Nickerchen unterbrichst."

„Ich habe versucht zu warten, aber es hat nie aufgehört."

Hermine schnaubte leicht und ließ ihn ihre Stiefeln zuschnüren.

Sie gingen auf sorgfältig geräumten Wegen entlang. Der Himmel, die Bäume und der Boden glitzerten weiß, durch den frisch gefallenen Schnee.

„Es ist bald Weihnachten.", sagte sie. Ihr Atem verwandelte sich zu einer Wolke als sie sprach.

Draco nickte.

„Ich habe nicht gewusst, dass ich es so satt haben würde schwanger zu sein, aber es ist schwer sich vorzustellen, dass wir bald ein Baby haben werden." Sie schaute nach drüben zu Draco. „Es wird anders sein, wenn es drei von uns gibt."

Draco nickte wieder angespannt. Hermine drückte seine Hand. „Hoffentlich erbt sie nicht unsere gemeinsame Sturheit."

Draco schnaubte. „Wenn ich wetten müsste, würde ich sagen, das die Chancen schlecht für uns stehen."

Hermine lächelte. „Vermutlich."

Das Baby war tatsächlich stur.

Hermines Geburtstermin kam und ging, ohne auch nur die Anzeichen von Schwangerschaftswehen. Hermine ging vom Schlafen dazu über, entschlossen jede Treppe im Haus zu erklimmen und die steilsten Wege auf der Insel nach oben zu wandern, in der Hoffnung, dass es dazu führte, dass etwas passierte. Irgendetwas.

Sie war fast einundvierzig Wochen schwanger und sich sicher, dass sie es nicht mehr ertragen konnte noch einen Tag länger schwanger zu sein, als sie endlich eine Wehe hatte. Und dann noch eine. Sie kamen in unregelmäßigen Abständen für zwei Tage, bevor sie sie allmählich alle acht bis zehn Minuten kamen.

Topsy wuselte die ganze Zeit aufgeregt auf ihren Zehenspitzen um sie herum und beäugte Hermine wissend. Ginny hatte James in die Obhut eines Hauselfen gegeben und hielt Tee für alle bereit. Hermine versuchte zu lesen und hatte das Gefühl, dass die Wehen niemals, kürzer als nur acht Minuten voneinander entfernt werden würde. Sie waren nur gerade so stark, dass sie sie nicht ignorieren konnte.

Draco schien kurz davor zu sein, von chronischem Stress zu sterben. Er spannte sich jedes Mal an, wenn Hermine sich bewegte oder scharf die Luft einsog, wenn eine Wehe gerade am stärksten war. Seine Augen verließen sie nie.

Hermine oder Ginny zauberten jede Stunde Diagnostiken, um zu sehen, ob sich ihr Muttermund überhaupt schon vollständig erweitert hatte und sahen jedes Mal, dass er das irgendwie noch nicht getan hatte.

Schließlich stand Hermine mit einem verzweifelten Seufzen auf. Ginny und Draco schossen auf die Beine.

Sie zog ihren Mantel an und schob ihre Füße in ihre Stiefel, bevor sie einen Spruch zauberte, der sie zuband. „Ich werde nochmal spazieren gehen. Vielleicht hilft es dabei, dass die Geburt tatsächlich anfängt. Wenn es das nicht tut –" Sie beäugte Draco, aber erwähnte nicht die anderen Optionen, die sie in Erwägung zog.

Ginny nickte, ihr Mund zog sich nach oben. „Ich werde nach James schauen. Du kannst Wort schicken lassen. Wenn du willst dass ich zurück komme."

Draco öffnete seinen Mund, aber schloss ihn dann, ohne etwas zu sagen, wieder.

Er bot Hermine seinen Arm an und ließ sich von ihr so viele Treppen nach oben führen, wie sie wollte.

Sie stand oben auf einer Brücke, umklammerte seine Hand, während sie versuchte ein Stöhnen zu unterdrücken und durch die Wehe hindurchzuatmen.

„Granger – ich kann dir eine Hebamme holen."

„Auf keinen Fall.", sagte Hermine durch zusammengebissene Zähne, als sie sich nach vorne beugte. „Ginny und ich bekommen das hin. Ich werde es dich nicht riskieren lassen – und ich werde es nicht zulassen, dass du jemanden hier her bringst und sie dann danach umbringst, um unsere Spuren zu verwischen."

Draco war danach schuldbewusst still. „Wir machen das nicht mehr. Wir sind in Sicherheit. Wir sind hier in Sicherheit. Wag es ja nicht."


„Ich hasse das."

„Ich weiß."

„Es tut weh."

„Ja."

„Ich bin müde. Ich presse schon seit Stunden."

„Ich weiß."

„Hör auf mir zuzustimmen."

Draco war danach für eine sehr lange Zeit still.

Hermine war sich nicht sicher, ob sie seine Hand brach oder er ihre.

Ginny war zwischen ihren Beinen, neben Topsy. „Hermine bist du dir sicher, dass du keinen Spiegel willst, damit zu es sehen kannst?"

„Ich bin mir sicher.", sagte Hermine mit matter Stimme, als sie wieder zu Atem kam, bevor sie von der nächste Wehe überrollt werden würde. Sie lehnte sich mit einem Stöhnen nach vorne.

„Sehr gut. Der Kopf ist draußen, noch einmal, um die Schultern rauszubekommen." Ginny schaute nach oben zu Draco. „Willst du sie auffangen?"
Draco starrte Ginny einfach nur an, bis sie wieder nach unten zwischen Hermines Beine schaute.

Hermine knirschte mit den Zähnen und kniff ihre Augen zusammen. Sie lehnte sich wieder nach vorne und konzentrierte ihren gesamten Körper und ihren Verstand darauf das Baby rauszubekommen.

„Das wars. Das wars. Ja! Die Schultern sind draußen, atme jetzt nur. Nicht drücken."

Ein heulendes Geräusch ertönte und plötzlich wurde ein nasses, sich windendes Bündel auf Hermines nackte Brust gelegt.

Hermine schnappte nach Luft, als sich das winzige, zerknautschte Gesicht ihrer Tochter gegen ihr Sternum drückte. Der Kopf des Babys war bedeckt mit dunklen, nassen Locken.

Ihre Erschöpfung war sofort vergessen. Hermines Hände zitterten, als sie ihre Arme um den mit Käseschmiere bedenken Körper ihres Babys und ihre Finger auf den nassen Kopf legte. Das Baby schaute nach oben zu Hermines Gesicht, ihr Mund verzog sich, als ein vibrierender, kraftvoller Schrei aus ihrem Mund kam.

Hermine war sprachlos. Ginny und Topsy redeten beide, aber Hermine schenkte ihnen keine Aufmerksamkeit. Das Baby zog ihre federleichten Augenbrauen zusammen und öffnete leicht ihre Augen.

Sie waren ein helles Silber, wie ein Gewitter.

Hermine schluchzte und hielt sie noch fester. „Draco – sie hat deine Augen."


Es gibt insgesamt drei Epiloge also es ist hier noch nicht vorbei! Der nächste ist allerdings über 20 PDF-Seiten lang (normalerweise sind die Kapitel so zwischen 10 und 15 Seiten lang). Ich werde es nicht schaffen das nächste Kapitel bis übermorgen fertig zu übersetzten, weil ich ab morgen auch wieder arbeiten muss. Aber ich werde das Kapitel so schnell wie möglich hochladen.

xxAnnelina