Liebe Leserinnen und Leser,
endlich, mit einer klitzekleinen Verspätung von zwei bis drei Monaten kommt hier nun der dritte Teil der Kerkergeschichte rund um Professor Severus Snape und Hermine Granger.
Nach ‚Amnesie' und ‚Verlieben für Anfänger', schauen wir uns dieses Mal das zweite Jahr der beiden Hogwartshelden in insgesamt 34 Kapiteln genauer an.
Jeden zweiten Tag gibt es am Abend einen neuen Teil. Das ist leicht einzuhalten, da die Geschichte schon fertig ist.
Ich danke schon jetzt allen, die sich die Mühe machen ein Feedback zu geben. Es kommt immer Antwort! Versprochen! Natürlich gilt mein Dank an dieser Stelle auch Joanne K. Rowling für die Inspiration und die herrlichen Charaktere.
Nun wünsche ich – hoffentlich – viel Spaß und Vergnügen beim Lesen und bitte Rechtschreibefehler und Grammatikirrungen gnädiglich zu übersehen!
Eure Efraimstochter
1. Ein kleines Geschenk„Denken Sie immer daran: Sollten Sie Ihre Prüfungen durch etwas anderes als ihre eigene Leistung bestehen wollen, werde ich es bemerken und was dann geschieht, dürfte allen mehr als bewusst sein", das kleine Grinsen, dass sich auf seine Lippen legte, sorgte für einen kollektiven Schauer des Schreckens unter den Schülerinnen und Schülern der Abschlussklassen von Hogwarts, der altehrwürdigen Schule für Zauberei und Hexerei hoch oben in den schottischen Highlands.
Er zückte seinen Zauberstab, was zusätzlich bei den bedauernswerten Schülern der ersten Reihe zu einem ängstlichen Zurückzucken führte und sein Grinsen genüsslich verbreiterte. Natürlich wollte er sie nicht verhexen oder verfluchen – jedenfalls nicht fürs Erste, sondern er tippte damit lediglich leicht auf den großen magischen Wecker, der vor seinem Pult stand.
„Bitte beginnen Sie jetzt!", kommandierte er und sofort setzten sich die Zeiger der Uhr in Bewegung, um die vier Stunden, die allen für diese verbindende Prüfung in Zauberkunst und Zaubereigeschichte zur Verfügung standen, zurückzuzählen. Auch die Prüflinge taten es dem Zeiger gleich und beugten sich augenblicklich über ihre Aufgaben, um hektisch oder zögerlich, je nach dem, ihre Schreibfedern über das Pergament zu ziehen.
Professor Severus Snape, Hogwarts berühmt-berüchtigter Tränkemeister und stellvertretender Direktor nahm hinter seinem Pult Platz und schenkte den Schülerinnen und Schülern noch einen letzten argwöhnischen Blick, bevor er seine Tasche vom Boden aufhob, um mit der mitgebrachten Lektüre die nächsten vier Stunden wenigstens einiger Maßen leidlich überstehen zu können.
Allerdings fand sich auch nach längerem, eingehendem Kramen das gewünschte Buch nicht in seiner Tasche. Verdammt! Er war sich sicher, dass er es gestern früh dort hineingetan hatte. Es musste doch da sein! Er unterzog seine Tasche unauffällig ein weiteres Mal einer eingehenden Prüfung. Wieder ohne Erfolg. Verflixt!
Er griff nach seinem Zauberstab. Doch auch mit dem leise gemurmelten Auffindezauber tauchte die gewünschte Lektüre nicht auf. Da fiel ihm ein, dass seine Frau am Abend danach gefragte hatte. Wahrscheinlich hatte sie es noch. Mist!
Was machte er denn jetzt nur diese ganzen vier Stunden lang?
Finster starrte er in die Runde. Warum zum leckenden Kessel musste sich seine Chefin auch unbedingt jetzt einen magischen Schnupfen einfangen? Hätte sie damit nicht noch eine Woche warten können? Dann wären jedenfalls die Prüfungen vorbei – bei denen sie in diesem Jahr die Aufsicht gehabt hätte - und sie hätten endlich, endlich Ferien und wären alle störenden Schüler los. Das Allerbeste wäre allerdings, dass die gesamte Familie Granger-Snape bereits in ihr Sommerhaus aufgebrochen wäre und gar nichts von der ärgerlichen Erkrankung der Direktorin mitbekommen hätte.
Magischer Schnupfen war ja auch so ziemlich die blödeste Krankheit, die sie sich hätte einfangen können! Und eine mehr als eklige! Dieser fiese pinke Schleim war widerlich und zudem roch er auch noch aufdringlich nach Himbeeren. Leider gab es kein einziges anständiges Mittel dagegen. Man musste ihn aussitzen oder besser ausliegen. Er dauerte exakt viereinhalb Tage, dann war der ganze rosa Spuk vorbei. Fast jeder Zauberer und jede Hexe hatte ihn schon mal im Leben durchgestanden und man nannte ihn auch die Himbeerferien. Wie gesagt: Harmlos aber lästig.
Er versuchte die Zeit mit einem neuerlichen Kontrollgang totzuschlagen. Als er jedoch nach dessen Beendigung auf seine Taschenuhr schaute, musste er ein kleines Seufzen unterdrücken. Na ja, es waren immerhin ganze 10 Minuten vergangen. Fehlten ja nur noch drei Stunden und 50 Minuten.
Vielleicht musste man Minerva aber zu Gute halten, dass Eileen, seine Älteste sie angesteckt hatte – höchstwahrscheinlich, und Eileen hatte es von Sera, seiner Jüngsten, - definitiv, na und die hatte es wohl von Hermine. Wo die es her hatte, war spätestens dann einwandfrei bewiesen, als die ganze Universität von Edinburgh wegen des Schnupfens geschlossen wurde und die restlichen Studenten schon zwei Wochen früher in die Semesterferien entlassen wurden.
Grimmig drehte er eine weitere Runde. Warum konnte so etwas nicht auch hier in Hogwarts geschehen? Er hätte auch gerne vier Tage auf seiner Couch verbracht, mit einem guten Buch und einen frischen Tee, wie seine Frau die letzten Tage. Deswegen fehlte ja jetzt auch seine Aufsichtslektüre. Verdammt!
Ein kleines unwilliges Knurren entwich dem Tränkemeister, was viele nervös herum ruckende Köpfe der Schülerinnen und Schüler zur Folge hatte. Dabei erinnerte sich Severus an die eindringliche Bitte von Minerva McGonagall, die Prüflinge mit seinem Herumgeschleiche - wie sie es freundlicher Weise nannte - nicht zu verwirren.
Dann eben nicht! Mit finsterstem Blick ließ er sich wieder auf seinen Stuhl gleiten.
Natürlich blieb auch bei einem erneuten – völlig überflüssigen – Durchstöbern seiner Tasche das Buch verschwunden, dafür fiel ihm aber ein brauner Umschlag in die Hände. In kindlich runder Schrift hatte seine Tochter Eileen „für Dad" auf den Umschlag geschrieben.
Ein kleines Lächeln zog über sein Gesicht, allerdings von ganz anderer Natur, als das von eben. Seine Töchter hatten ihm den Umschlag noch vor dem Frühstück mit feierlichem Gesichtsausdruck und vor Aufregung oder magischem Schnupfen (das war nicht zweifelsfrei zu erkennen) roten Wangen in die Hand gedrückt, bevor er die aufdringlich nach rosa Beeren riechende Krankenregion, zu der seine Kerker innerhalb weniger Tage mutiert war, verlassen hatte, um Minerva bei den Abschlussprüfungen zu vertreten.
Na, wenigstens ein kleiner Lichtblick.
Durchaus neugierig öffnete er das dicke Päckchen und Severus Augenbraue zog sich überrascht nach oben, als er gewahr wurde, was es enthielt.
Seine Töchter hatten ihm ein kleines Leporello gebastelt, das überschrieben war mit „Die Geschichte von Mum und Dad – Teil 1" von Eileen und Serafina Granger-Snape.
Oh je, das konnte ja was werden, durchfuhr es Severus. Seine Töchter schoben schon seit dem ersten pinken Niesen Langeweile. Neben der immensen Produktion von verschleimten Papiertaschentüchern führte das vor allem zu unzähligen kreativen Ideen. Das Ergebnis einer solchen wunderbaren Idee hielt er wohl hier in Händen.
Er machte sich auf das Schlimmste gefasst, denn da das ganze Büchlein nicht nur gezeichnet, sondern auch magisch animiert war, war klar, dass Hermine, oder noch schlimmer, Minerva ihre Hände im Spiel hatten. Vorsichtig schlug er das Klappbuch auf.
Wie schnell zu erkennen war, folgte jede der ca. 10 Seiten dem gleichen Aufbau. Immer war ein kurzer Satz geschrieben, der von Eileen stammte und von Sera mit einem passenden Bild illustriert worden war.
Er scannte kritisch die Reihen der Prüflinge ab, dann lehnte er sich gemütlich im Stuhl zurück und widmete sich erwartungsvoll der ersten Seite.
Da stand: ‚Früher konnten sich Mum und Dad nicht ausstehen!', und treffender Weise hatte Sera zwei Personen darunter gemalt, die sich immer wieder gegenseitig die Zunge herausstreckten. Die kleinere Gestalt war sehr grazil und allerliebst dargestellt, sie hatte lockiges, braunes Haar und große braune Augen mit langen, dunklen Wimpern. Gekleidet war sie in den schwarzen Schulumhang mit der roten Schulkrawatte des Hauses Gryffindor. Die wesentlich größere der beiden war völlig in schwarz gehalten, hatte halblange schwarze Haare, die irgendwie unmotiviert an seinem Kopf herunter hingen und ein grimmiges Gesicht mit schwarzen Knopfaugen unter großen schwarzen Augenbrauen, schmückte eine riesige Nase.
Wie treffend. Allein für diese Darstellung würde er sich heute Abend eine entsprechende Strafe für die beiden frechen, kleinen Hexen einfallen lassen! Anstatt ihn immer wieder gerne an sein ausgeprägtes Riechorgan zu erinnern, sollten sie lieber jeden Tag dankbar dafür sein, dass sie mit den deutlich kleineren Nasen ihrer Mutter gesegnet waren.
Aus zwei Sprechblasen, die aus den jeweiligen Mündern ragten, sprangen ihm sehr bekannte Sätze entgegen: ‚Miss Granger, Sie sind die nervendste Besserwisserin, die ich je unterrichten musste!' und ‚Professor Snape, Sie sind ja so ungerecht und gemein!' Er musste grinsen. Seine Töchter hatten vollkommen Recht: Genau so, in verschiedenen Variationen versteht sich, hatten sie fast neun gemeinsame Jahre verbracht.
Gespannt schlug er Bild zwei auf. Darauf sah man eine sehr zufrieden aussehende Hermine und einen mehr als wütend scheinenden Tränkemeister, der sich heftig die schlaffen Haare raufte und ihn irgendwie an das Muggelmärchen von Rumpelstilzchen erinnerte.
Darunter stand: ‚Mum erpresst Dad, so darf sie bei ihm ihren Zaubertränkemeister machen'
Allerdings! Auf diese hinterhältige Aktion war seine Frau tatsächlich auch heute noch stolz und seine Töchter konnten diese Geschichte gar nicht oft genug hören, wobei sie es besonders genossen, dass sich die gleiche Geschichte bei ihm vollkommen anders anhörte, als bei ihrer Mutter. Das nannte man dann wohl subjektive Wahrnehmung. Pff! Er für seinen Teil wusste ja, welche die einzig wahre Version war!
Wieder zwei Sprechblasen, wobei seine voller wilder Beschimpfungen schien, was er unschwer aus den vielen Totenköpfe und Blitzen schloss, die darin gemalt waren. Aus Hermines Mund kam dagegen in rosa Schriftfarbe: ‚Ach, Professor, stellen Sie sich nicht so an, es wird toll werden!'
Na, das hatte sich seine Töchter aber ganz alleine zusammengereimt, denn dieser Satz kam weder in seiner, noch in Hermines Variante vor. So optimistisch konnte nicht einmal eine Hermine Granger an diesem kalten Novembertag vor 8 Jahren gewesen sein.
Eine herunter gerollte Schreibfeder ließ ihn kurz das kleine Büchlein zur Seite legen und eine erneute Kontrollrunde drehen, egal was Minerva davon hielt.
Dann widmete er sich in aller Ruhe Bild Nummer drei.
Oh, diese Darstellung war ganz in seinem Sinne! Ein breit grinsender Tränkemeister in Siegerpose mit einem Bein auf dem Rücken seiner auf dem Boden liegenden Meisterschülerin. Sehr schön! Wirklich!
Die Überschrift lautete: ‚Dad machte Mum das Leben ziemlich schwer!'
Wie wahr, wie wahr! Er hatte immerhin fast ein halbes Jahr damit verbracht, sie rauszuekeln, was natürlich nicht funktioniert, doch zeitweise richtig Spaß gemacht hatte - jedenfalls ihm!
Der gemalte Tränkemeister jubilierte: ‚Juhu, gleich gibt sie auf!' Wobei die zähe Meisterschülerin zu seinen Füßen in fetten Buchstaben keuchte: ‚Niemals!'
Ebenfalls völlig korrekt, diese Frau gab wahrlich niemals auf!
Er drehte die Seite um. Aha, jetzt standen beide zwar ziemlich weit entfernt, aber immerhin schon gemeinsam an einem großen schwarzen Kessel und rührten zusammen darin herum. Dieses Mal gab es auch nur eine einzige Sprechblase mit unterbrochenen Pfeilen zu beiden Köpfen, anscheinend dachten beide das gleiche: ‚Eigentlich ist es gar nicht so schlecht!'
Nein, es wurde zunehmend immer besser und schließlich richtig gut, schmunzelte Severus und schlug eine weitere Seite auf.
Oh, man kam der Sache näher, eindeutig. Die nächste Seite zeigte eine Menge Kühe, oder besser gesagt Stiere und eine aufgeregte Meisterschülerin die auf ihren Tränkemeister zu stürzte und dabei rief: ‚Ich rette Sie, Professor!' Dieser wedelte aber ängstlich mit den Händen und flehte: ‚Bitte nicht!' Die Überschrift lautete sinniger Weise: ‚Gefahren in Spanien'.
Severus ruckte etwas auf seinem Stuhl hin und her, er war sich sicher, dass ihm auch heute noch, bei entsprechendem Regenwetter, verbunden mit Südwind und abnehmenden Mond sein Steißbein von dieser Heldenaktion zwickte. Spätfolgen sozusagen.
Auf der nächsten Seite war ein winziges, an den Seiten stark ausgebeultes Zelt abgebildet, keine Personen waren zu sehen, dafür aber jede Menge Sprechblasen:
‚Rücken Sie!' ‚Nein, rücken Sie!' ‚Sie wälzen sich doch hier herum!' ‚Na, wer sich hier herumwälzt ist doch wohl klar!' ‚Ja, Sie!' ‚Nein, Sie!'
Warum über dieser Streiterei die Überschrift ‚Sie kommen sich näher' stand, würde sich für unvoreingenommene Betrachter so einfach wohl nicht erschließen. Aber so war es dennoch gewesen. Dort hatte sie ihn gebeten, sie Hermine zu nennen. Ach, irgendwie mochte er dieses Zelt. Allerdings immer besonders dann, wenn er wieder in seinem gemütlichen Hogwartsbett lag. In ungefähr vier Wochen war es wieder soweit. Seine Frau und er würden für zwei Wochen zu einer neuen Zutatenexkursion aufbrechen, was sie und ihn schon mit einer großen Vorfreude erfüllte, seine Töchter aber doof und gemein fanden, denn sie durften noch nicht mit, sondern mussten furchtbare vierzehn Tage lang zusammen mit ihren Großeltern zu Freunden nach Südfrankreich ans Mittelmehr fliegen. Wie ungerecht!
Seite sieben war betitelt mit: ‚Lagerfeuerabende'. Es zeigte zwei einträchtig an einem hell auflohenden Feuer sitzende Menschen vor schneebedeckten Berghöhen, die sich mit zwei Gläser Wein zuprosteten. Der Tränkemeister bat darauf seine Meisterschülerin verschämt: ‚Nennen Sie mich Severus!' Und wenn er genau hinschaute, klimperte die gezeichnete Hermine auf dem Bild eindeutig verliebt mit den Augen. Argh, also wirklich! So kitschig war das damals aber garantiert nicht gewesen. Ansonsten stimmte aber auch das, so ziemlich jedenfalls.
„Professor Snape?", sein Blick schnellte in die Runde und fand den aufgereckten Arm von Miss Benson.
„Was?"
„Dürfte ich die Toilette aufsuchen?"
„Natürlich!", er wies auf den kleinen Raum neben der Halle und notierte sich Name und Uhrzeit der Ravensclaw.
Sofort widmete er sich dem nächsten Bild. Wie erwartet bildete es einen großen Berg ab, dahinter ging gerade die Sonne unter und die zwei bekannten Personen standen auf der Kuppe und immer dann, wenn sich die Sonne senkte, griff die kleinere nach der Hand der größeren, nur um sie spätestens dann wieder los zu lassen, wenn die Sonne zur Gänze hinter dem Berg verschwand. Die beiden sprachen nicht viel miteinander, lediglich ein gehauchtes „Ohhh" füllte die Sprechblasen zu ihren Köpfen.
Wie gut, dass er seinen Töchtern nicht verraten hatte, dass er sich damals arg zurückhalten musste, um nicht über seine Meisterschülerin herzufallen und sie einfach schwindlig zu küssen. Das hätten die beiden sicherlich auch in eine entsprechende Zeichnung verpackt, da war er sich sicher.
Na, ja, das mit dem Küssen folgte auf dem Fuße, nämlich auf Bild neun. Dort sah man einen Weihnachtsbaum im Hintergrund und zwei Menschen auf einer kleinen Couch, die sich einen etwas linkischen Kuss gaben. Überall waren grauenhafte, rosa Herzchen und Hermine seufzte ‚Ich liebe Sie Professor!'
Severus musste sich auf die Zunge beißen um nicht laut los zu lachen, als er seinen Kommentar dazu las, da stand nämlich: ‚Ich auch, Geliebte!' Na, da hatte wohl jemand das ‚Sie' vergessen.
Miss Benson kam zurück und Mister Carter aus Slytherin meldete jetzt ein dringendes Bedürfnis an. Bei Merlin, waren sie jetzt schon in der Prüfungsphase, wo alle Nase lang jemand aufs Klo musste? Misstrauisch musterte er Mister Carter und bemerkte so den kleinen Blickwechsel der beiden. Gingen die beiden nicht miteinander? Wie verdächtig!
„Halt!", wies er den Slytherin an.
„Ja, Sir?", Mister Carter hob erstaunt die Augenbrauen.
„Benutzen Sie doch bitte diese Toilette dort". Er schwang seinen Zauberstab und an der anderen Seite der Halle erschien eine Türe mit einem Schild, das den Raum dort als Jungen WC auswies.
Etwas niedergeschlagen, wie ihm schien, machte sich Mister Carter nun dorthin auf und kam außergewöhnlich rasch zurück.
‚Tja, versuche niemals einen Severus Snape zu betrügen', dachte der Tränkemeister grimmig. Ein weiterer schneller Zauberwisch und das WC, das Miss Benson besucht hatte, war versiegelt. Er würde später nach verdächtigen Spuren suchen und wehe, er würde welche finden!
Als er sich beschwingt einer neuen Seite zuwenden wollte, stellte er enttäuscht fest, dass es kein weiteres Bild mehr gab. Was? Wie schade! Hoffnungsvoll schaute er noch einmal in dem braunen Umschlag, nicht, dass er Teil II dort übersehen hatte. Aber nichts. Wirklich Jammerschade!
War seinen Töchtern nichts mehr eingefallen oder hatten sie die Lust verloren? Dabei war doch auch in ihrem zweiten Jahr einiges los gewesen.
Sicherlich hatten sie nicht mehr mit den gleichen Dingen zu kämpfen, wie in ihrem ersten Jahr, aber ihm waren da noch einige sehr interessante Episoden in Erinnerung geblieben.
Nach einem kleinen Zögern, zog er aus seiner Tasche Pergament und Feder und begann etwas ungelenk zwar, aber immerhin erkennbar ein erstes Bild zu malen.
Nun, wenigstens schrieb er schon mal die Überschrift.
Sie lautete: „Sie ist an allem Schuld!" Und das war die Wahrheit und nichts als die Wahrheit!
Bei Merlin!
