„Was machen wir denn jetzt?"
„Hmm? Warum?"
„Wir sind die einzigen, die noch wach sind."
„Na, weiterspielen! Also, Wahrheit oder Pflicht, Ranma?"
Hatte sie immer noch nicht genug von diesem Spiel? Aber wenn er so darüber nachdachte: Nach Hause wollte er auch noch nicht. Diese Stimmung zwischen den beiden war gerade so gut, das wollte er nicht kaputt machen. Also räusperte er sich, bevor er ihr antwortete:
„Ich nehme Wahrheit."
„Ok, Ranma. Raus mit der Sprache. Wie findest du Ukyo?"
Damit hatte er nicht gerechnet. Er starrte seine Verlobte an. Ihre Wangen waren stark gerötet, ihr Lippenstift saß immer noch perfekt – Sayuri hatte wohl recht. Akanes Haar war ein wenig zerzaust, ihre Augen vom Alkohol etwas glasig, aber sehr ausdrucksstark und…war das etwa Sorge in ihrem Ausdruck? Hatte sie Angst vor seiner Antwort?
„Ich mag Ukyo sehr. Sie ist mein bester Kumpel und nachdem ich erfuhr, dass sie ein Mädchen ist, merkte ich, dass sie wirklich süß sein kann. Aber ganz ehrlich? Ich dachte mein ganzes Leben lang, sie sei ein Typ. Meinst du, ich kann sie wirklich als Frau betrachten? Das fühlt sich bisschen an wie Inzest, weißt du?"
Akane dachte eine Weile über seine Antwort nach, erstaunt über seine Offenheit. Sonst ließ er sich nichts anmerken, was in ihm vorging. Dieser betrunkene Zustand machte vieles einfacher, stellte sie einmal mehr fest.
„Ok, danke für deine offene Antwort. Dann bin ich wohl dran, was? Ich nehme Pflicht."
Ranma überlegte sich, wie er sie in ein wenig mehr Körperkontakt verwickeln konnte, ohne notgeil rüberzukommen. Da fiel ihm etwas Harmloses ein:
„Lass uns Armdrücken!"
Akane lachte nur los, weil sie sofort wieder daran denken musste, wie sie ihn unter dem Einfluss der Supersobanudeln beim Armdrücken besiegt hatte.
„Ok ok",
entgegnete sie ihm endlich, bevor er den Tisch mit einer energischen Geste vom Müll befreite und ihr seinen Arm hinhielt, ein gefährliches Aufblitzen in seinen blauen Augen.
Wie sie diesen Gesichtsausdruck bei ihm liebte! Sie fand ihn äußerst sexy, wenn sein Kampfgeist geweckt wurde. Unter dem Vorwand der Pflichtübung durfte sie wieder Körperkontakt zu ihm aufbauen und ihm dabei auch noch so tief in die Augen schauen. Er steckte sie mit seinem Kampfgeist an. Sie durfte bloß nicht verlieren! Energisch ergriff sie seine Hand und lehnte sich mit ihrem Oberkörper auf den Tisch. In ihren Augen blitzte derselbe Spirit auf wie zuvor bei ihm. Es lief ihm ein angenehmer Schauer über den Rücken. Sie konnte echt heiß sein, wenn sie wollte! Als er an ihr runtersah, weil sie sich so vornüberbeugte, präsentierte sie ihm ihr üppiges Dekolleté.
„Wow",
war das Einzige, was er dabei denken konnte. Der Alkohol in seinem Blut sorgte dafür, dass er nicht mehr wegsehen konnte. Das wurde nun auch ihr bewusst. Ihr wurde ganz heiß unter seinen Blicken. Sie fühlte sich äußerst geschmeichelt, bevor sie den Moment seiner Unachtsamkeit nutzte und losdrückte. Sofort gewann sie das Armdrücken, weil er nicht damit rechnete.
„Hey, das ist unfair!"
„Was ist unfair? Was soll ich denn machen, wenn du nicht losdrückst!"
„Du hast mich abgelenkt!"
„Achja? Womit?"
Darauf wusste er nichts zu antworten. Er konnte ja kaum zugeben, dass er Perversling auf ihre Brüste gestarrt hatte.
Also musste er seinen verletzten Stolz runterschlucken und sich geschlagen geben.
„Gut, gut, du hast gewonnen."
Sie triumphierte auf ihrem Platz und klatschte begeistert in die Hände.
Er wollte das unangenehme Gefühl des Verlierens schnell loswerden und fuhr deshalb mit dem Spiel fort:
„Ich nehme Wahrheit",
sagte er deshalb ohne groß nachzudenken. Wie sehr er das bereuen sollte! Denn Akane starrte ihn eine ganze Zeit lang an, wie er so dasaß mit geröteten Wangen, glasigen Augen, zerzaustem Haar, schnaufendem Atem, halb geöffnetem Mund. Immer wieder ging sein Blick zu ihrem Dekolleté. Das entging ihr nicht. Endlich trafen sich ihre Blicke. Sie entdeckte ein brennendes Feuer in seinen Augen. Was war los mit ihm? Lag es am Alkohol? Sie konnte sich nicht mehr losreißen, so sehr zog sein Blick sie in seinen Bann.
„Wow, einfach wow…was er wohl gerade denkt?"
Sie war in einer sehr eingeheizten Stimmung. Ob es ihm ähnlich erging? Wie von selbst stellte sie ihm deshalb die Frage:
„Bist du gerade erregt?"
Seine Augen weiteten sich vor Entsetzen – oder war es eher aus Ertapptheit?
„Wa-w-was?"
Akane realisierte erst jetzt, was sie ihn da gefragt hatte.
„Oh Gott, das habe ich jetzt nicht wirklich ausgesprochen!",
rügte sie sich in Gedanken. Doch im nächsten Moment beruhigte sie sich damit, dass das alles unter dem Deckmantel des Spiels geschah.
„Du hast Wahrheit gewählt. Also. Bist du gerade erregt?"
Ranma starrte sie weiterhin an. Wie sie so dasaß und ihn mit diesen großen Augen ansah…er konnte ihr doch nicht sagen, wie rattenscharf er gerade auf sie war! Aber er musste es sagen. Er durfte jetzt nicht kneifen.
„Also Ranma? Raus mit der Sprache!"
Er schluckte schwer, bevor er sich überwand:
„Ja, bin ich."
Ihr pochte das Herz. Das Rauschen des Blutes in ihren Ohren wurde so laut, dass sie nur mit Mühe hören konnte, was ihr Verlobter danach noch sagte:
„Wahrscheinlich vom Alkohol…"
Akane nickte verständnisvoll, im Nachhinein verlegen über ihre offensive Frage. Zugleich wuchs ihre eigene Erregung ins Unermessliche. Zu wissen, dass ihr Verlobter gerade so heiß war, ließ sie selbst fast die Kontrolle verlieren. Sie spürte die Nässe, die sich zwischen ihren Beinen bildete und ihren Slip durchtränkte. Sie trug einen Body, was in dieser Situation sehr nachteilhaft war. Unweigerlich presste sie ihre Beine fester zusammen.
Ranma konnte gar nicht mitzählen, zum wievielten Mal er an diesem Abend hart wurde. Sie machte ihn einfach fertig! Und da sie jetzt wusste, dass er erregt war, musste er sich umso schneller ablenken, wenn sie es nicht an seinem Ständer erkennen sollte…
„Wahrheit oder Pflicht, Akane?"
„I-ich…ich nehme Pflicht."
Er sah sich um. Was konnte er für eine Aufgabe wählen? Da sah er die Salzstangen neben sich stehen. Ihm kam eine Idee, eine sehr riskante. Aber wann, wenn nicht im Zusammenhang mit diesem Spiel konnte er so etwas wagen? Jetzt oder nie! Er nahm eine Salzstange und drehte sie kunstvoll in seiner Hand, als er ihr erklärte:
„Lass uns das Pocky Spiel spielen, nur mit Salzstangen."
Akanes Augen weiteten sich wieder. Er wollte allen Ernstes so etwas…Intimes mit ihr spielen? Das war die Aufgabe? Wenn sie ehrlich war, gefiel ihr das total. Freudig aufgeregt biss sie sich in die Lippe, bevor sie wieder zu ihm rüberrutschte. War das nicht im Grunde sowas wie küssen?
Er merkte, wie sein Herz wieder einen Sprint hinlegte. Sie schien seiner Aufgabe überhaupt nicht abgeneigt, was ihn umso nervöser machte. Was wohl passieren würde?
Mit zittrigen Händen nahm er die Salzstange zwischen den Fingern und setzte mit seinen Lippen an einem Ende der Stange an. Dann hielt er ihr die Stange hin, damit sie das andere Ende in den Mund nehmen konnte. Ihre Blicke trafen sich. Ihre Gesichter waren sich jetzt schon so nahe. Wie lang war schon so eine Salzstange? Sie hielten einen Moment inne und schauten einander tief in die Augen, bevor sein Blick zu ihrem Mund wanderte. Ihre vollen roten Lippen, die die Salzstange umfingen, sahen so verführerisch aus.
„Verdammt, dieser Mund!",
war das Einzige, was er denken konnte. Endlich setzte er sich in Bewegung und biss ein Stück der Salzstange ab, sodass er ihr näherkam. Akane verfolgte jede Bewegung, jede Gesichtsregung, erschauerte unter seinem Atem, den sie auf ihrem eigenen Gesicht spüren konnte. Wie in Trance biss auch sie ein Stück von der Salzstange ab und näherte sich seinem Gesicht. Quälend langsam bissen sie sich aufeinander zu. Mittlerweile berührten sich ihre Nasenspitzen, weshalb sie den Winkel anpassen mussten. Es trennte sie nur noch drei Zentimeter voneinander. Ihr Atem ging stockend. Ihr Herz raste wie verrückt. Sein Atem auf ihrem Gesicht war so heiß, dass er sie fast zum Schmelzen brachte. Wieder biss er ein Stück ab, diesmal eine ordentliche Portion, sodass sie schon seine Lippen spürte, wie sie ihre eigenen Lippen kitzelten.
„Oh Gott, oh Gott, oh Gott….",
dachte er bei sich, als er sie so spürte. Wie sollte er sich zurückhalten, ohne sie an sich zu pressen und in einen stürmischen Kuss zu verwickeln?
Akane konnte einfach nicht mehr. Er erregte sie bis in die Fingerspitzen mit seinem regelrechten Schmetterlingskuss. Sie hielt es nicht mehr aus und biss die Salzstange durch, sodass sie sich voneinander lösten und er die letzten Millimeter zwischen den Lippen behielt.
„Mist, so kurz vor knapp hat sie gekniffen!",
bedauerte er das abrupte Ende.
„Wir hätten uns fast geküsst!",
schrie Akane sich in Gedanken an. Nach einer Weile, in der sie weiterhin so nah beieinandersaßen und sich wieder einzukriegen versuchten, brach sie endlich die Stille.
„Wahrheit oder Pflicht?"
„Wahrheit."
Sie überlegte, was sie ihn fragen könnte. Da fiel ihr wieder ein, was Ranma den anderen gegenüber zugegeben hatte, ohne näher drauf einzugehen. Würde sie sich trauen, ihn DAS zu fragen? Es beschäftigte sie die letzten Stunden, seitdem sie es erfahren hatte. Jetzt oder nie!
„Ranma. Du hast vorhin zugegeben, dass du schon mal etwas Erotisches von mir geträumt hast. Erzähl mir, was genau du geträumt hast."
Er schaute sie entgeistert an. Er sollte was?
„Du hast mich schon richtig gehört",
setzte sie fast flüsternd nach. Dabei lehnte sie sich so lässig mit dem Ellbogen auf den Tisch, als hätte sie ihn nach dem Wetter gefragt. Als sie sein entsetztes Gesicht so begutachtete, konnte sie sich ein Grinsen nicht verkneifen.
„Oh ja, da quäle ich dich aber ganz schön, mein Lieber!"
Sie wollte es einfach so gerne wissen. Es machte sie so unendlich neugierig.
Ranma schluckte schwer. Wie sie so direkt vor ihm saß, lässig auf einen Arm gestützt, mit diesen großen Augen und diesem schadenfrohen Grinsen im Gesicht, konnte er sein Herzklopfen nicht mehr kontrollieren.
„Los, Ranma. Erzähl mir deinen letzten erotischen Traum über mich. Ich werde dich auch nicht schlagen, versprochen."
Er starrte sie mit großen Augen an. Ihre Offensive war ja so sexy! Endlich räusperte er sich und kapitulierte:
„Ok…aber werde nicht sauer, versprochen?…Also...Ich träumte, dass ich auf meinem Futon lag und plötzlich die Tür aufgeschoben wurde. Davon wurde ich wach und schaute rüber. Da standest du in der Tür. Splitternackt. Ich fragte dich, was du wolltest und warum du nichts anhattest. Du lächeltest mich einfach nur verführerisch an und stelltest dich plötzlich auf alle Viere. So kamst du wie ein Tier zu mir gekrochen und zogst bei mir angekommen meine Decke weg. Da sah ich an mir runter und merkte, dass ich auch nackt war. Und äußerst erregt."
Seine Stimme wurde heiser im Laufe seiner Erzählung. Es schnürte ihm die Kehle zu, teils vor lauter Nervosität, ihr sowas zu offenbaren, teils aus purer Erregung, da das alles wieder in ihm hochkam. Es machte ihn so unendlich heiß, ihr so etwas Verbotenes zu erzählen.
Akane biss sich auf die Unterlippe bei seinen Erzählungen und ballte unbewusst ihre Hände zu Fäusten. Warum machte es sie nur so an, seinen Worten zu lauschen?
„Weiter Ranma!",
ermutigte sie ihn, als sie merkte, wie er stockte.
„Ich, ich fragte dich, was du vorhast, doch du sagtest nichts. Stattdessen schmiegtest du deinen nackten Körper an mich. Es fühlte sich so realistisch an und ich konnte dich so detailliert sehen. Nicht dass ich jemals so viele Einzelheiten von deinem Körper gesehen hätte oder so, versteh mich nicht falsch! Jedenfalls fingst du an, dich an mir zu reiben und mir süße Worte ins Ohr zu flüstern. Ich ließ meine Hände über deinen Körper wandern."
Er flüsterte mittlerweile nur noch. Seine Stimme versagte ihm komplett. Akane starrte ihn an, vollkommen in die Szene hineinversetzt. Sie wollte alles wissen, jedes Detail.
„Was flüsterte ich dir ins Ohr?"
Ranma wunderte sich sehr. Statt ihn dafür zu schlagen, dass er solche Sachen über sie träumte, wollte sie auch noch die Details wissen? Was war nur los? Standen sie unter dem Einfluss eines Zaubers? Warum benahmen sie sich nur so ungewöhnlich?
„Ranma, was habe ich zu dir gesagt?",
drängte Akane ihn noch einmal. Er schluckte schwer und setzte fort:
„Du sagtest solche Dinge wie: ‚Oh, diese Muskeln!' oder ‚du bist so männlich' oder…oder…"
„…oder was?",
hakte sie nach, mittlerweile noch näher an ihn herangerückt, um ihn besser zu verstehen. Er konnte schon ihren Atem in seinem Gesicht spüren, so nah war sie an ihn herangerückt.
„…oder ‚ich will dich spüren'…und schließlich…schließlich sagtest du: ‚Wow, bist du aber hart'…"
Akane starrte ihn an, überwältigt davon, wie scharf er auf sie war, sowas zu träumen. Sie schluckte schwer. Er war knallrot im Gesicht, komplett in die Ecke gedrängt. Sie wollte so viel mehr wissen, ihn noch mehr fordern.
„Ranma…wie ging es weiter?",
flüsterte sie atemlos.
„Ich…ich sagte zu dir: Wundert dich das? Wie kann ich nicht geil auf dich sein, wenn du mich so überfällst?"
Ranma schluckte schwer. Ihr diese Dinge zu erzählen, brachte ihn echt um den Verstand.
„Da lächeltest du mich plötzlich so an und sagtest…und sagtest…"
„Was sagte ich?",
drängte sie ihn schnaufend.
„Du sagtest: Lass mich kosten, wie geil du auf mich bist."
Akane fiel die Kinnlade runter. Wollte sie wirklich hören, wie es weiterging? Ja, das wollte sie! Sie war so unendlich neugierig, aber auch nervös. Ranma stockte in seiner Erzählung, war das einfach so intim, was er geträumt hatte. Und als er auch noch ihre Reaktion sah, verließ ihn der Mut.
„Erzähl weiter, Ranma! Bitte!",
kam es aber plötzlich von Akane mit einer unbeschreiblichen Dringlichkeit, dass er nicht anders konnte, als weiterzuerzählen:
„Ich starrte dich in meinem Traum an und du lecktest dir plötzlich so genüsslich über die Lippen, bevor du mich zurück in die Kissen drücktest…und…und…naja, du berührtest plötzlich meine…meine E-rektion und verwöhntest mich mit der Hand…"
Akane starrte ihn mit großen Augen und offenem Mund an. Sie konnte ihr Gesicht nicht mehr kontrollieren.
„Weiter…",
hauchte sie, als er wieder stockte.
„A-a-als du merktest, wie sehr es mir gefällt, senktest du plötzlich deinen Kopf und…und…und nahmst mich in den Mund."
Akane stockte der Atem. Sie wagte nicht mal, zu blinzeln.
„Du stelltest solche Dinge mit mir an, dass ich nicht lange an mich halten konnte und…und…naja, du weißt schon…ich bin heftig gekommen und in dem Moment aufgewacht."
Akane zitterte am ganzen Körper und schnaufte, als ob sie einen Sprint hinter sich gebracht hatte. Sie starrte ihn lange an und konnte nichts sagen. Er starrte zurück, in die Ecke gedrängt von seiner intimen Offenbarung und unendlich angeturnt davon, ihr solche heißen Dinge zu erzählen. Was sie wohl jetzt von ihm dachte? Er ließ seinen Blick wandern und bemerkte, wie rot ihr Dekolleté angelaufen war. War sie etwa so erregt wie er? Warum sonst würde sie so rot werden? Oder war ihr einfach nur heiß?
Als sie nach einer Ewigkeit immer noch nichts sagte, fragte er sie schließlich:
„Wahrheit oder Pflicht?"
Sie war immer noch wie gelähmt von dem eben Gehörten, dass sie keine Aufgabe erfüllen konnte. Also antwortete sie:
„Wahrheit."
Ranma dachte angestrengt nach. Irgendwie musste er es ihr zurückzahlen. Das war so unfair! Warum musste er sich hier so offenbaren und sie behielt die Oberhand? Er überlegte eine Weile, bevor ihm eine Idee kam. Ihr Anblick, ihr rotes Dekolleté - er fragte sich das eh schon länger und wollte es unter dem Vorwand des Spiels nun aus ihr herauskitzeln:
„Hast du es dir schon mal selber gemacht?"
Erneut fiel ihr die Kinnlade runter.
„W-was?"
„Du hast mich schon richtig gehört",
imitierte er ihre Worte von vorhin.
„Hast du dich schon mal selbst befriedigt?"
„Ranma! Sowas kannst du mich doch nicht fragen!"
„Warum nicht? Du darfst von mir versaute Träume wissen, also."
Akane wusste nicht, was sie machen sollte. Sie konnte ihm sowas doch nicht verraten. Wie sollte sie ihm denn danach unter die Augen treten? Ihr wurde ganz schummrig und alles drehte sich mittlerweile. Sie war wirklich sehr betrunken.
„Also, raus mit der Sprache, Akane",
drängte er sie nun.
„Ja, habe ich",
hörte sie sich selbst sagen, bevor sie erschrocken die Hand vor den Mund hielt.
Ranma starrte seine Verlobte einfach nur an. Der Alkohol im Blut wirkte. Es pochte so heftig gegen seine Schläfen.
„Achja?", hörte er sich sagen.
Doch sie sagte nichts weiter dazu. Sie hatte die Frage ja bereits beantwortet. Schnell lenkte sie von sich ab, indem sie ihn schnell fragte:
„Wahrheit oder Pflicht?"
Er hatte genug von intimen Offenbarungen.
„Pflicht."
Akane starrte ihn so intensiv an, dass er unter ihrem Blick beinahe dahinfloss. Sie saß ihm immer noch so nahe gegenüber, dass er ihre Körperhitze spürte. Plötzlich begann sie, die Knöpfe seines Hemds zu öffnen.
„W-was tust du da?"
„Du sollst die Bilder erraten, die ich male, aber hier ist kein Papier. Also benutze ich dich als Unterlage."
„W-w-was?",
stotterte er ungläubig, während sie ihm quälend langsam Knopf für Knopf öffnete und schließlich das Hemd von seinen Schultern streifte. Das war so verdammt erotisch, noch intensiver als die Träume, die er über sie hatte! Ihre Blicke trafen aufeinander. Pures Feuer.
Sie blieb so nah vor ihm sitzen, fast in einer Umarmung mit ihm. Er spürte ihren heißen Atem auf seiner nackten Haut und erschauerte.
„Rate, was ich male",
flüsterte sie nahe seinem Gesicht, bevor er ihren Finger auf der Brust spürte.
Sie begann, ein Haus zu zeichnen. Das spürte er ganz deutlich. Doch darauf konnte er sich kaum konzentrieren. Zu sehr brachte sie ihn mit ihren verführerischen Schlenkern auf der nackten Haut an den Rand des Wahnsinns. Er hielt die Luft an aus Angst, unter ihren Berührungen aufzustöhnen.
„Also? Was habe ich gemalt?"
„E-eein Haus."
Wieder setzte sie den Finger an, diesmal nahm sie mehr Fläche in Anspruch. Sie begann mit einem großen Kreis und zeichnete ihn ausgehend von der Brust bis hinunter zu seinen ausgeprägten Bauchmuskeln. Dabei unterbrach sie nie den Blickkontakt zu ihrem Verlobten. Noch nie in seinem verdammten Leben war er so erregt wie in dieser Situation. Ihr heißer Finger auf seiner nackten Haut, der sich soweit südlich bewegte…oh Gott, er konnte sich kaum noch beherrschen!
Sie hatte den Kreis mittlerweile fertig gezeichnet und begann nun, rings umher Striche zu setzen. Dabei strich sie über seinem Bauchnabel runter bis zu seinem Hosenbund. Er biss sich auf die Lippe, was ihr nicht entging. Unentwegt setzte sie Striche um den großen Kreis und schaute ihm weiterhin tief in die Augen. Endlich kam sie wieder oben im Brustbereich an und zog einen Strich, bei dem sie seinen Nippel streifte. Er schloss die Augen und biss sich erneut auf die Unterlippe. Er spannte jeden Muskel seines Körpers an, um sich irgendwie zurückzuhalten. Akane spürte das ganz deutlich und es gefiel ihr so sehr, ihn zu reizen. Ihr war absolut bewusst, was sie da tat.
„Und?",
sagte sie schließlich so unschuldig wie nur möglich.
„E-e-eine S-sonne",
brachte er mühevoll hervor.
„Richtig! Sehr gut erraten."
So saßen sie noch eine Weile voreinander und starrten einander an, bis Ranma kapierte, dass sie mit ihren Bildern fertig war. Mühevoll brachte er hervor:
„Wahrheit oder Pflicht?"
„Wahrheit."
Ranma versuchte, irgendwie einen klaren Gedanken zu fassen. Warum tat sie das alles? Wollte sie ihn nur ärgern oder war da mehr dahinter? Wie sehr wünschte er sich, dass sie es aufrichtig meinte! Da kam ihm etwas in den Sinn. Traute er sich wirklich? Jetzt oder nie!
„Nenn mir den Namen….den Namen der Person, die du liebst."
Akane starrte ihn an. Sie sollte ihm was gestehen? Die Person, die sie liebte? Was war nur in ihn gefahren? In ihn, Ranma, den größten Feigling unter der Sonne!
„Wen liebst du?",
drängte er sie erneut.
„Ich…ich…"
„Nenn mir den Namen."
„…Ranma…"
„Was?"
„Sein Name ist Ranma…Ranma Saotome."
Träumte er oder geschah das gerade wirklich? Gestand sie ihm gerade ihre Liebe?
Es vergingen mehrere Minuten, in denen sie sich so wortlos anstarrten. Endlich sickerte die Information zu ihm durch. Sie hatte ihm gegenüber zugegeben, dass sie ihn liebte. Ihn! Sein Herz legte zum unzähligen Male an diesem Abend einen Sprint hin und er schenkte ihr das schönste Lächeln, das sie jemals gesehen hatte.
Akane war wie in Trance. Dieses Lächeln galt nur ihr! Sie konnte nichts anderes wahrnehmen und bemerkte erst beim zweiten Mal, dass Ranma sie angesprochen hatte.
„Ich sagte, ich nehme Pflicht",
riss er sie aus ihrer Wolke 7. Sie konnte nicht mehr klar denken. Er war ihr so nahe. Ihr Blick wanderte zu seinen Lippen, die in dem Moment so verführerisch glänzten, weil er sich immer wieder drüber leckte.
„Küss mich",
hauchte sie.
„Hmm?"
„Deine Pflicht. Küss mich."
Endlich begriff er. Ihre Aufforderung ließ bei ihm alle Dämme brechen. Energisch fasste er sie am Hinterkopf und zog sie in einen stürmischen Kuss. Überrascht von seiner Reaktion stöhnte sie auf, bevor sie sich fast schon verzweifelt an ihn presste. Seine Hände gingen sofort auf Wanderschaft. Er strich ihr immer wieder die Seiten entlang, während seine Lippen so sinnlich über ihren Mund fuhren. Sie strich ihm über die nackte Brust, erfühlte seine Muskeln, strich über seine Schultern, wanderte zu seinem Haar, spielte mit seinem Pferdeschwanz. Immer wieder mussten sie nach Luft schnappen, nur um bald darauf mit der Knutscherei fortzufahren. Irgendwann leckte er mit seiner Zunge ihre Unterlippe entlang, nicht ohne ihr ein zufriedenes Seufzen zu entlocken. Sofort öffnete sie ihren Mund und begann mit ihm einen heißen Zungenkuss. Zu sehr hatte sie ihn in den letzten Stunden gereizt, zu sehr wirkte der Alkohol in seinen Adern. Er verließ ihren Mund, nur um ihr heiße Küsse auf dem Hals zu verteilen.
„Ranma",
keuchte Akane bei seiner Aktion auf, unendlich erregt von allem, was er tat.
Schließlich drückte er sie zurück auf den Boden, auf dem sie saßen. Atemlos löste er sich von ihr und flüsterte:
„Du bringst mich echt um, Akane."
ooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo
Huiuiui, that escalated quickly! Naja, so plötzlich kam es ja nicht, sondern über mehrere Stunden verteilt...Was meint ihr, wird passieren?
