Disclaimer: Ranma 1/2 ist Eigentum von Rumiko Takahashi. Ich bezwecke keineswegs, mit dieser Fanfiction Geld zu verdienen. Ich besitze keinerlei Rechte an den Figuren und der Handlung des Originals.

1.

„So meine Lieben, dann gebe ich zum Schluss der Unterrichtsstunde noch die Anmeldeliste für den Tanzkurs herum. Bitte mit Namen und Handynummer eintragen!",

quietschte Frau Hinako in Kindsgestalt und verteilte Kugelschreiber zum Eintragen.

„Na toll, wofür braucht man einen Tanzkurs?",

seufzte Ranma genervt auf. Das Letzte, das ihn interessierte, war das Tanzen.

„Du musst dich damit anfreunden. Der Tanzkurs ist eine Pflichtveranstaltung",

zischte Akane ihm gereizt zu.

Nachdenklich betrachtete sie von der Seite sein Gesicht. Dabei seufzte sie schwer. Er war so schön und doch manchmal so unnahbar. Als Frau Hinako vor einigen Wochen der Klasse unterbreitete, dass im letzten Halbjahr ihrer Schulzeit ein Tanzkurs zur Erlernung der Standardtänze auf dem Plan stehe, hatte ihr Herz kurz einen Sprung gemacht. Sofort war ihr Blick zu ihrem Verlobten gegangen, der mit einem rätselhaften Gesichtsausdruck dagesessen hatte. Im nächsten Augenblick sprang Ukyo ihren Verlobten begeistert von hinten an und rief erfreut:

„Ran-chan, wie toll! Dann können wir zusammen über das Parkett schweben und allen anderen auf dem Abschlussball die Show stehlen!"

Sichtlich angespannt hatte Ranma die Fäuste geballt und nur ausgerufen:

„Na toll! Das kann ja was werden…warts ab, bis Shampoo und die irre Kodachi davon Wind bekommen…oder noch schlimmer, Kuno!"

Nur für den Bruchteil einer Sekunde hatte Akane sich gefreut und insgeheim gehofft, mit Ranma tanzen zu können, doch seine erste Bemerkung hatte sie wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Als ob Ranmas Verehrerinnen dies zulassen würden! Und selbst wenn es diese nicht gebe – Ranma würde ja wohl kaum freiwillig mit ihr tanzen, der nicht süßen Verlobten, wie er immer zu sagen pflegte.

Damals hatte Akane gehofft, dass seine starke Abwehrreaktion mit der sich anbahnenden Eskalation zu tun hatte und weniger mit dem Tanzen an sich. Doch auf dem Heimweg hatte Ranma sich über das Tanzen lustig gemacht.

„Ach, dieses alberne Herumgehopse! Wer braucht denn diesen Quatsch!",

hatte er von sich gegeben. Akane hatte daraufhin genervt reagiert und ihm darauf erwidert:

„Das ist kein Herumgehopse, sondern eine Sportart so wie Kampfsport auch!"

Doch Ranma war nicht davon zu überzeugen, dass Tanzen etwas Ernstzunehmendes sei. Vor allem verletzte Akane seine darauffolgende Bemerkung:

„Ich brauche das nicht! Als ob ich auf meinem Abschlussball vorhabe zu tanzen. Ich will einfach nur mein Abschlusszeugnis und fertig!"

Damit hatte er ihr die letzte Hoffnung genommen, einen Abschlusstanz mit ihr zu haben. Dieser bedeutete ihr zum Ende ihrer Schulzeit nämlich sehr viel. Damals hatten sich Tränen in ihren Augen gesammelt und sie war ihm vorausgeeilt, ohne ihm noch eines Blickes zu würdigen.

Nun saßen sie hier im Klassenraum und Ranma war gezwungen, gegen seinen Willen doch das Tanzen zu lernen. Während sie ihn so besah, fragte sie sich, ob er wohl ein Talent dafür besaß. Schon entwickelte sich in ihrer Fantasie ein lebendiges Szenario, das sie mit ihrem Verlobten auf einer einsamen Bühne zeigte. Langsame Musik im Dreiertakt. Sie und Ranma ganz in Weiß gekleidet, weich zum mäßigen Beat tanzend, Stirn an Stirn.
Sie wurde rot bei dem Gedanken und schüttelte sich, als die Anmeldeliste ihr gerade gereicht wurde.

Sie schaute drauf. Es gab drei Termine in der Woche, an denen der Tanzkurs angeboten wurde. Sie musste sich in eine der drei Spalten eintragen. Sie las sich die bisherigen Namen durch und stellte fest, dass Ranma sich in die zweite Spalte eingetragen hatte: mittwochs um 19 Uhr. Sie schaute verstohlen in seine Richtung und bekam noch mit, wie er sich erschrocken wegdrehte. Hatte Ranma sie etwa beobachtet? Wollte er ihr etwas damit sagen?

Ranma hingegen versuchte, sein Herzrasen unter Kontrolle zu bringen. Hatte sie bemerkt, dass er sie beobachtet hatte? Innerlich rügte er sich dafür, dass er sich so auffällig benahm. Akane machte ihn einfach nur verrückt. Nie würde er es zugeben, aber er mochte sie wirklich sehr. Von allen Verlobten und Verehrerinnen, die sein Vater ihm eingebrockt hatte oder die mit der Zeit hinzugekommen waren, war sie die einzige, die er ansah. Nachdem er sie in Jusendo fast verloren hatte, war ihm klar, dass er sie liebte. Bevor er sich versah, war sie zum wichtigsten Menschen in seinem Leben geworden. Die Gefühle, die sie in ihm hervorrief, überforderten ihn maßlos. Das war eine Herausforderung, die er bis heute nicht gemeistert hatte. Immer wenn es um Akane ging, bekam er weiche Knie und fing an zu schwitzen. Er verlor ständig seine Kontrolle über sich, was zumeist dazu führte, dass herablassende und gemeine Kommentare seinen Mund verließen und sie verletzten. Dabei meinte er es nicht so. Was war er doch für ein Loser! Auch die Sache mit dem Tanzen belastete ihn so sehr.
Als Frau Hinako der Klasse damals den Tanzkurs ankündigte, ließ es im ersten Moment sein Herz schneller schlagen. Insgeheim dachte er bei sich, dass ein solcher Anlass es ihm vielleicht erleichtern könnte, Akane näherzukommen. Doch im nächsten Moment wurde ihm klar, dass die anderen Mädels es nicht zulassen würden. Warum musste alles nur so kompliziert sein? Wegen dieser Nerima-Wreckung-Crew platzte sogar seine Hochzeit mit Akane. Der Gedanke an ihren wunderschönen Anblick im Brautkleid ließ seine Wangen wieder warm werden. Damals hätte er wirklich nichts dagegen gehabt, sie auf der Stelle zu heiraten. Spätestens seit Jusendo war ihm klar, dass er sie liebte und sein ganzes Leben nur mit ihr verbringen wollte. Doch daraus sollte nichts werden, hatten zu viele Chaos-Kandidaten die Party zum Platzen gebracht. Als sie danach so sauer war und ihm die Schuld gegeben hatte, zerriss es ihm das Herz. Er wusste, dass sie Recht hatte. Wären all die gefährlichen Mädels nicht hinter ihm her, wäre das alles nicht passiert. Seitdem hatten die beiden sich nicht mehr ausgesprochen und waren zu alten Mustern zurückgekehrt. Das frustrierte Ranma sehr.

Verstohlen blickte Ranma noch einmal in Akanes Richtung und sah, dass sie sich in dieselbe Spalte wie er eintrug. Erleichtert drehte er sich um. Solange Akane in seinem Kurs war und er sie im Blick hatte, war alles gut. Seit dem Vorfall in Jusendo versuchte er so unauffällig wie möglich, stets in ihrer Nähe zu sein. Er könnte nicht ertragen, dass ihr noch einmal etwas zustoßen könnte. Und selbst wenn er nicht ihr Tanzpartner sein könnte, solange sie in seinem Blickfeld war, war alles gut.

Akane reichte die Liste weiter an Ukyo. Diese ärgerte sich, dass Ranma und Akane sich in denselben Kurs eingetragen hatten. Kurzerhand nahm sie ihren Kuli und kritzelte Akanes Namen durch, bevor sie ihren eigenen Namen in den Mittwochskurs eintrug. So einfach wollte sie Ranma Akane nicht überlassen, auch wenn sie fast geheiratet hätten. Ranma gehörte ihr! Das redete sie sich weiterhin ein, obwohl sie tief in ihrem Inneren bereits ahnte, dass er sich mehr und mehr von ihr entfernte.

Als die Liste wieder vorne bei Frau Hinako ankam, ging sie die Namen durch und stellte fest, dass Akane in keinem Kurs stand.

„Akane, du stehst nirgendwo. Hast du dich nicht eingetragen?",

bemerkte sie.

„Das ist seltsam, ich habe mich doch eingetragen?",

gab Akane zurück, bevor es ihr dämmerte und sie verärgert zu Ukyo hinüberschaute. Diese blickte triumphierend zurück.

„Tja, Akane. Dann trage ich dich in die letzte freie Spalte ein. Du wirst dem Freitagskurs zugeteilt",

schloss Frau Hinako, bevor sie Akane eintrug.

Das war mal wieder typisch. Ranma ärgerte es sehr, wie die Situation sich wieder gewandelt hatte. Genervt sah er Ukyo an, die erschrocken zurückschreckte. Sollte sie doch spüren, dass ihm ihr Verhalten missfiel.

Akane saß niedergeschlagen an ihrem Platz und ließ ihren Kopf hängen. So sehr hatte sie gehofft, dass sie mit Ranma tanzen würde, doch ihre Hoffnung wurde zerstört. Warum musste es nur immer so kommen! Wenn sie jetzt etwas dagegen sagen würde, würde Ranma sie vielleicht als Klette wahrnehmen. Diesen Eindruck wollte sie nicht vermitteln! Seit dem Streit nach der Hochzeit wusste sie nicht mehr, wie sie ihm begegnen sollte. Liebte er sie doch nicht? Hatte sie sich alles nur eingebildet? Sie hatte seine Worte doch klar und deutlich gehört! Warum war er denn wieder so abweisend geworden?

Die Schulklingel riss sie aus ihren Gedanken und sie packte ihre Sachen, um sich auf den Heimweg zu begeben. Als sie den Raum verlassen wollte und sich zu Ranma umsah, zeigte er ihr durch eine Geste, dass sie schon einmal vorgehen solle.

„Komisch",

dachte sie bei sich, wollte aber einfach nur schnell nach Hause.
Als alle anderen den Klassenraum verlassen hatten, auch Ukyo, die nach Ranmas schiefem Blick eingeschüchtert und auch etwas enttäuscht war, ging Ranma etwas beschämt zu Frau Hinako, die gerade die Anmeldelisten an sich nahm, und räusperte sich.

„Ja, Ranma, was kann ich für dich tun?"

„Ich wollte mal nachfragen, ob ich eventuell den Kurstermin noch wechseln kann. Ich habe gemerkt, dass ich mittwochs doch nicht kann."

„Tja Ranma, tut mir leid. Es ist schon alles voll!",
entgegnete seine Lehrerin ihm, doch Ranma ließ sich nicht abwimmeln.

„Wissen Sie, es ist mir wichtig, dass ich in den Freitagskurs wechsele",
setzte er wieder zum Reden an, doch Frau Hinako blieb dabei.

„Das geht nicht, Ranma. Wir müssen dieselbe Anzahl an Mädchen und Jungen in jedem Kurs haben, damit sich Paare bilden können."

Gerade als sie den Raum verlassen wollte, kam Hiroshi hereingelaufen, um Frau Hinako abzugreifen.

„Frau Hinako, tut mir leid, gerade ist mir aufgefallen, dass ich mich mit der Spalte vertan habe. Eigentlich wollte ich mich am Mittwoch eintragen und hab versehentlich Freitag gemacht."

Das war Ranmas Chance.

„Super, Hiroshi, können wir einfach tauschen? Ich stehe mittwochs drin, will aber auf den Freitag gehen."

Der Deal war perfekt. Frau Hinako konnte es egal sein. Sie würde die Kurse nicht einmal selber geben.

Einige Minuten später kam Akane zuhause an.

„Akane, na alles gut? Wo hast du denn Ranma gelassen?",

begrüßte Kasumi ihre kleine Schwester in wie immer zuckersüßer Manier.

„Er kommt nach, musste wohl noch was erledigen",

entgegnete sie ihrer Schwester knapp.

Ihr war nicht nach Reden zumute. Schnell entschuldigte sie sich und ging auf ihr Zimmer. Die Sache mit dem Tanzkurs nervte sie einfach. Was sollte sie da überhaupt noch mitmachen, wenn Ranma nicht bei ihr sein würde? Kurzerhand drehte sie die Musik auf und warf sich aufs Bett. Sie starrte gedankenverloren die Decke an und lauschte den melancholischen Klängen.
Wie sehr sie seine Nähe doch brauchte! Umso mehr machte es sie verrückt, dass der unversöhnte Konflikt der geplatzten Hochzeit zwischen ihnen stand! Seitdem waren drei Monate vergangen. So oft hatte sie versucht, es anzusprechen und sich Ranma wieder anzunähern, doch jedesmal kam etwas dazwischen oder besser gesagt jemand. Auch nach der Eskalation auf ihrer Hochzeit hatte die Nerima-Wrecking-Crew es nicht versäumt, weiterhin für Unruhe zu sorgen, obwohl mittlerweile jedem klar sein sollte, dass Ranma und Akane zusammengehörten.

Akane schloss die Augen und lauschte den beginnenden Latinoklängen ihrer Musikanlage. Schon spielte ihre Fantasie mal wieder einen lebendigen Film ab:
Sie blickte auf und sah in Ranmas leuchtend blaue Augen, die sie voller Verlangen ansahen. Sie trug ein schwarzes rückenfreies Kleid, das die Tänzerinnen bei lateinamerikanischen Tänzen trugen. Ranma war in ein schwarzes Hemd gekleidet, das seine muskulöse Brust freilegte, ganz wie es bei lateinamerikanischen Tänzen üblich war. Energisch zog er sie an sich, sodass sich ihre Bäuche berührten. Sie spürte seinen Atem auf ihrem Gesicht. Energisch drehte er sie immer und immer wieder im Kreis. Akane bekam am ganzen Körper eine Gänsehaut. Diese Kopfkinos waren immer so realistisch! Doch abrupt wurde sie aus ihren Gedanken gerissen, als sie Ranmas Stimme neben sich hörte:

„Na, mal wieder am Träumen?",

riss er sie aus den Gedanken. Ertappt setzte sie sich im Bett auf und bemerkte erst jetzt, dass Ranma neben ihrer liegenden Gestalt im Schneidersitz saß.

„Ranma, sag mal warum klopfst du nicht an?",

graulte sie ihn empört an, um ihre Verlegenheit zu überspielen.

„Ich habe ja geklopft, aber du hast nicht reagiert. Da ich die Musik hörte, bin ich einfach reingekommen",

gab er schlicht zurück und war von ihrer aufbrausenden Art wieder genervt.

„Was wolltest du denn?",

entgegnete sie ihm.

„Ich wollte dich nur zum Essen rufen, Kasumi bat mich darum",

sagte er, bevor er mit einem Satz von ihrem Bett zur Tür sprang und den Raum verließ.

Peinlich berührt blieb Akane zurück. Ob er etwas bemerkt hatte? Hoffentlich hatte sie nichts unbemerkt laut ausgesprochen, was seinen Ohren verborgen bleiben sollte.

Herzklopfend verharrte er in der dunklen Ecke neben der Treppe und versuchte, seinen Pulsschlag zu beruhigen. Warum war sie nur so schön? Als er sie so auf dem Bett liegen sah, hätte er sie am liebsten geküsst. Eigentlich dachte er, dass sie schlief, weshalb er es wagte, sich neben sie aufs Bett zu setzen.

Flashback
Er ließ seinen Blick über ihren Körper schweifen. Diese weichen Körperlinien, die langen Beine, die milchfarbene Haut. Wie sie so dalag in ihrem sommerlichen Outfit, konnte er nicht anders, als die Konturen ihrer Brust mit seinen Augen nachzuzeichnen. Wie konnte er ihre Figur nur so oft beleidigen! Sie war in seinen Augen perfekt. Er musste sich sehr beherrschen, seine Hand nicht nach ihr auszustrecken und sie zu berühren. Ihr weiches blaues Haar glänzte so schön im Licht der untergehenden Sonne. Diese feinen Gesichtszüge! Diese Lippen! Er durfte bloß nicht zu sabbern beginnen, sonst würde sie ihn umbringen.
Plötzlich hauchte sie ganz sanft seinen Namen. War sie etwa wach?

Ende

Ranma griff sich an die Brust aus Angst, dass sein Herz ihm herausspringen könnte.
In einer Kurzschlussreaktion hatte er sie angesprochen, um sich zu erklären, bevor sie ihn windelweich schlagen würde. Noch einmal hallte es in seinem Kopf wider: R-A-N-M-A. Er liebte es, wie sie seinen Namen aussprach. Worüber sie wohl nachgedacht hatte? Als er ihr Parkett knarzen hörte, verschwand er schnurstracks nach unten.

„Ach wie schön, das heißt, ihr lernt jetzt bald die wichtigsten Tanzschritte?",

fragte Kasumi am Abendbrottisch interessiert nach.

„Ja genau, damit wir uns beim Abschlussball nicht endlos blamieren",

gab Akane schüchtern zurück. Immer noch war sie traurig und enttäuscht, dass sie nicht mit Ranma tanzen würde. Aber war es ihm nicht ohnehin egal? Schließlich wollte er bei seinem Abschluss gar nicht tanzen.

„Oh meine süße Akane, dann schlagt ihr ja zwei Fliegen mit einer Klatsche!",

rief der immer so emotionale Soun.

„Warum?",

hakte Akane verwirrt nach, bevor Genma klarstellte:

„Na, dann übt ihr schon mal für euren Hochzeitstanz und müsst nicht nochmal einen Kurs belegen."

Schon flog er in den Karpfenteich der Tendos, bevor er als Panda wieder auftauchte.
Ranma hatte ihn frustriert dorthin geschleudert, bevor er resigniert antwortete:

„Mir ist das alles sowas von egal. Ich brauche das Tanzen nicht."

Wieder legte sich ein Schatten auf Akanes Gesicht. Musste er so offensichtlich sagen, dass er nicht mit ihr tanzen wollte?

„Na, na, Ranma. Schau doch, wie traurig du Akane machst",

kritisierte Nodoka ihren Sohn.

Verstohlen blickte Ranma in Akanes Richtung und erkannte ihren Schmerz. Das war das letzte, was er wollte. Warum nur musste er sie aus Selbstschutz ständig beleidigen?

„Es liegt an niemandem. Ich hasse es halt. Das ist so ein kitschiges Zeug. Wenn es wenigstens etwas mit Kämpfen zu tun haben würde!",

versuchte er, sich zu rechtfertigen.

Akane beruhigte es ein wenig, auch wenn sich die Situation unterm Strich nicht ändern sollte.

„Danke Kasumi, ich bin fertig",

gab sie knapp ihrer Schwester zu verstehen und wollte schon nach oben verschwinden.
Da gab sich Ranma einen Ruck und versuchte, so beiläufig wie möglich anzumerken.

„Ich habe mich übrigens umtragen lassen. Bin jetzt im Freitagskurs."

Schnell schaute er auf sein Essen und begann wieder, es hastig hinunterzuschlingen. Dabei merkte er ganz genau, dass Akane in ihrer Bewegung innehielt und ihn anstarrte. Vorsichtig blickte er von seiner Reisschale direkt in ihr Gesicht, das ihn durchdringend anschaute. Diese Augen!

„Ach echt?",

fragte Genma interessiert nach und unterbrach diesen angespannten Moment zwischen den Verlobten. Als Ranma seinem Vater die Lage erklärte, sah er im Augenwinkel, wie Akane die Treppe nach oben lief.

Wenige Augenblicke später knallte diese die Tür zu und atmete aus. Sie hatte in diesem kurzen Augenkontakt mit Ranma voller Erstaunen und Verwirrung die Luft angehalten. Warum hatte er den Termin gewechselt und wie konnte er das tun, wenn doch alle Plätze besetzt waren? War er wegen ihr in den Freitagskurs gewechselt? Ihr Herz begann schon wieder zu rasen. Dieser junge Mann raubte ihr einfach den Verstand!

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Voila, das war das erste Kapitel! Ihr merkt, da ist aufgrund der vergangenen Ereignisse, an die sich diese Story anschließt, eine ordentliche Portion Drama drin. Wie gefällt es euch?

Eure LeeSunHee