3. Kapitel: Der große Fehler
„Er hat alles verloren, kein Wunder, dass er vom Weg abgekommen ist", meinte Barry.
Frost seufzte. „Ja, das hast du damals auch gesagt. Und dann wieder und immer wieder", erwiderte sie, „Du hast ihn immer verteidigt, auch als sich alle anderen schon lange von ihm abgewandt hatten, bist du ihm treu geblieben, an seiner Seite geblieben."
„Immerhin weiß ich wie er sich fühlt", betonte Barry, „Ich habe mitangesehen wie meine Eltern ermordet wurden. Iris Tod gesehen, wieder und wieder. Ich kenne die Dunkelheit, die so etwas in einem auslösen kann."
„Aber es gibt Grenzen. Ich meine, wir haben alle verstanden was mit Crane passiert ist und warum", erwiderte Frost, „Aber das war nur der Anfang. Es war der Beginn seines Falls." Sie machte ein nachdenkliches Gesicht. „Ich denke, ein Grund warum du dich nie von ihm abgewandt hast, ist der, dass du dachtest, dass wir alle ihn im Stich gelassen haben in der Zeit danach. Dass wir uns dann, als er uns am Dringensten gebraucht hat, von ihm abgewandt hatten, zu sehr mit uns selbst beschäftigt waren. Dass wir zugelassen haben, dass er sich von den falschen Leuten beraten lässt."
„Angesichts der Luthors als seinen Verbündeten würde ich sagen, dass zumindest der letzte Teil stimmt", behauptete Barry.
„Aber die Luthors haben die Bühne erst später betreten", behauptete Frost, „Kara war nicht die einzige kryptonische Verwandte, die Superman noch hatte."
5 Jahre zuvor
„Ich begreife nur nicht, warum du bereit bist sie damit davon kommen zu lassen. Nach allem, was du mir erzählt hast, haben sie mit Crane zusammen gearbeitet, haben dich absichtlich abgelenkt, damit du nicht da bist, wenn er zuschlägt. Macht sie das nicht genauso schuldig wie ihn?" Tal-Rho funkelte seinen Bruder durch das Kryptonitkraftfeld hindurch an.
Kal-El erwiderte einen Moment lang nichts. Dann meinte er: „Selbst wenn dem so wäre, daran kann niemand mehr etwas ändern. Wir werden sie finden und verhaften."
„Verhaften", spottete Tal, „Du lässt die Menschen das erledigen, was du erledigen solltest. Du lässt Sam Lane die Drecksarbeit für dich erledigen."
„Sie waren auch seine Familie", rief ihm Kal-El in Erinnerung.
„Das mag sein. Aber er ist an seinen Eid gebunden Befehle zu befolgen, sich an den Code des Militärs zu halten, an den Code des menschlichen Militärs, den der Menschen", spukte Tal, „Sie werden damit davon kommen. Ein paar Jahre Gefängnis vielleicht … Ist dir das wirklich genug?"
„So ist es nun einmal", behauptete Kal-El.
„So sollte es aber nicht sein", betonte Tal, „Nach allem, was sie getan haben, haben sie die gleiche Strafe verdient wie Crane. Das weißt du. Du fühlst, dass es so ist, du willst es nur nicht wahrhaben, weil du dich an die menschlichen Werte klammerst, die dir von Kindheit an eingetrichtert wurden, weil sie das einzige sind, was dir von Clark Kent noch geblieben ist."
Kal-El schüttelte den Kopf. „Sie einfach umzubringen…", setzte er an.
„… wäre genau das, was sie verdient haben", unterbrach ihn Tal.
„… wäre falsch", widersprach Kal-El.
„Du lässt also zu, dass sie dir auf der Nase herumtanzen, ja? Du lässt zu, dass sie das mit dir machen? Denn genau das tust du, wenn du Intergang davon kommen lässt! Du zeigst allen, dass sie mit dir alles machen können, was sie wollen. Dass sie ungestraft diejenigen, die dir nahe stehen, umbringen können. Ich meine, ich weiß ja, dass ich mir keine Sorgen um mich machen muss, aber dein General Lane, deine menschlichen Freunde - Olsen, White, all die anderen – sogar Supergirl, sie alle können ungestraft ermordet werden, dass ist es, was du sagst", behauptete Tal.
„Nein, nein, so ist es nicht. Sie sind nicht in Gefahr, sie ….", widersprach Kal-El.
„Erinnerst du dich noch daran, was ich gemacht habe, sobald mir klar wurde wer du bist? Was Crane getan hat? Die ganze Welt kennt nun dein Geheimnis. Jeder deiner Möchtegern-Feinde dort draußen wartet nur darauf es Crane gleichzutun! Weil sie wissen, dass es für sie keine Konsequenzen geben wird, weil sie wissen, dass Superman nicht tötet", betonte Tal.
„Ich habe getötet, ich habe Crane getötet", rief ihm Kal-El in Erinnerung.
„Ja, aber er hatte es darauf angelegt, er hat dich provoziert. Der Nächste, der dich angreifen wird, der wird nicht diesen Fehler machen, der wird sich dir, nachdem er jemanden getötet hat, den du liebst, einfach vor die Füße werfen und um Gnade betteln, und du, weil du schwach bist, wie du es immer warst, wirst sie ihm gewähren", meinte Tal verbittert, „Du hast gesagt, dass sie auch meine Familie sind, nun, das ist es, was ich tun würde, wenn das wirklich so wäre. Lass mich hier raus, und lass es mich selbst tun, wenn du dich dazu nicht herablassen kannst. Lass es mich dir beweisen. Jeder, der sich mit unserer Familie anlegt, bekommt das, was ihm zusteht. Das müssen sie begreifen, sie alle."
Kal-El schüttelte den Kopf. „Ich kann dich nicht raus lassen", meinte er, „Sam würde das nicht verstehen. Und wenn du mir ankündigst, dass du losziehen willst um Menschen umzubringen, dann kann ich das noch weniger tun."
„Du hättest ein Gott sein können, ein Gott sein sollen, Kal. Aber das hier, genau das ist der Grund, warum du niemals mehr sein wirst als ein Schwächling - weil du dich absichtlich verletzlich machst", schleuderte Tal ihm entgegen, „Wenn du sie davon kommen lässt, dann wird dich niemals jemand respektieren."
„Wenn ich es nicht tue, dann werden sie mich sehen wie ich wirklich bin, dann werden sie Angst vor mir haben", widersprach Kal-El.
„Und was genau wäre falsch daran?", wollte Tal wissen, „Solange es sie davon abhält noch mehr Menschen, die dir am Herzen liegen, umzubringen? Begreifst du es denn nicht? Sie alle wissen von Clark Kent, und damit wissen sie alle wie man dir weh tun kann. Sie brauchen kein Kryptonit, alles was sie brauchen ist eine Adresse."
„Sie sind sicher", beteuerte Kal-El, „Sie sind alle sicher."
Tal schüttelte nur mit diesem enttäuscht-traurigen Blick den Kopf. Als wüsste er es besser, als hätte er im Grunde nichts anderes erwartet. Als würde er seinen Bruder für einen Narren halten. Und das war schlimmer als es weiterer Widerspruch gewesen wäre.
Intergang wäre also vielleicht davon gekommen, wenn sie es dabei belassen hätten. Aber Sam Lanes Versuche sie zu schnappen, kamen bei ihnen nicht besonders gut an. Als Chef des DOD hätte er eigentlich geschützt sein sollen, aber Intergang war nicht gerade dafür bekannt irgendjemanden als unantastbar anzusehen. Trotzdem kam der Anschlag auf den DOD Transporter, der einen wichtigen Zeugen zum Hauptquartier bringen sollte, und der von Sam Lane persönlich eskortiert wurde, überraschend. Vermutlich wollte Intergang in Wahrheit vor allem den Zeugen eleminieren; dass Sam Lane bei diesem Anschlag schwer verletzt wurde, war nur ein Nebeneffekt.
Trotzdem war es Intergangs letzter Fehler. Ein braver Soldat brachte Superman nichts ahnend die Nachricht, dass Sam Lane um sein Leben rang und warum. Als Superman los zischte, nahm der brave Soldat wohl an, er würde sich zum Krankenhaus begeben. In Wahrheit jedoch zog er los um Intergang zu finden.
Was folgte war ein wütender Feldzug durch Metropolis, der viele gebrochene Knochen hinterließ, und schließlich, sobald der erste Stützpunkt von Intergang gefunden worden war, zu einem Haufen Leichen führte. Was immer Superman zuvor zurückgehalten hatte, nun war es verschwunden. Wie Intergang am eigenen Leibe erfahren musste. Und ein entfesselter Superman, war ein überaus tödlicher Superman.
Das DOD versuchte zu vertuschen was passiert war, war aber nur mäßig erfolgreich – zumindest die Superhelden- und Superschurkengemeinschaft wusste was passiert war. Und mit ein wenig Recherche konnte es jeder herausfinden, der A und B miteinander verband. Die Medien berichtete nicht direkt was passiert war, aber genug, so dass man sich die Wahrheit zusammenzimmern konnte.
„Und das war der Beginn von Supermans Schreckensherrschaft, nur war das damals natürlich weder ihm noch uns klar", erklärte Frost, „In seinem Kopf hatte sein Bruder recht gehabt, Intergang hatte versucht General Lane umzubringen, weil sie keinen Respekt oder besser gesagt keine Angst vor Superman hatten. Er hatte sie und alle anderen Angst und Respekt gelehrt um so zu verhindern, dass etwas ähnliches jemals wieder passieren würde."
Barry schüttelte den Kopf. „Es war ein Missverständnis", meinte er, „Ich kenne Clark, ich bin sicher, dass er sich schuldig gefühlt hat, nachdem alles vorbei war."
„Das würde man meinen, nicht wahr?", meinte Frost ironisch, „Und vermutlich hat er sich schuldig gefühlt, aber wie du weißt, neigt man dazu Dinge, die man getan hat, obwohl sie falsch waren immer dann besonders lautstark zu rechtfertigen, wenn man eben genau das nicht zugeben will. Superman wurde nie müde sein Vorgehen gegen Intergang zu rechtfertigen. Die Liga hatte natürlich ihre Meinung dazu, aber er … nun er wollte sie nicht hören, schätze ich."
Barry musterte sie. „Und da hat sie sich zerschlagen? Die Liga, meine ich?", vermutete er.
„Nicht so direkt, aber im Grunde ja. Im Grunde war das der Moment, während dem die Seiten gewählt wurden", erklärte sie, „Und davon haben sich gewisse Freundschaften niemals erholt."
5 Jahre zuvor
„Das war kein fairer Kampf, es war ein Massaker, Clark!" Sara Lance funkelte Superman wütend an.
„Ich habe getan, was nötig war. Sie hätten niemals aufgehört, ich musste sie ausschalten", erwiderte Kal-El uneinsichtig, „Sie haben versucht Sam umzubringen, nur um mir zu schaden, und das nachdem sie gerade erst Crane dabei geholfen hatten Lois und die Jungs umzubringen."
„Ausschalten ist eine Sache, das was du getan hast….", setzte Sara an, doch Kal-El unterbrach sie.
„Die Legends töten ihre Feinde doch auch immer wieder mal", meinte er, „Ist das nicht Rorys Job in eurem Team? Und wenn ihr sie nicht tötet, dann schickt Constantine sie zur Hölle, einfach weil er es kann."
„Das ist nicht wahr, John hat Monster zur Hölle geschickt, keine Menschen, und Mick hat schon sehr lange niemanden mehr getötet … Nun ja, ein paar Wochen eben, aber wir hatten es zuletzt mit mörderischen Alien-Monstern und Sturmtruppen-Klonen zu tun, da gelten andere Regeln", behauptete Sara, „Der Punkt ist, dass all das in direkter Konfrontation passiert ist. Wir sind nicht irgendwo eingedrungen um alle, die dort wohnen, umzubringen, Clark, und genau das hast du getan!"
„Ich habe es für uns alle getan. Wer weiß was Crane ihnen anvertraut hat! Vielleicht wussten sie eure Identitäten! Vielleicht wärt ihr die nächsten auf ihrer Liste gewesen!", rechtfertigte sich Kal-El.
„Das mag sein, aber das wäre unser Problem gewesen, nicht deines", wandte Jefferson Pierce ein.
Clark warf ihm daraufhin einen verletzten Blick zu. „Im Gegensatz zu mir, seid ihr nicht unverwundbar", rief er allen in Erinnerung, „Ich habe dich und deine Töchter beschützt."
Black Lightning schüttelte den Kopf. „Ich bin mir sicher, dass du gedacht hast, das zu tun. Und ich verstehe was passiert ist, ich verstehe es wirklich, aber der Punkt ist, dass es falsch war", betonte er.
„Seid ihr alle dieser Meinung, ja?" Kal-El blickte von Jefferson Pierce, Black Lightning, zurück zu Sara Lance, White Canary, und sah dann die anderen Anwesenden, einen nach dem anderen an. J'onn J'onzz, der Martian Manhunter, schüttelte zustimmend betrübt den Kopf, seine eigene Cousine Kara Danvers, Supergirl, wirkte traurig, Barry Allen, der Flash, schwieg, und Kate Kane, die ursprüngliche Batwoman, warf ihm einen harten Blick zu. Sie alle saßen an ihren Tisch in der Halle der Gerechtigkeit und verurteilten ihn als wären sie ein Geschworenen-Gremium.
„Du bist vom Weg abgekommen, Clark", meinte Kate ruhig, „Ich weiß wie das ist. Bruce hat getötet und hat das nie verwunden, und auch ich habe diesen Fehler begangen. Aber es ist nicht zu spät. Alles, was wir von dir verlangen, ist, dass du dich von diesem Weg abwendest."
„Welcher Weg? Denkt ihr, dass ich von jetzt an rumrenne und Leute ermorde?" Sein Blick fiel auf den leeren Stuhl an ihrem runden Tisch, der sie zu verhöhnen schien. „Oliver Queen hat getötet, wieder und wieder. Hat er jemals wirklich damit aufgehört? Und trotzdem ehrt ihr ihn, haltet ihm seinen Stuhl warm. Ihn habt ihr niemals so angeklagt!", betonte er. Oliver Queen hatte seiner Karriere als Held sogar damit begonnen seine Feinde zu töten, und hatte es im Lauf der Jahre immer wieder getan. Aber ihm machten sie Vorwürfe!
„Oliver hatte sich von diesem Weg abgewandt", meinte Barry leise, „Er wollte besser sein als das. Und er ist gestorben um Leben zu geben, um uns allen unsere Leben zurückzugeben und unsere Lieben."
„Es tut mir leid, Barry", meinte Kal-El sofort voller Reue, „Ich wollte sein Opfer nicht entehren, ich weiß was er für uns alle getan hat. Ich wollte nur sagen, dass er es verstanden hätte und nicht über mich richten würde."
„Nein, das würde er nicht, aber vielleicht sollte er es", meinte Sara, „Kate hat recht, du bist dabei einen Weg zu beschreiten, der falsch ist, Clark. Keiner von uns behauptet besser zu sein als du - wir alle haben in der Vergangenheit Fehler gemacht - aber wir wollen, dass du einsiehst, dass du ebenfalls einen gemacht hast."
Kal-El schüttelte den Kopf. „Ich musste es tun. Für uns alle", betonte er, „ich weiß, dass ihr das nicht verstehen wollt, aber … es war notwendig."
„Mord ist niemals notwendig", meinte Kate kühl.
Kal-El warf ihr einen erbosten Blick zu. Nun wurde er wieder wütend. „Es war kein Mord, es war eine notwendige Selbstverteidigung in unser aller Namen!", meinte er hitzig, „Und es wäre nicht nötig gewesen, wenn der Bat-Computer nicht gehackt worden wäre. Warum gibt es da überhaupt Dateien über all unsere geheimen Identitäten?!"
Kate fühlte sich offenbar in die Defensive gedrängt. „Ich weiß nicht warum Bruce das getan hat, aber nachdem ich das Video gesehen habe, bin ich sofort zurück nach Gotham gefahren und habe alles gelöscht", erwiderte sie schnell, „Damit so etwas nicht noch einmal passieren kann."
„Aber die Daten sind vielleicht immer noch dort draußen", entgegnete Kal-El hitzig, „Crane hat sie irgendwie bekommen und hat wer-weiß-was damit gemacht. Und das konnte er, weil irgendjemanden nicht aufgefallen ist, dass er gehackt wurde!"
„Luke kann nichts dafür! Wie immer Crane es angestellt hat, er muss sehr unauffällig vorgegangen sein", meinte Kate defensiv.
„Oder es war gar kein Zufall. Oder diese neue Person, der du und deine Freunde einfach den Mantel von Batwoman überlassen haben, hat ihm dabei geholfen", schlug Kal-El vor, „Ich meine, wer ist sie überhaupt, und was weißt du von ihr?!"
„Mary und Luke vertrauen ihr, das reicht mir", sagte Kate, „Und sie hat sich bewiesen."
„Hat sie das wirklich? Ich meine, würde Barry einfach so einen Speedster, der aus dem Nichts auftaucht und den er nicht kennt, StarLabs überlassen? Hätte Kara Reign das DEO überlassen, nur weil sie eine Kryptonierin ist?!"
„Reign hat von Anfang an klar gemacht, wie sie wirklich ist", wandte Kara ein, „Sie war eine Weltenkillerin, gemacht um zu töten. Das kann man nicht vergleichen, Kal."
„Ach wirklich nicht? So wie ich das sehe, hat Kate einer Fremden die Schlüssel zur wichtigsten Datenbank unseres Planeten überlassen, und kurz danach wurde meine Heimatstadt ausgerottet. Vielleicht ist aus Inkompetenz und nicht aus Absicht heraus passiert, aber es ist geschehen!", widersprach Kal-El, „Das kann keiner abstreiten."
„Jetzt ist es also meine Schuld, ja? Jetzt bin ich Schuld an dem, was Smallville passiert ist?", vergewisserte sich Kate, „Ich wurde entführt und gehirngewaschen, falls du das vergessen hast! War das etwa auch meine Schuld?!"
„Nein, aber deine Reaktion darauf, nachdem du wieder heimgekommen bist, war es! Ist es nicht genau das, was du mir vorwirfst?! Dass ich auf ein Trauma in einer Weise reagiere, die dir nicht gefällt?!"
Dieser Vorwurf zog betroffenes Schweigen nach sich. Dann räusperte sich Kara und meinte: „Wir stehen alle auf derselben Seite, daran sollten wir uns erinnern. Was passiert ist, alles was geschehen ist, ist eine riesige Tragödie, das bestreitet niemand. Und es bringt auch nichts uns gegenseitig Vorwürfe zu machen. Es ist nicht Kates Schuld, dass die Daten aus dem Bat-Computer gestohlen wurden, da sie, wie sie selbst gesagt hat, vermutlich nicht da war, als es passiert ist. Und ich traue ihrem Urteil. Wenn sie diese neue Batwoman für würdig hält ihr Erbe anzutreten, dann ist sie es. Und wir wissen nicht wann genau Crane diese Daten gestohlen hat. Vielleicht hatte er sie in Wahrheit ja schon sehr lange in seinem Besitz und hat nur auf den richtigen Moment gewartet um zuzuschlagen. Vielleicht schon seit Jahren. Und nichts gegen deinen Cousin, Kate, aber ich denke wir sind uns alle einig, dass es ein Fehler war Daten über alle unseren geheimen Identitäten zu sammeln und abzuspeichern. Aber niemand außer Crane trägt die Schuld an dem, was mit Smallville passiert ist. Darüber sollten wir uns ebenfalls alle einig sein."
Sie blickte zwischen Kate und ihrem Cousin hin und her. Beiden sahen einander immer noch kalt an. Ihre Versuche die beiden zu versöhnen schienen keine Früchte getragen zu haben, aber zumindest überhäuften sie einander nicht mehr mit Vorwürfen.
Sara ergriff wieder das Wort. „Kara hat recht", meinte sie, „Wir haben uns hier nicht versammelt um zu streiten oder uns gegenseitig Dinge vorzuwerfen. Wir haben uns hier versammelt, weil wir uns Sorgen um Clark machen. Das haben wir ihm mitgeteilt, jeder von uns hat gesagt, was er sagen wollte. Jetzt hat er Zeit darüber nachzudenken, und damit hat sich dieses Thema erledigt."
Kal-El warf ihr einen kalten Blick zu. „Ja, ihr habt mit alle mehr als deutlich gemacht, was ihr von mir denkt", meinte er.
Sara seufzte. „Wir haben dir das alles nur gesagt, weil wir uns um dich sorgen", betonte sie.
J'onn nickte. „Niemand hier ist gegen sich, Clark", betonte er, „Angesichts von allem, was in der letzten Zeit passiert ist – und zwar uns allen - ist es wichtiger als jemals zuvor zusammenzustehen. Immerhin haben wir diese Liga hier gebildet, damit wir besser organisiert sind, dazu in der Lage sind füreinander da zu sein, wenn es für die Welt oder uns selbst notwendig werden sollte."
Kal-El schnaufte bitter. „Oh, ja, weil ihr ja alle für mich da wart, als ich das am Dringensdten gebraucht habe", murmelte er, laut genug, damit es alle hören konnten.
„Clark, wir wollten nicht-", setzte Barry an, doch Kal-El hatte sich schon erhoben und schritt schnellen Schrittes ohne ein weiteres Wort aus der Halle der Gerechtigkeit.
In diesem Moment wussten alle tief drinnen, obwohl es keiner von ihnen zu diesem Zeitpunkt wahr haben wollte, dass sich etwas verändert hatte und die Dinge nie mehr so sein würden wie zuvor.
„Wie gesagt: Du hast dich natürlich schuldig gefühlt, dachtest, dass du ihn irgendwie im Stich gelassen hattest. Die Anderen hingegen… Kate Kane war immer noch wütend und wurde in der folgenden Zeit nur noch wütender. Und Kara hat weiterhin versucht zu vermitteln, allerdings ohne viel Erfolg. Sara und die Legends waren kurz darauf mal wieder verschwunden, beschäftigt mit wer weiß schon was. In Central City ist wieder rund gegangen, und jeder hat sein Leben wieder aufgenommen und weitergelebt", erklärte Frost, „Und von da an, ging alles nur noch mehr schief als zuvor. Vielleicht hatte er ja recht, vielleicht wäre es anders gekommen, wenn wir alle nicht so sehr mit unseren eigenen Problem beschäftigt gewesen wären und uns stattdessen mehr um seine gekümmert hätten." Sie zuckte die Schultern. „Aber vielleicht war es ja schon zu spät. Vielleicht war der Mord an Intergang der Moment, in dem alles vorbei war. Ich werde dir und Cisco ewig dankbar dafür sein, dass ihr mich davon abgehalten habt diesen Weg zu beschreiten, den der Mörderin…" Ihr schauderte.
„Und trotzdem läufst du jetzt mit einem rum und wirst gesucht", merkte Barry an.
„Fünf Jahre sind eine lange Zeit, Barry", lautete die Antwort darauf, „Das, was ich dir gerade erzählt habe, war erst der Anfang, und …" Sie unterbrach sich, als ein ohrenbetäubender Alarm losging.
„Was ist los?", wollte Barry wissen.
Frost ließ einen Eiszapfen in ihrer Hand erschienen. „Wir wurden gefunden, das ist los. Gleich geht es hier rund", stellte sie fest, „Mach dich lieber bereit zu kämpfen, das hier wird kein Sonntagsspaziergang werden."
Und dann brach das Chaos los.
A/N: Da wir ja keinen Batman im Arrowverse haben, verlaufen die Linien im Sand hier ein wenig anders. Wie gesagt Staffel 2 von „Batwoman" ist in all seiner Blödheit passiert, Kate ist aber die Haupt-Batwoman in dieser Fic und ab der Konfrontation sozusagen zurück in dieser Rolle. Was aus RW wurde, wird noch erwähnt werden, sie spielt aber im Grunde keine Rolle in dieser Fic.
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