Zusätzliche Warnings: Diese Kapitel enthält dezitierte Spoiler für Supergirl 6x8 „Welcome Home, Kara"
6. Kapitel: Gnade denen, die bekommen, was sie verdient haben
Barry wusste, dass es ein Fehler war, aber er konnte einfach nicht anders, es war sein ureigenster Instinkt, der ihm sagte, dass er einfach mit Iris sprechen musste! Ihm war immer noch nicht klar wie es eigentlich so weit hatte kommen können, mit der Welt, aber vor allem mit ihm selbst. Wie hatte der andere Barry nur zulassen können, dass es soweit mit ihm kam, soweit, dass alle ihn hassten? Er musste es einfach erfahren, und er musste einfach mit Iris sprechen!
Er passte sie vor dem neuen Büro des Citzen ab. Es war ein hartes Stück Arbeit gewesen herauszufinden, wo sich dieses befand, aber schließlich war er erfolgreich gewesen, und nachdem er das Bürogebäude einige Zeit lang … beobachtet hatte, hatte er auch Erfolg darin gehabt Iris zu sehen.
Sie schien gerade auf dem Weg zur Arbeit zu sein. Barry stellte sich ihr einfach in den Weg, Und hätte beinahe eine Ladung Pfefferspray ins Gesicht bekommen. „Warte, warte, ich bin's nur!", rief er schnell aus, bevor sie ihn besprayen konnte.
„Barry", stellte Iris fest, und in ihrer Stimme lag kein Funken Zuneigung, „Was machst du hier?"
„Ich will mit dir reden", erklärte Barry.
„Wir haben uns nichts mehr zu sagen", meinte seine Frau müde, beinahe so als hätten sie dieses Gespräch schon mehrmals geführt, und das hatten sie vermutlich auch, zumindest Iris und dieser andere Barry.
„Aber wieso? Ich weiß, dass ich die enttäuscht habe, und ich weiß, dass du wütend auf mich bist, aber ich muss einfach mit dir reden, ich muss verstehen … wie es soweit mit uns kommen konnte", sagte er schnell.
„Wie es soweit mit uns kommen konnte?!" Iris schüttelte ungläubig den Kopf. „Wie kannst du mir diese Frage nur stellen?!" Ihr Blick fiel auf Barrys Handgelenk, auf dem er nun eine einzelne Meta-Handschell trug, die seine Kräfte unterdrückte und ihn so von der Flucht abhielt. „Wie ich sehe, stehst du nicht mehr auf vertrauten Fuß mit Superman. Und jetzt willst du dich versöhnen, ist es das? Jetzt willst du so tun als wären wir beide gleich. Tut mir Leid, Barry, aber dieser Zug ist abgefahren. Du hattest Jahre lang Zeit das Richtige zu tun, aber du hast dich dagegen entschieden. Wieder und wieder. Und jetzt ist es zu spät", meinte sie.
Barry hätte ihr so gerne die Wahrheit gesagt, doch sie befanden sich auf offener Straße. Jeder konnte sie sehen und hören. „Aber was ist mit Bart?", wollte er schließlich wissen, „Schulden wir es ihm nicht zumindest zu versuchen wieder zusammen zu finden?"
Iris schüttelte nur den Kopf. „Wenn es uns bestimmt wäre zusammen zu sein, dann wären wir zusammen, Barry", meinte sie, „Ich lasse mich nicht von dir wegen eines zukünftigen Kindes in eine Beziehung erpressen. Die Version von Bart, die wir kennengelernt haben, wird es wegen deinen Entscheidungen sowieso nie mehr geben. Und ansonsten gibt es immer noch künstliche Befruchtung. Ich habe Bart nicht vergessen, und ich habe es endgültig satt, dass du ihn als Ausrede für alle deine falschen Entscheidungen benutzt. Du wolltest, dass er sich niemals Godspeed stellen muss, niemals all seine Verluste ertragen muss, dass er und Nora in einer sicheren Welt aufwachsen können. Nun, deine sichere Welt hast du jetzt. Ich aber will nach wie vor, dass unsere Kinder vor allem auch in einer freien Welt aufwachsen können, und die haben wir nicht mehr. So einfach ist das." Sie machten Anstalten an ihm vorbei zu gehen.
Barry blockierte weiterhin ihren Weg.
„Iris, was kann ich tun um dich zurückzugewinnen?", wollte er wissen.
„Die Zeit zurückdrehen und dich anders entscheiden. Aber das tust du nicht mehr, nicht wahr? Also gibt es nichts, was du sonst noch tun kannst", erwiderte sie und drängte sich endgültig an ihm vorbei, „Halt dich von uns fern, Barry. Wenn du es wagst Nora im Kindergarten zu belästigen, dann werde ich Anzeige erstatten." Und mit diesen Worten ließ sie ihn stehen.
Was hab ich nur getan um sie so gegen mich aufzubringen? Oder schlimmer noch, was habe ich nicht getan? Barry fürchtete die Antwort so sehr wie er sie herbei sehnte.
Vor vier Jahren
„Das Programm, das ich erstellt habe, wird diesen Planeten retten, davon bin ich überzeug. Ich habe meine Zeit auf Argo genutzt um alles noch einmal zu überarbeiten. Dieser Planet ist noch zu retten, das weiß ich mit Sicherheit", erklärte Zor-El.
Er wurde von Blitzlichtern eingedeckt, und Reporter brüllten ihm Fragen entgegen. Er hob beschwichtigend die Hand. „Natürlich wird es nicht wie von Zauberhand passieren. Und natürlich werden gewisse … Opfer dazu notwendig sein", fuhr der kryptonische Wissenschaftler fort, „Aber am Ende, und davon bin ich überzeugt, wird alles gut ausgehen."
Enthusiastischer Applaus folgte. Doch nicht alle im Publikum zeigten sich begeistert. J'onn J'onnz wechselte einen vielsagenden Blick mit Nia Nal. „Das letzte Mal als er versucht hat unsere Umweltprobleme für uns zu lösen ist das nicht so besonders gut ausgegangen", meinte J'onn, „Ich weiß, dass er es gut meint, aber seine Besessenheit davon diesen Planeten zu retten hat sich seit Karas Verschwinden nur noch gesteigert."
„Ich habe geträumt wie das hier ausgehen wird, J'onn", erwiderte Nia leise, „Und es war kein guter Traum."
Superman, der neben dem Podium stand, hinter dem Zor-El Fragen beantwortete, warf ihr einen scharfen Blick zu. „Verdammtes Supergehör", murmelte Nia.
J'onn seufzte. „Niemand hier hätte ihm jemals zugehört, wenn Superman sich nicht für den Plan stark gemacht hätte", merkte er an, „Ohne die Rückendeckung seines Neffen könnte Zor-El keinen Erfolg verbuchen."
Querl Dox alias Brainiac-5 manövrierte sich grazil durch die Menge zu ihnen beiden hinüber hindurch. „Entschuldigt meine Verspätung. Ich war damit beschäftigt noch einmal alle Variablen durchzurechnen", erklärte er, „Nach unseren letzen Erlebnissen mit Kelex wollte ich sicher gehen, dass uns etwas derartiges nicht noch einmal bevorsteht. Aber ich kann euch beruhigen. Mathematisch gesehen ist Zor-Els Plan vollkommen sicher. Dieses Mal könnte er diesen Planeten wirklich retten. Oder zumindest seine Umweltprobleme lösen."
Superman hatte das gehört und grinste nun selbstzufrieden.
„Mein Traum hat mir anderes gesagt", widersprach Nia.
„Nun, wenn etwas schief geht, dann nicht weil der Plan an sich fehlerhaft ist. Lena stimmt mir zu, das hier ist mehr als nur eine Spinnerei von Zor-El, es ist der beste Weg diese Erde zu retten", meinte Brainy voller Überzeugung.
„Wir haben seit Jahren versucht diesen Planeten zu retten", warf Nia ein, „Die Politiker dieser Welt konnten sich auf kein gemeinsames Vorgehen einigen, und jetzt, nur wenige Jahre nachdem Aliens als die größte Bedrohung für Amerika angesehen wurden, nur wenige Jahre nach dem letzten Invasions-Versuch der Kryptonier, sind auf einmal alle bereit den Plan eines Krpytoniers gemeinsam durchzuführen? Kommt dir das nicht verdächtig vor?"
Brainy wirkte irritiert. „Die Logik gebietet, dass etwas unternommen werden muss. Darüber waren alle sich einig, sie waren sich nur nicht einig darüber was es ist, das unternommen werden soll. Zor-Els Plan war vielversprechend. Also haben sie ihm zugestimmt. Warum hätten sie das nicht tun sollen?", wollte er wissen.
„Weil die Menschen nun mal keine logischen Lebewesen sind", meinte J'onn, „Nia hat recht, es ist seltsam wie schnell alle Regierungschefs der Welt zu einer Einigung gekommen sind. Supermans Fürsprache hin oder her. Es ging zu schnell. Hier ist mehr am Werk als uns bewusst ist."
„Mehr wie … was zum Beispiel?", wollte Brainy wissen.
„Genau das müssen wir erst noch herausfinden", teilte ihm J'onn ruhig mit, „Aber ich bin sicher, dass es uns nicht gefallen wird."
„Ja, natürlich habe ich ihm geholfen." Lena Luthor versuchte es nicht einmal abzustreiten. „Meine Arbeit an Non Nocere und Lexs Modifikation an der … Ich liebe Lexy-App haben uns geholfen das hier zu ermöglichen."
„Ich dachte, du hättest dich von diesem Weg abgewandt, ich dachte, du hättest es verstanden. Und jetzt…. Was ?… Hast du das Programm wieder aufgenommen und arbeitest noch dazu wieder mit Lex?!" Alex Danvers konnte und wollte ihren Ohren nicht trauen. Seit Karas Verschwinden hatte sich der Graben zwischen Lena und dem Rest der Superfriends vertieft, nachdem sie sich nicht darüber hatten einigen können welche Mittel sie einsetzen sollten um herauszufinden, was mit Kara passiert war, aber das hier hatte sie trotzdem nicht kommen gesehen. Aber vermutlich sollte es sie nicht überraschen.
„Ich habe gelernt. Ich habe gelernt, dass man die Natur des Menschen nicht ändern kann und das auch nicht versuchen sollte. Aber was man ändern kann ist seine Wahrnehmung der Realität. Das ist es, was Lex versucht hat, und das ist es, was wir eingesetzt haben um die Anführer dieser Welt zur Vernunft zu bringen. Was hätten wir denn tun sollen, Alex? Das Wasser steht uns bis zum Hals. Im wahrsten Sinne des Wortes", erwiderte Lena, „Zor-El hat mir seine Prognosen gezeigt. Brainy hat sie durchgerechnet, genau wie ich, und wie Lex. Und wir waren uns alle einig, dass dies hier der letzte Moment ist um etwas zu unternehmen. Und Elektro-Autos sind nicht die Lösung. Es tut mir leid, aber wer immer diese Idee hatte, dem ist nicht klar, dass ihr globaler Einsatz das Stromnetz der Welt überlasten würde. Ganz zu schweigen vom den Massen an Müll, den die verbrauchten Batterien darstellen würden. Nein, Zor-Els Lösung den Müll in Energie umzuwandeln und so die Meere zu reinigen und auch die Schadstoffe aus der Atmosphäre zu filtern und wiederum in Energie umzuwandeln, das ist die Lösung. Wir mussten nur dafür sorgen, dass alle andern sie auch sehen."
„Der Zweck heiligt also die Mittel. Ist es das, ja?", wollte Alex wissen.
„Der Zweck hat für euch alle auch die Mittel geheiligt als ich Myriad benutzt habe um Lex und Lillian vergessen zu lassen, dass Kara Supergirl ist. Das war damals für einen guten Zweck, genauso wie das hier. Und ganz abgesehen davon habe ich es nicht ohne Einverständnis getan. Ich bin mir meiner Schwächen durchaus bewusst, ich weiß, dass ich die Dinge manchmal nicht aus den gleichen moralischen Blickwinkel sehe wie der Rest von euch, aber dieses Mal hat Superman mir zugestimmt", erklärte Lena, „Für ihn war die Rettung der Welt wichtig genug um diese Mittel einzusetzen."
Alex schüttelte traurig den Kopf. „Kara hätte das niemals gut geheißen, Lena", stellte sie fest.
„Das weißt du doch gar nicht. Sie ist nicht hier um sie zu fragen", gab Lena zurück, „Sie hat all die Umweltkatastrophen der letzen Monate nicht miterlebt, und sie war nicht hier um die Menschen zu retten. Ich führe ihren Kreuzzug fort, das ist es, was ich tue. Und keine Sorge, Superman, Zor-El, und ich haben ein Auge auf Lex. Dieses Mal wird es ihm nicht gelingen hinter unseren Rücken seine Beliebtheitswerte zu verbessern. Aber sogar er sah die Notwendigkeit jetzt etwas zu unternehmen, und du weißt was er von Kryptonieren hält."
Alex schüttelte nur erneut den Kopf. „Ja", meinte sie leise, „Das weiß ich."
„Ich habe immer gesagt, dass er soweit kommen würde. Aber keiner von euch wollte mir glauben. Und dann habe ich mich auch noch davon überzeugen lassen, dass ich falsch und ihr anderen richtig liegt." John Henry Irons sah von einem versammelten Helden zum anderen. „Aber das beweist es endgültig, Superman hat sich gegen die Menschheit gewandt, wir müssen ihn aufhalten."
Kate trommelte mit ihren Fingern nervös auf den Tisch und lehnte sich vor. Sie alle hatten sich in der Halle der Gerechtigkeit versammelt um zu besprechen, was zu tun war, aber nnur wenige saßen am Tisch, und keiner wirkte besonders glücklich. „Er hat sich nicht gegen die Menschheit gewandt, er hat sich gegen die Menschlichkeit gewandt, das ist ein Unterschied", befand sie, „Er denkt, er tut all das um diese Welt und ihre Bewohner zu retten."
„Was alles noch schlimmer macht. Niemand ist selbstgerechter als jemand, der denkt er würde das Richtige für Andere tun, aber dabei keine Grenzen kennt", meinte John Henry Irons.
„Ich weiß ja, dass sich das alles schlimm anhört, aber … es gab einen Tsunami vor Gotham", warf Luke Fox alias Batwing ein, „Wenn das der einzige bleibt, war dann dieser Plan vielleicht in Wahrheit gar nicht so schlecht?"
„Es war kein schlechter Plan", warf Brainiac-5 ein, „Wie gesagt, mathematisch gesehen wird er funktionieren. Die Wissenschaft dahinter ist solide, der gewünschte Effekt wird eintreten."
„Darum geht es auch nicht, es geht um die Methoden", erklärte Dreamer, „Sie haben einfach die Anführer der Welt hypnotisiert. Heute war es für einen guten Zweck, morgen ist es vielleicht wieder Lex um sich selbst zu bereichern. Und wenn es so ist, dann hat er es Superman zu verdanken, dass er dazu in der Lage war."
„Ich denke, ihr macht euch alle zu viele Sorgen", befand John Constantine und zündete sich eine Zigarette an.
„Was treibst du da, John? Wie war das mit dem Lungenkrebs?", warf Ray Palmer, der neben ihm stand, besorgt ein.
„Wozu jetzt noch aufhören?", erwiderte dieser, „Ist ja nicht so als ob ich meinen Lebensabend mit Zari verbringen könnte. Oder auch nur Gary." Er zuckte die Schultern. „Wir gehen sowieso alle zu Grunde, auf die eine oder andere Art. Und wenn Superman dafür sorgt, dass die Welt ein paar Jahre mehr hat, dann lasst ihn doch. Ich sehe kein Problem in dem, was er getan hat. Aber wie wir alle wissen bin ich ein Bastard, also…" Er zuckte die Schultern.
„Genau das ist ja der Punkt", meldete sich nun endlich Alex Danvers alias Sentinel zu Wort, „Du siehst nicht, dass er falsch gehandelt hat, Lena sieht es auch nicht. Und Lex natürlich schon gar nicht. Und er ist Superman. Unser größter Held. Unser ewiges Symbol der Hoffnung. So viele Menschen blicken zu ihm auf. Was denkt ihr wie viele andere ebenfalls nicht sehen werden, was gerade vor sich geht, und was daran falsch sein soll? Und genau das ist der Grund, warum wir ihn aufhalten müssen. Weil Superman nicht moralisch grau handeln darf. Er ist nicht Green Arrow, entschuldige Barry. Er ist nicht John Constantine. Er ist nicht Lena Luthor, er ist Superman."
Jefferson Pierce meldete sich zu Wort. „Ich gebe euch in all dem ja recht, aber was heißt hier aufhalten? Ich meine, wie du richtig sagst, er ist Superman. Was sollen wir schon gegen ihn ausrichten? Jeder Angriff auf ihn, wäre ein Angriff auf das DOD und Amerika. Und abgesehen davon, wie sollen wir erklären, dass wir ihn angegriffen haben, weil er den verdammten Planeten vor dem Untergang bewahrt hat?", warf er ein.
Das löste erst einmal eine Runde Schweigen aus.
„Wir sollten mit ihm reden", sagte Barry Allen, der Flash, jetzt, „Ihm unsere Bedenken erklären. Ihn dazu zwingen Myriad und seine ganze Technologie zu vernichten und nie wieder einzusetzen. Das ist es, was wir tun müssen."
John Henry Irons schlug mit seiner Faust auf den Tisch. „Das ist nicht genug! Er hört nicht mehr zu! Ich habe das ganze letzte Jahr damit zugebracht auf ihn einzureden. Es hat zu nichts geführt!", behauptet er.
Luke blickte ihn neugierig an. „Entschuldigung, aber wer bist du überhaupt?", wollte er wissen, „Ich meine, der Hauptgrund, warum du hier bei uns sitzt, ist der, dass Superman für dich gebürgt hat, der selbe Superman, den du jetzt … ja was eigentlich? Was willst du tun?"
Alle blickten John Henry Irons an.
„Was notwendig ist", erwiderte dieser düster, „Was Lois von mir erwartet hätte zu tun. Dieser Mann ist nicht mehr Superman, er ist nicht mehr Clark Kent! Clark Kent ist mit seiner Frau und seinen Kindern gestorben! Dieser Mann ist derjenige, der seinen Platz eingenommen hat. Der versucht hat Giftgas aus der Lunge seines sterbenden Kindes zu saugen. Das Trauma wäre schlimm genug, aber das Gas, das Gas hat sein Gehirn angegriffen, Kryptonier oder nicht. Er sieht nicht mehr klar. Und er verbringt jede freie Minute mit seinem wahnsinnigen Bruder, der ihn noch weiter in die Dunkelheit drängt! Und jetzt hat er sich auch noch mit Lex Luthor verbündet. Was denkt ihr wohin das führen wird?!"
Ray Palmer, der John Constantine seine Zigarette entwunden hatte, meldete sich wieder zu Wort. „Jefferson hat einen wichtigen Punkt angesprochen. Er ist Superman. Kara ist weg. Zor-El steht an seiner Seite. Diggle ist irgendwo im All verschollen, samt seines tollen Rings. Falls ihr nicht noch einen Kryptonier in der Hinterhand habt, von dem ich nichts weiß, was wollt ihr dann gegen ihn unternehmen?" Er warf J'onn J'onzz einen fragenden Blick zu.
„Es gibt eine Möglichkeit", meinte dieser, „Es gibt noch Kryptonit, abgesehen von dem, das das DOD in seinen Besitz hat. Er lagert es selbst, in der Festung der Einsamkeit."
Kate lehnte sich vor und mustere ihn genau. „Schlägst du vor, dass wir in die Festung der Einsamkeit einbrechen sollen?", wollte sie wissen, „Ich will behaupten, dass das nicht so einfach sein dürfte. Er würde es merken, oder nicht?"
J'onn nickte. „Im Normalfall, ja. Deswegen müssen wir genau planen was wir tun und wie wir es tun", sagte er, „Falls wir uns dazu entscheiden, dass wir das Kryptonit brauchen."
„Wir müssen es ja nicht einsetzen", meinte Nia, „Ich meine, es wäre nur eine Art Versicherung, für alle Fälle. Zuerst versuchen wir mit ihm zu reden, und wenn das scheitert dann…."
„Nein." Barry hatte sich erhoben. „Ich werde nicht einmal nur als Drohung zustimmen Kryptonit gegen Clark einzusetzen", verkündete er, „Kara hat mir erzählt wie es sich für sie anfühlt."
„Und sie hat mir ein Stück anvertraut, für den Fall, dass ich sie jemals aufhalten muss", erwiderte Kate, „Sie wäre dafür, dass wir eine Rückversicherung haben."
„Man bricht nicht in das Haus eines Mannes ein und stiehlt ihm das Einzige, was ihn umbringen kann", meinte Jefferson.
Frost räusperte sich. „Ehm, ehm, ich weiß zwar nicht wie die Dinge hier sonst ablaufen oder wie Sara Lance das alles gehandhabt hat, als sie noch in dieser Zeit vorhanden war, aber, ich denke wir sollten über diesen Vorschlag abstimmen. Oder was meint ihr?", schlug sie vor.
„Und keiner, der nicht mitmachen will, muss mitmachen, egal wie diese Abstimmung ausgeht", fügte Kate hinzu, „Ihr müsst uns nur euer Wort geben uns nicht zu verraten."
J'onn nickte. „Also gut, alle die dafür sind, dass wir das Kryptonit stehlen, heben bitte die Hand", sagte er, „Überlegt euch gut wofür ihr stimmen wollt, denn nachher gibt es kein Zurück mehr."
Er blickte Barry, Kate und Jefferson an, die mit ihm am Tisch saßen, und sah dann die stehenden Anwesenden - Alex Danvers, Nia Nal, Querl Dox, Frost, Luke Fox, Ray Palmer und John Constantine sowie John Henry Irons - abwartend an.
Und dann hoben sich die ersten Hände.
„Du solltest aufhören deine Familie zu belästigen. Sonst könnten sie noch die Wahrheit durchschauen. Es sei denn natürlich, das ist genau das, was du erreichen willst", meinte Kristen Kramer zu Barry, als dieser wieder im DOD/CCPD auftauchte.
Barry zuckte nur die Schultern. „Ich versuche nur Sinn in mein derzeitigen Leben zu bringen", erklärte er.
Kramer warf ihm einen vielsagenden Blick zu. „Lass das lieber", meinte sie. Dann warf sie einen Blick auf ihre Armband-Uhr. „Es ist spät. Der Boss will, dass du morgen bereit für die Action bist. Geh nach Hause und leg sich schlafen. Das ist ein Befehl."
Barry war zwar nicht begeistert, hielt es aber für klüger diesem Befehl nachzukommen. Also ersparte er sich jede Antwort und ging zurück zum Loft. Es kam ihn einsam und verlassen und viel zu groß für nur eine Person vor. Er und Iris hatten sich schon öfter gestritten, aber soweit, dass sie ausgezogen war, war sie niemals gegangen. Sie hatte es ihm vorübergehend angedroht, nachdem er Nora ohne ihr Einverständnis in die Zukunft zurückgebracht hatte, doch letztlich war es nicht dazu gekommen und sie hatten sich wieder versöhnt. Und ihr Spiegelklon hatte ihn herausgeworfen statt umgekehrt.
Das hier ist einfach nicht richtig. Ich hätte nie gedacht, dass es einmal soweit kommen könnte. Wir haben immer wieder zusammengefunden. Wieso nur hatte der andere Barry sie gehen lassen?
Während er noch über all das nachdachte, schaltete er den Fernseher ein. Allerdings nicht lange. Doch kaum hatte er das getan hatte, wurde seine Türe eingetreten.
„Was?..." Da seine Kräfte immer noch gedämpft wurden, wäre es nicht so einfach sich zu verteidigen. Er sah sich hektisch nach einer Waffe um. Und wurde dann von einem hellen Licht geblendet und ging ohnmächtig zu Boden.
Als er wieder zu sich kam, musste er einige Male blinzeln, bevor er wieder sehen konnte. Er wollte sich aufrichten, war damit allerdings nicht sehr erfolgreich, weil sich gerade alles um ihn drehte. Eine Hand fing ihn ab. „Alles in Ordnung, Barry", erklärte ihm eine Stimme, „Du bist in Sicherheit."
Barry blinzelte in die Richtung, aus der die Stimme kam. „Allegra?" Tatsächlich saß sie neben ihm und stützte ihn ab. „Joe hat gesagt, dass es dir nicht gut geht", erklärte Allegra, „Dass er das Gefühl hat, dass du raus willst. Wir hielten das für einen guten Moment dich zu holen."
„Wir?" Barry erkannte hinter Allegra Alex Danvers und Kate Kane. Allegra half ihm vorsichtig auf die Beine.
„Ja, genau wir", betonte Kate, „Willkommen beim Widerstand."
Eine Asiatin nahm sich seiner an und hielt ihm eine Taschenlampe vor die Augen. „Er erholt sich langsam. Das war allerdings eine ziemliche Dosis, die du ihm verpasst hast, Allegra", meinte sie.
„Ich war aufgeregt", verteidigte sich die andere Frau.
„Verhätschel ihn nicht zu sehr, Mary", befahl Kate, „Immerhin ist er immer noch der Feind."
„Nein, ich … ich bin nicht der Feind. Ich werde von Superman gefangen gehalten", berichtigte sie Barry sofort und hielt seine Meta-Handschelle zum Beweis hoch, „Ich bin genauso wenig auf seiner Seite wie ihr."
„Ja, jetzt", erwiderte Kate bitter, „Deine Einsicht kommt ein wenig spät."
Alex nickte zustimmend. „Wir hätten in den letzten Jahren deine Hilfe gebrauchen können, Barry. Doch stattdessen hast du ihm geholfen", betonte sie.
Barry wusste nicht was er dazu sagen sollte. „Seid ihr sicher, dass es eine gute Idee war mich hierher zu holen?", wandte er dann ein, „Was wenn die mich verwanzt haben oder dergleichen?"
„Darum haben wir uns gekümmert", meinte Kate nur hart.
Moment, soll das etwa heißen, dass ich wirklich verwanzt war? Nun war Barry doch ein wenig irritiert.
„Hört zu", meinte er, „Ich bin nicht der Mann, für den ihr mich haltet."
„Ach?" Kate funkelte ihn wütend an. „Dann bist du nicht der Mann, der Superman dabei geholfen hat unsere Freunde zu ermorden? Was? Dachtest du, wir würden es nicht herausfinden? Alle dachten damals, dass es Brainiac-5 gewesen sein muss, aber inzwischen wissen wir es besser. Wir wissen, was du getan hast, Barry. Wir wissen es ganz genau."
A/N: Kleine Vorwarnung, im nächsten Kapitel kommt der berühmte Moment aus „Injustice Year 1", wenn auch mit anders verteilten Rollen vor. Seid also gewappnet.
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