Zusätzliche Warnings: Spoiler für Legends 6x14, Globale Zerstörung


9. Kapitel: Kämpfend untergehen


Barry hatte sich eine ganze kleine Rede zurecht gelegt. Doch schließlich verwarf er sie, passte Kate ab und erklärte ihr einfach: „Ich will helfen." Immerhin war das die schlichte Wahrheit. „Ich könnte eine lange Rede darüber halten, dass ich mich schuldig wegen den Taten meines anderen Ichs fühle, und darüber, dass ich euch nur beweisen kann, dass ich auf eurer Seite bin, wenn ihr zulasst, dass ich euch helfe, aber ich erspare mir das alles und sage es dir stattdessen so wie es ist", fügte er hinzu.

Kate musterte ihn einen Moment lang nachdenklich. Dann nickte sie.

„Die Widerstandsarbeit ist nicht immer sauber, Barry", warnte sie ihn noch, „Möglicherweise wirst du nicht so begeistert von dem sein, was wir tun."

Barry wurde mit Allegra, Nia, Alex und Kelly losgeschickt um eine Lieferung, die Superman erwartete, abzufangen. Mehr wurde ihm nicht mitgeteilt, also musste er wohl mitmachen um zu erfahren, was wirklich los war.

Offenbar war Supermans Lieferung mit dem Zug unterwegs. Sie beobachteten von einem Hügel aus die Zugstrecke zwischen Midway City und Metropolis.

„Nach unseren Informationen kommt der Güterzug, den wir erwarten, hier in zwanzig Minuten vorbei", erklärte Alex, „Er hat eine spezielle Fracht für Superman an Bord. Wir müssen dafür sorgen, dass sie ihr Ziel niemals erreicht." Sie nickte ihren Begleiterinnen zu. „Allegra, leg los", meinte sie.

Die junge Frau nickte und schoss dann einen Lichtstrahl auf die nahegelegene Bahnbrücke ab. Eigentlich handelte es sich mehr um eine Lichtwell als einen Lichtstrahl, und sie riss die Brücke in sich zusammen.

„Moment, aber hier fahren doch ständig Züge, auch Personenzüge", fiel Barry ein, „Was, wenn die nicht rechtzeitig bemerken, dass die Brücke weg ist?!"

Alex warf ihm einen entnervten Blick zu. „Die Brücke ist weg, Barry, es ist nicht möglich, dass sie das nicht bemerken", erwiderte sie, „Keine Sorge, wir wissen schon, was wir tun."

Barry setzte zum Widerspruch an, verzichte dann aber lieber darauf. Er wollte Alex nicht unbedingt mitten in einer Operation gegen sich aufbringen.

Sie brachten sich neben auf der richtigen Seite der Brücke in Position und warteten ab. Sie mussten nicht lange warten, schon bald war der herannahende Zug zu hören. Und begann zu Bremsen.

„Siehst du, ich hab dir doch gesagt, dass sie es rechtzeitig bemerken werden? Bist du jetzt zufrieden?", meinte Alex zu ihm, und dann kletterten sie alle auf den Zug. Wie immer, wenn er Meta-Handschellen trugt, war Barry so agil wie - nun ja - wie vor dem Blitzschlag, also nicht besonders schnell unterwegs. Alex und Kelly dabei zuzusehen wie sie elegant und behände auf das Dach des Zugs kletterten, deprimierte ihn beinahe. Er selbst kam mehr schlecht als recht hinauf.

„Ich kümmere mich um den Lockfahrer", meinte Nia und begab sich zum Anfang des Zuges. Alex und Kelly gingen in die andere Richtung los, Allegra half Barry dabei aufzustehen und ihnen zu folgen. Von einem Waggon auf den anderen zu springen/treten war lustiger, wenn man es im Kino sah. Und ohne seine Geschwindigkeit um einiges beunruhigender als er erwartet hätte. Kann es sein, dass ich Höhenangst habe? Wäre mir bei all den Wänden, die ich hinaufgelaufen bin, bisher noch nicht aufgefallen… Barry zog es vor nicht mehr über die Frage nachzudenken.

„Das ist er", erklärte Alex, nachdem sie auf einem Waggon stehen geblieben war, „Das hier der Waggon mit der Lieferung an Superman. Zumindest nach unseren Informationen. Macht euch bereit." Nach diesen Worten schwangen sie und Kelly sich synchron auf jeweils einer Seite zum Fenster in den Waggon hinein. Und gleich darauf erklangen Kampfgeräusche aus diesem heraus. Also ja, offenbar gab es Wachen. Was nahe legte, dass es sich um den richtigen Waggon handelte.

Allegra machte Anstalten ihnen zu folgen, also blieb auch Barry keine andere Wahl als sich ebenfalls in den Waggon hinein zu quälen indem er durch das zerborstene Fenster kletterte.

Als er drinnen landete, war der Kampf bereits vorbei. Die Wachleute lagen ohnmächtig am Boden.

Auf den Behältern, die sie beschützt hatten, prangte das Familienwappen der Els sowie ein Stempel des DODs.

Barry öffnete einen Behälter und warf einen Blick hinein. „Aber … das ist medizinische Ausrüstung", stellte er fest, „Beatmungsgeräte, chirurgische Instrumente, Medikamente … „ Er öffnete weitere Behälter. „Krankenbetten. … Alex, das hier wirkt wie eine Lieferung an ein Krankenhaus."

„Superman und das DOD versorgen die Länder, die von den Auswirkungen des Invasionsversuch vor ein paar Jahren besonders schwer betroffen sind mit medizinischer Unterstüzung", erklärte Alex, „Damit erkaufen sie sich deren Kooperation. Wir dürfen nicht zulassen, dass sie dazu weiterhin in der Lage sind."

„Dann stehlen wir all das und liefern es selbst an diejenigen, die es brauchen?", vermutete Barry.

Kelly schüttelte den Kopf. „Dazu fehlen uns die Mittel", meinte sie, „Wir können nur dafür sorgen, dass Superman das Zeug nicht in die Hände kriegt."

„Aber … brauchen diejenigen, für die das bestimmt war, das alles etwa nicht?", wollte Barry betroffen wissen.

„Die werden schon zurecht kommen", meinte Alex, „Und wenn nicht, ist das nicht unsere Problem. Wir können nicht alle Probleme der gesamten Welt lösen. Wir arbeiten daran das Größte zu lösen." Sie deutete auf das S auf einen der Behälter. „Und jetzt fass mit an, du wolltest doch helfen, oder?"

Kate hatte ihn gewarnt, nicht wahr? Aber trotzdem … damals hatten er und Ralph sich geweigert einen einzigen Organ-Drucker, der für ein Krankenhaus bestimmt gewesen war, zu stehlen. Das hier war eine Stufe schlimmer. Er wusste zwar nicht viel von dieser neuen Welt hier, aber es hörte sich verdammt danach an, als ob diese anderen Länder diese Ausrüstung hier sehr wohl wirklich brauchen würden.

Aber er hatte versprochen zu helfen, nicht wahr? Also half er zähneknirschend dabei die ganzen Behälter aus dem Zug zu schaffen und auf ihren Truck umzuladen. Richtig kam ihm das alles allerdings nicht vor.

Allegra warf ihm einen unsicheren Blick zu. „Ich bin sicher wir werden jemanden finden, der all dieses Zeug gebrauchen kann, Barry", meinte sie. Nur, dass das eben nicht diejenigen sein würden, für die es ursprünglich bestimmt gewesen war. Die es jetzt gleich brauchten.

Nein, Allegra konnte gerne versuchen das hier schön zu reden, doch Barry erkante die Wahrheit - mit ihrer Tat hier schadeten sie unschuldigen Menschen, brachten vielleicht sogar welche indirekt um. Und dabei dachte ich, dass Superman der Böse in dieser Geschichte sein soll.


„Wenn die Lieferung für andere Länder bestimmt war, dann vermutlich deswegen weil in diesen Ländern ein Mangel an all diesen Dingen herrscht, oder?" Barry redete auf Kate ein, versuchte ihr ins Gewissen zu reden.

„Und? Welchen Punkt versuchst du gerade zu machen?", wollte Kate wissen, während sie den Inhalt der Behälter kontrollierte, den die anderen Widerstandskämpfer aus den Truck luden. Ihre Stiefschwester Mary Hamilton war schon dabei sich die Dinge herauszupicken, die der Widerstand dringend zu brauchen schien. Aber niemand konnte Barry einreden, dass sie das alles hier dringender brauchten als diejenigen, für die diese Lieferung bestimmt gewesen war.

„Mein Punkt ist, dass wir unschuldige Leute bestohlen haben", sagte Barry.

„Nein, wir haben Superman bestohlen, der das aller hier an unschuldige Leute weitergeben wollte, damit er wie ein Held aussieht, obwohl er keiner ist. Wir tun was nötig ist um ihm zu schaden, Barry. Gewissensbisse können wir uns nicht leisten. Nicht wenn wir gewinnen wollen", erwiderte Kate, „Sollen sie ihre medizinische Ausrüstung eben von anderen Ländern kaufen. Wer sich mit Superman verbündet, hat sich alles, was deswegen schief geht, selbst zuzuschreiben."

Barry schüttelte den Kopf. „Es ist dir also wichtiger Superman zu schaden als anderen zu helfen? Ist es das?", wollte er wissen.

„Ja, genau, du hast es erfasst. Oh, spar die die Kritik. Ich kenne sie auswendig. Jefferson und seine Töchter predigen sie voller Inbrunst. Cisco und Argus predigen sie. Dein Freund Elongated Man redet sich auch immer damit raus um keine Seite wählen zu müssen. Und um anderen zu helfen ist Diggle ins Weltall abgehauen. Aber wenn wir Superman schaden, dann helfen wir der Menschheit", betonte Kate, „Besser und langfristiger als all die anderen." Sie musterte Barry von der Seite. „Joe West weiß das. Was denkst du von wem wir von dieser Lieferung überhaupt erst erfahren haben?", fügte sie dann noch hinzu.

„Joe ist euer Maulwurf? Und er hat euch von der medizinischen Lieferung erzählt?" Barry wollte seinen Ohren kaum trauen.

Kate nickte. „Du siehst also, dass nicht nur wir dieser Meinung sind", meinte sie.

Aber vielleicht wusste er nicht was diese Lieferung eigentlich ist, und wenn er es gewusst hätte … Barry wollte darüber lieber nicht nachdenken. Er wollte nicht herausfinden, dass Joe gewusst hatte, was vor sich ging, und Kates Meinung war.

„Was sind das überhaupt für Länder?", wollte er stattdessen wissen, „Und von welcher Alien-Invasion reden wir?"

Kate lachte trocken. „Du ziehst das mit der Amnesie wirklich durch, nicht wahr?", stellte sie fest, „Na gut, ich spiele mit. Offenbar hatte eine gutmütige außerirdische Rasse der Erde eine Art Schutzmechanismus gegen außerirdische Invasionen geschenkt. Ja, ich weiß, es hat nicht immer funktioniert. Die Dominators haben sich davon so wenig abhalten lassen wie die Kryptonier, aber der Grund dafür liegt darin, dass der Schutz im frühen 20. Jahrhundert zerstört wurde. Letzte Reste von ihm waren noch vorhanden, es wurde aber immer weniger, bis schließlich alles aufgebraucht war, und wir schutzlos zurück geblieben sind. Unser Green Lantern ist abgehauen um Weltraum-Cop zu spielen, Supergirl ist verschwunden, genauso wie die Legends, und Superman …. Nun, der hat offenbar niemanden mehr beeindruckt. Vor etwa drei Jahren gab es einen neuen Invasions-Versuch. Mit einem Mal tauchte ein weiterer Himmelskörper in unserem Sonnensystem auf…."


Vor drei Jahren


„Was zum Teufel ist das? Ein Raumschiff, eine Kampfstation? Es hat die Größe eines Zwergplaneten, mindestens." Sam Lane und Superman beugte sich über die Darstellung des neuen Objekts, das in ihr Sonnensystem eingedrungen war. „Und warum haben wir es nicht vorher bemerkt?"

„Offenbar war es verdammt schnell unterwegs", meinte Superman, „Ich werde mich in die Festung begeben. Die kryptonischen Datenbanken durchsuchen."

Sam Lane warf ihm einen ernsten Blick zu. „Beeil dich lieber, mir gefällt das gar nicht. Wenn das hier wieder eine außerirdische Invasion ist, und das da deren Version vom Todesstern ist, dann haben wir keine Chance", meinte er.

„Das wird sich noch weisen", meinte Superman.

„Mars wird sich mit diesem Objekt vor uns auseinander setzen müssen. Ich schicke denen eine Nachricht auf der alten Kontaktfrequenz, die M'gann M'orzz dem DEO gegeben hat. Vielleicht können die Marsianer vor uns herausfinden, womit wir es zu tun haben", meinte Sam, „Wir müssen alles, was uns zur Verfügung steht, nutzen."


Warworld war eine riesige Kampfstation, ausgestattet mit zerstörerischen Lasern, und sein Herrscher Mongul war eindeutig nicht in Frieden gekommen. Um seine Kraft zu demonstrieren zerstörte Mongul als Erstes den Mars.

J'onn hörte die Todesschreie von M'gann und Mal in seinem Kopf, als es passierte. Sie hatten versucht den Eindringling mit ihren telepathischen Kräften aufzuhalten, doch Warworld schützte seine Bewohner vor telepathischer Einflussnahme. Sie hatte keine Chance gehabt.

Die Trümmer des Mars steuerten auf die Erde zu und würden teilweise auf diese krachen. Doch das war nicht das größte Problem, das die Ankunft von Warworld mit sich brachte, nein, denn Monguls nächstes Ziel war die Erde.

J'onn J'onzz stellte sich Mongul, forderte ihn zum Kampf heraus, versuchte ihn zu besiegen, doch scheiterte und kam ebenfalls ums Leben. Er hatte jede Hilfe vom Rest des Widerstands verweigert und bezahlte den Preis dafür.

Superman stellte sich der Gefahr als nächster, zusammen mit Nyxly an seiner Seite. Sie war eine Bewohnerin der fünften Dimension, die einst mit Kara aus der Phantomzone entkommen war, nachdem Lex Luthor sie vor all den Jahren dorthin verbannt hatte. Unbemerkt von Kara und Zor-El war sie ihnen auf die Erde gefolgt und hatte den Superfriends einiges an Ärger gemacht, bevor sie für eine Weile untergetaucht war. Was sie in dieser Zeit getrieben hatte, das wusste keiner, doch als Warworld im Sonnensystem aufgetaucht war, hatte sie sich bei Superman gemeldet, bereit ihren Teil zu tun um die Erde, ihrer neue Heimat, zu retten.

Doch weder Superman noch eine Bewohner der fünften Dimension beeindruckte Mongul.

„Dieses System hat keine beeindruckenden Kämpfer zu bieten, wie es scheint", stellte Mongul fest, „Die Marsianer habe ich alle erledigt, jetzt seid ihr beide dran."

„Ich verlange einen fairen Zweikampf", forderte Superman.

„Bist du irre?", zischte ihm Nyxly zu, „Wir wollen doch gewinnen."

„Ich kann gewinnen", betonte Superman, „Wenn ich dich schlage, dann nimmst du deine Warworld-Station, verlässt dieses Sonnensystem und kehrst nie wieder zurück!"

Mongul lachte. „Von mir aus", meinte er, „Es ist noch niemanden gelungen mich im Kampf zu bezwingen, du wirst sicherlich nicht der Erste sein. Ich bin ein Kriegsherr, Erdbewohner, ich kommandiere den Tod nicht nur, ich bin der Tod."

Dann ging Mongul hin um sich auf den Kampf vorzubereiten. Als er außer Hörweite war, wandte sich Superman an Nyxly. „Ich muss diesen Kampf auf jeden Fall gewinnen. Wir können es uns nicht leisten fair zu sein, aber er darf nichts bemerken", murmelte er, „Kriegst du das hin?"

Nyxly strahlte ihn an. „So gefällst du mir schon besser, Verteidiger der Erde", meinte sie, „Keine Sorge, ich werde dir helfen, aber er wird nichts davon bemerken. Er wird es für einen fairen Kampf halten."

Superman wirkte zufrieden. „Gut", meinte er, „Denn er muss sich an unsere Bedingungen halten."

Er hatte eigentlich nicht damit gerechnet, dass Mongul auf seine Forderungen eingehen würde, doch offenbar war sich dieser Kriegsherr so sicher, dass er jeden Zweikampf gewinnen würde, dass er bereit war für den Fall einer Niederlage alles zu versprechen. Das sollte ihnen nur recht sein.

Alles, was der Erde das Schicksal des Mars ersparen würde, wäre eine gute Sache.

Die beiden Kämpfer umkreisten einander in einer altmodisch wirkenden Arena, die offenbar für Zweikämpfte vorgesehen war, und so gar nicht wie der Rest von Warworld wirken wollte, der hochtechnisiert war. Nyxly war die einzige Zusehern auf den ansonsten verlassenesn Steintribünen. Mongul schien diesen Bereich seiner planetengroßen Kampfstation selbst gestaltet zu haben, während er den Rest davon wohl eher für sich erobert hatte.

Superman fragte sich wer die Erbauer dieser Station gewesen waren, und warum sie sie erschaffen hatten. Waren die Eroberer wie Mongul gewesen und gescheitert, als sie versucht hatten seinen Heimatplaneten zu erobern? Hatte Mongul sich ihnen in den Weg gestellt und war so an diese Station gekommen? Oder war er irgendwann irgendwo im All auf sie gestoßen und hatte sie ihren rechtmäßigen Besitzern entrissen?

Vermutlich steckte eine faszinierende Geschichte dahinter, und früher hätte er sich dafür interessiert, und sei es nur um eine anderen Weg zu finden um Mongul zu bezwingen, der keine Gewalt beinhaltete, doch heute stellte er fest, dass das alles Fragen waren, die er sich zwar stellte, deren Antworten ihn aber nicht wirklich scherten. Alles, was ihn scherte, war die Rettung seiner Welt vor der Station und ihren Kommandanten.

Mongul präsentierte sich ihm kampfbereit in seiner Arena und machte eine auffordernde Geste. „Nimm Abschied und greife mich an!", forderte er. Vielleicht hielt er Superman und Nyxly für eine Art Paar. „Keine Sorge, alles wird gut werden", raunte Nyxly dem Verteidiger der Erde zu. Dieser nickte dankbar und schritt dann in die Arena.

Ich muss das hier gewinnen. Ich muss die Erde retten. Ich muss Wiedergutmachung leisten. Der letzte Gedanke überraschte ihn selbst. Doch dann begann der Kampf, und er konnte an nichts anders mehr denken als daran wie er Monguls nächster Attacke begegnen sollte.

Mongul, so stellte sich heraus, besaß so ungefähr alle Kräfte, die Superman selbst auch sein eigen nannte: Er war superstark, super-widerstandsfähig, und so gut wie unverwundbar, er war schnell und agil, besaß eine Art Hitzeblick, und war wie befürchtet ein wirklich guter Nahkämpfer. Zu allem Überfluss konnte er sich auch noch teleportieren. Und besaß eine Art Energiestrahl, den er auf seinen Gegner abschießen konnte.

Es war kein Wunder, dass er automatisch davon ausgegangen war, dass er diesen Kampf hier gewinnen würde - er war praktisch unbesiegbar. Und er schien jeden Zug, den Superman machte, vorauszuahnen. Wenn er ihn nach ihm schlug, tauchte er weg oder blockte den Schlag ab, der Hitzeblick machte ihn nichts aus, dem Versuch ihn mit dem Superatem umzublasen hielt er Stand, und von Supermans Flugkünsten ließ er sich nicht beeindrucken.

Es gab in der Arena Waffen, doch keine davon konnte Mongul verletzen, und der Versuch ihn mit schweren Gegenständen wie etwa Teilen der leeren Zuseherränge, die Superman von ihrem Platz abbrach, zu erschlagen blieb auch fruchtlos, da er sich einfach davon teleportierte.

In diesen Kampf zu betrügen war möglicherweise wirklich der einzige Weg zu gewinnen.

Und langsam aber sicher wurde es Zeit, dass Nyxly Wort hielt.

Als hätte sie seine Gedanken gelesen, wurde Mongul auf einmal von einem Schlag getroffen und dann von noch einem und noch einem. Er wusste nicht, was Nyxly getan hatte, doch es funktionierte. Mit einem Mal war das Blatt dabei sich zu wenden, und Superman war dabei zu gewinnen. Mit allem, was er hatte, schlug er auf Mongul ein, und nach einer schier endlosen Abfolge von Schlägen gelang es Superman seinen Gegner in die Knie zu zwingen.

„Also gut, du hast gewonnen", stellte Mongul keuchend fest, während Superman ihn im Schwitzkasten festhielt, „Ich werde mein Wort halten und euer Sonnensystem verlassen."

Superman wünschte sich, dass er das auch glauben könnte, dass er sich darauf verlassen könnte, dass Mongul genau das tun würde. Vor ihren Kampf hatte er sich selbst eingeredet er könnte dies auch. Doch im Grunde konnte er dem Kriegsherren und Eroberer nicht vertrauen, das war ihm klar, und außerdem … wenn Mongul gekommen war, dann war es vielleicht nur eine Frage der Zeit bis auch andere bösartige erobernde Rassen hierher kam und das fortsetzten, was er begonnen hatte. Aber das würden sie nicht wagen, wenn die Erde dazu in der Lage wäre sich zu verteidigen. Die Wahrheit war: Sie brauchten Warworld, sie brauchten die Station für sich selbst.

„Leider reicht mir das nicht aus", stellte Superman fest. Er warf Nyxly einen herausfordernden Blick zu, als wollte er sie dazu bringen ihm zu widersprechen. „Ich muss ihn töten", erklärte er.

Mongul keuchte erschrocken auf. „Das entspricht nicht unserer Abmachung", erklärte er.

„Ich weiß, aber ich kann dich nicht leben lassen", erklärte Superman, und zögerte dann nicht mehr, sondern brach seinem Gegner das Genick.

Er war selbst ein wenig überrascht darüber, dass es funktioniert hatte.

Kaum sank Monguls Leiche zu Boden, ertönte ein ohrenbetäubender Alarm. „Was?"

„Das ist der Selbstzerstörungsmechanismus von Warworld", stellte Nyxly fest, „Er war mit Monguls Herzschlag verbunden, nehme ich an. Kluge Vorsichtsmaßnahme um zu verhindern, dass sein Eigentum dem Feind in die Hände fällt."

Superman hatte keine Zeit Monguls vorausdenkende Taktik zu bewundern. „Kannst du es nicht aufhalten?", wollte er wissen.

Nyxly schüttelte den Kopf. „Ich habe meine ganze Kraft verbraucht, als ich Mongul für dich geschwächt habe", erklärte sie, „Ich kann nicht verhindern, dass dieser künstliche Planet gesprengt wird. Aber wenn er das wird, dann…"

„Dann werden die Trümmer die Erde verherren, schon klar", erwiderte Superman, „Verschwinde hier. Ich muss Warworld aus dem Sonnensystem schaffen, solange das noch möglich ist."

„Vielleicht ist es nicht mehr möglich", meinte Nyxly, und sie sollte damit recht behalten.


Superman versuchte Warworld aus dem Sonnensystem zu schieben, bevor die Station explodierte. Er versuchte es wirklich. Nur leider kam er nicht weit genug.

Er versuchte so viele Trümmer wie möglich abzufangen, doch leider konnte er nicht alle erwischen. Der Flash versuchte sein Bestes um ebenfalls Trümmer aufzuhalten, doch auch der schnellste Mann der Welt konnte nicht überall gleichzeitig sein. In Momenten wie diesen wären Supergirl und Martian Manhunter dringend notwendig gewesen. Selbst Genies wie Ray Palmer und Ryan Choi wären eine dringend notwendige Hilfe gewesen.

Brainiac-5 und die Luthors berechneten so viele Laufbahnen, wie sie konnten, aber auch das half nichts. Einige Trümmer konnte niemand aufhalten.

Und wie sich herausstellte waren Amerikaner immer zu allererst um ihr eigenes Land besorgt. Aber selbst dort konnte nicht alles verhindert werden. Gotham wurde nach den Tsunami erneut Opfer eines Unglücks. Und dieses Mal hatten Kate Kane und Luke Fox persönliche Verluste zu beklagen. Superman ließ dieses eine Trümmerstück sicherlich nicht mit Absicht durch, aber … nun es gab böses Blut zwischen gewissen Parteien, also waren nicht alle bereit das zu glauben. Zu beschließen, dass man niemals mit der Liebe seines Lebens glücklich werden würde und sich damit abzufinden, nachdem diese grausam gestorben war, waren zwei verschiedene Dinge. Sophie Moores Tod brannte ein großes Loch in Kate Kanes Seele.

Ausgerechnet Central City hätte es ebenfalls fast erwischt. Chester P. Runk opferte sich um alle zu retten, aktivierte seine Schwarzen Loch-Kräfte in einer Verzweiflungstat wieder, und rettete so die Stadt, nicht aber sich selbst.

Die Verluste waren groß, trotzdem galt Superman als der Held, der die Erde vor Schlimmeren bewahrt hatte, immerhin hatte er Mongul besiegt und so verhindert, dass die Erde angegriffen wurde. Er hatte ja nicht ahnen können, dass der Eroberer aus Trotz über seine Niederlage den Selbstzerstörungsknopf seiner Raumstation aktivieren würde. Er hatte getan, was er konnte um das Schlimmste zu verhindern. Niemand bestritt das. Nyxly bestätigte seine Version.

Und die meisten glaubten sie auch. Sogar die Länder der Welt, die es schwer getroffen hatte, wie Brasilien, Bolivien, Paraguay, Kambodscha, China, Indien, Vietnam und der Jemen.

Doch manche wussten es besser.


A/N: Oh, nein, heißt das etwa alle sind böse? Nun, ja, im Grunde sind beide Seiten auf gewisse Weise im Unrecht, würde ich sagen. Überraschung. Oder auch nicht, wenn man die Vorlage kennt.

Die betroffenen Länder habe ich mehr oder weniger zufällig ausgewählt, da steckt nichts dahinter.

Es ist vergleichsweise schwierig Nyxly zu schreiben, weil sie bisher in so wenigen Folgen vorgekommen ist und vergleichsweise wenig gemacht hat. Ignorieren konnte ich aber ein so mächtiges Wesen in dieser Fic auch nicht. Also habe ich sie geheimnisvoll und semi-böse gehalten, während sie zugleich aber nicht ein typischer Bösewicht ist.

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