11. Kapitel: Bis es zu spät war


„Aber wir sollten nicht ewig in den Tragödien der Vergangenheit verharren", meinte Joe nach einem Moment schließlich, „Lass uns lieber über die der Gegenwart sprechen." Ein erzwungenes Lächeln deutete an, dass das nur zur Hälfte ein verunglückter Scherz sein sollte. „Worüber wolltest du mit mir sprechen?", wollte der Polizist dann wissen.

Das brachte Barry zurück zu dem eigentlichen Grund seiner Anwesenheit im CCPD/DOD. „Was soll man tun, wenn man weiß, dass jemand, der einem nahe steht, vom Weg abgekommen ist und entweder nicht bereit ist das einzusehen, oder schlimmer das einfach als notwendiges Übel akzeptiert hat um ein größeres Ziel zu erreichen?", wollte Barry wissen.

„Nun, wenn man das mal keine ironische Frage ist", murmelte Joe. Dann seufzte er tief. „Bar, manchmal muss man sich vielleicht damit abfinden, dass es nichts gibt, was man sagen kann um alles besser zu machen. Manchmal muss man sich vielleicht der Tatsache stellen, dass man den anderen nicht retten kann", meinte er.

„Weil es zu spät ist? Daran will ich nicht glauben", sagte Barry sofort.

„Weil man niemanden retten kann, der nicht einsieht, dass er gerettet werden muss. Ich weiß, dass ich euch Kindern immer beigebracht habe, dass man andere niemals aufgeben soll, dass man für ihre Seelen kämpfen soll, selbst wenn sie selbst das schon lange aufgegeben haben. Aber die Wahrheit ist, dass es Situationen gibt, in denen nur eine einzige Person eine andere retten kann. Und das ist sie selbst. Wer nicht bereit ist einen Schritt in die richtige Richtung zu machen, dem kann man nicht dazu zwingen", erklärte Joe, „Ich persönlich glaube nicht an das Konzept von Zu Spät. Nicht so lange noch Leben in den entsprechenden Parteien steckt. Und nach allem, was wir im Lauf der letzten dreizehn Jahre erlebt haben, würde ich sagen manchmal sogar noch danach. Ich glaube, dass es keine Rolle spielt wie lange man in die falsche Richtung gegangen ist, dass man trotzdem immer noch umdrehen kann. Aber es gibt einen Punkt, an dem der Schaden, den man angerichtet hat, so schlimm ist, dass umzudrehen bedeuten würde, dass man zugibt, dass alles, was schief gelaufen ist, die eigene Schuld war. Und wenn man diesen Punkt einmal überschritten hat, dann kann einen niemand anderer mehr von diesem Pfad retten, nicht wirklich. Das kann man nur selbst."

„Also soll ich was … einfach aufgeben?", hackte Barry nach.

„Nicht aufgeben, sondern dich zurücklehnen und bereit dazu sein zu helfen, wenn der andere dazu bereit ist sich helfen zu lassen", erklärte Joe, „Und dieser Tag wird kommen. Das heißt nicht, dass du nichts tun sollst. Du kannst immer noch Anstöße liefern, aber sobald du zu viel Druck machst, verbaust du dir selbst die Chance zu helfen."

Barry dachte über diese Worte nach und nickte dann. Joe hatte recht, er hatte Kate und die anderen zu sehr bedrängt und sie damit in die Defensive gedrängt und erst recht nichts erreicht. „Anstöße", murmelte er, „Wie … ein gutes Beispiel liefern?"

„Zum Beispiel", meinte Joe, „Anstatt anderen zu sagen, was sie alles falsch machen, hilft es manchmal mehr ihnen zu zeigen was sie stattdessen anders machen könnten."

Nicht zum ersten Mal während dieses Gesprächs fragte sich Barry, ob sie hier eigentlich gar nicht so sehr über sein aktuelles Problem sprachen, sondern vielmehr über - nun ja - die letzten paar Jahre in Joes Leben und dem des anderen Barrys. Im Gegensatz zu allen anderen hat Joe mich nicht aufgegeben, er wusste immer, dass ich ein Einsehen haben werde. Aber hat mein anderes Ich nicht genau das Gleiche getan? Hat er nicht die ganze Zeit darauf gewartet, dass Superman ein Einsehen hat? Und wozu hat das geführt?

Aber in Bezug auf Kate, Alex und die anderen war das hier eindeutig ein guter Rat. Sie opferten ihr Gewissen für das übergeordnete Wohl, weil sie dachten sie hätten keine andere Wahl mehr, doch Barry musste ihnen nur beweisen, dass das nicht wahr war. Dass sie beides zugleich tun konnten: Ihrem Gewissen dienen und Superman aufhalten.

Die Frage ist nur wie ich das anstelle. Und die andere Frage war, was er in Bezug auf Kramers Suche nach dem Maulwurf unternehmen sollte. Er konnte Joe auf keinen Fall ausliefern, aber wenn er keinen Schuldigen präsentierte, dann würde jemand anderer die Suche leiten, und Joe würde garantiert auffliegen. Aber er konnte auch niemand anderem das alles in die Schuhe schieben. Wer wusste schon was Superman mit dem machen würde?

Was also soll ich jetzt tun?, fragte er sich, Was soll ich unternehmen?

Verräter, Maulwürfe … Joe war nicht der Einzige, der nur vorgab für Superman zu arbeiten, in Wahrheit aber eine ganz eigene Agenda verfolgte. Da waren immer noch die Luthors. Die den anderen Barry umgebracht hatten, oder es zumindest versucht hatten. Ob es möglich ist das alles ihnen in die Schuhe zu schieben? Dann vergisst Kramer vielleicht die Angestellten des CCPDs und des DODs. Aber wie kann ich ihre Machenschaften beweisen? Und wie kann ich, selbst wenn es mir gelingt, Superman davon abhalten sie daraufhin einfach zu exekutieren? Ein gutes Beispiel liefern … Vielleicht sollte er bei seinen Rettungsversuchen nicht mit Kate anfangen, sondern zunächst jemand anderen mit gutem Beispiel voran gehen….


Vor zwei Jahren


„Das Kriegsrecht, Belagerungstruppen in jeder Großstadt, neue Überwachungssoftware, hergestellt von Ihnen und Ihrer Schwester, und Superman als de-facto Herrscher dieses Planeten. Und das alles im Laufe von wenigen Tagen. Ich bin beeindruckt, Sie hatten Recht, es hat funktioniert. Das hätte ich nicht erwartet", gab Tal-Rho zu.

Lex Luthor grinste ihn durch das Kraftfeld, was sie voneinander trennte, hindurch böse an.

„Ich sagte doch, dass ich weiß, was ich tue", erklärte er, „Alles, was nötig war, war ein kleiner Schubs. Und dank der Tatsache, dass es uns unbemerkt gelungen ist Brainiac-5s Programm mit dem seines weniger heldenhaften Vorfahren zu überschreiben, wussten wir auch genau was wir tun mussten um zu diesem Ergebnis zu gelangen. Und wie wir es unbemerkt durchführen konnten. Er hat alle Überwachungssystem von Star City lange genug gestört, so dass wir unsere Terroristen in Stellung bringen konnten."

„Und Kal hat eine Ahnung?", vergewisserte sich der Kryptonier.

„Dass seine eigenen Verbündeten mit dem Feind zusammengearbeitet haben? Nein, auf diese Idee kommt er gar nicht. All diese Verschwörungstheorien darüber, dass der 11. September von der Regierung eingefädelt wurde um den Irak angreifen zu können- für ihn sind solche Ideen vollkommen abwegig. Tief in seinem Inneren ist er immer noch ein zu groß geratener Pfadfinder", erwiderte Lex, „Und er darf niemals erfahren, dass wir es waren. Er würde sich auf der Stelle gegen uns wenden. Gesetze gelten laut ihm für alle – zumindest für alle Menschen und Nicht-Kryptonier." Er musste Tal. „Ich bin mir nicht so sicher, ob er selbst dich damit davon kommen lassen würde. Immerhin gab es Millionen Tote."

„Die geopfert wurden um die restlichen Milliarden Bewohner dieses Planeten adäquat beschützen zu können", gab Tal zurück, „Der Zerstörung von Star City hat einem höheren Zweck gedient."

Lex zuckte die Schultern. „Ich denke nicht, dass er das so sehen würde. Für ihn gibt es Grenzen, die man nicht zu überschreiten hat. Deine Arbeit der letzten Jahre an ihm hat zumindest das nicht verändert", meinte er.

„Ich habe nur versucht ihm die Augen für die Wahrheit zu öffnen", betonte Tal, „Er war schwach, und deswegen ist seine Familie gestorben."

„Genau genommen ist sie gestorben, weil Jonathan Crane allen beweisen wollte, dass Superman nicht besser ist als alle anderen", widersprach Lex, „Also könnte man sagen, dass sie eigentlich gestorben sind, weil er zu stark war anstatt zu schwach. Seine Überlegenheit hat Crane eifersüchtig gemacht. … Nehme ich an … Ich spreche nicht etwa aus eigener Erfahrung oder so was."

Tal kniff die Augen zusammen und musterte den Menschen. „Wenn ihr Menschen seine wahre Stärke erkannt hättet, dann hättet ihr ihn genug respektiert um gar nicht erst zu wagen ihn anzugreifen. Alles, was ich wollte, war zu erreichen, dass ihr ihn endlich für das seht, was er wirklich ist", verkündete er.

Lex legte den Kopf schief. „Und was genau wäre das?", wollte er wissen.

„Ein Gott unter euch", lautete die vollkommen ernstgemeinte Antwort, „Was ihr nicht versteht, nie verstanden habt, ist, dass all diese sogenannten Helden, die euch Jahr um Jahr beschützt und gerettet haben, nicht einfach nur Individuen sind, die stärker und mächtiger sind als ihr, nein, sie sind die Götter, die euren Planeten beschützt haben. Und ihr habt euch nicht nur geweigert das zu sehen, ihr habt euch auch geweigert ihnen dafür zu danken. Und deswegen ist Smallville passiert. Deswegen ist Star City passiert. Und deswegen wisst ihr jetzt, was es bedeutet, wenn man einen Gott verärgert."


Lena Luthor war gerade damit beschäftigt die neuesten Informationen über die Wirksamkeit des neuen Medikaments gegen die Warworld-Strahlenkrankheit zu studieren, als ihr Bruder Lex unangemeldet in ihr Büro gestürmt kam. Lena warf ihm nur einen kurzen Blick zu und beachtete ihn im ersten Moment nicht sonderlich, bis ihr auffiel, dass er im Gegensatz zu sonst seinen Auftritt nicht mit einem lautstarken sarkastischen Kommentar begleiten hatte lassen, sondern stumm geblieben war. Sie blickte noch einmal auf, und sah wie er sich gegen die Wand ihres Büros gelehnt hatte und irgendwie blasser als sonst wirkte.

„Alles in Ordnung?", wunderte sie sich.

„Nein", lautete die knappe Antwort, „Erinnerst du dich noch daran, dass ich immer gesagt habe, dass man den Kryptoniern nicht trauen kann, und dass irgendwann unweigerlich der Tag kommen wird, an dem sie sich gegen uns wenden, und wir darauf vorbereitet sein müssen?"

„Wie könnte ich das vergessen?", erwiderte Lena spöttisch, „Es war das bevorzugte Thema deiner Tagespredigt."

Lex warf ihr einen genervten Blick zu. „Sehr witzig", meinte er.

Lena legte ihre Unterlagen zur Seite, lehnte sich in ihrem Stuhl zurück, und musterte Lex. „Worauf willst du hinaus?", wollte sie wissen, „Jetzt arbeitest du doch mit Superman zusammen. Weil er – wie nennst du es immer? Ach ja! – endlich verstanden hat wie man die Dinge anzupacken hat, und du deine … persönliche Abneigung gegen Möchtegern-Götter nicht die Rettung der Welt verhindern lassen willst."

Lex ignorierte ihren Einwurf Großteils als er fragte: „Und was habe ich damals immer als den Grund angegeben warum ich Superman nicht traue und Kryptonier hasse?"

Lena seufzte. Heute war offenbar einer dieser Tage, an denen Lex es ihr nicht einfach machen wollte. „Weil man Übermenschen nicht trauen kann, da es nur logisch ist, dass sie eines Tages versuchen alle anderen Menschen zu unterwerfen", erwiderte sie, „Weil sie früher oder später einen Gottkomplex entwickeln. … Ich frage mich wie du wohl auf diese Idee verfallen bist. Könntest du vielleicht von dir selbst auf andere geschlossen haben?"

Lex ignorierte ihre Sticheleien. „Nun, der Moment ist gekommen, es ist an der Zeit, dass wir uns darauf vorbereiten den Kryptonier auszuschalten", erklärte er.

Lena musterte ihn skeptisch. „Also hast du deine Meinung wieder einmal geändert und willst Superman jetzt doch wieder töten?", vergewisserte sie sich.

„Nicht ihn. Den anderen Kryptonier, den wahnsinnigen", korrigierte sie Lex, „Der Moment, in dem ein Gott gefährlich wird, ist der, in dem ihm klar wird, dass er einer ist. Und es liegt an uns zu verhindern, dass er mit diesen Gedanken zu viele andere ansteckt."


Er fand versteckte Unterlagen in seinem Labor im CCPD im Zugang zu einem Belüftungsschacht. Offenbar hatten der andere Barry seine Geheimnisse gehabt und war auf die gleiche Idee verfallen wie er selbst. Er hatte nach einem Verräter gesucht und gleich mehrere gefunden. Das hier waren eindeutige Beweise gegen sowohl Lex als auch Lena Luthor, Belege von konspirativen Treffen, über geheime Technologie, darüber, dass sie Superman und seine Verbündeten genau überwachten, über einen Trojaner im System des DODs, über die Tatsache, dass sie Brainiac-5 irgendwie kontrollierten ….

Wenn der Widerstand nur halb so gut ausgerüstet wäre wie die Luthors, dann würde alles anders aussehen.

Hier hatte er also die Beweise, doch der andere Barry war nie dazu gekommen sie einzusetzen. Haben sie ihn deswegen ermordet? Weil er ihnen auf die Spur gekommen ist? Ein Motiv wäre es auf jeden Fall.

Barry hatte beide Luthors in das CCPD bestellt in der Hoffnung, dass sie es nicht wagen würden ihn vor den Augen der Öffentlichkeit zu ermorden. Sie müssten jeden Moment eintreffen. Er sortierte die Unterlagen fein säuberlich. Dann erwartet er seine Besucher.

Tatsächlich tauchten beide Luthors bald darauf auf.

„Ihr betrügt Superman", erklärte ihnen Barry ohne Vorrede, „Und ich kann das beweisen. Wenn er wüsste, was ihr getan habt … Ich will mir gar nicht vorstellen, wie er dann reagieren würde." Er schüttelte den Kopf und schwenkte seine Akten umher. „Zahlungen vom Widerstand anzunehmen…."

Bisher hatten die Geschwister eher wütend gewirkt, doch jetzt wirkten sie vor allem überrascht. „Wie bitte?", wunderte sich Lex.

„Wer gegen Bestechungsgeld geheime Informationen weitergibt, der hat sich des Verrats schuldig gemacht", erklärte Barry, „Das wäre schon in Friedenszeiten ein schlimmes Vergehen, aber unter dem Kriegsrecht…."

Lena wandte sich an ihren Bruder. „Sag mir bitte, dass du nicht blöd genug warst Geld vom Widerstand anzunehmen", zischte sie.

„Natürlich war ich das nicht. Abgesehen von der Tatsache, dass sie kein Geld haben, das sie mir geben könnten, wäre ich nicht dumm genug um Spuren zu hinterlassen", behauptete Lex.

„Nun, das könnt ihr den Anwälten erzählen", meinte Barry, „Mir ist keine Wahl geblieben, ich habe die Staatsanwaltschaft informiert."

In diesem Moment traten ein halbes Dutzend Polizisten in sein Büro und begannen damit den Luthors ihre Rechte zu verlesen. „Das können Sie nicht tun", protestierte Lex, „Wir haben das, was uns vorgeworfen wird, nicht getan!"

„Das wird sich noch zeigen. Aber ich bin sicher, dass die Medien bereit sind auch diese Darstellung zu drucken", meinte Barry.

„Die Medien?" Lena wirkte verwirrt.

„Die ganze Story ist irgendwie geleakt." Barry zuckte mit den Achseln. „Der Citizen, CatCo, der Planet, und viele andere Medien berichten darüber. Die ganze Welt weiß, was ihr getan habt und wartet begierig darauf, dass ihr dafür vor Gericht gestellt werdet."

Lex und Lena wechselten einen Blick. „Sehr gerissen, Mister Allen. Aber wenn Sie denken, dass das ausreicht um Superman davon abzuhalten Selbstjustiz auszuüben, dann sind Sie erstaunlich naiv", bemerkte Lex.

„Es ist zumindest ein Anfang", meinte Barry, und sah dann zu wie die beiden Luthors abgeführt wurden.

Dann, als alle sein Labor wieder verlassen hatten, schredderte er sämtliche Unterlagen, die er gefunden hatte. Angebliches Geld vom Widerstand anzunehmen war eine Sache, diese Beweise hier allerdings, nun die könnten Superman tatsächlich dazu treiben persönlich Richter und Henker für die überführten Verräter zu spielen. Und genau das wollte er ja verhindern.


„Ich dachte wirklich, dass es jemand von hier sein muss. An jemanden weiter Oben hatte ich gar nicht gedacht", meinte Kramer. Sie sah sich die Auszüge über die Kontobewegungen von Lex und Lena Luthor an. „Allerdings gebe ich zu, dass das hier sehr verdächtig wirkt."

„Sie sind schuldig. Sie haben den anderen Barry umgebracht um das alles zu vertuschen, und kaum, dass sie erfahren haben, dass ich lebe, haben sie es noch einmal versucht", erklärte Barry.

Im Stillen dankte er seinen anderen Ich dafür, dass er zwar viele seiner Freunde dazu gebracht hatte sich von ihm abzuwenden, doch Felicity Smoak niemals vergrault hatte. Die gefälschten Beweise könnte er sonst jetzt nicht Kramer präsentieren, und die für die wahren Taten der Luthors hätte er nicht wagen können ihr vorzulegen.

„Warum hast du das nicht gleich gesagt?", wollte Kramer von ihm wissen.

„Weil ich keine Ahnung hatte, was los ist, und befürchtet habe, dass sie mit ihren Mordversuchen das nächste Mal Erfolg haben könnten. Dass ich noch lebe, verdanke ich vor allem der Tatsache, dass ihr mich so genau überwacht. Euer Misstrauen hat mir also das Leben gerettet", erklärte Barry, „Deswegen habe ich mich revanchiert."

Kramer nickte. „Das hier wird vielleicht nicht für eine Anklage, aber zumindest für eine genauere Untersuchung ausreichen", meinte sie, „Das war gute Arbeit, Allen."

Barry nickte. „Es war medizinische Ausrüstung, die gestohlen wurde", meinte er, „Das war nicht richtig…. Wo ist Superman? Ich will über das alles mit ihm sprechen."

„Er sollte bald hier eintreffen. Wenn er das alles erfährt … Ironischer weise war Lex Luthor einer der wenigen Menschen, denen er vertraut hat. Das wird ihn hart treffen", erklärte Kramer.

Darauf wette ich….


„Lex? Und Lena? Sie waren das?" Clark starrte ihn ungläubig an. Wie immer in dieser Zeit trug er seinen Superman-Anzug und wirkte dabei so gar nicht wie Clark Kent. „Ich hätte nie gedacht, dass ausgerechnet sie mich verraten. Ich meine, ja, früher war alles anders, aber nach Smallville, nach Warworld, und nach Star City, da haben sie zu den wenigen Leuten gehört, die mich widerspruchslos unterstützt haben. Ich weiß, dass ihnen der Schutz dieser Welt genauso wichtig ist wie mir."

Zeit für ein paar harte Wahrheiten. „Sie wollen sie auch immer noch beschützen. Nur wollen sie sie jetzt vor allem vor dir beschützen", sagte Barry.

„Vor mir?!", wiederholte Superman ungläubig, „Wieso auf einmal vor mir? Wir waren uns einig darüber von wo die größten Gefahren kommen, darüber wie man die Welt am besten beschützt. Ich meine, es ist noch nicht so lange her, da waren sie es, die für mehr Überwachung und Militärpräsenz argumentiert haben. So wie es jetzt ist … das war im Grunde ihre Idee. Und ich habe seit damals nichts getan, dass sie auf die Idee hätte bringen können, dass ich die wahre Gefahr hier bin." Er dachte einen Moment lang darüber nach. „Es ist, weil ich Kryptonier bin, nicht wahr?", meinte er dann traurig.

„Nein, Clark, es ist wegen den Dingen, die du getan hast, obwohl die Kryptonier bist. Ich habe mich inzwischen ein wenig über all das, was ich verpasst habe, informiert", entgegnete Barry, „Du hast Leute totgeschlagen, nur weil sie dich wütend gemacht haben. Lex und Lena sind einfach davon ausgegangen, dass sie eines Tages das Pech haben könnten diejenigen zu sein, die dich wütend machen, und haben sich deswegen nach Alternativen umgesehen."

Clark schwieg. „Du warst nicht dabei, Barry. Es steht dir nicht zu über meine Taten zu urteilen. Du weißt nicht warum ich die Dinge getan habe, die ich getan habe", sagte er dann.

„Ja, es stimmt, ich war nicht dabei, aber ich weiß, was passiert ist. Und egal was die Gründe dafür waren, egal wie sehr ich nachvollziehen kann warum es passiert ist, zugleich weiß ich auch, dass es trotzdem falsch war. Und dieser Meinung sind auch sehr viele der Anderen. Deswegen haben sie sich ja alle von dir abgewandt", erklärte Barry, „Sie sehen dich an und sehen eine tickende Zeitbombe. Ich meine, jetzt willst du diese Pegasus-Hegemonie vernichten, ist es nicht so? Und warum? Einfach weil sie dir persönlich etwas angetan haben. Und wer weiß wen es das nächste Mal treffen wird?"

„So ist das nicht. Es geht nicht darum was sie getan haben, es geht darum, dass sie dadurch, dass sie es getan haben, bewiesen haben, dass sie eine Gefahr sind und immer wieder bereit sind es wieder zu tun", entgegnete Superman.

„Siehst du, und genau das denken die Luthors, der Widerstand, und all die anderen über dich", betonte Barry, „Sie sehen in dir eine Gefahr wegen all dem, was du getan hast. Und denken, dass sie dich deswegen ausschalten müssen. Sie lassen sich von Angst regieren, genau wie du, Clark."

„Ich lasse mich nicht von Angst regieren", betonte Superman, „Ich führe keine Erstschläge durch, ich reagiere nur auf Angriffe."

„Auf den Angriff dieser Aliens, die … was genau getan haben?", wollte Barry wissen.

„Die meinen Bruder umgebracht haben", erklärte Superman, „Sie haben ihn ermordet, Barry. Soll ich sie damit davon kommen lassen? Wir wollten mit ihnen Frieden schließen, und das war ihre Antwort!"

„Bist du da sicher? Was wenn es die Antwort eines Einzeltäters war? Oder einer Gruppe Extremisten? Oder wenn in Wahrheit etwas ganz anderes passiert ist als du denkst? Was weißt du über das, was passiert ist?", wollte Barry wissen.

Superman seufzte. Und begann dann damit zu erzählen.


A/N: Im Original Injustice-Universum war Lex immer Supermans Freund, hat ihn aber trotzdem verraten. Hier habe ich natürlich unseren Lex genommen, der Supermans engster Verbündeter aus genau den Gründen wurde, aus denen sich der Injustice-Lex von ihm abgewandt hat. Aber da er unser Lex ist, hat er ihn natürlich trotzdem verraten.

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