12. Kapitel: Diplomatische Beziehungen


Vor einem Jahr


Die Pegasus-Hegemonie war anders als Mongul. Sie schickten zuerst eine Nachricht ab. Eine Nachricht, die schwer zu verstehen war. Die auf allen Bildschirmen der Erde gleichzeitig auftauchte. Sie bestand vor allem aus Bildern und einer fremden Sprache.

Es könnte eine Drohung sein, oder aber auch eine Aufforderung zur Freundschaft. Superman, Sam Lane, Lex und Lena Luthor, Brainiac-5, und sogar der US-Präsident gingen davon aus, dass es sich um eine Drohung handeln musste. Die Daten der kryptonischen Datenbanken verhießen nichts Gutes, offenbar endeten Besuche der Pegasus-Hegemonie auf anderen Planeten meistens in Kampf und Zerstörung.

Krypton jedoch hatten sie nie zerstört. Die Kryptonier waren irgendwie mit ihnen klar gekommen, hatten sich irgendwie ihren Respekt verschafft. Nur enthielt keine Datenbank Informationen darüber wie das erreicht worden war. Argo wusste auch nicht mehr. Zor-El, Alura, und der restlichen Ältersten waren nicht alt genug um Erinnerungen daran zu besitzen.

„Ich habe Gerüchte als Kind gehört", erklärte Zor-El, „Darüber, dass wir einen Vertreter unseres Planeten zu ihnen geschickt haben, und er eine Art Prüfung bestanden hat, was uns in den Augen der Hegemonie als fortschrittliche Spezies gekennzeichnet hat. Aber genauere Informationen habe ich nicht. Es tut mir leid, ich wünschte, ich könnte von größerem Nutzen sein. Diese Sprache, falls es eine ist, die die Botschaft begleitet hat, es ist eine andere als die, die damals die Botschaft nach Krypton begleitet hat. Wir werden unser Bestes versuchen um euch dabei zu helfen sie zu übersetzen, aber ich fürchte, das ist alles, was ich tun kann."

Sein Hologramm erlosch, und Superman nickte besorgt. „Es ist also wie wir dachten", meinte er.

„Vielleicht auch nicht. Seit der Zerstörung von Krypton sind Jahre vergangen", wandte Barry ein, „Vielleicht haben sie sich verändert, vielleicht sind sie nicht mehr so wie sie einst waren."

„Wobei sie sich natürlich sowohl zum Guten als auch zum Schlechten verändert haben könnten", warf Lena ein.

„Fest steht, dass wir auf alles vorbereitet sein müssen. Denkt nur an Mongul", meinte Sam Lane.

„Wenn wir jemanden zu dieser Prüfung schicken, sollten wir jemanden schicken, der Kryptonisch spricht", erklärte Brainiac-5, „Immerhin ist das eine Sprache, mit der es die Pegasus-Hegemeonie bereits zu tun hatte. Und vielleicht sollten wir in Betracht ziehen einen Kryptonier zu schicken. Immerhin hat bereits einmal einer von ihnen diese ominöse Prüfung bestanden. Wenn sie die Spezies respektieren, dann bringt uns das eindeutige Vorteile ein."

Das klang logisch. „Aber vielleicht wollen sie einen Vertreter der dominanten Spezies des jeweiligen Planeten", gab Barry zu bedenken.

General Lane nickte. „Ich werde einen meiner Männer mitschicken", meinte er.

Lex wandte sich an Superman. „Du kannst aber nicht gehen", erklärte er, „Du bist zu wichtig. Wenn sie dich als Geiseln nehmen oder umbringen, sind wir praktisch schutzlos. Auf John Diggle ist kein Verlass, wie wir aus tragischer Erfahrung lernen mussten, und Nyxly ist verschwunden, oder nicht? Und die Liga gibt es nicht mehr." Er musste nicht sagen, dass viele andere mächtige Aliens und Meta-Menschen untergetaucht waren und ihnen nicht so einfach helfen würden.

„Kara würde wissen, was zu tun ist", murmelte Barry.

„Ich werde Tal schicken", meinte Superman dann.

Alle starrten ihn alarmiert an. „Wenn ich nicht gehen kann, ist er die einzige Option, die uns bleibt. Bis jemand von Argo hier ist, könnte es zu spät sein, und wir wollten einen Kryptonier schicken", erklärte Superman, „Ich weiß, was ihr denkt, aber mein Bruder hat sich geändert, er hat das Licht gesehen, schon vor Jahren. Und er hat seine Strafe abgebüßt. Geben wir ihm die Chance sich für seine Heimat nützlich zu machen."

„Clark, ich weiß, dass du das Gute in ihm sehen willst, aber hältst du das wirklich für eine gute Idee?", wollte Sam Lane wissen.

„Ich unterstütze den Vorschlag", ließ sich Lex auf einmal aus dem Nichts heraus vernehmen. Alle starrten ihn überrascht an. „Was?", verteidigte er sich, „Ihr alle wisst, was ich von Kryptoniern, Anwesende ausgenommen, halte. Aber Superman hat recht: Sein Bruder ist unsere beste Option. Dieser Planet ist auch seine Heimat, er will sie genauso gerne retten wie wir alle."

Das konnte niemand bestreiten.

„Damit sind wir uns einig", meinte Superman, „Tal wird zum Treffen mit der Pegasus-Hegemonie gehen."


Begleitet von den besten Männern das DODs brach Tal-Rho auf zum intergalaktischen Treffen auf einem nahegelegenen Asteroiden. Er nahm das schnellste und beste Raumschiff, das sie ihm zur Verfügung stellen konnten.

Doch er kam nie mehr zurück nach Hause. Außerhalb des Sonnensystems fehlte ihm die gelbe Sonne, und damit auch seine besonderen Kräfte. Die Überlebenden von der Einsatztruppe des DODs brachten Tals Kopf mit zurück und berichteten von nicht-provozierten Feindseligkeiten. Eine Prüfung hatte es gar nicht erst gegeben.

Dann schickte die Pegasus-Hegemonie noch eine Nachricht: Sie würden zur Erde kommen. Sie behaupteten, dieses Mal auf Kryptonisch, reden zu wollen. Doch Superman, General Lane, und die anderen wussten, was das wirklich zu bedeuten hatte: Sie wollten über die Übergabe-Bedingungen der Erde an sie verhandeln.


„Möglicherweise hat es irgendein Missverständnis gegeben", sagte Barry, nachdem ihm Superman all das erzählt hatte.

„Sam hat seine besten Leute geschickt, die lügen nicht", erwiderte Superman überzeugt, „Und was für ein Missverständnis kann es schon gegeben haben, das zu einer sofortigen Exekution führt, ohne irgendeine Erklärung?"

„Was mich zurück zum Einzeltäter bringt", begann Barry vom Neuen, „Vielleicht war die Pegasus-Hegemonie genauso geschockt über das, was vorgefallen war, wie wir, vielleicht wollen sie Wiedergutmachung leisten. Vielleicht ist das der Grund, warum sie hierher kommen. Sogar Lex wollte, dass wir zuerst mit ihnen reden, bevor wir schießen, schon vergessen?"

„Nur weil er sie verraten wollte, so wie er mich verraten hat", erwiderte Superman düster, „Alles, was wir über die Pegasus-Hegemonie wissen, weißt auf feindliche Absichten hin. Und sie haben Tal ermordet. Mehr Beweise brauche ich nicht. Aber diesen Planeten überlasse ich ihnen nicht."

„Was, wenn ich einen Alternativ-Vorschlag für dich habe? Einen durch den wir ganz sicher gehen können?", wollte Barry wissen.

Superman blickte ihn skeptisch an. „Ich bin ganz Ohr", meinte er.


„Cecile, ich bin es, Barry, lass mich bitte herein, wir müssen miteinander reden." Da sich Joe das letzte Mal geweigert hatte ihn ins Haus zu lassen, war er erst hergekommen, nachdem er sicher gegangen war, dass Joe im Revier beschäftigt war. Er stand vor dem Haus der Wests, klopfte immer wieder an die Türe, und kam sich dabei reichlich blöd vor.

Im Grunde war es ein ganz einfacher Plan. Nicht umsonst hatte Ralph Cecile immer als Deanna Troi von Team Flash bezeichnet. Durch ihre Empathie sollte sie in der Lage sein die Absichten der Pegasus-Hegemonie festzustellen. Sie müssten nicht einmal selbst auf das Gipfeltreffen gehen, Kristen Kramer müsste sich nur einige Zeit lang neben sie stellen und würde dann hoffentlich in der Lage sein auch ohne Ceciles Anwesenheit auf die Empathie zurückzugreifen. Sofern sie ihre Kräfte entsprechend weiterentwickelt hatte, das würden sie erst noch herausfinden müssen, aber zumindest war es eine ausbaufähige Idee. Vorausgesetzt, dass Cecile ihm jemals die Türe aufmachen würde.

„Es ist wirklich wichtig!", betonte Barry.

Schließlich öffnete sich die Türe einen Spalt, und Cecile lugte heraus. „Du fühlst dich anders an", stellte sie fest, „Bist du überhaupt Barry?" Etwas oder jemand schien in seinem Kopf einzudringen, denn für einen Moment hatte er das Gefühl jemand hätte sein Inneres nach Außen gekehrt, doch dann hörte das auf.

„Komm herein", meinte Cecile mit unlesbarer Miene. Dann schloss sie die Türe hinter ihm. „Ich dachte, du reist nicht mehr durch die Zeit, Barry", meinte sie.

„Es war ein Unfall." Er hob seinen Arm und zeigte ihr seine Meta-Handschelle. „Und jetzt kann nicht mehr zurück."

„Was führt dich her?", wollte Cecile wissen.

„Ich will, dass du uns beim Gipfeltreffen mit der Pegasus-Hegemonie hilfst", begann Barry.

„Ich beeinflusse niemanden mehr für Superman", unterbrach ihn Cecile streng.

„Was? Nein, ich wollte, dass du herausfindest, ob sie feindliche Absichten haben!", entgegnete Barry entsetzt, „Ist das … ist das der Grund warum du nicht mehr mit mir sprechen wolltest? Haben sie dich dazu gezwungen?"

„Keiner kann mich zu irgendetwas zwingen", erwiderte Cecile kalt, „Ich bin nicht mehr die Frau, die du gekannt hast, Barry. Kein Opfer mehr von Top oder Psycho Pirate. Ich kann auf mich selbst aufpassen. Sehr gut sogar. Nein, es war dein Schuldgefühl; du hast es dauernd ausgestrahlt, ich konnte das nicht ertragen." Ihre Gedanken schienen einen Moment lang abzuschweifen. „Ich kann nicht mehr in der Nähe von gewissen Leuten sein, nicht auf Dauer. Genauso wenig wie Jenna. Ich habe diesen … Fluch an sie vererbt. Du bist der Schlimmste, aber andere sind auch nicht angenehm. Superman. Brainiac-5 … er noch irgendwo dort drinnen und schreit, aber keiner kann ihn hören, keiner außer mir. Aber ja, sie wollten, dass ich ihnen helfe, beide Seiten: Superman wollte, dass ich die Leute dazu bringen einzusehen, dass er ihr Retter ist, und Kate Kane wollte, dass ich die Leute dazu bringen einzusehen, dass er der Teufel ist. Und ihre Anfragen zu diesem Thema waren nicht immer … diplomatisch. Ich musste lernen keine Angst davor zu haben mich zu verteidigen. Heute wagt es keiner mehr mich zu irgendetwas zwingen zu wollen."

„Du sollst ihre Emotionen nur lesen, nicht beeinflussen", versicherte Barry ihr, „Vielleicht kann es sogar Kristen Kramer an deiner Stelle tun."

„Jemandem wie Kramer gebe ich keinen Zugang zu meinen Kräften", erklärte Cecile ruhig, „Joe hat sich in ihr geirrt, sie ist kein guter Cop, ihr Ehrgeiz gekoppelt mit ihren Kräften haben sie zu einer sehr großen Gefahr gemacht." Sie schien einer inneren Stimme zu lauschen. „Es tut mir leid, Barry, aber ich kann dir nicht helfen", schloss sie, „Die Tage, an denen ich Gutes mit meinen Kräften bewirkt habe, liegen lange hinter mir."


Vor einem Jahr


„Was mit Cecile passiert ist, tut mir leid, das weißt du. Aber sie gibt mir nicht die Schuld an all dem, was geschehen ist, ich verstehe nicht wieso du…." Barry hielt inne, als seine Frau sich zu ihm umdrehte und ihn anfunkelte.

„Sie haben Julie Greer verhaftet, wusstest du das?", wollte Iris von ihm wissen, „Sie haben sie verhaftet, weil sie einen Artikel veröffentlicht hat, der darauf hingewiesen hat, dass es Quellen gibt, die angedeutet hat, dass jemand aus der Regierung über Star City Bescheid wusste und nichts unternommen hat. Sie haben sie eine Lügnerin genannt und verhaftet. Sie und so viele andere. William Dey, weil er über die Pegasus-Hegemonie geschrieben hat, ohne sich dafür die Erlaubnis des DOD zu holen. Cat Grant, weil sie angedeutet hat, dass Superman in Sachen Warworld einen Fehler gemacht hat. Vesper Fairchild, weil sie Batwoman als Freiheitskämpferin anstatt als Terroristin bezeichnet hat. Und jetzt Julie…."

„Es gibt gewisse Informationen, die nicht für alle gedacht sind, zumindest nicht gleich. Greers Artikel und der von Dey haben geheime Informationen beinhaltet, und ….", begann Barry.

„… sind daher genauso verboten wie Kritik an dem großen Superman? Wie kannst du nur einfach daneben stehen, Barry? Du bist sein Freund, oder nicht? Der einzige, den er vielleicht noch hat, und du tust nichts gegen all das? Redest ihm nicht ins Gewissen, sondern verteidigst ihn auch noch?! Wir erleben gerade den Tod der Pressefreiheit mit, Barry. Lois und Kara sind für die Wahrheit gestanden und für die Idee, dass sie alle wissen dürfen. Kritik sollte erlaubt sein, und jedem steht seine eigene Meinung zu! Wirst du auch daneben stehen, wenn sie kommen um mich abzuholen?!", fuhr Iris ihn wütend an.

„Ich … nein, natürlich nicht, ich….", stotterte Barry.

„Du hast recht, weißt du? Cecile gibt dir nicht die Schuld, sie kann auf sich aufpassen, die Lex Luthors dieser Welt beeindrucken sie nicht. Aber du stehst dem Mann zur Seite, der neben Lex Luthor steht, der zulässt, dass meine Kollegen verhaftet werden, der unsere Freunde, die in den Untergrund gegangen sind, jagt. Ich bin all die Jahre bei dir geblieben, weil ich dich liebe, weil ich dich kenne, oder das zumindest dachte, und ich weiß, dass du weißt, dass all das hier falsch ist, und trotzdem stehst du nur daneben und tust nichts, lässt dich von deiner Schuld paralysieren und siehst zu wie uns immer mehr von unserer Freiheit von dem Mann weggenommen wird, der sie eigentlich verteidigen sollte", fuhr Iris fort, „Und ich habe es satt darüber zu streiten. So satt. Ich muss an Nora denken und daran, was für ein Mensch einmal aus ihr werden soll. Sie soll eine Heldin werden, die Heldin, die wir kennengelernt haben, gleich zwei Mal. Die Heldin, die dem Mann nacheifert, den ich geheiratet habe. Aber dieser Mann ist tot. Ich weiß nicht wer du geworden bist, aber er bist du nicht mehr."

Iris schüttelte traurig den Kopf. „Ich verlasse dich, Barry. Und nehme Nora mit. Und wage es erst wieder zurück in unser Leben zu kommen, wenn du dein eigens auf die Reihe bekommen hast!"

Barry hätte gerne protestiert, doch er wusste, dass es nichts gab, was er sagen konnte um ihre Meinung zu ändern, und er wusste, dass sie mit allem, was sie sagte, Recht hatte, und er es verdient hatte sie zu verlieren. Wegen seiner eigenen Sünden.

Und trotzdem, trotzdem schaffte er es immer noch nicht sich von Superman abzuwenden. Vielleicht deswegen, weil er insgeheim der Meinung war, dass es dafür inzwischen viel zu spät war.


„Danke, dass du mich empfängst. Ich war mir nicht sicher…." Barry verstummte und blickte sich um. „Wo sind die Kinder?"

„William ist mit Mia unterwegs", erklärte ihm Felicity Smoak, „Nimm doch Platz." Sie deutete zum Esstisch, „Ich hab das von Iris gehört, tut mir leid."

„Sie hat jedes Recht zu gehen", erwiderte Barry, „Ich bin … einfach zu schwach um das Richtige zu tun, und das widert sie an. Es ist besser so." Er blickte sich in dem Holzhaus um. „Hier ist es friedlich. Hier hast du mit Oliver gelebt, bevor der Monitor ihn rekrutiert hat, nicht wahr?", wollte er dann wissen.

Felicity nickte. „Es waren die glücklisten Monate unseres Lebens", meinte sie, „Hier wollte ich Mia großziehen, und jetzt … nach Star City, tue ich das auch." Sie seufzte. „Oliver hat sich geopfert um das Universum zu retten. Denkst du manchmal, dass er bekümmert wäre, wenn er wüsste, was wir alle daraus gemacht haben?"

„Jeden Tag", gab Barry zu.

Sie schwiegen. „Wieso bist du hergekommen?", wollte Felicity dann wissen.

„Ich weiß, dass du dich nach Oliver Tod zurückgezogen hast, und dass du nach Star City wirklich nichts mehr mit all diesen Helden- und Schurkenzeug zu tun haben wolltest, aber ich brauche ein letztes Mal deine Hilfe. Ich muss herausfinden was mit Tal-Rho passiert ist. Superman plant der Pegasus-Hegemonie über all das den Krieg zu erklären, und so wie die Dinge im Moment stehen wäre das ein Krieg, den wir verlieren würden. Und um ehrlich zu sein, schlucke ich diese ganze Geschichte nicht. Er kommt zu einer Verhandlung, zu einem verdammten Test, und anstatt irgendetwas anderes zu tun bringen sie ihn einfach um? Das passt nicht zu den Aufzeichnungen über ihr Vorgehen. Es sei denn sein Tod wäre der Test, und in diesem Fall würde ich ihn gerne bestehen, also…." Er zuckte die Schultern. „Ich will, dass du die Obduktionsberichte hackst und alles rund um seinen Aufbruch und die Rückkehr seiner Begleiter", erklärte ihr Barry, „Vielleicht klammere ich mich nur an Strohhalme, aber... Iris hat recht, ich bin die ganze Zeit nur daneben gestanden, seit ich den einen Fehler gemacht habe, der Leben gekostet hat, habe ich mich nicht mehr getraut irgendetwas zu tun, und das soll sich jetzt ändern."

Felicity leckte sich die Lippen. „Ich will dir etwas zeigen", meinte sie, und zeigte Barry dann einen Haufen hinter einer falschen Wand versteckte Bildschirme und Computer. „Ich habe mich nicht so sehr zurückgezogen wie ich es habe aussehen lassen", erklärte sie, „Nach Smallville, da habe ich Archer reaktiviert. Es war nicht so schwer, Alena hat mir geholfen. Sonst weiß niemand davon, am allerwenigsten die Kinder… Ich habe alles, was in den letzten Jahren passiert ist, überwacht und aufgezeichnet. Ich war eine der Ersten, die Warworld entdeckt hat. Leider war ich nicht hier an meinen Computern, als Star City zerstört wurde, ich habe gerade in der falschen Woche Urlaub gemacht, wie es scheint. Das und irgendjemand mit sehr guten Hackerfähigkeiten hat versucht diesen Anschlag so lange zu verschleiern wie es ihm oder ihr möglich war. Aber ich habe seitdem Nachforschungen angestellt, und war nie wieder unaufmerksam. Ich habe alles, was du brauchst. Das und noch viel mehr." Sie setzte sich an ihre Tastatur und rief einen Haufen Icons auf und zeigte Barry dann ein Überwachungsvideo von Lex Luthor und Tal-Rho. „Die beiden haben einander oft besucht", erklärte sie, „Ich habe keinen Ton, aber ich habe das hier aus Lena Luthors Büro…" Sie zeigte ihm ein Transskript, in dem Lex erwähnte, dass er es für notwendig hielt Tal-Rho zu neutralisieren. Und dann zeigte sie ihm die Liste der DOD-Angestellten, die den Kryptonier zum Treffen mit der Pegasus-Hegemonie begleitet hatten. „Dieser Mann hier, Glen Miller … als er das Raumschiff betreten hat, gab es einen kurzen Glitch in der Überwachsungssoftware. Und ich habe spätere Aufzeichnungen von ihm auf der Erde gefunden, während sein Team unterwegs war. Aber als es wieder zurückkehrte, ist er aber aus dem Raumschiff wieder ausgestiegen."

„Es war also nicht Glen Miller, der mit auf dieser Mission war, sondern ein Betrüger", stellte Barry fest, „Ein Gestaltenwandler."

„Nein, er hat ein holographischen Bilderzeuger benutzt", sagte Felicity, „Ich habe festgestellt, dass nur eine Person in all der Zeit, die das Schiff weg war, auf keiner einzigen Überwachungsaufzeichnung von Archer aufgetaucht ist: Querl Dox, auch bekannt als Brainiac-5. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er in Lex Luthors Auftrag Tal-Rho ermordet hat."

Barry schüttelte ungläubig den Kopf. „Wenn du das alles weißt… wieso hast du Superman dann nichts davon erzählt? Oder sonst jemanden?", wollte er wissen.

„Nach allem, was mit den ganzen Journalisten passiert? Meine Tage als Heldin sind lange vorüber, Barry. Ich bin eine alleinerziehende Mutter, ich trage jetzt eine größere Verantwortung. Ich schulde es Oliver, dass seine Kinder gemeinsam unter der Anleitung ihrer Mutter aufwachsen können. Ich habe keine große Lust darauf das nächste Ziel auf Lex Luthors Liste zu werden. Und ganz abgesehen davon, im Grunde weiß ich nicht warum ich diese Daten weitegeben hätte sollen. Tot ist tot. Was ändert es wer es getan hat? Ich kann es im Grunde nicht beweisen, ich weiß nicht, ob die Pegasus-Hegemonie eingeweiht war oder nicht. Sie haben es zumindest nicht verhindert, und für Superman macht sie das vermutlich genauso schuldig wie als wenn sie selbst die Mörder wären", erwiderte Felicity, „Aber wenn du anderer Meinung bist, dann kannst du alle Daten von Archer haben, die du möchtest, und sie Superman zeigen."

Barry dachte einen Moment darüber nach. „Nein, noch nicht", meinte er dann, „Du hast recht, wir haben keine Beweise. Aber ich bin sicher, dass wir dazu in der Lage sind welche zu finden. Und sobald wir genug zusammengetragen haben, werden wir Superman den Fall gegen Lex Luthor vorlegen, und dann wird er einsehen, dass die Pegasus-Hegemonie nicht sein wahrer Feind ist."


Sie haben alle aufgegeben. Es war ein harter Gedanke, und schwer sich daran zu gewöhnen, doch es war die Wahrheit. Fünf Jahre später, und er lebte auf einer Welt ohne Helden. Superman war zu einem Despoten gewonnen, Kate und Alex und der Rest des Widerstands zu Soldaten, Frost und Ralph zu Flüchtigen, andere waren zu Schurken oder Mitläufern geworden, wieder andere hielten sich einfach raus, taten nichts, sahen einfach nur zu und weigerten sich Partei zu ergreifen.

Nachdem Cecile ihn abgewiesen hatte, hatte er Jefferson angerufen. Das letzte Mitglied der Liga, das ihm vielleicht noch helfen würde. Aber Jefferson hatte ihm erklärt, dass er sich nicht einmischen wollte, dass er vor Jahren aufgehört hatte auch nur zu versuchen Superman gut zuzureden, und bereit war für die unausweichliche Alien-Invasion. „Meine Familie und ich helfen den kleinen Menschen, wo wir können, weil alle anderen auf sie vergessen haben", hatte er Barry erklärt, „Lynn hilft den Opfern von Warworld, ich und meine Töchter denen der täglichen Alltagsverbrechen, während Kate damit beschäftigt ist Superman zu schaden, und Superman damit beschäftigt ist allen zu beweisen, dass er kein so schlechter Kerl ist wie alle denken, indem er erst recht schlechte Dinge tut. Mit all diesen Auseinandersetzungen will ich nichts zu tun haben. Vielleicht ist diese Welt noch zu retten, aber keiner von denen - keiner von euch, Barry - ist die Lösung dafür." Und dann hatte er aufgelegt. Barry fragte sich wie oft sein anderes Ich schon bei dem Versuch zu Black Lightning durchzudringen gescheitert war.

Was blieb ihm jetzt über? Durch Ceciles Zurückweisung hatte er keinen Weg mehr um Superman von seinem Plan abzubringen. Und den Widerstand konnte er auch nicht mehr so einfach mit reinen Gewissen unterstützten, und selbst wenn … ihnen fehlten einfach die Mittel um Superman rechtzeitig zum Gipfeltreffen zu entmachten.

Wenn ich wenigstens dieses Ding hier los wäre und zurück nach Hause könnte… Wütend starrte er auf seine Meta-Handschelle. Er versuchte sich darauf zu konzentrieren aus ihr heraus zu vibrieren, doch natürlich geschah nichts.

Er war wieder zurück in die Bar gegangen, in der er John Constantine getroffen hatte, doch der Magier tauchte nicht wieder aus dem Nichts auf. Dafür wurde Allegra neben Barry an der Theke sichtbar. „Es tut mir leid, dass es nicht so gelaufen ist, wie du gehofft hast", meinte sie, „Aber immerhin hast du die Luthors aufs Kreuz gelegt. Das ist doch etwas, oder nicht?"

„Damit kann ich aber niemanden retten", beklagte sich Barry, „Das war nur ein winziger Schritt, der im Grunde nicht viel verändert hat. Um irgendetwas von Bedeutung in dieser Welt hier zu verändern, bräuchte ich ein Wunder."

Genau in diesem Moment öffnete sich die Türe zum Saints and Sinners und ein Haufen Leute stolperte herein. „Also die 1920er waren ja nett, aber das machen wir trotzdem definitiv nie wieder", verkündete Sara Lance, „Jetzt ist es erst einmal Zeit für einen Drink. Barry! Es freut mich dich zu sehen, du wirst nie erraten was uns alles passiert ist!"

Allegra warf ihm einen vielsagenden Blick zu. „Du hast ein Wunder bestellt, ja?"

Ja, offenbar hatte er das.


A/N: Überraschung!

Reviews?