14. Kapitel: Es ist Zeit an die Arbeit zu gehen


Endlich war er die Meta-Handschelle los. Endlich konnte er wieder die Speed-Force durch seinen Körper pulsieren spüren. Endlich fühlte Barry Allen sich wieder wie Barry Allen.

Vermutlich wäre es klüger gewesen sofort los zurück in die Vergangenheit zu rennen, und das versuchte Barry auch, obwohl ihm Dig vorhersagte, dass es nicht funktionieren würde. Nur, dass es eben tatsächlich nicht funktionierte. Irgendetwas warf ihn wie eine Art Barriere zurück ins Jahr 2026 in Supermans Büro neben Dig.

Dieser warf ihm einen vielsagenden Blick zu. „Hab ich doch gesagt", meinte er, „Es gibt keine Abkürzungen für dieses Problem, Barry. Wenn wir es lösen wollen, dann müssen wir es hier und jetzt lösen."

Barry schüttelte den Kopf. „Ich verstehe das nicht", gab er zu.

„Diese Macht, die mich ruft, der wir helfen müssen, sie ist nicht nur mit der Erde verbunden, sondern auch mit dem Gefüge der Realität", erklärte Dig, „Wir müssen sie retten, wenn uns das nicht gelingt, dann wird es keine Zeitreisen mehr für dich oder sonst jemanden geben."

Der Brunnen vom Imperium hielt ihn also laut dieser Theorie irgendwie in dieser Zeit fest, und vermutlich auch die Legends. Soviel zu der Idee die Zeitlinie in Ordnung zu bringen.

Nun, vielleicht war das hier auch eine Lektion für ihn, die ihm beibringen sollte, dass er nicht einfach vor seinen Problemen davon rennen konnte. Egal wie gerne er das wollte.

„Wie finden wir sie also?", wollte Barry von John Diggle wissen.

„Ich weiß wo sich Brunnen befindet", erklärte ihm dieser, „Du kannst uns dorthin rennen. Wir müssen beeilen, möglicherweise ist es schon zu spät. Superman darf die Macht des Brunnens nicht in die Hände bekommen."

„Nun, ich hoffe dein Magen verträgt schnelles Reisen inzwischen besser", merkte Barry an und musterte den grünen Ring an der Hand seines Freundes. „Was genau kannst du damit eigentlich tun? Das habe ich, glaube ich, immer noch nicht ganz verstanden", merkte er dann an.

Diggle ballte seine Hand zu einer Faust und präsentierte Barry den Ring. „Mit dem hier, Barry, kann ich alles tun, was ich mir nur vorstellen kann", behauptete er.

Und Barry hatte keine Ahnung was das nun schon wieder zu bedeuten haben sollte.


Der Brunnen von Imperium sah nicht wirklich aus wie ein Brunnen, stattdessen sah er aus wie ein gigantischer Pilz. Ein gigantischer Pilz, der aus irgendwelchen Gründen in den Wäldern von Texas wuchs. „Ich kann es hören, es denkt und fühlt", informierte ihn Diggle, „Und im Moment ist es nicht gerade begeistert von uns."

Das könnte an den Kampf liegen, der direkt vor ihm stattfand. Die Legends bekämpften Superman, der sich weder von Astras Magie, noch von Nates Eisernen Fäusten oder den Windtricks der Tarazi-Geschwister beeindrucken ließ. Die Flammen aus Micks Kanone machten ihn genauso wenig Angst wie die Geschosse, die aus Kaylas Laserwaffe kamen. Nora Darhk war hier und schirmte ihren Sohn vor dem Kampf ab. Währenddessen hielt John Constantine Sara und Ava Sharpe mit seinen blauen Zaubern von Superman fern. Von Gary und den Alien-Babys war nichts zu sehen.

„Was ist nur mit dir los, John?!", wollte Nora Darhk in einem verzweifelten Tonfall wissen, „Du kannst doch nicht ernsthaft in Betracht ziehen Superman den Brunnen zu überlassen?!"

„Es tut mir leid, Liebes, aber mir ist schon klar, dass du nicht verstehst, was ich hier gerade tue. Dass es keiner von euch versteht", erwiderte Constantine und murmelte magische Worte, die dazu führten, dass sämtliche anwesende Legends sowie Kayla zu Boden gingen. Die einzigen, die noch standen, waren Nora und ihr Sohn.

Nora wandte sich an ihr Kind: „Liebling, du musst….", begann sie, doch Constantine hob mahnend seinen Finger und verkündete: „Mhm, mmh. Silentium!" Noras Sohn öffnete den Mund, doch es kamen keine Worte heraus.

„Gute Feen sind eine nette Idee, aber im Grunde nutzlos, wenn es darauf ankommt", meinte John Constantine.

„Aber ich bin es nicht!" John Diggle schloss sich den Kampf an. Er flog direkt auf Superman zu (offenbar konnte er jetzt fliegen), und schoss einen grünen Energiestrahl von seinem Ring aus auf den Kryptonier ab. Dieser wurde getroffen und zu Boden geschleudert.

Superman kam wieder auf die Beine. „Wie ich sehe, lässt du dich zur Abwechslung doch einmal blicken, Lantern der Erde", stellte er mit unverhohlener Abneigung in der Stimme fest, „Doch anstatt uns vor einer außerirdischen Bedrohung zu schützen, willst du mich daran hindern diesen Planeten zu retten."

„Ich rette diese Planeten, Kal-El", entgegnete Dig, „Ich rette ihn vor dir." Und dann schoss er noch einen grünen Strahl auf Superman ab, doch dieses Mal formte sich dieser zu einem riesigen Hammer und drosch auf Superman ein. Das ist zugleich beeindruckend und merkwürdig, dachte Barry.

Der Hammer schien Superman Schmerzen zuzufügen, doch offenbar keine besonders großen. Er hielt den Schlägen unbeeindruckt stand. Dann pustete er Diggle seinen Atem entgegen. Doch dieser errichtete mittels seines Rings ein grünes Kraftfeld vor sich, das ihn vor diesem Angriff schützte.

Barry fühlte sich immer noch schwach auf den Beinen, trotz der Rückkehr seiner Speed-Heilung. „Bitte!", rief er aus, „Es muss eine andere Lösung geben! Wir müssen uns nicht bekämpfen! Wir müssen uns nicht gegenseitig weh tun und einander umbringen! Das ist nicht notwendig! Wir wollen doch alle das Selbe: Das Beste für diese Welt!"

Sara rappelte sich mühsam vom Boden auf und lachte. „Nein, Barry, es gibt hier ein paar Mitspieler, die in Wahrheit nur das Beste für sich selbst wollen, falls dir das entgangen ist", keuchte sie, „Nicht wahr, John?"

„Allerdings Liebes", erwiderte John Constantine, „Aber es ist nicht gesagt, dass das, was am Besten mich ist, nicht auch am Besten für diese Welt ist…" Und dann ließ er noch einen Zauber los, der aber dieses Mal Superman traf, den zurückschleuderte, und beinahe in den Riesenpilz, der den Brunnen darstellte, krachen ließ. Besser gesagt der Zauber hätte ihn in den Pilz krachen lassen, wenn Barry nicht losgerannt wäre und Superman im letzten Moment abgefangen hätte.

„John, nein! Spooner ist noch dort drinnen!", keuchte Astra, die immer noch am Boden lag und wieder versuchte auf die Beine zu kommen, „Bitte, sie ist immer noch dort drinnen, wenn du jemand anderer hineingeht, dann … wer weiß was dann aus ihr wird…."

„Es tut mir wirklich leid, aber seht ihr, nur jemand der würdig ist, bekommt vom Brunnen besondere Kräfte verliehen", erklärte Constantine, „Jemand, der es nicht ist … Nun, lasst es uns mal so sagen: ihr wolltet immer wissen wie man Superman tötet? Das hier ist eure Antwort…" Und dann feuerte er noch einen Zauber auf Superman und Barry ab.

Barry fand sich alleine am Boden wieder und erkannte, dass Superman dabei war gegen den Pilz geschleudert zu werden; schon wieder. Doch dieses Mal gab es nichts, was er tun konnte, um zu verhindern, dass es geschah. Superman berührte den Pilz und wurde dann scheinbar von diesem absorbiert.

„Oh, John, was hast du getan?", stöhnte Zari.

Der außerirdische Riesenpilz schien aufzuleuchten.

„Was passiert jetzt mit ihm?!", wollte Barry wissen, doch alle waren zu beschäftigt damit den Pilz anzustarren um ihm zu antworten wie es schien.

Wenn der Pilz Clark töten würde, würde er vermutlich die Freundin der Legends gleich mit-töten, und so wie er im Moment aufglühte, vielleicht auch gleich den ganzen Planeten dazu.

Aber wenn man hineinfallen kann, kann man vielleicht auch wieder hinaus kommen. Immerhin nannten sie das hier Brunnen. Und er war ein Speedster. Er könnte sich hinein und hinaus phasen, zusammen mit allen, die er von dort drinnen retten konnte. In der Theorie zumindest.

Barry atmete tief durch, konzentrierte sich, und rannte los, direkt auf den Pilz zu, er schloss seine Augen und machte sich bereit zum Phasen. Er konnte hören wie andere seine Namen schrien, doch er achtete nicht auf sie. Er drang in den Pilz ein, konnte spüren wie er durch etwas hindurch phaste, und dann…..

… dann war mit einem Schlag wieder alles anders.


„Es ist wunderschön, nicht wahr?"

Barry befand sich am Geburtsort der Zeit und starrte in den Himmel auf und sah dabei zu wie das Multiversum dabei war zu entstehen. Wie aus einem hellen Licht Leben entstand, Universen, eines nach den anderen. Er drehte den Kopf und stellte fest, dass Oliver Queen neben ihm stand. Oliver, der aussah wie er ihn zuletzt gesehen hatte, Oliver als der Spectre.

„Wo sind wir hier?", wollte Barry wissen, „Das hier, das hier ist so nie passiert, oder doch?" Er blickte sich nach Sara um, nach Kara und Kate, Lex und Ryan Choi, nach J'onn, doch keiner der anderen Paragons war hier.

„Wir befinden uns im Inneren des Brunnen von Imperium", erklärte Oliver.

Barry blickte sich um. „Von mir aus", meinte er dann. Wenn er die Speed Force betrat, stellte sich ihm seine Umgebung ebenfalls in Form von vertrauten Orten dar, das hier war vermutlich ähnlich. Obwohl er sich nicht sicher war, warum ihm ausgerechnet der Geburtsort der Zeit gezeigt wurde. Er musterte den Spectre. „Und du bist … nicht Oliver, nehme ich an?", vermutete er dann, „Oder … bist du es doch?"

Verräterische Hoffnung umklammerte sein Herz, Hoffnung, der er nicht nachgeben wollte. Wenn Oliver noch leben würde, wenn er noch in irgendeiner Form da wäre, dann hätte er sich in all der Zeit seit der Krise irgendjemandem in irgendeiner Form gezeigt, dessen war er sich bewusst, und hätte nicht erst darauf gewartet, dass irgendjemand dumm genug wäre freiwillig in einen intelligenten außeririschen Pilz zu springen um mit ihm zu sprechen. Es sei denn natürlich, er wäre bisher zu schwach gewesen um anders mit ihnen zu kommunizieren. Und war Fungus nicht dafür bekannt, dass er auf eine Art und Weise, die Menschen nicht vollkommen begriffen, kommunizierte?

Der Mann neben ihm lächelte, antwortete aber nicht.

„Ich habe dich vermisst", erklärte ihm Barry, „Wir alle haben dich vermisst."

„Am Ende, Barry, sehen wir uns alle wieder", lautete Olivers Antwort darauf, „Das, was uns miteinander verbindet, das führt uns alle am Ende wieder zusammen."

„Darauf wollte ich nicht warten, deswegen bin ich ja erst in diesen Schlammassel geraten. Ich wollte sicher gehen, dass wir es überstehen werden, dass Iris es überstehen wird, doch stattdessen…." Barry seufzte. „Ich schätze es mangelt mir an Vertrauen. Und an Geduld."

Oliver lachte. „Entschuldigung", meinte er dann, „Es ist nur … du bist ein Speedster. Natürlich ist Geduld nicht gerade deine starke Seite."

Sie schwiegen einen Moment lang und betrachteten das wachsende Multiversum.

„Der Brunnen tötet niemanden", erklärte ihm Oliver, „Das hat John Constantine nie verstanden. Er gibt Leben, er nimmt es nicht. Manchmal ist das Leben, das er gibt, allerdings nur ein Halbleben. Manche Wunden kann auch der Brunnen nicht heilen."

„Ich bin also umsonst in den Pilz gesprungen - das ist es doch, was du mir damit sagen willst, ja?", vergewisserte sich Barry.

Oliver nickte. „Die Legende sagt, dass der Brunnen, demjenigen, der würdig ist von ihm zu trinken, magische Fähigkeiten verleiht", erklärte er, „Wir könnten auch sagen, dass er demjenigen, den er auserwählt, seinen größten Wunsch erfüllt."

„Wer Magie sucht, bekommt Magie durch ihn. Wer Leben sucht, erhält Leben durch ihn", erkannte Barry.

„Wer einen Weg sucht, das was er verloren hat, wiederzubekommen, der bekommt es wieder, auch wenn dazu Jahre vergehen und Zeitreisen involviert sein müssen", ergänzte Oliver, „Frag Spooner Cruz danach."

Barry schwieg und beobachte die Geburt des Multiversums. „Clark hatte recht, nicht wahr? Das Multiversum, es ist zwar gestorben, aber wir haben es wiederbelebt. Es gibt nicht nur unser Universum. Dort draußen gibt es andere", erkannte er, und dieser Gedanke tröstete ihn irgendwie. Nash, Harry, Sherloque und die anderen hatte er zwar nicht retten können, aber vielleicht lebte irgendwo dort draußen der andere Superman, den sie während der Krise getroffen hatten, oder der andere Barry Allen, oder vielleicht sogar beide andere Barry Allens. Und vielleicht lebte sogar Breacher irgendwo dort draußen, vielleicht war Jesse irgendwo dort draußen noch am Leben.

Und vielleicht ist das hier nicht mein Universum.

Er blickte Oliver an. „Alles, was ich mir wünsche, ist, dass sie alle das zurückbekommen, was sie verloren haben, alles, was ich möchte ist, dass sie erkennen, dass sie noch nicht aufgeben sollen", sagte er, „Aber das ist ein Wunder, den nicht einmal der Brunnen von Imperium zu erfüllen in der Lage sein sollte."

Oliver lächelte geheimnisvoll. „Ich habe dich auch vermisst, Barry", meinte er dann.


Kal-El schlug die Augen auf, und ließ sich dann von seinem Bruder auf die Beine helfen. Sie befanden sich mitten in der Wüste, stellte er fest. Unweit von Tal-Rhos Festung, nahm er an. „Alles in Ordnung?", wollte Tal wissen.

„Ich … ich bin mir nicht sicher, was passiert ist", erklärte ihm Kal-El. Er schüttelte den Kopf. Dann musterte er Tal-Rho. „Ich dachte, dass du tot bist", merkte er an.

Tal-Rho lachte. „Wie kann ich denn tot sein, Kal-El", wollte er wissen, „wenn ich doch immer in deinem Herzen bin?" Er deutete auf Kal-Els Stirn. „Und in deinem Kopf."

„Ich…." Kal-El wusste nicht, was er dazu sagen sollte.

„Weißt du noch damals, als du mir gesagt hast, dass es keine Entweder/Oder-Entscheidung ist? Dass ich nie mehr alleine sein muss? Dass ich nicht alleine bin?", fuhr Tal-Rho fort, „Das waren genau die richtigen Worte, die Worte, dich immer hatte hören wollen, die Orte, die ich hatte hören müssen. Die mich erlöst haben. Und weißt du warum?"

Kal-El ließ seinen Blick durch die Wüste gleiten. „Weil es weh tut alleine zu sein", erwiderte er leise.

Tal-Rho nickte und antwortete nichts.

Das Schweigen dauerte einige Zeit lang an.

„Was wolltest du wirklich vom Brunnen, Kal-El?", wollte Tal-Rho dann wissen, „Du bist nicht zu ihm gegangen um ihn dazu zu überreden oder zu zwingen die Pegasus-Hegemonie zu bekämpfen, nein. Du wolltest etwas anderes, nicht wahr? Du wolltest Magie für dich selbst, die Magie, die notwendig ist um das zurück zu bringen, was du verloren hast."

Kal-El lachte bitter. „Du musst es mir gar nicht erst sagen, ich weiß es selbst: Es ist unmöglich. Nichts kann die Toten zurückbringen, nicht wirklich", erkannte er, „Lois, Jonathan, Jordan …. Nichts kann sie mir zurückbringen."

Er konnte spüren wie sich Tränen in seinen Augen sammelten. „Nichts und niemand kann mir meine Familie zurückbringen." Er warf Tal-Rho einen bitteren Blick zu. „Und nichts und niemand kann Clark Kent zurückbringen. Er ist fort. Für immer."

Tal-Rho schwieg.

„Und ich weiß, dass er schwach war, dass ihn niemand respektiert hat, nicht wirklich, und ich weiß, dass ein Tollpatsch war, der die Wahrheit über sich selbst mit nur so wenigen teilen konnte, aber er wurde geliebt, von so vielen Menschen, er hatte eine Familie, er hatte Freunde, er hatte Hoffnung und Glauben, und er hat sich seiner Angst entgegen gestellt anstatt sich von ihr regieren zu lassen. Und ich vermisse ihn", fuhr Kal-El fort, „An manchen Tagen vermisse ich ihn so sehr, dass es weh tut."

Tal-Rho schenkte ihm ein rares Lächeln. „Ich weiß", erwiderte er, „Ich vermisse ihn ebenfalls."


„John, was hast du nur getan?!" Zari Tarazi starrte John Constantine schmerzerfüllt an.

„Ich musste es tun", erklärte ihr der Magier, „Es war der einzige Weg alles wieder gutzumachen."

Zari schüttelte den Kopf. „Aber Spoons….", setzte sie an, „Du hast sie geopfert, schon wieder."

„Nein, das habe ich nicht. Spooner ist gut und rein. Der Brunnen wird sie beschützen, so wie er es schon einmal getan hat, damals als sie noch ein Kind war", entgegnete Constantine, „Und ich konnte ja nicht ahnen, dass Speedy Gonzales da einfach hineinspringen wird…" Er zuckte die Schultern. „Aber es musste sein." Er musterte zuerst sie und dann die restlichen versammelten Legends - Sara, Ava, Nate, Behrad, Astra, Mick und Kayla sowie Nora Darhk und ihren Sohn- abwechselnd. „Ich habe euch bereits einmal im Stich gelassen, ich wollte es nicht noch einmal tun. Also habe ich es beendet."

John Diggle schüttelte wütend seinen Kopf. „Du hast Superman an ein mächtiges verletztes Alien, das eigentlich unser Verbündeter sein sollte, über das wir aber kaum etwas wissen, verfüttert. Ein Alien, das mich um Hilfe gebeten hatte, eben weil es nichts mehr mit all euren Machtkämpfen hier zu tun haben wollte. Und das hast du wirklich für eine gute Idee gehalten?!", wollte er empört wissen.

„Ich habe nie gesagt, dass es eine gute Idee ist", widersprach Constantine, „Aber es war die einzige Möglichkeit Superman ein Ende zu setzen." Er warf Dig einen herausfordernden Blick zu. „Du hast dich ja im All versteckt, Kumpel, aber wir anderen waren hier auf der Erde und haben miterlebt, was er alles überlebt hat. Ich habe es miterlebt. Das hier, das ist es, was er verdient hat, was Kate Kane und ihre Freunde nicht geschafft haben, was John Henry Irons nie erreicht hat, was nicht einmal Mongul geglückt ist. Ich habe beendet, was Jonathan Crane vor all den Jahren begonnen hat."

„Du hast Ray gerächt", korrigierte ihn Nora Darhk, „Auf Kosten von uns allen." Sie deutete auf ihren immer noch stummen Sohn, der nach wie vor nicht sprechen konnte.

„Als hättest du das nicht gewollt. Ich kann mich noch gut an eine Zeit erinnern, in der dir nichts wichtiger war als deine Rache", gab John zurück.

Nora deutete auf ihren Sohn. „Ich habe jetzt andere Prioritäten. Und außerdem … hätte Ray das hier nicht gewollt. Das weißt du, du hast ihn gut genug gekannt, um das zu wissen", erklärte sie.

Sara starrte auf den riesigen Pilz, der immer heller leuchtete. „Mir gefällt das nicht", meinte sie, „Ich kann mich nicht daran erinnern, dass der Brunnen sich jemals zuvor so verhalten hätte. Vielleicht hast du damit nicht nur Superman umgebracht, John, sondern uns alle!"

Kaum, dass sie das gesagt hatte, öffnete sich eine Art Portal in der Membran des Pilzes, und im nächsten Moment kam eine Gestalt aus diesem Portal geflogen und segelte durch die Luft.

Dig flog los um sie aufzufangen, und erwischte sie gerade noch rechtzeitig, bevor sie auf den Boden aufprallen konnte.

„Ist es Spooner?", wollte Astra wissen.

Doch die Haare der Frau in Digs Armen waren blond, ihre Haut war hell, und sie war um einiges größer als Spooner Cruz.

„Ist das …. Kara?!" Sara staunte nicht schlecht. Und da war sie nicht die Einzige.

Diggle half der erschöpften Frau langsam aber sicher wieder auf die Beine. „Wo kommst du denn her, Supergirl?", wunderte sich Diggle.

„Ich war in der Phantom-Zone gefangen", erklärte ihm Kara Danvers alias Supergirl und klopfte sich Staub von der Kleidung, „Schon wieder. Kal hat mich dorthin verbannt." Sie sagte es ohne jede Bitterkeit, doch man konnte den Schmerz in ihren Augen erkennen. „Wie lange war ich weg?", wollte sie dann wissen.

„Jahre", erklärte Diggle.

„Ich verstehe nicht … wenn sie in der Phantom-Zone war, wieso ist sie dann vom Brunnen ausgespukt worden?", wunderte sich Nate Heywood.

„Er hat ein Portal in die Phantom-Zone geöffnet", erkannte Sara, „So wie er damals ein Zeitportal für Spooner als Kind geöffnet hat."

„Aber warum hat er das getan?", wundert sich Astra, „Spooner hatte Kontakt zu ihm, Supergirl ist ihm nie begegnet."

Sara musterte den nun wieder hell glühenden Pilz. „Er will uns helfen", erkannte sie, „Der Brunnen hat eine Seite gewählt, und es ist unsere!"

Und dann hörte der Pilz auf einmal auf zu glühen, seine Konturen waren mit einem Mal undeutlich zu erkennen, und dann schien er in sich zusammenzufallen. Das Fungus-Netz in der Erde schien zu verschwinden, zog sich immer mehr in sich zusammen, und dann verschwand es unter einem hellen Aufleuchten endgültig. Zurück blieben nur drei Gestalten, die sich mühsam vom Boden aufrappelten.

Es handelte sich um eine kleingewachsene Frau, sowie um den Flash und Superman.

„Spooner!" Astra eilte zu ihrer Freundin um zu kontrollieren, ob es ihr gut ging. Sara trat zu dem Flash. „Barry? Alles in Ordnung?", wollte sie wissen.

Der Flash blinzelte. „Ich denke schon", meinte er.

Superman eilte niemand zu Hilfe, doch er kam von selbst wieder auf die Beine. „Wenn das ein Anschlag auf mein Leben war, John Constantine, dann ist er missglückt", verkündete er, hob seinen Kopf, sah sich um und … erblickte Supergirl. „Kara?!", keuchte er ungläubig.

Supergirl warf ihn einem vorsichtigen Blick zu. „Ja, ich bin es", meinte sie, „Ich bin zurück."

Superman starrte sie einen Moment lang schweigend an, schien sie zu studieren. Ihr Kostüm zwar zerschlissen, ihre waren Haare verfilzt und eindeutig schon lange nicht mehr gewaschen worden, und da lag etwas in ihren Augen, ein alter Schmerz, der zugleich auch ein akuter Schmerz war, der sie aber in keinerlei Hinsicht zu beeinflussen schien, denn sie stand aufrecht, blickte ihn an, und schien nicht vorzuhaben auch nur einen Zentimeter zurückzuweichen.

„Wir dürfen keine Zeit verlieren", erklärte Superman dann, „Das Treffen mit der Pegasus-Hegemonie steht bevor. Der Brunnen von Imperium kann uns nicht mehr helfen. Er ist versiegt." Er warf nur einen kurzen Blick auf die Stelle, an der zuvor der riesige Pilz gestanden hatte, und die nun nur noch ein Erdloch war. „Ich bin hergekommen um die Erde zu retten, aber ich habe hier keine Rettung gefunden", schloss er.

„Was hast du dann gefunden?", wollte John Constantine wissen, „Der Brunnen … der Brunnen hat dich doch nicht etwa für würdig befunden? Besitzt du nun etwa … Magie?"

Superman warf ihm einen kurzen Blick zu. Und dann lächelte er. „Der Brunnen gibt einem das, was man sich von ihm wünscht, John Constantine", erklärte er, „Für dich wäre es Magie, weil es für dich immer Magie ist. Alles, was das Leben für dich lebenswert gemacht hat, war deine Magie. Ich wollte niemals Magie. Und ich brauche sie auch nicht. Ich brauche sie nicht um die Pegasus-Hegemonie zu besiegen. Und ich werde sie besiegen. Ihr werdet schon sehen."


A/N: Das war ein psychologisches Kapitel.

Mit Oliver. Vielleicht.

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