16. Kapitel: Der Weg und das Ziel


Kara war sich nicht sicher, was sie sich erwartet hatte. Doch mit diesem kleinen grauen Wesen, das genauso aussah wie die angeblichen Roswell-Aliens, hatte sie auf jeden Fall nicht gerechnet. Das Alien blickte die versammelten Helden an. Superman machte einen Schritt vor, auf es zu. „Willkommen auf der Erde", begann er, „Ich bin…"

Das Alien öffnete den Mund und stieß unverständliche Phrasen aus anstatt ihn ausreden zu lassen. Dann schwieg es wieder. Alle warfen einen fragenden Blick auf Brainy, doch der schüttelte nur den Kopf. Wenn nicht einmal er diese Sprache verstand, dann war das kein gutes Zeichen.

„Es tut mir leid, aber wir haben nicht verstanden", erklärte Superman dieses Mal auf Kryptonisch, „Wenn ihr vielleicht auf Kryptonisch sprechen könntet, dann bin ich sicher, dass wir eine gemeinsame Basis für unsere Kommunikation finden werden."

Das Alien blickte ihn nur stumm an, sagte aber nichts.

„Was meinst du, Spooner?", wandte sich Sara an Spooner Cruz.

Diese schüttelte den Kopf. „Tut mir leid, aber ich spüre gar nichts. Seit ich mit dem Brunnen verschmolzen war, ist es anders. Ich kann euch nicht einmal sagen, ob das überhaupt ein Alien ist oder nicht nur eine besonders glaubwürdige holographische Projektion", meinte sie.

„Was auch immer ihr uns sagen wolltet, ich bin sicher, dass wir einen Weg zu gemeinsamen Frieden finden können", erklärte Superman dann, wieder auf Kryptonisch.

Das Alien reagierte wieder nicht. Superman wurde langsam aber sicher ungeduldig. „Was soll das? Wir verstehen euer komisches Geheule nicht, das müsst ihr doch begreifen!", erregte er sich, „Wenn das hier ein Test sein soll, dann fallen wir offensichtlich durch! Das tut mir ja auch leid, aber ihr seid diejenigen, die unseren Boten unprovoziert ermordet habt, also seid ihr uns zumindest irgendeine Art von Erklärung schuldig!"

Das Alien schwieg weiterhin hartnäckig.

„Also gut. Ihr bedroht unsere Welt, ermordet meinen Bruder, kommt hierher und weigert euch mit uns zu sprechen, wenn ihr denkt, dass ich…", setzte Superman an, doch Kara trat nach vorne und legte ihm eine Hand auf den Arm.

„Kal, nicht", meinte sie entschlossen, „Du hast es versprochen. Versau das hier nicht. Soviel bist du mir schuldig!" Sie warf ihm einen festen Blick zu. Er wandte den Blick von ihr ab und riss sich zusammen. „Also schön", meinte er, dann blickte er sich nach John Constantine um. „Etwas Hilfe wäre jetzt nicht ungewollt", merkte er an.

Constantine murmelte ein paar Worte, und ließ dann einen Zauber los, der jedoch harmlos um das Wesen herum verpuffte. „Wie ich es mir dachte", murmelte der Magier, „Das hier ist nicht das, was es zu sein scheint. Seht selbst."

Das Alien glühte einen Moment lang auf, und dann verschwand es, und an seiner Stelle erschien eine Art Metallgehäuse. „Ein Projektor", stellte Brainy fest.

„Noch mehr Spiele, noch mehr Prüfungen", kommentierte Superman diese Enthüllung wütend, „Wir sollten dort hinauf zu ihren Schiff fliegen und ihnen zeigen, was wir davon halten…" Er knirschte mit den Zähnen. „Aber", fügte er dann hinzu, „wir wollen ja keinen Krieg los treten."

Er wandte sich an die Anderen. „Was jetzt?", wollte er wissen.

„Achtung!", rief Brainiac-5 auf einmal auf, „Es lädt sich auf!"

Das Metallgehäuse schien einen Moment lang rot zu glühen, und dann feuerte es etwas ab - einen Art Energiestrahl, der sich in alle Richtungen ausbreitete und auf alle versammelten Helden zuschoss.

Kara sprang los und landete vor Alex und Kelly um ihre Schwester vor dieser Energie abzuschirmen. Sie konnte sehen, dass Constantine einen Zauber murmelte und eine Art magisches Schutzschild um so viele von ihnen wie möglich aufzubauen. Diggle benutzte seinen Ring und baute eine grüne Energiewand um sich und diejenigen, die neben ihn standen, auf. Frost errichtete eine Eiswand, während Elongated Man versuchte sich um die Familie Pierce herum zu schlängeln und aufzublasen um sie so zu schützen. Die Hawks hatten jeweils ein Mitglied der Legends geschnappt und sich mit diesem in die Luft erhoben, während die Vixen-Schwestern gemeinsam in die Luft schwebten. John Henry Irons aka Steel hatte Kate in die Lüfte mitgenommen. Superman, erkannte Kara, hatte sich vor Sam Lane gestellt.

Die rote Energie durchdrang alles - Constantines Zauber, Diggles grüne Energiewand, das Eis und sämtliche Körper, die sich noch in seiner Schussbahn befanden. Allerdings schien sie auch nichts anderes zu bewirken.

„Jetzt reicht es aber!" Wütend zerstörte Superman das Metallgerüst mit seinem Hitzeblick. „Seht ihr endlich ein, dass sie eindeutig nicht in Frieden hier sind?!"

In diesem Moment wurde noch etwas oder jemand unter gleißenden Licht heruntergebeamt. Es handelte sich um eine humanoid wirkende Gestalt, doch sie glühte, und ihre Haut war türkis. „Ihr irrt euch. Von uns droht euch keine Gefahr", erklärte die Gestalt den Versammelten, „Wir haben euch geprüft und haben euch für würdig erachtet. Trotz euer Inneren Streitigkeiten seid ihr zusammengestanden, als das Schicksal eurer Welt auf dem Spiel stand. Ihr habt nicht zuerst angegriffen, habt versucht zu kommunizieren und zu verhandeln. Der Schutz euer Nächsten war euch wichtiger als die Zerstörung eines Feindes, und ihr habt erst Gewalt gegen uns angewandt, nachdem wir euch nach eurem Dafürhalten angegriffen haben."

Die Gestalt nickte den Helden zu. „Wir sehen, dass sich hier viele unterschiedliche Wesen versammelt haben. Kryptonier, Thanagarianer, Menschen, veränderte Menschen, und sogar Mischlinge. Wir haben hier eine Naltorianerin, und einen Coluaner, Magiebegabte, und mit Technik ausgestattete Kämpfer. Ihr seid uns ähnlich, ein Kollektiv, das sich aus vielen verschiedenen Bestandteilen zusammensetzt. Wir wissen, dass nicht immer Einigkeit unter euch geherrscht hat, nicht einmal jetzt herrscht sie, trotzdem ward ihr bereit eure Konflikte zurückzustellen und zusammenzustehen, als es notwendig wurde", sagte sie, „Wir sehen Potential in euch. Das Potential zur Veränderung. Das Potential zur Entfaltung. Ihr könnt euch weiterentwickeln, so wie wir uns weiterentwickelt haben."

Die Gestalt legte eine kurze Pause ein, bevor er in veränderten Tonfall fortfuhr. „Doch wir mussten sicher gehen. Nachdem unser ursprüngliches Treffen mit euren Vertreter zur Katastrophe wurde, waren wir verunsichert." Sie wandte sich Superman zu. „Uns ist klar was du uns vorwirfst, doch nicht wir haben deinen Botschafter ermordet. Der Coluaner war es."

Supermans Kopf wirbelte herum. „Was, Brainy? Du?!", entfuhr es ihm erbost, „Warum?"

„Oh, das … Nun siehst du … Brainiac-5 ist nicht mehr hier", erklärte Brainy in vollkommen verändertem Tonfall.

„Brainy?", echote Kara geschockt.

„Es ist wieder passiert", stellte Nia mit belegter Stimme fest, „Es ist der andere Brainiac. Sein Programm wurde überschrieben."

„Nicht ganz, er ist noch hier drinnen und schreit um Hilfe, es ist köstlich", meinte Brainiac hämisch, „Aber ich habe nicht vor ihn wieder herauszulassen, nicht dieses Mal. Er ist schwach, ein pathetischer kleiner Wurm, der mit seinen eigenen Gefühlen nicht klar kommt. Ich hingegen, ich bin überlegen, und ich weiß was zu tun ist und wann es zu tun ist. Dein Bruder, Kal, war verrückt. Es war notwendig dich und unser ganzes Reich von ihm zu befreien. Darüber waren Lex, Lena, und ich uns einig."

Superman wirkte als hätte man ihn geschlagen. „Darüber unterhalten wir uns noch", versprach er, und es klang mehr nach einer Drohung als einem Versprechen.

„Die Wahrheit ist unser Geschenk an euch", erklärte die Gestalt, die das Pegasus-Hegemonie vertrat, „Wir wissen, dass ihr noch Jahrzehnte, vielleicht sogar Jahrhunderte brauchen werdet, bis ihr eure volles Potential erreicht habt. Doch wir erwarten diesen Tag voller Spannung. Bis dahin: Lebt wohl."

Nach diesen Worten wurde die Gestalt wieder davon gebeamt. Und damit schienen die Verhandlungen vorbei zu sein.


„Und das war's jetzt also, ja? Nun, mir kommt das wie ein Anti-Klimax vor", meldete sich Ralph Dibny schließlich zu Wort, „Nicht, dass ich mich darüber beschweren will, dass wir nicht getötet wurden, aber…"

„Nein, nein, es ist nicht vorbei", verkündete Superman.

„Oh, Kal, nein, bitte….", murmelte Kara und stellte sich wieder direkt neben ihn.

„Wir haben ihren Test bestanden, das stimmt. Aber sie haben unseren nicht bestanden. Sie halten sich für weiterentwickelt, uns und auch allen anderen überlegen, sie ziehen durchs Universum und prüfen andere Welten, und vernichten all jene, die ihre Prüfung nicht bestehen", grollte er, „Und genau damit beweisen sie, dass sie nicht würdig sind, dass sie nicht besser sind als diejenigen, die sie vernichten. Sie sind eine Gefahr für alle anderen Welten dort draußen. Für Argo, das Colu, Naltoria und für so viele andere Welten. Sie rechnen nicht mehr damit, dass wir es wagen sie zur Verantwortung zu ziehen, und genau das ist unsere Chance. Wir müssen die Tatsache, dass sie keine Gefahr in uns sehen nützen und sie angreifen, solange wir noch eine Chance dazu haben!"

„Kal, nein….", begann Kara.

„Was, wenn sie eines Tages wiederkommen, uns erneut prüfen, und wir dieses Mal ihre Prüfung nicht bestehen?!", argumentierte Superman, „Wir dürfen sie nicht davon kommen lassen! Wir müssen etwas tun! Jetzt!" Er blickte von einem versammelten Helden zum nächsten. „Wir waren doch alle der Meinung, dass wir vereint stehen müssen", verkündete er, „Lasst uns die Tatsache, dass wir gerade vereint sind, ausnützen! Lasst uns mehr als nur die Erde von Heute retten, lasst uns die Erde von Morgen und das ganze Universum gleich mit retten!"

„Ich halte das für einen annehmbaren Vorschlag", meinte Brainiac.

„Bin ich die Einzige, die das jetzt nicht überrascht?", wollte Kate wissen.

Kara seufzte. „Ich hatte gehofft, dass deine Begegnung im Inneren des Brunnens von Imperium dich verändert hat, aber … wie es scheint hast du dich nicht genug geändert. Nein, Kal, wir werden einer potentiellen Gefahr, die uns nichts getan hat und sich nach eigenen Angaben geändert hat, nicht einfach nur deswegen in den Rücken schießen, weil sie arrogant ist", sagte sie, „Ich habe es dir angekündigt, und sage es dir jetzt wieder: Wenn du vorhast das zu tun, dann werde ich dich aufhalten. Wenn du die Pegasus-Hegemonie unprovoziert vernichten willst, dann musst du vorher an mir vorbei."

Superman musterte sie einen Moment lang nachdenklich. Dann meinte er: „Ich lasse mich nicht davon abzuhalten das zu tun, was notwendig ist. Wenn du mich davon abhalten willst … dann viel Glück. Lass dir eines aber gesagt sein: Ich bin nicht mehr der Mann, den du gekannt hast. Wenn du denkst, ich sei immer noch der schwache Held von früher, dann täuscht du dich."

„Du warst früher nicht schwach, Kal", erwiderte Kara, „Du warst gut. Das ist ein bedeutender Unterschied."

Superman starrte sie noch einmal kurz an, und dann schlug er mit einem Mal ohne Vorwarnung nach ihr. Kara wäre beinahe vom dem Schlag getroffen worden, doch im letzten Moment gelang es ihr auszuweichen. Und dann, dann schlug sie zurück.


Es war ein Kampf der Giganten. Als Superman unter der Kontrolle von Rhea gestanden hatte, hatten Superman und Supergirl schon einmal gegeneinander gekämpft, doch dieses Mal war anders. Dieses Mal war keine Gedankenkontrolle im Spiel, und dieses Mal hielt sich keiner von beiden zurück, dieses Mal gaben beide alles. Sie hämmerten aufeinander mit harten kryptonischen Fäusten ein und schenkten einander nichts.

Die anderen Anwesenden beobachteten den Kampf geschockt. Keiner von ihnen hatte die beiden Kryptonier jemals so kämpfen sehen, so vollkommen ohne jede Zurückhaltung, so wild und wütend, so unbeherrscht.

Alex Danvers sah entsetzt dabei zu wie Superman ihre Schwester verprügelte. Und natürlich wollte sie dazwischen gehen, doch ihre Freundin Kelly hielt sie zurück. „Nein, warte, du kannst dich da jetzt nicht einmischen. Denk daran, was mit Ray Palmer und Ryan Choi passiert ist. Kara kann seinen Kräften standhalten, du nicht", meinte Kelly, „Außerdem ist das hier etwas, was sie tun muss. Glaub mir, ich weiß wovon ich rede. Das hier ist die notwendige Katharsis, die sie braucht."

„Aber … aber er verprügelt sie wirklich böse", wandte Alex ein, die wie alle anderen auch das Blut spritzen sehen konnte, „Was wenn … was wenn sie verliert?"

„Sie wird nicht verlieren", meinte Kelly überzeugt.

„Ich habe sie immer beschützt, Supergirl hin oder her. Ich kann doch nicht einfach nur daneben stehen", argumentierte Alex.

„Doch, das kannst du", widersprach Kelly, „Das musst du, weil es das ist, was Kara von dir erwarten würde."

Alle anderen kamen gar nicht erst auf die Idee sich einmischen zu wollen, wer würde schon in einen Kampf der Giganten geraten wollen?

Zunächst sah es so aus als ob Superman mit seiner Warnung nicht unrecht gehabt hätte, er schien die langsam aber stetig die Oberhand in diesem Kampf zu gewinnen.

Doch dann, nach einem besonders harten Schlag, der Supergirl direkt zu Boden sandte, änderten sich die Dinge. „Gib auf und bleib unten", sagte Superman zu seiner Gegnerin, „Dann bin ich nicht gezwungen dir weh zu tun."

Supergirl funkelte ihn wütend auf, kam wieder auf die Beine, und griff dann härter und verbissener an als zuvor, sie wurde schneller, ihre Schläge trafen öfter und schienen härter zu werden, und Superman, Superman wurde tatsächlich immer mehr in die Defensive gedrängt.

Die Zuseher konnten es kaum fassen, aber Supergirl war wirklich dabei zu gewinnen. Superman stolperte zurück, verlor seine Bodenhaftung, und ging nieder. Er versuchte wieder auf die Beine zu kommen, doch es gelang ihm nicht.

Supergirl stand schwer atmend und blutend über ihn.

Superman wischte sich das Blut von den Mundwinkeln. „Na mach schon!", forderte er, „Bring es zu Ende!"

„Nein, du bist besiegt, ergib dich, sieh ein, dass du verloren hast, und dann ist es vorbei", erwiderte Supergirl.

„Niemals!" Superman versuchte sich wieder hochzustemmen, allerdings ohne Erfolg. „Wenn du mich aufhalten willst, dann müsst du mich schon umbringen, Kara! Na los, töte mich! … Bitte Kara, töte mich!" Der letzte Satz klang nur noch nach purer Verzweiflung.

„Nein", wiederholte Kara, „Ich werde dich nicht zu ihnen schicken."

„Dann tue ich es!" Kate Kane trat mit einer grün leuchtenden Pistole vor den am Boden liegenden Kryptonier. „Ihr habt es miterlebt. Er ist nicht bereit dazu sich zu ändern. Er wird uns alle umbringen, sei es nun absichtlich oder unabsichtlich."

„Wo hast du das Kryptonit her?", keuchte Superman.

„Ich habe es mir besorgt, und glaub mir das war ein hartes Stück Arbeit", erwiderte Kate, „Ich habe Jahre und viele Ressourcen gebraucht." Sie richtete die Waffe auf Superman. „Aber jetzt kann ich uns alle dadurch von dir befreien."

„Kate, nicht!", rief Alex Danvers, „So sind wir nicht. Wir haben vielleicht fragwürdige Dinge getan, aber wir sind immer noch die Guten!"

„Es gibt keine Guten!", lautete Kates einzige Antwort, und sie schien bereit den Abzug zu drücken. Doch Kara trat neben sie und legte ihre Hand auf die Waffe. „Kate, nicht. Bitte", meinte sie, „Wenn du das tust, dann gibt es kein Zurück mehr. Und ich habe schon so viel verloren. Ich will nicht auch noch dich verlieren." Kate gab einen knurrenden Laut von sich. Doch dann ließ sie die Waffe sinken.

„Vergesst nicht, dass er Superman ist. Was wollt ihr mit ihm machen?!", wollte sie dann unwirsch wissen.

„Wir sperren ihn ein", erklärte John Henry Irons, „Wir sperren ihn ein, und dann helfen wir ihm, wie wir es schon vor Jahren hätten tun sollen."

„Ich brauche keine Hilfe!", behauptete Superman.

„Nun, soweit würde ich nicht gehen", ließ sich Brainiac vernehmen, und dann, bevor irgendjemand etwas tun konnte, schoss er einen silbernen Energiestrahl auf Superman ab.

Zari, Lita, Mary Hamilton und Nia gaben erschrockene Schreie von sich, doch Superman schien unverletzt. Ganz im Gegenteil, seinen Wunden schienen wie durch Zauberhand geheilt zu sein. Er erhob sich wieder und betrachtete ungläubig seine Hände. „Ich fühle mich … wie neugeboren", stellte Superman fest.

„Silbernes Kryptonit", erklärte Brainiac, „Es hat deine Fähigkeit gelbes Sonnenlicht zu absorbieren potenziert. Wir sind soweit gekommen, Kal, wir können jetzt nicht aufhören. Es gibt keinen Grund dich verhaften oder töten zu lassen. Du kannst immer noch gewinnen. Wir können immer noch gewinnen."

Kara und Kate traten einen Schritt zurück.

„Wie ich sehe, bin ich gerade rechtzeitig angekommen." Der Flash kam zwischen ihnen und Superman zum Stehen. „Tut mir leid, dass ich weg war, aber ich hatte etwas Dringendes zu erledigen."

„Barry", stellte Superman fest, „Ich bin stärker als jemals zuvor. Denkst du wirklich, dass du mich besiegen könntest?"

„Nein", erwiderte der Flash, „Deswegen habe ich Verstärkung mitgebracht. Siehst du, wie sich herausgestellt hat, hat der Tod des Brunnen von Imperium meine Fähigkeit zur Zeitreise wieder hergestellt…."

Hinter Barry traten zwei Gestalten aus dem Schatten, bei der einen handelte es sich um einen zweiten Brainiac-5, und bei der anderen … um niemand anderen als Clark Kent.

„Ich habe einen kurzen Abstecher in die Vergangenheit gemacht", erklärte Barry, „Und ihnen erzählt, was aus ihnen wird. Sie waren nicht gerade erfreut."

Der böse Brainiac aus dieser Zeit lachte. „Denkst du wirklich dieses minderwertige Modell würde mir Angst machen?!", spottete er.

„Das wird sich zeigen, nicht wahr?", meinte Brainiac-5 und flog direkt auf den anderen Brainiac zu. Dieser fing ihm im Flug ab, und erhob sich dann zusammen mit seinen Gegner in die Lüfte.

„Ich bin stärker als jemals zuvor", meinte Superman und musterte Clark Kent mit seiner Brille, seiner flanellenen Kleidung, und seinen wirren Haaren, „Du hast keine Chance gegen mich. Selbst Kara hatte Mühe mich zu schlagen, und das war vor meinem Power-Up."

„Wir werden sehen", erwiderte Clark nur, und stürmte dann schnell auf Superman zu. Dieser packte seinen Gegner und erhob sich ebenfalls in die Lüfte.

Barry sah wie jemand mittels der Speed Force abhauen wollte. Es war Kristen Kramer. „Oh, nein, das tust du nicht!", verkündete er und nahm die Verfolgung auf.

Sam Lane hob seine Hände. „Im Gegensatz zu den anderen ergebe ich mich", verkündete er, „Ich bin mir zwar nicht sicher, wieso ich das, angesichts der Tatsache, dass ich ein Leiter des DODs bin und das Kriegsrecht herrscht, tun sollte, aber nur zur Sicherheit tue ich es trotzdem."

John Henry Irons stellte sich neben ihn und legte ihm seine Hand auf die Schulter. „Ihnen wird Gerechtigkeit widerfahren, Sam", versprach er, „Aber Sie müssen die Verantwortung für die Taten Ihrer Behörde und die von Superman übernehmen."

„Sind Sie da sicher? Denn ich habe Superman schon öfter kämpfen sehen, und ich frage mich was genau euch alle dazu bringt anzunehmen, dass er verlieren wird?", warf der General ein.

„Er wird verlieren", meinte Kara, „Weil er das im Grunde seines Herzen möchte."


„Du bist minderwertig, warst dein Leben lang gehemmt, du bist erst seit Kurzem grün, du bist kein echter Coluaner! Du kannst mich nicht besiegen", spottete Brainiac.

„Ich bin ein echter Coluaner. Und du, du bist der ewige Schandfleck in meinem Stammbaum, und es ist an der Zeit, dass ich dich endgültig auslösche", erwiderte Brainy daraufhin, und rief dann all seine Doppelgänger aus dem Hive zu Hilfe. Sie flüsterten in seinem Kopf und sagten ihm, was zu tun war. Und zusammen schlugen sie dann zu - Brainiac sah es nicht einmal kommen.

Querl Dox durchschlug einen seiner drei leuchtenden Knöpfe und infizierte so die Systeme seines Gegners und schrieb dessen Programmierung um, befreite sein zukünftiges Ich von hinter der Firewall, hinter der er eingesperrt gewesen war, und gemeinsam löschten sie dann alles, was von dem bösen Brainiac in seinem System zu finden war, aus.

Und jede Sekunde davon war ihnen eine Vergnügen.


Barry warf Kristen Kramer aus der Speed Force. Sie stolpertr auf die Straße von Central City.

„Du kannst der Gerechtigkeit nicht entkommen", verkündete er, „Du hast dich verkauft, und das weißt du auch, deswegen bist du geflohen."

„Ich habe getan, was notwendig war", erwiderte Kramer, „Ihr probt einen Aufstand, vollkommen unnötiger Weise. Superman hat recht, die Pegasus-Hegemonie ist zu gefährlich um sie davon kommen zu lassen!"

„Siehst du, und genau deswegen, weil du das denkst, bist du eine der Bösen!", erwiderte Barry, und verpasste ihr dann einen Supersonic-Punch. Kramer hatte seinen Speed zwar kopiert, aber das bedeutete nicht zwangsläufig, dass sie damit auch umgehen konnte.

Sie war nicht schnell genug um auszuweichen, und ging nach diesem einen Schlag ohnmächtig. Frost würde es sicher bereuen das hier verpasst zu haben.


Superman hielt Clark umklammert, während sie beide immer höher und höher in die Lüfte aufstiegen, und Clarks Brille zur Erde hinab segelte.

„Du bist nicht einmal in Uniform gekommen", stellte Superman fest, „Was nur hat dich zu der Annahme verleitet, dass du mich aufhalten kannst?!"

„Es ist keine Uniform, es ist ein Anzug", gab Clark zurück, „Und, dass du das vergessen hast, erklärt so vieles."

Superman schnaubte und sandte seinen Hitzeblick gegen sein jüngeres Ich los. Clark tat es ihm gleich, und die Strahlen aus ihren Augen trafen aufeinander und rangen miteinander. Dabei stiegen sie immer noch weiter und weiter in den Himmel auf und näherten sich der Stratosphäre.

„Oh, ehe ich es vergesse, ich soll dir etwas von Lois ausrichten", verkündete Clark auf einmal.

„Und was soll das sein? Dass sie enttäuscht von mir ist? Das haben auch schon andere behauptet. Sie war nicht dabei, sie versteht es nicht!", gab Superman zurück.

„Das weiß sie, und das ist es auch nicht, was ich dir ausrichten soll", erklärte Clark, „Ich soll dir etwas anderes mitteilen. Ich soll dir sagen, dass es nicht deine Schuld war."

Superman stieß einen überraschten Schrei aus, und sein Hitzeblick erlosch, und er wurde von dem des anderen Kryptoniers getroffen. Er stürzte ab, doch Clark fing ihn auf. Superman strampelte in seinem Griff.

„Lass mich! Lass mich los! Fass mich nicht an! Rette mich nicht!", tobte er und schlug auf Clark ein, schlug immer wieder gegen seinen Kopf.

Clark ließ sich davon nicht beeindrucken. „Es ist schon okay", meinte er, „Ich verzeihe dir. Es war nicht deine Schuld. Nichts davon. Nicht wirklich."

„Du verstehst nicht, du verstehst nicht wie es war, was ich getan habe, was ich tun musste….", murmelte Superman.

„Ich verstehe, dass dir Leid widerfahren ist, unbeschreibliches Leid, mit dem du nicht umgehen konntest. Ich verstehe, dass es dich zerbrochen hat. Aber ich weiß auch, dass du stark genug bist um darüber hinwegzukommen, dass du immer noch da drinnen bist. Ich erwarte nicht von dir, dass du zugibst, dass du falsch gelegen hast. Alles, was ich von dir erwarte ist, dass du all dein Leid und deine Angst loslässt und stattdessen der Liebe eine Chance gibt. Du bist nicht alleine, Kal. Du musst nicht mehr alleine sein. Sam, Kara, Henry und all die anderen, sie sind für dich da, wenn du sie nur lässt", sagte Clark, „Alles, was du tun musst ist endlich loszulassen. Dann wird alles gut werden."

Superman donnerte ihm seinen Schädel direkt ins Gesicht, während er noch einmal aufschrie. Doch als das immer noch nichts bewirkte, begann er zu weinen, presste seinen Kopf gegen Clarks Brust, und weinte und weinte. Zum ersten Mal seit Smallville weinte er wieder. Zum ersten Mal seit Smallville wurde er nicht mehr wütend, sondern trauerte stattdessen.

Um alles und jeden, die er seit jenem Tag verloren hatte.


A/N: Immerhin sollte das hier eine Injustice-Adaption sein, also musste es Kämpfe geben, allerdings bin ich kein großer Freund von Zweikämpfen in Prosa, also habe ich Kara VS. Clark groß gemacht und die anderen dann eher kurz und auf den Punkt kommene gehalten. Und ja, ich habe Barry Kristen Kramer vor allem deswegen schlagen lassen, weil es mir ein Bedürfnis war.

Und ja, wer sich ein wenig an „The 100" erinnert gefühlt hat, das war durchaus Absicht. Das hier war etwas (mehr) Kritik an dem Finale der Serie, während das andere Zitat eher zufällig hereingerutscht ist, aber ich stehle immer gerne von den guten Serien dieser Serie (auch bekannt als alles vor der letzten Staffel), weil dort die guten Dinge zu finden sind.

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