Epilog
„Ich habe dieses ganze Zeitreise-Zeugs ja noch nie durchschaut", sagte Joe West kopfschüttelnd zu Barry.
„Ich wollte zuerst dieser Zukunft helfen, bevor ich sie verhindere", erklärte ihm Barry, „Falls ich überhaupt dazu in der Lage bin sie zu verhindern. Möglicherweise ist das hier in Wahrheit überhaupt nicht meine Zukunft, sondern ein anderes Universum, und wenn ich nach Hause zurückkehre, verändert sich gar nichts." Er zuckte die Schultern. „Dieses Risiko wollte ich nicht eingehen."
„Also hast du Brainiac-5 und Superman aus der Vergangenheit geholt und hierher gebracht, damit sie ihren anderen Ichs die Meinung sagen. Aber waren das Brainiac-5 und Superman aus deiner Vergangenheit oder aus der dieser Zeitlinie?", wollte Joe wissen und wirkte schon wieder verwirrt.
„Ich habe einfach die nächstbesten genommen, die ich finden konnte", erklärte Barry, „Für mich hat es keine Rolle gespielt wo sie herkommen, nur dass sie aus einer Zeit vor dem ganzen Wahnsinn hier stammen. Natürlich weiß dieser Clark jetzt was aus ihm werden wird, und wenn ich ihn aus der Vergangenheit dieser Zeitlinie geholt habe, und dann wieder dorthin zurückgebracht habe, dann könnte das schon ausreichem um das Entstehen dieser Zeitlinie zu verhindern, egal wohin ich jetzt gehe oder was ich von jetzt an tue, da hast du recht."
Joe schüttelte den Kopf. „Ich krieg Kopfschmerzen, wenn ich nur darüber nachdenke. Ich vermisse die Zeiten als Cisco und Wells mir das alles einfach nur mit dem Verweis auf Filme erklärt haben", seufzte er.
Barry lachte, und sie schwiegen einen Moment lang.
„Mein Barry ist tot, ja?", wollte Joe dann auf einmal sehr ernst wissen.
„Lena Luthor hat zugegeben ihn ermordet zu haben", bestätigte Barry, „Er hat zusammen mit Felicity daran gearbeitet das doppelte Spiel der Luthors aufzudecken. Es tut mir leid."
Joes Blick schien in die Ferne abzuschweifen. „Wir haben so viel verloren in den letzten Jahren", meinte er leise, „Aber zu denken, dass wir auch den Flash verloren haben …."
„Wenn er noch leben würde, dann müsste er sich seinen Taten stellen. Oder den Mangel daran", meinte Barry, „Auch wenn er am Ende versucht hat das Richtige zu tun, hat er Superman viel zu lange unterstützt. Er würde vor Gericht gestellt werden, genau wie Sam Lane, Kristen Kramer, die Luthors, und alle anderen Mitverschwörer. Genau wie Superman selbst."
Joe ließ sich davon nicht beeindrucken. „Das ist mir gleich", meinte er, „Hauptsache, er wäre hier."
„Es gibt immer Hoffnung", meinte Barry, „Laut Lena verschwand er in einem Blitz, als sie ihn mit dieser Kanone, die sie zusammengebastelt hat um Speedster zu töten, erschossen hat. Vielleicht ist er nicht gestorben, sondern stattdessen nur irgendwohin verschwunden. Und vielleicht kommt er eines Tages wieder."
„Vielleicht", stimmte Joe ihm zu, „ich muss daran glauben."
Sie standen am Balkon von StarLabs und starrten auf Central City hinunter. „Diese Welt kann nie wieder dieselbe sein", meinte Joe dann, „Was passiert ist … alles davon. Ich bin nicht sicher, ob wir uns davon erholen können. Superman war immer ein Symbol der Hoffnung. Wenn das Symbol der Hoffnung diese verliert und zu einem harten Diktator wird, der von Angst und Rage getrieben wird, was sagt das dann über eine Gesellschaft aus?"
„Vielleicht, dass es ein Fehler ist sich an Symbolen festzuklammern", erwiderte Barry, „Hoffnung, Liebe, Treue, Ehre, das Gute und das Richtige, das sind alles Dinge, die von uns selbst kommen und nicht von irgendwelchen Symbolen. Ja, Kara ist der Paragon der Hoffnung, aber es waren ihre Worte alleine, die Cecile dazu bewegt haben aus ihrem Schneckenhaus zu kommen und andere spüren zu lassen wie sich Hoffnung anfühlt. Und diese Hoffnung, dieses Gefühl, hat ausgereicht damit alle zusammenstehen um diese Welt zu verteidigen. Sogar das fehlgeleitete Symbol der Hoffnung. Ich denke, dass sich die Welt von allem, was passiert ist, erholen kann. Sie muss es nur wollen. Natürlich wird es Zeit brauchen, doch am Ende wird alles gut werden. Das hast du mich gelehrt." Er schenkte Joe ein Lächeln.
„Nun, wenn das so ist, dann sollte ich lernen auf mich selbst zu hören", meinte sein Ziehvater und lächelte zurück. „Ich werde dich vermissen, Bar", fügte er dann hinzu, „Wir alle werden das. Iris … sie liebt dich trotz allen immer noch."
Barry nickte. „Ihr werdet klar kommen", meinte er, „Ihr alle. In den letzten paar Jahren seid ihr auch ohne mich klar gekommen, denn ich war nicht mehr wirklich da, nicht wahr? Und die Welt hat Supergirl und die Legends zurückbekommen. Und Kate und die anderen müssen sich nicht mehr verstecken." Er seufzte. „Ich wünschte nur, dass Allegra nicht meinetwegen umgekommen wäre."
Sie war nie in der Halle der Gerechtigkeit aufgetaucht, und auch der Widerstand hatte nichts mehr von ihr gehört. Das Ende des Saints and Sinners war wohl auch ihr Ende gewesen. Vielleicht ist damit ja irgendeine Lektion über das, was passiert, wenn man sich unsichtbar verhält anstatt sich offen zu zeigen, verbunden, aber im Moment will ich nicht darüber nachdenken.
„Allegra war ein gutes Mädchen, das es nie bereut hätte umzukommen, während sie auf dich aufpasst", erwiderte Joe, „Mit ein wenig Glück ist sie das letzte Opfer, das dieser Wahnsinn, der mit Smallville begonnen hat, gefordert hat."
„Ich hoffe es sehr", meinte Barry. Dann umarmte er Joe. „Ich muss jetzt gehen", meinte er, „Meine Anwesenheit hier hat alles genug durcheinander gebracht."
„Durcheinander gebracht? Barry, du hast uns alle gerettet!", widersprach Joe ungläubig, „Du hast uns aufgeweckt und dazu gebracht wieder zu uns selbst zu werden. Du hast Supergirl zurück gebracht und vermutlich auch die Legends."
„Wer weiß. Ich habe das sicherer Gefühl, dass sie so oder so zurückgekommen wären und den Tag gerettet hätten", meinte Barry, „Irgendwann hätte es irgendjemand tun müssen."
Er wusste nicht, was er sonst noch sagen sollte, er würde Joe wiedersehen, während dieser Joe hier nur vage hoffen konnte eines Tages irgendeinen Barry wieder zu begegnen.
Er nickte dem anderen Mann noch einmal zu und rannte dann los.
Bevor er nach Hause zurückkehrte, legte er allerdings noch einen Zwischenstopp ein.
„Es fällt uns schwer die Zeitlinie nicht zu verändern, aber wenn alles richtig läuft, dann wirst du das für uns erledigen, und wenn nicht … nun, es ist an der Zeit, dass wir alle zur Abwechslung einmal lernen mit der Gegenwart zu leben anstatt die Vergangenheit reparieren zu wollen", meinte Sara zu ihm, „Wenn Mick sich damit abfinden kann Jahre mit Lita verloren zu haben, und ich mich damit abfinden kann Laurel nicht retten zu können, können wir uns auch mit dieser Zeitlinie abfinden."
„Wenn es meine ist, wird sie sich ändern, sobald ich zurück in der Vergangenheit bin. In diesem Fall werdet ihr nicht einmal merken, dass ihr aufhört zu existieren", erwiderte Barry, „Und wenn nicht … es liegt viel Arbeit vor euch und Kara. Ihr habt viel verpasst und habt viel aufzuräumen. Vielleicht könnt ihr ja zur Abwechslung einmal in der Gegenwart Legenden sein."
Sara umarmte ihn. „Pass auf dich auf", meinte sie. Dann ging sie hinüber zu Ava Sharpe, nahm deren Hand, und ging zurück zu den anderen Legends, die gerade damit beschäftigt waren Mick und Kayals Kinder zu sitten und davon abzuhalten Nora Darhks Sohn Ray aufzufressen.
Nun war es Kara, die Barry umarmte. „Danke, dass du mich zurückgebracht hast", meinte sie.
„Das war der Brunnen von Imperium", erwiderte Barry, „Ich habe nichts dazu beigetragen."
„Oh, ich denke schon", gab Kara zurück. Sie musterte Barry einen Moment lang nachdenklich. „Ich werde dich vermissen, Barry", meinte sie.
„Und ich bin froh, dass ich wieder in eine Welt zurückkehren kann, die nicht ohne Supergirl auskommen muss", erwiderte er. Er nickte Alex und Kelly zu, reichte Nia kurz die Hand, und wandte sich dann an Kate Kane.
„So", meinte er.
„So", erwiderte sie.
„Da wären wir also", stellte Barry fest.
„Vielleicht hattest du recht", räumte Kate ein, „Vielleicht war im vom Weg abgekommen. Aber ich denke, dass ich ihn mit Kara an meiner Seite wiederfinden kann."
„Davon bin ich überzeugt", erwiderte Barry, „Als es darauf ankam, hast du das Richtige getan." Er zögerte einen Moment. „Grüß Frost und Ralph und Sue von mir, und hab ein Auge auf alle. Sara wird sicher früher oder später wieder auf ein Abenteuer verschwinden, und wenn es soweit ist, dann muss jemand auf die anderen achten, und niemand wird dazu besser in der Lage sein als du. Verschwinde nicht wieder. Du bist Batwoman, Kate. Die Welt braucht den Paragon der Tapferkeit, heute mehr als jemals zuvor."
Kate nickte. „Ich werde daran denken", meinte sie.
Barry ließ seinen Blick noch einmal über die Legends und ihre Kinder, Kara und ihre Superfriends, und Kate Kane schweifen und rannte dann erneut los. Und dieses Mal rannte er bis nach Hause.
Er kam im Loft an. Iris erwartete ihn dort. Sie befand sich offenbar gerade in einer ihrer stabilen Phasen, scheinbar unangestastet von ihrer Zeitkrankheit. „Barry, du bist zurück", stellte sie fest, „Wie war es in der Zukunft? Wie geht es Nora und Bart? Was hast du herausgefunden?"
„Ich habe herausgefunden, dass es besser ist in der Gegenwart zu leben anstatt sich andauernd Sorgen um die Zukunft zu machen", erwidert Barry und fiel seiner Ehefrau in die Arme. „Ich liebe dich, Iris West-Allen", erklärte er innbrünstig, „Ich habe dich gestern geliebt, ich liebe dich heute, und ich werde dich morgen lieben, egal was passiert. Und ich bin so froh wieder Zuhause zu sein." Und dann küsste er sie.
Und als seine Lippen ihre trafen, da wusste er, dass er endlich tatsächlich wieder Zuhause angekommen war, und dass sie gemeinsam alles, was sich ihnen entgegen stellen würde,meistern würden.
So wie immer eben.
Fin.
A/N: Mhm, ich glaube da hat sich gegen Ende ein wenig Kanvers in diese Fanfic geschlichen.
Diese hier war nicht einfach, kaum, dass ich begonnen habe sie zu schreiben, sind die Dinge schief gelaufen auf mehreren Fronten. Sie war eine Herausforderung auf mehr als nur einer Ebene. Aber ich habe sie irgendwie gemeistert und zumindest darauf bin ich stolz, was ihr im Endeffekt von dem Ergebnis haltet, dürft ihr mich natürlich gerne wissen lassen.
Ich habe offen gelassen, ob diese Injustice-Zukunft ein anderes Universum oder die tatsächliche Earth Prime Zukunft ist, aber ich würde zum Ersten tendieren. ;-)
Da ich jedes Mal wieder sage, dass das meine letzte Arrowverse Fanfiction war, sage ich lieber gar nichts zum Thema mögliche Forsetzung.
Mal sehen, was das Special Event Crossover, das die 8. Staffel von „The Flash" eröffnet zu bieten haben wird, aber ironischerweise ist es durchaus möglich, dass gewisse Gemeinsamkeiten mit dem hier vorhanden sein werden. Als ich begonnen habe das hier zu schreiben, was nicht abzusehen, dass tatsächliche so viele Gast Stars aus den anderen Ecken des Arrowverses dort auftreten würden, also wer weiß vielleicht kehren die Crossover doch auch im Canon zurück.
Mein besonderer Dank gilt natürlich Tom Taylor und all den Autoren der „Injustice" Comics und Games. Ohne sie wäre das hier niemals möglich gewesen. Falls euch das hier gefallen habt und ihr „Injustice" noch nie gelesen habt, beginnt am Besten bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit mit „Year One". Und vergesst nicht, dass der animierte Film bald erscheint.
Und abschließend bitte ich noch ein letztes Mal um Reviews.
