Kleine Notiz am Anfang: Ich habe diese Story aus purer Langeweile geschrieben, und jetzt weiß ich nicht ob ich weiterschreiben soll. Vielleicht könnt ihr mir ein kleines Feedback zu dieser (bisherigen) Story geben und vielleicht auch wie ihr das Ganze weiterschreiben würdet. Ich habe eine grobe Idee, jedoch würde ich auch gerne andere Meinungen hören :)

Kapitel 1

Er fiel. Er fiel weit. Weiter als er erwartet hatte.

Dann wurde alles schwarz.

„Du warst der Außerwählte! Es hieß du würdest die Sith vernichten und nicht, dass du dich ihnen anschließt!", rief Obi-Wan zu jemandem. „Du würdest die Macht ins Gleichgewicht bringen, und nicht ins Dunkel stürzen!", fuhr er fort. In seinem Gesicht spiegelten sich tausend Emotionen gleichzeitig ab: Furcht, Trauer, Reue, Verzweiflung. Fließende Lava war im Hintergrund zu hören. Auf einmal schrie jemand, als würde er oder sie von unerträglichen Schmerzen gequält werden. Doch Obi-Wan wandte sich ab und die Szenerie wechselte.

Meisterin Aayla Secura war zu sehen. Sie stand zusammen mit Soldaten ihrer eigenen Einheit, dem 327. Sternenkorps, auf einer Anhöhe. Plötzlich erhoben Commander Bly, der ranghöchste Klon dieses Korps, und alle anderen Klone ihre Blaster. Die Jedi drehte sich voller Verwunderung um, doch es war schon zu spät. Sie eröffneten das Feuer und richteten ihre Befehlshaberin hin.

Ein weiteres Mal änderte sich das Bild und eine riesige Halle war zu sehen. Der Jedi Tempel. Unzählige Blasterschüsse flogen durch den riesigen Tempel und blaue und grüne Klingen tanzten überall umher. Es waren die Lichtschwertklingen der Jedi im Tempel. Doch es waren noch andere Personen in der heiligen Städte der Jedi. Klonsoldaten. Doch diese kämpften nicht an der Seite der Jedi, wie sie es die letzten drei Jahre getan haben, sondern gegen sie! Dann wurde wieder alles schwarz.

Zwei Standarttage vergingen, bis er wieder zu sich kam. Er müsste eigentlich tot sein. Dennoch öffnete der Mann die Augen. Benommen versuchte er sich aufzusetzen, doch ein stechender Schmerz erfüllte seine linke Hand. Als er sich umdrehte, um zu sehen was ihm diese Schmerzen bereitete, wollte er auf der Stelle wieder tot sein. Und das war er auch – oder zumindest am Rande der Bewusstlosigkeit. Seine Hand, sie war weg! Verstört vom Anblick seines Armes ohne Hand schaute er um sich und erschrak für einen Moment als er realisierte, dass er sich auf einem der unzähligen Dächer von Coruscant befand. Das erklärte auch das ohrenbetäubende Brummen, welches von den Millionen Raumschiffen und anderen Transport- und Passagierflugzeugen kam.

Knapp 100 Meter von ihm entfernt ragte das kuppelförmige republikanische Vorstandsgebäude auf. Seine Erinnerungen waren noch lückenhaft doch an eines konnte er sich noch ganz genau erinnern: der Kampf mit Kanzler Palpatine – oder besser gesagt Darth Sidious. Das erklärte auch, wieso er sich hier auf diesem Dach befand. Ihm wurde schnell klar, wie viel Glück er hatte. Wäre er nicht auf dem Dach aufgeschlagen, so wäre er beim Aufprall auf den Boden gestorben. Er riss sich zusammen um nicht bewusstlos zu werden und er versuchte einen kühlen Kopf zu bewahren. Er wagte einen zweiten Blick auf seine nicht vorhandene Hand und bereute es sofort. Ihm wurde schwindelig und speiübel. „Ich muss von diesem Dach runter, und das so schnell wie möglich" dachte er. Doch das war leichter gesagt als getan. Trotz seiner außergewöhnlichen Fähigkeiten als Machtnutzer hatte der Jedi Schwierigkeiten von diesem Gebäude herunterzukommen. Er schwang sich von einem Sims zum nächsten, bis er schlussendlich einen letzten Salto machte und am Boden aufkam. Er versuchte seine abgeschlagene Hand so gut es ging zu verstecken. Erst jetzt wurde ihm klar, dass die Wunde sehr verschlossen war und sie gar nicht blutete. Als hätte etwas extrem Heißes seine Hand abgetrennt. „Es musste ein Lichtschwert gewesen sein", fiel ihm auf einmal wieder ein. Immer mehr Erinnerungsfetzen tauchten in seinem Gedächtnis auf, jetzt wo er nicht mehr halb bewusstlos war. Doch wessen Lichtschwert? „Skywalker!", schoss es ihm durch den Kopf. „Es war Anakin Skywalker der dem Kanzler in letzter Sekunde zu Hilfe gekommen war" dachte er weiter. „Das beudeutete…. Nein das durfte nicht sein!" Der Jedi vollendete seinen Gedankengang und es gefiel ihm ganz und gar nicht. Apropos Lichtschwert, wo war eigentlich seines? Er dachte kurz nach. Es musste aus dem gesprungenen Fenster geflogen sein, als Skywalker ihm die Hand abschlug. Er musste seine Waffe um jeden Preis wiederfinden! Doch er würde später danach suchen müssen, weil seine verstümmelte Hand erst einmal Vorrang hatte. Er musste sie so schnell wie möglich behandeln lassen.

Verborgen unter der Kapuze seiner Tunika ging er seine Möglichkeiten durch: Er könnte den Planeten verlassen und wo anders seine Wunde behandeln lassen. Doch das würde wahrscheinlich zu lange dauern. Er musste in eine abgelegenere Krankenstation, wo er nicht so sehr auffallen würde, beschloss er. Hier im Regierungsviertel von Coruscant war es zu gefährlich für ihn. Sollte Darth Sidious noch am Leben sein, so wird er glauben das er tot war und diesen Vorteil wollte er auf keinen Fall verlieren.

Seine Vermutungen stellten sich als wahr heraus. Leider. Als er in eines der unzähligen Magnaline 3000 Shuttles stieg, die überall auf Coruscant umherfuhren und als öffentliches Verkehrsmittel dienten, begrüßten ihn Propagandaplakate. Alle warben um das „Imperium". Der Jedi hatte keine Ahnung was dieses Imperium war, doch für die Republik, der er treu ergeben war, bedeutete das nichts Gutes. Er blickte sich weiter im Shuttle um und erkannte am vorderen Ende zwei Klonsoldaten mit roten Verzierungen auf ihrer weißen Rüstung. Es waren Mitglieder der Coruscant-Wachen. Diese waren ausschließlich auf Corsuscant stationiert und ihre Aufgabe bestand darin, den Kanzler und die Senatoren der Republik zu schützen. Gleichzeitig waren sie eine Eliteeinheit innerhalb der großen Armee der Republik. Auf einmal fiel ihm ein, dass er für die Behandlung in einer Med-Station Credits benötigte. Vorsichtig, um nicht die abgeschlagene Hand zu zeigen, durchsuchte er seine Taschen nach Geld. Doch er hatte nichts dabei. Stattdessen erregte etwas anderes seine Aufmerksamkeit. Ein kleines silbernes Teil, dass in einer seiner Gürteltaschen verstaut war. Es war ein Standortsender. Ein orange blinkendes Licht signalisierte ihm, dass er neue Nachrichten erhalten hatte. Vielleicht konnte er so Antworten zu seinen unzähligen Fragen bekommen. Doch darum musste er sich später kümmern. Sein verstümmelter Arm hatte jetzt Priorität. Wie konnte er schnell an Credits kommen? Er hatte eine Idee, doch sie gefiel ihm nicht besonders. Sein Ziel rückte auf der verbeulten Anzeigetafel im Shuttle immer näher, also sah er sich gezwungen, seine Idee in die Tat umzusetzen. Er hielt Ausschau nach einem Passagier, der so aussah als würde er genügend Credits bei sich haben. Als er jemanden gefunden hatte stellte er sich vor ihn. Der Mann blickte ihn verwirrt an und fragte: „Kann ich ihnen helfen?". Der Jedi antwortete mit einem „Ja". Er zögerte kurz, denn er hatte Angst, dass die zwei Coruscant-Wachen ihn sehen würden. Doch mit einem flüchtigen Blick in Richtung der zwei Soldaten, stellte er fest, dass dem nicht so war. Der Machtnutzer streckte seine gesunde Hand aus und machte eine kurze Geste in Richtung des Mannes. „Gib mir all deine Credits. Ich brauche sie mehr als du", sagte er leise. Die Miene des Mannes veränderte sich nicht. Doch plötzlich sprach dieser in der gleichen, leisen Stimme: „Ich gebe dir all meine Credits. Du brauchst sie mehr als." Der Mann griff mit einer Hand in seine Jackentasche und holte ein kleines Säckchen heraus. Der Inhalt klimperte leise, als der Jedi das Geld entgegennahm. In diesem Moment sprangen die Türen des Magnaline 3000 auf und die künstliche Frauenstimme verkündete laut aus einem Lautsprecher: „Station Medi-Zentrum Sektor 14-B".

Die Automatiktüren öffneten sich und der Mann in Tunika trat ins Freie. Er war nicht gerade stolz darauf, was er in den letzten Stunden gemacht hatte, doch er wusste sich nicht anders zu helfen. Den gleichen Gedankentrick musste er außerdem bei zwei Medidroiden anwenden. Beide wollten, dass er ein Formular für Patienten ausfüllt, doch dieses Risiko wollte er nicht eingehen. Im Wartebereich vertrieb er seine Zeit damit, darüber nachzudenken, was er denn nun als nächstes tun sollte. Der Jedi war zu dem Entschluss gekommen, unterzutauchen. Aber wo? Jedenfalls nicht auf Coruscant. Das Bewegen seiner neuen Hand fühlte sich komisch an, doch er musste sich wohl oder übel daran gewöhnen. Er vergeudete keine Zeit und stieg sofort in das nächste Shuttle ein, dass ihn zurückbringen würde. Er musste sein Lichtschwert finden, bevor es Darth Sidious oder irgendwer sonst findet. Wie er feststellte, hangen auch in diesem Shuttle Propagandaplakate. Sie waren alle verschieden, doch alle verbreiteten dieselbe Nachricht: „Kommt zum Imperium!"

Mit einem hydraulischen Zischen öffneten sich die Hydrauliktüren ein weiteres Mal und der geheimnisvolle Mann stieg aus. Er schaute sich um und ging dann zielstrebig eine belebte Straße entlang. Er versuchte so unauffällig wie möglich zu sein, doch seine Tunika unterschied sich dennoch stark von der Kleidung der anderen Personen, denen er auf der Straße begegnete. Er bog in eine Seitengasse, in der es nach Exkrementen von Menschen und anderen Spezies stank. Der Mann gelangte in eine weitere Straße, welche größer als die Vorherige war. Er folgte dieser Straße bis vor ihm das Vorstandsgebäude der Republik emporragte. Eine riesige, silberne Kuppel aus Stahl, die im Sonnenlicht der untergehenden Sonne strahlte. Doch zu seinem Entsetzen musste der in seine Tunika gehüllte feststellen, dass das riesige Areal rund um das Gebäude abgeriegelt war. Überall patrouillierten Klonsoldaten. Manche waren in zweibeinigen AT-RTs unterwegs. Vor dem Haupteingang des Regierungsgebäudes waren außerdem zwei AT-TEs stationiert. Weiter hinten waren diese schweren Kampfläufer ebenfalls vorhanden. Das erschwerte sein Vorhaben um einiges. Er hatte erwartet, dass er nicht allein sein würde, doch das so ein gewaltiges Militäraufgebot das Regierungsgebäude bewachen würde, hätte er nicht gedacht.

Der Mann ging weiter in Richtung der Silberkuppel. Alle Klone besaßen eine bösartige Ausstrahlung, die dem Jedi fremd war, da er jahrelang mit ihnen auf derselben Seite stand und sie für das Gleiche kämpften. Der Jedi konnte sich nicht erklären wieso, doch ein Gefühl in ihm sagte, dass er sich von ihnen fernhalten sollte. Sie standen nicht mehr auf seiner Seite – sie waren nicht mehr seine Freunde. Doch dieses Gefühl… Mit einem Mal erinnerte er sich wieder an die Visionen, die er gehabt hatte, als er halb tot auf dem Dach gelegen ist. In seinem Adrenalinrausch hatte er seine Träume ganz vergessen! Es waren wirre Fetzen gewesen, die er sich jetzt immer noch nicht ganz erklären konnte, jedoch passten sie perfekt in das Bild, das er in den letzten Stunden von Coruscant und der Republik erlangt hatte. Die Klonarmee hat sich gegen die Jedi und die Republik gestellt. Doch welchen Grund hatten die Klone? Vielleicht Darth Sidous? Er hob seinen Blick und schaute nun auf das Gebäude. Erst bei genauerem Hinsehen, konnte man erkennen, dass es verlassen war. Die Hangardecks, die sich in zwei Ebenen über den ganzen Bau erstreckten waren leer. Ein weiters Indiz dafür, dass die Republik gefallen war. Er war ratlos. Plötzlich meldete sich sein Magen zu Wort und ihm viel ein, dass er in den letzten 24 Stunden nichts gegessen hatte. Der Jedi entfernte sich weiter von den patrouillierenden Soldaten, bis er schließlich einen kleinen Pub am Straßenrand fan. Er hatte zum Glück noch ein paar Credits übrig, denn die Operation war billiger als er gedacht hatte. In dem Pub war nicht viel los, trotzdem musste er eine Weile warten, bis der scheinbar einzige Kellner, ein Duros, zu ihm kam. Da das Menü nicht viel beinhaltete und alles viel zu überteuert war (was wahrscheinlich daran lag, dass er hier im Regierungsviertel war), bestellte er einen Bantha Burger. Als der Kellner wieder ging, hatte der Jedi das Gefühl, als ob er ihn kennen würde oder ihn schon einmal gesehen habe. Während er auf das Essen wartete holte er seinen Standortsender aus einer seiner Taschen. Das orange Licht blinkte immer noch. Der Mann drückte auf einen Knopf neben dem Licht. Das Display aktivierte sich und eine Nachricht erschien. Die Nachricht war laut Sender 2 Tage alt und kam vom Jedi-Tempel. Der Jedi brauchte einen Moment, da die Nachricht kodiert war. Doch als er die Nachricht entschlüsselt hatte, warf diese mehr noch Fragen auf. Er entschlüsselte sie ein zweites Mal, doch die Nachricht lautete zweifellos: Der Hohe Rat der Jedi befiehlt alle Jedi zurück nach Coruscant. Verwirrt dachte der Jedi nach. Darth Sidous war sicherlich ein mächtiger Sith, doch dass der Hohe Rat alle Jedi zur Festnahme vom Kanzler benötigte, war äußerst seltsam. Er musste Hilfe gehabt haben. Dann fielen ihm Anakin Skywalker und die Klone wieder ein, die höchstwahrscheinlich auf seiner Seite standen, da sie alle gegen die Jedi vorgingen. Sie waren seine Hilfe! Plötzlich bemerkte er, dass der Sender immer noch blinkte. Es war eine zweite kodierte Nachricht, die vom Tempel kam. Sie wurde ungefähr 20 Minuten nach der ersten versendet. Nachdem der Jedi auch diese Botschaft entschlüsselt hatte, traute er seinen Augen ein zweites Mal nicht. Diese Nachricht war das komplette Gegenteil zur ersten. „Allen Jedi wird befohlen Coruscant um jeden Preis zu meiden. Sämtliche Jedi sollen sich unverzüglich von ihren Missionen absetzen und sich verstecken", las der Mann leise vor. Wie konnte das sein? Allen Jedi in der gesamten Galaxis wird befohlen, zum Tempel zu kommen, doch nur kurze Zeit später soll sich jeder verstecken. Darauf konnte sich der Jedi keinen Reim bilden. In diesem Moment bog der Kellner um die Ecke, und kam mit seinem Bantha Burger in seiner linken Hand zu ihm. Nun fiel ihm auch ein an wen der Duros ihn erinnerte. Cad Bane. Er war von der gleichen Spezies und gleichzeitig einer der gefährlichsten und meistgesuchten Kopfgeldjäger. Er hat den Jedi und der Republikschon viele Nerven gekostet. Er erwartete nicht viel von dem Bantha Burger, doch er schmeckte nicht schlecht. Als er aufgegessen hatte, war die Sonne ganz untergegangen und es wäre eigentlich dunkel gewesen, doch weil der Planet eine einzige Stadt war, war es immer noch hell. Er zahlte mit den restliche Credits, die er noch bei sich hatte, und verließ den Pub. Immer noch verwirrt von den zwei Nachrichten, die er erhalten hatte, ging wieder in Richtung des Vorstandsgebäude der Republik und abermals stiegen große Zweifel in ihm auf. Sollte er wirklich so viel aufs Spiel setzen? Er beschloss näher an die sonst silberne Kuppel zu gehen. Der Jedi hatte jedoch Problem, die Soldaten auszumachen, da Coruscant Prime, die Sonne, um die der Planet Coruscant kreiste, nun fast gänzlich untergegangen ist. Es waren nur noch schwache Umrisse, denn obwohl es in Coruscant eigentlich nie dunkel wurde, egal ob gerade Tag oder Nacht war, war das Gebäude in eine schwarze Dunkelheit gehüllt. Aus dem sonst immer beleuchteten Regierungsgebäude drang kein einziger Lichtstrahl.

Kurz vor dem letzten Häuserblock bevor das massive Vorstandsgebäude aufragte, blieb er stehen. Gespannt beobachtete er die Soldaten wie sie immer den gleichen Weg auf und hab gingen. Er wollte sich die Routen der patrouillierenden Klone ungefähr merken.

Ein paar Minuten vergingen, bis er erkannte, dass die meisten Soldaten nur die Bereiche der Eingänge bewachten. Nur selten ging ein Klon die geneigten Stahlwände entlang, die er vorhatte abzusuchen.

Als zwei Klone um die Ecke bogen, und der Jedi sie nicht mehr sehen konnten, ergriff er die Chance und rannte geduckt in Richtung Vorstandsgebäude. Aus seinen Erinnerungen konnte er den Bereich eingrenzen, den er absuchen würde, solange niemand anderes seine Waffe gefunden hatte. Er schätzte seine Chancen gar nicht so schlecht ein. Die Klone würden nicht seit 48 Stunden durchgehend denn gesamten Bereich nach einem Lichtschwert absuchen, und er glaubte auch nicht, dass der Kanzler einen spontanen Spaziergag um das Gebäude gemacht hat. Die zwei Haupteingänge lagen auf der Nord- und Südseite des Bauwerks, und der Jedi konnte sich daran erinnern, dass das Apartment des Kanzlers auf keiner der beiden Seiten lag. Vielmehr zwischen Nord- und Südseite. Das bedeutete, dass das Gemach entweder auf der Ost- oder Westseite lag. Aus dem Apartment von Palpatine hatte man eine atemberaubende Aussicht auf die Skyline von Coruscant. Der Jedi war sich ziemlich sicher, dass er in den vielen Malen, in denen er in jenem Apartment war, noch nie das Senatsgebäude der Republik gesehen hatte, welches ganz in der Nähe war und sonst wegen seiner Größe unübersehbar war. Das Senatsgebäude lag auf der Ostseite des Gebäudes. Somit lag das Apartment, nach dem er suchte, auf der Westseite.

Geduckt rann er über den offenen Streifen zwischen den Häusern von Coruscant und dem etwa 100 Meter entferntem Regierungsgebäude. Die geneigten Wände waren, wie bei den meisten Gebäuden auf Coruscant, aus Stahl. Er drehte sich ein letztes Mal um, um sich zu vergewissern, dass die Truppen auf der Südseite auch brav diese bewachten und nicht zu ihm hersahen. Laut seinen Beobachtungen würde erst wieder in ungefähr 15 Minuten ein Trupp in seine Richtung gehen, doch so genau konnte er das nicht sagen. Bis dahin musste er entweder schon wieder verschwunden sein, oder ihm fiel in der Zwischenzeit ein Plan B ein. Zum Pech des Jedis konnte man sich nirgendwo verstecken. Die Stahlwände waren komplett glatt und es gab keinerlei Nischen oder Spalten, in denen er sich hätte verstecken können. Die Klone gewaltsam ausschalten war auch keine Lösung. Nach spätestens ein paar Minuten würde das Verschwinden der Soldaten auffallen und sie würden Alarm schlagen, was er keinesfalls wollte. Er war gerade im Inbegriff weiterzugehen, da hörte er plötzlich ein fernes, tiefes Grollen über ihm, und es wurde immer lauter. Er vermutete, dass ein Schiff aus einem der verlassenen Hangardecks gestartet war. Doch es musste ein ungewöhnlich großes Schiff sein, damit er es von hier noch so laut hören konnte. Als er mit dem Kopf im Nacken nach oben sah, schob sich plötzlich ein gigantischer Schatten in sein Sichtfeld. Da wurde ihm klar, was die Ursache für dieses nun fast ohrenbetäubende Brummen war. Es war ein Venator-Klasse Kreuzer der Republik. Langsam schob er sich über die Skyline von Coruscant. Die untere Hangarluke des Venators war geschlossen und nur zwei der vier Haupttriebwerke waren in Betrieb. Wahrscheinlich machte sich der Kreuzer gerade bereit für den Hyperraumsprung. Ob das Imperium diese Kreuzer weiterhin verwenden wird? Es waren jedenfalls nicht mehr viele von ihnen erhalten. In den letzten Wochen und Monaten hatten die Seperatisten immer öfter Erfolge bei der Zerstörung dieser Schiffe. Der Jedi löste seinen Blick. Er musste sich wieder konzentrieren. Er hatte schon zu viel Zeit vergeudet.

Fünf Minuten später hatte er seine Waffe immer noch nicht gefunden. Dennoch war er sich ziemlich sicher, dass sie noch irgendwo hier liegen müsste. Jedoch machte sich eine immer größer werdende Unruhe in dem Jedi breit, da laut seiner Rechnung jeden Moment ein Trupp Klone auftauchen sollte. In diesem Moment blitzte etwas am Boden auf. Fast dachte er, es wäre wieder nur eine Reflexion des Lichts in der Stahlwand, doch bei genauerem hinsehen erkannte er den mit Gold verzierten Griff seines Lichtschwerts. Mit großer Erleichterung hob er seine Waffe auf und ließ sie in die gleiche Tasche gleiten, in der auch sein Standortsender lag. Dort würde sie am wenigsten auffallen. Jetzt musste er sich nur noch aus dem Staub machen. Abermals geduckt schlich er weg von dem riesigen Bauwerk. Doch plötzlich hörte er Schritte hinter sich. Er wollte gerade zurück zur Stahlmauer laufen, um dort irgendwie Schutz zu suchen, doch es war schon zu spät. Die zwei Klone hatten ihn bereits gesehen. Es bleib ihm also nichts anderes übrig als zu rennen. „Hey sofort stehenbleiben!", rief einer der beiden Soldaten. Als die beiden bemerkten, dass der Jedi keine Anstalten machte, dieser Aufforderung folge zu leisten, nahem sie die Verfolgung auf. Der Jedi hatte nun wieder die Häuserschlucht erreicht und bog sogleich in eine schmale Seitenstraße. Er war jetzt schon außer Atem, was wahrscheinlich daran lag, dass er nach seinem Sturz immer noch nicht ganz fit war. Er drehte sich um und sah, wie die beiden Soldaten in die gleiche Gasse gingen. Diesmal vorsichtig und mit angewinkelten Waffen. Der Jedi versteckte sich hinter einer hohen Kiste, die auf der linken Seite der Straße stand, um sie von dort aus zu überraschen. Die Coruscant-Wachen kamen immer näher. „Sollen wir Verstärkung rufen?", fragte einer der Beiden. „Wir werden doch wohl mit einem harmlosen Schnüffler fertigwerden, oder?", antwortete der andere. Gut, dachte der Jedi. Sie hatten ihn nicht gesehen, wie er sein Lichtschwert genommen hatte. Niemals würden sie Verdacht schöpfen, dass er ein Jedi ist. Jetzt waren sie fast auf der gleichen Höhe wie der Jedi. Dieser sprang aus seinem Versteck und entwaffnete den ersten Klon mit einem gezielten Schlag. Der zweite wollte seinem Kollegen helfen und holte mit seiner Waffe aus, um den Jedi damit zu erschlagen. Dieser ahnte das jedoch und wich aus. Somit traf der Lauf des DC-15 Blasters die Stirn des entwaffneten Klons. Dieser taumelte benommen zurück. In der Zwischenzeit ging der Jedi einen Schritt zurück und riss mit Leichtigkeit dem zweiten Klon die Beine weg. Schmerzhaft landete er mit dem Gesicht am Boden. Der erste Klon wollte gerade seinen Kommlink aktivieren, um Hilfe zu rufen, als der Jedi die gleiche Geste in Richtung der beiden Klone machte, welche er auch schon bei seinen letzten zwei Gedankentrick-Opfer gemacht hat. „Ihr müsst keine Verstärkung holen. „Ich bin ein harmloser Gauner und habe keinerlei Bedeutung. Es ist besser, wenn ihr zurück an euren Posten geht und keinem von diesem Vorfall erzählt", sprach der Jedi zu ihnen. Die Coruscant-Wachen wiederholten das zustimmend und machten sich sofort auf den Rückweg.

Dem Jedi fiel ein Stein vom Herzen, als die beiden Elitesoldaten um die Ecke bogen und aus seinem Sichtfeld verschwanden. Er erwischte sich dabei, wie er mit seiner rechten Hand sein Lichtschwert hervorholte. Wie ein Baby wog er es in seinen Händen. Doch dann konnte er der Versuchung nicht widerstehen. Er drückte auf den Aktivierungsknopf. Die leuchtend violette Klinge fuhr sofort aus dem Griff aus. Er spürte die Macht in seiner Hand, die diese Waffe ausstrahlte. Doch plötzlich verkleinerte sich die Klinge wieder und erlosch dann endgültig. Zu seinem Pech musste er feststellen, dass sein Lichtschert bei dem Fall aus Darth Sidious Apartment beschädigt wurde. Dennoch stand eines fest: Er ist zurück. Mace Windu ist zurück.