Kapitel 8

Trigger Warnung: Verweise auf Selbstmord und milde Gewalt.

Das Frühstück tauchte am nächsten Morgen zusammen mit Narcissa Malfoy auf. Sie führte Hermine nach draußen auf den Balkon, während Remmy das Frühstück und Tee herrichtete. Sie ließ ihren Blick über die Außenanlagen schweifen und suchte nach Schwachstellen, während Narcissa redete.

Nach einer kurzen Pause überwand sich Hermine dazu es zu riskieren.

„Ich... Ich bin mir nicht sicher, ob du meine Frage beantworten kannst.", fing Hermine an, „aber ich mache mir Gedanken über meine Freunde."

Narcissa drehte sich zu ihr. „Ja?"

„Wo sind sie?" Sie zögerte bevor sie fragte: „In welchem Zustand sind sie?"

Hermine saß wie versteinert da, als Narcissa Malfoy eine Augenbraue anhob, ihren Mund öffnete und sich dann selbst stoppte. „Hmm. Ja, ich verstehe...", murmelte sie.

„Ich frage nur, weil ich während der Auktion bewusstlos war.", sagte Hermine. „Bis auf mich... geboten wurde." Sie schaute nach unten auf den weiten Rasen.

„Ja, natürlich." Narcissas Augen wanderten über sie. „Natürlich bist du neugierig sein. Ich werde mein Bestes geben, um die Informationen zu bekommen."

Hermine lächelte dankbar und als sie ihre Augen zu dem Cranberry Scone und zum Tee zurückwandern ließ, fühlte sie sich schuldig.

Was würde Ginny heute zum Frühstück bekommen? Wann hatte Luna das letzte Mal eine Tasse Tee getrunken?

Wo war Ron?

Sie verbachte den Rest ihres Sonntags damit zu lesen, aus dem Fenster zu schauen und in der Badewanne. Kurz nachdem Remmy mit ihrem Abendessen auf einem Tablett aufgetaucht war, klopfte es an der Tür.

„Komm rein.", sagte sie und stand für Narcissa auf, so wie es ihr ihre Mutter beigebracht hatte.

Draco Malfoy öffnete die Tür.

Ihr Herz stolperte gegen ihre Rippen, als seine Augen über ihr Gesicht und ihre Schultern wanderten.

Er war so viel größer, als sie ihn in Erinnerung hatte. Seine Haut war blass und durchscheinend, wie im sechsten Jahr, so als ob er noch immer nicht richtig schlafen könnte. Er trug schwarz. Nicht seine Todesser Uniform, aber ein weiterer schwarzer Pullover. Schwarze Hosen und große Stiefel. Es war dem Outfit, das er in der Bibliothek getragen hatte so ähnlich, so als wäre es seine Freizeit Uniform.

Seine Augen wanderten durch das Zimmer und blieben an Dingen hängen, die sie durcheinander gebracht hatte. Der Bücherstapel vor dem Bücherregal, der darauf wartete, wieder ins Regal sortiert zu werden. Die Schuhe, die sie gestern bei ihrem Spaziergang mit Narcissa getragen hatte, standen jetzt neben ihrem Schrank. Ihre Bettlaken, die trotz ihres Versuchs das Bett zu machen, zerknittert waren.

Hermine stand da, eine Hand auf der Lehne des Ohrensessels, ihr Abendessen stand halb aufgegessen auf dem Beistelltisch. Seine Augen landeten schließlich wieder auf ihr. Sie beobachtete, wie sie kurz zu den Muggel Jeans nach unten wanderten und zu ihren Socken, so schnell wie ein Blinzeln.

„Mutter sagt, dass du Fragen hast."

Nein. Nein, nein, nein Narcissa. Das war nicht das, was sie wollte.

Sie schluckte und die erste Frage kam ohne das sie darüber nachdenken konnte aus ihr heraus. „Wo ist Pansy?"

Er sah fast so überrascht aus, wie sie sich fühlte. Sie wünschte, sie hätte einen Plan. Eine Weg, um die richtigen Fragen zu stellen.

Er schaute zum Feuer, das langsam verglühte. „Ich habe Parkinson Blaise Zabini gegeben. Als Zeichen des Dankes und Loyalität. Sie ist jetzt in Italien, unter seiner Aufsicht."

Sein Tonfall und seine toten Augen deuteten darauf hin, dass Blaise derjenige war, der ein Geschenk für seine Loyalität erhielt. Aber vielleicht wusste er nicht, dass Hermine Pansys Rettung miterlebt hatte.

Sie nickte. Eine Frage weniger auf der Liste.

„Ginny Weasley ist zu Avery gegangen?"

Seine Augen wanderten wieder zu ihr und er nickte.

„Und Ron?"

Er starrte sie an ohne zu blinzeln. „Macnair hat ihn ersteigert. Und kurz danach hat der Dunkle Lord ihn verlangt."

Sie atmete langsam ein. „Und ist er am Leben?"

„Momentan schon noch."

Er beobachtete, wie sie es aufnahm und es ihre Haut erschaudern ließ. Sie spannte ihren Kiefer an und nickte. Sie wollte mehr fragen, um herauszufinden wie viele bei der Schlacht im Innenhof gefallen waren. Um vielleicht etwas über Nagini dabei herauszufinden.

Er fing an: „Wenn das alles ist..."

„Was ist mit Arthur und Molly Weasley?"

Er blinzelte. „Tot."

Das hatte sie bereits vermutet. Es verschaffte ihr keinen Frieden, aber zu mindestens konnte sie nickten, es akzeptieren und sich später damit befassen.

„Neville?"

Er verdrehte seine Augen auf die gleiche Art, wie er es in jungen Jahren immer gemacht hatte um etwas zu untermalen. „Willst du, dass ich dir eine Liste mache, Granger?"

„Ja.", antwortete sie sofort und ignorierte seinen Sarkasmus. „Wenn du das bitte tun könntest."

Er starrte sie einen Herzschlag lang böse an und rief dann eine Schriftrolle und eine Schreibfeder herbei. Sie beobachtete, wie er einen sehr komplexen Zauberspruch sprach und schickte seine Gedanken direkt auf die Seite – der Spruch, der von der Flotten Schreibfeder inspiriert wurde. Man benötigte einen geübten Verstand, um seine Gedanken auf eine Sache zu fokussieren, statt sich von äußeren Gedanken, die im Gehirn herumschweben, ablenken zu lassen. Sie hatte bis jetzt nur Snape gesehen, wie er ihn benutzte.

Sie beobachtete ihn, während seine Augen sich auf die Seite konzentrierten – erschöpft, mit dunklen Ringen und trockener Haut. Die Linien seines Kiefers und seiner Wangen stachen so scharf wie eine Klinge aus seinen Gesichtszügen hervor. Die Lippen, die sich in ihre Gedanken eingeprägt hatten, waren trocken und aufgeplatzt, aber zu einem Nachdenklichen Schmollmund verzogen, den sie im Unterricht immer gesehen hat. Seine Haltung war noch immer aufrecht, die Arroganz und gute Haltung zogen sich durch alle Risse in seiner Fassade.

Ihr Verstand kämpfte mit sich selbst, einerseits hatte sie Mitleid mit ihm und sie suchte nach einem Weg ihn zu trösten, andererseits fragte sie sich, ob seine Mündigkeit ihr einen Vorteil verschaffen würde.

Die Schreibfeder verschwand. Er schnappte sich die Rolle aus der Luft und hielt sie ihr hin. Und es kam alles zu ihr zurück. Er reichte ihre eine Liste mit den Schicksalen ihrer Freunde.

Neville war an die Carrows gegangen. Cho Chang und Seamus Finnigan an Mulciber. Oliver Wood zu den Notts. Ron und Angelina Johnson zu Macnair.

Ihre Augen überflogen die Seite, sie hatte das Gefühl, dass etwas fehlte.

Sie schaute zu ihm nach oben. „Luna Lovegood ist nicht auf der Liste."

Er stand wie erstarrt da, auf seinem Gesicht war keine Reaktion zu erkennen.

„Lovegood ist tot."

Hermine spürte ihren Herzschlag in ihren Fingerspitzen pulsieren. Ein blaues Augenpaar hinter ihren Liedern, jedes Mal wenn sie blinzelte. Blut befleckte Zähne, die sie anlächelten und ihr sagten, dass sie das Opfer erbringen sollte.

Sie schluckte. „Wie?" Ihre Stimme brach ab.

Draco schaute über ihre Schulter hinweg, aus dem Fenster hinter ihr, auf den Sonnenuntergang. „Sie ist vom Dach des Macnair Anwesens gesprungen. Sie haben ihre Leiche gestern früh gefunden."

Ihre Gedanken stolperten und wirbelten umher.

Macnair. Sie ist an Macnair gegangen.

Luna war tot.

Sie hätte sie im Ministerium sterben lassen sollen.

Erinnerst du dich? Er sagte, es wäre besser so.

Sie schaute zu Draco zurück. Seine Augen waren auf die Ferne gerichtet, starrten aus den Fenster auf den Teich.

„Sie ist gesprungen, weil du es ihr gesagt hast.", zischte Hermine.

Er drehte sich mit kühlem Blick zu ihr um. Er verneinte es nicht.

„Du hast ihr gesagt, wenn es eine Auktion geben sollte, solle sie sich umbringen.", knurrte sie. „Sich lieber umbringen, anstatt zu kämpfen."

Seine Lippen pressten sich zusammen. „Du scheinst zu vergessen, dass Lovegood eine Ravenclaw war, keine rücksichtslose Gryffindor." Seine Augen ließen sie zusammensinken. „Man konnte sie nicht dazu bringen etwas zu tun, was ihr nicht absolut sinnvoll erschien."

Absolut sinnvoll.", wiederholte Hermine, sie spürte wie ihre Tränen durch die Trauer kurz davor waren auszubrechen. „Also sollte ich mich auch zum höchsten Turm des Malfoy Anwesens begeben? Vielleicht mein Bettlaken zu einer Schlinge zusammenknoten? Oder ich könnte mich weigern zu essen. Mein Essen und Wasser verweigern, bis ich dahinschwinde –"

Er ging auf sie zu. „Wage es. Versuchs doch.", bemerkte er verachtend. „Wenn es dir in deiner privaten Suite wirklich so miserabel geht, in deinen Muggel Jeans und Pullis, mit Mahlzeiten, die dir drei Mal täglich geliefert werden –"

„Oh danke schön Malfoy. Dafür, dass du mich gerettet hast –"

„Dann tu dir keinen verfickten Zwang an, Granger." Er ging noch einen Schritt auf sie zu und sie spürte wie sich die Lehne des Stuhls in ihren Rücken drückte. „Ich weiß von verlässlichen Quellen, dass Macnair Lovegood nicht brutal behandelt hat bevor sie gesprungen ist. Also nutze lieber jetzt deine Chance, bevor sich deine Umstände ändern –"

Ihre Hand war in der Luft, bereit zuzuschlagen, bevor sie sich stoppte. Ihn zu schlagen wäre das Dümmste, was sie in dieser Situation tun könnte. Seine Augen glitzerten, wanderten von ihrer Hand zu ihrem Gesicht, nach oben zu ihren Augen und nach unten zu ihren Lippen, bevor sie wieder zurück wanderten.

„Bist du dumm genug um das zu tun, Granger?" Seine Augen funkelten sie an, etwas Warmes und Herausforderndes.

Ihre Finger ballten sich langsam zu einer Faust und sie ließ ihren Arm sinken. Sie starrte sein selbstgefälliges Gesicht wütend an, seine Augen fuhren über sie und seine Lippen verzogen sich zu einem langsamen Grinsen.

Sie riss ihren Blick von seinen Lippen los und sagte. „Und werden sich meine Umstände ändern?"

Sie sah wie sich eine Eisschicht über seine Augen legte, ein See der zufror, etwas Undurchsichtiges. Ein Grinsen, dass nicht seine ausdruckslosen Augen erreichte.

„Spiel deine Karten richtig, Granger..."

Und dann fuhr er mit seine Fingern spöttisch über ihre Rippen.

Sie zuckte leicht zusammen und wich vor ihm zurück. „Raus."

Er lachte leise, als sie sich zu den Fenstern drehte und ihn wegschickte, während sie die zerknitterte Schriftrolle glättete, die sie fest in ihrer linken Hand gehalten hatte.

„Der Dunkle Lord bittet heute Abend um eine Audienz mit dir."

Eine Kälte breitete sich über ihren Rücken, als hätte man ihr Eiswasser über den Kopf geschüttet.

„Sag ihm, dass ich ablehne. Aber Danke." Sie sprach in Richtung des Fensters, damit er nicht sehen konnte, wie ihren Augen zuckten.

Sie hörte ein kurzes Lachen und dann: „Ich erwarte dich in einer halben Stunde unten."

Er gab keinen Laut von sich, als er über den Teppich ging. Erst als die Tür klickte wusste sie, dass er gegangen war.

Eine halbe Stunde. Das war alles was sie hatte.

Sie prägte sich die Pergamentrolle mit den Namen ihrer Freunde ein, während die Sonne langsam hinter dem Anwesen unter ging.

Wie bereitete man sich auf eine Audienz mit dem Dunklen Lord vor?

Ihre Frage wurde fünfundzwanzig Minuten nachdem Draco gegangen war beantwortet, als Mippy an ihrer Tür klopfte.

„Master Draco sagt, dass du das hier tragen musst."

Mippy hielt ein Stück schwarze Seide in ihren ausgestreckten Armen. Es sah aus wie ein Negligé. Spitze oben und unten, kurz und knapp mit dünnen Trägern.

Als Hermine die Seide aus den Fingern der Elfe nahm, zuckte Mippy mit ihrem Ohr und wartete an der Tür.

„Danke schön Mippy." Sie erkannte den Klang ihrer eigenen Stimme nicht.

Die Elfe blieb im Türrahmen stehen und verlagerte ihr Gewicht von einem auf das andere Bein. „Mippy muss bleiben bis die Miss umgezogen ist. Dann sollen wir nach unten gehen."

Und das gerade als Hermine dachte, sie könnte damit durchkommen, hartnäckig zu sein.

Hermine marschierte ins Badezimmer, zog ihre Jeans aus, riss ihren Pullover herunter und zog sich die Seide über. Es war so kurz wie ihr Goldenes Etuikleid, wenn nicht sogar noch kürzer. Also war sie seine Hure. Der Spiegel reflektierte ihren finsteren Blick. Die zusammengekniffenen Augen einer Sexsklavin. Ihr Blick fiel auf eine Flauschige Robe, die an einem Haken hing und sie zog es in Erwägung, komplett bedeckt nach unten zu stolzieren. Oder vielleicht gar nicht erst nach unten zu gehen. Damit er hochkommen und sie hinter sich her schleifen musste.

„Miss!" Die Elfe klopfte. Ihre Stimme klang traurig.

Hermine zog ihre Augenbrauen zusammen. Würde Mippy bestraft werden? Einfach weil sie versucht hatte das unausweichliche hinauszuzögern.

Sie warf einen letzten Blick in den Spiegel und stellte sicher, dass sie bedeckt war. Dann folgte sie Mippy, brodelnd vor Wut aus ihrem Zimmer, die Treppen nach unten und in den Eingang der Malfoys.

Malfoy wartete an den Kaminen auf sie. Seine Augen nahmen ihre Kleidung auf, als sie hinabstieg – ein kurzer Blick auf ihre nackten Beine und dann zurück zu ihrem Gesicht.

Vielleicht wollte er sie tatsächlich. Vielleicht gab es etwas an ihr, was er anziehend fand.

Er zog an seinem Ärmel und konzentrierte sich auf die Manschetten, dann sagte er: „Du musst deinen BH ausziehen."

Klinisch. So wie ein Arzt es sagen würde.

Sie spürte wie sich die Röte auf ihre Wangen ausbreitete. Sie öffnete ihren Mund, um zurückzukeifen, aber sie sah, dass er seine Todesser Roben trug. Und dass er gerade eben in seine Uniform – sein Kostüm – gewechselt war, es schien so, als müsste sie das ebenfalls tun.

Sie griff nach hinten und kämpfte damit ihren BH unter der Seide zu öffnen und zu entfernen. Er konzentrierte sich auf die Steine unter seinen Füßen, als sie ihn Mippy reichte.

Die Elfe verschwand und dann waren es wieder nur sie beide. Doch sie fühlte sich nicht entblöß, nur ignoriert.

Er ging zur Eingangstür und wartete nicht darauf, dass sie ihm folgte. Sie stapfte wie ein bockiges Kind hinter ihm die Teppen nach unten, in die kühle Luft und den Steinweg entlang. Als die kalte Luft auf ihrer Haut prickelte, stachen ihre Brüste hervor. Sie starrte wütend seinen Rücken an, der mit dicken Roben bedeckt war, während sie mit einem dünnen Stück Seide gekleidet war. Sie klammerte sich an der Verärgerung und der Kälte fest, damit sie nicht über das Nachdenken musste, was als nächstes passieren würde.

Draco wartete an den Toren, während sie aufholte und sagte dann: „Dein linker Arm."

Sie streckte ihn in seine Richtung aus und er legte seine Finger um seine Unterschrift. Sie liefen durch die Tore und sie spürte wie sich eine Hitzewelle in ihrem Arm ausbreitete. Und dann war es wieder vorbei.

Sie gingen zum höchsten Punkt des Hügels, seine Hand befand sich noch immer auf ihrem Arm. Dann apparierte er mit ihnen beiden.

Die Tore von Hogsmeade stachen ihr als erstes ins Auge. Eine eisige Kälte kroch in ihre Kehle, krallte sich an ihre Rippen und zerrte an ihren Muskeln.

Dementoren.

Sie schaute nach oben und sah tausende.

Sie konnte gerade noch den Mond hinter ihnen erkennen, aber sie verdeckten das Licht und tauchten den Boden in Dunkelheit.

Draco hielt ihren Ellbogen fest und griff schmerzhaft zu, als ein Dementor hinabstürzte und sich wie ein Gewicht über sie legte.

„Bleib still.", befahl Draco.

Der Dementor verschlang die Luft um sie herum und saugte an ihrer Essenz. Er drehte sich zu Draco und steckte eine knochige Hand nach ihm aus.

Er starrte nach oben in seine Kapuze ohne sich zu bewegen.

Ein letzter Sog an ihrer Seele und der Dementor schwebte hinfort, um sich zu seinen Artgenossen zu gesellen. Draco führte sie vorwärts und sie vermutete, dass die Dementoren sie freigegeben hatten.

Ein Dutzend von ihnen schwebten über ihnen, als sie durch die Tore gingen und auf das Gelände von Hogwarts einbogen.

Der Verbotene Wald hatte sich weiter ausgebreitet und kroch nach oben in Richtung des Schlosses, so als ob die Magie, die ihn im Zaum gehalten hatte, gestorben war, als sie verloren hatten. Das Gras war trocken und manche Stellen brannten noch immer. Erst als sie an den Feuern vorbeikamen, erkannte Hermine den Geruch.

Brennende Leichen.

Die Leichen waren nicht wiederzuerkennen und sie dankte Merlin dafür. Sie schüttelte das Bild aus ihrem Kopf. Der Geruch klebte an ihr wie Rauch.

Todesser in zweier Paaren gingen in großen Kreise um das Ende des Waldes, manche von ihnen nickten Draco zu. Er hatte seinen Blick gerade nach vorne gerichtet, mit seiner Hand um ihren Arm.

Als sie über das Gelände gingen, näher und näher an das Schloss heran, spürte sie wie ihr Puls raste und jede glückliche Erinnerung, die sie von den verschieden Orten hatte, zurückdrängte.

Zwei Gestalten in Roben mit Kapuzen standen auf den Eingangsstufen. Sie senkte ihren Blick.

Das Geräusch von sich verziehenden Lippen. Kuss-Geräusche und sie brauchte einen Moment, um zu realisieren, das sie an sie gerichtet waren.

„Schöne Beine, Schlammblut."

Sie schaute nicht nach oben. Also war das alles, was sie jetzt war. Ein paar Beine.

Die Türen zur Eingangshalle öffneten sich und Draco zog sie hinter sich her nach drinnen.

Sie marschierten in die Große Halle und sie war dankbar, dass es dort überhaupt nicht mehr so aussah, wie in ihren glücklichsten Erinnerungen.

Die Überreste des Basilisken, hingen in einem großen Kreis an den Wänden entlang und dienten als Sitzgelegenheiten für die anwesenden Todesser. Nagini zischte um ihre Knöchel, als sie an ihr vorbei gingen und Hermine versuchte ihre Gedanken nicht in die Richtung gleiten zu lassen, wie man sie töten konnte.

Lord Voldemort selbst saß in einem Thron aus Knochen, die sorgfältig zusammengestellt und zu einer Struktur gezaubert wurden. Er drehte den Elderstab zwischen seinen Fingern umher. Rote Augen funkelten sie und Draco wie Rubine an.

Draco führe sie zu einer Stelle, wo der Boden dunkel von getrocknetem Blut war, ließ sich auf sie Knie fallen und zog sie mit sich herunter. Er senkte seinen Kopf, aber Hermine starrte dem Dunklen Lord trotzig in die Augen, die Dunkelheit zog sie an. Sie konnte die Flecken auf den Steinen spüren und wich zurück. Weigerte sich, sich vor ihm zu verbeugen.

„Hermine Granger." Der Klang ihres Namens glitt über seine Zunge und ließ ihre Haut erschaudern. „Herzlich Willkommen in meinem Schloss." Er lachte in sich hinein.

Sie atmete tief ein, verrottete Luft hing schwer in ihrer Kehle. Als sie ihn nicht grüßte fuhr er fort.

„Du hast einen recht hohen Preis bei deinem Verkauf erzielt. Die... Auktion. Ja, das war es. Aber ich sehe jetzt, das du keine besonders große Schönheit bist."

Hermine hätte fast höhnisch aufgelacht. Mit allem hätte sie gerechnet, aber dass Lord Voldemort ihr Aussehen beleidigen würde, stand nicht auf dieser Liste.

„Und dennoch haben sich meine Anhänger um dich gerissen." Er legte seinen blassen, haarlosen Kopf zur Seite. „Wie großartig es sein muss, sich mit Harry Potter angefreundet zu haben."

Ein tiefes, grollendes Lachen schallte durch den Raum. Die Todesser glucksten.

„Steh auf.", befahl er. Draco zog sie auf die Füße. „Junger Malfoy."

„Mein Herr."

„Du hast recht viel aufgegeben, um sie zu bekommen."

„Ja mein Lord."

„Warum?"

„Wir waren Feinde in der Schule.", sagte Draco, seine Augen waren noch immer auf den Boden gerichtet. „Sie hat nie wirklich ihren Platz akzeptiert. Und außerdem" – er hob seinen Blick und sah nach oben zu Lord Voldemort, ein kleines Grinsen zierte seine Lippen – „Ich werde immer von den wertvollsten Besitztümer angezogen."

Der Dunkle Lord grinste. „Und ist sie alles, wofür du bezahlt hast und noch mehr? Ich habe gehört, dass sie noch unberührt war. Ich nehme an, dass du sie genommen hast."

„Noch nicht mein Lord."

Die Todesser bewegten sich, flüsterten. Sie spürte wie sich ein Dutzend Augen auf sie richteten.

Lord Voldemort hob eine Augenbraue an. „Und was ist der Grund dafür?"

Sie schaute zu Draco. Was war der Grund dafür?

Er warf ihr einen kurzen Blick zu, seine Augen wanderten über ihren Hals nach unten zu ihren Brüsten.

„Vorfreude ist die beste Qual, oder nicht?"

Hermine schluckte. Voldemort lachte. Ein hohes, freudiges Gackern.

„Dein Vater war zu weich junger Malfoy. Aber du lernst."

Hermine spürte ihr Blut schreien. Er spielte mit ihr. Vielleicht taten sie das alle. Eine wunderschöne Suite mit einem Bett und einem eigenen Bad. Tee mit Narcissa. Zugang zur Bibliothek ihrer Träume. Sogar Lucius war höflich.

Es würde alles bald ein Ende finden.

„Erzähl mir Schlammblut Granger." Voldemorts summende Stimme unterbrach ihre Gedankenspirale. „Was weißt du über George Weasley?"

Sie blinzelte. Sie konnte ihre Überraschung nicht zurückhalten, bevor Voldemort sie sah.

„Was?"

Dracos Kopf drehte sich blitzschnell zu ihr. „Du wirst ihn mit „Mein Lord" ansprechen.", zischte er, seine Augen brannten sich in sie ein.

„George Weasley. Seine Sicherheitshäuser. Seine entfernten Verwandten." Voldemort lehnte sich in seinem Thron nach vorne. „Was ist ihm wichtig?"

Hermine starrte in seine funkelnden Augen, die sie beobachteten. Und dann verstand sie.

George war entkommen.

Und aus irgendeinem Grund, fühlte sich Voldemort dadurch bedroht.

Ein Feuer brannte in ihrem Inneren, etwas, dass sie dachte ausgelöscht zu haben, in dem Moment, wo sie einen kleinen Körper in Hagrids Armen erblickt hatte.

„George Weasley war eine Hälfte des cleversten, trickreichsten Paares, das ich jemals gekannt habe.", sagte sie. „Selbst wenn ich eine Idee hätte, wo er hingehen könnte, läge ich falsch." Ein kleines Lächeln umspielte ihre Lippen. „Ich bin recht froh darüber ihnen mitteilen zu können, dass wenn George Weasley entkommen ist, sie ihn nie wieder sehen werden."

Rote Augen kniffen sich zusammen, als sie auf sie hinunter starrten. Sie erwartete den Crutiatus Fluch.

Etwas schlug ihr ins Gesicht, brannte auf ihrer Wange und riss ihren Kopf zur Seite. Sie stolperte, gewann ihr Gleichgewicht wieder zurück und drückte ihre Hand gegen ihr Gesicht. Ihre Augen huschten in den Höhlen hin und her.

Sie sah sich um, suchte nach einer Waffe, wappnete sich für einen weiteren Schlag. Ihre Augen fokussierten sich wieder, als Draco seine Hand sinken ließ, der Ring um seinen Daumen funkelte sie an. Ihre Lippe war nass vor Blut.

Er hatte ihr mit der Rückhand ins Gesicht geschlagen. Er hat sie geschlagen und sie blutete.

„Pass auf was du sagst. Du sprichst zu deinem Lord."

Seine Stimme ließ sie erschaudern und sie wandte ihren Blick von seinen eisigen Augen ab.

Voldemort lachte in sich hinein, ein Geräusch wie stechende Messer. „Ich werde einfach selbst nachschauen, Schlammblut."

Er stand auf und glitt auf sie zu. Sie erstarrte als er sie umkreiste, wieder vor sie trat und sich zu ihrem Gesicht nach unten lehnte. Sie schaute in seine roten Augen und wurde fast unaufhaltsam von ihnen angezogen.

Und dann waren da Dolche in ihrem Gehirn, sie sanken in ihre Augen und wandten sich tief ins Innere. Sie konnte nicht atmen, als Erinnerungen durch ihren Kopf fluteten, nach vorne gerissen und wieder zurück gedrückt wurden.

Sie sah George durch einen schneidenden, stechenden Schmerz. Sein Kopf blutete, wo sein Ohr hätte sein sollen, während er zu seinem Zwillingsbruder nach oben schaute.

Als würde ein Gummiband in ihr reißen. Dann war George dreizehn und er schlug Klatscher mit seinem Bruder auf dem Quidditch Feld.

Ein Querschläger zum Fuchsbau und Molly Weasley stand vor ihr, spülte Geschirr.

„Meine Tante Muriel –"

Und mit einer Peitsche, die durch ihren Kopf knallte, zuckte sie zusammen, als sie sah, wie Ludo Bagman bei der Quidditch Weltmeisterschaft mit den Zwillingen sprach. Hermine saß bei Harry und schaute auf die anderen Zelte und Partys, die sie umgaben.

Ein Moment der Stille, als Voldemorts Verstand durch den Moment glitt. Sich um Ludo Bagman drehte und ihn in Augenschein nahm. Eine Pause, Hermines Gedanken drehten sich zu Harry, beobachteten sein leichtes Lächeln, von vor Jahren –

Sie wurde durch eine Welle von Erinnerungen und Bilder gezerrt und dann war Hermine auf dem Quidditch Feld in Hogwarts und rannte zu den Tribünen, als Harry George Weasley davon abhielt, sich auf jemanden zu stürzen.

Sie sah Draco, wie er auf dem Feld höhnisch lachte. Dann wurde er auf den Boden geworfen, als George und Harry auf ihn losgingen. Ein Gewirr aus Gliedmaßen. Hermine rannte die Treppe nach unten und zuckte beim Geräusch von Knöcheln gegen Kiefer und Augen zusammen.

Sie spürte eine Schadenfreude neben ihr, als Voldemort Draco, Harry und George beim Kämpfen zusah. Als Madam Hooch sie trennte, erinnerte Hermine sich daran zuerst Harry und George nach Verletzungen abgesucht zu haben und dann zu Draco geschaut zu haben, der zusammengerollt dalag und nach Luft rang.

Und selbst als sie wusste, dass Draco den Streit absichtlich provoziert hat, konnte Hermine ihr Interesse an seinem Wohlbefinden nicht unterdrücken. Sie sah zu, wie Harry und George von Feld getragen wurden und blieb zurück um zu sehen, ob sich jemand um den blutverschmierten Körper kümmern würde, der auf dem Rasen lag.

Er sah so klein aus. Er versuchte immer noch hämische Bemerkungen an Harrys Rücken zu werfen. Als er mit seinem Handrücken über seine Augenbrauen fuhr, um das Blut wegzuwischen, hatte Hermine nach Luft geschnappt, bevor sie wegschaute und hinter den Gryffindors herrannte.

Bevor sie weggeschaute –

– hinter den Gryffindors herrannte –

Aber sie blieb stehen. Erstarrt. So als ob jemand den Film pausiert hatte.

Sie starrte nach unten auf das Quidditch Feld, ihre Hände umklammerten das Geländer und schauten auf einen blonden Jungen mit pinkem Gesicht, wie er seinen Arm umklammerte.

Sie sollte sich umdrehen und gehen.

Eine kalte Brise fegte über ihr Gesicht, wie die Zunge einer Schlange, die in das eine Ohr hinein und beim anderen wieder heraus raus glitt. Und es fühlte sich fast so an, als würde Voldemort neben ihr am Geländer stehen.

Wenn sie ihren Kopf drehen könnte, würde sie ihn vielleicht sehen. Wie er sie beobachtete... wie sie Draco Malfoy beobachtete.

Wie ein Haken an ihrer Taille und sie war wieder auf dem Quidditch Feld, starrte den zwölfjährigen Draco an, wie er sie höhnisch anschaute –

„Wertloses, kleines Schlammblut."

Und später an diesem Abend, als sie in ihrem Schlafsaal geweint hatte –

In der Bibliothek, wie sie ihn wütend anfunkelte, als er ihr Lieblingsbuch las. Er lächelte, als er die besten Stellen las –

Dann ertönte ein Walzer in ihren Ohren und sie drehte sich in einem Kreis, um ihn vor sich zu finden. Die Erinnerung verlangsamte sich und Voldemort beobachtete ihre Verbeugung in ihrem Tüllkleid, beobachtete wie ihre Hand sich zu Dracos anhob. Und wie sein Gesicht über ihrer Schulter ruhte. Der Dunkle Lord drehte sich mit ihnen, als sie am Yule Ball tanzten.

Voldemort konnte ihren Herzschlag hören, konnte den Schauder auf ihrer Haut spüren und beobachtete, wie Draco finster auf sie hinab blickte –

Und mit einer Abruptheit, die dem Atmen nachdem man am Ertrinken war nachkam, war sie wieder alleine in ihrem Verstand. Voldemort stand vor ihr in der Großen Halle, die Knochen ihrer Kameraden um sie herum verteilt. Er legte seinen Kopf zur Seite und betrachtete ihre Augen, so als hätte er sie mit einem unerwarteten Problem konfrontiert.

Ihr Kopf spürte seine Abwesenheit wie einen Gehirnforst, etwas Kaltes füllte ihren Schädel.

Er ließ seinen magischen Halt um sie los und ihr Körper fiel auf den Boden, ihre Beine verbogen sich in unnatürliche Richtungen. Es schmerzte ihre Augen offen zu halten, aber sie starrte zu ihm nach oben, während sich langsam eine Idee in seinen Augen formte, eine Erkenntnis.

Er wusste, dass sie in Draco Malfoy verliebt war.

Seine Hand schoss nach vorne und Hermine zog scharf die Luft ein, als Draco nach Luft schnappte und nach vorne gerissen wurde, wie eine Marionette, die an Fäden hing. Sein Kiefer wurde von Voldemorts Hand umklammert Er musste auf den Zehenspitzen stehen um weiter Bodenkontakt zu halten.

Voldemort wandte seine roten Augen Draco zu und plötzlich war es sehr still, während Voldemort Dracos Erinnerungen und Gedanken nach ihr durch suchte.

Ein Schweißtropfen rollte Dracos Kiefer entlang, als Voldemort eine gründliche Untersuchung durchführte.

Sie wusste nicht, wie lange sie untersucht worden war, aber das fühlte sich länger an.

Draco grunzte und atmete flach.

Dann ließ Voldemort ihn los, ließ ihn auf den Boden neben sie fallen. Er musste auf den Zehenspitzen stehen um weiter Bodenkontakt zu halten.

Voldemort lächelte. Zufrieden.

Er richtete seinen Blick wieder auf ihren liegenden Körper und gackerte. Sie zuckte zusammen, als das Geräusch durch die große Halle hallte.

Sie war in ihren Besitzer und baldigen Vergewaltiger verliebt. Ein vertrautes Brodeln stieg in ihrem Bauch auf und erwürgte sie – das gleiche Gefühl, dass sie im vierten Jahr hatte, wann immer sie ihren Blick von ihm abwenden musste. Es war wirklich widerlich. Ihn zu wollen.

Ein Gedanke kam ihr: Wenn sie je einen Zweifel gehabt hatte wie Draco sie sah oder was er für sie fühlte, hatte Voldemort ihr nun einen Grund gegeben diese Zweifel auszuräumen. Er fühlte nichts für sie. Wenn er es tun würde, hätte Voldemort es sicherlich gefunden.

Sie riss ihre Auge von seinen Roten los und er lachte wieder.

„Lass dir Zeit mit der hier, Malfoy.", sagte Voldemort. „Du kannst sie Jahrelang foltern, ohne auch nur deinen Zauberstab anzuheben."

Eine zittrige Stimme auf ihrer rechten Seite flüsterte. „Ja, mein Lord."

Voldemort lachte in sich hinein. Nicht einmal mit Harry tot vor seinen Füßen, hatte sie ihn so fröhlich erlebt.

Draco riss sie am Ellenbogen nach oben, verbeugte sich vor dem Dunklen Lord und zog sie neben sich her.

Sie gingen an den Wachen an der Tür vorbei, die noch immer anzügliche Geräusche von sich gaben. Dann gingen sie über den Rasen voller Dementoren und Hermine spürte diesmal keine Veränderung in ihrer Brust. Sie gingen durch die Tore und ein schneidendes Ziehen disapparierte sie zurück zu den Hügeln des Malfoy Anwesen.

Sie hielt ihren Blick auf den Boden gerichtet, als ob Voldemort noch immer da wäre und auf sie hinunter starrte. Und vielleicht tat er das auch– in ihrem Verstand. Kriechen und fraß an ihr. Vielleicht würde er niemals gehen.

Die Tore öffneten sich für sie, doch bevor Hermine durch sie hindurchgehen konnte, hielt Dracos Hand sie am Ellbogen zurück.

Seine grauen Augen suchten etwas in ihren, sie huschten in hektischen Bewegungen über ihr Gesicht. „Was hat er gefunden?

Sie schaute von ihm weg und schüttelte ihren Kopf, ihre Augen brannten. „Es ist egal. Er war zufrieden. Das ist alles was wichtig ist." Sie drehte sich, um von ihm wegzugehen, bevor er sie zurück zog – sein Griff war fest, aber ohne Gewalt.

„Was auch immer es ist, er denkt, dass ich mitschuldig bin.", sagte Draco, seine Stimme war kaum lauter als der Wind. „Sag es mir."

Der Wind wehte um sie herum, wirbelte seinen Umhang in Mustern umher und tanzte über ihre nackte Haut.

Vielleicht konnte sie es ihm sagen. Es war eigentlich nichts. Ich war in Hogwarts in dich verknallt. Es würde einfach sein und würde nicht länger ins Gewicht fallen. Sie könnte mit den Schultern zucken und lachen.

Vorfreude ist die beste Qual.

Aber das hier war nicht Hogwarts. Das war ein Höllenfeuer aus Misstrauen und Gefahr, die mit der bevorstehenden Vergewaltigung einherging und mit Momenten aus nichtssagender Freundlichkeit überzogen war. Sie konnte ihm nicht die Wahrheit sagen.

Sie konnte ihm gar nichts sagen.

„Mach dir keine Sorgen Malfoy. Voldemort hat in deinem Kopf nichts gefunden, was dich belasten würde. Fühl dich frei, mit deinem Plan mich zu brechen weiterzumachen." Sie schaute auf die Hecke zu ihrer Rechten. Sie blinzelte, als die Wut in ihrer Brust der Verzweiflung Platz machte.

Eine warme Hand auf ihrer Wange. Sie riss ihren Kopf zurück und sah, dass er nach unten auf ihre Lippen starrte. Hermines Augen weiteten sich, ihr Mund öffnete sich.

Ein geflüsterter Zauberspruch. Sein Zauberstab an ihrem Mundwinkel, nähte ihre Haut wieder zusammen, wo sein Ring ihre Lippe hat aufplatzen lassen.

Sie beruhigte ihr donnerndes Herz, wartete darauf, dass er seine Hand von ihrem Kiefer nahm. Stattdessen sagte er: „Warst du erleichtert, als du erfahren hast, dass du hier her kommen würdest? War es das? Denkst du, dass ich das kleinere Übel bin?"

Sie suchte etwas in seinen Augen, fragte sich welche Erinnerungen und Gedanken Voldemort durchsucht hatte, wenn Draco das unbedingt wissen wollte.

„Nein, nicht wirklich.", antwortete sie ehrlich, sie erinnerte sich an den langen Weg entlang dieser Hecken vor ein paar Nächten. „Ich dachte, dass ich vielleicht ein Geschenk für deinen Vater wäre."

Seine Hand zuckte auf ihrem Gesicht, so als hätte er einen Elektroschock verpasst bekommen. Er ließ sie sinken, sodass sie an seiner Seite herunterhing.

„Was war es dann? Sag mir was er gefunden hat." Er schluckte, als der Wind über sie hinwegfegte.

Es gab etwas, dass Draco Malfoy wollte und sie konnte sich weigern, es ihm zu geben. Ein kleines Gefühl der Macht durchzuckte sie.

Sie wich vor ihm zurück, ging auf das Anwesen zu und sagte über ihre Schulter: „Vorfreude ist die süßeste Qual, oder nicht?"

Sie marschierte den steinernen Weg hinunter, während sie in ihrem Negligé zitterte und fast lächelte.


Übersetzung von Annelina97 und Goldfisch!
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