Kapitel 15
Trigger Warnung: Erwähnung und Andeutung von nicht einvernehmlichen Handlungen!
Edinburgh Castle ragte über ihnen auf, als sie sich auf dem Kopfsteinpflaster näherten, ohne die üblichen Touristen oder Familien. Ohne die Muggel-Militärwachen an den Toren. Stattdessen kamen sie an verhüllten Todessern und zwielichtigen Händlern dunkler Gegenstände vorbei, die wie Bettler um Draco Malfoys Gold baten.
Wie weit hatte Voldemort seinen Einflussbereich ausgedehnt? Sicherlich waren die Muggelregierungen jetzt auf ihn aufmerksam geworden, nachdem ein beliebter Touristenort beschlagnahmt worden war. Was stand in den Muggelzeitungen?
Sie schob ihre Fragen beiseite und konzentrierte sich auf die vertraute Silhouette in der Ferne. Ein Wind heulte über den steinernen Weg, und Hermine fröstelte in ihrem Negligé, ihre Knöchel verrenkten sich in den Absätzen. Sie blickte zum Schloss hinauf, und ein anderes Heulen rauschte durch den Wind.
Werwölfe.
Ihre todbringenden Gestalten schlichen durch die Türmchen über dem gewölbten Eingang. Ein Schauer des Entsetzens lief ihr über den Rücken. Das letzte Mal, dass sie einem Werwolf so nahe gekommen war, war in der Großen Halle gewesen, sie hatte entsetzt beobachtet, wie er sich über Lavenders Körper gebeugt hatte.
Draco griff nach ihrem Arm und schritt auf sie zu. Sie konzentrierte sich auf den Druck seiner Finger, als sie näher kamen und ihr Herz pochte in ihren Ohren, als wollte es die Geräusche ihres Schnüffelns und Hechelns übertönen. Als sie das Ende des Weges erreichten, legte er seine Finger direkt über die Tätowierung und schob sie mit einem Ruck nach vorne über die Schwelle.
Eine Gänsehaut kribbelte auf ihrer Haut. Eine magische Barriere. „Bin ich jetzt eingeschlossen?", fragte sie und rieb die Haut, wo er sie gepackt hatte. Er hielt inne, drehte sich zu ihr um und sah sie mit einem grausamen Ausdruck an, ein Aufblitzen einer Warnung in seinen Augen.
Er konnte ihr nicht antworten. Nicht hier.
Er ruckte mit dem Kopf und ging weiter zum Tor. Sie folgte ihm, wobei sie ihre Augen in alle Richtungen schweifen ließ und versuchte, sie auf die Augen und Ohren zu richten, die sie eventuell beobachteten. Ein paar Todesser standen innerhalb der Tore, mehr faulenzend und lachend als bewachend.
„Alles klar, Malfoy?", rief einer von ihnen.
„Abend, Relkin. Ich nehme an, dein Bein heilt immer noch, wenn du nicht einmal aufstehen kannst um uns zu begrüßen?"
Ein Grummeln und eine entfernte Antwort, als sie den Pfad zu einem zweiten Torbogen hinaufgingen, einem engeren Eingang mit hohen Steinmauern auf der einen Seite und einem steilen Grashügel auf der anderen. Der Mond schien hell über ihnen, als sie weitergingen.
Zwei weitere Todesser am zweiten Eingang, die ein wenig aufrechter standen als die Ersten beiden. Sie nickten Draco zu, als er hindurchging. Er ignorierte sie und Hermine folgte ihm, den Blick auf das Kopfsteinpflaster gerichtet. Ein leiser Pfiff ertönte, als sie vorbeiging. Sie blickte auf und entdeckte einen älteren Mann, den sie nicht erkannte, der sie von einer steilen Steintreppe, die den Hügel hinaufführte, angrinste.
„Hast du sie zum Spielen mitgebracht, Malfoy?"
„Sie spielt heute Abend mit mir." Draco lenkte sie zu den Stufen und sie begannen hinaufzusteigen. „Ich teile nicht, Morrison", sagte er mit einem Zwinkern und einem Händedruck, als sie vorbeigingen. Morrison kicherte und sah sie an, bevor Draco sie anstupste, damit sie vor ihm weiterging. Als sie aufstiegen, brannten ihre Wangen bei der plötzlichen Erkenntnis, dass er ihre Beine und ihren Hintern in voller Länge sehen konnte. Sie schob ihre Verlegenheit beiseite und ließ ihre Gedanken schweifen.
Sie hatte Fragen. Fragen über die Wachen, die Anzahl der Todesser, die ein- und ausgingen, die Rangordnung...
Nachdem sie im Geiste eine Liste mit Fragen aufgeschrieben hatte, die sie stellen wollte, sobald sie wieder zu Hause waren, erreichte Hermine schließlich das obere Ende der Treppe und drehte sich einmal um, um die Landschaft von Edinburgh zu überblicken. Es war eine klare Nacht und sie waren Hunderte von Metern über dem Meeresspiegel.
Dunkle Fenster und leere Straßen, so weit das Auge reichte. War Edinburgh niedergemetzelt worden? Oder evakuiert worden?
Ein schwaches Gefühl von Fingern auf ihrem Rücken und sie erschauerte, als Draco an ihr vorbeiging. Nach einem Moment folgte sie ihm und hatte Mühe, mit seinen langen Schritten Schritt zu halten.
Sie konnte den zunehmenden Lärm einer Party hören, als sie sich den grauen, in den Nachthimmel ragenden Gebäuden näherten. Schließlich bog er um eine Ecke und führte sie in einen großen Innenhof, in dem etwa fünfzig Männer in kleinen Gruppen zusammenstanden und sich unterhielten. Sie schluckte und versuchte, ihren Schock zu verbergen, als sie die Menge betrachtete. Es musste sich um eine Versammlung von Voldemorts Elite handeln, aber sie hatte nie gewusst, dass er einen so großen inneren Kreis hatte. Waren all diese Männer wirklich Todesser? Oder waren sie einfach nur Feiernde, die ihren dunklen Impulsen nachgingen, jetzt wo der Orden weg war? Sie öffnete den Mund, um zu fragen, und realisierte erneut, dass sie es nicht konnte.
Sie bewegten sich auf die hohen Gebäude zu ihrer Linken zu, weg von der Menge draußen, doch dann drehten sich seine Füße abrupt um, als ob er sich gerade an etwas erinnert hätte. Sie stolperte, um mit ihm Schritt zu halten, als er ihren Ellbogen nahm und sie zu der einzigen Lampe zog, die in diesem Teil des Hofes noch flackerte. Als er von dem Bernstein und Goldenem Licht beleuchtet wurde, sah sie, wie er tief durchatmete und sie mit kalten, toten Augen anstarrte.
„Ich zeige dir, wie man sich benimmt", murmelte er. Sein Blick senkte sich auf ihre Brust. „Nicke mit dem Kopf."
Ihr Herz klopfte wie wild, und sie sah nicht zu der Menge hinüber, der sie etwas vorspielten. Sie nickte zu seinen Schuhen. „Wie soll ich mich verhalten?"
Eine Hand griff nach oben, und sie hielt den Atem an, als er ihr eine Locke hinters Ohr strich und ihr Gesicht mit der Hand auf ihrem Kinn nach oben neigte. Eine andere Maske hatte ihren Platz eingenommen. Seine Augen flackerten vor Hitze, als er über sie hinweg atmete und seine Hand an ihrem Schlüsselbeinen und ihrem Hals entlang wandern ließ.
„Gehorsam, aber nicht gebrochen."
Sie blinzelte ihn schnell an, spürte die Wärme seiner Finger hinter ihrem Ohr und beobachtete, wie seine Augen stürmisch wurden und das Malfoy-Grinsen langsam in seine Züge zurückkehrte.
„He! Malfoy!"
Der Ruf von der anderen Seite des Hofes ließ sie aufschrecken. Sie wollte sich umdrehen, aber Dracos Hand auf ihrem Gesicht hielt sie fest an ihrem Platz.
Er hob den Kopf und rief: „Abend, Bole", bevor er seine Hand auf ihren Ellbogen legte und sie zu den Gebäuden zog, zu denen sie unterwegs waren.
Sie hörte ein leises „Ist sie das?" und „Endlich!" hinter ihrer Schulter, als er seine Schritte beschleunigte.
Die Lücke zwischen den Gebäuden führte zu einem weiteren großen, schwach beleuchteten Innenhof. Vier klobige Gebäude säumten das Areal, und aus dem Gebäude zu ihrer Linken ragte ein Uhrenturm empor. Es war unheimlich still in der Sommerluft, aber sie hatte trotzdem das Gefühl, dass Hunderte Augen auf sie gerichtet waren.
Seine Hand wanderte zu ihrem unteren Rücken, als er sie vorwärts schob, und sie zuckte bei der Berührung zusammen, bevor sie sich in die Wärme seiner Hand sinken ließ. Er steuerte sie auf eines der klobigen Gebäude zu, etwa drei Stockwerke hoch und so lang wie der gesamte Innenhof.
Sie fragte sich, was für eine schmutzige Ausschweifung sie innerhalb der Mauern erwartete. Wie viele ihrer Freunde würde sie in Ketten vorfinden, geschlagen und gebrochen? Wie viele bekannte Gesichter würde sie sehen, die Unschuldige missbrauchten und vergewaltigten? Der Innenhof antwortete ihr mit Schweigen.
Sie erreichten den Eingang, die hölzernen Türen waren schwer und vorahnungsvoll. Eine Pause, dann stieß Draco die Tür für sie auf.
Musik, die sich über die Steinböden und in die hölzernen Gewölbe über ihr hob. Eine sanfte, jazzige Melodie, an die sie sich aus ihrem Muggelleben erinnerte. Lachen und Gläserklirren.
Sie versuchte, über den Rand der Eingangstür zu spähen, um mehr zu sehen, aber ein Mädchen erschien und versperrte ihr die Sicht. Sie hielt ein Tablett mit Champagnergläsern in der Hand und trug ein kurzes Kleid, das schimmerte wie die Bläschen in den Gläsern. Um ihren schlanken Hals trug sie ein silbernes Halsband.
Das Mädchen blickte zu ihnen auf, wobei ihr Blick kurz auf Hermine fiel, bevor sie Draco mit einem koketten Lächeln ansah.
„Guten Abend, Meister Malfoy."
„Charlotte", grüßte er und hob zwei Champagnergläser vom Tablett. Schweigend bot er Hermine eines an und sie starrte darauf hinunter, bis er es ihr an die Brust drückte.
Sie umklammerte das Glas zwischen ihren Fingern, als Charlotte zur Seite trat und Draco sie in den Raum führte.
Es war eine Halle, vielleicht halb so groß wie die Große Halle von Hogwarts. Menschen mischten sich, Gläser funkelten und die Gespräche quollen bis zur gewölbten Decke empor. Ihre Augen hatten Mühe, alles zu erfassen. Kronleuchter hingen über dem Raum, brannten schwach und warfen Schatten auf die Rüstungen und Wappen an den Wänden. Ihr Blick fiel auf den Kamin auf der anderen Seite des Raumes, dessen bleicher Stein bis zu den gewölbten Balken reichte. Vielleicht ein Fluchtweg, wenn sie Flohpulver finden könnte, vorausgesetzt, er war nicht gegen ihre Tätowierung verzaubert.
Die Männer, die herumstanden und Champagner schlürften oder Gläser mit Scotch schwenkten, trugen zwar keine Todesser-Roben, hatten aber dennoch eine steife Haltung an sich, als könnten sie jeden Moment abberufen werden.
Sie scannte den Raum und erkannte Jugson, Crabbe Senior, Runcorn vom Ministerium und Rabastan und Rodolphus Lestrange. Kurz nachdem sie Mulciber erblickte, sah sie, dass Cho Chang sie von dort aus ansah, wo sie an seinem Arm hing.
Hermine stockte der Atem und sie hörte die Geräusche wie in einem Vakuum, als Cho sich abwandte und an ihrem Champagner nippte, als ob sie sich nicht kennen würden. Cho lächelte süß über etwas, das Mulciber sagte, beugte sich vor und sah ihn durch ihre Wimpern an, wobei ihr langes Haar über ihren Rücken schwang. Sie zuckte nicht zurück, als seine Hand nach unten glitt und ihren Hintern streichelte.
Ein kalter Schauer lief ihr den Rücken runter. „Dolohov?", flüsterte sie.
Ein kurzes Kopfschütteln von Draco und Hermine spürte, wie sich der Knoten in ihrem Magen löste.
Ihre Augen huschten durch den Rest des Raumes, verzweifelt darauf bedacht, mehr von ihnen zu entdecken. Sally Fawcett in einer Ecke mit einem viel älteren Mann, den Hals zur Seite geneigt, als er mit seinen Lippen über ihre Haut strich. Hannah Abbott in einem Kleid, das noch kürzer war als die Kleider der anderen, ihre Gliedmaßen dünn und blass, sie hielt ein volles Glas Champagner in der Hand, das sie mit traurigem Blick betrachtet. Alicia Spinnet, die Arme um die Schultern eines unbekannten Mannes geschlungen, wiegte sich mit einem lustlosen Lächeln im Gesicht zur Musik. Einige standen groß und stolz an der Seite ihrer Besitzer wie geschätzte Konkubinen, während andere in sich zusammenschrumpften, wie gebrauchte und geschlagene Spielzeuge, deren ihre Besitzer eines Tages überdrüssig werden würden.
Draco nippte an seinem Champagner, während sie sich vorwärts bewegten, sein Arm schlang sich um ihren Rücken, seine Hand landete auf ihrer anderen Hüfte. Sie lehnte sich in die Umarmung, um das Schauspiel für alle, die sie beobachteten, aufrecht zu erhalten. Ein Schauer lief über ihre Haut.
„Malfoy!" Blaise Zabini stapfte auf sie zu, Theo Nott dicht auf den Fersen. Blaise grinste und ließ seinen Blick über sie gleiten. „Endlich lässt du sie aus ihrem Käfig, wie ich sehe."
„Natürlich", Dracos Stimme klang sanft. Er kippte den Rest seines Champagnerglases hinunter. „Sie ist krank gewesen. Ein ekelhafter Anblick, wirklich."
Blaise' Lippen zuckten, aber er sagte nichts. Theo schnaubte und nippte an seinem Sekt.
Hermine schaute an ihnen vorbei, um wieder einen Blick auf Cho zu erhaschen, dann erstarrte sie - als sie merkte, dass die Lautstärke im Raum sank. Der halbe Saal war auf sie aufmerksam geworden. Alle Augen richteten sich auf sie, Auktionsgüter und Todesser gleichermaßen. Sie murmelten leise vor sich hin, flüsterten und nickten sich zu und sie spürte, wie ihre Wangen brannten, als sie die fremden Blicke bemerkte, die ihre Beine nach oben zu ihrer Brust wanderten und Dracos Hand auf ihrer Hüfte ansahen. Ein leichter Druck und sie sah auf und konzentrierte sich wieder auf das, was Zabini und Theo sagten, als ob nichts Ungewöhnliches geschehen wäre.
„Wir haben uns bereits in der Suite eingerichtet", sagte Theo mit einer beiläufigen Unverschämtheit in seinem Ton. „Du bist fast zu spät."
„Bin ich aber nicht, oder?", schnauzte Draco mit einem flüchtigen Lächeln. Hermine spürte, wie ihre Haut bei der Erwähnung einer Suite prickelte. „Holt eure Mädchen. Ich treffe euch dann dort."
„Für jemanden, der sich so sehr um Fristen kümmert..."
„Verpiss dich, Theo", brummte Draco. Er grinste Zabini an, als Theo ihn anfunkelte, und lenkte Hermine zwischen die beiden hindurch, wobei er darauf achtete, Theo auf dem Weg dorthin an der Schulter zu rempeln.
Hermine spürte, wie ihre Beine zu Wackelpudding wurden, als sie durch die Menge der Leute gingen, die sie anstarrten.
„Suite?", flüsterte sie.
Er wartete, bis sie an einem Paar älterer Männer vorbeikamen, die an einem Scotch nippten, bevor er antwortete: „Sprich mich in diesem Raum nicht an."
Sie zuckte zusammen, als er es sagte. Aber ihre Logik flüsterte ihr zu, dass sie etwas anderes hören sollte. Du kannst in einem anderen Raum sprechen.
Vielleicht in der „Suite".
Ihre Beherrschung entglitt ihr und sie dachte an eine Hotelsuite mit einem luxuriösen Bett, in dem sie und andere Mädchen gezwungen würden, unaussprechliche Dinge zu tun.
Sie blinzelte und konzentrierte sich wieder auf das Wesentliche. Cho.
Das dunkelhaarige Mädchen blickte nicht in ihre Richtung, als sie sich näherten. Draco übernahm die Führung und nickte unbekannten Gesichtern zu, während Hermines Blick so unauffällig wie möglich immer wieder zu Cho wanderte. Ihre Brust schmerzte vor dem Wunsch, nach ihr zu rufen. Sich aus Dracos Umarmung zu befreien und zu ihr zu rennen, um sie zu umarmen. Stattdessen grub sie ihre Fingernägel in die Handflächen und zwang sich zu einem neutralen, desinteressierten Blick bei allem, was sie sah.
Vielleicht empfand Cho das Gleiche. Vielleicht wandte sie deshalb einfach ihr Gesicht von Mulciber ab, als sie an ihm vorbeigingen, nahm einen tiefen Schluck von ihrem Champagner und ließ ihre Finger am Glas kreisen.
Draco führte sie auf die andere Seite des Raumes in die Nähe des Kamins und sie suchte kurz nach einer Vase mit Flohpulver, bevor sie sich darauf konzentrierte, auf wen sie zusteuerten.
Avery.
Hermine spürte, wie ihr das Herz in die Kehle rutschte. Diesem Mann gehörte Ginny. Wahrscheinlich war sie in diesem Moment auf seinem Anwesen.
„Aron", grüßte Draco. Avery drehte sich um, während er mit einer dunkelhaarigen Frau lachte. Er hielt eine Zigarre zwischen den Zähnen und Hermine hustete leicht, als sie durch eine Wolke gingen. „Mein Vater lässt sein Bedauern darüber ausdrücken, dass er eure Feier am letzten Wochenende verpasst hat."
„Draco." Avery nahm Dracos angebotene Hand und schüttelte sie fest, sein Blick glitt schnell über Hermine. „Natürlich, kein Problem. Ich weiß, dass er weg ist ... wo ist er noch mal?" Er lehnte sich näher heran, seine Augen funkelten, als er einen tiefen Zug Rauch einatmete.
Hermine spürte, wie sich die Hand auf ihrem Rücken versteifte. „Das kann ich leider nicht sagen. Die Mission ist eine Angelegenheit zwischen meinem Vater und dem Dunklen Lord."
Avery nickte, sein Grinsen verblasste ein wenig um seine Zigarre. Er deutete auf die Frau zu seiner Rechten und Hermine bemerkte, dass sie kein Halsband trug. Ihr Kleid war lang und elegant und reichte bis zum Boden, ihr Haar war im Gegensatz zu den anderen Mädchen mit Halsband zu einem tiefen Dutt gedreht.
„Madame Ministerin, darf ich Ihnen Draco Malfoy vorstellen."
Hermine sah sie aufmerksam an, als Draco ihre Handknöchel mit einer Verbeugung küsste. Diese Frau war die griechische Ministerin für Zauberei - Eleni Cirillo. Ihre Brust hob sich vor Erwartung. Ministerin Cirillo war eine Reinblüterin, deren Familiengeschlecht in Griechenland und Italien seit Jahrhunderten bekannt war. Ihre Politik und ihre unbedachten Äußerungen hatten immer einen Hauch von Blutsherrschaft - etwas, das sie in den Jahren vor Voldemorts Aufstieg gegenüber der Presse vehement abgestritten hatte.
„Malfoy?", fragte sie und wölbte eine perfekte Braue. „Der Sohn von Lucius?"
„Ja, Madame Ministerin. Bitte nehmen Sie meine Entschuldigung in seinem Namen an, dass er Sie nicht selbst begleiten konnte."
Avery starrte Draco mit zusammengekniffenen Augen an, als er einen tiefen Schluck aus seinem Glas nahm.
„Bitte grüßen Sie Ihren Vater von mir. Es ist eine Ewigkeit her." Draco legte höflich den Kopf schief, während die Ministerin ihre Augen auf Hermine richtete. Mit einem lüsternen Blick auf ihre Brust sagte die Ministerin, „Und wen haben wir hier?"
„Hermine Granger", sagte Draco und sie konnte das Grinsen in seiner Stimme hören. „Mein Auktionsgut."
„Tatsächlich?" Die Augen von Minister Cirillo funkelten. „Das goldene Mädchen, von dem ich schon so viel gehört habe." Sie trat einen Schritt vor und zwirbelte mit einer zarten Hand eine von Hermines Locken zwischen ihren Fingerspitzen. „Na, ist sie nicht umwerfend?" Sie ließ die Locke fallen und strich mit dem Fingerrücken über Hermines Brust. Hermine schnappte nach Luft.
„Der junge Malfoy war recht egoistisch was sie anging.", sagte Avery, sein Grinsen kehrte zurück, während er an seiner Zigarre zog. „Das ist der erste Besuch des Schlammbluts in Edinburgh."
Sie spürte, wie sich Dracos Finger an ihrer Hüfte verkrampften. Die griechische Ministerin trällerte.
„Das geht nicht, Malfoy. Wer würde ein so hübsches Spielzeug von unseren Feierlichkeiten ausschließen?" Sie deutete mit einer Geste auf die Kronleuchter und den Champagner, das Lachen und das lustlose Grinsen der anderen Gäste. „Ich würde sie heute Abend gerne begleiten, wenn Sie es erlauben."
„Eine ausgezeichnete Idee", grinste Avery. „Was sagst du, Draco?"
Hermines Blick fiel auf Ministerin Cirillo, denn sie war sich sicher, dass sie am Arm der Ministerin nicht sicherer war als am Arm eines anderen Todessers.
„Verzeihen Sie, Ministerin, aber ich habe den strikten Befehl, sie nicht von meiner Seite zu lassen", antwortete Draco schnell. „Nicht nach dem, was letzten Monat mit Averys Auktionsgut passiert ist."
Averys Augen wurden eisig, während Hermines Herz wie wild klopfte.
Ginny konnte nicht gut mit anderen umgehen. Irgendetwas war passiert.
Ministerin Cirillo lachte schallend. „Ah, ja. Ich habe gehört, ich habe ein ziemliches Drama verpasst! Ich gestehe, ich bin enttäuscht, dass ich die Chance verpasst habe, das Lieblingshaustier des Dunklen Lords kennenzulernen. Vielleicht in der Zukunft, Aron."
„Vielleicht.", knirschte Avery.
Die Ministerin wandte sich an Draco. „Nun gut. Aber ich hoffe, du überlegst es dir irgendwann noch einmal, Draco. Das Mädchen hat auch ein bisschen Spaß verdient." Sie hielt inne, und Hermine spürte ihren prüfenden Blick auf ihrer Figur, selbst als sie auf den Boden starrte. „Mulciber hat mir letztes Wochenende sein Mädchen ausgeliehen, und ich kann dir versichern, dass sie sich prächtig amüsiert hat. Eine weitere Schönheit, nicht wahr?"
Hermine stockte der Atem, sie blickte auf und suchte den Raum erneut nach Cho ab. Sie fand sie, wie sie mit ihren Fingern durch die langen Locken eines anderen Mädchens fuhr und ihre Hüften in ihre Seite drückte, während Mulciber sie lüstern beäugte. Hermine schluckte und wandte den Blick schnell ab.
Ihre Aufmerksamkeit richtete sich wieder auf Ministerin Cirillo, als sie näher an Draco herantrat und ihm etwas an die Wange flüsterte, wobei ihre klaren blauen Augen wieder über Hermines Brust wanderten. „Du musst das Mädchen nicht so festhalten."
Hermine blinzelte und starrte wieder auf den Boden, um das alles zu verarbeiten. Spielte sie ihre Rolle so schlecht? Ihre Brust errötete und sie war plötzlich wütend auf Draco, weil er ihr nicht die richtigen Informationen gegeben hatte, um dieses Spiel zu spielen.
„Da haben Sie Recht, Frau Ministerin", sagte Draco und sie wusste, dass ein Augenzwinkern das lässige Gespräch begleitet hatte.
„Sie wird also öfter hier sein?", fragte Avery.
„Wenn sie ein braves Mädchen ist, darf sie rauskommen und spielen", sagte Draco charmant.
Seine Hand glitt über ihren Rücken und strich über die Seide, bis seine warme Handfläche über ihre Rippen glitt. Ihr Atem stockte, als seine Finger ihren Kiefer hinaufglitten und sie wandte ihre Augen zu ihm, als er ihren Kopf in den Nacken legte, so wie er es draußen unter der Lampe getan hatte.
„Sie ist aber nicht immer brav", sagte er lächelnd.
Sie hörte ein Kichern und einen Raunen lief durch den Raum. Noch mehr Augen waren auf sie gerichtet. Dracos Blick glitt zu ihrem Mund und sein Daumen strich über ihre Unterlippe und öffnete ihre Lippen.
Einen Herzschlag lang dachte sie, er würde sie küssen.
„Wenn ich nächsten Monat wiederkomme, hoffe ich, sie wiederzusehen", sagte Minister Cirillo.
Dracos Hand fiel herab. Er entschuldigte sich bei ihnen, schüttelte Ministerin Cirillo noch einmal die Hand und führte Hermine zurück in den vorderen Teil des Raumes. Sie gingen an einem jungen Mädchen vorbei, das nicht älter als fünfzehn war und mit Jugson in der Ecke stand, während er sich unterhielt. Die olivfarbene Haut des Mädchens war ausgetrocknet und blass und ihre Augen glitzerten vor Tränen, als sie sie ansah. Hermine spürte, wie ein Feuer in ihrem Bauch brannte, als Draco sie weiterschob und es juckte ihr in den Fingern, die gierige Hand, die über die Taille des Mädchens strich, zu beseitigen.
Die Angst verschluckte ihre Wut, als sie um die Ecke bogen und auf einen dunklen Korridor traten. Draco nahm ihren Ellbogen und führte sie durch eine geschnitzte Tür, die sich zum Uhrturmgebäude öffnete. Einige Leute in den Ecken, die leise miteinander sprachen, beachteten sie nicht und er wandte sich einer steinernen Wendeltreppe zu, ohne ihren Ellbogen loszulassen. Als ob sie mit dem Wind davonfliegen würde, wenn er es tun würde.
Ein Junge, den sie aus dem Jahr unter ihnen wiedererkannte, stand am oberen Ende der Treppe. Sie glaubte das sein Name Harper war. Er stand aufrecht, als Dracos Kopf die Treppe hinaufkam. Er grüßte Draco und griff nach der Tür.
„Harper", schimpfte Draco in demselben Ton, den er bei Crabbe und Goyle anschlug, wenn sie sich furchtbar dumm benahmen.
Harper zuckte zusammen, als hätte er sich an der Türklinke die Hand verbrannt. „Richtig. Entschuldigung. Ich habe dich gerade erst erkannt..."
„Das macht doch nichts", spottete Draco. Er streckte seine linke Hand aus und Harpers Zauberstab berührte den Smaragdring, den er am Daumen trug. Eine Art Klassenring - etwas, das sie bisher nur bei den Slytherin-Jungen gesehen hatte. Der Ring, der ihr in der Nacht, als Draco sie ohrfeigte, in die Lippe geschnitten hatte.
Die Spitze von Harpers Zauberstab färbte sich grün. Mit einem Nicken zu Draco drehte sich Harper zu ihr um und seine Augen glitten zu ihrem goldenen Halsband. Er drückte die Spitze seines Zauberstabs auf das Metall und betrachtete das warme goldene Licht, das nun von ihm ausging. Er nickte noch einmal, bevor er ihnen die Tür öffnete.
Lautes Gelächter drang an ihre Ohren. Laute, tiefe Stimmen - einige davon waren ihr aus ihrer Kindheit bekannt - hallten durch den kleinen Raum, der mit üppig gemusterten Tapeten und dunklem Holz dekoriert war. Als sich die Tür öffnete, drehten sich neun Köpfe an einem langen Tisch zu ihnen um und ihre Gespräche verstummten.
Sie blinzelte und hatte Mühe, alle Personen im Raum zu erkennen. Der Junge am Ende des Tisches stand auf, sein Stuhl kippte nach hinten und er lächelte sie mit gierigen schwarzen Augen an.
Marcus Flint.
„Miss Granger", trällerte er. „Wir sind erfreut."
In einem beunruhigenden Anflug von Ritterlichkeit erhob sich jeder am Tisch, alle Augen waren noch immer auf sie gerichtet. Sie erkannte Zabini, Nott und Goyle. Adrian Pucey stand zu Flints Rechten und Montague zu seiner Linken. Drei Jungen in der Mitte des Tisches konnte sie nur mit Mühe einordnen. Und an den Wänden standen neun Mädchen mit Halsbändern.
Eines von ihnen blickte auf, um ihr in die Augen zu sehen, bevor es bleich wurde und den Kopf senkte. Susan Bones. Die anderen hielten ihren Blick gesenkt. Penelope Clearwater stand hinter Marcus Flints Stuhl. Mortensen aus den Gefängniszellen des Ministeriums stand hinter Pucey, und sie glaubte eine oder zwei weitere Klassenkameradinnen zu erkennen, aber der Rest war ihr unbekannt.
„Entschuldigen Sie, dass ich Sie habe warten lassen, meine Herren", sagte Draco und trat vor, um Flints Hand zu schütteln. „Die griechische Ministerin hat sich für mein Auktionsgut interessiert."
Hermine wartete in der Tür und hielt inne, um Anweisungen zu erhalten, während Draco seine Freunde begrüßte.
Ein Mädchen mit erdbeerblondem Haar blickte von der anderen Seite des Raumes zu ihr auf, und das kalkulierte Interesse in ihren Augen ließ Hermine beschämt den Blick abwenden. Sie konnte sich vorstellen, was sie von ihr denken mussten. Das privilegierte Auktionsgut.
Sie wandte ihren Blick wieder zum Tisch und entdeckte mehrere Weinflaschen, von denen einige bereits halb ausgetrunken waren. In der Mitte des Tisches lag ein Spanferkel, mit einem Apfel im Maul, das aussah, als wäre es lieber auf der anderen Seite des Tisches.
Gregory Goyle hatte seine Augen nicht von ihren Beinen abgewandt, seit sie hereingekommen war und so spürte sie, wie sich der Knoten in ihrer Magengrube lockerte, als Draco sie auf die andere Seite des Tisches führte, um sich hinter den einzigen leeren Stuhl zu stellen - am Kopf des Tisches, direkt gegenüber von Flint.
Draco nahm Platz, die Unterhaltung war wieder locker und ausgelassen. Kaum saß er, traten die neun Mädchen um den Tisch herum nach vorne und griffen nach den Weinflaschen. Sie beobachtete, wie sie den rostroten Wein in das Glas des Jungen vor ihnen gossen. Mehrere Augen richteten sich auf sie, als sie sie anstarrte und nichts tat. Sollten sie ihre Rolle als niedere Diener spielen, während die Jungen ihren Spaß hatten? Obwohl alle zehn von ihnen ihre Zauberstäbe voll nutzen konnten?
„Komm schon, Granger", stichelte Draco. „Mach mit."
Auf zittrigen Beinen trat sie vor und griff über Dracos Schulter nach der Weinkaraffe neben seinem Glas und füllte es. Die Mädchen waren zurück getreten, um mit der Tapete zu verschmelzen, und Hermine folgte schnell ihrem Beispiel. Sie atmete zittrig aus und lehnte sich an die Fensterbank hinter ihr, so dass das kühle Glas ihre Schulterblätter berührte.
Draco hob sein Glas. „Auf die Macht des Dunklen Lords. Möge er auf ewig herrschen."
Die Jungen stießen im Chor an und Hermine sah aus dem Augenwinkel, wie Penelope Clearwaters Lippen zitterten.
Der Lärm von zehn Jungen, die sich unterhielten und tranken, schwappte über sie hinweg und sie versuchte, Gesprächsfetzen aufzuschnappen, wo sie konnte.
„Cass, was hat dein Vater gesagt über-"
„-von dem Vorfall in der Bastille gehört?"
„Was habe ich Dir gesagt! Es waren zwei Florfliegen, nicht drei..."
„Glaubst du, dass sie dieses Jahr noch spielen werden? Ich habe die letzte Weltmeisterschaft verpasst."
Hermine taumelte, ihr wurde schwindelig, als sie versuchte, herauszufinden, worauf sie sich konzentrieren sollte. Auf welche der Unterhaltungen? Sie konnte nicht allen auf einmal folgen. Oder war es das, was in der Stille, in den Blicken und dem Tyrannisieren lag? Sie sah die anderen Auktionsgüter nach Hinweisen an, aber sie starrten nur auf ihre Absätze. Bis auf das erdbeerblonde Mädchen, das aufmerksamer wirkte als die anderen. Was beobachtete sie?
Und trotz allem grinste Marcus Flint sie weiter an.
„Malfoy", rief Flint über den Tisch hinweg und der Raum wurde still. „Drachenpocken?" Er deutete mit seinem Suppenlöffel auf sie.
„Doch nicht die Drachenpocken. Aber sie war ekelhaft. Pockennarben und Eiter." Draco schnitt eine Grimasse und als er sich über die Schulter drehte, starrte er sie an. „Bist du müde? Kannst du nicht gerade stehen?"
Alle Augen richteten sich auf sie. Sie erkannte, dass jedes Mädchen aufrecht stand und darauf wartete, aufgerufen zu werden. Sie erhob sich von der Fensterbank.
„Nein, Sir."
Ein Chor aus Kichern erschütterte den Raum. Und sie erinnerte sich daran, was er gesagt hatte.
Gehorsam, aber nicht gebrochen.
„Ich bin es nur nicht gewohnt, Absätze zu tragen. Sir."
Der Raum hielt den Atem an. Dann blitzten Dracos Augen sie an, während der Tisch in Gelächter ausbrach.
„Du hast ganz schön zu tun mit ihr, nicht wahr?"
„Schenk ihr ein Glas Wein ein!"
„Wirst du uns beim Schulleiter verpetzen, Granger?"
„Ich sag dir was, Granger", sagte Blaise Zabini mit einem Grinsen. „Du kannst dich von deinen Schuhen erholen, wenn Draco dir erlaubt, den Rest der Nacht auf meinem Schoß zu sitzen."
Die Jungs lachten und Blaise zwinkerte ihr zu. Draco räusperte sich und sah finster drein. „Das wird sie nicht tun." Das Lachen verebbte, doch Blaises Mundwinkel zuckten hinter seinem Glas.
„Bei Merlins Sack, Malfoy", murmelte Theo Nott. „Warum bringst du sie mit?" Er schaute sie an und kicherte. „Oh, wie die Mächtigen doch gefallen sind. Ich habe mich letztes Jahr so darauf gefreut, dass Granger Schulsprecherin wird." Seine Anspielung traf sie wie Eiswasser auf der Haut. „Wir sollten ihr eine Chance geben, sich ihren Titel zu verdienen."
Montague schnaubte in seinen Wein und Flints Finger tanzten über den Rand seines Glases.
„Das ist in der Tat eine Schande, Theo", sagte Draco sanft, „da ich Gerüchte gehört habe, dass du ein Kandidat für das Amt des Schulsprechers warst. Ihr hättet euch die Aufgaben des Schulsprechers gut teilen können. Ihr hättet euch die ‚schwere Arbeit' gut teilen können."
Blaise spuckte seinen Wein aus und lachte in seinen Ärmel. Flint und Pucey kicherten betrunken. Theo starrte Draco an. „Was zum Teufel soll das..."
Draco stand plötzlich auf und unterbrach ihn. „Pucey? Erweist du mir die Ehre?" Er nickte zu dem Schwein in der Mitte des Tisches. „Ich bin am Verhungern."
Adrian Pucey stand mit einem Grinsen auf und holte ein Tranchiermesser hervor. Hermine hörte zu, wie sich die Jungen unterhielten während jedes Mädchen zu Pucey ging, um seiner Begleitung einen Teller zu bringen. Susan Bones holte Goyle zwei Portionen und er bedankte sich bei ihr, indem er sie durch ihr dünnes Kleid hindurch in die Brustwarze zwickte. Hermine bewegte sich um den Tisch herum zu Pucey, als sie an der Reihe war; sie spürte, wie er sie beobachtete, während das Gespräch weiterging und wie seine Augen ihren Körper abtasteten.
„Sie sieht verwöhnt aus, Malfoy", sagte Pucey und drehte sein Messer, Hermines Herzschlag beschleunigte sich, als er die Klinge auf seinem Daumen zu drehen begann. „Hast du denn überhaupt Spaß mit ihr?"
Sie lachten. Und sie warf einen Blick auf Mortensen, der hinter Puceys Stuhl stand und ihm eine Orange schälte, wobei ihre Augen auf sein sich drehendes Messer gerichtet waren.
„Du weißt, wie viel ich für sie bezahlt habe, Adrian", murmelte Draco. „Natürlich bade ich sie jede Nacht in Milch und Lavendel."
Flint lachte. Aber Puceys Augen huschten über ihre Haut. Hermine atmete langsam ein und versuchte zu überlegen, wie sie reagieren sollte. Es stimmte, dass sie ein gesundes Gewicht hatte. Sie hatte in den letzten Tagen nur wenig Sonnenlicht abbekommen; alle Sommersprossen von ihrem Jahr auf der Flucht waren verschwunden.
Rasend schnell blitzte Metall auf und dann war Pucey nur noch einen Atemzug von ihr entfernt. Sein Messer war zischen ihrer Haut und dem Träger ihres Kleides. Er zupfte daran.
„Sie ist ein Schlammblut, Draco. Sie muss sich nur auf den Rücken legen." Seine scharfen weißen Zähne blitzten sie an, sein Atem war heiß auf ihrem Gesicht. „Außerdem heile ich sie danach einfach immer."
Sie erstarrte vor Entsetzen, als das Messer den Riemen durchtrennte, ihr Herz flatterte wie wild und ihre Augen starrten auf den einzigen Ausweg - ihr Kleid, rutschte über ihre Brust -
Das Messer löste sich von ihrer Haut und wirbelte durch die Luft, um anschließend die Tapete zu durchbohren, während Pucey nach hinten sprang. Ihr Riemen richtete sich wieder und sie drehte sich um, um zu sehen, wie Draco seinen Zauberstab einsteckte, während heiße Wut unter seiner kühlen Fassade brodelte.
„Ich weiß nicht, wie oft ich es noch sagen muss", flüsterte er, und der Raum wagte es kaum zu atmen. „Dieses Schlammblut gehört mir. Ihr Mund gehört mir, ihre Fotze gehört mir, ihre Haut gehört mir." Er biss die Zähne zusammen und schaute jedem am Tisch in die Augen, bevor er sprach, „Du wirst sie unter keinen Umständen anfassen. Ich habe sie gekauft. Ich mache mit ihr, was ich will."
Ihre Haut kribbelte dort, wo sie noch den Geist von Puceys Messer spürte. Ihr Atem ging flach, als sie Draco beobachtete, der sie wie eine Statue anstarrte, bis er sich vergewissert hatte, dass alle ihn gehört hatten.
„Und jetzt bring mir einen verdammten Teller. Ich sagte, ich habe Hunger."
Ein gemurmelter Seufzer, dann schob Pucey ihr einen Teller mit Essen hin und reichte ihn ihr. Sie bewegte sich auf wackeligen Beinen zurück zum Kopf des Tisches und Draco nahm Platz, während sie ihm seinen Teller hinstellte. Bevor sie sich auf die Fensterbank zurückziehen konnte, schlang sich sein Arm um ihre Taille und zog sie auf seinen Schoß. Sie hatte Mühe, nicht zu quieken, als sie auf seinen Oberschenkeln landete. Seine Hand drückte auf ihren Bauch, um sie nahe bei sich zu halten und er nahm die Gabel mit einer raffinierten Drehung in die Hand
„Also, was hast du über die Chudley Cannons gesagt, Warrington?"
Die Luft im Raum war immer noch dick, als die Jungen am Tisch wieder in ein freundliches Gespräch vertieft waren, aber Hermine wünschte sich, sie könnten ein Fenster öffnen. Die Wärme von Dracos Brust und Schenkeln, das Gefühl, wie seine Rippen gegen ihre eigenen stießen, wenn er sprach, der heiße Lufthauch in ihrem Nacken, wenn er lachte, waren unausweichlich. Sie versuchte, sich zu konzentrieren, versuchte, nach Hinweisen auf die Welt da draußen zu lauschen, aber sie wurde von Dracos Hand auf ihrem Bauch abgelenkt, die steif und warm war. Sie versuchte, sich von ihm wegzubewegen, um es sich bequemer zu machen, aber seine Hand packte sie an den Rippen und hielt sie fest, um sie daran zu hindern, sich herumzudrehen.
Die anderen Mädchen standen an den Wänden und traten vor, um die leeren Gläser zu füllen. Zehn Minuten nach dem das Gespräch wieder aufgenommen wurde, trat Penelope Clearwater vor und griff nach Flints Wein. Er ergriff ihr Handgelenk und zog sie ebenfalls auf seinen Schoß und sie stolperte, als Flint ihre blonden Locken zur Seite schob.
Hermine fühlte Schuldgefühle in ihrem Bauch aufkochen, als Goyle Susan Bones auf seinen Schoß zerrte und sie fragte sich, ob sie und Draco diesen Trend ausgelöst hatten, oder ob die Mädchen nach dem Essen immer deren Schoß saßen. Theo Nott war der erste, der seinem Mädchen einen Bissen von seinem Käse anbot. Und als sie ihn zum Dank anlächelte, fragte sich Hermine, ob dies wohl der zweite Teil des Abends war. Wenn die Sklaven die Reste von den Tischen ihrer Herren aßen.
Zwei der Mädchen fingen an, die Teller abzuräumen, und Hermine sah zu, wie das Tischgeschirr vollständig verschwand, als es zur Anrichte gebracht wurde. Auch hier gab es Elfenmagie, aber sie wunderte sich über die eindeutig muggelhafte Aufgabe des Abräumens, etwas, das keine Zaubererfamilie ohne Magie tat. Als einer von ihnen nach Montagues Teller griff, stach er mit den Zinken seiner Gabel scharf hinein und machte dann eine Show daraus, einen letzten Bissen zu essen. Die komplexen Machtverhältnisse erschütterten sie.
Anhand der lebhaften Gespräche in der Mitte des Tisches begann sie, die anderen drei Jungen zuzuordnen. Cassius Warrington, Terrence Higgs, und Miles Bletchley. Die gesamte Slytherin-Quidditch-Mannschaft, die sich über mehrere Jahre erstreckte. Die Ringe ergaben für sie mehr Sinn. Higgs schien sich am wenigsten über den Abend zu amüsieren und genoss die Blondine kaum, die auf seinem Schoß saß.
Die Mädchen griffen nach ihrem eigenen Käse und Obst, während die Jungen immer betrunkener wurden, einige von ihnen lächelten und taten so, als würden sie sich amüsieren. Sie schnappte Gesprächsfetzen auf, etwas über Puceys Tante in Liverpool, Bletchleys Zweitwohnsitz in Deutschland, Notts Verletzung im letzten Monat. Aber nichts stach als besonders wichtig hervor.
Draco beschränkte sich auf ein Glas Wein, aber sie beobachtete, wie die anderen Mädchen die Karaffen in die Gläser ihrer Herren leerten. Hermine hielt die Hände im Schoß gefaltet und den Blick gesenkt, denn wenn sie sich am Tisch umsah, sah sie immer jemand an.
„Draco", rief Flint über den Tisch hinweg, seine Wangen waren vom Wein gerötet und seine Finger spielten mit Penelopes Locken. „Da wir keine Kostprobe bekommen, erzähl uns doch ein bisschen was über Granger. Ist sie im Schlafzimmer auch so feurig?"
Ein oder zwei Lacher, dann wurde es still am Tisch. Und Dracos Fingerspitzen zuckten an ihren Rippen. Sie spürte den Druck, als sie langsam ausatmete. Sie hörte seine Kehle klacken, als er schluckte.
„Was willst du wissen?" Er hob sein Weinglas und leerte es. Hermine spürte ihren Herzschlag an dem Champagnerglas, das sie fest zwischen den Fingern hielt.
„Ist sie im Bett auch so steif?"
Gelächter schlug gegen die Löffel und als sie den Kopf hob, sah sie alle Augen auf sich gerichtet, hungrig vor Lust oder grausam amüsiert. Sie blickte wieder nach unten, ihre Wangen brannten.
„Am Anfang", sagte Draco schließlich und ein leises Brummen durchfuhr ihren Rücken. „Jetzt weiß sie, wie man sich entspannt - um Bestrafung zu vermeiden."
Sie spürte einen Schauer an ihren Schulterblättern, der sich nach außen ausbreitete und sich in ihre Haut bohrte.
„Wie ist ihre Fotze?", fragte Montague und verbiss sich ein Grinsen.
„Köstlich."
Es herrschte Stille, und Hermine dachte, Draco hätte vielleicht das Falsche gesagt. Denn es wäre nicht nötig... es wäre nicht etwas, das er... das sie -
„Du lässt sie kommen?", fragte Goyle und drückte ihre Bedenken mit einer Grimasse aus.
„Normalerweise mehr als einmal", sagte er, als ob er nach dem Wetter gefragt worden wäre. „Anfangs natürlich nicht. Und wenn sie sich daneben benimmt, kümmere ich mich nicht darum."
Hermine warf einen Blick nach oben und fing die Augen eines anderen Auktionsguts ein, bevor das Mädchen beschämt zu Boden blickte, als hätte Hermine gerade ihr eigenes Geheimnis entdeckt. Vielleicht war es gar nicht so ungewöhnlich, seine Partner zum Orgasmus zu bringen.
„Mit dem Trank oder ohne?", fragte einer von ihnen zweifelnd.
Ihr Blick huschte zu Penelope hinauf. Der Zaubertrank - der, den Marcus Flint Pansy und Penelope verabreicht hatte. Vor heute Abend hatte Hermine nur eine Ahnung davon gehabt, was er bewirkte. Jetzt verstand sie es.
„Ohne", spottete Draco. „Es ist so viel befriedigender - nichts für ungut, Marcus - wenn sie von ganz allein stöhnen und betteln, findest du nicht?" Seine Hand hob sich von ihren Rippen und griff nach einer Locke und drehte sie leicht. „Und die Geräusche, die sie macht", brummte er. Sie spürte seinen Atem auf ihrer Wange. Ihre Rippen weigerten sich, sich auszudehnen, um zu hören, was er zu sagen hatte. „Wenn sie kurz davor ist zu kommen, ist es so, als wäre sie wieder im Unterricht, begierig, die richtige Antwort zu finden. Sie kann nicht aufhören, sich zu bewegen, kann ihren Mund nicht halten." Sie starrte auf das Tischtuch und rang nach Luft. Ihr Magen verkrampfte sich, als seine Finger in das Haar hinter ihrem Ohr fuhren und ihr Gesicht zu ihm neigten. „Ich möchte lieber in sie eindringen, wenn sie nass ist und sich dafür hasst."
Sie hielt ihren Blick auf seinen Kragen gerichtet, ohne ihm in die Augen sehen zu können. Es ist nur ein Spiel, sagte sie sich. Er meint das alles nicht ernst. Der Wein ließ seinen Hals erröten, die rosafarbenen Flecken blieben an seinem Hals, als er schluckte.
Er hatte seine Rolle gut gespielt. Erst als Zabini sprach, bemerkte sie, dass die Jungs totenstill waren.
„Ich muss sagen, mir geht es genauso", sagte er mit einem Hauch von Leichtigkeit, als wolle er höflich das Thema von etwas besonders Unangenehmem ablenken. „Ich war noch nie jemand, der Sex zur Bestrafung einsetzt. Aber" - er nickte Flint zu – „manchmal weiß ich diesen Trank zu schätzen." Zabini hob sein Glas. „Auf Marcus' Einfallsreichtum."
Sie stießen an und Flint grinste. „Nächste Woche habe ich eine neue Ladung." Er warf Draco ein abschätzendes Grinsen zu und sagte: „Es wäre mir eine Ehre, wenn Miss Granger daran teilhaben würde. Auf Kosten des Hauses, versteht sich."
Eine angespannte Pause. Alle Augen waren auf sie gerichtet, Blicke flackerten zwischen Draco und Flint hin und her. Draco legte den Kopf schief, und sie konnte den Atem spüren, den er holte, bevor er antwortete: „Du bist zu freundlich."
Marcus Flint zwinkerte ihm zu und leerte den Rest seines Weinglases.
„Ich finde, wenn sie den Trank getrunken haben, sind sie beim nächsten Mal aufgeschlossener", sagte einer von ihnen.
Ein anderer stimmte zu.
Sie hörte ihnen zu, wie sie sich über die Mädchen in ihrem Schoß oder über Mädchen in der Vergangenheit unterhielten, als wären sie alle wieder in den Quidditch-Umkleideräumen von Slytherin. Das Lachen ging wieder los. Montague erzählte eine besonders fiese Geschichte über ein Mädchen, mit dem er in Hogwarts zusammen gewesen war, und er ließ das Mädchen in einer groben Nachahmung auf seinem Schoß hüpfen und schubste sie, bis sie ihr Sektglas verschüttete.
Hermine versuchte, sich auf die Mädchen zu konzentrieren, auf die Ausgänge, das scharfe Besteck - auf alles, nur nicht auf die entsetzliche Zurschaustellung von Männlichkeit und Sexualität. Oder die Art und Weise, wie Dracos Hand in ihren Locken verweilte, sie sanft drehte und zwirbelte. Warrington hatte begonnen, mit seinen Händen über die Hüften und den Bauch seines Mädchens zu streichen, und Hermine sah einen Streifen ihres Schlüpfers, als ihr Kleid hochrutschte. Eines der Mädchen, die Obst und Süßigkeiten verteilten, lächelte jedes Mal zaghaft, wenn eine wandernde Hand ihren Hintern drückte oder seitlich an ihrem Oberschenkel hinauf wanderte. Marcus Flints Lippen wanderten zwischen den Gesprächen mit seinen Freunden an Penelopes Hals entlang, und Susan Bones sah aus, als würde ihr schlecht werden, als Goyle sie so drehte, dass sie sich auf dem Stuhl rittlings auf ihn setzte.
Hermine spürte Säure in ihrer Kehle, die ihre Lungen verbrannte. Wenn das in der Öffentlichkeit geschah, konnte sie sich nicht einmal vorstellen, wie die privaten Verhältnisse aussahen. Nicht einmal das langsame Reiben von Dracos Daumen hinter ihrem Ohr konnte sie von der Enge in ihrer Brust ablenken.
Die Jungen redeten lauter und lauter miteinander. Sie spürte, wie Draco lachte, als Nott einen Witz machte, grölte, als Pucey es wagte, Flint den Rest seiner Flasche einzuschenken und kicherte, als Blaise mehr Wein holen ging. Als ihr Blick Blaise nach draußen folgte, blieb er an Goyle hängen, der Susan auf die Schultern drückte und sie auf die Knie zwang.
Sie keuchte und schnappte nach Luft. Keiner zuckte mit der Wimper. Ein weiterer Blick zeigte Susans zitternde Finger, die Goyles Hose aufknöpften, ihr Gesicht war blass, aber resigniert.
Sie konnte nicht mehr atmen. Das war jetzt ihr Schicksal - reduziert zu Huren auf einer Party für Reinblütige, die ihnen Essen und Wein servierten und lächelten, während sie betatscht und vergewaltigt wurden. Ihre Sicht verschwamm, als ihr die Tränen kamen. Jetzt verstand sie, warum Ginny nicht „nett" sein konnte, auch wenn es sie etwas gekostet haben musste.
Dracos Hand wanderte in ihren Nacken, er spürte die Anspannung in ihrem Körper, die Veränderung in ihrer Atmung. Ekel und Schuldgefühle flossen wie Gift in ihre Adern. Es widerte sie an, dass sie sich bei ihm sicher fühlte, während der Rest von ihnen zu so etwas gezwungen wurde.
Sie spürte, wie er in dem Moment erstarrte, als er entdeckte, was sie beunruhigt hatte.
„Wirklich, Goyle?", zischte Draco und durchbrach damit den Lärm und das Gelächter. Hermine zuckte zusammen, bei dem Geräusch an ihrem Ohr. „Nicht am Esstisch."
Einige der Jungen kicherten, als ihnen die Erkenntnis dämmerte und beugten sich über den Tisch, um sie zu beobachten.
„Ich wollte Nachtisch", murmelte Goyle, legte den Kopf schief und rollte die Augen zurück, sein Weinglas in der Hand.
„Du weißt, dass das für das andere Zimmer ist, Greg", sagte Flint missbilligend.
Seine freie Hand griff nach unten und packte Susans Haar. „Fast fertig."
Hermine kämpfte gegen die aufsteigende Galle an, die ihr einen Schauer über den gesamten Körper jagte, und sich wie Tinte um sie legte. Sie konnte immer noch nicht atmen. Selbst mit Dracos Hand in ihrem Nacken, die ihr sagte, sie solle sich beruhigen, konnte sie die Geräusche nicht unterdrücken, die Susan gurgelnd und würgend von sich gab.
„Ich frage mich, ob Bones es genauso gut macht wie Weasley."
Ihr Auge zuckte. Ihr flacher Atem fühlte sich wie Eis in ihrer Brust an.
„Das wäre mal ein Paar Lippen, das ich gerne um meinen Schwanz hätte", fuhr Montague fort. „Ich wünschte, Avery hätte mich an sie rangelassen als er mit ihr fertig war - "
Goyles Glas zerbrach und sprühte Glasscherben über den Esstisch. Obst und Käse explodierten flogen davon. Die Jungen sprangen auf und der Druck in ihrer Brust löste sich, als Draco ihren Körper wegdrehte, seinen Zauberstab bereits in der Hand.
Goyle sah erstaunt auf seine Hand hinunter und bog seine Finger, Glas und Blut in seiner Handfläche. Susan kroch unter dem Tisch hervor.
Hermine atmete tief durch.
Ihre Magie.
Draco sah schockiert zu ihr hinunter, sein Kinn stieß gegen ihre Nase. Er setzte sie aufrecht hin, seine Arme lockerten ihren Griff.
Marcus Flint war der erste, der zu lachen begann. „Merlin, Goyle! Freu dich nicht zu sehr!"
Pucey und Montague gesellten sich dazu und rempelten Goyle an – dafür, dass er sein Glas so fest zusammengedrückt hatte, dass es zersprungen war.
„Man könnte meinen, er hätte noch nie einen geblasen bekommen!"
„Geschieht dir recht, wenn du zu früh mit dem Spaß beginnst."
Goyle lächelte, während er seine Hose zurechtrückte und die Verantwortung übernahm. Blaise kam wieder herein, die Arme voller Flaschen und lachte, als er die Szene betrachtete. Flint wandte sich mit einem verschmitzten Grinsen an die Mädchen am Tisch und sagte: „Meine Damen. Auf allen Vieren."
Dracos Finger zuckten an ihren Rippen und er sah Flint böse an.
„Ich will, dass jede Glasscherbe aufgehoben, jedes Stückchen Essen eingesammelt und jeder Stiefel geküsst wird", sagte Flint und grinste Draco an. Einige der Mädchen waren bereits auf die Knie gegangen und sammelten Gläser ein.
Hermine versuchte, ihr rasendes Herz zu beruhigen. Die Kontrolle zu verlieren, wie sie es gerade getan hatte, war zu gefährlich. Sie verdrängte alle Gedanken an Ginny und verstaute sie in einer Ecke ihres Bücherregals. Als sie aufstand, um aufzuräumen, wurde sie von Dracos Hand an ihrem Handgelenk aufgehalten.
„Glaubst du, dein Schlammblut ist zu gut, um bei uns aufzuräumen, Draco?"
„Ja, das tue ich tatsächlich. Ich lasse normalerweise keine 65.000 Galleonen auf den Boden fallen."
Hermine sah zwischen den beiden hin und her. Alle anderen Mädchen hatten sich hingekniet und begannen zu putzen, während die Jungs zusahen und wieder zu trinken begannen.
„Sie ist immer noch ein Schlammblut", sagte Flint langsam und ein Grinsen umspielte seine Lippen, um seine perfekten, neuen Zähne zu zeigen. „Stimmt's, Draco?"
In seiner Stimme lag eine Herausforderung und Draco starrte ihn an. Sie beobachtete, wie Blaise mit Leichtigkeit eine Flasche Champagner öffnete und Flint und Draco gleichgültig ansah.
Draco ließ ihr Handgelenk los. Schnell fiel sie auf die Knie und genoss das erste Mal seit Stunden, dass nicht Tausende von Augen auf sie gerichtet waren. Sie kroch vorwärts, spürte, wie sich Glas in ihre Handflächen und Knie grub, und genoss den Schmerz. Sie musste stark sein - für Ginny, für Ron. Für Harry. Für all die Sklaven, die Schreckliches erleiden und Schlachten schlagen mussten, die sie sich nur vorstellen konnte.
Doch während sie die Käse- und Brotstücke auflas und das Glas aufsammelte, setzte das Lachen wieder ein und gefährdete ihre Entschlossenheit. Erneut stiegen ihr Tränen in die Augen, und sie schniefte und konnte sie kaum sie kaum in Schach halten.
Ihre Hand traf eine andere unter dem Tisch. Sie sah auf und entdeckte neun Mädchen, die sie mit müden Augen anstarrten und sich gegenseitig an den Händen hielten. Ihr Atem ging rasselnd, als das erdbeerblonde Mädchen ihre andere Hand ergriff. Kaum ein Herzschlag verging, bevor die neun sich wieder in Bewegung setzen, Essen aufsammelten und sich Glas aus den Knien zogen.
Diese Mädchen hatten die letzten zwei Monate überlebt und würden es auch weiterhin tun. Sie konnte eine Nacht und einen Bruchteil des Grauens überleben. Sie setzte der überquellenden Flasche ihrer Gefühle einen Stöpsel auf, kam auf die Beine und stellte sich neben Dracos Stuhl. Sie konzentrierte sich auf ein Bücherregal und stellte sich vor, wie sich die Seiten mit den Bildern dieses Abends füllten, bis sie zuschnappten und in ein vergessenes, staubiges Regal verschwanden.
Es dauerte nicht lange, bis Flint aufstand und sagte: „Sollen wir uns in die Lounge begeben, meine Herren?"
Pucey und Montague erhoben sich rasch von ihren Stühlen und fassten ihre Mädchen an den Hüften. Goyle, der an Susans Schulter lehnte, wurde aus dem Schlaf gerissen.
Hermine erinnerte sich an das, was Flint vorhin gesagt hatte. Das ist für das andere Zimmer. Was Goyle mit Susan gemacht hatte war im Nebenzimmer akzeptabel.
Sicherlich würde Draco sie nicht dorthin bringen. Der andere Raum war eindeutig für viel mehr als „geringfügigen Kontakt".
Ihr Herz begann wieder zu klopfen und sie atmete ein und suchte nach einem See mit ruhigem Wasser.
Einer nach dem anderen führten die Jungen ihre Mädchen aus dem Zimmer. Draco blieb zurück und ließ sich Zeit, sein zweites Glas Wein zu leeren. Erleichterung begann in Hermines Adern zu dringen. Er hatte sie hingehalten, so dass sie leicht entkommen konnten. Sie stand schweigend an seiner Seite, den Blick auf den Boden gerichtet, während Zabini seinem Mädchen im Vorbeigehen etwas zuflüsterte.
„Draco." Hermine sah auf und entdeckte Flint, der in der Tür stand, mit Penelope, Pucey und Mortensen hinter sich. „Du kommst natürlich mit, oder?"
Hermine stockte der Atem. Draco fuhr sich mit der Hand durchs Haar und sagte: „Ich fürchte, nein. Ich habe heute Abend ein wichtiges Gespräch mit meinem Vater." Seine Hand wanderte zu ihrem Rücken, bereit, sie hinauszuführen.
„Ich wusste, dass er das nicht tut", lallte Pucey in Flints Ohr.
„Komm jetzt, Draco!" Flint gestikulierte dramatisch. „Ich habe bereits zehn Galleonen von Montague gewonnen. Er hat gewettet, dass du sie nie zum Essen mitbringen würdest." Er lächelte und deutete mit dem Daumen auf Pucey. „Er hier sagt das wir sie nicht in die Lounge bekommen."
Bei der/Die Art, wie sie sie angrinsten, die Art, wie „die Lounge" von Flints Zunge kam – (da) drehte sich Hermine der Magen um. Draco zwang sich zu einem Lächeln und fummelte an dem Ring an seinem Daumen herum.
„Vielleicht ein anderes Mal."
Flint schlenderte auf sie zu. „Um wie viel Uhr ist dein Floh- Anruf?" Sein Ton war trügerisch lässig.
Eine kurze Pause und Hermine fragte sich, ob er versuchte, die Uhrzeit herauszufinden. „Halb eins. Also haben wir..."
„Wir haben noch viel Zeit!" Flint klopfte Draco auf die Schulter, als wäre die Tat vollbracht. „Nur eine kleine Tour." Sein Blick schweifte über Hermines Brust und Schultern. „Ich will sehen, was das Goldmädchen von unseren kleinen Club hält."
Seine Hand lag fest auf ihrem Rücken, was ihr einen Schauer über die Wirbelsäule jagte. „Ich nehme an, wir haben zwanzig Minuten."
„Zwanzig Minuten sind eine Menge Zeit für mich", sagte Pucey mit einem Augenzwinkern. Ein Lachen ertönte aus seiner Brust, als er Mortensen zur Tür hinauszerrte. Ein sanfter Stoß auf ihren unteren Rücken, und sie wurde vorwärts getrieben.
Hermine prägte sich den Weg ein, den sie die Treppe hinunter gingen, und versuchte, die wachsende Panik in ihren Brustkorb zu unterdrücken. Harper folgte ihr und Draco ging im Gleichschritt mit Flint und Penelope, seine Hand auf ihrem Hintern, während er sich mit Draco über seine jüngste Reise nach Brasilien unterhielt. Sie gingen zurück durch die Halle, vorbei an einigen Leuten, die noch immer in den Ecken saßen und sich bei sprudelnden Getränken leise unterhielten.
Als sie durch eine Tür auf der anderen Seite traten, spürte Hermine das tiefe Wummern einer Trommel, eine rhythmische und sinnliche Musik. Sie schloss die Augen, während sie warteten, und sammelte das, was von ihrer Kontrolle noch übrig war. Denken Sie an einen See mit ruhigem Wasser.
Die Vorhänge öffneten sich und gaben den Blick frei auf das Mädchen vom Anfang des Abends - Charlotte - mit einem Tablett mit Champagner und Scotch.
„Meine Herren", begrüßte sie sie mit einem breiten Lächeln. Ihre Lippen waren immer noch feuerrot, ihr Haar fiel immer noch in perfekten Wellen. Wahrscheinlich waren es verzaubert, damit es so blieb.
Flint nahm einen Scotch von ihrem Tablett. „Charlotte, Liebes", gurrte er. „Du siehst hinreißend aus. Wann kommst du endlich mit mir nach Hause?" Er schmollte und streichelte ihren Arm.
„Mit Schmeicheleien kommst du überall hin, Marcus." Charlotte zwinkerte ihm zu und drehte sich um, um Draco das Tablett anzubieten. „Und du weißt, dass die Carrows das nicht erlauben würden."
Hermine starrte sie an und speicherte diese Information ab, als Draco ihr ein weiteres Glas Champagner in ihre Hände drückte. Die Carrows waren hier involviert. Und sie waren für einige der Mädchen verantwortlich. Ihr Blick fiel auf Charlottes silbernes Halsband, als das hübsche Mädchen mit den Wimpern zu Draco und dann zu Blaise klimperte, als sie mit ihrem Tablett die Reihe entlang glitt.
Die Musik schwoll an, als sie endlich durch die Vorhänge traten und einen großen Raum mit tiefblauen Wänden und dunklem Holz betraten. Dutzende von Sofas und Sesseln standen sich in intimen Sitzecken gegenüber und erstreckten sich in alle Richtungen. Gedämpftes Kerzenlicht und dicke Rauchwolken über den Köpfen. Hermines Augen weiteten sich und sie ließ ihren Blick durch den Raum schweifen.
Männer auf Sofas mit Mädchen auf dem Schoß. Mädchen mit Silberhalsbändern, die mit kristallenen Tabletts mit Cocktails und Häppchen herumliefen, mit höheren Absätzen und kürzeren Kleidern als ihres. Eine Tür öffnete sich zu ihrer Linken, und Hermine zuckte zusammen, als ein Mann herausstolperte und sich die Hose zuzog. Als sie in den kleinen Raum starrte, sah sie ein Mädchen neben einem Sessel stehen, das ihr Kleid mit einem geübten Lächeln zurechtrückte, bevor Draco sie weiterschob.
Sie schluckte die Säure in ihrer Kehle hinunter und ihre Augen hatten Mühe, jede Ecke zu erfassen. Ein Glücksspieltisch auf der rechten Seite, an dem mehrere Männer saßen, mit ein paar Mädchen am Arm, die sie anfeuerten. Nott Sr. saß an der Spitze und würfelte mit einer langbeinigen Blondine an seinem Ellbogen. Hermine drehte ihren Kopf in die entgegengesetzte Richtung, weil sie Angst hatte, ihm ins Auge zu fallen.
Auf einer Couch glaubte sie, einen friedlich schlafenden Mann zu sehen, doch dann bemerkte sie, dass er seinen Kopf in Glückseligkeit zurückgeworfen hatte und ein Mädchen zwischen seinen Beinen auf dem Boden kniete und ihren Mund um ihn geschlossen hatte. Schnell wandte sie den Blick ab, ihre Kehle brannte wieder, aber es war, als hätte sie die Büchse der Pandora geöffnet. Ganz gleich, wohin ihr Blick schweifte, sie fand andere in ähnlichen Positionen - und das in aller Öffentlichkeit.
Ein blondes Mädchen, nur mit einem Schlüpfer und einem BH bekleidet, ging vor ihnen vorbei und führte einen älteren Mann zu einer Wand mit Türen auf der linken Seite. Er war bereits dabei, die Knöpfe zu öffnen, als er ihr in eine kleine Kabine folgte.
Es war wie ein Bordell mit Merkmalen eines Muggel-Stripclubs. Die Geschäfte wurden entweder im Freien oder versteckt in privaten Kabinen abgewickelt; es schien von den Vorlieben des Mannes abzuhängen. Hermine sah ein Mädchen, das auf einem jungen Mann in einer Weise hüpfte, die eindeutig sexuell war. Ihre Wangen brannten. Als sie an dem Paar vorbeigingen, spürte sie Dracos Anwesenheit neben sich und das Keuchen und gehauchte Stöhnen des Mädchens hallte in ihren Ohren wider.
Flint führte sie tiefer in den Raum hinein und Dracos Hand auf ihrem Rücken drückte sie dicht an seine Seite. Sie wusste, dass er sein Bestes getan hatte, um zu vermeiden, sie hierher zu bringen, in die „Lounge". Sie hatten sich in den letzten Wochen kaum noch ansehen können - heute Abend hier zu landen, war wahrscheinlich das Letzte, was er wollte. Es gab keine einfache Möglichkeit, die Situation zu meistern. Sie würden es einfach überleben müssen.
Sie bogen um eine Ecke und gelangten durch einen großen Torbogen in einen weiteren Raum, dessen linke Hälfte durch Privatkabinen verdeckt war. Weitere Türen an der hintersten Wand; die andere Seite war mit plüschigen Samtsofas und -stühlen gefüllt. Ein lodernder Kamin an der rechten Wand, der den Raum in ein helles Licht tauchte, und eine blaue Lichtkugel über dem Kopf, die Schatten auf bekannte Gesichter warf. Zwei Mädchen mit silbernen Halsbändern tanzten auf einer Plattform in der Mitte des Sitzbereichs, ähnlich einer Bühne in einem Club, während die Männer auf den Stühlen ihnen gegenüber lümmelten und plauderten.
Ihre Lunge füllte sich mit Luft und beruhigte sie. Abgesehen vom Tanzen gab es nichts, was sie nicht schon in dem anderen Raum gesehen hatte.
Sie entdeckte Charlotte, die sich mit einem Tablett mit Häppchen und Obst durch die Menge bewegte, ein anderes Mädchen folgte ihr mit Getränken. Die Hände der Männer fuhren über ihren Hintern und ihre Oberschenkel, während sie servierten, und Charlotte schenkte jedem ein Augenzwinkern und Lächeln.
Die Teenagerin mit der olivfarbenen Haut wurde am Arm in eine private Kabine gezerrt, als sie vorbeigingen, ihre Augen waren rot und ihre Wangen tränenüberströmt. Hermine blinzelte und wandte den Blick ab. Irgendwo vor ihrem geistigen Auge befand sich ein See. Ein klarer See, das Wasser still und unbewegt.
Die Party kam zum Stillstand, was ihre Konzentration unterbrach. Marcus ließ sich auf eine Couch gegenüber von Theo und seiner Begleitung plumpsen und zog Penelope zu sich heran. Penelope sah aus, als wäre sie letztlich in dem Moment angekommen, vor dem sie sich den ganzen Abend gefürchtet hatte, als Marcus seinen Arm um ihre Schultern legte und mit ihren Locken spielte.
Draco wollte sie zu einer anderen Couchgarnitur führen, aber Flint griff nach der Armlehne eines großen Stuhls, zog ihn näher heran und gab Draco ein Zeichen, sich zu setzen. Draco lächelte schmal und ließ sich in die Kissen fallen, wobei er Hermine dazu zwang, sich auf die Armlehne des Stuhls statt auf seinen Schoß zu setzen. Sie war sich nicht sicher, ob das besser war - von hier aus konnte sie den ganzen Raum überblicken.
„Miss Granger", trällerte Flint über die dröhnende Musik hinweg. „Wie gefällt dir die Lounge? Ist sie alles, wovon du immer geträumt hast und noch mehr?" Er grinste in sein Glas, seine Augen auf sie gerichtet.
Hermine riss ihren Blick von ihm los, starrte auf ihren Schoß und presste die Lippen zusammen. Aus Angst, ihren Mund zu öffnen, als ob die Wut und die Galle in Wellen aus ihr heraussprudeln würden, wenn sie es tat.
„Ich würde sagen, sie sollten sich wirklich bei uns bedanken", rief Warrington Flint von der nächsten Couch aus zu, sein Auktionsgut auf seinem Schoß, ihre Lippen an seinem Hals.
„Euch danken?" Die verächtliche Antwort verließ ihre Kehle, bevor sie sich fangen konnte. Draco wurde neben ihr ganz still. Ihr Herzschlag flatterte inmitten ihres wachsenden Gefühls der Panik.
Warrington richtete seinen Blick auf sie. „So ist es, Schlammblut. Du bedankst dich bei uns, dass wir dir eine so schöne Saal gegeben haben. Dass wir dich zum Essen eingeladen und dir Champagner eingeschenkt haben."
Sie sah gehorsam zu Boden und ihr Herz klopfte wie wild.
„Ihr Muggel seid alle gleich", murmelte Pucey. „Das liegt in eurer wahren Natur. Du brauchst es nicht länger zu leugnen, Granger." Er grinste sie an, und sie spürte, wie sie eine Gänsehaut bekam. „Sieh nur, wie sehr sie es alle genießen!" Er drehte sich um und gestikulierte zu den Sklaven - die beiden tanzenden kicherten, eine andere stöhnte, als sie ihre Hüften an einem Mann auf einem Stuhl rieb. Und auf einer anderen Couch küsste Cho Chang langsam ein anderes Mädchen während Mulciber zusah und sich durch seine Hose rieb.
„Komm schon, Granger", säuselte Flint. „Sei nicht so ein Spielverderber." Seine Finger begannen, seinen Gürtel zu öffnen und Penelope stellte ihr Sektglas ab und kroch mit ausdrucksloser Miene auf den Boden zwischen seinen Knien. „Lass Draco wissen, wie sehr du ihn schätzt."
Hermine wandte den Blick ab, ihr Atem stockte in der Brust, als sie feststellte, dass Warringtons Mädchen sich auf seinem Schoß rittlings niederließ. Ihr Magen krampfte sich zusammen, und Erbrochenes schoss ihr in die Kehle. Sie schluckte es hinunter und starrte auf eine Wand.
Draco legte eine Hand auf ihr Knie - eine leise Warnung, sich nicht zu bewegen. „Ich ziehe es vor, meine Wertschätzung unter vier Augen zu erfahren. Außerdem möchte ich deine Täubchen nicht mit der Größe meines Schwanzes ablenken."
Sie hörte, wie Flint lachte, sein Atem war flach vor Erregung dank dem, was Penelope mit ihm machte.
Sie beobachtete, wie Charlotte den Jungen, die ihre Sklaven nicht gerade zum Oralsex zwangen, Obst anbot.
Sie roch den Zigarrenrauch und hörte das Lachen, das Klirren von Gläsern, das Keuchen und Stöhnen.
Ihre wahre Natur, hatte er gesagt. Als Muggel.
Draco flüsterte ihr zu, dass sie gleich aufbrechen würden, und sie blickte langsam auf die Teppiche, ihre Augen klebten an den Knien einer Brünetten, die sie kaum kannte, während das Mädchen vor einem reinblütigen Jungen saß, der glaubte, sie müsse ihm für die Gelegenheit danken.
Ein Paar champagnerfarbene Absätze an hellbraunen Beinen kreuzten ihren Blick. Charlotte mit dem Tablett. Sie bot Draco an, ihm etwas zu trinken zu bringen, doch er lehnte ab und sagte, sie würden bald gehen.
Hermine hörte sie kaum und schwankte leicht auf ihrer Armlehne. Eine überwältigende Erschöpfung drückte auf Augenlider.
„Miss Granger?"
Sie sah auf und entdeckte Charlotte, die immer noch vor ihnen schwebte, und ihre Sicht wurde klar, als sie blinzelte. Sie runzelte die Stirn, verwirrt darüber, direkt angesprochen zu werden.
„Möchtest du etwas zu essen?", fragte Charlotte, die mit ihren langen Wimpern langsam klimperte und ihren Arm senkte, um Hermine den Korb mit dem Obst anzubieten. „Weintrauben vielleicht?"
Hermine starrte hinunter und entdeckte eine Weinrebe mit dicken, weinroten Trauben - etwas, das sie aus einem anderen Leben kannte - etwas, das einmal etwas bedeutet hatte.
Wie durch einen Schock klärte sich ihr Geist. Sie blickte mit großen Augen auf. Charlotte zupfte eine herunter und streckte sie ihr mit einem sanften Lächeln entgegen.
Hermine nahm sie, verstaute sie schnell in ihrer Hand, als ob sie ein gestohlenes Gut verstecken wollte. Ihr Herz hämmerte gegen ihre Rippen, eine Erinnerung an ihre zitternden Finger, die mit Trauben auf dem Boden des Ministeriums buchstabierte, was ihre Stimme nicht auszudrücken vermochte.
Sie suchte wieder nach Charlotte, aber sie hatte sich entfernt.
Auf der anderen Seite des Raumes begegnete Cho Chang zum ersten Mal ihrem Blick, ihre Arme um Mulcibers Schultern geschlungen, als er ihre Schlüsselbeine küsste. Cho schob eine pralle, reife Weintraube zwischen ihre bemalten Lippen, ihre Augen brannten mit dem Feuer einer Revolution.
Übersetzung von Annelina97 und Goldfisch!
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