Kapitel 20

Stille hing über dem Zimmer dick und schwer wie ein Umhang. Dracos Augen flackerten zwischen Hermines Augen und ihren Lippen hin und her, als könnte er die Worte nicht glauben, die in der letzten Stunde zwischen ihnen hervorgekommen waren.

Er war still gewesen, als sie ihre Geheimnisse verraten hatte, eines nach dem anderen. Die Notiz des erdbeerblonden Mädchens. Charlotte. Die Traube zwischen Chos geschminkten Lippen und was sie bedeutete.

Abgesehen von ein oder zwei scharfen Atemzügen hatte er nichts anderes getan, als sie anzustarren, während sie die Fakten aufzählte und ihre Vermutungen teilte. Aber jetzt, da sie fertig war, fühlte sich sein Blick noch intensiver an und ihr Sinn für ruhige Logik verlor sich.

Als sie es nicht mehr ertragen konnte, räusperte sie sich. Laut. Er blinzelte, als würde er aus einer Trance erwachen.

„Nun?"

Er kratzte sich am Hinterkopf. „Richtig. Das waren... viele Informationen, Granger."

Sie funkelte ihn an. „‚Viele Informationen?' Das ist alles, was du zu sagen hast?" Draco öffnete den Mund, entschied sich dann aber nur für ein Schulterzucken. „Vergiss es.", schnaubte sie und verschränkte die Arme. „Wirst du mir helfen oder nicht?"

Eine Pause, als er sie stirnrunzelnd ansah. „Du willst, dass ich ein privates Treffen mit Cho Chang arrangiere."

„Ja."

„Obwohl du die genauen Risiken kennst, wenn man erwischt wird."

„Ja."

Sein finsterer Blick wurde wenn möglich noch finsterer. „Und warum kannst du ihr nicht einfach einen verdammten Zettel geben?"

„Er wäre zu groß. Und es wäre viel zu gefährlich."

Jetzt machst du dir Sorgen, wie gefährlich das alles ist? Jede Notiz, die du weitergegeben hast, hätte dich umbringen können –"

„Das hier ist was anderes." Sie holte tief Luft. „Wenn das in die falschen Hände gerät, ist es meine geringste Sorge, getötet zu werden."

Seine Augen blitzten, als er einen Schritt näher trat. „Welche Information ist so wichtig, dass sie anscheinend mehr wert ist als dein Leben?"

Hermine blinzelte ihn an. „Nun, das kann ich dir nicht einfach so sagen."

Ein Muskel zuckte in seinem Kiefer, und sie sah zu, wie er schluckte. „Granger, noch vor einer Stunde hast du all deine Machenschaften und Theorien verraten und darum gebettelt, dass es keine Geheimnisse zwischen uns gibt –"

Gebettelt?"

„– und jetzt sind wir wieder an derselben Stelle angelangt?"

„Malfoy, du bist im inneren Kreis des Dunklen Lords –"

Sein Gesichtsausdruck ließen ihre Worte verstummen.

„Und?" Seine Stimme war tief, als er näher auf sie zu kam und sich über ihr auftürmte. „Was ist damit?"

Sie schluckte. „Und wenn es ein Geheimnis gibt, dass ich mit allen Mitteln beschützen muss, dann ist es dieses."

„Wir werden sowieso beide tot sein, wenn es so weit kommt, also sehe ich keinen Unterschied."

„Ist das alles, was dir wichtig ist?" Sie hob ihr Kinn an und erwiderte seinen Blick. „Zu überleben, egal was die Zurückgebliebenen dafür zahlen müssen?"

Er schnaubte, sagte aber nichts. Sie konnte sehen, wie seine Pupillen größer wurden, als er sie anstarrte und ihr Magen machte einen Hüpfer.

„Ich muss ihr diese Informationen geben, Draco", sagte sie leise. „Ich bitte dich nicht, mir zuzustimmen, aber ich bitte dich, mich diesbezüglich zu respektieren. Wenn deine Gedanken gelesen werden –"

Er schnaubte und wandte sich ab. „Das wird kein Problem sein."

Sie blickte ihn finster an. „Warum? Weil du in Okklumentik so geübt bist?"

„Ja", antwortete er schlicht.

Sie war fassungslos sich über seine Selbstüberschätzung. „Entschuldigung, aber selbst wenn du dazu in der Lage wärst, einen Angriff von Voldemort selbst abzuwehren, würde ich es nicht riskieren. Kannst du mir jetzt ein Treffen alleine mit Cho organisieren oder nicht?"

Er warf ihr einen finsteren Blick zu – es erinnerte sie so sehr daran, wie er sie während des Zaubertränkeunterrichts über seinem Kessel angesehen hatte, wenn sie schneller mit einer Antwort gewesen war als er.

„Ich kann Mulciber kontaktieren, um sie ‚auszuleihen'."

Ihre Lippen öffneten sich, ihr Herz pochte in ihren Ohren. Er hatte zugestimmt. Er wollte ihr helfen, indem er... „‚Ausleihen'?"

„Ja. Es ist..." Er sah von ihr weg. „... genau das, wonach es sich anhört, aber mit großen Summen von Galleonen verbunden. Mulciber ist großzügig, wenn es um das Teilen von Chang geht. Ich hab gehört, das sie ihm viel Geld einbringt."

Hermines Augen prickelten und sie blinzelte an die Decke, bis das Stechen vorüber war. Sie blickte zurück nach unten und sah wie Draco auf ihre Bettpfosten starrte, nachdenklich.

„Und du bist berüchtigt für deine Abneigung gegen das Ausleihen, stimmt's?"

Seine Augen blitzten zu ihr auf, ein kleines brennendes Feuer dahinter. „Ja."

„Aber wird es ihnen seltsam vorkommen? Wenn du zum ersten Mal anforderst zu Teilen?"

Er schien einen Moment nachzudenken. „Nein. Chang hat mehrere Jahre lang als Sucher gegen mich gespielt. Man könnte sagen, dass ich mich ein wenig rächen möchte. Ich werde Mulciber nach einer privaten Kabine für uns drei in der Lounge fragen."

„Perfekt.", sagte Hermine, sie verschränkte ihre Hände, während ihre Gedanken schwirrten. „Und dann entschuldigst du dich, damit Cho und ich uns kurz unterhalten können –"

„Nein.", unterbrach er sie. „Granger, das wird nicht möglich sein. Ich kann einen von euch beiden unbeaufsichtigt lassen."

Sie drehte sich zu ihm um. „Nur für fünf Minuten –"

„Nein."

„Drei!"

„Auf gar keinen Fall. Die Mädchen dürfen in Edinburgh nicht alleine gelassen werden." Er spannte seinen Kiefer an. „Schau, wenn du so viel Angst um dein verdammtes Geheimnis hast, werde ich eine Schalldichte Barriere zaubern, wenn wir drinnen sind –"

„Das ist nicht das, worum ich mir Sorgen mache." Hermine biss sich auf die Lippe. „Cho darf nicht wissen, dass du ein Teil von all dem bist. Wenn sie gefangen wird und ihre Gedanken gelesen werden, werden du und deine Eltern auffliegen. Es ist ein unnötiges Risiko."

Dracos Augen waren heiß auf ihren und sie spürte, wie ihre Wangen erröten.

„Ich bin anderer Meinung.", sagte er schließlich. „Ein Verstoß gegen das Protokoll ist ein enormes Risiko. Wenn uns jemand erwischt, kann ich mich nicht herausreden –"

„Tu so als wäre es Teil deiner Fantasie."

„Meiner – meiner was?", stotterte er.

„Oh bitte, Malfoy." Hermine verdrehte ihre Augen, als sie ihn ansah. „Du bist ein achtzehnjähriger Junge. Ich bin mir sicher du kannst dir etwas ausdenken, warum es dir eventuell gefallen könnte zwei spärlich bekleidete Mädchen für drei Minuten alleine zu lassen."

Er öffnete seinen Mund um zu widersprechen, aber es schien, als wäre seine Kehle recht trocken. Er hustete und wandte seinen Blick ab, seine Wangen verfärbten sich rot. Er drehte sich zur Tür, wünschte ihr einen guten Tag und murmelte etwas darüber, dass er am Abend nochmals nach ihr sehen würde.

Aber er konnte an diesem Abend nicht nach ihr sehen.

Am späten Nachmittag brachte Narcissa einen Notiz mit, die hastig auf die Rückseite eines Umschlags gekritzelt worden war und besagte, dass er auf unbestimmte Zeit abberufen worden war. Er war sich noch nicht sicher, wohin, aber er würde ein Update schicken, wenn er konnte. Er erwähnte, dass er die besprochene Anfrage bereits abgeschickt hatte.

Narcissa beäugte den unverschlossenen (und daher nicht privaten) Umschlag mit gespieltem Misstrauen und sagte: „Hat er etwas davon erwähnt, wann er zurückkommen würde?"

„Äh, nein, hat er nicht." Hermine faltete den Umschlag zusammen und steckte ihn in ihre Hosentasche. Sie wandte sich an Narcissa und als sich ihre Blicke trafen, zitterte das geschlossene Buch auf dem Regal in ihrem Kopf, das die Ereignisse des Morgens enthielt. Hermine schluckte und fummelte an ihrem Ärmel herum. „Narcissa, ich hätte dich sofort aufsuchen sollen, nachdem Dolohov gegangen war. Ich weiß nicht, wie ich es dir jemals zurückzahlen kann, aber –"

„Du stehst nicht in meiner Schuld, Hermine", sagte sie bestimmt, aber freundlich. Ein sanftes Lächeln auf ihren Zügen. „Ich kümmere mich um meine Leute."

Hermine stand fassungslos da und beobachtete, wie Narcissa sich im Raum umdrehte und ihre zarten Finger über die Möbel gleiten ließ.

„Ich hatte selbst Probleme damit Kinder zu bekommen.", sagte sie. Hermine blinzelte. „Es gab eine Zeit wo Lucius und ich... nun, wir dachten, dass ein Fluch auf uns läge. Um uns zu bestrafen." Narcissa drehte sich zu ihr, ihre Augen wanderten über Hermines Schulter nach hinten. „Draco war eine sehr schwierige Schwangerschaft. Er war unser vierter Versuch – drei Todgeburten vor ihm." Ihre Augen wurden bei der Erinnerung glasig, bevor sie blinzelte und es wieder verschwand. „Ich wollte immer eine große Familie, aber als wir sicher mit Draco Zuhaue waren, waren Lucius und ich uns einig, dass wir nach einem Kind aufhören sollten."

Narcissa Malfoys Augen wandten sich wieder zu ihr, etwas Wildes brannte in ihnen.

„Ich hoffe, dass du eines Tages Kinder haben wirst Hermine, wen es das ist, was du möchtest. Ich hoffe es ist eine Entscheidung, die du irgendwann selber treffen darfst."

Hermine nickte, ein plötzliches Brennen in ihren Augen. Ihre Hand war in ihre Tasche gewandert und umklammerte fest das Stück Papier darin.

Sie betrachtete die sanften Falten um Narcissas Augen, als sie ihr sagte, sie solle sich melden, wenn sie etwas brauche, und sich leise entschuldigte.

Sie sorgt sich um dich, hatte Draco erzählt.

Was auch immer sie ursprünglich auf das Malfoy Anwesen gebracht hatte – egal welche Pläne und Berechnungen – Hermine konnte nicht anders als ihm diese Aussage zu glauben.

Am darauf folgenden Freitag war Draco noch immer nicht Zuhause und Hermine redete sich selbst ein, dass ihre Ängstlichkeit und ihre Enttäuschung nur mit dem Treffen mit Cho zu tun hatte. Er hatte an diesem Morgen einen Brief geschickt, der an Narcissa adressiert war, in dem er erklärte, dass er auf Groix, einer Insel vor der nordwestlichen Küste Frankreichs, war. Er erwartete, dass er bald anderswo in Europa hingeschickt wurde – „nichts was schlimmer ist als Italien" – und er würde mindestens für eine weitere Woche nicht zurück sein. Eine Notiz am Ende bat Narcissa „bitte den Rest des Haushalts wissen zu lassen", dass er weiterhin abwesend war, da er „nicht wollte, das sich die Elfen sorgten."

Hermine fand sich gegen Mittag mit dem Brief wieder, der unter der Serviette auf ihrem Tablett lag. Es war eine von drei Notizen, die sie erhalten hatte, als Draco unerwartet abgereist war – die erste von seiner Reise nach Italien, die zweite von dem Tag, an dem er letzte Woche abgereist war und jetzt diese. Aus Gründen, die sie nur sich selbst wissen ließ, faltete sie sie alle zusammen und legte sie in die leeren Schmuckschatulle auf ihrem Nachttisch.

Es dauerte drei Wochen, bis Draco zurückkam. Drei Freitage in denen sie nicht nach Edinburgh gingen. Drei Freitage, an denen jeder versuchen hätte können, mit ihr zu kommunizieren.

Sie las obsessiv den Propheten, suchte nach irgendetwas in Skeeters Propaganda, das nützlich sein könnte, sowie nach jeder Erwähnung von Frankreich oder einem anderen Land, die auf Dracos Aufenthaltsort hinweisen könnte. Nach dem Mittagessen ging sie in die Bibliothek, um zu recherchieren, oder brachte eines ihrer Geschichtsbücher zum Wintergarten. Abends verbrachte sie noch ein oder zwei Stunden mit Okklumentik.

Bei den Tätowierungen blieb sie weiter erfolglos. Sie war überzeugt, dass sie auf bereits vorhandenen Zaubersprüchen beruhten, aber sie hatte frustrierend wenig Fortschritte mit den Büchern gemacht, die der Bibliothekskatalog ausgewählt hatte. Ihr nächstes und letztes Buch über die magische Sklaverei war ein Band über die Geschichte des magischen Nordamerikas. Und wenn sie damit fertig war, musste sie sich einen anderen Plan ausdenken.

Genau am siebten Tag im August erkannte Hermine, dass sie Harrys Geburtstag vergessen hatte. Als sie das Datum auf den Seiten des Propheten vom 7. August sah, keuchte sie, ihre Hand umklammerte ihr Herz, als wäre irgendwo ein Schuss gefallen. Sie war am 31. zu abgelenkt gewesen und hatte sich auf den Brief mit Dracos Updates konzentriert.

Sie weinte sich in dieser Nacht in den Schlaf und verbrachte am nächsten Tag acht Stunden mit Okklumentik. Vier Tage später kroch sie unter die Decke und sang Ginny alles Gute zum Geburtstag, bevor sie Mippys Schlaftrank erlag.

Draco kehrte endlich an einem Montag Mitte August zurück und sah blass und müde aus. Er kam direkt zu Hermines und Narcissas Frühstück, küsste die Wange seiner Mutter und setzte sich hin und schüttelte seine Serviette auf, während die beiden Frauen fassungslos dasaßen.

Narcissa erholte sich schnell und stellte ihm kurze, einfache Fragen, auf die er nickte oder mit ein oder zwei knappen Sätzen antwortete.

Aber als er den Honig in seinen Tee rührte, wanderten seine Augen zu ihr und musterten ihr Gesicht.

Und Hermine fühlte sich atemlos, als ihr Puls flatterte und sie merkte, wie sehr sie ihn vermisst hatte.

Sie ging an diesem Nachmittag zu seinem Schlafzimmer. Er öffnete die Tür während sie das erste Mal klopfte. Hermine starrte ihn an, überwältigt, wieder so nahe bei ihm zu sein. Er war größer, als sie sie in Erinnerung hatte, sogar, als er am Türrahmen lehnte. Ihr Mund öffneten sich, um ihre Fragen zu stellen, wegen denen sie hergekommen war, aber ihr Kopf blieb hartnäckig leer.

Ein Anflug eines Grinsens kroch über sein Gesicht. „Bist du gekommen, um mich anzustarren, Granger?"

Sie klappte den Mund zu. „Kaum.", erwiderte sie mit einem schwachen Augenrollen. „Ich bin aus rein geschäftlichen Gründen hier. Ich bin nur vorbei gekommen, um zu sehen –"

„Ich habe Cho nicht vergessen, nein. Du wirst sie diesen Freitag sehen. Alles ist bereits arrangiert."

Hermine blinzelte ihn an. „Gut. Ausgezeichnet." Sie straffte die Schultern. „Ich wollte auch sehen, ob –"

„Sieben Uhr." Bei ihrem Gesichtsausdruck zog er eine Augenbraue hoch. „Ich nehme an, du wolltest heute Abend wieder üben?"

„Ich – Ja, das will ich." Er hatte bereits vorausgesehen, was sie von ihm wollte. Der Gedanke ließ ihren Magen einen Hüpfer machen.

„Also gut", sagte er und stieß sich von der Tür ab. „Triff mich hier ein paar Minuten vorher."

Sie nickte und trat einen Schritt zurück. „Danke", sagte sie leise, ihre Augen auf seinen Kragen gerichtet.

Er schluckte, als er nickte. „Sonst noch etwas?"

„Es ist... schön, dich wieder hier zu haben, Draco." Sie eilte davon, bevor er etwas erwidern oder sie etwas Dummes sagen konnte.

An diesem Abend führte er sie in ein kleineres Wohnzimmer, weg von Narcissas neugierigen Blicken. Hermine war ihr Ausbruch von vorhin immer noch peinlich, also saß sie die meiste Zeit ruhig auf seinem Schoß und beobachtete, wie er gierig aß. Der Anblick, wie er seine Kartoffeln und seinen Braten verschlang, war seltsam befriedigend, also drängte sie nicht darauf Fragen zu stellen, die seinen Appetit stören könnten.

Am Dienstag versuchte sie erneut, seinen Hals zu küssen. Außer einem schnellen Atemzug und einer Pause seiner Gabel ließ er sie gewähren. Sie erfuhr auch, warum er in Groix gewesen war. Der Orden hatte sich in Frankreich wieder neu geformt und eine eigene Apparationsgrenze errichtet. Draco war beauftragt worden, Lieferanten abzuschneiden, die versuchten, die Linie auf dem Wasserweg zu passieren. Nott Sr. war beauftragt worden, die Verteidigung der Linie zu durchbrechen, hatte es aber immer noch nicht geschafft.

Am Mittwoch entlockte sie ihm, dass es in Spanien Ausschreitungen gegeben habe, um die sich der Dunkle Lord in seiner Eile, Frankreich zu isolieren, ziemlich schlampig gekümmert hatte. Draco und ein Dutzend andere waren entsandt worden, um die Situation unter Kontrolle zu bringen.

Nach dem Abendessen leckte sie an seiner Kehle entlang, beginnend an seinem Schlüsselbein. Ihre Finger strichen durch sein Haar, während sie sein Ohrläppchen zwischen ihren Lippen nahm. Sie hörte, wie er einen großen Schluck Rotwein trank und als sie noch näher an ihn heranrutschte, bewegte er sich mit einem „Das ist genug, Granger" unter ihr, bevor er den Rest seines Weins hinunterkippte und sie von seinem Schoß entfernte.

Am Donnerstag trank sie ihren Wein aus, holte tief Luft und schmiegte sich so eng an seinen Körper, wie ihr möglich war.

„Okay?" murmelte sie. Sein Arm legte sich als Antwort um ihren Rücken und gab den Vorwand des Essens ganz auf. Sie hörte, wie seine Kehle klackte, als er seinen Wein schluckte, dann versuchte sie, ihre Brust zu seiner zu drehen und sich noch näher an ihn zu pressen.

„Du solltest essen", sagte sie leise. „Wir fahren morgen nach Edinburgh, und wir müssen uns normal verhalten." Eine lange Pause, bevor er nickte und seine Gabel und sein Messer aufhob. Sie sah zu, wie er anfing, sein Steak zu schneiden, dann beugte sie sich langsam vor, um ihm langsame Küsse über seinen Hals und Kiefer zu verteilen.

Mit einem scharfen Atemzug ließ Draco sein Besteck fallen. Seine Hände bewegten sich zu ihren Hüften – die immer noch seitlich gedreht waren – und schoben sie leicht von ihm weg. Sie biss sich auf die Lippe, während sie wackelte und fühlte sich aus dem Gleichgewicht gebracht. Sie schlang ihre Arme um seine Schultern, um sich zu stabilisieren und unterdrückte den Drang zu quietschen, als ihre Brüste durch ihr dünnes Hemd seine Brust streiften – und er bewegte sich wieder unter ihr, sodass er sie noch weiter von sich weg auf seinen Oberschenkeln schob.

Hermine runzelte die Stirn, immer noch aus dem Gleichgewicht gebracht und nun auch irritiert. Er hatte sie noch vor einer Minute an sich gedrückt und jetzt war er wieder stur. Entschlossen rutschte sie wieder näher und seine Beine zuckten unter ihren. Ein scharfes Ausatmen, ein Drücken seiner Hände auf ihre Taille –

Und dann wurde sie prompt weggestoßen und fiel über seine Knie auf den Boden. Sie schrie kurz auf.

„Was zur Hölle, Granger-"

„Au! Das tat weh, Malfoy!"

Er starrte sie an, wütend und er saß seltsam zusammengesunken in seinem Stuhl. „Du bist ein verdammter Idiot.", knurrte er, bevor er aus dem Zimmer eilte und von ihr wegrannte.

Am Freitag, nachdem sie ein leichtes Abendessen in ihrem Zimmer eingenommen hatte, wusch sich Hermine und hüllte sich in einen flauschigen Bademantel. Sie begutachtete die Utensilien und Pinsel und versuchte sich daran zu erinnern, wie sie sie vor einem Monat benutzt hatte.

Sie saß an ihrem Schminktisch und bereitete sich darauf vor, etwas Klebriges auf ihre Augenlider aufzutragen, als ein Klopfen an ihrer Tür sie innehalten ließ. Hermine zerrte am Gürtel ihres Bademantels, ging durch ihr Zimmer und öffnete die Tür einen Spalt.

Draco stand da, die Hände in den Hosentaschen, mit einem besorgten Gesichtsausdruck. Seine Augen wanderten einmal über ihren Bademantel.

„Gehen wir schon?"

„Nein", sagte er mit kratziger Stimme. Er räusperte sich. „Du hast Besuch. Wenn du es erlaubst."

Hermine blinzelte ihn an. "Besuch?"

Eine Stimme ertönte hinter Draco – „Alle in diesem Haus sind so verdammt höflich."

Und dann schob sich Pansy Parkinson an seiner Schulter vorbei „Lass uns eine Stunde in Ruhe" – ein kurzer abschätzender Blick zu Hermine – „oder drei".

Hermine starrte sie an, als Pansy die Tür vor Dracos Gesicht zuschlug und sich mit einem katzenartigen Lächeln zu ihr umdrehte.

„Pansy, du kannst nicht einfach-"

„Merlin, Granger. Dein Haar ist ungeheuerlich."

Und dann waren Pansy Parkinsons Hände in ihren Haaren und drehten ihre Locken, während sie über Mousse und feuchtigkeitsspendende Tränke schwatzte. Sie fuhr mit ihren Fingern über Hermines Wangen, strich über ihre Haut und ihre Augenbrauen.

Hermine versuchte inmitten des Ansturms zu protestieren. „Pansy –"

„Du hast ausgezeichnete Poren, aber wenn du nicht anfängst, feuchtigkeitsspendende Cremes zu verwenden, wirst du mit vierzig wie neunzig aussehen. Ich habe Harper Hoddys Hush Creme – du wirst sie zwei Mal am Tag für die nächsten –"

„Pansy." Hermine stoppte sie mit einem festen Griff um Pansys dünne Handgelenken. „Was tust du hier?"

Pansy legte ihren Kopf zurück. „Dich vor dir selbst retten, Granger." Sie hob eine Braue. „Oder von dem, was du denkst, als ‚Make-up und Haare' zu bezeichnen."

Hermine blinzelte sie an, aber bevor sie es richtig verstehen konnte, zerrte Pansy sie in ihr Badezimmer und ließ sie auf den Stuhl vor dem Spiegel fallen. Sie runzelte die Stirn, als sie das Durcheinander sah, das Hermine hinterlassen hatte. „Weißt du, es erstaunt mich immer wieder, dass du es im Leben so weit geschafft hast und nichts von Make-up verstehst."

Hermine schnaubte. „Das ist ganz einfach. Es ist mir egal."

Pansy erstarrte, dann wirbelte sie herum, um sie anzusehen. Etwas Eisiges lag in ihren Augen. „Und wie funktioniert das so für dich momentan, Granger?", fragte sie süß. „Bekommst du durch dein wundervolles Gehirn alles, was du in dieser neuen Welt brauchst?"

Hermine sagte nichts, ihre Ohrenspitzen brannten vor Ärger. Sie hatte recht. Ihre Klugheit würde sie nur bis zu einem gewissen Punkt bringen.

„Nun wir haben nicht viel Zeit, also hör gut zu." Pansy schnappte sich einen dünnen Make-up-Pinsel und wedelte damit in ihrem Gesicht herum. „Das ist kein Lidschattenpinsel!" Sie knallte ihn nach unten und hob einen weiteren Pinsel auf. „Das ist ein Lidschattenpinsel."

Hermine starrte auf die beiden Pinsel – identisch in ihren Augen – und warf dann einen Blick in Pansys wütendes Gesicht. Pansy holte tief und beruhigend Luft.

„Es ist in Ordnung." Ein kühles Lächeln. „Deshalb bin ich ja hier."

Sie zog einen Beutel von ihrer Schulter und öffnete ihn auf dem Waschtisch. Cremes, Puder, Gele und Pinsel rollten heraus.

„Aber warum?" Hermine fand ihre Stimme wieder, um zu fragen: „Warum kommst du um mir zu helfen?"

Pansy wirbelte mit irgendeiner Tube zu ihr herum. „Weil du schrecklich ausgesehen hast, als ich dich das letzte Mal in Edinburgh gesehen habe, Granger", antwortete sie geradeheraus. „Als ob ein Kind sein Gesicht in die Schminktasche eines Clowns getaucht hätte. Und wenn es auch recht amüsierend war zu sehen wie du dich blamierts, will ich lieber nicht, dass Draco unter den Konsequenzen leiden muss."

Hermine sah sie im Spiegel stirnrunzelnd an. „Nicht jedes Mädchen ist aufgehübscht und aufgetakelt bis zum geht nicht mehr –"

Pansy zog den Stuhl mit überraschender Kraft zu sich heran. „Nicht jedes Mädchen hat fünfundsechzigtausend Galleonen gekostet", sagte sie und beugte sich zu Hermine vor. „Nicht jedes Mädchen läuft am Arm des Malfoy-Erben umher. Vertrau mir, wenn ich sage, dass du so aussehen und die Rolle spielen musst. Wenn du die Lüge nicht aufrecht erhalten kannst Granger,", sagte Pansy mit schneidender Stimme, „wirst du die gesamte Malfoy-Familie gefährden."

Hermine presste ihre Lippen zusammen. „Das ist mir sehr wohl bewusst, danke."

Pansy stand aufrecht, ein strahlendes Lächeln huschte über ihre Lippen. „Gut." Sie drückte Hermine eine Tube mit etwas in die Hände. „Jetzt creme dich ein."

Hermine strich sich die Creme über ihre Haut und beobachtete Pansy, wie sie ihr Make-up-Set sortierte, wobei ihr schwarzer Bob bei jeder Kopfdrehung schwankte. Ihre Augen wanderten zu Pansys linkem Unterarm. Die Haut war entstellt und silberweiß. Von der Säure, die Zabini verwendet hatte.

Dies war ein günstiger Moment, um sie nach dem Tattoo zu fragen.

„Hat es wehgetan?" fragte sie leise.

„Sei kein Idiot, Granger. Du hast mich schreien gehört. Jetzt mach weiter und stelle die Frage, die du wirklich stellen möchtest. Rede wegen mir nicht um den heißen Brei herum."

Pansy kam mit einem großen Make-up-Pinsel auf sie zu und bedeckte Hermines verlegene Röte sofort mit einem beigen Schleim.

„Was weißt du über die Tätowierungen?", fragte Hermine, als der Pinsel von ihrem Mund weg war.

„Absolut gar nichts." Pansy tauchte den Pinsel wieder ein. „Ich weiß nur, dass ich kommen und gehen kann, wie ich will."

„Weil du 'tot' bist." Pansys Lippen zuckten. "Nun ja. Das ist recht hilfreich."

Pansy fuhr in stiller Konzentration fort, betupfte ihr Gesicht und schmierte Puder auf ihre Wangen. Hermine fühlte sich genauso wie im vierten Jahr, als Parvati und Lavender sich vor dem Yule Ball um sie gekümmert hatten.

Sie hörte das Echo eines Schreis, der von schwarzen Fliesenböden abprallte, als Parvati hinter eine Ecke erwürgt wurde – Luna schreiend –

Sie blinzelte, konzentrierte sich wieder und fokussierte sich wieder auf Pansy, die jetzt darüber murrte, wie ihr blasser Teint ihren ganzen Bronzer verschlang. „Du hast gesagt, dass du mich beneidest. Im Ministerium."

Pansy sah nicht von ihrer Palette auf.

„Du sagtest, du wärst neidisch darauf, wie mein Leben aussehen würde", sagte Hermine. „Was hast du damit gemeint?"

Pansy lachte, ein fröhliches Bellen, das Hermine dazu brachte, aus ihrem Stuhl aufzuspringen. Pansy sah sich im Badezimmer um und gestikulierte mit ihrem Pinsel.

„Glaubst du, irgendein anderes Mädchen hat so etwas, Granger? Glaubst du, der Rest von ihnen schläft nachts fest zwischen ihren zwölf Kissen, ohne Angst vor einem Besucher mitten in der Nacht?"

Eine heiße Welle von Schuldgefühlen und Trauer breitete sich in Hermines Bauch aus, aber sie schob sie beiseite.

„Du wusstest schon damals, dass Draco mich kaufen würde."

Pansy stach einen neuen Pinsel in Puder und brummte zur Bestätigung. Hermine atmete mit klopfendem Herzen ein. „Weißt du, warum?"

Pansy drehte sich zu ihr um, ihr Pony schwankte zart. Ihre Augen nahmen Hermines auf, musterten sie, bevor sie sich wie ein Raubtier verengten.

„Das tue ich", sagte Pansy, während sie ihre Lippen verzog. Und dann, „Augen schließen, Granger", womit sie das Gespräch beendete.

Hermine öffnete ihren Mund, um zu protestieren, aber Pansy kam bereits mit dem Pinsel auf sie zu. Hermine schloss die Augen und atmete niedergeschlagen aus.

Als Pansy anfing, ihre Augenlider anzugreifen, beschloss Hermine, ihre nächste Fragerunde zu versuchen.

„Wirst du wieder in Edinburgh sein? Als Giuliana?"

„Das werde ich. Auf absehbare Zeit."

Hermine runzelte die Stirn und beobachtete Pansy, wie sie die Farben in ihrer Palette mischte. Würde sie immer in die Körper anderer Mädchen gezwungen werden und von der Seitenlinie aus als jemand anderes zusehen? Es war unfair, sie zu bitten, Giulianas Platz einzunehmen. Unfair beiden gegenüber.

Und als dieses Feuer in ihr entzündet wurde, dachte Hermine an die roten Nägel und roten Lippen, die ihr eigener Körper getragen hatte, als sie von Pansy gespielt wurde. Sie hatte Draco eindeutig einen Gefallen getan. Genau wie jetzt, wo sie Hermine half. Er hätte sie nie fragen sollen.

Pansy machte gerade ihre Augenbrauen, als Hermine ihre Stimme wiederfand.

„Wegen der Nacht, in der du in meinen Körper nach Edinburgh gegangen bist", sagte sie. Pansy hielt über ihrer linken Braue inne. „Ich war ziemlich schockiert und fühlte mich ehrlich gesagt ziemlich verletzt von dieser Entdeckung. Aber mir ist klar, dass du nur versucht hast, einem Freund zu helfen." Sie senkte den Blick auf ihre Hände, ihre nackten Fingernägel. „Ich möchte, dass du weißt, dass ich es dir nicht übel nehme."

Pansy war still. Hermine blickte auf und sah eine hochgezogene Augenbraue, die auf sie gerichtet war und ihre Augen waren so kalt wie Eis.

„Und wofür entschuldige ich mich genau, Granger? Dafür, dass ich deinen Arsch gerettet habe? Dafür das ich euch beiden den Arsch gerettet habe?"

Hermine runzelte die Stirn. „Ich erwarte keine Entschuldigung. Ich weiß, dass du zugestimmt hast, als Draco dich gebeten hat, an meiner Stelle zu gehen-"

„Du denkst, das Draco den Verstand hatte um es vorzuschlagen?", Pansy lächelte leicht, katzenartig. „Es war meine Idee, Granger. Ich hatte es satt Blaise darüber jammern zu hören, wie Draco dafür sorgen würde umgebracht zu werden. Jemand musste die Angelegenheit selbst in die Hand nehmen."

Hermine starrte sie an. Pansy wandte sich ab und strich sich das Pony aus den Augen, während sie einen kantigen Pinsel in ein kleines Gläschen tunkte.

„Sicher Granger. Ich akzeptiere deine Vergebung. Bitte vergib mir, dass ich dafür gesorgt habe, dass du diesen Trank nie selbst erleben musst. Oder dafür, dass du dich nicht zum Narren machen musst, wenn du zum ersten Mal in deinem Leben mit einem Schwanz umgehen, während fünfzig sabbernde Männer zusehen. Verzeihen mir, dass ich meine Lippen nass gemacht habe, damit du noch eine Weile Mutter Vater Kind mit den Malfoys spielen kannst."

Pansy knallte das Glas auf den Tresen und drehte sich mit der Bürste zu ihr um. Sie drehte sie zwischen ihren Fingern, ihre Augen waren auf Hermine gerichtet. Hermine starrte sie einfach an und schloss langsam ihren Mund, wo er offen gehangen hatte.

„Liebst du ihn immer noch?", flüsterte sie schließlich mit angehaltenem Atem.

Pansys Gesicht verzog sich zu einem höhnischen Grinsen. „Sei nicht so sentimental, Granger." Sie packte Hermines Kiefer etwas zu grob und senkte ihren Pinsel zu ihren Augenlidern. „Dafür ist hier kein Platz."

Hermine blieb leise und still, als Pansy ihren Lidschatten fertig auftrug und Eyeliner und Wimperntusche auffrischte. Sie beobachtete Pansys runde Nase und scharfe Augen, ihre cremige Haut und ihren langen Hals und erinnerte sich daran, wie sie im sechsten Jahr während der Vertrauensschüler-Runde über Pansy und Draco gestolpert war, während sie sich gegenseitig in Ecken drückte oder hinter Statuen schlüpfte – und wie Dracos Oberschenkel zwischen Pansys geschoben war, als er sie küsste.

Pansy begann mit einer großen Bürste Staub über ihr Gesicht zu verteilen. Es gab noch eine Million weitere Fragen, die sie stellen wollte und Hermine wollte gerade die Stille brechen, als Pansy in ihre Tasche griff und einen Zauberstab herauszog.

Hermines Augen weiteten sich, als sie zusah, wie Pansy ihn benutzte, um das Puder auf ihrem Gesicht zu fixieren. „Wie hast du einen Zauberstab bekommen?"

„Nur ausgeliehen. Dein Haar braucht magische Hilfe, Granger."

Sie beobachtete den Spiegel im Augenwinkel, als Pansy sich um sie herum bewegte und den Zauberstab wie einen Lockenstab auf Hermines Haaren benutzte. Als sie endlich fertig war, packte sie Hermines Stuhllehne und zog sie zum Spiegel, damit sie sich selbst sehen konnte.

Hermine war ein Schatten. Eine Erfindung der Fantasie von jemandem. Ihre Wangenknochen schimmerten und ihre Augen sanken zurück. Ihre Brauen waren kantig und definiert – genau wie die von Pansy. Ihre Locken tanzten wie eine Löwenmähne um ihr Gesicht.

„Du hasst es, ich weiß", sagte Pansy und räumte ihre Sachen mit einem Schwung ihres Zauberstabs weg. „Aber du wirst es ertragen müssen. Lass uns jetzt einen Blick auf dein Höschen werfen." Sie stürmte aus der Badezimmertür, bevor Hermines Gehirn sie einholte.

„Mein – mein Höschen?"

Sie rannte hinter ihr her, immer noch nur in ihrem Bademantel. Pansy hatte die Schranktüren aufgerissen und wühlte in den Schubladen.

„Merlin, sind das McGonagalls Unterhosen?", murmelte sie.

„Warum brauche ich sexy Höschen für heute Abend?", fragte Hermine mit einem Anflug von Panik in ihrer Stimme.

„Du solltest für die ganzen Nächte sexy Höschen tragen, Granger", sagte Pansy und hielt ein Paar gegen das Licht, bevor sie ihre Nase rümpfte und sie zurück in die Schublade warf. "Unterschätze nie, wie viel Kraft du in einem sexy Höschen ausüben könntest." Sie stieß einen frustrierten Atemzug aus, bevor sie ihren Kopf zur Decke neigte und „Kreacher" rief.

Hermines Augen wurden groß, als ein mürrischer alter Elf mitten in ihrem Schlafzimmer auftauchte.

„Miss Pansy.", krächzte er. Seine Augen wanderten mit einem finsteren Blick zu Hermine. Ihr Mund klappte auf.

„Ich brauche das rote Höschen und den Roten BH aus meiner Kommode.", sagte Pansy. „Schnell."

Der Elf verschwand mit einem Grummeln. Hermine starrte auf die Stelle, die er kurz zuvor noch eingenommen hatte. Sie hatte nicht erwartet, ihn wieder zu sehen.

„Aber wie hast du –" Sie drehte sich zu Pansy um sie auszufragen, als ein Plopp! ertönte, der sie zusammenzucken ließ. Ein rotes Höschen und ein passender BH lagen auf ihrem Bett.

„Warum gehorcht Kreacher dir? Wo hast du ihn gefunden?"

„Das waren genug Fragen für einen Tag Granger. Also zieh dich aus!" Die Unterwäsche wurde ihr in die Arme geschoben und dann stand Pansy da und wartete. „Oh, bitte. Ich habe deinen Körper gesehen. Ich war dein Körper. Zieh die einfach an, damit wir dir dieses Kleid anpassen können."

Hermine zog das Höschen unter der Robe an. „Kleid?"

„Ich habe es heute Morgen von den Elfen liefern lassen."

Pansy griff in den Schrank und zog ein seidiges rotes Kleid heraus, kurz und tief ausgeschnitten und eng. Hermines Hände hielten inne, bevor sie ihre Schärpe öffnete.

„Ich... ich kann das nicht tragen."

„Und warum zum Teufel nicht?", schnappte Pansy.

„Pansy, es ist zu viel. Die Farbe ist... und der Schnitt...", stammelte sie, während Pansy sie anstarrte. „Es wird so viel Aufmerksamkeit erregen –"

„Hast du nichts von dem gehört, was ich gesagt habe? Du bist das ‚Goldene Mädchen'." Sie hob eine Braue. „Du giltst als die meist begehrteste. Und jetzt bist du am Arm des wichtigsten reinblütigen Erben – des jüngsten Todessers." Pansy stellte sich direkt vor sie. "Und du sagst mir, dass dein Platz jetzt im Hintergrund ist?"

Hermine starrte sie mit leicht geöffnetem Mund an und versuchte, die Worte zu formen, um ihr Unbehagen zu erklären.

„Genug. Hör auf zu jammern und zieh dein Gryffindor rot an", sagte Pansy.

Hermine kniff die Augen zusammen und holte tief Luft. Wähle deine Schlachten, erinnerte sie sich. Sie zog ihre Robe aus, schloss den BH und ließ Pansy das Kleid über ihren Oberkörper ziehen, wobei sie ihrem Blick auswich. Es saß eng um ihre Hüften und Pansy grinste, als sie ein paar Nähte weitete.

„Ich hab es erst gemeint, was ich über deinen Arsch gesagt habe, Granger." Hermine errötete und Pansy kicherte. "Ich vermisse es. Draco hat meinem Arsch und meinen Hüften noch nie so viel Aufmerksamkeit geschenkt wie in deinem Körper."

Hermines Atem stockte, als eine angenehme, aber peinliche Hitze durch ihre Adern strömte. Sie sah nach unten und begegnete Pansys Grinsen.

Die Uhr über ihrem Kaminsims läutete und erschreckte sie. Schon zehn Uhr.

Pansy stand auf und schnappte sich ein Paar goldene Stöckelschuhe. Sie belegte sie mit einem Gemütlichkeiszauber, für den Hermine ein leises „Danke" murmelte. Hermine zog sie an und schloss das Halsband um ihren Hals. Bevor sie zur Tür gehen konnte, hielt Pansy sie auf.

Sie öffnete einen Lippenstift und hielt ihren Kiefer fest. Hermine zuckte zusammen, als sie merkte, dass es die gleiche Farbe war, die Pansy getragen hatte, als sie nach Edinburgh gefahren war.

„Ist das wirklich notwendig –"

„Lippenstift ist alles, Granger. Glaubst du wirklich, dass du in einem roten Kleid ohne rote Lippen da rausgehen kannst?" Pansy schnaubte. „Merlin, wie du ohne mich so weit gekommen bist..."

Hermine verdrehte die Augen und ließ Pansy den Lippenstift auftragen und tupfte ihn ab, wenn sie es verlangte. Sie konnte es nicht ertragen, sich im Spiegel anzusehen, bevor die beiden die Treppe hinuntergingen. Pansy flüsterte Anweisungen, nicht auf ihre Schuhe zu achten oder ihre Haltung zu verbessern, aber alles, worauf sich Hermine konzentrieren konnte, war die nervöse Energie, die in ihren Adern summte – die sofort zu brüllen begann, als sie Draco an den Kaminen entdeckte.

Seine schwarze Robe, schwarze Hose, schwarze Stiefel. Sein Blick richtete sich auf ihre Beine, als sie hinabstieg. Hermine sah weg und fühlte sich am ganzen Körper warm. Pansy verabschiedete sich und reparierte ein paar von Hermines verirrten Locken. Sie würde sie dort mit Blaise treffen, sobald sie mit Vielsafttrank versorgt war.

Mit einem Aufblitzen grüner Flammen wurden sie und Draco allein gelassen. Als sie ihn wieder ansah, erwischte sie ihn dabei, wie er ihr Gesicht und ihre Haare anstarrte, bevor er sich umdrehte und sie hinausführte.

Sie fühlte sich wie eine andere Person als sie hinter ihm her wackelte. Am Ende der Außentreppe blieb er für sie stehen und als sie die letzten Stufen erreichte, griff seine Hand nach ihrer, um sie zu stützen. Sie sah ihn schnell an, als ihre Hand seine ergriff und sein Blick wanderte über ihren Hals, bevor er schnell wegsah.

Seine Hand ließ ihre fallen und sie gingen weiter den Weg hinunter.

Sie kamen wie immer in Edinburgh an, durch die Tore und die Treppe zur Großen Halle hinauf. Aber als sich der Vorhang am Eingang zurückzog, begrüßte sie nicht Charlottes Gesicht.

Ein großes Mädchen mit dunkler Haut und einem strahlenden Lächeln begrüßte sie mit Champagner. Draco nahm ihr zwei Gläser ab und Hermine konnte die kleine Überraschung in seinem Gesicht sehen.

Sie betraten die Große Halle. Hermine hatte sich noch nie so entblößt gefühlt wie jetzt, in Pansys Kleid. Auf Schritt und Tritt lagen die Blicke der Männer auf ihr, wanderten über ihre Brust und ihre Beine nach oben. Sie war ein Leuchtfeuer in Rot, das jeden Blick auf sich zog. Sie hob das Kinn, entschlossen, ihre Wangen nicht die gleiche Farbe wie ihr Kleid annehmen zu lassen.

Ihre Augen trafen auf Chos von der anderen Seite des Raums. Cho hob eine Braue und musterte sie von oben bis unten. Sie lächelte, bevor sie sich wieder Mulciber zuwandte.

Das half ein wenig.

Draco unterhielt sich mit mehreren Männern im ganzen Raum und blieb stehen, um nach ihren Frauen und ihrem Ländlichkeiten zu fragen. Er lenkte sie, seine Hand auf ihrem Rücken zog sie an seine Hüfte, wenn ein Paar wandernde Augen ihr zu nahe kamen.

Nott Sr. trat ihnen in den Weg, gerade als Draco versuchte, sie nach oben zu führen. Er war auf dem besten Weg zur Trunkenheit und Hermine dachte an sein Versagen in Frankreich.

„Ah, Draco. Ich habe jemanden, der dein Schlammblut kennenlernen möchte." Er lallte und stützte sich auf seinen Stock, als er stolperte. Ein älterer Herr mit ergrauendem Haar gesellte sich an Notts Seite. „Ich glaube, Sie kennen Armando Santos, den neuen spanischen Minister."

Draco schüttelte seine Hand. „Minister Santos. Es ist mir eine Freude, Sie wiederzusehen. Darf ich Ihnen Hermine Granger vorstellen, mein Auktionsgut", sagte er galant, obwohl er seinen Griff leicht festigte.

Hermine tat ihr Bestes, um Augenkontakt herzustellen und nicht zu reagieren, als zwei Paar glasige Augen sie verschlangen. Dracos Hand an ihrer Hüfte hielt sie fest.

„Ich bin ziemlich beeindruckt, dass Sie sie fangen konnten", sagte Minister Santos mit überraschend tiefer Stimme. „Ich habe gehört, sie sei ein schlaues kleines Schlammblut."

„Ist doch nicht so schlau", sagte Nott Sr. und gluckste in sein Scotch Glas. „Hat sie dir viel Ärger gemacht, junger Malfoy?"

„Am Anfang", sagte Draco leise. „Jetzt hat sie ein paar Lektionen gelernt, wie man sich wohlfühlt."

Nott Sr. schnaubte. „Ja, ich habe gehört, dass sie sich ziemlich ‚bequem' fühlt. Theo hat ihre private Suite erwähnt."

Hermine fühlte, wie ihr Blut kalt wurde. „Was soll ich sagen", sagte Draco mit einem Grinsen. „Ich mag es auch, bequem zu sein."

Die Männer lachten. Sie fühlte, wie Dracos Brust gegen ihrer vibrierte und ihr Herzschlag beruhigte sich.

„Behalte sie im Auge, Malfoy", sagte Santos. „Wenn es einem dieser Haustiere gelingen sollte zu entkommen, würde ich mein Gold auf sie setzen."

Nott Sr. trank einen großen Schluck Scotch. „Wahrscheinlich nicht", sang er. Hermines Augen blitzten zu ihm auf. „Der Schutz, den wir haben, ist unschlagbar. Diese Tattoos? Unbrechbar."

Hermines Haut prickelte. Die genauen Informationen, die sie brauchte...

„Ah", sagte Minister Santos. „Also können diese ‚Tattoos' nicht gebrochen werden, aber die französische Apparationsgrenze kann es?" Seine Augen funkelten grausam, als die Beleidigung ankam.

„Genau.", knurrte Nott, das Missfallen über die Wendung des Gesprächs war deutlich in seinem Gesicht zu sehen. „Die Magie ist undurchdringlich."

„In der Tat." Minister Santos verbarg ein Grinsen hinter einem langen Schluck Scotch.

„Wir sind weiter gegangen als jeder andere in der Geschichte, um unsere Sklaven zu sichern!" Nott deutete auf den ganzen Raum und schwappte mit seinem Glas. „Die alten Ägypter, die Portugiesen. Nicht einmal die Reiniger hätten erreichen können, was wir geschafft haben!"

Er zog die Aufmerksamkeit auf sich, einige Leute in der Nähe drehten sich zu ihm.

„Sie haben Recht Sir.", unterbrach Draco ihn, nachdem er Minister Santos einen bedeutungsvollen Blick geschenkt hatte. „Bitte entschuldigen sie uns, aber wir sind spät dran fürs Abendessen. Genießen sie ihren Besuch Minister." Er lenkte Hermine schnell von ihnen weg.

Und alles fügte sich zusammen.

Nott Senior hatte die Tattoos erstellt.

Hermine schaute nach unten, ihr Verstand arbeitete schnell.

Die Reiniger.

Sie hatte diesen Begriff schon zuvor gesehen. Sie brannte geradezu um zurück zu ihrem Zimmer zu kommen um zu recherchieren.

Aber eins nach dem anderen. Sie holte tief Luft und drehte langsam ihren Kopf, während Draco sie herumführte, ihre Augen huschten zu Cho.

Es dauerte nicht lange, bis Draco sie ins Esszimmer führte. Sie verfluchte Pansys Namen, als sie vor ihm die Treppe hinaufstieg und sich fragte, wie viel das Kleid aus diesem Winkel bedeckte.

Harpers Augen wurden groß bei ihrem Anblick und Hermine kämpfte mit dem Bedürfnis, ihr Kleid hoch und runterzuziehen.

„Augen hoch, Harper", zischte Dracos Stimme hinter ihr.

Sie betraten das Esszimmer und sie hörte, wie die Umgebungsgeräusche aufhörten, als alle Augen auf sie gerichtet waren. Marcus Flint stand von seinem Stuhl auf, wie er es immer tat, wenn sie den Raum betrat – um seinen Hohn zu zeigen. Aber jetzt glitt sein Blick in intensiver Stille über sie, bis –

„Merlin, du versuchst uns umzubringen, Draco."

Montague lachte und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Goyle drehte sich mit einem breiten, gierigen Gesichtsausdruck zu ihr.

Draco glitt hinter sie, seine Hände leicht auf ihre Taille gepresst, sein Gesicht über ihrer Schulter. „Ich erinnere nur alle daran, was sie wert ist."

Ein Schauer tanzte über Hermines Schultern. Er wiederholte Pansys Worte – es schien, als hätte sie ihm auch eine Standpauke gehalten. Aber in einem anderen Leben, wenn es andere Menschen wären, wäre es vielleicht ein Kompliment gewesen.

Draco führte sie zu ihrer Seite des Tisches und unterbrach ihre Gedanken.

Blaise betrat als nächstes das Zimmer, „Giuliana" folgte ihm. Der Tisch begrüßte sie, doch dann erblickte Blaise Hermine.

„Ach du scheiße", lachte er, seine Augen wanderten über ihren Körper.

Die Jungs lachten. Draco grinste. Und bevor Hermine ihre Position hinter seinem Stuhl einnehmen konnte, zog Draco sie auf seinen Schoß. Sie landete mit einem Keuchen. Das Gespräch begann, aber die meisten Blicke waren auf Draco und sie gerichtet.

Sie sollte den Wein servieren und hinter ihm warten.

Draco änderte die Regeln.

Als Blaise seinen Stuhl neben Draco einnahm, warf Hermine einen Blick auf Pansy. Ihre Augen glitten anerkennend über ihre Haare und ihr Kleid, aber sie konnte es als ernsthafte Neugier hinter Giulianas Augen verbergen.

Hermine erkannte, dass das Kleid nicht zum Sitzen geeignet war. Sie hatte keine Angst davor, dass die Nähte reißen würden, aber die Rückseite ihres Kleides... bedeckte nicht mehr ihren Hintern. Zum Glück bedeckte die Vorderseite – obwohl sie unnötig kurz war – sie immer noch, also würde hoffentlich niemand die Rückseite bemerken.

Außer Draco. Ihr Hintern war nackt auf seinem Oberschenkel, abgesehen von dem roten Spitzenschlüpfer.

Hermine versuchte, sich nicht zu sehr zu bewegen – sie wusste, dass er es hasste, wenn sie sich bewegte – aber dennoch bewegte sie sich ein wenig, schlug ihre Beine übereinander und setzte sich wieder normal hin. Ein kurzer, schmaler Blick von Giuliana Bravieri beruhigte sie.

Als es Zeit für die Mädchen war, den Wein einzuschenken, griff Hermine einfach von ihrer Position auf seinem Schoß nach Dracos Flasche. Der Anstand, der normalerweise während der ersten dreißig Minuten des Abendessens aufrechterhalten wurde, hatte sich vollständig aufgelöst und die Mädchen saßen auf dem Schoß, sobald das erste Weinglas eingeschenkt wurde. Sie folgten ihrer und Dracos Führung.

Susan begleitete Goyle wieder. Mortensen war zurück und sah ziemlich kränklich aus. Penelope mit Flint, Carrow Mädchen mit dem Rest. Theo Nott, der bisher ungewöhnlich schweigsam gewesen war, schmiegte sich an den Nacken einer Brünetten mit seidenlangem Haar über ihrem silbernen Kragen. Sie führte sein Weinglas an seine Lippen, und nachdem er einen tiefen Schluck mit den Augen auf sie gerichtet hatte, beugte er sich vor, um sie zu küssen und ließ sie den Wein auf seiner Zunge kosten.

Hermine spürte, wie die Hitze ihren Nacken hinaufkroch, als sie die Zurschaustellung sah und fühlte sich plötzlich, als würde sie ihre Privatsphäre verletzen. Sie drehte sich zu Draco um und stellte fest, dass er Theo mit zusammengekniffenen Augen musterte. Er fing sich wieder und wandte sich an den Tisch.

„Wo ist Charlotte heute Abend?" Er führte sein Weinglas zu seinen Lippen.

Theo antwortete als erster und hielt mit seinen Mund am Hals seines Mädchens inne. „Minister Cirillo ist heute Abend hier. Sie hat Charlotte angefordert."

„Was zur Hölle?", rief Marcus und stieß mit Penelope zusammen. „Charlotte kann nicht angefordert werden. Mir wurde ausdrücklich gesagt –"

„Nun, du hast auch nicht Deutschland im Angebot, oder?" Theo grinste. „Minister Cirillo schon."

Draco stellte sein Glas ab. „Ach, bist du nicht der kleine soziale Schmetterling, Theo." Theo runzelte die Stirn und Blaise verbarg sein Lachen in Giulianas Schulter. „Welchen anderen Klatsch hast du an Papas Tür gehört?"

„Ich muss nicht an Türen lauschen", knurrte Theo. „Ich weiß genauso viel wie du, Draco. Vielleicht sogar noch mehr."

Sie spürte, wie Draco unter ihr kicherte. Und eine Idee kam ihr blitzschnell durch den Kopf: Was wusste Theo über die Arbeit seines Vaters mit den Tätowierungen?

Als sie zu Theo zurückschaute, sah sie, wie er Draco mit finsteren Blicken anstarrte, bevor er sich wieder dem Tisch zuwandte.

„Der Dunkle Lord will Frankreich von allen Seiten treffen. Cirillo holte den deutschen Minister mit an Bord. Sie hat Deutschland praktisch dem Dunklen Lord übergeben", sagte Theo. „Also wurden die Carrows angewiesen, besonders zuvorkommend zu sein, wenn Cirillo Edinburgh besucht. Und heute Nacht wollte sie Charlotte." Theo nahm einen tiefen Schluck aus seinem Glas und sah zufrieden aus, als die Jungs auf seine Informationen reagierten.

Draco war unter ihr sehr steif und Hermine erinnerte sich an die Art, wie Ministerin Cirillo sie angesehen hatte – sie schien enttäuscht gewesen zu sein, dass Draco sie nicht teilen wollte. Sie war jedoch nicht das Eigentum der Carrows. Sie konnte nur beten, dass das ausreichen würde.

Hermine musste auch still gewesen sein, denn plötzlich lag Dracos Hand auf ihrem Rücken und rieb sanft über ihre steifen Schultern. Sie zuckte zusammen und entspannte sich dann wieder.

Die Jungs waren dazu übergegangen, über das neue Herrenhaus von Derricks Stiefvater in Deutschland zu sprechen. Im Laufe der nächsten Stunde lauschte sie auf weitere Details, aber als die Weinflaschen leer wurden, wurde der Raum weniger besorgt über das politische Klima. Montague und Pucey diskutierten über Quidditch, während Flint in Penelopes Ohr flüsterte. Blaise, Draco und Theo erinnerten sich gemeinsam an etwas aus der vierten Klasse, aber Theo wurde immer wieder von dem Mädchen auf seinem Schoß abgelenkt.

Als es Zeit war, in die Lounge zu gehen, begann Hermines Herz vor Vorfreude zu klopfen. Als sie durch die Türen zur Lounge gingen, stellte Hermine fest, dass sich kaum etwas geändert hatte. Es gab immer noch Spieltische, private Nischen, Sofas und Plüschsessel und tanzende Mädchen in der Nähe der Musik. Aber sie bemerkte, dass die Dinge diskreter zu sein schienen – keine Mädchen auf den Knien, kein Stöhnen aus dunklen Ecken. Wenn sie wollten, dass der Abend weiterging, zerrten die Männer ihr Mädchen in eine private Kabine und schlossen die Tür hinter sich ab.

Draco setzte sich in einen Sessel und zog sie auf seine Knie. Ein Carrow Girl erschien mit Getränken, noch bevor sie sich gesetzt hatte, und Draco nahm ein Glas, von dem sie wusste, dass er sich nicht die Mühe machen würde, daran zu nippen.

„Draco", sagte Flint und ließ sich auf die nächste Couch fallen. „Ich habe gehört, du hast für heute Nacht ganz schön was geplant."

Draco sah zu ihm herüber und hob eine Braue. „Freut mich zu hören, dass Mulciber so gesprächig wie immer ist."

„Weist du", begann Flint und legte einen Arm um Penelope, „Ihr beiden könnt mit Clearwater eine Runde drehen, wann immer ihr möchten. Solange ich zuschauen darf." Sein Blick wanderte zu Hermine und er zwinkerte ihr zu.

„Deine Ausreden, meinen Schwanz zu sehen, werden immer schlechter, Marcus", brummte Draco und Flint lachte.

„Na, Granger. Warst du schon einmal mit einem Mädchen zusammen?" Er wackelte mit den Augenbrauen. „Schon mal in den Gryffindor-Schlafsälen herumgefummelt?"

Hermines Zähne pressten sich zusammen und sie weigerte sich zu antworten.

Flint lachte. „Es ist sehr einfach, Granger.", sagte er und beugte sich vor. „Eigentlich keine Arbeit. Lass einfach Cho die schwere Arbeit machen und du musst nur daliegen." Er fuhr mit der Zunge über seine glänzenden neuen Zähne. „Auf diese Weise kommen die Stärken von euch beiden zur Geltung."

Bevor sie etwas zurückfeuern konnte, landete Dracos Hand fest auf ihrer Taille und zog sie an sich, um sie an ihn zu lehnen. Sie versuchte sich zu entspannen, aber sie war zu besorgt um ihr kurzes Kleid.

Sie drehte sich um, um Draco ins Ohr zu flüstern: „Wie lange bis zu unserem Treffen?"

Sein Kiefer streifte versehentlich ihren. „Ungefähr fünfzehn Minuten."

Hermine nickte und drehte sich um, um den Raum zu inspizieren. Zwei Carrow Mädchen waren herübergekommen und hatten angefangen, in ihren Abschnitt zu tanzen. Pucey und Montague unterhielten sich einige Meter entfernt auf der Couch, die Arme um ihre Verabredungen gelegt. Goyle zerrte Susan bereits zu einer privaten Kabine. Higgs' Date küsste seinen Nacken, ihre Hand rieb ihn durch seine Hose, während seine Augen nervös umherhuschten. Und Theo Nott hatte sein Carrow Girl rittlings auf seinem Schoß sitzen, seine Hände strichen über ihre Taille und Oberschenkel, während seine Küsse ihren Hals hinunter wanderten und begannen, über dem Stoff ihres Kleides an ihren Brüsten zu lecken.

Fünfzehn Minuten von dem hier. Hermine holte tief Luft. Dafür hatten sie geübt, oder?

Sie drehte sich wieder zu Dracos Nacken um und er beugte sich vor, als wollte sie ihm noch einmal etwas zuflüstern. Ihre Lippen strichen sanft über seinen Puls und sie spürte, wie sich sein Körper anspannte, bevor sich seine Muskeln entspannten. Die Hand an ihrer Taille fühlte sich so schwer wie Blei an.

Ihre Hand legte sich auf seine Brust, um sich zu stützen und sie begann seinen Nacken zu küssen, wie sie es normalerweise während ihrer Übungsstunden tat. Sie konnte seinen Herzschlag unter ihren Fingerspitzen hämmern fühlen, als sie sanfte Küsse auf seinen Hals und Kiefer drückte. Ihre Zunge schnellte heraus, um ihn zu schmecken und sie spürte, wie sich sein Brustkorb zusammenzog. Seine Hand wanderte zu ihrer Hüfte, als sie sich näher beugte und er rückte sie in seinem Schoß zurecht und schob sie ein wenig weg.

Sie zog sich zurück, um ihn zu fragen, aber er starrte in sein volles Glas Scotch. Ein kurzer Blick in die Runde bestätigte, dass niemand sie beobachtete. Flint konzentrierte sich auf Penelope und küsste sie langsam, während er seine Hüfte gegen ihre presste. Montague hatte sein Mädchen über die Armlehne des Sofas zurückgelehnt und küsste ihren Hals. Theo war in einer privaten Kabine verschwunden.

Tatsächlich schien Draco der einzige Mann im Raum zu sein, der seinen Auktionsgut nicht berührte oder küsste. Hermine runzelte die Stirn. Sie hatte sich so darauf konzentriert, dass Draco sich in ihrer Nähe wohlfühlte, dass sie vergessen hatte, dass die Besitzer normalerweise diejenigen waren, die den Kontakt herstellten. Sie musste ihn nächste Woche mehr pushen.

Ein Schatten legte sich über sie und Hermine sah auf und sah Cho Chang zurückhaltend lächeln.

„Meister Malfoy", sagte sie mit leiser und samtiger Stimme. „Wo willst du mich haben?"

Hermine blinzelte und spürte, wie ihre Ohren rot wurden.

„Wir haben eine private Kabine", sagte er.

Draco brachte sie zum Stehen und hielt sie mit einer Hand an ihrer Taille aufrecht. Es brachte sie mit Cho von Angesicht zu Angesicht. Ihre dunklen Augen funkelten, als sie über Hermines Gesicht und Haare wanderten.

„Sie ist umwerfend, Master Malfoy", sagte Cho, als würde sie ein Kunstwerk begutachten. „Sie ziehen sie so schön an."

Hermine fühlte, wie ihr Gesicht heiß wurde. Chos Schnurren war seltsam, so anders als das schüchterne, burschikose Mädchen, das Harry auf dem Quidditch Feld mit einem schallenden Lachen überholt hatte. Das Mädchen, das darum gekämpft hat, in Hermines gesamten fünften Jahr nicht über den Verlust von Cedric zu weinen.

Draco murmelte ein „Danke" und schlang einen Arm um Hermines Taille und nahm Chos Hand in die andere. Er führte sie um die Ecke, vorbei an den tanzenden Mädchen und trinkenden Männern und Paaren auf Sofas, zur letzten privaten Kabine an der linken Wand. Sie würden in der Ecke viel Privatsphäre haben, aber das bedeutete auch, dass alle Augen auf sie gerichtet waren, als sie vorbeigingen.

Sie hatten einen Plan. Hermine würde vorschlagen, etwas Zeit mit Cho allein zu verbringen, damit sie sich auf ihn „vorbereiten" konnten, Draco würde zustimmen und er würde zwei Minuten später mit einem Notfall zurückkehren, der ihrem schmutzigen Dreier ein Ende bereiten würde.

Aber mit jedem Schritt, den sie machten, schlug Hermines Herz schneller, weil sie Angst hatte, wie viel Zeit ihr noch blieb, und nervös war, welche Rolle Cho bei all dem spielte. Was, wenn Cho zu viele Fragen hätte? Was, wenn sie zu misstrauisch oder überrascht war, um sie ernst zu nehmen?

Sie erreichten die Eckkabine. Draco stieß die Tür auf und Hermine wurde mit dem Anblick einer großen Plüschcouch und schwach brennenden Kerzen begrüßt. Die Nische war etwas kleiner als ihr Schlafzimmer zu Hause, mit tiefroten Tapeten und einer niedrigen Decke. Sie fühlte sich, als würde sie einen Sarg betreten.

Chos Kichern hinter ihr trieb sie nach vorne und Hermine bewegte sich, um unbeholfen neben der Armlehne der Couch zu stehen. Draco schloss die Tür und Cho ging um die andere Seite herum.

„Ich fühle mich geehrt, dass Sie mich für Ihren ersten Tausch ausgewählt haben, Master Malfoy." Cho strich mit ihrer Hand über die Rückenlehne der Couch, ihre Hüften schwankten, als sie sich bewegte. „Was möchten Sie gerne tun?" Hermine schluckte und blickte hinüber zu Draco, der immer noch schweigend in der Nähe der Tür stand. Eine Pause und dann trat Cho hinter Hermine, ihr Arm schlang sich um ihre Taille. „Oder möchten Sie vielleicht nur zusehen?" Sie atmete in ihr Ohr.

Im Handumdrehen hatte Cho sie herumgewirbelt und drückte ihre Lippen auf Hermines, ließ ihre Zunge in ihren Mund gleiten. Hermine keuchte, als sie fühlte, wie sie gegen die Wand gedrückt wurde und ihre Gedanken versuchten, sie einzuholen, als Chos Hände über ihre Seiten wanderten und zu ihren Hüften glitten. Hermines riss ihre Augen auf, ihre Hände griffen unbeholfen nach Chos Ellbogen. Sie musste damit aufhören. Oder es anfangen. Sie war sich nicht sicher.

Cho bewegte sich zu ihrem Hals und Hermine sah zu Draco hinüber, während ihre Verlegenheit immer größer wurde. Er stand steif neben der Tür, die Hände in den Taschen, den Kiefer zusammengepresst und die Augen auf die beiden gerichtet. Hermine holte mehrmals tief Luft. Sie konnte es tun. Sie musste das Tempo ändern, wenn sie wollte, dass es glaubhaft war.

Hermine schlang ihre Arme um Chos Rücken und zog sie zurück an ihre Lippen. Sie küsste sie inbrünstig, diesmal mit Zunge und Cho kicherte gegen ihre Lippen. Chos Hände glitten über ihren Saum, um ihren Arsch zu fassen und Hermine zog sich abrupt keuchend zurück. Sie wandte sich an Draco und flüsterte: „Gibt uns Zeit, damit wir uns auf dich vorbereiten können."

Dracos Augen schossen zu ihr hoch, von wo sie Chos Handbewegungen verfolgt hatten. Er hob eine Braue.

Sie löste sich von Cho und ging langsam auf ihn zu.

„Die Fantasie, von der du mir erzählt hast?", sagte Hermine. „Uns beide in der Bibliothek zu finden? Beim ‚lernen'?" In seinen Augen blitzte etwas auf, als sie vor ihm stehen blieb und ihre Hände auf seine Schultern drückte. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, schaute unter ihren Wimpern hervor und sagte: „Lass mich dir das geben."

Seine Augen waren dunkel auf sie gerichtet. Sie beugte sich näher und seine Hände schnappten sich ihre Hüften und hielten sie still. Er schluckte.

„Drei Minuten allein." Sie presste ihre Lippen auf seinen Kiefer und flüsterte: „Bitte, Sir?"

„Zwei.", antwortete er, seine Stimme brach bei dem einzigen Wort.

„Ja, Sir. Danke, Sir." Ihre Stimme war leise und gehaucht. Sie fuhr mit ihren Lippen über sein Ohr und sagte: „Ich werde dich nicht enttäuschen."

Er drückte sie an ihren Hüften zurück und war innerhalb von Sekunden aus der Tür.

Hermine fuhr herum, als die Tür ins Schloss fiel. Innerhalb von zwei Schritten hatte sie ihre Arme um Cho geworfen und sie fest umarmt, das dunkelhaarige Mädchen erwiderte ihre Umarmung mit einem festen Druck.

„Hermine-"

„Cho.", keuchte Hermine. „Geht es dir gut? Ich wollt unbedingt mit dir sprechen –"

„Du Genie!"

„Hör zu – wir haben nicht viel Zeit."

Sie zog sich von Cho zurück und sah, dass Cho mit großen Augen und voller Bewunderung die geschlossene Tür anstarrte.

„Ich muss Informationen an Ginny weitergeben, aber es darf nicht aufgeschrieben werden."

Cho blinzelte und ihre Augen, die zu ihr zurückkehrten, wurden vor Entschlossenheit hart. „Sag es mir."

Hermine holte tief Luft und spürte, wie ihre ganze Welt an den nächsten Worten hing. „Dämonsfeuer, Basiliskengift, Gryffindors Schwert."

Sie beobachtete, wie sich Chos Gedanken drehten, bevor sie ihre Lippen zusammenpresste und nickte. „In Ordnung."

Hermine blinzelte. „Das wars?"

„Je weniger ich weiß, desto besser. Betrachte es als erledigt."

„Wie bald wirst du –" Hermine brach ab und konzentrierte sich wieder. Zwei Minuten. Das war alles, was sie hatten. „Wer wird es ihr sagen? Hast du Kontakt zu ihr?"

„Charlotte", sagte Cho einfach. „Ich kann dir nicht mehr sagen, aber wenn ich die Informationen an Charlotte weitergebe, wird Ginny es in ein paar Wochen wissen."

Hermine holte tief Luft und nickte. „Hat sie Kontakt mit dem Orden?"

„Ich habe einen Verdacht, aber ich kann es nicht mit Sicherheit sagen." Hermines Gesicht verzog sich enttäuscht. „Vertrau mir", fuhr Cho fort, „je weniger wir wissen, desto sicherer ist es. Alles, was ich tue, ist, Geflüster und Notizen an Charlotte weiterzugeben. Der Rest liegt in ihren Händen." Cho sah wieder zur Tür und griff nach dem Saum ihres kurzen Kleides. Sie zupfte etwas zwischen den Nähten hervor: eine kleine grüne Pille von der Größe eines Pfefferminzbonbons. „Nimm das. Charlotte und ich haben beide eine. Die hier ist für dich."

Hermine nahm sie in ihre Handfläche und starrte darauf hinab. „Was ist das?"

„Ein Worst-Case-Szenario. Eine Selbstmordpille", sagte Cho. Hermines Augen weiteten sich und sahen sie an. „Wenn du erwischt wirst, nimm sie, bevor sie deine Gedanken lesen können. Wenn einer von ihnen etwas herausfindet, ist alles vorbei."

Hermine schluckte schwer, der Speichel brannte in ihrer Kehle. Dann nickte sie. Cho griff nach dem Träger von Hermines Kleid, drehte ihn um und riss an einer Naht, bis sie die Pille für sie durch das kleine Loch schieben konnte.

„Behalte sie immer in deinem Saum."

Sie hatten vielleicht noch eine Minute Zeit. Hermine ging die anderen Fragen durch, von denen sie dachte, sie könnten sie in einer Minute beantworten.

„Gibt es etwas, was der Widerstand braucht? Irgendwelche Vorräte? Irgendetwas über das sie Nachforschungen brauchen?"

Nein, Hermine", warnte Cho heftig. „Es ist zu riskant. Gefährde dich nicht dadurch etwas zu klauen oder indem du herumschleichst."

Hermine biss sich auf die Zunge und nickte. Auf keinen Fall konnte sie mehr über ihre Situation preisgeben, ohne die Malfoys zu gefährden.

„Aber es sieht so aus, als hättest du ihn um deinen kleinen Finger gewickelt", sagte Cho und musterte sie. „Ich kann nicht glauben, dass er uns alleine gelassen hat."

Hermine stieß ein nervöses Lachen aus. „Ich meine... ich nehme an, aber –"

„Gibt es etwas, das du gesehen oder gehört hast? Irgendwelche Treffen auf dem Anwesen, die dem Widerstand helfen könnten?"

Hermine hielt inne. Sie dachte an alles, was Draco ihr erzählt hatte – über Frankreich, Italien und Spanien. Von Giuliana und Pansy. Lucius' Angebot an Voldemort, geflüsterte hinter einer sich schließenden Tür. Es gab eine Menge Dinge, die sie Cho erzählen konnte.

„Nein", sagte sie leise und spürte, wie die Schuld in ihrer Brust schwer lastete. „Aber ich werde meine Ohren offen halten."

Cho nickte und warf dann einen Blick zur Tür. „Wir haben weniger als eine Minute. Wir müssen uns ausziehen."

Hermine erstarrte, wurde zurück in die Realität ihrer Situation gerissen. Ihr Mund fühlte sich trocken an. „Oh. Ich denke, es reicht wenn wir uns küssen –"

„Du machst Witze, oder?" Cho starrte sie an. „Hermine, wir müssen sicherstellen, dass er auf seine Kosten kommt. Ich möchte nicht riskieren, dass er misstrauisch wird. Jetzt erzähl mir von dieser Fantasie über die Bibliothek." Und Cho zog sich ihr eigenes seidiges Kleid über den Kopf, warf es in die Ecke und stand nur in Höschen und BH vor Hermine.

„Es ist... ich...", stammelte Hermine und warf einen Blick zur Tür.

Chos Augen flackerten. Sie trat nach vorne und legte ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter. „Haben du schon einmal eine dritte Person dabei gehabt?"

„Ähm, nein. Aber ich –"

„Es ist wirklich einfach", sagte Cho und griff nach dem Reißverschluss an der Seite des roten Kleides. „Folge einfach meinem Beispiel." Sie fing an, Hermines Riemen über ihre Schultern zu ziehen und Hermine keuchte und versuchte, sie wieder hochzuheben.

„Cho, hör zu, ich –"

„Wie ist er? Ist er grob?"

Die Frage traf sie unvorbereitet. „Grob? Äh, nein, aber..."

„Je mehr du mir von seinem Geschmack erzählst, desto schneller wird es vorbei sein.", sagte Cho und dann zog sie Hermines Kleid über ihre Hüften, wo es sich um ihre Schuhe herum herunterfiel.

Eine Röte stieg Hermines Brust hoch, über ihr Brustbein. „Ich weiß nicht... ähm." Sie räusperte sich. „Er ist normal."

Cho legte den Kopf schief. „Normal?"

Hermine zuckte zusammen. „Schrecklich. Normal schrecklich. Schau, wir müssen nicht wirklich –"

Cho zerrte sie zur Couch und drängte sie, sich hinzusetzen. „Wir haben keine Zeit, Hermine. Du musst mir vertrauen." Sie kniete sich neben sich auf die Couch und Hermine bemerkte die leichte Panik in ihren Zügen, als sie ihr Gesicht in ihre Hände nahm und sie küsste.

Hermine quietschte. Chos Hände glitten um ihre Rippen um den Verschluss ihres BHs zu fassen.

„Nein, nein!" Hermine zog ihren Mund weg. „Er... macht das gerne selbst."

Die Entschuldigung war fadenscheinig, aber Cho akzeptierte sie. Sie fing an Hermines Nacken zu küssen und drückte sie nach hinten, sodass sich zurück gegen die Couchlehne legte.

Hermine war noch nie in ihrem Leben so nackt mit einer anderen Person gewesen, aber es gab keine Möglichkeit, Cho zurückzudrängen und zu sagen: „Das ist nicht nötig. Wir haben nicht wirklich einen Dreier heute Abend." Und selbst wenn, bezweifelte sie, dass Cho zuhören würde.

„Was ist diese Bibliotheksfantasie?", fragte Cho wieder, rutschte an ihrem Körper nach unten und ließ ihre Hände über Hermines Bauch gleiten. „Er erwischt uns in der verbotenen Abteilung?" Cho verdrehte die Augen und öffnete Hermines steife Knie.

„Ähm, so ähnlich."

Hermine versuchte verzweifelt über Wege nachzudenken, die Dinge zu verlangsamen, als Cho ihren Kopf senkte und ihren Bauch küsste.

„Es ist in Ordnung", sagte Cho leise, als Hermine aufsprang. „Das ist immer eine gute Sache, die man tun kann. Schließ einfach die Augen und versuch dich zu entspannen."

Sie küsste ihren Bauchnabel und ging eindeutig in südliche Richtung und so fand Draco sie, als die Tür mit einem Knall aufstieß.

Hermine wollte auf der Stelle verschwinden. Dracos Kinnlade klappte herunter, seine Augen wanderten über ihr rotes Höschen und ihren BH. Hermine registrierte undeutlich Chos gehauchte Behauptungen, dass sie „nur lernten" und „Bitte sagen Sie es nicht Professor Snape!"

„Planänderung", sagte er grob. „Granger und ich müssen gehen."

Hermine rappelte sich hoch und beeilte sich, ihr Kleid zu finden. „Sind sie sich sicher?", schmollte Cho. „Wir haben gerade erst angefangen!" Aber auch sie griff bereits nach ihrem Kleid.

„Dringende Geschäfte, fürchte ich. Wir werden einen neuen Termin vereinbaren." Dracos Stimme war abgehackt und kalt. Hermine wagte es nicht, ihn anzusehen, als sie in ihr Kleid schlüpfte. Sie fluchte innerlich, als sie es anmutig ihre Hüften hochzog.

Eine schnelle Bewegung und Chos kehlige Stimme sagte, dass sie sich auf das nächste Mal freute. Hermine versuchte immer noch, ihren engen Reißverschluss hochzuziehen, als Cho aus der Kabine schlüpfte und die Tür hinter sich schloss.

Hermines Brust fühlte sich unglaublich heiß an, als sie weiter mit ihrem Kleid kämpfte und Draco im Türrahmen standhaft ignorierte. Sie hörte, wie er näher kam und als er ihre Hände zur Seite bewegte, um den Reißverschluss zu schließen, fing ihr Gesicht an zu brennen.

Als sie wieder angezogen war, nahm er ihren Arm und führte sie aus der Kabine, an den pfeifenden Jungs vorbei –

„Hast du es nicht länger geschafft, Darco."

„Notfall Flohanruf. Ich wurde gerade benachrichtigt.", erwiderte er knapp.

„Ja, sicher.", stach Flints Stimme hervor. „Dem verwöhnte Trottel gefällt es nur auf seinen eigen Lacken zu ficken."

„Ey, steht Chang dann wieder zur Verfügung?", rief ein anderer.

Draco winkte ab und ging mit schnellen Schritt zu den Kaminen. Er warf das Pulver hinein und zog sie mit sich in die Stille seines Schlafzimmers auf dem Anwesen.

Das Schleudertrauma der letzten fünf Minuten schien ihr auf den Kopf zu schlagen – die hastige und panische Begegnung mit Cho, die Informationen, die sie über Charlotte erfahren hatte, die roten Dessous, die er nie sehen sollte –

„Es tut mir leid, dass du das sehen musstest", platzte sie heraus. „Ich habe versucht, sie aufzuhalten, aber sie bestand darauf."

Draco war still und Hermine starrte entschlossen auf den Teppich, ihr Herz pochte in ihren Ohren.

„Warst du erfolgreich?", fragte er schließlich.

Sie sah auf und begegnete zum ersten Mal seinem Blick, seit er sie mit Cho allein in dieser Kabine gelassen hatte. Sie waren dunkel, aber verschlossen.

„Ja." Sie räusperte sich. „Cho wird die Informationen weitergeben. Es ist... Charlotte die im Zentrum von allem steht." Sie drehte sich zu ihm um, wo er vor dem Kamin stand und sie beobachtete. „Charlotte kontrolliert die Informationen und wer Nachrichten von wem bekommt. Alles was der Orden erfährt, läuft über Charlotte."

Draco summte nachdenklich. „Sie hat Zugang zu jedem Zimmer in Edinburgh", sagte er langsam. „Sie kann bei jedem Gespräch hinter verschlossenen Türen zuhören."

Hermine nickte. Sie griff nach oben zu ihrer Schulter, wo Cho die grüne Pille in ihre Naht gesteckt hatte.

„Cho hat mir das gegeben. Es ist für den Fall, dass sie verdächtigt werden. Falls sie jemals der Gefahr ausgesetzt sein sollten, dass ihre Gedanken durchsucht werden würden."

Er trat vor und starrte auf die Pille. „Was ist das?"

„Eine Art Selbstmordpille", sagte sie. Sie drehte die Pille in ihrer Hand umher und fragte sich, wer sie erfunden hatte und wie sie zu Charlotte gelangt war.

Es dauerte einen Moment, bis Draco fragte: „Und warum hast du eine?"

Sie sah zu ihm auf. Seine Augen waren entschlossen.

„Cho und Charlotte haben beide einen. Cho hat mir eine gegeben." Sie holte Luft. „Sie tragen sie in ihrem Saum. Wenn ich also jemals erwischt werde, muss ich –"

Blitzschnell riss Draco ihr die Pille aus der Hand und warf sie ins Feuer.

Hermine starrte verblüfft in die Flammen, ihr Herzschlag hämmerte unter ihrer Haut. Sie drehte ihren Kopf herum.

„Was-?"

„Einen Scheißdreck wirst du."

Sein Blick war mörderisch.

„Draco, du hast gerade-!" Sie zuckte mit dem Kopf, ihr Verstand hatte das alles immer noch nicht ganz verarbeitet. Sie eilte zum Feuer und griff nach der Pille, bevor sie zerstört wurde.

Ein Schraubstock an ihrem anderen Arm riss sie zurück.

„Lass mich los!" rief sie, Panik überkam sie.

Seine kalten grauen Augen brannten fast blau. „Du musstest heute Abend dein kleines Spiel mit Chang spielen. Aber du wirst unter keinen Umständen dein Leben beenden."

Sie starrte ihn an und atmete schwer. Er hatte seine Zähne gefletscht. Sie riss ihren Arm aus seinem Griff.

„Wage es nicht, mich wie einen Sklave herumzukommandieren."

Sie schnaubte und wirbelte zurück zum Kamin, wobei sie einen grünen Fleck in der Nähe des Gitters erspähte. Sie kniete sich schnell hin, um die Pille aufzuheben, aber er zog sie am Ellbogen zurück, während ihre Finger über die Flammen streiften. Sie stolperte und versuchte, ihre Ferse auf seinen Fuß zu stampfen. Er zischte und packte ihre Schultern, schob sie mit dem Rücken gegen die Wand, sein Gesicht blickte wütend auf sie hinunter.

„Vielleicht hast du mich nicht gehört, Granger –"

„"Oh, ich habe dich gehört, du Arschloch!" Sie versuchte, ihn abzuschütteln, aber seine Finger gruben sich in ihre Schultern. „Es ist eine Vorsichtsmaßnahme. Es herrscht Krieg –"

„Rede nicht mit mir über Krieg", zischte er. „Jeden Tag werde ich zu den Kampflinien gebracht, während du hier drin sitzt und mit meiner Mutter Tee spielst –"

Ihr Mund klappte auf. „Wage es nicht –"

„Und jetzt willst du mich über die Kosten des Krieges belehren? Die Dinge, die ich tun musste – für dich opfern musste – und du willst alles mit einer Pille beenden."

Sie rang nach Luft und beobachtete, wie sich seine Augen in ihre brannten. „Sorgst du dich um den Schutz deiner Investition? Es ist immer noch mein Leben –"

„Ich habe für dein Leben bezahlt", knurrte er und schüttelte ihre Schultern. „Es gehört mir. Du wirst es nicht ohne meine Erlaubnis beenden."

Sie keuchte, ihr Körper versteifte sich. Sein Atem huschte über ihr Gesicht. Sie konnte die Wut in ihr brodeln spüren, die sich tief in ihrem Magen drehte. Zwei weitere Herzschläge und sie explodierte. Sie riss seine Hände von ihren Schultern.

„Und was haben dir deine fünfundsechzigtausend Galleonen gebracht, Malfoy?" Sie stieß ihn gegen seine Brust, aber er schwankte nicht. „Bin ich alles, was du dir erhofft hast und mehr?"

Sie schubste ihn wieder und seine Hände schnappten nach oben, packten ihre Handgelenke und drückten sie neben ihrem Gesicht gegen die Wand. Er trat näher an sie heran.

„Du willst wissen, was meine Galleonen mir gekauft haben, Granger?"

„Weg von mir –"

„Eine undankbares kleines zänkisches Weib mit einem Heldenkomplex-"

„Du Arschloch –"

„– die nur darauf abzielt, mein Leben komplizierter zu machen –"

„Du hast keinen Moralkodex, Malfoy-"

„– die mir monatelang nur Folter zugefügt hat –"

„Ich entschuldige mich, dass ich dir so eine Last aufgebürdet habe! Wenn es so eine Qual war, mich hier zu haben, warum kümmert es dich dann, was ich mit meinem Leben mache?"

Seine Kinnlade klappte herunter, als wollte er antworten. Sie wartete, keuchte heftig, ihre Rippen weiteten sich und streiften seine Brust. Als keine Antwort kam, blickte sie auf und fand seinen Blick auf ihrem Mund, ihren geöffneten Lippen gerichtet.

Ihr Magen machte einen Sprung und ihr Herz hämmerte.

Er blinzelte einmal, seine Augen klärten sich, als sie ihre ansahen und es sah aus, als hätte er ganz vergessen, wovon sie redeten.

Aber er trat nicht zurück.

Sie sah auf seinen Mund und hoffte wie verrückt, unerklärlich.

Mit nur einer winzigen Bewegung hob sie ihr Kinn und sah, wie seine Augen wieder auf ihre Lippen fielen. Sie hauchte die Luft aus und er atmete sie ein, als hätte er nach Jahren des Ertrinkens endlich die Oberfläche gefunden.

Sein Mund neigte sich nach unten und mit einem letzten Blick zu ihren Augen drückte er seinen Mund sanft auf ihren, als könnte einer von ihnen jeden Moment zerbrechen. Sie drückte ihre Lippen gegen seine und hörte ihren Herzschlag in ihren Ohren hämmern.

Und wie eine langsam rollende Welle, die größer und gefährlicher wurde, küsste er sie – seine Lippen schlossen sich über ihre, seine Brust drückte sich nach vorne, bis er sie umschloss, sein Mund öffnete sich, als ihre Lippen sich teilten und seine Zunge drückte sich nach vorne, als ob würden sie das hier schon seit Monaten tun.

Sie seufzte in seinen Mund und seine Hüften rollten nach vorne und drückten sie an die Wand. Sie drehte ihre Handgelenke in seinem Griff und sehnte sich danach, ihn zu berühren, aber seine Finger verstärkten ihren Griff.

Sein Kopf neigte sich zur Seite und sein Mund verschlang sie, betäubte sie, zog sie in seinen Bann. Seine Lippen waren schnell und geschickt und seine Zunge war talentiert.

Ihr Kopf drehte sich, bevor sie merkte, dass sein Knie ihre auseinanderdrückte und zwischen ihre Schenkel glitt –

Genau wie sie ihn mit Pansy in den Gängen gesehen hatte.

Sie keuchte, schwindelig vor Verlangen, als sein Körper sich an sie drückte, sein Oberschenkel drückte sich nach vorne, um näher an ihr zu sein, rutschte höher und höher, um gegen ihre Mitte zu drücken.

Als sie flehend gegen seine Lippen stöhnte, gruben sich seine Finger in ihre Handgelenke und sein Mund keuchte in ihren.

Und wie ein Gummiband, das riss, war er weg.

Ihre Augen flatterten auf, und ihr Körper versuchte, ihm magnetisch zu folgen. Er hielt ihre Handgelenke immer noch an die Wand gedrückt, aber er hatte seine Brust und seine Hüften weit zurückgezogen. Sie hielt den Atem an, als er sie schockiert ansah. Und sie sah, wie die Panik seine Augen färbte und auf seiner Haut erschauderte.

„Es tut mir leid", hauchte er.

Sie versuchte, ihn mit ihrer Stimme zu beruhigen, aber er trat von ihr zurück.

„Ich tut m- es tut mir leid. Ich bin-"

Seine Augen waren groß und ängstlich. Sie wollte nach ihm greifen, aber er drehte sich schnell um und schritt zum Ausgang.

Die Tür schlug hinter ihm zu.

Sie stand allein in seinem Schlafzimmer, ihre Lippen waren immer noch warm und geschwollen von seinem Mund. Ihr Geist war taub und ihre Haut zu warm. Sie ging schnell zur Tür, zog sie auf und fand einen leeren Flur vor – Draco war bereits verschwunden.

Sie wanderte langsam in ihr eigenes Zimmer zurück, ihre Gedanken aufgewühlt. Sie streifte ihre Stöckelschuhe ab und verstaute sie im Schrank, wo sie sich zum ersten Mal seit Stunden wieder im Spiegel erblickte.

Ein Mädchen mit dunklen Augen, glänzenden Locken, scharlachroten Lippen und einem roten Kleid starrte sie an. Sie hatte fast vergessen, wie sie heute Nacht aussah.

Sie wandte sich ab, öffnete mit zitternden Fingern den Reißverschluss und ließ das Kleid auf dem Boden liegen. Und als sie nur in Pansy Parkinsons roten Dessous zum Badezimmer ging, fragte sie sich, ob Draco vielleicht auch vergessen hatte, wer sie heute Nacht war.

Ob er vielleicht stattdessen das Mädchen mit den roten Lippen und den eleganten Locken und dem roten Spitzenschlüpfer geküsst hatte.


Übersetzung von Annelina97 und Goldfisch!

Heute mal einen Tag früher aber sonst Updates jeden Dienstag!