Kapitel 22
Wir alle.
Hermine hörte wie ihre Herzschlag in ihren Ohren trommelte.
Bellatrix. Sie würde Bellatrix wieder sehen.
„Vater." Sie hörte Dracos Stimme aus der Ferne. „Du kannst wohl kaum vorschlagen –"
„Habe ich die Angewohnheit ‚Vorschläge' zu machen, Draco?"
Stille.
Lucius rollte mit seinen Schultern – eine winzige Bewegung. „Der Dunkle Lord hat beobachtet, dass deine Tante und ich etwas... angespannt wirken. Unser Auftreten muss weiterhin gewahrt bleiben. Deine Tante und dein Onkel haben uns zum Abendessen eingeladen und sie bestehen darauf, dass Miss Granger auch dabei ist."
Lucius ließ seine kalten Augen zu Hermine wandern, sie saß schief auf dem kleinen Sofa, ihre Herz pochte noch immer wie wild.
Draco bewegte sich hinter ihr. „Sicherlich können wir uns irgendwie entschuldigen –"
„Deine Mutter und ich haben es unter Kontrolle. Alle vier von uns werden teilnehmen und ich erwarte von euch beiden ein angemessenes Verhalten." Lucius sah von Draco zu Hermine, sein Blick fiel auf ihr zerknittertes Oberteil und ihr zerzaustes Haar. Sie spürte, wie ihr Gesicht heiß wurde, als er sie musterte, und seine Lippen sich amüsiert kräuselten. „Nun? Habt ihr beide nicht Okklumentik zum Üben?"
Hermine blinzelte und krabbelte dann von der Couch. Sie kollidierte beinahe mit Draco, als sie zur Tür eilte, vor ihrem inneren Auge liefen Bilder von scharfen Messern und das Echo von schrillem Gelächter ab –
„Miss Granger", sagte Lucius gedehnt. „Ein Wort?"
Ihre Hand erstarrte auf dem Türknauf. Sie drehte sich langsam um und sah, wie Draco hinter ihr dasselbe tat.
Lucius legte den Kopf schief und hob dann eine Augenbraue. „Du bist entlassen, Draco."
Sie beobachtete, wie Draco schluckte.
„Alles, was du zu ihr zu sagen hast, kannst du auch –"
„Vielleicht hast du während meiner Abwesenheit vergessen", unterbrach Lucius ihn, während er die Hände hinter seinem Rücken verschränkte, „wer der Herr dieses Hauses ist." Seine Augen glitzerten, als sie beobachtete, wie seine Worte wirkten. „Nun los, geh."
Hermines Mund wurde trocken, als sie beobachtete, wie Draco seine Hände zu Fäusten ballte und sie dann wieder entspannte, dann drehte er sich endlich um und ging langsam durch die Tür. Er hielt seinen Blick auf den Boden vor sich gerichtet, ein Muskel zuckte in seinem Kiefer. Sie lauschte wie sich seine Schritte den Gang hinunter entfernten.
Lucius beobachtete sie mit leicht angehobenen Mundwinkeln – wie ein Falke, der auf eine Feldmaus starrt.
„Meine Frau sagte mir, dass Sie ein teilweise funktionierendes Fortpflanzungssystem haben", sagte er, als würde er beim Tee über das Wetter diskutieren. „Ich nehme an, Glückwünsche sind angebracht."
Hermine spürte, wie ihre Wangen rot wurden, während sie versuchte, eine Antwort zu finden.
„Und darf ich fragen, Miss Granger", sagte er, die Hände immer noch hinter dem Rücken, als er auf sie zukam, „ob es Ihre Absicht war, einen Malfoy-Erben auszutragen, indem Sie dies verheimlichen? Glaubten Sie, eine Schwangerschaft würde Ihnen zusätzlichen Schutz bringen? "
Ihre Augen wurden groß und ihr Atem stockte in ihrer Kehle.
„N-nein! Nein, überhaupt nicht!" Sie starrte ihn an und versuchte, zusammenhängende Worte zu bilden. „Es war von Anfang an klar, dass ich keinen Grund zur Besorgnis habe in... in dieser Hinsicht. Es gab keinen Grund dafür es zu erwähnen."
„Hmm", sagte er gedehnt. „Und dennoch scheint meine arme Chaise Lounge anderer Meinung zu sein."
„Nein, wir haben nicht – Das war nicht –" Hermine presste ihr Gesicht in ihre Hände. „Das ist zuvor – nicht."
„Zuvor?"
„Nein! Das war das erste Mal!" Lucius' Augenbraue hob sich noch weiter und Hermine stöhnte und schüttelte ihren Kopf. „Das ist noch nie passiert! Ich schwöre es. Es ist nur – nein."
Eine lange Pause.
„Ausgezeichnet", sagte Lucius trocken. „Ihre Eloquenz beeindruckt mich immer wieder, Miss Granger."
Hermine schloss ihre Augen, als er an ihr vorbeistrich und wünschte, ihre Verlegenheit könnte sie verschlingen.
„Eine letzte Sache." Hermine holte tief Luft, bevor sie sich zu ihm umdrehte. „Ich erwarte, dass Sie die Vorbereitungen für Freitagabend ernst nehmen. Wenn mein Sohn sich nicht konzentrieren kann" – er musterte sie von oben bis unten, als könnte er das nicht im geringsten nachvollzeihen – „lasse ich Ihr Schlafzimmer verlegen. Neben meinem Arbeitszimmer."
Sie stand da, verwundert darüber, was er meinen könnte, bis es ihr plötzlich dämmerte. Sie ging einen Schritt nach vorne. „Natürlich werden wir –
Lucius brachte sie mit erhobener Hand zum Schweigen. Sie biss sich auf die Lippe, ihre Wangen brannten unglaublich heiß. Und sagte dann: „Auf Ihr Zimmer, Miss Granger. Ich erwarte, dass ich Sie das nächste Mal ihre Okklumentik vollständig im Griff haben, wenn ich Sie erblicke." Sein Blick fiel auf ihre nackten Knie. „Und vollständig bekleidet."
Ihr Gesicht brannte, als sie durch die Tür eilte, war erleichtert über ihre Entlassung und sehnte sich nach den Tagen, als Lucius Malfoy in Rumänien war.
Am nächsten Morgen tauchten drei neue Okklumentikbücher auf ihrem Frühstückstablett auf. Es gab keine Notiz. Es musste auch keine geben. Sie wusste, dass es besser war, ihn nicht aufzusuchen, also schloss sie sich ein und übte. Die einzigen Pausen, die sie machte, bestand darin, ein paar Bissen von jeder Mahlzeit herunterzudrücken, da Mippy das Tablett verzaubert hatte, um sie anzustupsen, wenn sie es zu lange ignorierte.
Am Freitagmorgen, nach unzähligen sorgfältigen Stunden der Meditation und dem mentalem Herausschneiden von Seiten aus Büchern, kam Narcissa sie besuchen, als Hermine tief in ihrer Okklumentik vertieft war.
„Ich weiß, dass du wegen heute Abend nervös sein musst."
Hermine nickte und ihre Gedanken wurden von wieder auftauchenden Erinnerungen zu durchdrungen. Graue Augen und rollende Hüften, eine seidige Stimme und eine heiße Welle der Verlegenheit –
Sie blinzelte und steckte sie weg.
Narcissa ging durch die Sitzecke und zu den Fenstern.
„Ich habe meine Schwester immer für exzentrisch gehalten", sagte sie. „Aber die meisten haben nicht den Luxus, sie so zu sehen." Ein langer Seufzer. „Heutzutage ist sie unberechenbar und gefährlich – sogar für mich. Aber ich verspreche, dass ich heute Abend alles in meiner Macht Stehende tun werde, um die Situation zu meistern."
Ein Buch zitterte auf einem hohen Regal und Hermine keuchte, als die Seiten mit Sommersprossen, grüner Minze und dem Gryffindor-Gemeinschaftsraum aufflatterten. Sie kniff die Augen zusammen und atmete gleichmäßig, bis sich das Buch wieder schloss.
Ihre Augenlider öffneten sich flackernd und sie bemerkte, dass Narcissa sie anstarrte, ihr Gesichtsausdruck war sanft und besorgt.
„Ich habe gehört, dass Ron Weasley auf dem Lestrange Anwesen festgehalten wird", sagte Hermine dumpf.
Narcissa holte tief Luft. „Mr. Weasley wird auf Rabastans Grundstück festgehalten. Du wirst ihn heute Abend nicht sehen."
Sie nickte, verstaute die Informationen und starrte aus ihren Fenstern. Der schwere, erdige Wälzer, der nach grüner Minze roch, lag still da.
„Hermine", sagte Narcissa sanft. „Versuch einfach dein Bestes. Meine Schwester hat bereits einen Verdacht wegen deiner Unterkunft und deiner Behandlung und ich bin sicher, sie hat es auch ihrem Mann gesagt. Wenn irgendetwas an die Oberfläche kommt, werde ich mich darum kümmern."
Sie nickte wieder, den Blick auf den Teich draußen gerichtet. Das ruhige Wasser, von einer Brise gekräuselt wurde.
„Tatsächlich", fuhr Narcissa fort, „ist das Einzige, was sie nicht herausfinden darf, dass du Okklumentik gelernt hast."
Hermine blinzelte. Ein Regal brach in ihrem Kopf zusammen, und sie zuckte zusammen, als beinahe ein weiteres folgte.
Sie drehte sich um und fand Narcissas scharfsinnige Augen auf sich gerichtet. Hermine rieb sich die Schläfen und ließ den Gedanken in ihrem wunden Geist herumwirbeln.
„Weil sie dann wüsste, dass meine Magie nicht unterdrückt wird", vermutete sie. „Dass du mir die Tränke nicht gegeben hast."
Narcissa nickte. „Sie hat einiges für sich behalten, aber ihre Bereitschaft, wegzusehen, ist davon abhängig, dass sie glaubt, dass du hinter Schloss und Riegel bist."
Narcissa brach ab und fragte sie etwas, aber Hermine konnte die Worte nicht verarbeiten. Ihr Körper fühlte sich schwach und taub an, ihr Gehirn war schwindelig. Ihre Knie begannen einzuknicken und Narcissa eilte an ihre Seite und half ihr, sich auf einen Stuhl zu setzen. Sie rief nach Mippy und Hermine schloss ihre Augen, ihr Kopf dröhnte. Mippy kam mit einem Trank zurück und Narcissa half ihr ihn zu trinken. Als Hermines Sicht aufhörte zu verschwimmen, goss Narcissa ihnen beiden Tee ein und setzte sich ihr gegenüber auf den Rand ihres Sessels.
„Was soll ich also machen, wenn sie versucht meine Gedanken zu lesen?" Hermine setzte ihre Untertasse ab und kuschelte sich in den Sessel, ihr Anstand wurde von der Erschöpfung übermannt.
Narcissa nippte an ihrem Tee. „Welche Technik benutzt du? Eine Box? Eine Schublade? Vielleicht eine verschlossene Höhle?"
„Ein Bücherregal.?" Hermine seufzte und rieb sich über die Schläfen. „Bücher mit Erinnerungen. Seiten mit Momenten."
„Sehr nützlich", sagte sie. „Und du nimmst Seiten heraus?"
Hermine nickte.
„Ich weiß ein, zwei Sachen darüber." Narcissas Stimme war leise und tief, beruhigend. „Willst du, dass ich dir behilflich bin?"
Die Luft verließ Hermines Lungen, als sie sich drehte um sie anzusehen. Narcissas blaue Augen waren warm und offen. Beruhigend. Langsam nickte Hermine noch einmal.
Narcissa ließ ihre Teetasse und Untertasse über ihrem Schoß schweben, ihre Wirbelsäule hielt sie gerade. „Vielleicht ist es an der Zeit, ein neues Buch zu schreiben", sagte sie mit einem leisen Summen, während die Worte auf einem Platinfaden zu Hermine getragen wurden, durch ihre Augen kreisten und hauchdünn in ihren Geist eindrangen. „Vielleicht", sagte Narcissa, „kannst du dir nur die Dinge vorstellen, die du präsentieren möchtest."
Die Worte drangen flüsternd in ihren Verstand. Ein langsamer Faden ohne Nadel webte sich durch ihre Bücherregale, klopfte auf Einbände und raschelte mit den Seiten. Hermine atmete tief durch und entspannte sich in ihrem Stuhl.
Vor ihrem Bücherregal erschien ein Ledereinband, offen und ohne Seiten. Ohne Titel. Die Seiten flatterten herunter, um sie zu füllen, und trieben langsam dahin. Der Platinfaden schlängelte sich durch sie hindurch, schob einige zur Seite und winkte andere vorwärts.
Nott Sr. erwischt sie beim Lauschen – sein Stock unter ihrem Kinn.
Die Ein-Uhr-Kanone in Edinburgh.
Voldemort schwebte über ihr auf dem Boden des Salons auf dem Malfoy Anwesen.
Sie flatterten alle nach unten, weiter nach unten und betteten sich in den Ledereinband ein.
Der Faden lief durch die Seiten von Draco, der sie auf ihr Bett warf und ihr Kleid aufriss. Hermine versuchte, das Buch zu schließen, Schrecken und Demütigung und schmerzliches Mitgefühl überfluteten ihre Bibliothek, aber der Faden zerrte eindringlicher und die Seiten fielen und schlossen sich den anderen an.
Mehr von Edinburgh. Die Dinnerpartys, die Lounge. Eine halbe Seite, auf der Cho sie küsste, während Draco zusah.
Hermines gesamter Körper spannte sich an, als der Faden durch die Seiten wanderte, auf denen Draco ihre Hände an die Wand drückte, sein Oberschenkel zwischen ihren Beinen. Seine Hände auf ihren Hüften, als sie sich auf der Chaise Laune auf ihn setzte – wie sie zurück auf die Polster geworfen wurde, als er zwischen ihre Beine rutschte. Der platingraue Faden pausierte über Dracos gemurmelten „Okay?" und so als ob er an einer Nadel befestigt wäre, schob er sich durch die Seite – darüber, darunter, Kreuzstich, darüber, darunter, Kreuzstich – und löschte das Wort aus der Geschichte, bis nur noch ein platingraues Muster übrig war.
Und schließlich, flitzte der Faden durch ihre Bücherregale, blätterte Seiten um und überflog Wörter, bevor er über einer Erinnerung Halt machte.
Dolohov und die Heilerinnen.
Von weit weg konnte Hermine spüren, wie ihre Beine zuckten.
Der Faden schnitt die Seiten aus dem Buch und ließ die Erinnerung zu den anderen auf den Boden fallen.
Hermine zuckt vor Protest. Wäre es nicht gefährlich, wenn sie wussten, was Narcissa getan hat? Wenn Bellatrix wusste, dass Narcissa ein Mitglied aus Voldemorts inneren Kreis obliviiert hatte –
Der platingraue Faden ging durch die Erinnerung, fand den Moment wo ein grünes Licht von ihrem fruchtbaren Eierstock aufstieg. Hermine beobachtete, wie sich der Faden nach vorne schlängelte, sich um das grüne Licht wickelte, es wir einen Wollknäul herumdrehte, es verdeckte – und dann rot leuchtete. So als ob der Test negativ war.
Der Faden ließ ab und das rote Licht blieb zurück.
Die Seite wurde in der Hälfte durchgeschnitten und die Momente, die dem grünen Licht gefolgt waren. Flogen davon. Die obere Hälfte glitt nach unten in das Buch.
Den Buchrücken zusammenwebend, schob sich der Faden durch die Seiten und schnürte sie fest zusammen. Das Buch klebte sich selbst zusammen und schloss mit einem leisen Schnappen.
Der Platinfaden klopfte gegen den Einband und webte einen Titel in das Leder: Nachmittags Tee.
Sie spürte, wie sich der Faden aufwickelte, nach hinten rutschte, sich von ihren Regalen entfernte, durch ihre Augen glitt und zu blassblauen Augen zurückkehrte.
Hermine blinzelte, ihre Lungen sogen die Luft ein. Narcissa Malfoy musterte sie, führte dann ihre Teetasse an ihre Lippen und entspannte sich in ihrem Sessel.
Ihre Augen wanderten durch den Raum. Die Wände waren rosa, die Sonne ging unter. Die Uhr zeigte an, dass es drei Stunden her war, seit Narcissa ihr Zimmer betreten hatte.
Sie drehte sich mit offenem Mund zu ihr um. „Du bist ein Legiliment."
Narcissa stellte ihre Teetasse schweigend auf die Untertasse. „Es liegt in der Familie. Die Black-Rosiers sind sehr stark in Legilimentik."
Ein Brunnen voller Emotionen sprudelte in ihrer Brust. „Bist du... benutzt du es oft?"
„Nein. Tatsächlich sehr selten", sagte sie mit einem Lächeln. „Ich versuche, den Leuten ihre Privatsphäre zu gewähren." Kurz bevor sie ihren nächsten Schluck nahm, hielt sie inne. „Ich hoffe, es macht dir nichts aus, wenn ich dir bei... einigen deiner privateren Erinnerungen geholfen habe."
Hermines Ohren brannten glühend heiß. Narcissa hatte sie und Draco zusammen gesehen... und... nun...
Sie sah auf die Teppiche hinab. „Nein, ich verstehe, warum diese Erinnerungen mit eingenäht werden sollten. Das war... sehr hilfreich."
Es herrschte eine drückende Stille, bevor Narcissa wieder sprach. „Es wird unter uns bleiben, Hermine. Ich denke jetzt nicht anders von dir."
Eine Pause, als Hermine versuchte, ihre brennende Verlegenheit beiseitezuschieben und etwas Intelligentes zu sagen –
„Wenn du glaubst, das der Bedarf besteht, können die Elfen deine Schränke mit einem Verhütungstrank ausstatten."
Hermines Augen schossen nach oben. „Nein! Nein, nein. Nein. Ähm..." Sie schluckte, als Narcissa sie unschuldig von hinter ihrer Teetasse anschaute. „Was ich sagen wollte ist, ja das wäre notwendig, wenn wir es... Aber das tun wir nicht und... weil ich nicht" – sie gestikulierte unbeholfen zu ihrem Bauch – „werden will... natürlich nicht."
Narcissas Mund zuckte und Hermine erhaschte ein Blick auf ein Glitzern in ihren Augen, bevor sie nickte. „Natürlich nicht."
„Ja."
„Wenn die Notwendigkeit dafür jemals aufkommen sollte, bitte zögere nicht zu fragen. Mippy wird dir gerne helfen."
Hermine versuchte abzuwinken, aber sie schaffte nur ein Krächzen.
„Nun, ich wollte nicht aus der Fassung bringen, Liebes. Bitte vergib mir meine Annahmen." Hermine errötete noch mehr, als Narcissa aufstand und auf die Uhr sah. Sie runzelte die Stirn. „Wir fahren in zwei Stunden ab. Du solltest etwas Zeit allein haben, um zu meditieren."
Die Erinnerung drehte ihr den Magen um. Narcissa berührte sanft ihre Schulter, bevor sie aus dem Zimmer schlüpfte. Hermine atmete tief ein und aus und heftete ihre Demütigung in einem Buch ab.
Sie badete und starrte auf das Wasser, um einen klaren Geist zu bekommen. Sie konzentrierte sich auf das Buch Nachmittags Tee und ließ alles andere in ihren Regalen verschwinden. Immer wenn eine Erinnerung in ihr erzitterte, konzentrierte sie sich auf den durchgewebten Platinfaden, der ihre Gedanken zusammenhielt, sie beschützte.
Um zehn vor sieben stieg sie in einem kleinen, schlichten Etuikleid mit flachen Schuhen die Treppe hinab. Sie sollte heute Nacht eine Sklavin sein und mehr nicht.
Draco und Lucius standen in der Nähe des Kamins und sprachen leise miteinander. Sie stoppten, als Lucius sie erblickte. Er flüsterte seinem Sohn noch eine letzte Sache zu und wandte sich ihr mit einem gelangweiltem Gesichtsausdruck zu.
„Miss Granger", grüßte er.
Sie nickte ihm zu und warf Draco einen Blick zu. Seine Augen waren auf das Feuer gerichtet, kalt und distanziert.
Das Klackern der Absätze erregte ihre Aufmerksamkeit und Hermine drehte sich um, um einen sehr strengen Ausdruck auf Narcissas Gesicht zu sehen, als sie näher kam und ein schwarzes Kleid trug.
„Wir gehen nach einer Stunde", sagte sie knapp und zog eine kühle Augenbraue hoch, als Lucius sie begutachtete. „Wir haben schon Schlimmeres überlebt."
Hinter Lucius ertönte ein Plopp. „Meister!", quiekte eine Stimme. „Ein dringender Brief von Madam Lestrange!"
Lucius nahm den Zettel und schüttelte ihn schwungvoll auf. Hermine hielt den Atem an, als seine Augen über die Seite tanzten. Ein Knurren zerrte an seinen Lippen.
„Eine Planänderung", sagte er. „Das Anwesen deiner Schwester ist im Moment ‚unzumutbar für Gäste'. Sie hat uns gebeten, sie zum Abendessen auf Rabastans Anwesen zu treffen."
Narcissa schnappte sich den Brief, ihre Augen verengten sich während sie las. „Absolut lächerlich.", zischte sie. „Wenn sie so spielen will –" Sie unterbrach sich und schaute zu Hermine nach oben, ihre Gesichtszüge verdunkelten sich vor Sorge.
Sie hatte ein Klingeln in den Ohren, ihr Puls raste. Ron.
Hermine nickte knapp, dann schloss sie ihre Augen und schob den matten Wälzer noch weiter nach hinten.
Die Uhr schlug sieben. Lucius warf das Flohpulver und rief das Ziel aus. Narcissa trat hindurch, gefolgt von ihrem Mann.
Als die grünen Flammen erloschen waren, bewegte sich Draco zum ersten Mal. Er griff in die Tüte, warf das Pulver in den Kamin und streckte stumm die Hand aus. Hermine trat neben ihn und präsentierte ihren Arm, seine tätowierte Unterschrift schimmerte im Feuerschein. Seine Finger waren kalt, als sie sich auf ihre Haut legten. Er rief Rabastans Anwesen, und sie traten hindurch.
Das erste, was Hermine bemerkte, war der Mangel an Licht oder Wärme. Das Feuer in ihrem Rücken verschwand mit einem Zischen und sie zitterte heftig, als sich die Kälte des Eingangsbereichs über sie ausbreitete.
Sie standen in einem gotischen Herrenhaus – der Flur, der sich vor ihnen ersteckte war schmaler als der des Malfoy Anwesens, aber die Decken waren immer noch schwindelerregend hoch. Der Rauch aus dem Kamin verzog sich, und die schwarzen Wände schlossen sich wie eine Leere, die ihre Luft verschluckte, um sie. Die Gemälde an der Wand fingen an, sie anzuzischen, über ihr schmutziges Blut zu murmeln, während Narcissa sie mit finsteren Blicken anstarrte.
Draco ließ ihren Arm fallen und trat leicht vor sie. Lucius schenkte ihnen ein herablassendes Lächeln und fuhr dann damit fort, seine Fingernägel zu untersuchen.
Hermines Augen wanderten über die Decke. Ron war in diesem Haus, irgendwo hinter diesen schwarzen, toten Wänden. Sie blinzelte und schüttelte den Kopf, um sich neu zu fokussieren.
Rabastan war der jüngere Bruder – möglicherweise Mitte Dreißig. Alles, was Hermine über ihn wusste, war, dass er ein unverheirateter Todesser war – wahrscheinlich einer mittleren Rangs, wenn man bedachte, wie wenig sie über ihn gehört hatte. Rabastan, Rodolphus und Bellatrix. Heute Nacht würde sie sich drei Feinden stellen.
Kleine, tapsende Schritte kamen näher und alle vier Gäste drehten sich um und sahen einen geschlagenen kleinen Elfen auf sie zu humpeln.
„Jik nimmt sie jetzt mit. Abendessen hier entlang."
Hermine schaute finster drein, als Jik sich umdrehte, wobei er sein rechtes Bein nur mühsam bewegte und in Richtung eines dunklen Flur hinkte. Hinter seinem Ohr lief Blut hinunter und tropfte ihm den Hals hinunter.
Sie spürte, wie sich ihre Brust zusammenzog, als sie Lucius und Narcissa folgte. Jik war offensichtlich erst vor kurzem gefoltert worden und wurde dann beordert, die Gäste zu holen. Sie hatte noch nie einen Elfen in schlechterer Verfassung gesehen, und dazu gehörten auch die Enthaupteten an den Wänden des Grimmauldplatzes –
Kalte Finger tippten gegen ihr Handgelenk. Sie blickte auf und sah Draco, der vollständig hinter Okklumentik verschlossen war und seinen Eltern nachstarrte.
„Konzentriere dich, Granger." Die einzigen Worte, die er seit Tagen mit ihr gesprochen hatte.
Sie nickte und seine Finger glitten von ihrer Haut, bevor er sich wieder zu bewegen begann. Als sie Lucius und Narcissa an zwei großen Türen einholten, dachte Hermine nur an einen See mit stillem Wasser und ein am Ufer aufgeschlagenes Buch mit dem Titel Nachmittags Tee.
Die Türen stießen mit einem gequälten Knarren auf und Jik trat beiseite. Bei ihrem Eintreten wurde die Runde still. Hermines Blick fiel auf einen großen Kronleuchter mit abgebrannten Kerzen und tropfendem Wachs. Ähnliche Wandlampen schmückten die schwarzen Wände und an der gegenüberliegenden Wand breitete sich ein riesiges Ölgemälde aus. Die magische Landschaft stellte eine Schlacht aus der Römerzeit dar, in der Soldaten durch das Feld liefen und sich gegenseitig abschlachten.
Narcissa bewegte sich zuerst, gefolgt von Lucius. Als Hermines Sicht klar wurde, sah sie einen großen Tisch, der für ein formelles Abendessen gedeckt war. In der Mitte lag ein verzweigter Tischleuchter wie eine umgestürzte Acromantula, dessen Kerzenlicht den Rest des Raumes erhellte. Hermine beruhigte ihren Atem, als sie die Gesichter überflog, die sie anstarrten – mehr als sie erwartet hatte.
Stühle kratzten über den Boden.
„Ah", ertönte eine Sing-Sang Stimme vom Kopf des Tisches. „Die Malfoys, meine Damen und Herren."
Bellatrix Lestrange stand in einem opulenten schwarzen Ballkleid, dass durch Puffärmeln und eine geraffter Taille abgerundet wurde, da. Ihre Locken waren nachlässig zurückgesteckt, ihre Arme für ein spöttisches Willkommen weit ausgebreitet.
„Guten Abend, Bella", sagte Narcissa kühl. Sie musterte ihre Schwester von oben bis unten. „Meine Güte. Aber es scheint, als wären wir nicht feierlich genug angezogen."
Bellatrix' Pflaumenlippen verzogen sich zu einem schmalen Lächeln. „Nur ein üppiges Abendkleid für ein Abendessen mit den Malfoys."
„Meine Liebe", sagte Lucius und ging an seiner Frau vorbei. „Ist das das Beste was du für heute Abend zustande gebracht hast? Ich wusste nicht, wie schlecht es um Twilfitt und Tattings steht."
Bellatrix' Augen verengten sich gefährlich, bevor sie ein wölfisches Lächeln aufblitzten ließ. „Pass auf deine Manieren auf, Bruder. Wir haben heute Abend einen besonderen Gast."
Hermine blinzelte, ihre Augen überflogen den Raum.
Die beiden Lestrange-Brüder saßen Bellatrix gegenüber – Rabastan am Fußende des Tisches und Rodolphus zu seiner Rechten. Ein junges Mädchen in einem dünnen Kleid stand hinter ihnen an der Wand. Und auf der anderen Seite des Zimmers, unter dem römischen Gemälde, grinste Marcus Flint sie von seinem Platz an der Anrichte aus an. Penelope stand mit gesenktem Blick neben ihm.
Dracos Schultern spannten sich, aus seiner Position vor ihr, leicht an.
„Ah", sagte Lucius gedehnt, seine Augen auf Flint gerichtet. „Wie merkwürdig, dass du das hier als ‚Familienangelegenheit' beschrieben hast."
Bellatrix grinste, ihre Lippen waren angespannt. „Die Dinge ändern sich, Lucius." Abrupt hellten sich ihre Gesichtszüge auf und sie drehte sich um, um sie einzuladen. „Entschuldigung für den Ortswechsel. Glücklicher Weise konnte Rabastan aushelfen."
Keiner der Malfoys bewegte sich.
„Marcus", sagte Draco, seine Stimme hatte etwas Schneidendes an sich. „Was bringt dich hierher?"
Flints Augen funkelten selbst aus der Ferne. „Geschäfte mit Rabs. Deine Tante war so großzügig, mich zum Essen einzuladen."
Narcissa strich ihr Haar über die Schulter und setzte ein schmales Lächeln auf. „Sollen wir uns setzten?"
Bellatrix bedeutete Narcissa, sich neben sie am Kopfende des Tisches zu setzen. Lucius näherte sich Rabastan und Rodolphus und schüttelte ihnen, mit kaum zu verbergender Verachtung, die Hände. Hermine wich mit ausdrucksloser Miene an die Wand zurück und Draco folgte.
„Draco, Liebling", sang Bellatrix. Beide erstarrten. „Komm, setz dich neben deine Tante." Sie tätschelte das Gedeck zu ihrer Linken.
Dracos Kiefer zuckte, bevor er sich langsam drehte und den Raum durchquerte, um den Stuhl gegenüber seiner Mutter einzunehmen. Lucius saß rechts von Narcissa. Hermine hielt ihre Augen gesenkt, als sie sich hinter Draco zur Wand bewegte.
Sobald ihr Blick nach oben wanderte, fing sie Narcissas kalte Augen ein. Narcissa wandte den Blick ab und wandte sich Rabastans dröhnendem Lachen zu und Hermine tat schnell dasselbe. Aber sie konnte fühlen, wie sich zwei schwarze, räuberische Augen in sie bohrten, während sie ihre Schuhe betrachtete.
Hermines Magen zog sich zusammen, als sie plötzlich den Zweck hinter den Wendungen der Nacht erkannte. Bellatrix und ihr Mann wussten über ihre Behandlung auf dem Anwesen Bescheid und hatten Voldemort die Informationen aus irgendeinem Grund vorenthalten. Aber mit anderen Zeugen – Flint, Rabastan Lestrange – konnten die Malfoys sie heute Nacht nicht beschützen.
Sie beruhigte ihre Angst mit tiefen Atemzügen und konzentrierte sich auf das dunkle Holz.
„Schlammblut!" Hermine zuckte zusammen.
Der erste Gang war auf dem Tisch erschienen: eine trübe Suppe, an der Lucius gerade mit gekräuselter Oberlippe schnupperte.
„Hol den Brotkorb." Bellatrix schenkte ihr keinen Blick, aber Hermine wusste, dass der Befehl an sie gerichtet war.
Ihre Augen suchten verzweifelt den Tisch ab. Als sie nichts fand, sah sie Narcissa an, aber sie starrte auf ihre Suppe, ihre Lippen zu einer dünnen Linie zusammengepresst, während ihre Schwester sie beobachtete. Dann fing Lucius Hermines Blick auf und sah demonstrativ auf die Anrichte – wo der Brotkorb stand.
Hermine huschte um den Tisch herum und manövrierte den riesigen Korb in ihre Arme. Sie trat vorsichtig an Bellatrix' Seite und griff nach der Servierzange. Ein zischender Schmerz schoss ihre Finger hoch, als sie sie berührte. Sie jaulte, bevor sie sich aufhalten konnte und kippte beinahe den Korb um.
Bellatrix drehte sich um, um sie finster anzuschauen, kicherte aber schnell und verriet das Spiel. „Ich habe die Flüche auf dem Silber vergessen, um schmutzige kleine Diebe fernzuhalten." Bellatrix drehte sich zu Draco und flüsterte: „Kann doch kein Schlammblut unsere Sachen besudeln lassen, oder?"
Hermine holte zitternd Luft, wandte sich wieder der Anrichte zu, schnappte sich eine Reserveserviette und wickelte sie behutsam um die Zange. Sie ging zurück zu Bellatrix und hob mit ruhiger Hand ein Stück Brot heraus, um es auf ihren kleinen Teller zu legen.
Bellatrix keuchte laut und Hermines Brust zog sich zusammen.
Jeder Mund und jede Hand am Tisch erstarrten. Sogar Rodolphus, der nicht mehr als zehn Worte gesprochen hatte, drehte sich um und starrte sie an.
„Du wagst es, einem Gast vor dem Herren des Herrenhauses zu servieren?" Bellatrix atmete und legte ihre Hand auf ihre Brust. „Wo sind deine Manieren, Schlammblut?"
Hermine senkte den Kopf und machte einen zitternden Schritt zurück, ihre Brust pochte immer noch. Vage konnte sie Flint und Rabastan in ihre Servietten kichern hören.
„Entschuldige ihre Unwissenheit.", sagte Narcissa. „Wir haben Hauselfen immer als überlegene Tischdiener empfunden."
Hermine ging den Tisch entlang zu Rabastan, der immer noch kichernd dasaß. „Wie bedauerlich", antwortete Bellatrix. „Ich bin sicher, dass sie mit der richtigen Motivation schnell lernen könnte."
Hermine schluckte und servierte Rabastan, während sie spürte, wie sein Blick über ihren Körper glitt. Ihr Kleid war konservativ, aber der Stoff war zu dünn und fing ihre Kurven ein, wenn sie sich bewegte.
„Ich werde sie disziplinieren, wie ich es für richtig halte, Bella", sagte Narcissa und strich ihre Serviette glatt.
Sie bewegte sich steif gegen den Uhrzeigersinn, als nächstes zu Rodolphus.
Bellatrix warf Flint einen entschuldigenden Schmollmund zu. „Leider waren meine Schwester und ich beim Thema ‚Disziplin' immer anderer Meinung." Sie seufzte. „Bei meinem lieben Schwager ist es das gleiche, fürchte ich."
„Nur wenige können sich deine Methoden der ‚Disziplin' leisten, Bellatrix", sagte Lucius. „Bei welchem Elf bist du jetzt? Dem achten?"
„Neunten.", grunzte Rodolphus. Bellatrix funkelte ihn an, aber er sah nicht auf.
„Eine schreckliche Verschwendung, wenn du mich fragst.", sagte Narcissa hochnäsig und ließ ihren Löffel durch ihre Suppe gleiten. „Diener gedeihen unter Ordnung und einem gewissen Maß an Respekt. Solche drastische Maßnahmen sind unnötig."
„‚Respekt!'", höhnte Bella. Sie drehte sich wieder zu Flint um, als Hermine an seinem Ellbogen ankam. „Marcus, Liebling. Sag mir, wie disziplinierst du deine Hure, wenn sie ihren Platz vergisst?"
Hermine warf Penelope einen Blick zu, deren Augen auf den Boden gerichtet waren.
Flint lachte leise. „Eine ausgezeichnete Frage, Mrs Lestrange. Aber sie vergisst nicht. Nicht mehr."
Als nächstes ging sie zu Draco, der völlig still gewesen war, seit er sich gesetzt hatte. Er hatte ein paar Löffel Suppe gegessen, aber sein Weinkelch blieb unberührt. Hermine riskierte einen Seitenblick und fand ihn mit glasigen Augen auf seine Schüssel starrend.
„Und sag mir", sagte Bella, „schläft deine Hure im Kerker? Oder vielleicht in deinem Kleiderschrank, wie bei Rabastan?"
Ein Muskel in Dracos Kiefer zuckte, als sie das Brot auf seinen Teller legte.
„Nun, sie schläft jetzt in meinem Bett. Aber am Anfang, als sie sich schlecht benahm, hatte sie einen Käfig im Flur." Er grinste. „Der Bequemlichkeit halber nah genug, aber weit genug weg, um sie klappern zu hören."
Hermine drückte den Korb fest an ihre Rippen.
„Natürlich.", gurrte Bellatrix. „Und hat sie ihr eigenes Zimmer?"
„Noch nicht", sagte Flint grinsend, „aber ich habe einige inspirierende Geschichten über Dracos ‚Kerker' gehört."
Rabastan lachte leise.
„Ich meinte einen sicheren und warmen Ort", sagte Bellatrix und beugte sich vor. „Hat dein kleines Schlammblut ein eigenes Himmelbett und ein eigenes Badezimmer?"
Hermines stolperte.
Flint lachte. „Sie ist eine Sklavin kein Hausgast."
Bellatrix gackerte, das Geräusch schoss Hermines Wirbelsäule hinunter. Dann schnippte sie mit den Fingern und zeigte auf ihren Brotteller.
Hermine näherte sich langsam ihrer linken Seite und servierte ihr ein Stück Brot. Bevor sie sich zurückziehen konnte, packte Bellatrix ihr Handgelenk. Hermine keuchte und ließ die Zange klirrend fallen.
„So hübsche Narben, Schlammblut." Sie zog sie näher und fuhr mit den Fingern über die Markierungen auf Hermines Arm. Ein weiteres Ziehen und ihre schwarzen Augen trafen auf Hermines. „Ich habe noch mehr Designs im Kopf. Wir könnten ein Kunstwerk aus dir machen."
Hermine starrte sie ausdruckslos an, während ihr Herz wie wild pochte. Bellatrix' Nägel begannen sich zu krümmen und schnitten in ihre Haut.
„Ich hätte auch gerne etwas Brot", sagte Narcissa eisig. „Wann auch immer du damit fertig bist mit unserer Bedienung zu spielen, Bella."
Ein letztes Drücken, dann ließ Bellatrix sie los. Hermine schnappte sich die Zange und huschte davon.
Bellatrix zog spöttisch eine Braue hoch. „Wen versuchst du zu täuschen? Du hast noch nie in deinem Leben Brot gegessen." Sie zerriss mit der Anmut einer Wildkatze ihr Brötchen, tauchte es in ihre Suppe und kaute langsam, ohne den Blick von ihrer Schwester abzuwenden.
Narcissas Lippen kräuselten sich.
„Leider ist das Brot das einzige Essbare auf dem Tisch", unterbrach Lucius. Er wandte sich an Flint, bevor Bellatrix antworten konnte. „Also. Freust du dich auf die Zeremonie nächste Woche?"
„Das tu ich, Sir", antwortete Flint. „Es ist eine große Ehre."
Dracos Kopf schnellte hoch. „Was ist da?"
Hermine legte mit flachem Atem Brot auf Narcissas Teller.
„Ich erhalte nächste Woche das Mal. Zusammen mit Theo und Greg."
„Herzlichen Glückwunsch", sagte Draco kalt. Er wandte sich wieder seiner Suppe zu.
„Ich bin überrascht, dass du es nicht wusstest", sagte Flint unschuldig. „Theo und Greg sind so enge Freunde von dir."
Dracos Löffel blieb über seiner Schüssel stehen. „Ich war ein bisschen mit den Bemühungen in Frankreich und Italien beschäftigt." Er rührte seine Suppe um. „Und es gibt keinen Newsletter zwischen uns allen, wie du feststellen wirst."
Nachdem sie das Brot auf Lucius' Teller gelegt hatte, ging Hermine, um den Korb auf die Anrichte zurückzustellen.
„Schlammblut!", rief Bellatrix. „Füll den Wein nach."
Hermine erstarrte und kämpfte gegen den Drang an, die beiden anderen Sklavinnen an den Wänden anzuschauen. Sie blinzelte, während sie den Korb gegen die Weinflasche eintauschte.
„Ich denke, es ist höchste Zeit", sagte Bellatrix. „Du wirst eine hervorragende Ergänzung der Elite des Dunklen Lords sein, Marcus. Was den Goyle-Welpe angeht, das bleibt abzuwarten. Ich nehme an, er kann nicht schlechter sein als sein Vater. Ich habe gehört, dass Gringotts ihn endlich für tot erklärt hat. "
Rodolphus grunzte zustimmend.
Bellatrix verdrehte die Augen und nahm einen großen Schluck Wein. „Und ich weiß, dass Ted es kaum abwarten kann, zu sehen, wie Theodore das Mal bekommt. Er glaubt, dass das Anbieten eines fähigen Sohnes dem Dunklen Lord, geduldiger mit seinen eigenen Unzulänglichkeiten macht. Aber anscheinend ist er nicht mit vollem Herzen dabei." Sie lächelte Lucius an. „Es gibt nichts Vergleichbares dafür, wenn der einzige Erbe den Familiennamen blamiert. Nicht wahr?"
Hermine erreichte wieder Rabastan am Kopfende des Tisches.
„Es wäre in der Tat verheerend", sagte Lucius und griff träge nach seinem Wein. „Nicht, dass Du oder Rodolphus etwas über Erben wissen würdet."
Narcissa warf ihm einen hitzigen Blick zu.
„Ich vermute nicht." Bellatrix' Lächeln wurde breiter, als sie sich vorbeugte. „Siehst du, ich habe die Macht statt Kinder gewählt. Das ist unendlich befriedigender."
Hermine ging, um Rodolphus' Glas nachzufüllen.
„Wir scheinen unterschiedliche Ansichten über ‚Macht' zu haben, Bella", sagte Narcissa schneidend. „Als ich das letzte Mal nachgesehen hatte, warst du immer noch einem Mann unterstellt."
Bellatrix' Augen wanderten zu denen ihrer Schwester. „In der Sekunde, in der du das Kind eines Mannes aus dir herausdrückst, bist du seine Sklavin." Sie nickte den beiden schweigenden Auktionsgütern an der Wand zu. „Nicht besser als eines dieser Mädchen. Mein einziger Meister ist der Dunkle Lord."
Sie leerte ihr Glas und knallte es auf den Tisch. Langsam, während ihr Magen sich vor Angst verkrampfte, näherte sich Hermine Bellatrix mit der Flasche.
„Apropos Gören-" Bellatrix griff nach oben, packte eine Handvoll von Hermines Haaren und zog sie herunter. Die Flasche rutschte ihr aus den Fingern und krachte zu Boden, wobei blutroter Wein überall hin spritze.
„Bella-!"
„Du kannst nicht wie ein Elf dienen, du kannst nicht wie ein Elf kochen. Aber mit Sicherheit bist du für ein paar Dinge nützlich." Bellatrix zischte ihr ins Gesicht. „Freust du dich auf ein langes Leben in Sklaverei, Liebling?"
Und dann gruben sich scharfe Krallen in Hermines Verstand. Schwarze Tunnel, die sie nicht durchbohren konnte.
Die Seite des Nachmittags Tee Buches flatterte auf. Aber das waren die einzigen Seiten, die aufflatterten.
Bellatrix flog durch ihre Erinnerungen. Dolohov und die Heilerinnen, das Licht über ihrer Hüfte wurde rot. Draco der ihr Kleid aufriss. Wie sie auf den Steinen zu Voldemorts Füßen zitterte. Draco, als er sie gegen eine Wand drückte und sich auf einer Chaiselongue an ihr rieb.
Die Klauen in ihrem Kopf drohten, den Platinfaden zu zerreißen, der sie zusammenhielt, aber er hielt stand. Aus der Ferne hörte sie ein Wimmern, das sie als ihr eigenes erkannte; ein Löffel klapperte in eine leere Suppenschüssel zu ihrer Linken.
Bellatrix zog sich zurück, kratzte sich einen Weg nach draußen und Hermines Körper wurde zu Boden geworfen, als ein zufriedenes Lachen in ihren Ohren kratzte. Das Glas aus der zerbrochenen Flasche war nichts im Gegensatz zu ihren zerfetzten Gedanken, die Seiten des Nachmittags Tee bluteten durch den Buchrücken.
Sie versuchte sich neu zu fokussieren, ihre Augen waren verschwommen und sahen rot. Der Wein und ihr eigenes Blut sammelten sich auf dem Steinboden unter ihren aufgeschnittenen Knien.
Ein angewidertes Geräusch über ihr. „Draco, räum hinter deinem Haustier auf."
Stille.
„Worauf wartest du?", zischte die Stimme.
Eine kalte Hand auf ihrem Arm brachte sie mit einem Ruck in die Realität zurück. Draco zog sie hoch und murmelte einen Zauberspruch, um das Blut, den Wein und das Glas verschwinden zulassen. Er drückte sie grob gegen die Wand, als sie nicht mehr alleine stehen konnte. Sie spürte, wie die Haut ihrer Knie wieder zusammengefügt wurde. Eine leichte Berührung seiner Hand an ihren Rippen, als sie schwankte, hielt sie fest – und dann war er weg und nahm wieder seinen Platz ein.
„Wenn wir schon von Haustieren sprechen", sang Bellatrix, „Rabastan, Marcus, warum schaust ihr nicht nach euren? Wir müssen eine kleine Familienunterhaltung führen."
Hermines Augen öffneten sich blinzelnd, der Raum drehte sich noch immer, kam aber wieder in den Fokus. Ein pochender Schmerz hinter ihren Schläfen, aber nicht annähernd so schlimm, wie sie erwartet hatte.
Es hatte funktioniert. Bellatrix war direkt in ihre Falle getappt und ist dadurch nicht klüger geworden –
Stühle kratzten nach hinten über den Boden.
„Nimm die Huren mit. Ich bin mir sicher, das Schlammblut würde sich freuen, ihren alten Freund wiederzusehen."
„Sie bleibt." Hermine hob ihren Kopf, um zu sehen, wie sich Narcissas kalte blaue Augen, in die ihrer Schwester bohrten, ihre Haltung starr vor Wut. „Sie geht ohne Draco nirgendwo hin."
Bellatrix verzog das Gesicht und drehte sich zu ihrem Schwager um. „Dann mach weiter. Aber lass den Rotschopf unbedingt wissen, wer unsere Gäste für heute Abend sind."
Ron.
Hermine lauschte dem Rascheln ihrer Füße, während ihr Blut raste. Sie war ihm so nah, aber auch so unglaublich weit weg.
Die Türen schlossen sich. Sie war allein mit den Malfoys, Bellatrix und Rodolphus. Es herrschte ein betretenes Schweigen, bevor Bellatrix sprach.
„Wie ich sehe, genießt Draco endlich sein Spielzeug. Es ist eine Verbesserung, nehme ich an, aber wenn du mich fragst, ist der Junge immer noch viel zu weich." Bellatrix nahm einen tiefen Schluck von ihrem Wein und beäugte Lucius über den Rand hinweg. Lucius starrte sie teilnahmslos an. „Ich muss gestehen, dass ich von seiner Leistung in Italien ziemlich enttäuscht bin."
Die Zeit schien sich zu verlangsamen. Der Schmerz hinter Hermines Augen verblasste und sie beobachtete, wie die ganze Familie sich anstarrte, als ob Zauberstäbe gezogen worden wären.
Narcissa bewegte sich, faltete die Hände unter dem Kinn und stützte sich auf ihre Ellbogen. „Ich bin sicher, du wünscht dir, dass jemand fragt: ‚Was ist in Italien schief gelaufen?' Also werde ich es fragen."
Hermine konnte von ihrem Blickwinkel Narcissa und Lucius deutlich sehen, und von Bellatrix' das Profil und Dracos Hinterkopf. Sie beobachtete, wie Dracos Schulterblätter zuckten, bevor sich seine Rippen ausdehnten.
„Ich habe meine Aufgabe erfüllt. Der Minister lebt. Die Aufständischen wurden ausgeschalten–"
„Zwanzig Aufständische und Möchtegern-Attentäter betäubt und kein einziger Todesfluch wurde gezaubert.", schnaubte Bellatrix spöttisch. „Ich habe dir doch gezeigt, wie man einen zaubert, oder? Im Keller des Anwesens an den Ratten und dem Ungeziefer?"
Eine Pause.
„Natürlich, Tante. Ich war vorsichtig. Kein Grund für ein Massaker in einem instabilen Land –"
„Der Dunkle Lord hat alle notwendigen Maßnahmen genehmigt, um Minister Romano zu beschützen." Bellatrix' Finger umkreisten den Rand ihres Glases, wie eine Katze, die mit dem Abendessen spielte. „Tatsächlich hätte er sich sehr gefreut zu erfahren, dass du eine Gruppe gewalttätiger Andersdenkender beseitigt hast. Stattdessen hast du diese Ehre Dolohov überlassen." Hermine sah Dracos linke Faust auf seinem Schoß geballt. „Natürlich bist du in dieser Hinsicht wie dein Vater", fuhr sie leichthin fort. „Viel mehr an Hände schütteln und Politik interessiert, als sich die Hände schmutzig zu machen."
Hermine wagte es, Lucius anzusehen. Er war vollkommen still, seine Augen huschten zwischen seiner Schwägerin und seinem Sohn hin und her. Nur seine Lippen bewegten sich, als er leise lachte: „Wir haben alle unterschiedliche Stärken."
Bellatrix legte den Kopf schief. „Bist du sicher, dass der Dunkle Lord zustimmen würde, dass Dracos – Ängstlichkeit – eine Stärke ist?"
Ein Schrei von unter ihren – irgendwo im Innern des Herrenhauses. Hermines blieb die Luft weg und sie zuckte heftig zusammen. Sie kannte diesen Schrei. Sie sah zu der Familie auf – keine einzige Augenbraue hob sich interessiert. Nicht einmal Rodolphus wandte die Augen von seinem Weinglas ab. Sie grub ihre Fingernägel in ihre Handflächen.
Narcissa hob ihr Kinn von ihren Händen, starrte ihre Schwester an und sagte: „Drohst du meinem Sohn?"
Bellatrix spottete. „Sei nicht albern. Er ist die Zukunft der Blacks." Sie packte Narcissas Handgelenk, zog ihre Hand näher und verschränkte ihre Finger miteinander. Dann schien ihre Wut zu verschwinden. Sie schenkte ihrer Schwester ein sanftes Lächeln, das Hermine einen Schauer über den Rücken jagte. „Ich kann ihn und sein schwaches Herz beschützen. Und ich werde es für dich tun, Cissy."
Sie griff mit ihrer anderen Hand nach Draco, pflückte sein schlaffes Handgelenk vom Tisch und verschränkte ihre Finger. Sie legte den Kopf schief und drückte ihre Wange an ihre ineinander verschlungenen Hände. „Bis er stark genug ist, um es zu töten", flüsterte sie.
Galle kroch Hermines Kehle hoch. Sie richtete ihre Aufmerksamkeit auf Lucius, wie er alles genau über den Tisch hinweg beobachtete und brodelte.
Ein weiterer Schrei von unten, der abbrach und sich dann in eine wilde Tonhöhe verzerrte. Hermine schaute nach unten und stellte sich vor, wie Rons blutiger und geschlagener Körper vor Schmerz zuckte. Schnell blinzelnd atmete sie ein und aus. Ein See, klar und ruhig –
Narcissa löste sich von ihrer Schwester. „Wir haben sehr unterschiedliche Vorstellungen davon, was ein schwaches Herz ausmacht, Bella."
Bellatrix sah auf ihre leere rechte Hand hinunter, als würde der Anblick sie beleidigen. Ihre Augen wurden zu Eis. „Vielleicht tun wir das. Dein Bedürfnis nach Zuneigung hat dein Loyalitätsgefühl schon vor langer Zeit überwogen. Jetzt bist du nicht besser als unsere Mutter – eine alberne Hauskatze, deren Zweck es ist, tagsüber Tee zu servieren, nachts die Beine zu spreizen und neun Monate später Kinder hervorzubringen." Sie schnappte sich ihr Weinglas und verzog die Lippen, als sie es zum Mund führte. „Und darin warst du nicht einmal besonders gut, oder?"
„Es reicht." Lucius' Stimme erschütterte den Raum, sein Tonfall so leise, dass Hermine nach der Quelle suchen musste. Teller und Gläser zitterten vor seiner zurückgehaltenen Magie.
„Ooo", kicherte Bellatrix und lehnte sich nach drüben, um Draco etwas ins Ohr zu flüstern, „Daddy ist zu Hause."
Lucius schob seinen Stuhl zurück und erhob sich zu seiner gewaltige Größe. „Du hast meinem Sohn gedroht, meine Frau beleidigt und, ehrlich gesagt, die schrecklichste Suppe serviert, die ich je probiert habe. Entschuldige, aber ich habe zugestimmt, dass ich das hier nur eine Stunde ertragen muss und wir sind schon zehn Minuten länger da."
Bellatrix gackerte und hielt immer noch Dracos Hand fest.
„Du hast es immer so eilig." Sie wandte sich an Narcissa. „Ich wusste, dass er nicht der Typ für Vorspiel ist." Lucius stand steif da und weigerte sich, den Köder anzunehmen. Bellatrix' Gesicht verzog sich zu einem gespielten Schmollmund. „Alles, was ich wollte, war ein wenig Zeit als Familie zu verbringen, bevor Draco in die Schweiz geht."
Eine drückende Stille legte sich über den Raum. Hermine konnte die Herzschläge zwischen ihnen zählen und wagte es kaum zu atmen.
„Schweiz", wiederholte Lucius ungläubig. „Ich dachte, die Schweiz wäre dein Projekt."
„Ja, nun, der Dunkle Lord denkt, dass die politische List eines Malfoys genau das ist, was wir dort drüben brauchen. Und da du gerade von einem so langen Auftrag zurückgekehrt bist, Lucius, dachte ich, das wäre die perfekte Gelegenheit für Draco, sich der Herausforderung zu stellen."
Narcissa stand auf, eisige Wut strahlte von ihren Schultern aus. „Also, weil du daran gescheitert bist, das Schweizer Ministerium zu infiltrieren, ziehst du meinen Sohn in deine Sauerei mit rein? Willst ihn als Geisel halten – für was?"
„Gescheitert ist ein starkes Wort, Liebling", gurrte Bellatrix und ließ ihre Zähne aufblitzen. „Ich würde es lieber eine kleine Verzögerung nennen. Und im Gegenteil, ich nehme deinen Sohn unter meine Fittiche. Wir werden ihn stärken." Sie schüttelte Dracos Hand und Hermine konnte sehen, wie seine weißen Knöchel ihre umklammerten.
„Das ist absurd –"
„Ich denke, wir sind uns alle einig, dass der Dunkle Lord mit der Familie Malfoy am zufriedensten wäre, wenn Draco dabei helfen würde, die Schweiz zu sichern." Ihre Stimme wurde leiser. "Zufrieden genug, um gewisse Schwächen zu übersehen - von denen wir sicher alle hoffen, dass sie ein Geheimnis bleiben."
Bellatrix' Augen glitten plötzlich zu ihr und Hermine zitterte, ihre Haut war heiß und juckte. Sie richtete ihren Blick schnell auf den Boden.
„Ich werde dir helfen, Draco", hörte sie Bellatrix summen. „Das Blut deines Vaters mag schwach sein, aber du bist es trotzdem ein halber Black."
„Genug", knurrte Lucius. Er wandte sich an Narcissa. „Ich werde mit dem Dunklen Lord sprechen. Die Schweiz befindet sich nach den vielen Fehlern deiner Schwester in einer heiklen Situation, und ich werde klarstellen –"
„Es ist bereits entschieden, Lucius. Der Dunkle Lord hat zugestimmt." Eine Pause. „Ich werde ihn natürlich unter meinem Schutz halten."
Bevor er antworten konnte, schwangen die Türen auf, zogen Hermines Blick auf sich und ließen den Raum aufschrecken. Rabastan, Flint und die Mädchen waren zurück. Hermine hatte nicht einmal bemerkt, dass das Schreien aufgehört hatte.
„Diesmal war/ging es schnell", sagte Rabastan. „Er ist früh ohnmächtig geworden."
Hermine schwankte auf ihren Füßen und stützte sich an der Wand ab.
Narcissas Gesicht war blass vor Wut. „Meine Herren, entschuldigen Sie meine Schwester und mich und unsere Ehemänner. Wir haben eine private Angelegenheit zu besprechen. Rabastan, dürfen wir Ihr Arbeitszimmer benutzen?"
Rabastan nickte zustimmend und sie ging schnell zur Tür, Lucius direkt hinter ihr. Rodolphus stand abrupt auf und folgte ihm, während er sich seinen Wein schnappte.
Bellatrix stieß sich vom Tisch zurück, der Stuhl kratze über den Boden. Sie ließ Dracos Hand fallen und tätschelte seine Wange. Hermine hielt den Blick gesenkt, als sie vorbeiging und stopfte das Geräusch der Schreie in einen schweren, matten Wälzer.
Als sich die Tür hinter den vieren schloss, sagte Flint: „Nun, ich hasse es, dich darüber zu informieren Rabs, aber euer Elf kann nicht mal Scheiße kochen." Er klopfte Rabastan auf den Rücken. „Sollen wir einfach weitergehen?"
„Ich habe ein Wohnzimmer gleich auf der anderen Seite des Flurs", sagte Rabastan und griff nach mehreren leeren Weingläsern. „Wir können es uns bequem machen." Seine Hand glitt um die Taille seines Auktionsguts.
Hermines Herz raste. Sie hatte nicht gedacht, dass dieser Abend so etwas wie die Lounge sein würde. Draco stand abrupt auf und richtete seinen Kragen. „Ich sollte gehen."
„Das kann nicht dein Ernst sein." Flint schüttelte den Kopf. „Wo musst du hin?"
Draco zuckte mit den Schultern. „Die Nacht ist noch jung. Vielleicht schauen wir das Ende des Ringkampfes. Ich habe gehört Finnigan ist zurück."
„Draco, komm und lass uns reden.", schmeichelte Rabastan. „Ich kann nie Zeit mit dir verbringen. Und ich habe mir dein Schlammblut nicht mal richtig angesehen."
Flint schlang seine Arme um Penelopes Taille. „Niemand darf richtigen schauen." Er grinste. „Komm schon, Draco. Mindestens eine Stunde. Sag mir nicht, dass du bei einem Familienessen so ein Idiot bist wie in Edinburgh."
Sie beobachtete, wie Dracos Kiefer arbeitete, bevor er fest lächelte. „Drehst mir den Arm auf den Rücken, nicht wahr?"
Rabastan lachte und wies mit dem Kopf in Richtung Tür. Draco schob seinen Stuhl methodisch vor und packte ihren Ellbogen, um sie hinauszuführen. Sie hob ihre andere Hand nach oben und drückte seine Finger, während sie daran dachte, wie Bellatrix ihn berührt hatte. Ihre Gedanken wanderten in die Schweiz, aber sie zwang sie beiseite.
Sie wurden in ein kleines Wohnzimmer geführt, das genauso dunkel und geisterhaft war wie der Rest des Anwesens. Flint und Penelope ließen sich in einen Sessel fallen, während Rabastan zum Getränkewagen ging. Sein Auktionsgut nahm auf einem Sofa platz und Draco führte Hermine zu dem anderen passenden Sofa. Sie ließ ihn zuerst sitzen, dann legte sie ihre Beine auf die Couch und lehnte sich an ihn, um bequem auszusehen.
„Kann ich Miss Granger etwas zu trinken bringen?" Rabastan lächelte sie an. „Vielleicht etwas Wein mit einem Spritzer von etwas anderem?"
Er zog eine kleine Flasche mit klarer Flüssigkeit aus seiner Innentasche und schüttelte sie verlockend.
Flint lachte. „Draco braucht diesen Trank nicht, Rabs. Seine Schlampe ist sowieso wild auf ihn, nicht wahr?"
Hermine sagte nichts, sie konnte spüren wie sich die Härchen auf ihrem Rücken und in ihrem Nacken aufstellten. Draco machte ein nichtssagendes Geräusch, als Rabastan eine Flasche Champagner öffnete, ihn in zwei Gläser füllte und den Trank zwischen ihnen aufteilte. Flint ging zu ihm an den Servierwagen und sie beide fügten ihrem Glas ein Haar zu, bevor sie es den Mädchen anboten.
Draco versteifte sich neben ihr, als Penelope und das andere Mädchen gehorsam ihren Champagner tranken, sie neigten ihre Gläser nach hinten und schluckten, so als ob sie es schon tausend Mal gemacht hätten.
Hermine versuchte weiter ihre Okklumentik anzuwenden, aber ihr Verstand stöhnte protestierend auf, da er immer noch durch Bellatrix Angriff erschöpft war. Ihre Knie fingen wieder das Zittern an und Draco platzierte eine Hand auf ihrem Oberschenkel, um sie zu beruhigen.
„Nun, meine Herren" – er stand schnell auf – „Ich war selbst nie der große Beobachter, also werden wir alleine den Weg nach draußen finden –"
„Entspann dich", grinste Rabastan und goss drei Gläser Feuerwhisky ein. „Das hier ist ein neues Gebräu, bei dem ich Marcus helfe. Es dauert eine Weile, bis die Wirkung einsetzt, aber sobald der Trank zuschlägt, wird er stärker, bis man da kratzen muss, wo es juckt, wenn du verstehst was ich meine. Ich mag es, zu sehen, wie sie sich vorher ein bisschen windet." Er schlenderte zu Draco und bot ihm eines der Gläser Feuerwhisky an. „Trink, nimm den Stock aus dem Arsch und amüsiere dich." Er drückte Draco das Glas in die Hände und lächelte, ein schiefer Vorderzahn glitzerte im Kerzenlicht, bevor er ihn zurück auf die Couch drückte. Flint lachte und ließ sich mit Penelope auf seinem Stuhl nieder.
Draco ließ die Verärgerung aus seinen Zügen verschwinden und setzte sich neben sie.
„Granger", rief Flint. „Dein Freund ist ein ziemlicher Schreihals."
Sie spürte, wie ihr ganzer Körper kalt wurde. Ihr Blick verengte sich bei Flints selbstgefälligem Lächeln, als er an seinem Glas nippte. Sie versuchte, tief durchzuatmen.
„Sag es mir. Hat er so geschrien, als du im Gryffindor-Gemeinschaftsraum seinen Schwanz gelutscht hast?"
Rabastan lachte. Sie blinzelte, ihr Regal klapperte und ächzte.
„Draco, du hättest ihn sehen sollen, als ich ihm gesagt habe, dass sie hier ist", krähte Rabastan. „Er hat ihren Namen geschrien, sich an die Gitterstäbe geworfen, versucht ohne Zauberstab oder Magie zu apparieren."
Der Geschmack von Blut in ihrem Mund. Sie hatte sich in die Wange gebissen. Dracos Rippen bewegten sich kaum neben ihren, als er einen Schluck von seinem Feuerwhisky trank und mit leerer Stimme sagte: „Das würde ich gerne eines Tages sehen."
Sie konzentrierte sich auf ihre Atmung, kämpfte sich durch den Schmerz, bis sie stilles Wasser in einem großen See sehen konnte. Eine Bergkette, die es umgibt.
„Kein Wunder, dass er sie vermisst." Rabastan kicherte und schüttelte den Kopf. „Merlin, ich werde diese Nacht nie vergessen. Damals, als wir die noch servieren durften." Er tippte auf das leere Glas seines Auktionsgutes. „Ich habe noch nie gesehen, dass ein Mädchen so schnell auf die Knie fällt. Ich werde hart wenn ich nur daran denke."
„Nun, sie ist ein Profi, nicht wahr?", sagte Flint.
Sie lachten beide. Draco nahm einen Schluck aus seinem Glas.
„Weißt du, Granger, ich habe mich schon immer gefragt", Flints Stimme wanderte zu ihr. „Machen dich Blowjobs feucht? Es sah definitiv danach aus."
Ein See mit stillem Wasser. Eine steile Bergkette. Gänse schwimmen über das Wasser und erzeugen Wellen.
„Ich hätte nichts dagegen, ein bisschen mehr von ihr zu sehen. Jetzt, wo dein Vater zurück ist, brauchst du vielleicht etwas mehr Privatsphäre, oder, Draco?"
„Komm schon, Rabastan. Du weißt, dass er nicht fickt, wenn die Vorhänge um sein Himmelbett nicht zugezogen sind. Oder die seines Auktionsguts. Stimmts?"
Draco schüttelte mit einem schiefen Lächeln den Kopf. Er zupfte ein wenig an seinem Kragen und nippte an seinem Drink.
Hermine sah zu Flint hinüber und sah, dass Penelope anfing, seinen Hals zu küssen und ihre Beine zusammenpresste. Dem andere Mädchen schien schwindlig zu sein und ihre Wangen waren gerötet. Sie saß einige Meter von Rabastan entfernt und starrte ihn sehnsüchtig an.
Hermine ließ das Geplapper über sich hinwegfließen und warf Draco einen Blick zu, um abzuschätzen, wie lange sie noch bleiben würden.
Sein Gesicht war angespannt und seine Wangen waren rosa. Sie lehnte sich an ihn, um zu flüstern: „Soll ich auf deinem Schoß sitzen oder –"
Der Arm um ihre Schulter verschwand. Er lehnte sich nach vorne, zog sich blitzschnell von ihr zurück und legte seine Hände auf seine Knie. Er schloss die Augen, als wäre ihm schlecht.
„Alles in Ordnung, Draco?", trällerte Flint.
Dracos riss seine Augen auf und funkelten ihn an. Innerhalb eines Herzschlags war er aufgestanden und ging zu den Türen.
„Granger. Komm."
Hermine starrte ihm fassungslos hinterher.
„Draco, komm zurück! Wir werden die Show verpassen!"
Er riss die Tür auf und stürmte hindurch. Hermine stand auf und rannte hinter ihm her und ignorierte Flints Proteste, als Penelope sich auf ihn setzte. Draco raste um eine Ecke, als sie aus dem Raum stolperte und sie eilte hinter ihm her.
„Was zur Hölle-?" Sie bog um die Ecke und fand ihn am Kamin, durch den sie gekommen waren, eine Hand an der Wand abgestützt, während er sich vornüber beugte. „Fühlst du dich nicht gut?"
Keine Reaktion, außer seinem rasselnden Atem. Sie näherte sich ihm vorsichtig und griff nach seiner Hand. Ein sanftes Streichen ihrer Finger über sein Handgelenk –
Und er zuckte zurück, wobei sein Zauberstab klappernd auf dem Steinboden fiel. Hermine starrte ihn an, als er davonrollte.
Er stöhnte und sog scharf die Luft ein. „Wir müssen –du musst gehen."
„Draco. Was ist los?" Sie streckte die Hand nach seinem Gesicht aus –
„Fass mich nicht an", keuchte er und drückte sich gegen die Wand. Entsetzen stand ihm ins Gesicht geschrieben. „Du kannst mich nicht anfassen."
„In Ordnung." Sie hob kapitulierend die Hände. „Lass mich dich nur genau anschauen." Stirnrunzelnd trat sie näher. Seine Pupillen waren geweitet, seine Wangen und sein Hals gerötet, sein Mund keuchte mit abgehackten Atemzügen. Sein Blick schweifte von ihrem Gesicht, über ihren entblößten Hals, die Rundung ihrer Brüste, die Einbuchtung ihrer Taille, die Anmut ihrer Hüften.
Hermine spürte, wie ihr ein eisiger Schauer über die Haut lief und die Luft in ihren Lungen erfrieren ließ.
Sie hatten ihm eine Dosis verabreicht. Rabastan und Flint. Von dem Lust Trank.
Das hier ist ein neues Gebräu –
Wir werden die Show verpassen!
Ihr Verstand setzte wieder ein. Sie blätterte durch ihren Erinnerungen und dachte an die Notizen zurück, die sie sich an diesem Tag in Dracos Labor gemacht hatte.
Aber sie würden ihre Haare für diesen Trank brauchen. Ein neuer Lusttrank bedeutete nicht unbedingt, dass Draco für sie gefährlich war –
Dracos Hände griffen nach ihr, seine Augen waren wild und ausgehungert, bevor er sie wieder an seine Seite riss. Er schlug mit den Händen gegen die Wand hinter sich und kniff die Augen zusammen.
Der Raum drehte sich, als sie ihn anstarrte, Angst füllte ihre Adern. Flint oder Rabastan hatten sich irgendwie eine Haarsträhne besorgt.
„Wir können ein Gegenmittel herstellen", sagte sie und kämpfte darum, ruhig zu klingen.
Er stieß ein weiteres Stöhnen aus und Hermine wurde ruckartig aktiv. Sie rannte zum Kamin und suchte nach dem Flohpulver.
„Wir müssen zurück zum Anwesen –"
„Du musst gehen. Du gehst. Ich kann nicht bei dir sein –"
„Draco." Sie wirbelte zu ihm herum und streckte ihm ihren tätowierten Unterarm entgegen. „Ich kann ohne dich nirgendwo hingehen."
Ein Wimmern drang aus seiner Brust. Die Handballen pressten sich in seine Augen, als er die Wand hinunterrutschte, um sich zusammen zu kauern.
Hermine erspähte seinen Zauberstab in der hintere Ecke. Sie stürzte darauf zu, schnappte ihn sich und drehte sich wieder zu ihm um.
Eine zitternde Wärme wirbelte ihren Arm hoch, glitt in ihre Adern und setzte ihre Seele in Flammen. Hermine keuchte und starrte auf ihre Hand, vibrierte mit dem Gefühl, zum ersten Mal seit Monaten einen Zauberstab zu halten. Der Weißdorn summte für sie, bereit, nützlich zu sein.
Ihr Herzschlag hallte in ihren Ohren wider.
Sie konnte gehen. Sie konnte Ron finden. Sie konnte sich herauskämpfen und davonlaufen. Es gab vier Menschen zu töten – und drei Malfoys zu betäuben. Sie musste Draco für das Tattoo mitnehmen, damit sie gehen konnte. Ron muss auch ein Tattoo haben. Vielleicht, wenn sie Rabastans Leiche nehmen würden –
Ein dumpfer Schlag zog ihre Aufmerksamkeit auf sich und sie erblickte Draco auf seinen Knien, wie er sich mit den Händen auf dem Boden abstützte und keuchte.
Ihr Herz donnerte noch lauter, ihre Schuld und ihr Gewissen zerrten sie in beide Richtungen. Nach einer weiteren halben Sekunde des Zögerns rannte sie zu ihm. Sie drückte ihn an den Schultern hoch und achtete darauf, ihn nicht zu berühren, und seine Augen flatterten auf. Sein Blick war wie schwarzes Glas.
„Nicht –"
„Los. Draco, wir gehen."
Sie stand schnell auf und zog ihn am Kragen hoch. Er stolperte gegen den Kamin und zog an seinem Kragen, um die obersten Knöpfe zu öffnen.
„Accio Flohpulver.", flüsterte sie und Magie sang in ihrem Blut, als ein kleines verziertes Glas in ihre Hand schoss. Sie nahm eine Handvoll und drehte sich zu ihm um.
Er schwitzte, sein Haar war feucht und seine Finger kratzten an den Knöpfen seines Hemdes.
Überhitzung. Schläfrigkeit. Schwindel. Obsessive Euphorie bei Hautkontakt.
Und das war die alte Version.
„Du wirst" – ihre Stimme zitterte – „du wirst meinen Arm nehmen müssen. Um uns über die Grenze zu bringen."
Er lachte, das Geräusch war so manisch wie das seiner Tante. „Das ist keine Option, Granger."
Sie rang die Hände. „Oder du kannst deinen Vater herbeirufen. Einen Patronus heraufbeschwören?" Sie zuckte bei dem Blick zusammen, den er ihr zuwarf. Er hatte keinen. „Ich kann meinen nicht schicken. Sie würden – sie wüssten von meiner Magie." Ihre Zähne kauten beunruhigt auf ihrer Unterlippe und seine Augen beobachteten die Bewegung mit einem hungrigen Ausdruck. Sie schaute den dunklen Flur entlang. „Ich kann sie finden und ihnen sagen, dass du dich nicht gut fühlst." Zauberstablos durch das Herrenhaus eines Todessers gehen – „Oder ich kann zu Flint und Rabastan zurückkehren und von ihnen verlangen –"
Er stieß sich vom Kaminsims ab und wappnete sich, während er aufrecht stand. Er ragte mit schwarzen, verschleierten Augen über ihr auf und sie widerstand dem Drang, einen Schritt zurückzutreten.
„Betäube mich, sobald wir da sind."
Sie schluckte bei der Drohung in seinen Worten. „Ich weiß, du wirst mich nicht verletzen-"
„Betäube mich. Ist das klar?" Er trat näher an sie heran und sie konnte seinen Atem auf ihrem Gesicht spüren.
Sie wusste, dass sie es nicht tun würde. Sie konnte es nicht riskieren, ihn in diesem Zustand bewusstlos zurückzulassen.
Hermine warf das Flohpulver, trat ins Feuer und in dem Moment, als seine Finger ihre Haut umschlossen, rief sie: „Malfoy Anwesen!"
Das Geräusch seines Keuchens, als ihre Haut in Berührung kam, war sogar im Rauschen des Feuers hörbar. Sein Arm glitt während des Transports um ihre Taille und hielt sie fest an sich gedrückt. Als sie aus dem Kamin in den Eingang des Herrenhauses stolperte, stolperte er mit ihr, sein Gesicht in ihrem Haar vergraben, seine Arme um ihren Körper geschlungen.
Er stöhnte an ihrem Ohr, als wäre das köstlichste Essen vor seinen Augen serviert worden und dann glitt eine Hand über ihren Rücken, strich über ihren Hintern und packte sie fest.
Sie quietschte, packte seine Schultern, um sich zu stützen und sein Zauberstab fiel aus ihren Fingerspitzen. Sie riss ihren Kopf herum, um zu sehen, wie er auf den Boden fiel, kurz bevor er ihr Gesicht packte und sie küsste.
Da war nichts Zögerndes, nichts Sanftes. Seine Zunge war in ihrem Mund und seine Hand vergrub sich in ihren Haaren, als ob er sie wie Sauerstoff brauchte. Sie konnte ihn hart an ihrem Bauch spüren und die Hand an ihrem Hintern knetete ihn und füllte seine Handfläche.
Hermine riss ihren Mund weg und versuchte zu atmen. „Draco-"
Seine Lippen hefteten sich an ihren Hals, als sie sich wand und versuchte, Abstand zwischen ihnen zu schaffen. „Brauche dich", stöhnte er. „Bitte."
„Draco, hör zu –"
„Bitte, Granger. Brauche dich, ich brauche –"
Ihre Hände zitterten. Er kniff die Augen zu, presste die Stirn an ihre und holte abgehackt Luft. Sie spürte, wie er zitterte und versuchte, den Anschein von Kontrolle zurückzugewinnen.
Und dann stürzte er vorwärts, überwältigte ihre Sinne, seine Hände strichen über sie und sein Mund verschlang sie wie Wasser in der Wüste. Sie öffnete ihre Lippen, um ihn zur Vernunft zu bringen, als er sich löste, seine Zunge und seine Zähne folgten dem Weg an ihrem Hals entlang, den er zwei Tage zuvor gezeichnet hatte, aber dann fand er die Stelle unterhalb ihres Ohres, die ihre Sicht weiß werden ließ und ihre Proteste verschwanden. Ihre Finger krallten sich in seine Robe, ihre Knie knickten ein.
Dracos Hände glitten zu ihrem Hintern, drückten sie, hob sie hoch, was dazu führte, dass sich ihre Oberschenkel instinktiv um ihn schlangen. Ihre Gedanken drehten sich zu sehr, um fokussiert zu bleiben und schrie sie an, um ihn aufzuhalten, aber dann prallte ihr Rücken gegen eine Wand und seine Hüften rollten hart gegen ihre Mitte. Ihre Augen schossen auf.
„Draco-"
Er murmelte gebrochene Begierden gegen ihren Hals, seine Hände strichen über ihre Schenkel und schlüpften unter ihr dünnes Kleid, um ihren Arsch zu umfassen.
„Will dich schmecken..." Er atmete schwer gegen ihrer Haut und als seine Hüften wieder in sie drückten, griffen ihre Hände in seine Haare, ihre Oberschenkel schlossen sich fester um ihn. „Fuck... Ich will dich ficken. Will, dass du kommst... Will, dich um meinem Schwanz spüren..."
Hermine erschauderte bei den Bildern, der Lust, der Rohheit des Ganzen – und dann brach die Realität durch ihr trübes Bewusstsein.
„Stopp", keuchte sie.
Sein Körper wurde langsamer. Seine Lippen hielten inne.
„Wir müssen aufhören", keuchte sie. „Du brauchst das Gegenmittel."
Seine Stirn fiel gegen ihre Schulter, sein ganzer Körper zitterte. Langsam ließ sie ihre Beine auf den Boden sinken. Er atmete zitternd aus und schien sie ein letztes Mal einzuatmen, bevor er sich von ihr wegdrückte und rückwärts stolperte. Er drückte seine Hände gegen seine Augen, beugte sich vor und atmete tief ein.
Sie machte einen vorsichtigen Schritt vorwärts, ihr Puls raste. „Wir müssen schnell handeln. Hast du noch mehr von dem Gegenmittel? Oder müssen wir es brauen?"
Er war still, abgesehen von dem scharfen Heben und Senken seiner Rippen. „Müssen es brauen", keuchte er. „Ich bin mir nicht sicher, ob es mit dieser Version funktioniert."
Sie nickte und ignorierte die kalte Angst in ihrer Brust. „Lass uns gehen."
„Ich brauche eine Minute", knurrte er.
Sie biss sich auf die Lippe und grub ihre Finger in ihre Handflächen und wartete. Er atmete in seine Hände, seine Rippen weiteten sich langsamer und langsamer, während er sich beruhigte. Sie wollte ihn gerade noch einmal anstupsen, als er sich abrupt aufrichtete und über sie hinweg starrte, seine Augen dunkel und leer. Sein Kiefer war angespannt und sein Gesichtsausdruck tot.
Ein Schauer lief ihr über die Schultern, als sie seine leeren Augen betrachtete. „Geht es dir gut?" Als er nichts sagte und nur in den Kamin starrte, ging sie näher. „Hast du es im Griff?"
Sein Kopf drehte sich und als seine Augen auf ihr landeten, schienen ein schwarzen Feuer in ihnen aufzublitzen, bevor es verschwand – wie ein das Blinzeln eines Reptils.
„Vollständig." Er griff mit langen, eleganten Fingern nach seinem weggeworfenen Zauberstab. Er starrte auf einen Punkt über ihrem Ohr und sagte: „Geh voran."
Übersetzung von Annelina97 und Goldfisch!
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